Karl Burgeff - Geldgeschichtliches Museum der Kreissparkasse Köln
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Jutta Osten: Alexan<strong>der</strong> Fleming, 1976<br />
»Das Penicillin begann mit einer zufälligen Beobachtung.<br />
Mein einziges Verdienst besteht darin, dass ich<br />
die Beobachtung nicht unbeobachtet gelassen habe,<br />
son<strong>der</strong>n ihr als Bakteriologe nachging.<br />
Sir Alexan<strong>der</strong> Fleming 1881–1955«.<br />
Ein Beispiel für die Einbeziehung <strong>der</strong> Schrift<br />
in die Komposition <strong>der</strong> Medaille.<br />
Bronzeguss, einseitig, 10,5 x 10 cm.<br />
die Medaillensujets von Jutta Osten<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> klassischen Mythologie –<br />
<strong>der</strong> Minotaurus spielt eine große Rolle,<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kampf <strong>der</strong> Kentauren, aber<br />
auch Umweltfragen: Mit „Verdorrte<br />
Erde“ tituliert sie 1968 eine mit 36 cm<br />
sehr große, völlig abstrakte Plakette.<br />
Häufig zitiert sie auf den Medaillen größere<br />
Textpassagen und verwendet die<br />
Schrift als bewusst eingesetztes Gestaltungsmittel.<br />
Nur wenige ihrer Medaillen entstanden<br />
als Auftragsarbeit für ihre Schule, für<br />
St. Bruno in <strong>Köln</strong>-Klettenberg, für die<br />
mo<strong>der</strong>ne Kirche <strong>der</strong> Pfarrgemeinde<br />
St. Stephan in <strong>Köln</strong>-Lindenthal o<strong>der</strong> gar<br />
als Verkaufsobjekt. Einige schuf sie als<br />
Geschenk für ihre Ärzte o<strong>der</strong> Künstlerkollegen,<br />
aber den Großteil scheint sie<br />
einfach für sich selbst gestaltet zu<br />
haben. Nur einmal beteiligte sie sich an<br />
<strong>der</strong> Ausschreibung für den Entwurf einer<br />
Münze, dem 10-DM-Stück 1993 zum<br />
18<br />
150. Geburtstag von Robert Koch. Kaum<br />
zu glauben, dass sie bereit war, sich den<br />
strengen technischen Vorgaben eines<br />
Münzentwurfes zu unterwerfen!<br />
Jutta Osten nahm seit 1971 an den<br />
internationalen Medaillen-Ausstellungen<br />
<strong>der</strong> FIDEM teil, seit 1999 ist sie<br />
Ehrenmitglied in <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />
für Medaillenkunst. Neben vielen<br />
an<strong>der</strong>en Auszeichnungen wurde Jutta<br />
Osten 1990 <strong>der</strong> Oberschlesische Hauptkulturpreis<br />
verliehen. Sie betrachtete<br />
ihn fast als Krönung ihrer Arbeit, war sie<br />
doch stets im Herzen Oberschlesierin<br />
geblieben, auch wenn <strong>Köln</strong> für sie zur<br />
zweiten Heimat geworden ist.<br />
Anlässlich ihres 80. Geburtstages wurde<br />
1998 in Ratingen und in Breslau durch<br />
das Oberschlesische Landesmuseum<br />
eine große Retrospektive gezeigt. Diese<br />
Zeit bildete auch den Schlusspunkt ihres<br />
künstlerischen Schaffens. Jutta Osten<br />
lebt heute zurückgezogen von <strong>der</strong> Welt<br />
in einem Seniorendomizil in <strong>Köln</strong>.<br />
Christus vor Pilatus (1985)<br />
Religiöse Themen stehen beim Medaillenwerk von<br />
Jutta Osten im Vor<strong>der</strong>grund. Hier in traditioneller<br />
diagonaler Verteilung von Personen und Leerräumen<br />
in den jeweils gegenüberliegenden Ecken, ähnlich <strong>der</strong><br />
Ecce-Homo-Darstellung von Hieronimus Bosch<br />
im Frankfurter Städel.<br />
Bronzeguss, einseitig, 10,5 x 10 cm.