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Karl Burgeff - Geldgeschichtliches Museum der Kreissparkasse Köln

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Die Klassen <strong>der</strong> <strong>Köln</strong>er Werkschulen<br />

wurden 1972 in die Fachhochschule für<br />

Kunst und Design überführt, die Bildhauerklasse<br />

wie alle <strong>der</strong> Freien Künste<br />

nach <strong>der</strong> Emeritierung von <strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong><br />

1993 endgültig geschlossen.<br />

Die künstlerischen und gestalterischen<br />

Einflüsse von Ludwig Gies lassen sich<br />

bei vielen Arbeiten seiner Schüler und<br />

künstlerischen „Enkel“ nachweisen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

seine Vorliebe für den <strong>der</strong><br />

altägyptischen Kunst entlehnten Stil<br />

des versenkten Reliefs. Die klassische<br />

Medaille kennt wie auch die Münze nur<br />

eine neutrale Grundfläche, auf <strong>der</strong> das<br />

Relief – etwa ein Kopfbild o<strong>der</strong> die<br />

Schrift – erhaben ausgearbeitet wird. Im<br />

alten Ägypten schuf man eine weitere<br />

Ebene mit einem in die glatte Oberfläche<br />

eingesenkten Relief. Gies, <strong>Burgeff</strong><br />

und an<strong>der</strong>e arbeiteten sowohl oberhalb<br />

als auch im Negativschnitt unterhalb<br />

<strong>der</strong> Grundfläche. Bei vielen Arbeiten<br />

<strong>Burgeff</strong>s kommen noch weitere dreidimensionale<br />

Aspekte hinzu, wodurch<br />

manche Medaille einen wellenförmig<br />

verbogenen Charakter bekommt. Auch<br />

<strong>der</strong> traditionellen äußeren Form, dem<br />

Rund, Oval o<strong>der</strong> Rechteck einer Medaille<br />

o<strong>der</strong> Plakette fühlen sich mo<strong>der</strong>ne<br />

Künstler nicht mehr verpflichtet, ebenso<br />

wenig dem früher typischen Material<br />

Bronze o<strong>der</strong> Silber. Die Medaille hat<br />

Wandlungen zur Kleinplastik erfahren,<br />

sie hat zeichnerische Elemente ebenso<br />

aufgenommen wie solche aus <strong>der</strong> Malerei:<br />

Schon seit dem Beginn <strong>der</strong> Medaillenkunst<br />

im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t, in <strong>der</strong><br />

Renaissance, spielte die Farbe, erreicht<br />

durch künstliche und kunstvolle Patina,<br />

eine große Rolle, und polychrome<br />

Medaillen sind auch heute keine Seltenheit.<br />

Die Grenzen zwischen Kleinplastik,<br />

Relief, Handschmeichler, Schmuckstück<br />

und Objektkunst sind nicht mehr zu<br />

definieren, sie sind fließend wie <strong>der</strong><br />

Kunstbegriff selbst.<br />

7<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong>, um 1992<br />

(aus Thomas Hirsch: <strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong>, Zeichungen).<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong><br />

20.4.1928 Würzburg – 25.11.2005 Lohmar<br />

Getauft auf Hans <strong>Karl</strong> nannte er sich nur<br />

<strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong>, auch wenn er viele seiner<br />

Medaillen mit KHB signierte. Vielleicht<br />

wollte er sich von seinem Vater Hans<br />

<strong>Burgeff</strong> (1883-1976) absetzen, einem<br />

bekannten Professor für Botanik und<br />

Pharmacognosie in Würzburg und Leiter<br />

des dortigen botanischen Gartens. Das<br />

wissenschaftlich geprägte Elternhaus<br />

beeinflusste später <strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong>s<br />

Arbeitsweise und sein künstlerisches<br />

Schaffen.<br />

Nach dem Krieg studierte <strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong><br />

Allgemeine Naturwissenschaften, Kunstgeschichte<br />

und Philosophie in Würzburg,<br />

Geologie und Paläontologie in<br />

Stuttgart und Tübingen. 1950 besucht<br />

er die Kunst- und Handwerkerschule in<br />

Würzburg. Ein Jahr später wechselt er<br />

nach <strong>Köln</strong> an die <strong>Köln</strong>er Werkschulen in

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