Karl Burgeff - Geldgeschichtliches Museum der Kreissparkasse Köln
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eteiligte er sich 1963 im Westfälischen<br />
Landesmuseum Münster an einer<br />
Medaillenausstellung, danach war er<br />
regelmäßig in Ausstellungen im In- und<br />
Ausland vertreten. Bereits seit 1967<br />
nahm er an den internationalen Medaillen-Biennalen<br />
<strong>der</strong> Fédération Internationale<br />
de la Médaille (FIDEM) teil.<br />
<strong>Burgeff</strong> stellte sich bewusst in die durch<br />
Ludwig Gies begründete Tradition <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen <strong>Köln</strong>er Medaillenkunst und<br />
konnte viele seiner Schüler und Schülerinnen<br />
hierfür begeistern. Seine Arbeiten<br />
zeichnen sich durch eine unmittelbare<br />
Lebendigkeit aus, auch wenn sie<br />
nicht spontan entstanden wie etwa viele<br />
Werke von Jutta Osten. <strong>Burgeff</strong> feilte<br />
und arbeitete, er rang um eine ihn<br />
befriedigende Lösung. Er spielt und jongliert<br />
mit Begriffen, wandelt sie um in<br />
Bil<strong>der</strong>, Erzählungen und Symbole, in<br />
Andeutungen, die sich dem Beschauer<br />
oft nicht unmittelbar erschließen. Seine<br />
langjährige Lebensgefährtin Irmgard<br />
Lauscher-Koch berichtete über die<br />
Bedeutung seines ungeheuer reichen<br />
Traumlebens, das er noch vor dem Aufstehen<br />
als Quelle seiner Inspirationen<br />
skizzierte – absurd, witzig, verwirrend,<br />
bedrängend, skurril in bunter Mischung.<br />
Ernstes und Hintersinniges konnte er<br />
heiter und entspannt formulieren und<br />
umsetzen. „<strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong> war kein<br />
Macher, er konnte warten, überzeugt von<br />
<strong>der</strong> geheimnisvollen Kraft, die die Dinge<br />
ins Leben treten lässt. So konnte er auch<br />
nicht einfach ins Atelier gehen. Er<br />
brauchte viele Anläufe, um die Fäden<br />
seiner Innenwelt zu bündeln und auszurichten“,<br />
und weiter: „Mir schien sein<br />
Kopf oft wie ein übervölkerter Kosmos.<br />
Der Spannungsbogen zwischen analysierendem<br />
Verstand und spontanem<br />
Einfall, zwischen Bewusstsein und Traum<br />
war gewaltig.“ (Irmgard Lauscher-Koch:<br />
30 Jahre mit <strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong>, in: <strong>Karl</strong><br />
<strong>Burgeff</strong>: Zeichnungen, bearbeitet von<br />
Thomas Hirsch).<br />
Die Portraitmedaillen <strong>Burgeff</strong>s geben<br />
nicht unbedingt das reale Aussehen <strong>der</strong><br />
dargestellten Person wie<strong>der</strong>. Bloße Abbildungen<br />
interessierten ihn nicht. <strong>Burgeff</strong><br />
<strong>Karl</strong> <strong>Burgeff</strong>: Bundesrat (1984)<br />
Im Auftrag des Bundesrats. Plenarsaal mit 11 Län<strong>der</strong>vertretern, darunter Zahlen, die Stimmgewichtung<br />
angebend. Unten eine Reihe von Ohren und eine Hand, die einen Faden aufwickelt.<br />
Ein interessantes Beispiel für die Gestaltung einer Medaille mit Hilfe von Schriftelementen.<br />
Prägung, zweiseitig. Tombak, 5,0 x 5,0 cm.<br />
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