Juli - Fokus
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WOHNSTIL<br />
Wie Sie sich Urlaubsfl air in den Alltag holen<br />
Monatsmagazin • 6. Jg./Nr. 05/2010 • <strong>Juli</strong> 2010<br />
CROSS-INNOVATIONS<br />
GEBALLTE KREATIVITÄT<br />
Immer häufi ger entwickeln Unternehmen<br />
zusammen Produkte oder Services<br />
JEDEN TAG FERIEN<br />
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LOSGELÖST<br />
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Wer beim Reisen auf das Extravagante setzt,<br />
sollte auch das Hotel danach wählen
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Liebe Leser!<br />
INVESTITION. Wir haben in den letzten FOKUS-Ausgaben ausführlich das Genre der<br />
Direktinvestitionen in Immobilieneigentum, wie insbesondere Vorsorgewohnungen,<br />
behandelt. Diesmal beleuchten wir ein Projekt mit derselben Grundidee, jedoch einer<br />
etwas anderen Umsetzung: Man kauft ein Ferienappartement am Ossiacher See und wird<br />
damit auch automatisch Miteigentümer einer Immobilie in der Toskana. Wie das geht?<br />
Wolfgang Lakonig erklärt sein innovatives Investitionskonzept als Alternative zur „herkömmlichen“<br />
Vorsorgewohnung ab Seite 40.<br />
VISIONEN. Prof. Mag. Thomas Malloth wurde im Juni als Fachverbandsobmann der Immobilien-<br />
und Vermögenstreuhänder wiedergewählt und gab uns sein erstes Interview in<br />
seiner neuen – und alten – Funktion. Malloth erläutert anhand demografischer Daten und<br />
Zukunftseinschätzungen, worin die wesentlichen Veränderungen und Herausforderungen<br />
für die Immobilienwirtschaft liegen werden und worauf sich die Marktteilnehmer<br />
zeitgerecht einstellen sollten.<br />
MOBILITÄT. Ein Auto leasen oder kaufen, das ist oft die Frage, egal ob Privatperson oder<br />
Unternehmer. Leasing richtig eingesetzt kann mitunter viele Vorteile bringen – denn<br />
keine andere Finanzierungsform lässt sich so individuell anpassen. Unser Autor Dr. Gerhard<br />
Gangelberger informiert ab Seite 46 über rechtliche Grundlagen, die verschiedenen<br />
Varianten des Kfz-Leasings und was es mit dem Begriff „Leasing OK!“ auf sich hat.<br />
GEWINNEN. In der aktuellen Ausgabe setzen wir unsere beliebte Gewinnspielserie auf Seite<br />
80 fort. Diesmal dreht sich alles um das Thema Urlaub. Ob ein Weinhotel in Südtirol, ein<br />
Aufenthalt in einem Luxushotel in Abano Terme in der italienischen Provinz Padua bis<br />
hin zu Ferien mit den Kindern am Achensee oder im Bayerischen Wald – Sie bestimmen,<br />
wo es hingehen soll. Bitte senden Sie uns einfach eine SMS oder Postkarte … und vielleicht<br />
gehören auch Sie bald zu den glücklichen GewinnerInnen! Einsendeschluss ist der<br />
10. August, die GewinnerInnen werden im nächsten FOKUS bekannt gegeben.<br />
VIEL VERGNÜGEN mit dieser Ausgabe und schöne Sommerwochen wünscht Ihnen Ihr<br />
Dr. Alexander Scheuch<br />
JULI 2010<br />
EDITORIAL<br />
„Auch aus Steinen,<br />
die Dir in den Weg gelegt<br />
werden, kannst Du etwas<br />
Schönes bauen.“<br />
Erich Kästner<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 3
INHALT<br />
30<br />
4 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
18<br />
22<br />
IMMOBILIEN<br />
06 News & Infos<br />
Kurznachrichten aus dem Immobilienbereich.<br />
18 Extravagante Designer-Hotels<br />
Wo man mit dem Flair der Einzigartigkeit den<br />
Reisenden zum Einkehren motiviert.<br />
22 Das war die REAL VIENNA 2010<br />
Vorsichtiger Optimismus und gute Stimmung auf der<br />
fünften Ausgabe der Messe machten wieder Mut.<br />
26 Pläne und Visionen für die Zukunft<br />
Im Gespräch mit Prof. Mag. Thomas Malloth, Fachver-<br />
bandsobmann der Immobilien- und Vermögenstreu-<br />
händer, über Veränderungen in den nächsten Jahren.<br />
28 Wertschöpfungskette einer Immobilie<br />
PORR Solutions-Geschäftsführer Ing. Friedrich Gruber<br />
erläutert das breite Spektrum an innovativen Projekt-<br />
entwicklungen seines Konzerns.<br />
30 Moderne Architektursprache<br />
Mit Kreativität, Emotion und Individualität wird jedes<br />
Haus zum Unikat.<br />
32 Aufbruchstimmung in Aserbaidschan<br />
Das Land erlebt momentan einen Bauboom und emp-<br />
fängt ausländische Investoren mit offenen Armen.<br />
RATGEBER<br />
34 Traumberuf Immobilienmakler?<br />
Im Vorfeld sollten zahlreiche Fragen geklärt werden,<br />
bevor man sich für diese Berufslaufbahn entscheidet.<br />
entscheidet.<br />
36 Haushaltsversicherung und Wellnessraum<br />
Antwort auf Fragen, was wo und wie im Haus gelagert<br />
werden darf und versichert ist.<br />
37 Verbesserungen für den Konsumenten<br />
Anmerkungen zum neuen Verbraucherkreditgesetz.<br />
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
38 News<br />
Kurznachrichten aus der Welt der Wirtschaft.<br />
40 Direktinvestitionen in Ferienimmobilien<br />
Wolfgang Lakonig, Geschäftsführer der<br />
IMMOPRO-RESIDENCE, über das etwas andere<br />
Investitionskonzept.<br />
42 Schwarzes Gold<br />
Schallplatten als neue Kultobjekte und klingende<br />
Renditen.<br />
44 Gemeinsam statt einsam<br />
Neue Marktchancen durch Cross Innovations.<br />
JULI 2010
46 Kfz-Leasing<br />
Leasen statt kaufen bringt viele Vorteile, wenn<br />
es richtig eingesetzt wird.<br />
50 Wie die Wirtschaft tickt<br />
KR Viktor Wagner, Geschäftsführer der<br />
REIWAG, im Gespräch über die Welt im<br />
wirtschaftlichen Umbruch.<br />
LIVING & LIFESTYLE<br />
52 Die Welt des Lifestyles im Überblick<br />
Neues und Interessantes auf dem Markt.<br />
54 Heiße Zeiten<br />
Die passenden Gartenmöbel, Sonnenschirme<br />
und vor allem eine Klimaanlage machen uns den<br />
Sommer erträglich.<br />
60 Wohnen wie im Urlaub<br />
Tipps für das ganzjährige Urlaubsflair in den<br />
eigenen vier Wänden.<br />
64 Die rote Gitarre<br />
Katrin Lampe und ihr Lieblingsstück.<br />
MOVING<br />
68 Ferien für Individualisten<br />
Versteckte Hideaways für den ganz<br />
persönlichen Geschmack.<br />
70 Ein Fest voll kultureller Vielfalt<br />
Das Theaterfest Niederösterreich präsentiert<br />
sich an 22 Spielorten mit einem großartigen<br />
Kulturangebot.<br />
73 Zeit für die Familie<br />
Unkomplizierte Ferien am Achensee.<br />
74 Mit dem Hund auf Urlaub<br />
Reisetipps für alle Zwei- und Vierbeiner.<br />
79 Urlaubsheimat Tirol<br />
Erholung für Mensch und vier Pfoten in Seefeld.<br />
80 Gewinnspiel<br />
FOKUS verlost tolle Urlaubsreisen.<br />
82 UMFRAGE<br />
74<br />
64<br />
Medieneigentümer, Herausgeber- und Chefredaktionsanschrift ÖWG Werbeagentur und Verlags GmbH, Bergmillergasse 5/Stiege 2/2. DG, A-1140<br />
Wien, Tel. 01/813 03 46-0, office@immobilienfokus.at, www.immobilienfokus.at Herausgeber, Geschäftsführung und Verlagsleitung Dr. Alexander<br />
Scheuch, a.scheuch@immobilienfokus.at Redaktion Ressort Immobilien Mag. Walter Senk, w.senk@immobilienfokus.at Chefin vom Dienst<br />
Ingeborg Zauner, i.zauner@immobilienfokus.at Art Direction André Unger, grafik1@immobilienfokus.at Litho Gai Jeger Office Ingeborg Zauner, Sabine<br />
Reiterer Mitarbeiter dieser Ausgabe Dr. Alexander Scheuch, Mag. Walter Senk, Dr. Erich René Karauscheck, Dr. Gerhard Gangelberger, Ingeborg<br />
Zauner, Alexandra Koch, Galandar Baghirov, Mag. Martin Kofler, Rosemarie Liermann, Dr. Mario Schiavon, Dipl.-Ing. Peter Matzanetz, Dieter Kendler,<br />
Gabriella Mühlbauer, Christian Prenger, Mag. Gerhard Schillinger, Michael T. Landschau Anzeigen Wolfgang Schebek Coverfoto Shutterstock Druck<br />
Niederösterreichisches Pressehaus Vertrieb Valora Services Austria Freier Vertrieb Medien für Med, Post AG Auflage 165.000<br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 5
IMMOBILIEN<br />
FOTO: RUND VIER<br />
Kurz-News<br />
NEWS<br />
n International ist die Belebung des Gewerbeimmobilienmarkts<br />
vor allem der<br />
Entwicklung im Einzelhandel zu verdanken.<br />
Doch infolge der Krise übten sich die<br />
Kunden in Konsumzurückhaltung. Daher<br />
werden große Filialisten weiterhin auf Ia-<br />
Lagen mit hoher Passantenfrequenz setzen.<br />
B-Lagen hätten dabei das Nachsehen.<br />
Dieser Trend wird auch in den kommenden<br />
Monaten anhalten und die Mietpreisentwicklung<br />
beeinflussen.<br />
n Mit dem Wiener Büroobjekt „Rund Vier“<br />
(siehe oben) wurde jetzt eine der ersten<br />
Gewerbeimmobilien Österreichs mit dem<br />
Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für<br />
Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet.<br />
Das von Union Investment im November<br />
2009 für den Offenen Immobilienfonds<br />
UniImmo: Deutschland erworbene,<br />
rund 21.000 m² Mietfläche umfassende<br />
Bürogebäude erhielt das DGNB-Zertifikat<br />
in der zweithöchsten Stufe („Silber“). Verliehen<br />
wurde das neue Gütesiegel von der<br />
ÖGNI, der Österreichischen Gesellschaft<br />
für Nachhaltige Immobilienwirtschaft.<br />
n Nach Angaben der Londoner Personalberatung<br />
ECA International, welche Mietpreise<br />
für ausländische Geschäftsleute in<br />
guten Wohnlagen von 132 Städten weltweit<br />
verglichen hat, ist Japan international<br />
der teuerste Standort. Moskau liegt an der<br />
vierten Stelle und führt damit das Ranking<br />
in Europa an. Verglichen wurden jeweils<br />
die monatlichen Netto-Kaltmieten für eine<br />
Dreizimmerwohnung mit rund 80 Quadratmetern.<br />
6 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
CITYSPACE7<br />
Außergewöhnlicher Platz in der City<br />
FOTO: HENKE UND SCHREIECK ARCHITEKTEN/PALMERS AG<br />
n In einem der beliebtesten Bezirke Wiens<br />
und an einem seiner prosperierendsten<br />
Standorte entsteht das rd. 7.500 Quadratmeter<br />
große Büro- und Geschäftsgebäude<br />
Cityspace7. Investor und Immobiliendeveloper<br />
des architektonisch beachtenswerten<br />
Hauses ist die Palmers Aktiengesellschaft.<br />
Das renommierte Architekturbüro Henke<br />
und Schreieck schafft mit diesem Objekt<br />
eine neue Gebäudetypologie, welche mit<br />
einem Einschnitt in den Straßenzug auch<br />
ein architektonisches Zeichen mit großer<br />
Außenwirkung setzt. Hoher Komfort und<br />
modernste Ausstattung für die Mieter sind<br />
Standard. Das Baukonzept besticht durch<br />
eine klare Aufteilung, obwohl jedes Geschoß<br />
ein Unikat ist: Im Untergeschoß,<br />
dem Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß<br />
sind Shops untergebracht. Im<br />
zweiten Obergeschoß befindet sich der<br />
Gastronomiebereich, der bereits exklusiv<br />
an Wein & Co vermietet ist. Eine öffentlich<br />
zugängliche Terrasse über zwei Rolltreppen<br />
sorgt für eine Rückzugsfläche mitten in der<br />
Stadt und für eine optimale Lichtdurchflutung<br />
des gesamten Gebäudes. Die Geschoße<br />
drei bis sieben werden an Büros,<br />
Kanzleien, Arztpraxen vermietet. Vom Einzel-<br />
bis zum Großraumbüro können alle<br />
gewünschten Raumkonstellationen unter<br />
höchst effizienter Flächennutzung nach<br />
den Mieterwünschen umgesetzt werden.<br />
Gernot Essl, Vorstand Palmers Immobilien:<br />
„Dieser Teil der Mariahilfer Straße ist auf<br />
Grund des vielfältigen Angebots im Umfeld<br />
sehr mitarbeiterfreundlich. Die Infrastruktur<br />
und die Verkehrsanbindung sind nicht<br />
zu überbieten. Es freut mich, dass wir mit<br />
Cityspace7 hochwertige Architektur an diesem<br />
zentralen und gleichzeitig populären<br />
Standort anbieten können.“ Das Gebäude<br />
wird ab Ende 2010 bezugsfertig sein.<br />
VERBÜCHERUNGEN<br />
Steigende Tendenz am Immomarkt<br />
n Die Zahlen der im Grundbuch verbücherten Eigentumstransaktionen, die von Roland<br />
Schmid mit seinem Immobilien-Dienstleistungsunternehmen WEBSERVICESunited<br />
anhand der Auswertung von tatsächlichen Kaufvertragsdaten zur Verfügung gestellt werden<br />
können, bestätigen den klaren Aufwärtstrend am Immobilienmarkt. Die Gegenüberstellung<br />
der ersten vier Monate 2009 und 2010 ergibt eine Erhöhung der verbücherten<br />
Transaktionen von 7,0 Prozent österreichweit. Spitzenreiter dabei sind Wien mit einer Steigerung<br />
von 19,8 Prozent, Vorarlberg mit einem Plus von 16,8 Prozent und die Steiermark<br />
mit 12,1 Prozent mehr Eigentumstransaktionen als im Vergleichszeitraum Jänner bis April<br />
2009. Nahezu unverändert zeigen sich die Länder Kärnten (–0,1 %), Tirol (–1,3 %) oder<br />
Salzburg (+1,7 %). Die verbücherten Eigentumstransaktionen in Wien weisen auf eine stark<br />
steigende Tendenz im 22. Bezirk, gefolgt von den Bezirken 1060 bzw. 1150, hin. Einen<br />
Rückgang verzeichnen die verbücherten Transaktionszahlen in den Bezirken 14 bzw. 21.<br />
JULI 2010
EXPANSION<br />
Nachhaltiges Stadtteilzentrum<br />
n Im Nordwesten der slowenischen<br />
Hauptstadt Ljubljana,<br />
im Stadtteil Šiška, realisiert<br />
SES Spar European Shopping<br />
Centers ein neues Einkaufsprojekt.<br />
Neben reinem Shopping-Vergnügen<br />
soll das neue<br />
Center mit verkehrsberuhigtem<br />
Vorplatz als Ort der Kultur<br />
Aufenthaltsqualität für die<br />
Menschen bieten. Die Bedeutung<br />
als Stadtteilcenter soll<br />
dabei im Vordergrund stehen<br />
und Šiška zum pulsierenden<br />
Stadtteil erwecken. Auf rund<br />
38.000 Quadratmetern (davon<br />
32.000 Quadratmeter vermietbare<br />
Fläche und ca. 6.000<br />
Quadratmeter Sonderfläche)<br />
entstehen rund 90 Shops,<br />
Gas tronomie- und Dienstleistungsbetriebe.<br />
SES investiert in das Projekt rund<br />
100 Millionen Euro. Der Baustart soll<br />
Anfang des Jahres 2011 stattfinden, die<br />
09<br />
Lichteinfall Nr. 17<br />
Fertigstellung ist für September 2012 geplant.<br />
Das Šiška-Center wird außerdem<br />
als nachhaltiges Shoppingcenter konzipiert.<br />
Erstmals ist ein BREEAM-Zertifikat<br />
Das erste Fenster<br />
für fl ache Dächer.<br />
– der wichtigste europäische Nachhaltigkeitsstandard<br />
in der Retailbranche – für<br />
ein slowenisches Shoppingcenter angedacht.<br />
Die preisgekrönte<br />
Weltneuheit.<br />
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FOTO: SHOPPINGCENTER LJUBLJANA / CO SES 4
IMMOBILIEN<br />
NEWS<br />
UMFRAGE<br />
Investments im<br />
Heimatmarkt<br />
n Der <strong>Fokus</strong> von Immobilieninvestoren in<br />
allen Teilen der Welt weist durchaus Parallelen<br />
auf – so das Ergebnis einer aktuellen<br />
Umfrage von CB Richard Ellis. So wird sich<br />
in den kommenden Jahren der Schwerpunkt<br />
der Investments sowohl in Europa<br />
als auch in Asien und Amerika auf den Heimatmarkt<br />
und angrenzende Märkte der<br />
entsprechenden Kontinente konzentrieren.<br />
Für den europäischen Teil der Untersuchung<br />
wurden über 270 Immobilieninvestoren<br />
nach ihren Investitionsschwerpunkten<br />
befragt. Dabei nannten 60 Prozent<br />
Europa als geografischen Schwerpunkt für<br />
Investitionen in Immobilien in den kommenden<br />
Jahren. Asien bietet für 21 Prozent<br />
der Befragten und Nordamerika für<br />
12 Prozent die attraktivsten Investitionsmöglichkeiten.<br />
Dieses Ergebnis deckt sich<br />
mit einer Untersuchung von CB Richard<br />
Ellis in den Vereinigten Staaten. „Unsere<br />
Untersuchung in vergleichbarer Größe in<br />
den USA hat ergeben, dass 58 Prozent der<br />
US-Investoren 2010 einen nationalen Anlagefokus<br />
haben, während 16 Prozent vornehmlich<br />
nach Asien schauen und 12 Prozent<br />
nach Europa“, kommentiert Raymond<br />
Torto, globaler Chefökonom bei CB Richard<br />
Ellis. Bei der Auswahl der präferierten<br />
Marktsegmente gibt es jedoch Unterschiede.<br />
„Immobilieninvestoren in Europa<br />
fokussieren sich auf Büroimmobilien, darauf<br />
folgen Einzelhandelsflächen. In den<br />
