Praktische Umsetzung der IFRS-Richtlinien zu ... - IFBC
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1. Einleitung<br />
1.1 Vorbemerkungen<br />
<strong>Praktische</strong> <strong>Umset<strong>zu</strong>ng</strong> <strong>der</strong> <strong>IFRS</strong>-<strong>Richtlinien</strong> <strong>zu</strong> Unternehmenskäufen 77<br />
Im Jahr 2004 wurde die buchhalterische Behandlung von Unternehmens<strong>zu</strong>sammenschlüssen<br />
(Business Combinations) nach <strong>IFRS</strong> grundlegend<br />
modifiziert. Kernstück <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen sind <strong>der</strong> verabschiedete<br />
<strong>IFRS</strong> 3 «Business Combinations» sowie die gleichzeitig revidierten IAS<br />
36 «Impairment of Assets» und IAS 38 «Intangible Assets». Mit den vollzogenen<br />
Än<strong>der</strong>ungen folgte <strong>der</strong> Standard Setter IASB seinem US-amerikanischen<br />
Pendant FASB, welcher das Regelwerk betreffend Behandlung<br />
von Business Combinations (SFAS 141 und 142) bereits im Juli 2001<br />
angepasst hatte. Neben <strong>der</strong> Annäherung an die amerikanischen Rechnungslegungsnormen<br />
haben die Anpassungen <strong>zu</strong>m Ziel, mehr Transparenz<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> bezahlten Preise für Unternehmen <strong>zu</strong> erreichen.<br />
Ein über dem Buchwert bezahlter Akquisitionspreis soll in Zukunft nicht<br />
einfach als Goodwill ausgewiesen werden. Es soll vielmehr Rechenschaft<br />
darüber abgelegt werden, welche Arten von immateriellen Vermögenswerten<br />
akquiriert wurden. Die Höhe <strong>der</strong> Goodwill-Position soll dadurch<br />
verkleinert werden, indem <strong>der</strong> bezahlte Goodwill, wenn immer möglich,<br />
auf neu <strong>zu</strong> identifizierende immaterielle Güter verteilt wird.<br />
Im Januar 2008 publizierte das IASB den revidierten Standard <strong>IFRS</strong> 3<br />
«Business Combinations» (<strong>IFRS</strong> 3 Rev. 2008). Dieser kann bei entsprechendem<br />
Vermerk ab sofort angewendet werden. Die zwingende <strong>Umset<strong>zu</strong>ng</strong><br />
ist ab 1. Juli 2009 vorgesehen. Der folgende Beitrag fokussiert insbeson<strong>der</strong>e<br />
auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> praktischen <strong>Umset<strong>zu</strong>ng</strong> <strong>der</strong> im<br />
Jahr 2004 eingeführten <strong>IFRS</strong>-Standards.<br />
1.2 Inhalt <strong>der</strong> wichtigsten <strong>IFRS</strong>-Regelungen<br />
Die wichtigste Än<strong>der</strong>ung in <strong>IFRS</strong> 3 «Business Combinations» (2004)<br />
im Vergleich <strong>zu</strong>m alten Standard IAS 22 betrifft die konsequente Verbuchung<br />
von Firmenübernahmen nach <strong>der</strong> so genannten Purchase- Methode.<br />
Dabei ist <strong>der</strong> gesamte Übernahmepreis, welcher mit dem Erwerb des<br />
Unternehmens verbunden ist, <strong>zu</strong> bestimmen und auf die identifizierbaren<br />
Vermögenswerte bzw. die (Eventual-)Verbindlichkeiten auf<strong>zu</strong>teilen.<br />
Daraus ergibt sich ein positiver o<strong>der</strong> negativer Goodwill <strong>zu</strong>m Erwerbszeitpunkt.<br />
Resultiert nach Bestimmung des Fair Value sämtlicher Nettoaktiven<br />
ein negativer (passivseitiger) Goodwill, so ist dieser einheitlich