Online Publikation - im ZESS - Universität Siegen
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Einleitung<br />
KAPITEL 1<br />
Dieses Kapitel stellt das Anwendungsgebiet für das <strong>im</strong> Rahmen dieser Arbeit entwi-<br />
ckelte Werkzeug vor. Dazu wird zunächst ein grober Rahmen gesteckt (Abschnitt 1.1)<br />
und dann die zentrale Problemstellung diskutiert (Abschnitt 1.2). Anschließend wir<br />
der allgemeine Forschungsbereich vorgestellt in dem sich diese Arbeit ansiedelt (Ab-<br />
schnitt 1.3) sowie der Projektkontext dieser Arbeit (Abschnitt 1.4). Schließlich wird der<br />
Aufbau dieser Arbeit vorgestellt (Abschnitt 1.5), bei der die Vorgehensweise der expe-<br />
r<strong>im</strong>entellen Modellbildung als Leitfaden dient (Abschnitt 1.6).<br />
1.1. Anwendungsgebiet dieser Arbeit<br />
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Die Biologie hat in den letzten Jahrzehnten durch die Entwicklung von <strong>im</strong>mer<br />
präziseren analytischen Methoden zur Quantifizierung von chemischen Stoffen in zel-<br />
lulären Systemen einen Stand erreicht, in dem die Fülle der verfügbaren exper<strong>im</strong>en-<br />
tellen Daten nicht mehr ohne die Unterstützung von speziell für das Anwendungsge-<br />
biet entwickelter Software zu bearbeiten ist. Die Synthese der Daten in formalen ma-<br />
thematischen Modellen, die das gemessene Zellverhalten in Bezug auf die zugrunde<br />
liegenden Fragestellungen beschreiben, wird damit <strong>im</strong>mer mehr zur Notwendigkeit,<br />
weil die Komplexität der Interaktionen der Zellkomponenten und die Menge der da-<br />
zu verfügbaren Daten ohne ein systematisches Framework nicht mehr zu bewältigen<br />
sind.<br />
Die mathematische Modellierung ist in der Physik, Chemie und in den Ingenieur-<br />
wissenschaften ein etabliertes Werkzeug zur Interpretation und Vorhersage natürlicher<br />
Phänomene und exper<strong>im</strong>enteller Daten. Auch die S<strong>im</strong>ulation dynamischer biochemi-<br />
scher Systeme wird <strong>im</strong>mer mehr propagiert um ein ausreichendes interpretatives und<br />
vor allem ein prädiktives Verständnis zellulären Verhaltens zu entwickeln.<br />
In der Mikrobiologie stellen Modelle üblicherweise empirische Zusammenstellun-<br />
gen aktuellen Wissens und Hypothesen über fehlende Informationen dar und bieten<br />
damit die Möglichkeit <strong>im</strong> Rahmen einer Modelldiskr<strong>im</strong>inierung durch Falsifizierung<br />
oder Validierung über die Eingangs angenommene Verhaltensbeschreibung Aussagen