USA haben wir aktuell einen <strong>Fokus</strong> auf<br />
Wohnimmobilien, der Bürosektor kommt<br />
erst an dritter Stelle. So verzeichnen wir<br />
einen für institutionelle Investoren interessanten<br />
Markt für Mehrfamilienhäuser.<br />
In diesem Bereich sind die Preise zurzeit<br />
attraktiv bei gleichzeitig ansteigender<br />
Nachfrage nach Mietwohnungen“, so Torto.<br />
8 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
TTT<br />
FFOOTTOO: SH HUTTTT<br />
TTEERRSSTTOOCCKK<br />
PREYERSCHE HÖFE<br />
Aus Spital wird Wohnprojekt<br />
Planung. Ein ideales Wohnprojekt für Generationenwohnen und Wohngemeinschaften.<br />
n Auf dem rund 2,5 Hektar großen Areal<br />
des Preyer’schen Kinderspitals in Wien-<br />
Favoriten entsteht ein neues Wohnquartier,<br />
das vor allem auf Familien zugeschnitten<br />
wird. Vier Baukörper und drei<br />
großzügige Innenhöfe für die Erholung im<br />
Freien sieht der Entwurf der BWM Architekten<br />
und Partner für die Nachnutzung<br />
des Areals vor. Das Architekturbüro hat<br />
den von der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft<br />
WSE, einer Tochter der Wien<br />
Holding, ausgeschriebenen städtebaulichen<br />
Ideenwettbewerb gewonnen. Die Architek-<br />
ten haben in ihrem Entwurf auch integriertes<br />
Generationenwohnen vorgesehen:<br />
Klassische Trakterschließungen können zu<br />
Wohngemeinschaften für Jung und Alt<br />
ausgebaut werden. In den Erdgeschoßen<br />
sind zum Teil Sondernutzungen für Startups,<br />
Nahversorgung und soziale Infrastruktur<br />
vorgesehen.<br />
Alle Wohnungen sind entweder mit Mietergärten,<br />
Balkonen/Loggien oder Dachterrassen<br />
ausgestattet. Der geplante Kindergarten<br />
wird für Bewohner und Anrainer<br />
offen stehen.<br />
ANBINDUNG<br />
U-Bahn lässt die Preise steigen<br />
n U-Bahn-Bauten gehören zwar zu den kostspieligsten, aber von den Effekten her<br />
stärks ten Infrastrukturinvestitionen in Städten. Im Umfeld von neuen U-Bahn-Linien<br />
kommt es zu einer hohen Entwicklungsdynamik<br />
und zu einer wachsenden<br />
Bevölkerung in direktem Umkreis<br />
der Stationen. Bei einer unmittelbaren<br />
Nähe zu einer U-Bahn-Station ist die<br />
Steigerung des Wertes einer Immobilie<br />
(egal ob Wohnhaus oder Wohnung)<br />
auffällig hoch und kann bei Grundstücken<br />
im Geschoßwohnbau eine<br />
Steigerung von bis zu 50 Prozent betragen.<br />
Die Wirkung lässt mit Entfer-<br />
SHUTTERSTOCK<br />
nung nach und beträgt bis 500 Meter<br />
Abstand doch noch 25 Prozent plus. FOTO:<br />
JULI 2010<br />
FOTO: PREYERSCHE HÖFE
FOTO: KNAUF/BRAMAC/ISOVER/M. POSSERT<br />
FERTIGHAUS FÜR „NEUE ALTE“<br />
Thema beim<br />
Fertighaussymposium<br />
Alljährlicher Branchentreffpunkt. Die Teilnehmer des<br />
30. Fertighaussymposions während einer Arbeitspause auf<br />
der Terrasse des Arcotel Kaiserwasser in Wien.<br />
n Zum dreißigjährigen Jubiläum des alljährlichen Branchentreffpunkts<br />
der Fertighausbauer gab es im Wiener Hotel Kaiserwasser<br />
einen Blick in die Zukunft. Die Veranstaltung war<br />
von rund sechzig Vertretern der heimischen Fertighausbranche<br />
besucht worden. Diese bekamen neben Fachvorträgen von Zulieferfirmen<br />
wie Knauf auch Informationen über neuen Kundenschichten<br />
zu hören.<br />
Tenor der Referate: „Das Fertighaus wird auch in Zukunft seinen<br />
Weg gehen, weil rasch auf ökologische Trends reagiert und<br />
auf hohen industriellen Vorfertigungsgrad mit geprüften Systemkomponenten<br />
gesetzt wird.“ Außerdem hat man sich auch<br />
mit den Käufern beschäftigt, im Konkreten mit deren zukünftigen<br />
Ansprüchen. Barrierefreies Bauen und die Gruppe der<br />
„neuen Alten“ über fünfzig hatte man als die Zielgruppen der<br />
Zukunft entdeckt.<br />
JULI 2010<br />
Ein attraktives<br />
Investment<br />
Vorsorgewohnungen<br />
Park Apartments Ogugasse.<br />
Mit Sicherheit beste Renditen.<br />
Das hervorragende Gesamtkonzept der<br />
Park Apartments Ogugasse führt gemeinsam<br />
mit dem Rundum-Service von Hübl & Partner<br />
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Tel 01-277 88 0 www.huebl-partner.com
IMMOBILIEN<br />
NEWS<br />
ERÖFFNUNG<br />
2009 mehr EKZ<br />
als 2008<br />
n Mit knapp 160 neuen Einkaufszentren,<br />
die letztes Jahr im osteuropäischen Raum<br />
eröffnet wurden, wächst der Shoppingcenter-Bestand<br />
in der Region auf 40 Millionen<br />
Quadratmeter. Obwohl sich das Fertigstellungstempo<br />
nach dem Rekordjahr 2007<br />
deutlich verlangsamt hat, ist die Pipeline<br />
der Entwickler mit nahezu 1.000 Projekten<br />
die höchste aller Zeiten. „Viele Projekte<br />
wurden bereits verschoben, aber nicht<br />
komplett aufgegeben“, nimmt dazu Hanna<br />
Bomba-Wilhelmi, Geschäftsführerin von<br />
RegioPlan Consulting, Stellung. Die meisten<br />
Neueröffnungen in Osteuropa gab es<br />
2009 in Russland (über 60), in der Türkei<br />
(über 40) und in Polen (über 20). Diese Länder<br />
verzeichnen im Moment angesichts des<br />
großen Bevölkerungspotenzials auch die<br />
meisten Projekte – außerdem sind Polen<br />
und die Türkei krisenresistenter.<br />
Der pure Fruchtgenuss<br />
Pago Granatapfel<br />
On e Rocks<br />
Pago. Pu Paradise.<br />
10 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
ÖSTERREICH<br />
Erstes Hotel zum Green Building gekürt<br />
n Das Hotel Wende in Neusiedl am See ist<br />
das erste Hotel in Österreich, das sich über<br />
das „Green Building Zertifikat“ der Österreichischen<br />
Energieagentur freuen darf.<br />
Mit dieser Auszeichnung wird der Einsatz<br />
für Umwelt- und Klimaschutz belohnt. Die<br />
Ausstattung mit Siemens Gebäudetech-<br />
nik bringt dem<br />
4-Sterne-Haus<br />
Seit 1888 kommt bei Pago nichts anderes als pure Frucht in die grüne<br />
Flasche: 100% Früchte ohne künstliche Zusätze. Denn nur pur schmeckt man die<br />
unverfälschte Natur. So können Sie heute aus über 26 Sorten das perfekte<br />
Geschmackserlebnis wählen. Wie wäre es jetzt mit einem Pago Granatapfel On<br />
The Rocks? Auf Eis schmeckt dieser natürliche Energiespender doppelt<br />
erfrischend. Feine Himbeeren und Limonen runden die natürliche Frische<br />
perfekt ab. Auch steckt die tiefrote Frucht voller Vitamine und Antioxidantien.<br />
www.pago.at<br />
eine Einsparung<br />
von mehr<br />
als 28 Prozent<br />
der benötigten<br />
Primärenergie<br />
(Erdgas und<br />
Strom). Dies<br />
entspricht einer jährlichen Reduzierung<br />
der Kohlendioxidemissionen um 145 Tonnen.<br />
Die Kosten der 2009 vorgenommenen<br />
Umrüstung des Hotels im Hinblick auf<br />
eine verbesserte Energiebilanz werden sich<br />
spätestens in zehn Jahren gerechnet<br />
haben, denn Jahr für Jahr können etwa<br />
22.000 Euro für Energie und Wasser eingespart<br />
werden. In dieser Kalkulation sind<br />
steigende Energiepreise noch nicht eingerechnet.<br />
Anstatt mit teurem Heizöl wird<br />
das Wasser nun mit Sonnenenergie aufgewärmt:<br />
Die Solaranlage des 1970 erbauten<br />
Hotels hat Siemens Gebäudetechnik in<br />
Kooperation mit dem Solarspezialisten<br />
Sonnenkraft installiert.<br />
DESIGN2DESIRE<br />
Individualität statt<br />
Massenware<br />
n Wer seine Wohnung oder sein Haus mit einzigartigen Möbeln<br />
einrichten, aber kein Vermögen dafür ausgeben möchte,<br />
wird von regulären Möbelhäusern häufig enttäuscht. Zu stark<br />
ähnelt sich das Angebot und zu hoch sind die Preise für Einzelstücke,<br />
die aus der breiten Masse hervorstechen. Im Gegensatz<br />
dazu setzt design2desire (http://www.design2desire.com/) auf<br />
kreative und hochwertige Designerstücke zu fairen Preisen.<br />
Die Plattform arbeitet ausschließlich mit jungen Innenarchitekten,<br />
Produktdesignern oder Interior-Design-Studenten zusammen<br />
und gibt ihnen die Chance, ihre Ideen in die Tat umzusetzen,<br />
ohne sich um Partner, Marketing, den Vertrieb oder<br />
die Produktion kümmern zu müssen. Ob die Möbel produziert<br />
werden, liegt bei den Kunden der Plattform. Sie bewerten unter<br />
http://www.design2desire.com/de/Designpool, welche Möbel<br />
ihnen am besten gefallen. Die beliebtesten Stücke der Nutzer<br />
nimmt design2desire in seine Produktpalette auf.<br />
JULI 2010<br />
FOTO: HOTEL WENDE
RUSTLER GRUPPE<br />
Ratgeber und<br />
75-Jahre-Feier<br />
n Zeitgleich zum 75-jährigen Bestehen der RUSTLER<br />
GRUPPE erschien die 5. aktualisierte Auflage des Branchenratgebers<br />
„Der Rustler“. Das nahezu 600 Seiten umfassende<br />
Kompendium beschreibt die aktuellen Entwicklungen des<br />
Immobilienmarktes in Österreich und international. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf jenen zentral- und südosteuropäischen<br />
Ländern, in denen die RUSTLER GRUPPE selbst seit<br />
Jahren erfolgreich tätig ist: Deutschland, Serbien, Slowakei,<br />
Tschechien, Ukraine und Ungarn. Experten der RUSTLER<br />
GRUPPE berichten über ihre Erfahrungen und geben wertvolle<br />
Hinweise, was in diesen Ländern besonders zu beachten<br />
ist. Weitere Kapitel sind Expertenbeiträgen zu den<br />
Hauptgeschäftsbereichen der RUSTLER GRUPPE gewidmet.<br />
Folgende Themen werden behandelt: Facility-Management,<br />
moderne Hausverwaltung, Bauprojektmanagement, Immobilienvermarktung,<br />
Sanierung, Bewertung, Fördermöglichkeiten,<br />
Energieeffizienz, Versicherungen und Steuern<br />
sowie rechtliche Grundlagen für Eigentümer und Mieter.<br />
Die Einleitung des Buches bildet ein Aufsatz von Peter<br />
Rustler, Sohn des Gründerehepaares Rustler, über die<br />
bewegte Geschichte des Hauses. „Der Rustler“ kann um<br />
24,75 Euro bei der RUSTLER GRUPPE unter Tel. 01/89139-0<br />
oder online auf www.rustler.eu bestellt werden.<br />
Ein Immobilienleben<br />
lang erfolgreich<br />
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Raiffeisen evolution ist Partner von klima:aktiv und der<br />
Raiffeisen Klimaschutz Initiative.<br />
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Aktuelle ECO-BASE© Projekte:<br />
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IMMOBILIEN<br />
NEWS<br />
INFRASTRUKTUR<br />
guholzbau.at<br />
schafft Generalunternehmer<br />
n Die Zahl anspruchsvoller Projekte im<br />
mehrgeschoßigen Holzbau steigt stetig. Die<br />
neue Internetplattform www.guholzbau.at<br />
schafft erstmals ein Netz von Generalunternehmern<br />
für diesen Sektor. „Unter allen<br />
Trends im Bauwesen ist einer besonders<br />
stark ausgeprägt: der Trend zum Generalunternehmertum“,<br />
betont Bau.Genial-Geschäftsführer<br />
Stefan Vötter. Im Holzbaubereich<br />
gibt es allerdings bisher nur wenige<br />
Betriebe mit der entsprechenden Infrastruktur.<br />
Um hier eine breitere Basis zu schaffen, hat<br />
Bau.Genial www.guholzbau.at entwickelt:<br />
eine Internetplattform, wo sich Architekten,<br />
Planungsbüros und Holzbaubetriebe<br />
vernetzen und ihre Stärken bündeln können.<br />
Bitte lächeln Sie zurück.<br />
Ein einmal geschenktes Lächeln kann<br />
das Leben eines schwer kranken Kindes<br />
wesentlich verbessern. Darum erfüllen<br />
wir diesen Kindern Herzenswünsche.<br />
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www.kindertraum.at<br />
Wir danken für diese Gratisschaltung.<br />
12 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
ALUKÖNIGSTAHL<br />
GreenBuilding Unterstützer<br />
Auswahl. Nur 70 Unternehmen sind bis dato als GreenBuilding Unterstützer europaweit gekürt.<br />
n Durch zukunftsweisende Baumaßnahmen wie das innovative Energiekonzept<br />
Energy² now von Schüco hat sich ALUKÖNIGSTAHL schon 2009 die Reduktion der<br />
CO 2-Emissionen von Gebäuden zum Ziel gesetzt. Das Engagement zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz von Gebäuden und der Einsatz von ALU-<br />
KÖNIGSTAHL zur Sensibilisierung des Marktes für dieses<br />
Schon ein Lächeln<br />
verändert die Welt.<br />
ertraum_Inserat 2010_88x120.indd 1 19.05.2010 20:19:11 Uhr<br />
KKKOEFINGER/rainerstudio<br />
Thema wurden jetzt durch die offizielle Ernennung zu einem<br />
der 70 GreenBuilding Unterstützer europaweit gekrönt.<br />
Das Unternehmen kann durch die Anwendung von Schüco<br />
Energy² now bei seinen Bauvorhaben die GreenBuilding<br />
Ziele – Verbesserung der Energieeffizienz und Integration<br />
erneuerbarer Energien – zur Gänze erfüllen: Durch effektive<br />
Hochwärmedämmung, automatisierte dezentrale Lüftungstechnik<br />
und Einbindung von Sonnenschutzelementen wird<br />
Energie eingespart. Energie gewonnen wird durch umweltfreundliche<br />
Technologien wie Photovoltaik und Solarthermie,<br />
die erneuerbare Energie für sich nutzen. Die Aufnahme<br />
in das freiwillige GreenBuilding Programm wurde zudem<br />
durch die von ALUKÖNIGSTAHL angebotenen Dienstleistungen<br />
wie die Bereitstellung von Produktinformationen<br />
und Softwarelösungen, Hilfestellung bei Ausschreibungen<br />
und Kalkulationen, Unterstützung und Entwicklung von<br />
technischen Sonderlösungen sowie branchenspezifische<br />
Seminare für Architekten und Planer oder Metallbauer zum<br />
Thema „Energieeffizientes Bauen“ getragen. „Auf Grund der<br />
anspruchsvollen Kriterien zur Erlangung des GreenBuilding<br />
Unterstützer-Status stellt die Aufnahme in das Programm<br />
für uns eine Auszeichnung der sozioökonomischen und ökologischen<br />
Verantwortung, die wir als zukunftsorientiertes<br />
Unternehmen übernehmen, dar“, freut sich Geschäftsführer<br />
Ewald Müller. Zur Aufnahme als GreenBuilding Unterstützer<br />
durchläuft jeder Bewerber ein fünfstufiges Verfahren<br />
– von der Erstellung eines „GreenBuilding Förderplans“<br />
über die Bewilligung desselbigen bis zur Umsetzung und<br />
Berichterstattung an die Kommission.<br />
JULI 2010<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK
KUNST IM ROHBAU<br />
Vernissage im Vorsorgewohnbau<br />
n Über 250 Gäste überzeugten sich im Park Apartments<br />
Ogugasse-Projekt davon, wie hervorragend<br />
sich Vorsorgewohnung und Kunst verbinden lassen.<br />
Wo tagsüber Handwerker und Bauarbeiter ihrer<br />
Arbeit nachgehen, sorgten Robert Zielascos Kunstwerke<br />
auf den blanken Ziegelwänden einen Abend<br />
lang für außergewöhnliche Atmosphäre. Die brillanten<br />
Farben und einzigartigen Texturen der Bilder faszinierten<br />
die Gäste und führten zu angeregten Gesprächen<br />
rund um die zentralen Themen Immobilie,<br />
Kunst und Bau. „Das große Interesse an unserer Vernissage<br />
,Kunst am Bau‘ und an den Park Apartments<br />
Ogugasse bestätigt unseren Weg, Immobilien mit<br />
Mehrwert zu erbauen“, äußerte sich der Geschäftsführer<br />
von Hübl & Partner Erwin Hübl zufrieden über<br />
den Abend. Robert Zielasco für das Projekt zu gewinnen,<br />
war nicht einfach, weil der Künstler so gut wie<br />
ausgebucht ist. „Doch die Idee, wieder Kunst und Kultur<br />
in den Wohnbau zu bringen, hat ihn schließlich<br />
begeistert“, so der Bauherr. Zielasco übernimmt auch<br />
die Gestaltung des Entrees und der Schwimmhalle im<br />
Gebäude der Park Apartments Ogugasse.<br />
Kreative. Ein echter Robert Zielasco (links) wird den Eingangsbereich der<br />
Vorsorgewohnungen in der Ogugasse zieren. Der Bauherr, Ing. Mag. Erwin Hübl<br />
(rechts), zeigt sich darüber erfreut.<br />
VELUX präsentiert neues Solar-Dachflächenfenster<br />
Wohnkomfort und Umweltschutz gehen beim neuen energieautarken<br />
Dachflächenfenster von VELUX Hand in Hand.<br />
UMWELTBEWUSST. Die Kombination aus Klimaschutz und Komfort steht beim Dachflächenfensterspezialisten<br />
VELUX an erster Stelle. Das zeigt sich sowohl in den diversen Produktneuheiten<br />
wie etwa der ersten Designer-Deckenleuchte mit natürlichem Tageslicht<br />
