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MODELLIERUNG METABOLISCHER NETZWERKE 29<br />
3.5. Stöchiometrische Matrix<br />
• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •<br />
Die Struktur des Reaktionsnetzwerks kann auch als Matrix dargestellt werden, die di-<br />
rekt aus dem erweiterten bipartiten Graphen herleitbar ist. Sie beinhaltet aber nur die<br />
stöchiometrischen Koeffizienten der chemischen Reaktionen ohne die Effektoren und<br />
somit nicht alle Informationen aus dem bipartiten Graphen.<br />
Diese stöchiometrische Matrix N für den <strong>im</strong> letzten Abschnitt beschriebenen erwei-<br />
terten bipartiten Graphen lautet:<br />
F6P<br />
FBP<br />
PEP<br />
v1 v2 v3 v4 v5<br />
⎛<br />
⎞<br />
+1 −1 +1 · ·<br />
⎜<br />
⎟<br />
⎝ · +1 −1 −1 · ⎠ = N (3.3)<br />
· · · +2 −1<br />
Die Zahlen beschreiben die stöchiometrischen Koeffizienten, die in der Einheit Mol<br />
angegeben werden. In N ist z. B. in der Spalte für v4 angegeben, welche Substra-<br />
te verbraucht werden und welche entstehen. In dieser Reaktion wird 1 mol FBP in<br />
2 mol PEP umgewandelt. Damit das gesamte metabolische Netzwerkmodell mathe-<br />
matisch formuliert werden kann, müssen Stoffbilanzen formuliert werden und die<br />
stöchiometrische Matrix noch mit einem Stoffflussvektor v multipliziert werden.<br />
Somit lautet das gesamte metabolische Netzwerkmodell in mathematischer Notati-<br />
on (Gleichung 3.2):<br />
• ⎛ ⎞<br />
F6P<br />
⎜ ⎟<br />
⎝FBP<br />
⎠ =<br />
PEP<br />
⎛<br />
⎛<br />
⎞ ⎜<br />
+1 −1 +1 · · ⎜<br />
⎜<br />
⎟ ⎜<br />
⎝ · +1 −1 −1 · ⎠ · ⎜<br />
· · · +2 −1 ⎝<br />
•<br />
F6P = v1 − v2 + v3<br />
•<br />
FBP = v2 − v3 − v4<br />
•<br />
PEP = 2 · v4 − v5<br />
v1<br />
v2<br />
v3<br />
v4<br />
v5<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
(3.4)<br />
(3.5)<br />
Der Stoffflussvektor v ist allerdings nicht konstant, sondern wiederum abhängig<br />
von den reaktionskinetischen Parametern α. Dazu kommen die Konzentrationen der<br />
Effektoren die direkt von den Konzentrationen der intrazellulären Metabolitpools X<br />
abhängen. Die extrazellulären Metabolitpools S haben zwar auch Einfluss auf die Re-<br />
aktionen, werden aber nicht bilanziert.<br />
v = v(α, S, X) (3.6)