Web-Analytics - Absolit
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Harald Eichsteller: Kundenkapitalbezogene Bewertung von <strong>Web</strong> 2.0-Portalen<br />
der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck um, errechnet sich ein Wert von circa<br />
50 Euro. Frage E „Verschafft mir die Akquisition Zugang zu einem Markt, den ich<br />
bisher nicht hatte?“ und Frage F „Erhöht sich die Effizienz meiner Kommunikationsmaßnahmen?“<br />
treffen hier offensichtlich eher den Kern der Strategie bei von<br />
Holtzbrinck Networks. Laut FTD „erhofft sich der Konzern beizeiten Synergien mit<br />
dem Studienführer der zum Verlag gehörenden Wochenzeitung „Zeit“, die darüber<br />
hinaus das Magazin „Zeit Campus“ mit dazugehörigem Online-Portal an den Start<br />
gebracht hat“ [6]. Werbefinanzierten Portalen bleibt also definitiv der gleiche Weg<br />
wie allen medialen Werbeträgern – Erhöhung der Tausender-Kontakte, Etablierung<br />
einer hohen Kontaktqualität, Realisierung hoher Tausender-Kontakt-Preise. Mit dem<br />
Betrieb von lokalen Portalen in Frankreich, Spanien, Italien und Polen ist StudiVZ<br />
auf einem guten Weg zur weiteren Expansion. Mit einem Spin-Off für Schüler<br />
erschließt man die noch jüngeren Zielgruppen, die sich in ihren Peer Groups per<br />
SMS und Messenger verständigen. Bleibt die am Ende des letzten Kapitels gestellte<br />
Frage, wie es gelingt, den Übergang von der Studierenden-Plattform in die Welt<br />
der Werktätigen zu gestalten.<br />
Social Commerce ist ein erst in diesem Jahr an der Oberfläche sichtbar gewordenes<br />
Feld, das zusätzliche Perspektiven eröffnen könnte. Das auf Revenue-Sharing<br />
aufgebaute Business-Modell, was in Affiliate-Programmen erfolgreich zum<br />
Einsatz kommt, setzt darauf, dass die aktiven Meinungsführer in Communities ihre<br />
Empfehlungsmacht auch für Produkte und Dienstleistungen einsetzen. Dieser relativ<br />
kleine, auf 5 Prozent geschätzte Teil der Community Members, die bereits 1997<br />
von Hagel/Armstrong skizziert wurden [7], stellen in ihrem Bereich/Profil Produkte<br />
und Dienstleistungen dar und schaffen einen Direktzugang zu Commerce-Seiten.<br />
Für Unternehmen und Plattformbetreiber bedeutet dies, diese Meinungsführer als<br />
eigene Zielgruppe zu erfassen und es dieser besonders einfach zu machen, attraktive<br />
Links zu Produkten und Dienstleistungen in ihren Bereich/Profil zu integrieren.<br />
Dealjaeger.de beispielsweise ist eine Social-Commerce-Plattform, die dieses<br />
Business Modell betreibt und sich den Revenue-Share der Commerce-Betreiber<br />
mit den aktiven Usern teilt. Dieser Mechanismus könnte nach Einschätzung von<br />
Experten durchaus eine wertvolle Erweiterung der Business-Modelle der skizzierten<br />
Social-Network-Plattformen werden.<br />
Der Zugang zu technischem Knowhow und hochperformanter Informationstechnologie<br />
bei <strong>Web</strong> 2.0-Portalen und anderen digitalen Konzepten ist ein wichtiger<br />
Aspekt, der durch die Kundenfokussierung der dargestellten Wertansätze noch<br />
nicht betrachtet wurde. Die Gründergeneration von <strong>Web</strong> 1.0 hat immer noch die<br />
Nase vorn, wenn es gilt, den Nerv von interessanten Zielgruppen mit innovativen<br />
Angeboten und einem „Added Value“ zu treffen.[8]<br />
Die Applikationen sind durchweg web-basiert, schlank und skalierbar auf dem<br />
neuesten Stand der Technologie ohne Rücksichten auf bestehende IT-Infrastrukturen<br />
aufgebaut. Das gelingt in traditionellen Unternehmen nicht immer<br />
und so entsteht leicht ein zeitlich technologischer Gap von einem Jahr und mehr.<br />
Die Schlussfolgerung: „Nachbauen“ geht nicht so einfach, den „First-Mover-<br />
Advantage“ aufholen oftmals auch nicht. Strategische Alternativen sind somit<br />
lediglich: „Aufgeben“ oder „Kaufen“!<br />
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First-Mover-<br />
Advantage durch<br />
Nachbauen<br />
aufzuholen ist<br />
schwer