als auch bei Projekten wie dem Sunlighthouse, Österreichs erstem CO2-neutralen Einfamilienhaus.<br />
Seit April 2010 bietet VELUX nun erstmals auch eine solarbetriebene Variante<br />
des bewährten Dachflächenfensters an und stellt damit einmal mehr sein Engagement für<br />
Mensch und Natur unter Beweis.<br />
KABELLOSER KOMFORT. Dank modernster Solarmodule versorgt sich das neue VELUX-Fenster<br />
bereits bei diffusem Tageslicht permanent selbst mit Strom. Eine kleine Photovoltaikzelle<br />
mit Pufferbatterie am Fensterrahmen liefert ausreichend Energie, um das Solarfenster Tag<br />
und Nacht per Fernbedienung bequem zu steuern – selbst ohne direkte Sonneneinstrahlung.<br />
Da beim Einbau somit keine Kabel verlegt werden müssen, eignet sich die Fenstertechnologie<br />
besonders für den Austausch bestehender, manuell bedienbarer Dachflächenfenster.<br />
WETTERFEST. Der integrierte Regensensor schließt die Fenster vollautomatisch beim ersten<br />
Regentropfen. Darüber hinaus speichert das Solar-Dachfenster – das auch als Niedrigenergiefenster<br />
erhältlich ist – individuelle Bedienungsabläufe und vernetzt sich selbstständig<br />
mit allen anderen Produkten des VELUX-Elektrosystems. Um optimalen Hitze- bzw. Sonnenschutz<br />
zu erreichen, lässt sich das solarbetriebene Dachflächenfenster auch ideal mit<br />
dem Solar-Rollladen sowie dem Solar-Verdunkelungsrollo von VELUX kombinieren.<br />
www.velux.at<br />
FOTO: BEIGESTELLT
IMMOBILIEN<br />
NEWS<br />
FOTO: ROSTOKINO<br />
EINKAUFSZENTREN<br />
CEE besitzt<br />
enorme Verkaufsflächendichte<br />
Ungleichgewicht. Die Dichte ist hoch an EKZ-<br />
Flächen, aber es fehlt an Kaufkraft in CEE.<br />
n Interessant ist, dass manche osteuropäischen<br />
Länder mittlerweile höhere Verkaufsflächendichten<br />
aufweisen als westeuropäische.<br />
Laut einer Studie von<br />
RegioData weist heutzutage Ungarn<br />
mehr Verkaufsflächendichte als Großbritannien<br />
auf und die Slowakei hat Portugal<br />
längst überholt. So stehen beispielsweise<br />
einem Ungarn rund 1,09 m² Verkaufsfläche<br />
und damit mehr als einem Briten mit<br />
0,99 m² zur Verfügung. Auch Litauen,<br />
Slowenien oder Polen weisen mehr Verkaufsfläche<br />
als Portugal auf. Diese Werte<br />
sind durch den starken Shoppingcenter-<br />
Boom der letzten 15 Jahre in Osteuropa<br />
zu erklären. Der Verkaufsflächenzuwachs<br />
in manchen osteuropäischen Ländern<br />
war in den letzten zwei Jahrzehnten<br />
rasant. Auch den mit einer Shoppingcenter-Dichte<br />
von über 400 Quadratmeter<br />
pro 1.000 Einwohner steht den Esten<br />
mehr Fläche als den Österreichern (ca.<br />
300 m² pro 1.000 Einwohner) oder<br />
Schweizern zur Verfügung. Dabei muss<br />
beachtet werden, dass die Kaufkraft in<br />
Estland bei Weitem nicht jener in Westeuropa<br />
entspricht. Auf Grund der starken<br />
Rezession kämpfen die Einkaufszentren<br />
in den baltischen Staaten derzeit um ihre<br />
Mieter und Kunden.<br />
14 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
UMLAND<br />
Wertsteigerung von mindestens<br />
30 Prozent erwartet<br />
n Viele Wienerinnen und Wiener zieht es<br />
zum Wohnen und Leben an den Stadtrand<br />
und in die Vororte. Waren es in der Vergangenheit<br />
vor allem die südlich von Wien gelegenen<br />
Bezirke wie Baden und Mödling,<br />
die bei den „Stadtflüchtlingen“ hoch im<br />
Kurs standen, so hat sich in der jüngsten<br />
Vergangenheit ein neuer Trend entwickelt.<br />
Immer mehr Wienerinnen und Wiener erfüllen<br />
sich ihren Traum vom Wohnen im<br />
Grünen am nördlichen und nordwestlichen<br />
Stadtrand der Bundeshauptstadt. Besonders<br />
beliebt ist derzeit Tulln und sein Umland.<br />
Wer in Wien arbeitet, muss keine langen<br />
Anfahrtszeiten und Megastaus in Kauf<br />
nehmen, denn sowohl Straßen- als auch<br />
Schnellbahnverbindungen sind gut ausgebaut.<br />
Mit der für 2012 geplanten Fertigstellung<br />
der Hochleistungsbahnstrecke zwischen<br />
Wien und St. Pölten rückt die Region<br />
Tulln in Zukunft noch näher an die Bundeshauptstadt<br />
heran. Vom neuen Bahnhof<br />
Tullnerfeld wird man dann in nur 15 Minuten<br />
Fahrzeit in Wien (Bahnhof Wien Mitte)<br />
sein. Das macht die Gegend rund um Tulln<br />
besonders attraktiv für alle, die Wohnen<br />
im Grünen bei guter Verkehrsanbindung<br />
suchen. Die Immobilienpreise bewegten<br />
sich in der Region Tulln 2009 im oberen<br />
Mittelfeld: Einfamilienhäuser sind um<br />
TAGUNG<br />
Real CORP<br />
RIV-GF Peter Weinberger<br />
rund 1.700 Euro/m 2 zu haben (gebrauchte<br />
Immobilien, neuwertig; Objekte durchschnittlicher<br />
Größe in guter bis sehr guter<br />
Lage), unbebaute Grundstücke um 100 bis<br />
230 Euro/m 2.<br />
Dazu RIV-Geschäftsführer Peter Weinberger:<br />
„Haus und Grund im Tullnerfeld sind<br />
jedenfalls eine gute Investition in die Zukunft:<br />
Für die nächsten zwanzig Jahre<br />
rechnen die Experten der Raiffeisen Immobilien<br />
Vermittlung hier mit einer Wertsteigerung<br />
von 30 bis 40 Prozent.“<br />
Während die Immobilienprofis tatkräftig an<br />
der Umsetzung ihrer Deals bei der Gewerbe-<br />
Immobilienmesse Real Vienna arbeiteten,<br />
redeten die Stadtplaner bei der Real CORP,<br />
wie man Städte besser für alle plant. Seit<br />
1996 findet die Tagung jährlich statt und hat<br />
sich zum größten derartigen Event in Europa<br />
gemausert. Themenbereiche waren heuer<br />
unter anderen mögliche Stadtstrukturen und<br />
Wohnformen. Internationale Expertinnen<br />
und Experten aus den Bereichen Stadt- und<br />
Verkehrsplanung, Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />
Ökologie sowie Bauwesen brachten einander am Rande der<br />
Real Vienna ihre Ideen näher. Die CORP war dieses Jahr unter dem Motto „Städte für alle“<br />
gestanden. Bleibt nur zu hoffen, dass sich auch die Immobilienmanager davon angesprochen<br />
gefühlt haben …<br />
JULI 2010<br />
FOTO: RIV<br />
FOTO: LENG
Immobilien-Balance-Score-Card<br />
Zur Sicherung des Werterhalts Ihrer Immobilie<br />
PERSPEKTIVEN. Siemens Gebäudemanagement & -Services G.m.b.H. (SGS) sieht Immobiliencontrolling<br />
als wesentliches betriebswirtschaftliches Steuerelement für eine optimale und transparente<br />
Bewirtschaftung von Immobilien. SGS entwickelt dazu gemeinsam mit dem Eigentümer speziell auf<br />
die jeweilige Nutzung eine „Immobilien-Balance-Score-Card“. Im Vordergrund steht dabei der Nutzer,<br />
die Immobilie selbst, deren Ergebnis, aber natürlich auch unsere Umwelt. Als Facility-Management-<br />
Dienstleister und Gesamtanbieter ist uns sowohl eine Vision als auch die Strategie rund um die Immobilie<br />
wichtig. Wir sehen hier vier Perspektiven, die laufend während der Nutzungsphase einer Immobilie<br />
zu hinterfragen und in Abstimmung mit dem Eigentümer zu beantworten sind:<br />
• Welche Ergebnisse müssen wir dem Eigentümer liefern, um Nachhaltigkeit und Werterhalt<br />
der Immobilie zu sichern?<br />
• Welche Leistungen müssen wir erbringen, um dem Immobiliennutzer einen hohen<br />
Wohlfühlfaktor bieten zu können?<br />
• Welche Eigenschaften muss der Nutzer haben, um die Vision und Strategie des Eigentümers<br />
rund um die Immobilie verwirklichen zu können?<br />
• Welche Kriterien muss die Umwelt erfüllen, um die Vision und Strategie des Eigentümers<br />
erreichen zu können?<br />
CARD. Voraussetzung für ein erfolgreiches Immobiliencontrolling ist die Operationalisierung und Formalisierung<br />
der für die Immobilie relevanten Perspektiven und Zielvorgaben, die auf Grundlage einer<br />
„Immobilien-Balance-Score-Card“ zu definieren sind. Die Card ist die Grundlage für ein durchgängiges<br />
Immobiliencontrolling und bietet dem Eigentümer als auch dem Facility-Management-Dienstleister<br />
die Basis für eine erfolgreiche Bewirtschaftung über den gesamten Nutzungsprozess und die Lebenszyklusentwicklung.<br />
EFFEKTIV. Immobiliencontrolling ist ein ideales Instrument zur Durchsetzung der Eigentümerinteressen<br />
in der Immobiliennutzungsphase, die gelebten Prozesse werden auf ihre Effektivität geprüft und<br />
erforderlichenfalls angepasst. Maßgebliche Kosten- und Energieeinsparungen sind die wertvolle<br />
Folgeerscheinung der „Immobilien-Balance-Score-Card“.<br />
Autor: Siemens Gebäudemanagement & -Services G.m.b.H., Ing. MSc. Michael Braun
IMMOBILIEN<br />
NEWS<br />
FOTO: BEIGESTELLT<br />
TEST<br />
E-Biken in Wien<br />
n Wien Energie hat in Kooperation mit<br />
KTM im Rahmen eines großen Aufrufs<br />
50 TesterInnen gefunden und sie zu<br />
E-Biker Innen gemacht. Wien Energie-<br />
Marktkommunikationsleiterin Alexandra<br />
Radl über die Aktion: „Die Testpersonen<br />
führen ein Onlinetagebuch auf blog.wienenergie.at.<br />
Dort veröffentlichen sie ihre Eindrücke,<br />
Erfahrungen und Berichte. Da ist<br />
schon einiges zusammengekommen. Viele<br />
Anekdoten, Geschichten und ganz viel Inspirierendes<br />
zur Mobilität der Zukunft in<br />
Städten wie Wien kann man sich wie gesagt<br />
auf blog.wienenergie.at anschauen.“ Über die<br />
Erfahrung mit den Rädern kann man sich<br />
nicht nur ausführlich im Internet informieren,<br />
sondern man kann auch etwas gewinnen,<br />
erklärt Radl: „Die 50 Tester haben jetzt<br />
die Räder für zwei Monate. Vom 1. bis zum<br />
31. <strong>Juli</strong> ist die Bevölkerung aufgerufen, die<br />
fünf aktivsten E-Bikerinnen und E-Biker zu<br />
küren. Dabei geht es um gefahrene Kilometer,<br />
aber auch um die interessantesten Beiträge.<br />
Die Sieger können ihr E-Bike behalten.<br />
Aber auch die Voter erhalten Preise.<br />
Es gibt Reisen von Roadbike Holiday und<br />
Energie-Gutscheine von Wien Energie zu<br />
gewinnen.“ Unter den verschiedenen Typen<br />
von Elektrofahrrädern werden im Test so<br />
genannte „Pedelecs“ eingesetzt. Das sind<br />
Fahrräder mit beschränkter Tretunterstützung,<br />
welche mit Elektromotor und Muskelkraft<br />
betrieben werden. Das heißt, der<br />
Elektromotor springt nur an, wenn in die<br />
Pedale getreten wird, der Motor unterstützt<br />
also nur das Treten. Es ist keine Zulassung<br />
oder Versicherung nötig. Die Initiative<br />
will versuchen, möglichst viele Leute<br />
von den Vorteilen des Elektrofahrradfahrens<br />
zu überzeugen.<br />
16 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
AUCON-TEAM<br />
City-Appartements und Hotel<br />
Aucon-Vorstand: Robert Wagner, Heinz Liebentritt, Friedrich Csörgits (v. l. n. r.).<br />
n Die Aucon-Gruppe erwirbt von der Pensionsversicherungsanstalt<br />
im 2. Bezirk<br />
unweit des Karmelitermarktes eine 10.000<br />
Quadratmeter große Bestandsimmobilie.<br />
Das Projekt umfasst drei zusammenhängende<br />
Gebäudeteile (Schiffamtsgasse,<br />
Malzgasse, Raimundgasse) und liegt in<br />
zentraler Lage zur Wiener Innenstadt, die<br />
in nur wenigen Gehminuten erreichbar ist.<br />
„Das Objekt wird in den nächsten Monaten<br />
bestandsfrei – das Ziel sind die Schaffung<br />
von 70 bis 80 hochwertigen City-<br />
Appartements zur Vermietung sowie die<br />
Errichtung eines Hotels mit rund 100 Zim-<br />
USA<br />
Weiterhin große Probleme<br />
bei den Größten<br />
mern. Der Baubeginn ist mit Herbst 2010,<br />
die Fertigstellung mit Frühjahr 2012 geplant“,<br />
so Friedrich Csörgits, Vorstand der<br />
Aucon Real Estate Group. Das Projekt wird<br />
als Investment- und Developmentprojekt<br />
zur Gänze von der Aucon-Gruppe abgewickelt<br />
und verbleibt nach Fertigstellung<br />
im Portfolio der Aucon-Gruppe. Das Gesamtinvestment<br />
für Ankauf und Umbau<br />
beträgt rund 25 Millionen Euro. Damit<br />
aber nicht genug – laut Vorstand Robert<br />
Wagner sollen heuer noch weitere Projekte<br />
im Wert von rund 50 Millionen Euro für<br />
das Aucon-Portfolio angekauft werden.<br />
Der US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae hat im ersten Quartal 2010 einen weite-<br />
ren Verlust von 13,1 Milliarden US-Dollar eingefahren – das Institut benötigt noch<br />
einmal 8,4 Milliarden US-Dollar an Staatshilfen. Nach elf roten Quartalen in Folge hat<br />
Fannie Mae knapp 150 Milliarden US-Dollar an Verlusten angehäuft und rund 80 Milliarden<br />
an Staatshilfen in Anspruch genommen. Auch beim Schwesterinstitut Freddie<br />
Mac sieht es nicht besser aus – die Verluste häufen sich. Trotz Interventionen der Regierung<br />
auf dem Häusermarkt ist bis dato eine Trendwende nicht in Sicht. Die Häuserpreise<br />
sind im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent gefallen. Die Quote<br />
der Einfamilienhäuser, bei denen die Hypothek den Wert der Immobilie übersteigt, ist<br />
auf 23,3 Prozent geklettert.<br />
JULI 2010<br />
FOTO: BEIGESTELLT
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IMMOBILIEN TEXT PETER MATZANETZ<br />
FOTOS LIFESTYLEHOTELS.NET<br />
PALAZZINA GRASSI, VENEDIG. Im Herzen Venedigs, gegenüber dem Palazzo Grassi, befindet sich das erste von Philippe Starck designte<br />
Hotel – das Palazzina Grassi. Das Gebäude entstand im 16. Jahrhundert und man überblickt von dort den Canal Grande. Traum, Poesie<br />
und Romantik sind die Themen, die in den historischen Gemäuern modern interpretiert wurden und ein ganz besonderes Ambiente<br />
schaffen. Ein kreatives Universum, das traditionelle venezianische Dekors wie Spiegel, Glas und Mahagoni mit ultramodernem Mobiliar<br />
kombiniert. Die 16 Gästezimmer und sechs Suiten sind ein Kaleidoskop aus Emotionen und Farben und bieten höchsten Komfort.<br />
Die luxuriöse Bar und das Hotel-Restaurant, direkt am Kanal gelegen, sind mit Mahagoni ummantelt und die langen Tafeln wurden<br />
dramatisch inszeniert. Ein privater Club ist Mitgliedern und den Hotelgästen vorbehalten. „Noch nie konnte man Venedig durch ein<br />
so modernes Prisma betrachten“, meinen die Hotelbetreiber.<br />
Flotte Designer-Hotels<br />
Manche Geschmäcker bevorzugen das Extravagante, auch und insbesondere beim<br />
Reisen. Nicht nur die Kulturszene sucht sich immer öfter außergewöhnliche Hotels.<br />
EINZIGARTIG. Das Hotelbusiness ist ja derzeit<br />
ziemlich gebeutelt. Weil vielen die<br />
Lust aufs Durch-die-Welt-Jetten vergangen<br />
ist, haben schon einige Hotelbetreiber<br />
aufgeben müssen. Eine Art Marktbereinigung<br />
ist im Gange. Je mehr Sterne ein<br />
Haus hat, desto größer die Preisnachlässe.<br />
Das trifft aber nicht unbedingt auf jedes<br />
Hotel zu, meint Experte Karl Bier, der mit<br />
der UBM Realitätenentwicklung einige<br />
Hotels hält: „Es kommt drauf an, wo das<br />
Hotel steht und ob es auf den Standort<br />
abgestimmt ist.“<br />
Designhotels sind Spe zialfälle, die ganz<br />
besonders vom Standort abhängig sind.<br />
Sie sind zwar ziemlich hochpreisig, aber<br />
haben immer noch das Flair der Einzig-<br />
artigkeit. Wenn das Bettenangebot rundherum<br />
allzu einfältig ist, sind die bunten,<br />
schrägen Hotels durchaus auch in Zeiten<br />
wie diesen nicht leer.<br />
WAS IST EIN DESIGNHOTEL? Allerdings gibt es<br />
auch schon ein Überangebot an Design,<br />
und nicht immer ist klar, wofür die Bezeichnung<br />
steht. Bei Diskussionen auf der<br />
Messe Real Vienna haben einzelne Betreiber<br />
sich auch schon wieder vom Designhotel<br />
distanziert, weil anscheinend das<br />
Schlagwort nicht mehr das ausdrückt,<br />
was man vermitteln will. Nur bunt oder<br />
nur schräg ist einfach nicht mehr genug,<br />
um die Reisenden zum Einkehren zu<br />
motivieren. Nicht immer hält das Design<br />
auch, was es verspricht. Zum Teil ist nur<br />
mehr übersteigerte Ästhetik, die Kitsch<br />
