Online Publikation - im ZESS - Universität Siegen
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MODELLIERUNG METABOLISCHER NETZWERKE 27<br />
Enzym<br />
Synthese<br />
Enzym<br />
Modifikation<br />
Enzymgesteuert<br />
Genetische<br />
Regulation<br />
Signal- Signal-<br />
Transduction<br />
übertragung<br />
Metabolische<br />
Regulation<br />
Metabolismus<br />
Zeitskala<br />
10 3 - 10 8 sec<br />
Zeitskala<br />
10 0 - 10 3 sec<br />
Zeitskala<br />
10 -5 - 10 2 sec<br />
Intrazelluläre<br />
Konzentrationen<br />
Abbildung 3.4: In der Zelle gibt es verschiedene Regulationsmechanismen, die auf ver-<br />
schiedenen Zeitskalen ablaufen.<br />
ca. 30 Minuten (Abb. 3.4) auswirkt. Auch hier wird angenommen, dass durch<br />
die kurze Dauer des Exper<strong>im</strong>ents von nur 30 Sekunden, dieser Effekt ver-<br />
nachlässigbar ist.<br />
• Vernachlässigung von stochastischen Effekten. Ist ein Metabolit nur in gerin-<br />
gen Mengen in der Zelle vorhanden, so kann die Substrat-Enzymbindungszeit<br />
nicht mehr vernachlässigt werden, da es sich dann um einen stochastischen Pro-<br />
zess handelt, bei dem die Metabolite, die nur in kleiner Anzahl vorhanden sind,<br />
das Verhalten maßgeblich best<strong>im</strong>men. Durch die ausschließliche Betrachtung des<br />
Zentralstoffwechsels, in dem nur die höchsten Metabolitkonzentrationen und<br />
schnellsten Flussraten der Zelle auftreten, ist keine stochastische Modellierung<br />
erforderlich.<br />
3.4. Struktur metabolischer Modelle<br />
• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •<br />
Abb. 3.5 zeigt ein metabolisches Netzwerk in Form eines Graphen, der Metabolite<br />
(rechteckige Knoten), chemische Reaktionen (Rauten) und Regulationen (gestrichel-<br />
te Kante) darstellt. Die allgemeine mathematische Beschreibung hat folgende Form<br />
[Heinrich and Schuster, 1996]:<br />
˙x = N · v(α, S, x), x(0) := x0 (3.2)<br />
Hier ist x der Vektor der s<strong>im</strong>ulierten Metabolitkonzentrationen und S der Vektor der<br />
Metabolitkonzentrationen außerhalb der Systemgrenzen. N ist die stöchiometrische<br />
Matrix (Abschnitt 3.5), in der die Struktur der Reaktionen enthalten ist und v ein Funk-<br />
tionsvektor von Reaktionskinetiken (Abschnitt 3.6), der abhängig ist von den Modell-<br />
parametern α und den Systemvariablen x.<br />
In Abb. 3.5 sind die Metabolitpools, die in x enthalten sind orange hinterlegt. Im<br />
Vektor S sind die weiß hinterlegten Metabolitpools (GLC und ATP) enthalten, die sich<br />
außerhalb der Systemgrenze befinden und somit nicht s<strong>im</strong>uliert werden. Ihr Einfluss