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Unterrichtsmaterial für die Tour de Müll (pdf, 2.5

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Meilensteine <strong>de</strong>r Abfallgeschichte<br />

Infoblatt 1<br />

Feuer auf einer <strong>Müll</strong>kippe<br />

Ein nächster Meilenstein war <strong>die</strong> Einführung einer<br />

jährlichen <strong>Müll</strong>gebühr in Höhe von 36 DM im Jahr 1964.<br />

Bis dahin waren <strong>die</strong> Kosten aus <strong>de</strong>r Grundsteuer abgeführt<br />

wor<strong>de</strong>n. Anfangs heftig umstritten, ermöglichte sie<br />

in <strong>de</strong>r Folgezeit zahlreiche Innovationen wie <strong>die</strong> Umstellung<br />

<strong>de</strong>s Fuhrparks auf staubfreie Schüttung und <strong>die</strong><br />

Einführung neuer Gefäße. Vor allem wur<strong>de</strong> <strong>die</strong> Infrastruktur<br />

<strong>de</strong>r Abfallentsorgung mo<strong>de</strong>rnisiert. Der Bau<br />

einer <strong>Müll</strong>verbrennungsanlage und <strong>die</strong> Errichtung einer<br />

neuen Deponie im Blockland wur<strong>de</strong>n geplant und En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r 60er Jahre vollen<strong>de</strong>t. Verschont blieben Bremen und<br />

ganz Nord<strong>de</strong>utschland von einem weiteren Projekt. In<br />

Hannover kursierte angesichts <strong>de</strong>r <strong>Müll</strong>lawine eine Weile<br />

<strong>die</strong> Vision einer <strong>Müll</strong>pipeline in <strong>die</strong> Nordsee. Technischer<br />

Machbarkeitswahn und wachsen<strong>de</strong>s Umweltbewusstsein<br />

spalteten <strong>die</strong> Gesellschaft in <strong>de</strong>n 70er Jahren. Mit<br />

<strong>de</strong>n wachsen<strong>de</strong>n <strong>Müll</strong>mengen geriet <strong>die</strong> Frage nach <strong>de</strong>m<br />

Verbleib <strong>de</strong>r Schadstoffe immer stärker in das Blickfeld<br />

einer kritischen Öffentlichkeit. Die <strong>Müll</strong>thematik wur<strong>de</strong><br />

eine zentrale Säule <strong>de</strong>r entstehen<strong>de</strong>n Umweltbewegung.<br />

Kontinuierlich hatten <strong>die</strong> Bremer Umweltverbän<strong>de</strong>,<br />

Bürgerinitiativen und <strong>die</strong> Grünen <strong>die</strong> Mängel thematisiert.<br />

Im Focus <strong>de</strong>r Kritik stand <strong>die</strong> <strong>Müll</strong>verbrennungsanlage<br />

wegen <strong>de</strong>r Schadstoffemissionen und <strong>de</strong>r Schwermetallbelastung<br />

<strong>de</strong>r Schlacke. Beson<strong>de</strong>rs öffentlichkeitswirksam<br />

war Mitte <strong>de</strong>r 80er Jahre <strong>die</strong> Kampagne zur<br />

Schlackeverwertung auf Wegen im Bürgerpark. Die Umweltpolitik<br />

reagierte mit <strong>de</strong>r Verschärfung von Bestimmungen<br />

und Grenzwerten. Gesetze und Erlasse auf<br />

Bun<strong>de</strong>s- und (später) europäischer Ebene bekommen<br />

einen immer größeren Einfluss auf lokale Konzepte.<br />

Die neunziger Jahre waren von betrieblichen Verän<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft und <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Recyclinginfrastruktur geprägt. In <strong>die</strong>ser Zeit wan<strong>de</strong>lte<br />

sich das Amt <strong>für</strong> Stadtentwässerung und Abfallwirtschaft<br />

in <strong>de</strong>n Eigenbetrieb Bremer Entsorgungsbetriebe. Gleichzeitig<br />

gelang <strong>de</strong>r Übergang zu einer flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />

Sammlung von Wertstoffen. Die Zahl <strong>de</strong>r Sammelplätze<br />

und erfassten Wertstoffe ging steil in <strong>die</strong> Höhe. Dazu<br />

kamen <strong>die</strong> Einführung <strong>de</strong>r Biotonne und <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>r<br />

Kompostierungsanlagen. Der Anschluss an das Duale<br />

System, <strong>die</strong> Einführung <strong>de</strong>r Gelben Säcke und <strong>die</strong> neuen<br />

rollbaren, co<strong>die</strong>rten <strong>Müll</strong>gefäße sind<br />

weitere Neuentwicklungen <strong>de</strong>r<br />

jüngsten Vergangenheit.<br />

Abfallberatung, Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Umweltbildung haben seit<strong>de</strong>m<br />

einen hohen Stellen- wert in <strong>de</strong>r<br />

bremischen Abfallwirtschaft erhalten.<br />

Zur jüngsten Historie zählt <strong>die</strong><br />

Privatisierung <strong>de</strong>r bremischen Abfallwirtschaft.<br />

Die neuen Strukturen<br />

wer<strong>de</strong>n in einem eigenen Kapitel<br />

vorgestellt.<br />

Tipps zum Weiterlesen:<br />

Bremer Entsorgungsbetriebe<br />

(Hrsg.) (2003):<br />

Vom Aufstieg <strong>de</strong>s Abfalls.<br />

100 Jahre Entsorgung in öffentlicher<br />

Hand, Bremen<br />

Herausgeber:<br />

Umweltbetrieb Bremen, Eigenbetrieb <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong> Bremen, Willy-Brand-Platz 7, 28215 Bremen<br />

Im Auftrag <strong>de</strong>s Senators <strong>für</strong> Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

<strong>Tour</strong> <strong>de</strong> <strong>Müll</strong><br />

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