sehr nahe kommt, anzutreffen. Am anderen<br />
Ende des Spektrums befinden sich<br />
hingegen die abgeschliffenen, bereits hinlänglich<br />
bekannten, reduzierten Einrichtungen,<br />
die den Anspruch von individuellem<br />
Design häufig nicht mehr erfüllen<br />
können. Es ist also eine Gratwanderung,<br />
die dabei vollzogen wird, und ein gutes<br />
Designhotel zeichnet sich dadurch aus,<br />
Neues, optisch Anspruchsvolles zu bieten,<br />
ohne den Bereich des guten Geschmacks<br />
zu verlassen oder beliebig zu werden.<br />
FOKUS hat sich auf die Suche nach guten<br />
Beispielen gemacht und ist auf ein paar<br />
interessante Objekte gestoßen. n<br />
18 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
HOTEL ART, ROM. Die Lage des Hotel Art in<br />
Rom ist unvergleichlich: Gleich neben<br />
der Spanischen Treppe und dem De-<br />
signer-Mekka, der Via dei Condotti,<br />
wurde in den Gemäuern einer ehemaligen<br />
Kapelle ein schickes Boutiquehotel<br />
errichtet. Das Fresko an der Decke, die<br />
Steinbögen und der Altar aus Marmor<br />
stehen in Kontrast zum topmodernen<br />
Interieur und schaffen ein surreales<br />
Ambiente. Die Einrichtung der Zimmer<br />
entspricht dem Zeitgeist und stellt auch<br />
Reisende mit gehobenen Ansprüchen<br />
zufrieden. Die Crystal Bar hat sich als<br />
Ort der Begegnung etabliert.<br />
JULI 2010<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 19
SOHO HOUSE, BERLIN. Erst vor einem Monat<br />
hat der Private Member Club Soho House<br />
direkt in Berlin Mitte eröffnet. Der Club<br />
umfasst Restaurants, Bars, einen großen<br />
SPA- und Fitnessbereich, ein Kino sowie<br />
40 Hotelzimmer. Das denkmalgeschützte<br />
Gebäude im späten Bauhaus-Stil mit seiner<br />
markanten symmetrischen Fassade verfügt<br />
über eine bemerkenswerte Geschichte.<br />
Nach den erfolgreichen Soho-Häusern in<br />
London, New York und West-Hollywood ist<br />
das Berliner Soho House die erste Dependance<br />
in Deutschland. Seit 1995 sind die<br />
Häuser Anlaufstellen für aufgeschlossene<br />
Menschen aus der nationalen und internationalen<br />
Kreativszene. Das erste davon<br />
wurde im gleichnamigen Londoner Stadtteil<br />
als Privatclub für Mitglieder der Film-<br />
und Medienindustrie gegründet.<br />
20 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
JULI 2010<br />
HOTEL SPITZ, LINZ. Im Jahr 2009 wurde Linz<br />
zur Kulturhauptstadt Europas – man hat<br />
es noch in Erinnerung. Die Haupstadt ist<br />
bereits wieder neu vergeben aber mit dem<br />
Spitz-Hotel gibt es immerhin noch das<br />
Hotel zum Kulturgenuss. Dort hat man bei<br />
Architektur und Einrichtung auf starke<br />
künstlerische Einflüsse gesetzt. So ist in<br />
Zusammenarbeit mit lokalen Kunstinstitutionen<br />
wie dem Ars Electronica Center und<br />
der Kunstuniversität ein einzigartiges Hotelprojekt<br />
entstanden. Jedes der 73 Gästezimmer<br />
verfügt dank exklusiver Ausstattung,<br />
architektonischen Highlights und<br />
Projekten der Linzer Kunst- und Kultur-<br />
Elitezentren über eine eigene Aura.<br />
Wer nun Lust bekommen hat, auch in ein ähnlich ausgefallenes Designhotel abzutauchen, der findet entweder unter<br />
designhotels.com oder lifestylehotels.net Möglichkeiten, gleich einzuchecken.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 21
TEXT DIETER KENDLER<br />
IMMOBILIEN FOTOS LENG<br />
Vorsichtiger Optimismus<br />
und gute Stimmung<br />
Die Real Vienna machte wieder Mut<br />
Rund 7.000 Participants aus 20 Ländern trafen einander bei der fünften<br />
Ausgabe der Real Vienna. Einer der gesuchten Treffpunkte war auch der Stand<br />
des „FOKUS Home & Business“.<br />
Impressionen. Mag. Thomas Mülner, McDonald’s Immobilien (li.); Mag. Walter Senk (FOKUS Home & Business, li.) und KR Viktor Wagner<br />
(Geschäftsführer REIWAG) (Mitte o.); Dr. Alexander Scheuch (li.), Ingeborg Zauner (beide FOKUS Home & Business) und Mag. Ernst Kreihsler,<br />
Vorstand CPI Immobilien Gruppe; Prok. <strong>Juli</strong>a Wegerer-Rustler, RUSTLER Gruppe.<br />
POSITIVE BILANZ. Angesichts von Wirtschafts-,<br />
Finanz- und Staatsschuldenkrise<br />
hatte es im Vorfeld der „Real Vienna 2010“<br />
auch skeptischen Signale aus der Branche<br />
gegeben, doch erfreulicherweise konnte<br />
Matthias Limbeck, themenverantwortlicher<br />
Geschäftsführer von Reed Exhibitions<br />
Messe Wien, nach drei Messetagen<br />
eine vorsichtig optimistische Bilanz ziehen:<br />
„Wir konnten in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten einen guten Mix an<br />
Unternehmen, Städten und Regionen zur<br />
Teilnahme an der Real Vienna motivieren<br />
und verbuchten annähernd viele Partici-<br />
pants wie im Vorjahr.“ Der Messeverlauf<br />
selbst bestätigte zwar, dass die Krise nach<br />
wie vor die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
dominiert, dennoch weist der<br />
Markt seit einiger Zeit gewisse Erholungstendenzen<br />
und berechtigte Ansätze zum<br />
Optimismus auf. Limbeck: „Wir sind ein<br />
Spiegelbild des Marktes, aber die Investitionstätigkeit<br />
hat wieder eingesetzt, wenn<br />
auch noch verhalten und selektiv.“ Ähnlich<br />
sieht es auch Martin Sabelko, CEO von<br />
ING Real Estate Investment Management<br />
CEE & Germany: „Die Stimmung war<br />
heuer gut im Gegensatz zum vergangenen<br />
Jahr, in dem wir keine Stimmung hatten<br />
und über allem ein großes Fragezeichen<br />
schwebte.“ Im Übrigen hat die Messe mit<br />
ihrer fünften Ausgabe mehr denn je ihre<br />
Marktfunktion bewiesen. „Gerade in unruhigen<br />
Zeiten kommt es darauf an,<br />
Flagge zu zeigen, am Ball zu bleiben und<br />
jetzt erst recht Kontakte aufrechtzuerhalten<br />
und zu pflegen sowie neue Kontakte<br />
zu knüpfen“, so Matthias Limbeck. „Für<br />
die Unternehmen in der Immobilienbranche<br />
geht es jetzt darum, sich bietende<br />
Chancen wahrzunehmen und realisierbare<br />
Projekte voranzutreiben.“<br />
22 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
03<br />
NETZWERKE. Das Netzwerk weiter aufbauen,<br />
bestehende Kontakte vertiefen<br />
und neue knüpfen war auch das Konzept,<br />
mit dem der „FOKUS Home & Business“<br />
in die Real Vienna ging. Das Konzept<br />
ging auf und Geschäftsführer und Chefredakteur<br />
Alexander Scheuch zeigt sich<br />
zufrieden: „Für uns war die Messe ideal.<br />
Einerseits traf ich hier meine Geschäftspartner,<br />
andererseits war unser Messestand<br />
die gesamten drei Tage über – mit<br />
wenigen Ausnahmen – gut besucht.“ Damit<br />
gelang es dem FOKUS-Team, die Idee<br />
hinter der Messe 1:1 umzusetzen. Denn,<br />
so Messeleiter Thomas Jungreithmair:<br />
„Die Real Vienna steht für eine gelungene<br />
Mischung aus Business, Kontakt,<br />
Know-how und Networking. Die direkt<br />
ins Messekonzept eingebundenen, national<br />
und international agierenden<br />
Fachverbände haben diesen Mix perfekt<br />
ergänzt.“ Jungreithmair weiter: „Nicht<br />
zuletzt unterstreicht das Engagement<br />
dieser Institutionen den hohen Stellenwert<br />
der Messe.“ Mit dabei waren die in-<br />
JULI 2010<br />
01<br />
01 Die Wien Holding präsentierte<br />
ihre zahlreichen Projekte.<br />
02 Spezialisiert auf Altbauten in Wien<br />
im Bereich Entwicklung, Verwaltung<br />
und Verkauf ist die CPI.<br />
03 Raiffeisen evolution zählt im<br />
osteuropäischen Raum zu den Big<br />
Playern im Bereich Developement.<br />
04 EHL. Mit zahlreichen Büros in<br />
den Hauptstädten von CEE zählt<br />
die EHL zu den großen Makler- und<br />
Beratungsunternehmen.<br />
05 Dr. Karl Fröstl, Unternehmensberater<br />
der unico Unternehmens-<br />
beratung und Industrie-Consulting<br />
GmbH.<br />
06 Die PORR ist auch mit<br />
Infrastrukturprojekten in CEE/SEE<br />
vertreten.<br />
02<br />
ternationalen Verbände ULI (Urban<br />
Land Institute) und FIABCI (International<br />
Real Estate Federation) sowie auf nationaler<br />
Ebene ÖGNI (Österreichische<br />
Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft),<br />
GBCA (Green Building<br />
Council of Austria), FMA (Facility Management<br />
Austria), WKO (Wirtschaftskammer<br />
Österreich) und ÖVI (Österreichischer<br />
Verband der<br />
Immobi lientreuhänder) sowie der ACSC<br />
(Aus trian Council of Shopping Center).<br />
ZUFRIEDENHEIT. Bei der Besucherbefragung<br />
durch ein unabhängiges externes Marktforschungsinstitut<br />
zeigten sich 62,2 Prozent<br />
der Befragten mit der Messe insgesamt<br />
sehr zufrieden; rechnet man die<br />
„Befriedigend“ mit ein, steigt die Akzeptanzquote<br />
auf 92,3 Prozent. Martin<br />
Sabelko und sein ING Real Estate-Team<br />
gingen mit einem klaren Konzept in die<br />
Messe: „Wir haben heuer für diese Plattform<br />
zwei Schwerpunkte gesetzt. Das<br />
waren einerseits Gespräche mit Retai-<br />
04<br />
05<br />
06<br />
lern, die wir nach Wien eingeladen haben,<br />
und das waren durchaus ,big names‘.“<br />
Sabelko: „Wer in der Planung ordentlich<br />
seine Hausaufgaben gemacht hat, hatte<br />
hier die Chance, den Erfolg mitzunehmen.<br />
Unsere Mitarbeiter hatten einen<br />
vollen Terminkalender, wir sind sehr zufrieden.<br />
Die ewiggestrigen Jammerer<br />
sind jene, die sich im Vorfeld nicht gut<br />
organisiert haben.“<br />
EINLADUNGEN. Auch Viktor Wagner, Geschäftsführer<br />
der REIWAG, zeigt sich mit<br />
der Messe sehr zufrieden: „Dank umfangreicher<br />
Vorbereitungen, die wir<br />
schon Monate vorher begonnen haben,<br />
ist es uns gelungen, sehr viele Gäste zu<br />
begrüßen. Gleichzeitig waren alle unser<br />
Partner höchstrangig vertreten.“ Das war<br />
überhaupt ein Zeichen der Real Vienna:<br />
Die Firmen mussten zwar sparen, aber<br />
entgehen lassen wollten sich die Verantwortlichen<br />
der Unternehmen diese Plattform<br />
nicht. So besuchten diese die Messe,<br />
aber im Gegensatz zu den vorangegan-<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 23
07<br />
07 conwert als Spezialist im Bereich Altbauten war ebenfalls auf der<br />
Messe vertreten. 08/09 Auch für Anwaltssozietäten und für Wirtschaftstreuhänder<br />
war die Messe ein idealer Treffpunkt, um die Netzwerke zu pflegen<br />
und neue Kontakte zu knüpfen. 10 Die RUSTLER Gruppe ist einer<br />
der großen Dienstleister in der Immobilienwirtschaft. Neben Österreich und<br />
Deutschland ist das Unternehmen auch in fünf CEE/SEE-Staaten vertreten.<br />
genen Jahren mit wenigen oder gar keinen<br />
weiteren Mitarbeitern. In diesem<br />
Sinne ist auch die Aussage von Knut<br />
Drugowitsch, Geschäftsführer der Delta-<br />
Gruppe, zu verstehen: „Von den Anzahl<br />
der Besucher habe ich mir mehr erwartet,<br />
aber die Qualität der Gespräche war<br />
absolut zufriedenstellend. Was wir erreichen<br />
konnten, liegt über meinen Erwartungen.“<br />
<strong>Juli</strong>a Wegerer-Rustler, RUST-<br />
LER Gruppe International, sah ebenfalls<br />
das Positive in den „guten Kontakten mit<br />
osteuropäischen Partnern und Geschäftsleuten“.<br />
Und im Nachsatz: „Wir<br />
haben auch schon ein Angebot verschickt.“<br />
MESSEKONZEPT. „Die Real Vienna war für<br />
SES und SPAR als Gruppe sehr erfolgreich“,<br />
zeigt sich auch Marcus Wild, CEO<br />
von SES Spar European Shopping Centers,<br />
zufrieden. „Wir waren gut vorberei-<br />
Wir danken unseren Sponsoren:<br />
tet und haben unseren ersten Messeauftritt<br />
in Wien gemeinsam effizient für<br />
Arbeitsgespräche genutzt. Deutlich erkennbar<br />
ist, dass die österreichische<br />
Immobilienwirtschaft an die Märkte in<br />
Zentral- und Südosteuropa glaubt und<br />
dort auch stark investiert. Dementsprechend<br />
genießt auch Österreich in den<br />
CEE/SEE-Ländern sehr hohes Vertrauen.<br />
Das war spürbar.“<br />
„Trotz der schwierigen Wirtschaftslage<br />
waren die meisten namhaften Unternehmen<br />
vertreten, die Stimmung war positiv“,<br />
resümiert Mar tina Maly, Managing<br />
Director von Michaeler & Partner. „Wenn<br />
das Messe konzept kontinuierlich weiterentwickelt<br />
wird, mit <strong>Fokus</strong> auf zunehmende<br />
Internationalität, hat die Real<br />
Vienna sicher noch größeres Potenzial<br />
für die Zukunft.“ So fällt auch REIWAG-<br />
Chef Wagners Resümee über die Real<br />
Vienna positiv aus: „Wir haben beschlos-<br />
sen, wieder dabeizusein, und wir werden<br />
auch wieder alle unsere Partner einladen.“<br />
Und auch Martin Sabelko setzt auf<br />
2011: „Aus heutiger Sicht kommen wir<br />
nächstes Jahr wieder.“ n<br />
Facts zur Messe<br />
Die fünfte Ausgabe der Real Vienna in der Messe<br />
Wien fand vom 18. bis 20. Mai statt. Exakt<br />
6.822 Participants aus mehr als 20 Ländern<br />
(Auslandsanteil: 34,6 %) waren zur internationalen<br />
Fachmesse für Gewerbe- und Industrieimmobilien<br />
mit besonderem Schwerpunkt auf die Länder in<br />
den CEE/SEE-Regionen (Zentral-, Südost- und<br />
Osteuropa) gekommen, um Kontakte zu knüpfen<br />
und Geschäfte abzuschließen. Dabei präsentier-<br />
ten 220 Aussteller – Unternehmen, Städte und<br />
Regionen – ihre Gewerbeimmobilienprojekte,<br />
Investitionsmöglichkeiten, Dienst- und Service-<br />
leistungen mit <strong>Fokus</strong> auf Länder der CEE/SEE-<br />
Regionen.<br />
24 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010<br />
08<br />
09<br />
10
größer denken,<br />
mehr verwirklichen<br />
Stadtentwicklung, die den Menschen<br />
und der Wirtschaft ein Zuhause gibt.<br />
Wirtschaftswachstum ankurbeln, Arbeitsplätze sichern, Infrastruktur verbessern und damit<br />
die Lebensqualität in der Stadt steigern. Die Immobilien-Projekte der Wien Holding leisten dazu<br />
einen wichtigen Beitrag: Der Bau der neuen Therme Wien in Oberlaa, die Wohnbauprojekte der<br />
GESIBA und der ARWAG, die Errichtung des Technologiezentrums in der Muthgasse oder die<br />
Entwicklung eines Wirtschaftsparks in Breitensee. Die Wien Holding arbeitet erfolgreich für<br />
die Menschen, die Wirtschaft und mehr Lebensqualität.<br />
www.wienholding.at<br />
Das Unternehmen der
IMMOBILIEN TEXT WALTER SENK<br />
FOTOS SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />
Teil der Gesellschaft<br />
Pläne und Visionen für die Zukunft<br />
Prof. Mag. Thomas Malloth wurde im Juni als Fachverbandsobmann<br />
der Immobilien- und Vermögenstreuhänder wiedergewählt. FOKUS Home &<br />
Business gab er sein erstes Interview in seiner alten und neuen Funktion.<br />
Verändert die Krise das Denken der Menschen<br />
in Bezug auf Immobilien?<br />
Malloth: Ja, und das wirkt sich auch auf<br />
das reale Marktgeschehen aus. Was das<br />
Wohltuende an den letzten beiden Jahren<br />
ist, ist die Tatsache, dass man wieder<br />
erkannt hat, dass die Realwirtschaft mit<br />
Dingen, die man angreifen und bauen<br />
kann, mehr Wert hat als der bloße Gedanke<br />
an eine Immobilie auf einem<br />
Stück Papier. Die Immobilie ist vom<br />
Finanzinstrument wieder zum Investitionsgut<br />
geworden. Ich bemerke, dass<br />
die Immobilie nicht mehr ein börsengehandeltes<br />
Wertpapier ist, aber sie wei<br />
terhin vor allem im mehrgeschoßigen<br />
Bau – zu Recht – ein Investitionsgut darstellt.<br />
Ein immer wichtiger werdendes<br />
Investitionsgut.<br />
Worin sehen Sie die wesentlichen Veränderungen<br />
in den nächsten Jahren?<br />
Es ändert sich die gesamte Gesellschaft,<br />
und darauf bauen wir unsere Strategie<br />
im Fachverband für die nächsten Jahre<br />
auf. Sie brauchen nur die demografischen<br />
Daten anschauen: Es gibt sehr<br />
viele Menschen unter 24 Jahren und<br />
einen großen Anteil über 50. Die Lebenserwartung<br />
steigt – die statistische<br />
