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Unterrichtsmaterial für die Tour de Müll (pdf, 2.5

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Station 1<br />

Bremer Die Sortierbetriebe<br />

Bremer Sortierbetriebe<br />

Station 1<br />

von 1991 festgeschriebene Entsorgungs- und Wie<strong>de</strong>rverwertungspflicht<br />

an <strong>die</strong> Duales System Deutschland<br />

AG ab. Die Lizenzentgelte berücksichtigen <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sammlung und Sortierung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Verpackungsmaterialien – bei Kunststoffen<br />

auch <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwertung. Dabei richtet sich<br />

das jeweilige Lizenzentgelt ausschließlich nach <strong>de</strong>m<br />

eingesetzten Material. Das heißt, sämtliche Verwertungskosten<br />

sind über <strong>die</strong> Lizenzentgelte in <strong>die</strong> Verpackungspreise<br />

und damit in <strong>die</strong> Gesamtproduktpreise eingeschlossen.<br />

Für alle Verpackungen mit <strong>de</strong>m Grünen Punkt,<br />

<strong>die</strong> über das Duale System entsorgt wer<strong>de</strong>n, zahlt <strong>de</strong>r<br />

einzelne Verbraucher jedoch in Deutschland seit <strong>de</strong>m 1.<br />

Januar 2005 nicht mehr als 1,50 Euro monatlich.<br />

Beispielrechnung:<br />

Dessert-Becher aus Kunststoff mit Aluminium<strong>de</strong>ckel<br />

Gewichtsentgelt:<br />

Kunststoffbecher: 6,62 g x 140,3 Cent/kg<br />

-> 0,929 Cent<br />

Aluminium<strong>de</strong>ckel: 0,51 g x 75,6 Cent/kg<br />

-> 0,039 Cent<br />

Summe Gewichtsentgelt: 0,968 Cent<br />

kartonsortierung<br />

Was geschieht anschliessend mit <strong>de</strong>n<br />

Stoffen?<br />

Der Restmüll kommt zum größten Teil ins <strong>Müll</strong>heizkraftwerk.<br />

Die sauber getrennten Verpackungsmaterialien<br />

fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Weg ins Recycling. Auf <strong>die</strong>se Weise wer<strong>de</strong>n<br />

Ressourcen geschont und Energie gespart. Im I<strong>de</strong>alfall<br />

schließt sich gleichzeitig mit <strong>de</strong>m Wertstoff- auch ein<br />

Produktkreislauf, wie es zum Beispiel bei Altglas und<br />

Altpapier <strong>de</strong>r Fall ist. Aus Altglas entstehen neue Flaschen<br />

und Gläser, Altpapier verwan<strong>de</strong>lt sich in neue Papierprodukte.<br />

Bei <strong>de</strong>n so genannten Leichtverpackungen aus<br />

Aluminium, Weißblech, Verbun<strong>de</strong>n und Kunststoffen<br />

sieht <strong>die</strong> Sache im Detail an<strong>de</strong>rs aus. Hier gewinnt man<br />

aus <strong>de</strong>n nach Sorten<br />

getrennten Materialien<br />

neue Sekundärrohstoffe,<br />

<strong>die</strong> in <strong>de</strong>r Folge<br />

auch zu ganz an<strong>de</strong>ren<br />

als <strong>de</strong>n Ausgangsproduktenweiterverarbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n können. Eine<br />

Ausnahme stellt <strong>de</strong>r<br />

Kunststoff PET dar, <strong>de</strong>r<br />

vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung<br />

von Getränkeflaschen<br />

verwen<strong>de</strong>t<br />

wird. Hier sind <strong>die</strong><br />

Recyclingtechnologien<br />

so weit fortgeschritten,<br />

dass sortenreines PET<br />

tatsächlich zur<br />

Endprodukt<br />

Herstellung neuer<br />

Getränkeflaschen<br />

gelangt und sich <strong>de</strong>r Produktkreislauf lückenlos schließt.<br />

Komplizierter ist es bei <strong>de</strong>n Verbundverpackungen.<br />

Diese bestehen aus min<strong>de</strong>stens zwei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Materialien, <strong>die</strong> vollflächig miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n sind<br />

und sich nicht von Hand trennen lassen. Das sind zum<br />

Beispiel Tüten <strong>für</strong> Instantsuppen, Tiefkühlkostschachteln<br />

und - vor allem - Getränkekartons. Sie stellen <strong>de</strong>n<br />

Löwenanteil <strong>de</strong>r Verbun<strong>de</strong> und wer<strong>de</strong>n wie alle an<strong>de</strong>ren<br />

Leichtverpackungen über <strong>de</strong>n Gelben Sack entsorgt. In<br />

<strong>de</strong>r Verwertungsanlage wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Verpackungen erst<br />

zerkleinert, danach von Riesenmixern, so genannten<br />

Pulpern, kräftig durchgerührt. Dabei saugen sich <strong>die</strong><br />

Papierfasern mit Wasser voll, quellen auf und trennen<br />

sich von <strong>de</strong>n dünnen Schichten Polyethylen und<br />

Aluminium. Der Faserstoff wird nun noch gereinigt und<br />

eingedickt, danach zur Papiermaschine gepumpt, wo er<br />

sich beispielsweise in Wellpappen, Eierkartons o<strong>de</strong>r<br />

Hygienepapiere verwan<strong>de</strong>lt. Für <strong>die</strong> Verwertung <strong>de</strong>s<br />

Resteverbunds aus hauchdünnen Polyethylen- und<br />

Aluminiumschichten gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Entwe<strong>de</strong>r gelangt er in <strong>die</strong> Zementherstellung, wo <strong>de</strong>r<br />

Kunststoffanteil als Energielieferant <strong>die</strong>nt und das<br />

Aluminium <strong>die</strong> nötige Festigkeit <strong>de</strong>s später aus <strong>de</strong>m<br />

Zement hergestellten Betons gewährleistet. O<strong>de</strong>r das<br />

Aluminium wird sortenrein in hoch spezialisierten<br />

Anlagen zurück gewonnen, wobei sich <strong>de</strong>r Kunststoff in<br />

Dampf und elektrische Energie verwan<strong>de</strong>lt, <strong>die</strong> unmittelbar<br />

<strong>für</strong> <strong>de</strong>n Verfahrensprozess genutzt wird.<br />

Herausgeber:<br />

Umweltbetrieb Bremen, Eigenbetrieb <strong>de</strong>r Stadtgemein<strong>de</strong> Bremen, Willy-Brand-Platz 7, 28215 Bremen<br />

Im Auftrag <strong>de</strong>s Senators <strong>für</strong> Umwelt, Bau, Verkehr und Europa<br />

<strong>Tour</strong> <strong>de</strong> <strong>Müll</strong><br />

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