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Spielregeln der<br />

Finanzmärkte<br />

vernachlässigen<br />

kundenorientierteBetrachtungsweisen<br />

T. Schwarz: Leitfaden Online Marketing / Kap. 11 <strong>Web</strong>-<strong>Analytics</strong><br />

Return-on-Customer (ROC)<br />

Viele der im Einstiegsbeispiel genannten Aspekte haben Don Peppers<br />

und Martha Rogers Mitte 2005 in ihrem Buch „Return-on-Customer“<br />

aufgegriffen [1]. Sie appellieren dabei an Manager und Shareholder<br />

gleichermaßen, die Kunden und die Erhaltung ihres Wertes in den Mittelpunkt<br />

der Betrachtungen zu stellen und dabei die Nachhaltigkeit von<br />

(Marketing-)Aktionen als oberstes Beurteilungskriterium für positives Wirken zu<br />

etablieren. Der Begriff Return-on-Customer (ROC) ist mit Bedacht in Analogie<br />

zum allgemein anerkannten Konzept des Return on Investment (ROI) gewählt,<br />

das klassischerweise zur Beurteilung der Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von<br />

Investitionen herangezogen wird.<br />

Die Finanzmärkte haben spätestens in den letzten zehn Jahren Spielregeln geprägt,<br />

die nicht immer optimale Voraussetzungen für kundenorientierte Betrachtungsweisen<br />

bieten; einige dieser Spielregeln sind im Folgenden kurz skizziert:<br />

1. Finanzmärkte funktionieren kurzfristig, maximal quartalsorientiert, und<br />

Manager sind tendenziell bereit, wichtige kundenorientierte Maßnahmen<br />

zugunsten der vorausgesagten Umsatz- und Ertragsziele zu opfern.<br />

2. Finanzmärkte belohnen stetiges überproportionales Wachstum mit einer<br />

höheren Notierung; Aktienoptionsprogramme für Manager können durchaus<br />

auch dazu führen, dass dieses Wachstum‚ ohne Rücksicht auf langfristige<br />

Verluste angestrebt wird. [2]<br />

3. Finanzmärkte hatten den Charme kundenorientierter Lebenswert-<br />

betrachtungen (Customer-Lifetime-Value – CLV) schon vor Jahren<br />

erkannt und Mergers & Akqui-sitions (M&A’s) in der Phase des<br />

Internet-Hypes um das Jahr 2000 mit CLVs bewertet – schade nur,<br />

dass die zu Grunde gelegten Kundenwerte in vielen Fällen nicht einmal<br />

ansatzweise realisiert waren, als die Unternehmen ihre Pforten wieder<br />

geschlossen haben.<br />

4. Finanzmärkte nehmen Brand-Equity und Customer-Equity bei M&A‘s<br />

als Residualwert wahr, der zusätzlich zu den Buchwerten bezahlt wird und<br />

den die Buchhalter als „Goodwill“ abschreiben. Es existieren eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Brand-Equity Modelle [3] – lediglich das Ranking der<br />

weltweiten Top-100 Brands von Interbrand, Zintzmeyer & Lux [4]<br />

wird öffentlich wahrgenommen; in den meisten Unternehmen werden solche<br />

Werte weder errechnet noch ausgewiesen.<br />

Doch die Betrachtung des Konzepts von Peppers und Rogers zur Berechnung des<br />

Return-on-Customer (ROC) lohnt sich dennoch, vor allem wenn man die nachhaltige<br />

Werthaltigkeit des Kundenkapitals beurteilen möchte. Hier das Rechenwerk in der<br />

Übersicht:<br />

Dabei ist das Kundenkapital (Customer-Equity) gleich der Summe der Kundenlebenswerte<br />

(CLV) aller Kunden. Dies bedeutet, dass nur ein positiver Return-on-<br />

Customer (ROC) erzielt werden kann, wenn nicht nur ein positiver Cashflow erreicht<br />

wird, sondern darüber hinaus die zukünftigen (abgezinsten) Erträge der Kunden<br />

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