Lebenserwartung bei den Männern liegt<br />
zwischen 78 und 80, bei den Frauen zwischen<br />
82 und 85 Jahren. Je nachdem,<br />
wann sie geboren wurden, denn wer ab<br />
2000 geboren wurde, kann durchaus<br />
auch 90, 95 oder gar 100 Jahre alt werden.<br />
Mit 34,1 Prozent sind im österreichischen<br />
Durchschnitt mehr als ein<br />
Drittel der Haushalte Singlehaushalte –<br />
in Wien ist der Anteil noch höher. Tendenz<br />
stark steigend. Zudem leben wir in<br />
einer aufgeklärten, schnelllebigen Zeit,<br />
die von einem permanenten Wertewandel<br />
betroffen ist. Wir leben mit Lebensabschnittspartnern<br />
manchmal länger,<br />
26 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
manchmal kürzer. Das sind alles Themen,<br />
welche die Immobilienwirtschaft<br />
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />
beschäftigen werden.<br />
Wie reagiert der Fachverband der Immobilien-<br />
und Vermögenstreuhänder auf die<br />
Veränderungen des Marktes?<br />
Dazu möchte ich Folgendes vorausschicken:<br />
Es gab eine Umfrage mit dem Thema<br />
„Wie hat sich Ihr Vermögen entwickelt<br />
und sind Sie glücklicher als<br />
früher?“. Tatsächlich hat sich das<br />
Vermögen der Österreicherinnen und<br />
Österreicher seit 1950 stark nach oben<br />
entwickelt, aber die Menschen sind<br />
nicht glücklicher geworden. Das heißt,<br />
die Lebensumstände sind für den Einzelnen<br />
nicht besser geworden – oder zumindest<br />
glaubt er das. Das hängt natürlich<br />
mit vielen Faktoren zusammen, aber<br />
einer der wesentlichen ist auch die<br />
Wohnsituation. Diese Aussage ist natürlich<br />
für unseren Berufsstand wichtig –<br />
das Wohlfühlen in den eigenen vier<br />
Wänden. Die Immobilie ist der Ausdruck<br />
des Wunsches nach Sicherheit und Geborgenheit.<br />
In diesem Spannungsfeld bewegen<br />
sich Makler, Hausverwalter und<br />
Bauträger und müssen sich positionieren.<br />
Haben Sie konkrete Zielsetzungen?<br />
Flexibel, effizient, verantwortungsvoll<br />
und sicher. Das sind die Grundparameter,<br />
die man von der Immobilienwirtschaft<br />
verlangt. Der Makler wird in<br />
einem höheren Ausmaß als bislang<br />
zu einem Lebensbegleiter. Weit über<br />
das Vermittlungsgeschäft hinaus übernimmt<br />
er Verantwortung für das zukünftige<br />
Leben der Menschen. Das ist<br />
ein zentraler Punkt.<br />
Klingt das nicht sehr nach Zukunftsmusik?<br />
Das mag so scheinen, aber irgendwo und<br />
irgendwann muss man ansetzen – und<br />
das haben wir bereits getan und tun dies<br />
weiterhin. Mein großes Vorbild sind die<br />
USA. Dort ist es ein Unding, eine Liegen<br />
JULI 2010<br />
schaftstransaktion ohne Makler durchzuführen.<br />
Die Spezialisten haben die<br />
Marktübersicht und die Marktkenntnis.<br />
Es muss auch hierzulande dem Abgeber,<br />
egal ob Vermieter oder Verkäufer,<br />
klar sein, dass er eine entsprechende<br />
Leis tung bekommt, für die er bezahlen<br />
muss.<br />
Sie haben einmal in einem Vortrag davon<br />
gesprochen, dass Reihenhaussiedlungen<br />
am Stadtrand auch den demografischen<br />
Wandel und vor allem die Schnelllebigkeit<br />
der Gesellschaft spüren. Inwiefern?<br />
Die klassischen Reihenhaussiedlungen<br />
am Stadtrand, wie wir sie aus den 70er<br />
und 80erJahren kennen, spüren diesen<br />
Wandel besonders. Wenn eine Ehe nach<br />
durchschnittlich neun Jahren geschieden<br />
wird, stellt sich die Frage: Was passiert<br />
dann mit dem Haus? Keiner der<br />
Ehepartner kann es sich leisten, es allein<br />
zu bewohnen, und dann sind ganz andere<br />
Wohnlösungen gefragt. Überhaupt<br />
sind Zwischenstädte eine sehr kostspielige<br />
Lösung.<br />
Zwischenstädte?<br />
So werden in der Fachliteratur jene Gegenden<br />
bezeichnet, die nicht mehr<br />
Stadt, aber auch noch nicht Land sind.<br />
Die Einkommenspyramide in Österreich<br />
ist so gelagert, dass es sich nur ein<br />
bestimmter Bevölkerungsanteil leisten<br />
kann, dort zu wohnen. Das ist eine<br />
Herausforderung. Sie brauchen für fast<br />
alle Wege ein Auto, vielleicht sogar zwei,<br />
wenn Sie Kinder haben – Sie haben lange<br />
Wege in die Schule oder in den Kindergarten<br />
oder zum Einkaufen.<br />
Was wäre eine Lösung?<br />
Man muss stärker die städtische Diskussion<br />
über eine sinnvolle Verdichtung<br />
führen. Der wesentliche Parameter ist:<br />
Wie kann ich verdichten und trotzdem<br />
den Spagat zu einer lebenswerten Stadt<br />
schaffen? Die Verantwortlichen müssen<br />
Mut zur Lücke haben und die Öffentlichkeit<br />
muss den öffentlichen Raum wieder<br />
zurückerobern. Das sind für mich die<br />
ganz großen Themen.<br />
Mut zur Lücke und Rückeroberung des<br />
öffentlichen Raums – wie lässt sich das<br />
verbinden?<br />
Momentan sprechen wir von öffentlichen<br />
Räumen, aber wenn wir auf die<br />
Straße hinausgehen, dann fühlen wir<br />
uns fremd. Die öffentlichen Plätze<br />
dienen der Kommunikation, und die<br />
müssen wir uns wieder zurückerobern –<br />
daher ist es wichtig, Platz zu lassen<br />
für die Bewohner und mehr Mut zur<br />
Lücke zu haben. Eine der zukünftigen<br />
Kernaufgaben des Bauträgers wird in<br />
der Gestaltung des öffentlichen Raums<br />
liegen, vom Platz vor einer Schule bis<br />
zur Schule an sich, zum Feuerwehrhaus,<br />
zum Spital.<br />
„Die Immobilie ist wieder ein<br />
Investitionsgut geworden“.<br />
Im Errichten von Plätzen?<br />
Natürlich. Gewerbliche Bauträger müssen<br />
sich am Markt behaupten und sie<br />
wissen, wie Projektentwicklung funktioniert<br />
und was die Menschen rundum<br />
brauchen. Man sollte Spezialisten in diesen<br />
Bereich hineinlassen – und das sind<br />
die gewerblichen Bauträger.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Zur Person<br />
Prof. Mag.Thomas Malloth geht mit<br />
der Wiederwahl an der Spitze des<br />
Fachverbandes in die Verlängerung. Neu<br />
zu Stellvertretern gewählt wurden Georg<br />
Edlauer aus Niederösterreich und Gerald<br />
Gollenz aus der Steiermark. Gemeinsam mit<br />
ihnen vertritt Malloth die Interessen dieser<br />
wichtigen Wirtschaftszweige in der neuen<br />
Funktionsperiode bis 2015.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 27
IMMOBILIEN TEXT WALTER SENK<br />
FOTOS JOSEF WEICHENBERGER ARCHITECTS<br />
Wertschöpfungskette<br />
einer Immobilie<br />
Ein breites Spektrum an innovativen<br />
Projektentwicklungen<br />
Die PORR Solutions plant und realisiert von Tourismusimmobilien bis hin zu<br />
ganzen Stadtteilen immer mit dem Blick aufs Wesentliche und in die Zukunft.<br />
Darüber sprach FOKUS mit Geschäftsführer Ing. Friedrich Gruber.<br />
Know-how. Die PORR Solutions entwickelt nicht nur unterschiedliche<br />
Projekte, sondern gewährleistet auch den lückenlosen Lifecycle einer<br />
Immobilie und deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette ab –<br />
wie beim Wohn- und Pflegehaus Simmering.<br />
„Wohnen und Leben im Alter“ – ein aktuelles<br />
Schlagwort der PORR Solutions …<br />
Gruber: „Wohnen und Leben im Alter“<br />
ist ein für die PORR Solutions zukunftsträchtiges<br />
Themenfeld, das auch weiterhin<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnen<br />
wird. Auch außerhalb Österreichs, etwa<br />
in Ost- und Südosteuropa, ist dies ein<br />
Thema, dem sich Wirtschaft und Gesellschaft<br />
verstärkt widmen werden.<br />
Welches Projekt ist in diesem Bereich in<br />
Ihrem Unternehmen derzeit aktuell?<br />
Wien ist sicher ein gutes Beispiel. Wir<br />
haben hier das neue Wohn- und Pflege-<br />
heim Simmering entwickelt, das nach<br />
Fertigstellung von der Stadt Wien betrieben<br />
wird. Gerade im Hinblick auf<br />
die Wohnlichkeit und Innovation von<br />
Pflegeheimen wurde viel geleistet – mit<br />
modernsten Pflege- und behaglichen<br />
Wohnbereichen. Es gibt ja nach wie vor<br />
Berührungsängste mit Einrichtungen<br />
dieser Art, die mit zeitgemäßen Konzepten<br />
abbaubar sind. Das Pflegeheim Simmering<br />
ist nur eines von zahlreichen<br />
Gesundheitseinrichtungen, die wir entwickelt<br />
haben und in dem wir unsere<br />
Kompetenz einbringen konnten. So<br />
haben wir gemeinsam mit Partnern eine<br />
Reihe von Reha-Zentren erworben, die<br />
wir erweitern und auf den neuesten<br />
Stand der Technik im Hinblick auf Therapie-<br />
und Pflegepraktiken bringen. Erst<br />
im April erfolgte der Spatenstich zum<br />
Bau eines Reha-Zentrums mit <strong>Fokus</strong> auf<br />
Neurologie, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen<br />
in Münster, Tirol.<br />
Sehen Sie in Gesundheitsimmobilien die<br />
Zukunft?<br />
Auf Grund der demografischen Entwicklung<br />
in Europa wird die Frage nach dem<br />
Lebensumfeld älterer Menschen in Zukunft<br />
zunehmend wichtig. In zehn Jah-<br />
28 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
en werden wir schon viele Schritte weiter<br />
sein. Nur ein Beispiel: Vor rund zehn<br />
Jahren hat ein Umdenkprozess im Hinblick<br />
auf barrierefreies Wohnen eingesetzt.<br />
Gesetze wurden verabschiedet, die<br />
Bauordnung entsprechend angepasst.<br />
Und heute ist das alles selbstverständlich.<br />
Ich denke, eine ähnliche Entwicklung<br />
ist für uns Immobilienentwickler<br />
im Hinblick auf Wohnen im Alter absehbar.<br />
Ein wesentliches Element bei der<br />
Frage, welche Wohnform im Alter sinnvoll<br />
ist, ist die Adaptierbarkeit der persönlichen<br />
Wohnumgebung. Wir wollen<br />
Wohnungen anbieten, die sich entsprechend<br />
den individuellen Bedürfnissen<br />
im Alter sukzessive anpassen lassen,<br />
ohne viel investieren zu müssen – etwa<br />
in Bezug auf technische Erweiterungen<br />
zur Erleichterung des Lebensalltags älterer<br />
Menschen.<br />
Wie reagiert man auf wirtschaftliche<br />
Entwicklungen bei Langzeitprojekten?<br />
Wir haben auf Grund der geänderten<br />
Marktsituation eine Projektselektion<br />
durchgeführt und uns auf die wesentlichen<br />
Projekte konzentriert. Gerade im<br />
Hinblick auf Langzeitprojekte, bei denen<br />
auf Grund der langen Projektdauer<br />
immer auch etwaige Veränderungen einkalkuliert<br />
werden müssen, sind wir<br />
derzeit vorsichtiger. Wir wollen die Verwertungsrisiken<br />
minimieren und durch<br />
höhere Verwertungsgrade qualitativ und<br />
strukturiert wachsen. Das gibt uns zudem<br />
den Spielraum, auf sich verändernde<br />
Märkte und Nutzer besser einzugehen<br />
und die Qualität weiter zu<br />
steigern. Laufende Projekte werden natürlich<br />
in vollem Umfang weitergeführt.<br />
Das Vienna Institute of Biotechnology<br />
in der Wiener Muthgasse etwa wird in<br />
den nächsten Jahren zu einem zweiten<br />
Biotech-Cluster neben St. Marx ausgebaut.<br />
Der erste Abschnitt mit der BOKU<br />
wurde sehr erfolgreich abgeschlossen.<br />
Nun entwickeln wir in diesem Zusammenhang<br />
weitere Projekte – bereits mit<br />
Erfolgen in der Vorverwertung.<br />
Einer der Schwerpunkte der PORR Solutions<br />
ist auch der Tourismusbereich.<br />
Richtig. Wir sind an zahlreichen Tourismusprojekten<br />
beteiligt und fungieren<br />
als Entwickler und Betreiber. Für Österreich<br />
ist der Tourismus ein wesentlicher<br />
Wirtschaftsfaktor und trägt signifikant<br />
JULI 2010<br />
zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung<br />
bei. Ich denke, die Branche wird<br />
auch in Zukunft wachsen, sich dabei<br />
aber auch ändern.<br />
Inwiefern?<br />
Auf Grund der Globalisierung erschließen<br />
sich neue Zielgruppen – Touristen<br />
aus Regionen, die vor 10 bis 15 Jahren<br />
für uns noch wenig Bedeutung hatten,<br />
machen heute in Österreich Urlaub.<br />
Zudem buchen die Gäste kurzfristiger,<br />
auch die Urlaubsdauer wird kürzer. So<br />
haben wir etwa Hotels, in denen bereits<br />
85 Prozent der Übernachtungen direkt<br />
und online gebucht werden.<br />
Wie viele Projekte werden aktuell<br />
betreut?<br />
Zu den aktuellen Projekten gehört etwa<br />
die Grimming-Therme im steirischen<br />
Bad Mitterndorf, die im Oktober 2009<br />
fertiggestellt wurde. Ein besonderes<br />
Projekt ist das Royal Spa in Kitzbühel,<br />
ein 5-Stern-Hotel direkt an der Piste.<br />
Vor wenigen Wochen hatten wir Baubeginn<br />
für ein 3-Stern-Hotel in Innsbruck<br />
am Tivoli, und in Wien sind wir mit dem<br />
renommierten Palais Hansen derzeit in<br />
der Planungsphase. Zudem arbeiten wir<br />
gemeinsam mit unserem Partner Austria<br />
Trend Hotels an einem Hotel am Wiener<br />
Rennweg.<br />
Mit Monte Laa wird eine städtebauliche<br />
Vision Wirklichkeit: die Errichtung einer<br />
organisch in sich funktionierenden Stadt<br />
in der Stadt – in einem neu geschaffenen<br />
städtischen Raum. Wie sieht die Entwicklung<br />
der Stadt in der Zukunft aus?<br />
Wir können auf eine große Erfahrung<br />
zurückblicken, was die Entwicklung von<br />
Stadtteilen wie Monte Laa betrifft. Das<br />
Projekt Monte Laa stellt den Typus der<br />
kompakten urbanen Stadt dar, der Stadt<br />
der kurzen Wege, der Bestausstattung<br />
mit sozialer Infrastruktur. Hinzu kommen<br />
Einrichtungen des täglichen Bedarfs,<br />
ein großzügiges Freiflächenangebot<br />
sowie die Verkehrsfreiheit im<br />
Inneren der Anlage. Es ist wesentlich, in<br />
einem Stadtteil Monokulturen zu vermeiden<br />
– das ist uns in Monte Laa mit<br />
seinen Zonen Wohnen, Bildung, Freizeit,<br />
Arbeit sehr gut gelungen. Wichtig<br />
ist, dass sich der Stadtteil mit seiner<br />
Infrastruktur den Bedürfnissen der<br />
Menschen anpasst, nicht umgekehrt.<br />
Wie ist die PORR Solutions für Veränderungen<br />
in der Zukunft gerüstet?<br />
Die PORR Solutions ist eingebettet in<br />
die Struktur der PORR-Gruppe. PORR<br />
arbeitet in allen Sparten des Bauwesens<br />
und deckt die gesamte Wertschöpfungskette<br />
ab. Gerade in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten ist das wesentlich.<br />
Dies ist auch für die Immobilien- und<br />
Infrastrukturentwicklung wesentlich, für<br />
die PORR Solutions verantwortlich ist.<br />
Denn die bauliche Umsetzung ist schon<br />
während der Entwicklungsphase von<br />
grundlegender Bedeutung. PORR Solutions<br />
ist zudem im Facility-Management-Bereich<br />
gut aufgestellt. Die Kolleginnen<br />
und Kollegen in diesem Bereich<br />
unterstützen uns in der Entwicklungsphase,<br />
begleiten uns während der Planungs-<br />
und Errichtungsphase und übernehmen<br />
schließlich eine Immobilie, die<br />
sie sehr genau kennen. Mit diesem universellen<br />
Anspruch – Entwicklung, Bau<br />
und Betrieb – kann die PORR-Gruppe<br />
den lückenlosen Lifecycle einer Immobilie<br />
und damit die Abdeckung der gesamten<br />
Wertschöpfungskette gewährleisten.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Zur Person<br />
Ing. Friedrich Gruber ist seit 1978<br />
in der PORR und seit Mai 2008<br />
Sprecher der Geschäftsführung der<br />
PORR Solutions. Die Immobilien-<br />
und Infrastrukturexperten der PORR<br />
Solutions planen und realisieren<br />
gewerbliche und industrielle Projekte,<br />
Projekte für Gebietskörperschaften<br />
sowie für öffentliche Einrichtungen und<br />
Infrastruktur, die den Ansprüchen der<br />
Zukunft nachhaltig gerecht werden.<br />
Zusätzlich wird ein breites Spektrum von<br />
Dienstleistungen angeboten.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 29
IMMOBILIEN TEXT ALEXANDRA KOCH<br />
FOTOS A2HAUS, SHUTTERSTOCK<br />
Moderne<br />
Architektursprache<br />
Jedes Haus ein Unikat<br />
Ein Haus ist schon lange nicht mehr nur ein Wohnraum, sondern immer<br />
