Praktische Umsetzung der IFRS-Richtlinien zu ... - IFBC
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<strong>Praktische</strong> <strong>Umset<strong>zu</strong>ng</strong> <strong>der</strong> <strong>IFRS</strong>-<strong>Richtlinien</strong> <strong>zu</strong> Unternehmenskäufen 99<br />
CGUs wettgemacht werden können. Folglich tendieren Unternehmen<br />
eher <strong>zu</strong> einer breiten Definition <strong>der</strong> CGU, während die Adressaten <strong>der</strong><br />
finanziellen Berichterstattung eine detailliertere Transparenz vorziehen.<br />
Die praktische Erfahrung zeigt <strong>zu</strong>dem, dass je nach Revisionsstelle die<br />
praktizierte Definition <strong>der</strong> CGU unterschiedlich streng ausgelegt wird.<br />
Unternehmen tun gut daran, diese Diskussion aktiv mit ihrer Revisionsstelle<br />
<strong>zu</strong> führen, damit mögliche Handlungsspielräume nicht unnötig vergeben<br />
werden.<br />
3.3 Bestimmung Recoverable und Carrying Amount<br />
Beim Recoverable Amount handelt es sich um den grösseren Wert aus<br />
dem Fair Value less Costs to Sell und dem Value in Use. Der Fair Value<br />
less Costs to Sell ist grundsätzlich marktbezogen <strong>zu</strong> ermitteln. In diesem<br />
Sinn handelt es sich um einen durch Markttransaktionen konkretisierten,<br />
möglichst objektiven Verkaufswert. Im Gegensatz da<strong>zu</strong> wi<strong>der</strong>spiegelt <strong>der</strong><br />
Value in Use einen subjektiven Wert basierend auf einer Unternehmensbewertung.<br />
IAS 36 enthält relativ detaillierte Bestimmungen, wie <strong>der</strong><br />
Value in Use <strong>zu</strong> ermitteln ist. Diese beziehen sich in erster Linie auf die<br />
Herleitung <strong>der</strong> künftigen Free Cashflows sowie die Bestimmung <strong>der</strong><br />
Diskontierungsrate bei <strong>der</strong> Bewertung. In <strong>der</strong> aktuellen Praxis wird <strong>der</strong><br />
Recoverable Amount meistens mittels Value in Use bestimmt. Der Fair<br />
Value less Costs to Sell kann aufgrund beschränkter Informationen sowie<br />
<strong>der</strong> mangelnden Vergleichbarkeit nur selten als Grundlage herangezogen<br />
werden. 15 In Abschnitt 3.4 wird im Detail auf die praktische <strong>Umset<strong>zu</strong>ng</strong><br />
eines Bewertungsmodells <strong>zu</strong>r Bestimmung des Value in Use eingegangen.<br />
Bei <strong>der</strong> Bestimmung des Carrying Amount (Buchwert) erfolgt keine<br />
Neubewertung <strong>der</strong> ausgewiesenen Vermögenswerte <strong>zu</strong>m Fair Value im<br />
Zeitpunkt des Impairment-Tests. Es wird folglich auch kein impliziter<br />
Goodwill <strong>zu</strong>m Zeitpunkt des Impairment-Tests ermittelt. Bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />
des Carrying Amount ist darauf <strong>zu</strong> achten, dass einerseits die Min<strong>der</strong>heitsanteile<br />
und an<strong>der</strong>erseits auch die Allokation des Goodwills korrekt<br />
berücksichtigt werden. Was den zweiten Aspekt betrifft, so kann<br />
Goodwill entwe<strong>der</strong> auf Holding-Stufe o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bilanz <strong>der</strong> übernom-<br />
15 Gemäss <strong>der</strong> Studie von PwC berechnen 68% <strong>der</strong> untersuchten Unternehmungen ausschliesslich den<br />
Value in Use <strong>zu</strong>r Ermittlung des Recoverable Amounts, 4 Prozent wenden ausschliesslich den Ansatz<br />
Fair Value less Costs to Sell an (11 Prozent beide Ansätze, 17 Prozent keine Angaben), vgl. PwC<br />
(2007), S. 52.