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Biometrische und ophthalmologische Untersuchungen an Augen ...

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5.2 Intraokularlinsen-Materialien<br />

26<br />

Kunstlinsen werden im allgemeinen vom Org<strong>an</strong>ismus gut toleriert <strong>und</strong> liegen inert im Auge<br />

(APPLE, 1989). Vom Menschen ist bek<strong>an</strong>nt, daß bei Patienten ohne Risikofaktoren wie<br />

Diabetes mellitus oder vorbestehendem Glaukom, mit der Entwicklung einer schweren<br />

Fremdkörperreaktion bei unter 1% der Fälle zu rechnen ist (WENZEL et al., 1995).<br />

Beim H<strong>und</strong> werden zur Zeit fast ausschließlich Kunstlinsen aus Polymethylmethacrylat<br />

(PMMA) verwendet (NASISSE et al., 1991). Für die Impl<strong>an</strong>tation der unflexiblen PMMA-<br />

Linsen muß die 3 mm Stichinzision, die für das Arbeiten mit dem Phakoemulsifikations-<br />

H<strong>an</strong>dtip ausreicht, auf 8 bis 10 mm erweitert werden, was den Verlust einiger mit der<br />

Phakoemulsifikation verb<strong>und</strong>ener Vorteile bedeutet (GLOVER u. CONSTANTINESCU,<br />

1997; DAVIDSON u. NELMS, 1999). PMMA Linsen besitzen eine hydrophobe Oberfläche,<br />

welche das Anheften von Korneaendothelzellen bei der Insertion der Linse in das Auge<br />

begünstigt <strong>und</strong> zum Zerreißen ihrer Zellmembr<strong>an</strong>en führt (BARRETT u. CONSTABLE,<br />

1984).<br />

Für den Menschen sind seit längerem flexible Kunstlinsen verfügbar, die ohne Erweiterung der<br />

Stichinzision impl<strong>an</strong>tiert werden können. Als Materialien werden vor allem Silikon <strong>und</strong><br />

Polyhydroxyethylmethacrylat (HEMA) verwendet, deren Oberfläche im Gegensatz zu den<br />

PMMA-Linsen hydrophil ist. Damit kommt es zu keiner Endotheladhärenz <strong>und</strong> folglich zu<br />

einem wesentlich geringeren Verlust <strong>an</strong> Endothelzellen (APPLE, 1989).<br />

Erste Erfahrungen mit einer faltbaren 41 dpt Acryllinse für den H<strong>und</strong> bestätigten diese Vorteile<br />

(PEIFFER et al., 1999).<br />

GILGER et al. (1993 a, b) zeigten in einer Vergleichsstudie, daß sowohl Silikon als auch<br />

PMMA <strong>und</strong> HEMA vom H<strong>und</strong> gut toleriert werden <strong>und</strong> somit für die IOL-Impl<strong>an</strong>tation<br />

verwendet werden können. CLARK <strong>und</strong> PEIFFER (1995) konnten ebenfalls weder eine<br />

Komplementaktivierung noch eine chemotaktische Einw<strong>an</strong>derung von Leukozyten nachweisen.<br />

Eine zelluläre Oberflächenreaktion war aber deutlich.<br />

5.3 Intraokularlinsen-Modelle<br />

Hinterkammerlinsentypen für den H<strong>und</strong> sind die Silikonlinse nach DRAEGER / NEUMANN<br />

(Abb. 2a) mit einer Brechkraft von +27 oder +32 dpt (NEUMANN, 1991) <strong>und</strong> die PMMA-<br />

Linsen mit zwei Haltebügeln, sogen<strong>an</strong>nten Haptiken (Abb. 2b + c), die die Linse zentrieren <strong>und</strong>

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