häufiger auch ein Wohntraum. Immer öfter stellen Häuser fast Kunstwerke<br />
dar und zieren so die Straßen. Dazu benötigt es Kreativität, Emotion und<br />
Individualität – diese Kriterien verhelfen jedem Haus, ein Unikat zu werden.<br />
GESTALTUNG. Vor jeder Realisierung eines<br />
neuen Traumhauses steht eine Idee. Zur<br />
Umsetzung gehören Träume, zu deren<br />
Realisierung es umfangreicher und kreativer<br />
Arbeit bedarf. Diesem Anspruch<br />
werden die neuesten Gebäude des Architekturbüros<br />
„a2haus“ gerecht – sie sprühen<br />
vor Emotionen und sollen eine positive<br />
Wirkung auf die Bewohner haben.<br />
Die Architektursprache steht im <strong>Fokus</strong><br />
und hat sich voll und ganz der Modernität<br />
verschrieben. So sollen frische Raum-<br />
und Wohnkonzepte in das Haus integriert<br />
werden und eine neue Lebensqua-<br />
lität entstehen. Die besonderen Gestal-<br />
tungsideen, die im Kontext zwischen<br />
dem Kunden und den Architekten entstehen,<br />
lassen entwurfsentscheidende<br />
Kriterien immer zusammenarbeiten,<br />
egal wie differierend sie auch sein<br />
mögen. Nach einem ausführlichen Planungs-<br />
und Beratungsgespräch werden<br />
dem Kunden drei Entwürfe von verschiedenen<br />
Architekten vorgelegt, die<br />
alle den angegebenen Kostenvorstellungen<br />
entsprechen. Der gewählte Entwurf<br />
wird danach weiterhin auf die besonderen<br />
Präferenzen des Kunden zugeschnitten.<br />
Dabei soll auch eine Detailentwurfsdokumentation<br />
helfen, wo Treppen,<br />
Kamine oder Bäder näher besprochen<br />
werden. Erst wenn der Kunde ganzheitlich<br />
zufrieden ist, findet der letzte<br />
Schliff statt. Das Projekt kann nun realisiert<br />
werden – und auch hier steht die<br />
Verlässlichkeit im Mittelpunkt.<br />
RAFFINESSE. Obwohl „a2haus“ keinen festgelegten<br />
baulichen Grundtyp darstellt,<br />
sind raffinierte Raumstrukturen meist<br />
typisch für die Bauten. Dadurch entstehen<br />
immer neue Lichtatmosphären, und<br />
das einzigartige Lebensgefühl in den<br />
eigenen vier Wänden wird unterstrichen.<br />
Um die verschiedenen Lichtstim-<br />
30 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
Einzelstück. Die Wohnhäuser des Architekturbüros „a2haus“ stehen alle im Zeichen moderner Architektur und strahlen eine einzigartige<br />
Schönheit aus. Mit viel Fantasie entstehen frische Konzepte, die oft mit klaren Strukturen und großen Glasflächen verbunden werden. Aber<br />
nicht nur eine detaillierte Planung im Exterieur, sondern auch im Interieur verhilft jedem Inhaber zu seinem Unikat, das seinesgleichen sucht.<br />
mungen der Jahreszeiten perfekt einzufangen,<br />
werden oft große und weitläufige<br />
Fenster- oder Glasflächen eingesetzt.<br />
Dabei wird immer auf zeit genös-<br />
sische Eigenheime gesetzt, die Kriterien<br />
wie Kreativität, Individualität oder<br />
Emotion ausstrahlen.<br />
Natürlich darf Effizienz aber nicht zu<br />
kurz kommen, deswegen haben viele<br />
Häuser einen konstruktiven Sonnenschutz<br />
zum Beispiel in Form von Deckenüberhängen,<br />
und auch der Verbrauch<br />
von Heizenergie soll minimiert<br />
werden. Ingesamt soll ein Gesamtkunstwerk<br />
entstehen, das nicht nur im Exterieurdesign<br />
einzigartig sein soll, sondern<br />
auch im Innenbereich dem Maxi-<br />
mum an Kunst und Bauhandwerk ent-<br />
spricht. Das Architekturbüro aus Leipzig<br />
JULI 2010<br />
ist bekannt für seine avantgardistischen<br />
Projekte, und auch in Österreich entstehen<br />
gerade zwei neue Bauten. Salzburg<br />
und Wien sind allerdings nur der Anfang<br />
und sollen den Auftakt für wunderbare<br />
neue Wohnträume in Österreich markieren.<br />
Klare Strukturen mit höchster realisierter<br />
Fantasie stehen im <strong>Fokus</strong> und<br />
bringen frischen Wind in unsere Häuserlandschaft.<br />
Daran können sich auch<br />
Länder wie die Schweiz, die Niederlande,<br />
Liechtenstein oder Kroatien sowie Großbritannien<br />
erfreuen. Bald wird auch Spanien<br />
von den modernen Architekturideen<br />
profitieren, wie es Deutschland<br />
schon seit Jahren kann. In Zukunft sollen<br />
viele „a2haus“-Bauten an Küsten, im<br />
Wasser, in den Bergen oder in Bambuswäldern<br />
sowie auf Weizenfeldern entste-<br />
hen. Das Konzept hat einfach überall<br />
Platz und kann sich überall mühelos integrieren.<br />
Schließlich ist die Grundidee<br />
wandlungsfähig und dynamisch – sie<br />
sieht neue Bauten als Herausforderung.<br />
UNIKAT. Damit jedes Haus ein Unikat<br />
wird, muss ein inniger Dialog zwischen<br />
dem Kunden und dem Architekten stattfinden.<br />
Mithilfe moderner Architektursprache<br />
und Gestaltungsideen entsteht<br />
ein Kunstwerk, das sich immer von der<br />
Masse abhebt und Emotionen weckt.<br />
Die speziellen Wohnkonzepte strahlen<br />
nicht nur Einzigartigkeit aus, sondern<br />
verfügen auch über eine Raffinesse, die<br />
jeder Hausbewohner gerne schätzt – und<br />
auch die Häuserlandschaft jedes Landes<br />
kann dadurch aufgepeppt werden. n<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 31
TEXT GALANDAR BAGHIROV<br />
IMMOBILIEN FOTOS SHUTTERSTOCK<br />
Aufbruchstimmung<br />
Investitionsmöglichkeiten im<br />
Immobiliensektor Aserbaidschans<br />
Aserbaidschan erlebt momentan einen Bauboom und die Transformation der<br />
Wirtschaft hin zu Liberalismus und Transparenz. Ausländische Investoren werden<br />
mit offenen Armen empfangen.<br />
Baku ist die Hauptstadt von Aserbaidschan. Sie liegt am westlichen Ufer des Kaspischen Meeres und hat sich zwischenzeitlich in eine<br />
riesige Baustelle verwandelt.<br />
SCHUTZ DER INVESTITIONEN. Aserbaidschan<br />
liegt an einer der strategischen Ost-West-<br />
Verbindungen Eurasiens. Trotz der geringen<br />
Größe ist der kleine Kaukasusstaat<br />
reich an landschaftlicher und regionaler<br />
Vielfalt mit Ebenen, die den Großteil des<br />
Landes prägen, und dem großen Kaukasusgebirge<br />
im Norden. Die ideale Lage an<br />
der „Großen Seidenstraße“ zwischen Europa<br />
und Asien, die Kultur und der Rohstoffreichtum<br />
machen das Land zu einer<br />
attraktiven Wirtschaftsdestination für<br />
Investoren aus der ganzen Welt. Auch abseits<br />
des bereits gut entwickelten Ölsektors<br />
wirbt Aserbaidschan um Investitionen<br />
– nach Einführung entsprechender Reformen<br />
gilt das Land mittlerweile als „Musterschüler“<br />
bei Verwaltungsreformen zur<br />
Förderung wirtschaftlicher Aktivitäten. Allein<br />
sieben von zehn im Rahmen der Weltbankstudie<br />
„Doing Business“ zwischen<br />
Juni 2007 und Juni 2008 untersuchten<br />
Verwaltungsbereichen wurden reformiert.<br />
Auch in den Fitch-Ratings vom Mai 2010<br />
hat sich Aserbaidschan zuletzt gesteigert:<br />
Die Beurteilung der Kreditwürdigkeit wurde<br />
angehoben (von BBB– auf BB+ bzw. von<br />
B auf F3). Das Gesetz der aserbaidschanischen<br />
Republik über den Schutz ausländischer<br />
Investitionen von 1992 sowie das<br />
Gesetz über Investitionstätigkeit von 1995<br />
bilden den rechtlichen Rahmen für den<br />
Schutz ausländischer Investitionen in<br />
Aserbaidschan. Das Privatisierungsgesetz<br />
aus dem Jahr 1993 (Gesetz über die Privatisierung<br />
des Wohnfonds in der Republik<br />
Aserbaidschan) sieht darüber hinaus für<br />
ausländische Investoren die Möglichkeit<br />
vor, an Privatisierungen teilzunehmen.<br />
Aserbaidschan hat durch die Reforminitiative<br />
der Regierung in den letzten Jahren<br />
große Fortschritte gemacht: Durch die Einführung<br />
effektiver gesetzlicher Regulierung<br />
wird die Wirtschaft belebt, die Schattenwirtschaft<br />
zurückgedrängt und die<br />
32 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
Voraussetzung für eine tragende Rolle des<br />
privaten Sektors abseits der Ölindustrie<br />
beim Wirtschaftswachstum geschaffen.<br />
Diese Entwicklung spiegelt sich auch auf<br />
dem Immobilienmarkt wider.<br />
INVESTMENT-BOOM. Der Investment-Boom<br />
auf dem aserbaidschanischen Immobilienmarkt<br />
hat vor etwa acht Jahren eingesetzt,<br />
als zahlreiche internationale Unternehmen<br />
ins Land kamen, um dort Projekte zu<br />
entwickeln. Im Laufe der Zeit haben neue<br />
Entwicklungen im Immobiliensektor den<br />
Weg für weitere Projekte im Bereich der<br />
Infrastruktur geebnet, wie etwa der Bau<br />
neuer Brücken, Autobahnen und Schnellstraßen<br />
sowie der Ausbau bestehender<br />
Straßen, der helfen soll, das erhöhte Verkehrsaufkommen<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
Die Hauptstadt Aserbaidschans ist<br />
Baku, eine Stadt, die auf dem westlichen<br />
Ufer des Kaspischen Meeres liegt. In der<br />
Zwischenzeit hat sich Baku in eine riesige<br />
Baustelle verwandelt. Fährt oder spaziert<br />
man durch die Stadt, begegnet man auf<br />
Schritt und Tritt enormen Bau- und Umbauprojekten,<br />
darunter auch Projekten<br />
von türkischen, koreanischen, russischen<br />
und britischen Unternehmen. Auch österreichische<br />
Firmen haben begonnen, im<br />
Immobilienmarkt Aserbaidschans Fuß zu<br />
fassen, wie etwa die Strabag, die als Hauptauftraggeber<br />
bei der Errichtung des „Marriott<br />
JV Absheron“-Hotels im Stadtzentrum<br />
Bakus tätig ist.<br />
ERSCHLIESSUNG DER REGIONEN. Während Investoren<br />
den Bauboom als positives Zeichen<br />
deuten, scheint nicht jeder diese<br />
Meinung zu teilen, insbesondere die Einheimischen,<br />
die ihr ganzes Leben in der<br />
Hauptstadt verbracht haben. So weisen<br />
viele darauf hin, dass das Baufieber der<br />
letzten Jahre das Aussehen ihrer Stadt<br />
stark verändert hat. Einer der negativen<br />
Gründe dafür ist, dass der letzte Bebauungsplan<br />
der Stadt bereits 2005 abgelaufen<br />
ist und die Arbeiten am neuen Plan<br />
noch nicht abgeschlossen sind. Die Regierung<br />
behauptet, dass der neue Bebauungsplan<br />
vom Großraum Baku und der Halbinsel<br />
Absheron, der mit Unterstützung von<br />
weltbekannten Unternehmen ausgearbeitet<br />
wird, bereits 2011 vorliegen soll. Da<br />
aber Aserbaidschan nicht nur aus Baku besteht,<br />
gibt es auch ernst zu nehmende Bemühungen,<br />
den restlichen Teil des Landes<br />
zu entwickeln. Einer der wichtigsten<br />
JULI 2010<br />
Schritte der Regierung im Zusammenhang<br />
mit der Erschließung des Immobilienmarktes<br />
in anderen Regionen Aserbaidschans<br />
ist das Programm zur sozioökonomischen<br />
Entwicklung der Regionen, das<br />
2004 beschlossen wurde. Im Rahmen dieses<br />
Programms gibt es einen Aufgabenplan,<br />
der die Entwicklung des Fremdenverkehrs<br />
und des Immobilienmarktes in den<br />
Provinzen des Landes beschleunigen soll.<br />
Ein gutes Beispiel ist der „Wintersportort<br />
Skakhdag“, der derzeit das größtes Projekt<br />
Aserbaidschans ist, das nicht mit der Erdölindustrie<br />
zusammenhängt. Ein interessanter<br />
Aspekt dieses Projekts ist die Tatsache,<br />
dass alle Infrastrukturprojekte von<br />
der Regierung getragen werden, während<br />
die Errichtung von Hotels, Geschäfts- und<br />
Sportzentren von privater Hand erfolgen<br />
soll. Anlässlich eines Besuchs der ATAZ<br />
(österreichisch-aserbaidschanische Handelskammer)<br />
in Baku im März 2010 gab es<br />
ein Treffen zwischen dem Präsidenten der<br />
ATAZ Alon Shlarek und dem aserbaidschanischen<br />
Minister für Kultur und Tourismus<br />
Dr. Abulfas Garayev. Es wurde dabei<br />
festgehalten, dass Aserbaidschan sehr daran<br />
interessiert ist, dass österreichische<br />
Firmen an diesem Projekt teilnehmen und<br />
als Investoren beteiligt sind.<br />
STAATSEIGENTUM WIRD PRIVATISIERT. Auch in<br />
der Privatisierung von Staatseigentum<br />
zeigt Aserbaidschan Fortschritte, seitdem<br />
der Staatsrat für Besitzfragen mit der Privatisierung<br />
von Staatseigentum betraut<br />
wurde. Die ATAZ, die als Brücke in der Entwicklung<br />
von kulturellen und geschäftlichen<br />
Beziehungen dient, hat Kontakte mit<br />
dem Staatsrat für Besitzfragen aufgenom-<br />
men und einige Treffen mit dem Vorsitzenden<br />
dieses Rates abgehalten. Dies bedeutet<br />
eine Erleichterung für österreichische Firmen,<br />
die dieser Kammer auch angehören<br />
und damit größere Möglichkeiten haben,<br />
sich über die Formalitäten und Arbeitsschritte<br />
zu informieren und an Ausschreibungen<br />
im Zusammenhang mit der Privatisierung<br />
von Staatseigentum in Aser baidschan<br />
teilzunehmen.<br />
„WIRTSCHAFTSWUNDER“. Abschließend sei<br />
festgehalten, dass Aserbaidschan dank<br />
seiner cleveren Politik die Investoren anzieht<br />
und Schutz von ausländischen Investitionen<br />
– einschließlich im Immobiliensektor<br />
– bietet. ■<br />
Der Autor<br />
Galandar Baghirov<br />
Legal Counsel bei<br />
Lansky, Ganzger & Partner<br />
Rechtsanwälte GmbH<br />
1010 Wien, Rotenturmstraße 29<br />
Tel. 01/533 33 30-0<br />
www.lansky.at<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 33
IMMOBILIEN<br />
RATGEBER<br />
Immobilienmakler<br />
Traumberuf oder „Downberuf“?<br />
Wer sich für den Beruf des Immobilienmaklers entscheidet, der sollte im Vorfeld<br />
zahlreiche Fragen klären – und auch der Punkt „Vorleistungen“ ist zu beachten.<br />
TEXT MARTIN KOFLER<br />
WORK-LIFE-BALANCE. Susanna hat sich entschieden, ihr berufliches<br />
Schicksal selber in die Hand zu nehmen. Gute Voraussetzung hat<br />
sie ja: abgeschlossenes Studium, Berufserfahrung im Finanzdienstleistungsbereich,<br />
Kinder, die die Schulpflicht schon hinter<br />
sich haben – und keine unmittelbare Aussicht auf den alten<br />
Job. Kein reiner Schreibtischjob soll es sein. Mit Menschen will<br />
Susanna zu tun haben. Kommunikationsfähigkeit wurde ihr ja<br />
schon immer bescheinigt. Auch Weiterbildung ist kein Hindernis,<br />
wenn auch die Freude auf die „Schulbank“ enden wollend ist. Die<br />
Möglichkeit, einiges an Geld zu verdienen und sich die Zeit frei<br />
einzuteilen, sind zwei unbedingte Notwendigkeiten im Hinblick<br />
auf die (vermeintliche) Work-Life-Balance. Nach allem Hin und<br />
Her kann es nur einen Job geben – Immobilienmaklerin!<br />
KEINE ATEMPAUSE, GESCHICHTE WIRD GEMACHT, ES GEHT VORAN. Nicht nur<br />
Wettererscheinungen wie der winterliche El Niño haben ihre zeitversetzten<br />
Ausläufer, sondern durchaus auch allgemeine Wirtschaftsentwicklungen<br />
formen neue Talsohlen. Ein Vorteil liegt<br />
darin, dass das Tal einen Berg voraussetzt, der erstiegen werden<br />
kann. Den Gipfel oder – noch besser – das Hochplateau zu erklimmen<br />
und oben zu bleiben, ist jedoch Arbeit und kein Nachmittagsspaziergang.<br />
Das bedrückt Susanna zwar ein wenig, aber<br />
stellt kein Hindernis dar. Was zu tun ist, um Maklerin zu werden,<br />
ist relativ leicht festgestellt. Die so genannte Zugangsvoraussetzungsverordnung<br />
regelt die Notwendigkeiten. Da spezifische<br />
Universitäts- bzw. Fachhochschulabschlüsse unmittelbar für<br />
34 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
Susanna nicht in Betracht kommen, sind die Befähigungsprüfung<br />
und der Nachweis von branchenspezifischer Praxiszeit ihre<br />
Anhaltspunkte. Ersteres sollte kein wirkliches Problem darstellen.<br />
Zur Vorbereitung für die Befähigungsprüfung werden Kurse<br />
angeboten (so beispielsweise über Wirtschaftsförderungsinsti-<br />
tute wie das WIFI NÖ). Verdammt viel zu lernen, aber machbar.<br />
Schwierig erweist es sich da schon, Praxiszeiten zu erwerben.<br />
Wie, wo und wann bekommt man die Möglichkeit, Gelerntes umzusetzen,<br />
Erfahrungen zu sammeln?<br />
MITARBEITERIN GESUCHT – UNENDLICHE JOBWEITEN. Es ist kaum zu glauben,<br />
wie viele Maklerunternehmen Mitarbeiter suchen. Unendliche<br />
Jobweiten müssten da bestehen. Zeitungsinserate, Newsletter,<br />
Firmen-Homepages, aber auch spezifische Immobilienmit-<br />
arbeiter-Jobbörsen – etwa jene, die direkt über die Homepage der<br />
Interessenvertretung der Immobilien- und Vermögenstreuhänder<br />
in der Wirtschaftskammer abgerufen werden kann (www.<br />
wkimmo.at) – verfolgen das Ziel, Interessenten und Anbieter zusammenzubringen.<br />
Der Markt scheint nie gesättigt zu sein. Immobilienunternehmer<br />
allerdings über die Bewerberqualität zu<br />
fragen, bedingt vielfach ein Seufzkonzert. Aber auch, wenn sich<br />
der Unternehmer für einen neuen Mitarbeiter entschieden hat,<br />
begründet das noch lange keine Erfolgsgarantie. Die zu Berge stehenden<br />
Haare und die Rötung der Gesichtshaut von Maklern<br />
über die Leistungen der Umsteiger und Quereinsteiger sind<br />
durchaus vergleichbar mit einem zu intensiven Kontakt zu einer<br />
JULI 2010
Starkstromleitung. So rasch wie das Mitarbeiterverhältnis begründet<br />
wurde, so rasch ist es vielfach auch wieder vorbei, und<br />
das Rad beginnt sich von Neuem zu drehen.<br />
DIE ZUKUNFT LIEGT IN DER STRATEGIE. Eine der wesentlichen Vorfragen<br />
für einen Unternehmer, ob überhaupt ein Mitarbeiter aufgenommen<br />
werden soll bzw. welche Qualifikationen erforderlich<br />
sind, ist die Beantwortung der Frage, welche Ziele der Unternehmer<br />
verfolgt. Daher ist zunächst die Grundsatzfrage zu stellen,<br />
ob eine Unternehmensstrategie auf schriftlicher Basis<br />
vorliegt: „Sollen alle Objekte, gleich ob Gewerbe-,<br />
Wohn- oder sonstige Immobilien, vermittelt werden?<br />
Ist die Grundlage der Beauftragung gleichgültig<br />
(schlichter Auftrag/Alleinvermittlungsauftrag)?<br />
Soll der wirtschaftliche Erfolg primär über die Objektmenge<br />
oder verstärkt über die Objektqualität<br />
bewirkt werden?“, um nur einige Fragestellungen anzumerken.<br />
Personenbezogen kann das unter anderem heißen: Nur Quereinsteiger,<br />
die „angelernt“ werden und auch entsprechend geformt<br />
werden können? Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung, die<br />
weitgehend eigenständig arbeiten und denen nicht ununterbrochen<br />
auf die Finger geschaut werden muss? Teammitglieder mit<br />
ganz spezifischen Fachkenntnissen für den Aufbau eines neuen<br />
Geschäftsfeldes? Eine weitere Frage ist auch, inwieweit bei Mitarbeitern<br />
die Ausbildung aktiv gefördert werden soll. Dass<br />
grundsätzlich nur qualifizierte Mitarbeiter am Markt tätig sind<br />
(sein sollten), ist unbestritten. Aber Hand aufs „Marktherz“:<br />
Gerüchte sprechen davon, dass Unternehmer nicht immer die<br />
Qualifikation fördern, da die Unsicherheit (manche nennen sie<br />
auch Angst) mitschwingt, dass der Mitarbeiter zu gut wird, sich<br />
selbstständig macht und dann als Mitbewerber Marktanteile<br />
übernimmt.<br />
EINE FRAGE DER SICHTWEISE. Es ist davon auszugehen, dass die Qualitätsansprüche<br />
an Maklerunternehmen nicht nur als Lippenbekenntnisse,<br />
sondern auch durch Hardfacts an Bedeutung gewinnen.<br />
Aufnahmekriterien bei nationalen und internationalen<br />
Maklervereinigungen sind dafür ebenso Indizien wie die erst<br />
heuer in Österreich publizierte Europäische Norm EN 15733, die<br />
Dienstleistungskriterien für Immobilienmakler beinhaltet. Dadurch,<br />
dass in Österreich Zugangskriterien bestehen, um das<br />
reglementierte Gewerbe überhaupt auszuüben und einschlägige<br />
Normen (unter anderem Maklergesetz, Immobilienmaklerverordnung<br />
und KSchG) ganz spezielle Regelungen für das Verhältnis<br />
Makler – Klient haben, besteht auch in rechtlicher Sicht hierzulande<br />
eine optimierte Grundlage für höchst qualitative<br />
Leistungen. Diese allerdings nicht nur für den Unternehmer,<br />
sondern auch umfassend für die Mitarbeiter zu realisieren, liegt<br />
maßgeblich in der Entscheidung des Einzelnen, nämlich des<br />
Unternehmers und des Mitarbeiters.<br />
EIN JOB FINDET SICH AUF JEDEN FALL – DIE FRAGE IST, UM WELCHEN PREIS.<br />
Susanna möchte Maklerin werden. Daher wird sie sich auch die<br />
Erfahrung erarbeiten. Eine wesentliche Frage wird sie aber zu beantworten<br />
haben: Welche möglichen Abstriche ist sie bereit, zu<br />
Beginn ihrer Maklerkarriere in Kauf zu nehmen?<br />
Zwei sind regelmäßig eklatant: Zeit und Geld. Zeit deshalb, weil<br />
die meisten Suchenden erst am Wochenende oder am späteren<br />
JULI 2010<br />
Nachmittag Zeit finden können und am Abend der Grundsatz<br />
„open end“ gilt. Geld deshalb, weil die Vorlaufzeit zu einem Erfolg<br />
durchaus umfangreich sein kann, auch wenn die Kombination<br />
von Fix gehalt und Provisionsanteil branchenüblich ist. Bis zumindest<br />
eine gewisse Regelmäßigkeit von Objektakquisition und<br />
Geldeingang auf dem Konto für die erfolgreiche Vermittlung besteht,<br />
werden Eigenmittel notwendig sein. Umso mehr gilt es das<br />
„In-Vorleistung-Treten“ dann zu berücksichtigen, wenn sich<br />
Susanne tatsächlich als Unternehmerin selbstständig machen<br />
„Die Zukunft liegt in der<br />
Strategie.“ Martin Kofler<br />
sollte. Die Vorinvestition des Unternehmensstarts sollte nicht<br />
unterschätzt werden. Da gibt es grundsätzliche Dinge, die noch<br />
gar nicht so viel mit dem konkreten Einzelobjekt zu tun haben<br />
und über welche sich ein Arbeitnehmer nur eingeschränkt Sorgen<br />
macht: Büroräumlichkeiten, Computer, Handy, Vermögensschadenhaftpflichtversicherung,<br />
Auto, Maklersoftware, Plattformlizenzen,<br />
eigene Homepage, Visitenkarten etc., um nur<br />
einige zu nennen.<br />
UNTERNEHMER VERSUS MITARBEITER. Nicht jeder Mitarbeiter ist geeignet,<br />
Unternehmer zu sein, genau so, wie mancher Unternehmer<br />
als Angestellter eine Fehlbesetzung sein würde. Tatsächlich<br />
zeigt sich, dass es durchaus Immobilienmaklerunternehmen<br />
gibt, die hochqualifizierte und leistungsorientierte Mitarbeiter<br />
haben, die hervorragende Teammitglieder sind und nicht daran<br />
denken, sich als Konkurrenten selbstständig zu machen. Hier hat<br />
freilich der Unternehmer keine Angst, die Qualifikation zu fördern<br />
und die Teammitglieder auch am wirtschaftlichen Erfolg<br />
teilhaben zu lassen. Unternehmensstrategie, Planungsrechnung<br />
und laufendes Controlling sind dabei ebenso Erfolgsbausteine<br />
wie die Stärkung der Mitarbeiter in ihrer Wissenskompetenz.<br />
Entscheidet sich Susanna letztendlich für die Selbstständigkeit,<br />
so gilt auch für sie als Einzelunternehmerin, dass eine Planung<br />
(Businessplan) eine Basis für den Erfolg darstellen kann. Das mit<br />
der Qualifizierung verbundene Selbstbewusstsein erleichtert die<br />
Erreichbarkeit von Planzielen immens. Fachwissen ist jedenfalls<br />
eine gute Basis für einen Traumberuf. ■<br />
Der Autor<br />
Mag. Martin Kofler ist Geschäftsführer<br />
der u n i c o Unternehmensberatung &<br />
Industrie-Consulting GmbH. Als geprüfter<br />
Immobilienverwalter und -makler ist<br />
er für die wirtschaftliche, strategische<br />
und organisatorische Beratung von<br />
Immobilienunternehmen verantwortlich.<br />
www.unico.at – unico@unico.at<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 35
IMMOBILIEN<br />
RATGEBER<br />
Haushaltsversicherung<br />
und Wellnessraum<br />
Der Fitness-/Wellnessraum im Keller<br />
gilt als Wohnraum<br />
Was, wo und wie im Haus gelagert werden darf und versichert ist, stellt eine<br />
juristische Frage dar, die jetzt vom OGH beantwortet wurde. TEXT RENÉ KARAUSCHECK<br />
VERSICHERUNGSSCHUTZ. Für Privatpersonen stellt die Haushaltsversicherung<br />
eine der wesentlichsten Versicherungszweige<br />
dar. Versichert ist der gesamte Wohnungsinhalt, worunter die<br />
Versicherungsbedingungen „alle beweglichen Sachen, die dem<br />
privaten Gebrauch oder Verbrauch dienen“ verstehen. Für<br />
diese Gegenstände besteht Versicherungsschutz, wenn sie im<br />
Eigentum des Versicherungsnehmers oder bestimmter naher<br />
Angehöriger stehen. Auch fremde Sachen sind mitversichert,<br />
soweit nicht aus einer anderen Versicherung eine Entschädigung<br />
verlangt werden kann. In räumlicher Hinsicht wird auch<br />
in den moderneren Versicherungsbedingungen eine Differenzierung<br />
vorgenommen. Die Versicherung gilt prinzipiell in den<br />
vom Versicherungsnehmer bewohnten Räumen des Gebäudes.<br />
Aber auch außerhalb der Wohnräume sind – diesfalls – nur<br />
konkret aufgezählte Sachen des Wohnungsinhaltes versichert:<br />
In Kellerräumen, Schuppen, Garagen sind Möbel, Stelllagen,<br />
Werkzeuge, Fahrräder, Kinderwagen, Krankenfahrstühle,<br />
Kraftfahrzeug-Zubehör, Reise- und Sportutensilien, Schlauchboote,<br />
Wäsche, Lebensmittel, Wirtschaftsvorräte, Kühl-,<br />
Waschgeräte und Heizmaterial sowie geringe Mengen an Fliesen,<br />
Tapetenrollen und sonstiger Boden- und Kellerkram versichert.<br />
Die Differenzierung ist naheliegend und von einer<br />
inneren Logik beherrscht: In Kellerräumen (Kellerabteilen)<br />
und Schuppen sowie Garagen sind eben nur die einzeln aufgezählten<br />
Gegenstände, zumeist geringer wertige Gegenstände,<br />
welche auch nicht sonderlich leicht gänzlich zerstörbar oder<br />
beschädigbar sind – und gerade deshalb in Kellerräumen gelagert<br />
werden – versichert. Wertvolle Gegenstände werden im<br />
Regelfall nicht im Keller, wo sie auch nicht „gut aufgehoben“<br />
wären, aufbewahrt.<br />
KELLERGESCHOSS ALS TEIL DES HAUSES. Der OGH hatte einen Sachverhalt<br />
zu beurteilen, bei dem streitgegenständlich war, dass<br />
ein vier bis fünf Jahre alter Nerzmantel im Fitness-/Wellnessraum<br />
aufbewahrt wurde; ein Umzugskarton samt Nerzmantel<br />
befand sich im Kellergeschoß, welches zur Gänze unter<br />
dem Erdniveau liegt, und zwar dort in einem Wellnessraum,<br />
einem beheizten Saunavorraum, in dem ein Duschbereich,<br />
36 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
eine mit Strand, Meer und Palmen bemalte Wand, künstliche<br />
Pflanzen und Sitzgelegenheiten vorhanden waren. Das Erstgericht,<br />
das Bezirksgericht Innsbruck, hat auf Grund der Lage<br />
des Wellnessraums im Kellergeschoß die Klage des Versicherungsnehmers<br />
abgewiesen. Das Berufungsgericht und der<br />
OGH haben ausdrücklich Gegenteiliges dargelegt, da es (vor<br />
allem) bei Einfamilienhäusern nicht dem heutigen Verständnis<br />
entspricht, einen Wohnraum nur bei einer Lage über Erdniveau<br />
anzunehmen. „Vielmehr werden heute als Folge des<br />
allgemein gestiegenen Lebensstandards und des immer stärker<br />
verbreiteten Bedürfnisses nach Entspannung und Förderung<br />
der Gesundheit jedenfalls entsprechend adaptierte und<br />
benützte Räume (auch) im Kellergeschoß, wie der angesprochene<br />
Fitness-, Wellnessraum oder auch Ruheräume, dem<br />
Wohnbereich zugeordnet.“<br />
KELLERABTEIL. Der Umstand, dass in diesem Wellnessraum ein<br />
Umzugskarton gelagert war, ändert im Sinne der zitierten Entscheidung<br />
des OGH nichts daran, dass es sich um einen „Wohnraum“<br />
handelt, sodass der Nerzmantel im Wellnessraum genauso<br />
versichert war, als ob dieser Umzugskarton mit Mantel im<br />
Wohnzimmer gestanden wäre. Wäre der Nerzmantel nicht in<br />
einem als Wohnraum im Kellergeschoß zu beurteilenden Wellnessraum,<br />
sondern in einem Kellerabteil gelagert worden, wäre<br />
er nicht unter Versicherungsschutz gestanden. ■<br />
Der Autor<br />
Dr. Erich René Karauscheck ist ein<br />
auf Immobilienrecht spezialisierter<br />
Partner der Themmer, Toth & Partner<br />
Rechtsanwälte GmbH<br />
1010 Wien, Biberstraße 15<br />
Tel. 01/515 06, Fax 01/515 06-16<br />
erich.karauscheck@ttplaw.at<br />
JULI 2010
Anmerkungen zum neuen<br />
Verbraucherkreditgesetz<br />
Verbesserungen für den Konsumenten<br />
In Entsprechung der Richtlinie 2008/48/E/G über Verbraucherkreditverträge,<br />
welche in das österreichische Recht umgesetzt wurden, hat der Gesetzgeber<br />
nunmehr das neue Verbraucherkreditgesetz beschlossen. TEXT MARIO SCHIAVON<br />
VERBESSERUNG. Das Verbraucherkreditgesetz bringt eine Reihe<br />
von Verbesserungen für Konsumenten. Erfasst sind alle Arten<br />
von Krediten, Kontoüberziehung, Ratenzahlung und Leasing.<br />
Korrespondierend dazu sind verschiedene Anpassungen in<br />
anderen Gesetzen, wie etwa im Konsumentenschutzgesetz oder<br />
im Maklergesetz, vorgenommen worden. Verbessert wurden<br />
unter anderem das Rücktrittsrecht, Rückzahlungsmodalitäten<br />
und Informationspflichten, die eine europaweite Vergleichbarkeit<br />
ermöglichen sollen. Konsumenten müssen von Kreditgebern<br />
und -vermittlern künftig ein europäisches Standard-Informationsblatt<br />
über Kosten und sonstige Kreditbedingungen<br />
erhalten. Damit soll der Kunde dann Angebote anhand von einheitlich<br />
definierten Kennzahlen – beispielsweise effektiver Jahreszins<br />
und Gesamtbetrag – europaweit vergleichen können.<br />
RÜCKTRITTSMÖGLICHKEIT. Kostenlos zurücktreten kann man von<br />
einem Privatkredit künftig innerhalb von 14 Tagen ab Abschluss<br />
des Kreditvertrages. Ausgenommen davon sind Hypothekarkredite<br />
und Leasingverträge. Bisher gab es kein solches<br />
Rücktrittsrecht. Die Kreditgeber werden verpflichtet, die<br />
Bonität des Verbrauchers vor der Vergabe sorgfältig zu prüfen.<br />
Sollten sich dabei Zweifel an der Fähigkeit des Verbrauchers<br />
ergeben, den Kredit vollständig zurückzuzahlen, muss er vom<br />
Kreditgeber vor der Kreditaufnahme gewarnt werden. Wird<br />
keine korrekte Bonitätsprüfung durchgeführt oder die Warnpflicht<br />
verletzt, sind Sanktionen möglich: Der Kreditgeber<br />
haftet gegenüber dem Verbraucher. Es könnten somit in einem<br />
solchen Fall keine oder weniger Kosten (Zinsen) anfallen.<br />
AUFKLÄRUNGSPFLICHT. Weiters wird die Neuvergabe von Fremdwährungskrediten<br />
stark beschränkt. Für Fremdwährungskredite<br />
und endfällige Kredite mit Tilgungsträgern werden besondere<br />
Aufklärungs- und Warnpflichten der Bank eingeführt<br />
und somit auch zivilrechtlich verankert. Das Kreditinstitut<br />
müsse bei der Bonitätsprüfung erheben, ob die Rückzahlung<br />
auch dann möglich ist, wenn sich „die mit diesen Finanzierungsformen<br />
verbundenen hohen Risiken verwirklichen sollten“.<br />
Ziel sei, die Neuvergabe derartiger spekulativer Kredit-<br />
JULI 2010<br />
formen in Zukunft auf jene wenige Kunden zu beschränken,<br />
die das hohe Risiko tatsächlich bewusst tragen wollen und dies<br />
auf Grund ihrer finanziellen Reserven auch objektiv können.<br />
VERBRAUCHERKREDITE. Für Finanzierungs-Leasingverträge, beispielsweise<br />
für Autos, erhält man künftig erstmals die gleichen<br />
Informationen wie bei Bankkrediten, also auch über Nominalzinssatz<br />
und effektiven Zinssatz. Zudem kann der Vertrag<br />
künftig jederzeit gekündigt werden, wenn der Kunde das Leasingfahrzeug<br />
vorzeitig kaufen oder zurückgeben will. Die<br />
Abrechnung des gekündigten Vertrages muss dann nach den<br />
gleichen Kriterien wie bei einem vorzeitig zurückgezahlten<br />
Bankkredit erfolgen. Um den Wettbewerb auch auf laufende<br />
Kredite auszudehnen und den Verbrauchern ungünstige Kosten<br />
zu ersparen, können Verbraucherkredite jederzeit ganz<br />
oder teilweise vorzeitig zurückgezahlt oder umgeschuldet werden.<br />
Der Kunde muss nur den aktuell noch offenen Kreditbetrag<br />
zahlen, Pönale oder sonstige Kosten dürfen nicht verrechnet<br />
werden. Dabei gibt es zwei Ausnahmen: Bei Krediten mit<br />
Fixzinssatz kann unter bestimmten Voraussetzungen eine<br />
Entschädigung vereinbart werden. Diese darf aber maximal<br />
ein Prozent des noch ausstehenden Betrages ausmachen. Bei<br />
Hypothekarkrediten können eine Kündigungsfrist von bis<br />
sechs Monaten sowie eine Pönale von höchstens 0,5 Prozent<br />
erreicht werden. Bisher konnte die Pönale durchaus zwei bis<br />
drei Prozent der Summe erreichen. ■<br />
Der Autor<br />
Dr. Mario Schiavon ist Rechtsanwalt<br />
in Wien, Partner der Sozietät<br />
Siemer-Siegl-Füreder & Partner<br />
Rechtsanwälte, mit Schwerpunkt<br />
Immobilien- und Liegenschaftsrecht.<br />
1010 Wien, Dominikanerbastei 10<br />
Tel. 01/512 14 45, Fax 01/513 79 84<br />
schiavon@ssfp-law.at<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 37
WIRTSCHAFT / FINANZEN<br />
FOTO: SCHLUMBERGER<br />
INTELLIGENTE IT<br />
Prickelnde<br />
Information<br />
Handlungsbedarf. Dynamisch sprudelnde<br />
Märkte verlangen rasche Reaktionen –<br />
Business Intelligence liefert die elektronische<br />
Basis für Entscheidungen.<br />
n Schlumberger reagiert auf die Dynamik<br />
von Märkten mit Technologie: Der<br />
Sekthersteller verwendet die Business Intelligence-Lösung<br />
QlikView von QlikTec<br />
für schnelle Reaktionen. „Nicht nur<br />
die Auswertung von Umsätzen oder Deckungsbeiträgen<br />
je Marke war wichtig,<br />
sondern auch Wissensaufbau. Weiters<br />
wollten wir Zeit gewinnen für Analysen<br />
und die Qualität im Berichtswesen steigern“,<br />
erläutert Gregor Trieb, Bereichsleiter<br />
Controlling und IT. Auch der Vertrieb<br />
profitiert von den individuellen Infos: Er<br />
erhält mittels Listungs-Übersichten Auskunft,<br />
welcher Gastronomiebetrieb von<br />
der Skihütte bis zum Haubenlokal welche<br />
Produkte führt und wo Handlungsbedarf<br />
besteht. Warum sich eine bestimmte<br />
Marke in einer Region besser verkauft als<br />
woanders, sehen die Mitarbeiter tagesaktuell.<br />
Reisekosten lassen sich ebenso<br />
rasch durchleuchten und helfen dem<br />
Außendienst, seine Tourenplanung zu<br />
optimieren. Im Marketing können nun<br />
via Knopfdruck Promotionaktionen aus<br />
den Regionen beleuchtet werden.<br />
38 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
NEWS<br />
TEXT CHRISTIAN PRENGER<br />
NEPP-SITES<br />
10.009 Beschwerden<br />
n Diese Zahl ist kein Ruhmesblatt für den E-Commerce. 2009 bearbeitete der Internet<br />
Ombudsmann erstmals mehr als 10.000 Beschwerden von Konsumenten, dokumentiert<br />
der Jahresbericht jener heimischen Onlineberatungs- und Streitschlichtungsstelle. Gegenüber<br />
2008 bedeutet dies einen Anstieg von 36 Prozent. Die meisten Aufreger betrafen<br />
Troubles rund um Verträge, Lieferprobleme sowie falsche Preisangaben oder überraschende<br />
Zusatzkosten. Als besonders heikles Gebiet gelten vermeintliche „Gratis“-<br />
Angebote: Attraktive Websites ködern mit kostenlosem Download von Software, Adressen<br />
für Fabrikverkauf, Routenplanern oder Hausaufgaben. Zahlungshinweise sind mehr<br />
oder weniger versteckt. Der Surfer registriert sich, Wochen später folgt dann die böse<br />
Überraschung. Eine Rechnung flattert ins Haus, bei Ablehnung wird sofort mit Inkassobüro<br />
und Rechtsanwalt gedroht. Viele sind eingeschüchtert und bezahlen – ohne zu müssen.<br />
WERTANLAGE DOMAINS<br />
Teure Pizza<br />
n Ohne Domain geht<br />
nichts in der Welt der<br />
Homepages. Die Austro-<br />
Zone zeigt sich vital: Mit<br />
April 2010 waren in Österreich<br />
932.133 Domains<br />
registriert, 96 Prozent davon<br />
als .at, die verbleibenden<br />
vier Prozent in<br />
Form von .co.at oder or.at,<br />
weiß die zentrale Registrie-<br />
rungsstelle nic.at. Längst<br />
gelten die Elektro-Endungen ebenso als Wertanlage: Objekte sind mittlerweile knapp,<br />
rund um die guten Namen ist ein reges Geschäft entstanden. Händler Sedo mit<br />
Hauptsitz in Deutschland verzeichnete 2009 stattliche 38.675 Käufe und Verkäufe.<br />
Diese Transaktionen erzielten ein Volumen von insgesamt 55 Millionen Euro. Solche<br />
Summen rufen auch Spekulanten auf den Plan. Wer treffsicher investiert, kann bei<br />
massiver Nachfrage oder Preisschwankungen ansprechend verdienen. Auch in Österreich<br />
wird investiert: pizzeria.at war im Vorjahr die teuerste gehandelte .at-Anlaufstelle<br />
mit 17.000 Euro.<br />
FOTO: PIZZERIA.AT<br />
Kostspielig. Dicker Geldbelag für den elektronischen<br />
Fladen-Fan-Treff. pizzeria.at war im Vorjahr die teuerste .at.<br />
JULI 2010<br />
GRAFIK: INTERNET OMBUDSMANN
Einkauf nach der Krise<br />
GRAFIK: DRESDNER-CETELEM KREDITBANK GMBH NEUE KONSUMENTEN<br />
n Die Krise hat den Konsumenten verändert,<br />
zeigt das Europa Konsumbarometer<br />
2010 der Dresdner-Cetelem Kreditbank<br />
in zwölf Ländern. Danach besinnt sich<br />
der Kunde auf Preis, Qualität sowie nachhaltige<br />
Entwicklung. Der Handel muss<br />
daher klassische Konzepte hinterfragen.<br />
Viele Service- und Zusatzleistungen hingegen<br />
verlieren an Bedeutung. Für niedrigere<br />
Preise würden 82 Prozent eine einfachere<br />
Produktpräsentation akzeptie-<br />
ren. Rund die Hälfte würde sich mit<br />
weniger Marken arrangieren und auf<br />
KRISEN-SPÄTFOLGEN<br />
Turbulenzen bei Banken<br />
JULI 2010<br />
Kassierer und Verkäufer verzichten. Potenzial<br />
liegt auch im Internet. Verbraucher<br />
entdecken E-Commerce und die<br />
Möglichkeit zum Vergleich. Selbst Öko-<br />
Hardliner können beruhigt klicken.<br />
„Während der Kauf beim Händler Fahrten<br />
mit Umweltbelastung verursacht,<br />
profitiert online bestellte Ware von einer<br />
Bündelung der Transporte“, weiß Waldemar<br />
Toporowski, Professor für Handelsbetriebslehre<br />
an der Universität Göttingen.<br />
So wird das Netz noch zum<br />
Sammelplatz für Öko-Hardliner.<br />
n Europas Banken erwartet offenbar rauer Wind. Die Wirtschaftsprüfungs- und<br />
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers ortet massive Veränderungen als<br />
Spätfolgen der Krise. Gerechnet wird künftig nicht zuletzt mit Bewegung bei Fusionen<br />
sowie Übernahmen. Der Strukturwandel dürfte nachhaltig ausfallen, signalisiert<br />
Deutschland: So müssen sich jene, die staatliche Beihilfen erhalten haben, in den<br />
kommenden Jahren von Beteiligungen mit einer Bilanzsumme von 972 Milliarden<br />
Euro trennen. Bis 2011 verlangt die EU den Verkauf von Aktivitäten mit einem<br />
Volumen von rund 30 Milliarden Euro. „Die <strong>Fokus</strong>sierung auf das künftige Kerngeschäft<br />
könnte bei den meisten deutschen Instituten ein Katalysator für Konsolidierung<br />
und stärkere Internationalisierung sein“, meint Jens Rönnberg, Partner im<br />
Bereich Transaction Services von PricewaterhouseCoopers. Als Käufer warten primär<br />
ausländische Institute und schon aktive Investoren.<br />
ZAHLUNGSSYSTEME<br />
Geldbörse<br />
im Handy<br />
Zahlung via Handy. Der prognostizierte<br />
Höhenflug lässt noch auf sich warten, trotzdem<br />
verzeichnet Anbieter paybox austria deutliche<br />
Steigerungsraten.<br />
n Anfangs war der Jubel vieler Analysten<br />
kaum zu überhören. Payment mit<br />
dem Mobiltelefon sei der große Hit,<br />
denn bequemer und unabhängiger ginge<br />
es kaum noch. Doch wie so oft hat der<br />
Markt mit den Prognosen nicht mitgezogen<br />
– aber das Interesse nimmt spürbar<br />
zu.<br />
Immer mehr Österreicher bezahlen<br />
nämlich mit dem Handy. paybox austria<br />
konnte seine aktive Kundenzahl im Vorjahr<br />
um 40 Prozent auf rund 700.000<br />
steigern. Die Transaktionen verzeichneten<br />
in der Zeit einen Aufschwung von<br />
52 Prozent auf bereits 5,5 Millionen<br />
Handyzahlungen. Die drei beliebtesten<br />
Anwendungen sind dabei Parken, Lotto<br />
und Zahlungen an Automaten. Auch im<br />
Bereich „eVoucher“, wo paybox eine Lösung<br />
zum Verkauf von Handywertkarten<br />
via Kassenbon anbietet, wuchs der<br />
Umsatz um 6,2 Prozent.<br />
Die Anwendung steht an über 5.000<br />
Verkaufsstellen wie etwa Saturn oder<br />
Libro bereit.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 39<br />
FOTO: PAYBOX AUSTRIA
TEXT ALEXANDER SCHEUCH UND WALTER SENK<br />
WIRTSCHAFT / FINANZEN FOTOS BEIGESTELLT<br />
Direktinvestitionen<br />
in Ferienimmobilien<br />
Ein etwas anderes<br />
Investitionskonzept als Alternative<br />
zur herkömmlichen Vorsorgewohnung<br />
FOKUS im Gespräch mit Wolfgang Lakonig, Geschäftsführer der IMMOPRO-<br />
RESIDENCE Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH, der<br />
Investoren eine interessante und werthaltige Anlagemöglichkeit anbietet.<br />
Eigennutzung. Der Vorteil dieser Immobilieninvestition besteht auch darin, dass der Anleger seine attraktive Ferienimmobilie jederzeit selbst<br />
nutzen und auch auf die umfangreiche Infrastruktur und Nebenleistungen zurückgreifen kann. www.alpemaritima.at<br />
Was ist das Besondere an Ihrem Projekt?<br />
Lakonig: In jahrelanger intensiver Projektentwicklungsarbeit<br />
ist uns ein innovatives<br />
Gesamtkonzept gelungen. Das Projekt<br />
nennt sich „alpe maritima“ und besteht<br />
eigentlich aus zwei Teilen: aus der Ski- und<br />
Seendestination Gerlitzen–Annenheim<br />
am Ossiacher See in Kärnten und dem<br />
Landsitz „Villa Cavarchione“ im Chianti<br />
Classico in der Toskana. Damit ist die<br />
Zusammenführung und Erfüllung vieler<br />
Anforderungen in einem einzigen harmonischen<br />
Investment gegeben. Seen, Berglandschaft<br />
und die Toskana treffen sich,<br />
um Investoren und Anlegern einen einmaligen<br />
Investitionsanreiz zu bieten.<br />
40 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
Was macht die Kombination dieser beiden<br />
Projekte aus?<br />
Mit dem Kauf eines Appartements in<br />
Annenheim wird man Eigentümer desselben<br />
und erhält zusätzlich eine Gesellschaftseigentümerposition<br />
als Gesellschafter<br />
der österreichischen Besitzgesellschaft<br />
„Villa Cavarchione“ und der<br />
Betriebsgesellschaft. Einerseits erwirbt<br />
der Anleger persönliches grundbücherliches<br />
Eigentum an einer Ferienimmobilie<br />
in hochwertiger Lage und Qualität<br />
und damit langfristige Werthaltigkeit,<br />
andererseits wird er Gesellschafter und<br />
so auch Miteigentümer der Immobilie in<br />
der Toskana.<br />
Das heißt, man erwirbt ein Appartement,<br />
ist aber praktisch Eigentümer zweier<br />
Immobilien?<br />
Ja, genau. Wir haben uns vorgenommen,<br />
etwas Besonderes zu machen, und sehen<br />
dabei unsere Kunden nicht nur als Käufer,<br />
sondern insbesondere auch als Partner.<br />
Deshalb als Partner, da wir nach jahrelanger<br />
Projektentwicklungsarbeit von der<br />
Qualität unseres Konzepts so überzeugt<br />
sind, dass wir in einer angemessenen Größenordnung<br />
selbst Gesellschafter und<br />
Miteigentümer mit unseren Kunden bleiben<br />
und in Übereinstimmung mit diesen<br />
wesentlich am gemeinsamen Erfolg unseres<br />
Projekts mitgestalten und in der Folge<br />
JULI 2010
die Marke „alpe maritima“ weiter aus bauen<br />
wollen.<br />
Sind die Projekte Neubauten oder Renovierungen?<br />
Sowohl als auch: Das Projekt am Ossiacher<br />
See ist ein Appartementhotel auf 4-Sterne-<br />
Superior-Niveau. Der Landsitz in der Toskana<br />
wird auf höchstem Niveau vollständig<br />
restauriert und eingerichtet. Bei beiden<br />
Projekten wird darauf geachtet, alle Standards<br />
eines Feriendomizils der obersten<br />
Kategorie zu erfüllen und höchsten Ansprüchen<br />
gerecht zu werden.<br />
Was brachte Sie auf die Idee, eine inländische<br />
mit einer ausländischen Immobilie<br />
oder einem Investment zu verknüpfen?<br />
Die Idee ist entstanden, weil wir der Meinung<br />
sind, dass bei Direktinvestments –<br />
insbesondere im Tourismusbereich – eine<br />
gewisse Streuung sinnvoll ist, wenn man<br />
also konkret versucht, verschiedene Destinationen<br />
einzubinden. Wir haben uns dabei<br />
einerseits für Alpenimmobilien entschieden,<br />
die über zwei Saisonen – nämlich<br />
Winter– und Sommersaison – gewerblich<br />
genützt werden können, andererseits für<br />
Italien-Immobilien, speziell in der Toskana,<br />
die eine längere Saison haben. So ist auch<br />
die Namensgebung zu verstehen: „alpe“ für<br />
das Alpenprojekt und „maritima“ für meeresnahe<br />
oder am Meer liegende Immobilien.<br />
Das soll in Zukunft auch Schwerpunkt<br />
bei kommenden Projekten sein. Dabei kann<br />
durch verschiedene Fremdenverkehrsdestinationen<br />
auch eine Risikostreuung in der<br />
Auslastung gewährleistet werden.<br />
Worin liegt Ihrer Meinung nach der Vorteil<br />
gegenüber anderen Immobilienveranlagungen?<br />
Wir sind der Meinung, dass werthaltig, gewinnbringend<br />
und krisensicher die drei wesentlichen<br />
Bestandteile des Konzepts sind.<br />
Wer ist Ihre Zielgruppe?<br />
Unsere Zielgruppe sind österreichische<br />
Kunden. Das ist auch unser primärer <strong>Fokus</strong><br />
der Vermarktung. Wir wünschen uns jedenfalls<br />
österreichisches Publikum und damit<br />
auch heimische Eigentümer und Gesellschafter.<br />
Was unterscheidet Ihr Konzept von klassischen<br />
Vorsorgewohnungen?<br />
Ich sehe unser Konzept als optimale Alternative<br />
zu Vorsorgewohnungen insbeson-<br />
JULI 2010<br />
dere deshalb, weil hier keine klassischen<br />
Mieter im Sinne des Mietrechtsgesetzes<br />
vorzufinden sind, sondern unsere Kunden<br />
Feriengäste sind, die einige Tage oder Wochen<br />
mieten. Somit ist insgesamt wesentlich<br />
größere Flexibilität gegeben. Was die<br />
Überlegung des Konzepts betrifft, so handelt<br />
es sich um ein Vorsorgekonzept in<br />
Ferienimmobilien und daher nicht unmittelbar<br />
um Vorsorgewohnungen – obwohl<br />
der Effekt ähnlich ist, nämlich entsprechende<br />
Renditen aus der Vermietung von<br />
im persönlichen Eigentum befindlichen<br />
Objekten zu generieren.<br />
Wie ermittelt sich der Gewinn des In vestors?<br />
Der Investor partizipiert am Gewinn der<br />
Gesellschaft und nicht am Mieterlös seines<br />
konkreten Appartements. Das ist der wesentliche<br />
Punkt. Was konkret bedeutet,<br />
auch wenn sein Appartement theoretisch<br />
die gesamte Saison oder über das ganze<br />
Jahr kein einziges Mal vermietet war, bekommt<br />
er dennoch eine Rendite beziehungsweise<br />
Gewinnzuweisung. Wir führen<br />
einen Gesamtbetrieb mit einem Gesamtergebnis,<br />
an dem alle Investoren partizipieren.<br />
Wie hoch wird die Rendite sein, die Sie<br />
erwarten?<br />
Bei diesem Projekt rechnen wir mit einer<br />
Rendite von fünf Prozent. Das ist für den<br />
Tourismusbereich ein sehr guter Wert.<br />
Diese Rendite ist ohne die Wertsteigerung<br />
der Immobilie kalkuliert.<br />
Welche Investitionssumme benötige ich, um<br />
mich in das beziehungsweise in die Projekte<br />
einzukaufen?<br />
Man sollte zumindest rund 100.000 Euro<br />
zur Verfügung haben – der Rest ist relativ<br />
problemlos zu finanzieren. Damit sind Sie<br />
Eigentümer der Liegenschaft mit allem Zubehör<br />
samt der kompletten Einrichtung<br />
und Ausstattung sowie Miteigentümer der<br />
erwähnten Toskana-Liegenschaft. Sie bekommen<br />
auch Anteile an den Grundstücken,<br />
weil wir diese und die allgemeinen<br />
Flächen nicht in der Gesellschaft zurückhalten,<br />
sondern unter den Eigentümern<br />
aufteilen. Dies gilt auch für die Autoabstellplätze.<br />
Dazu kommt noch der Keller bereich,<br />
bestehend unter anderem aus Skistall,<br />
Weinkeller samt Bar beziehungsweise Degustationsraum<br />
für die Gäste und eigenen<br />
Weindepots für die Eigentümer. All das ausgestaltet<br />
mit alten Ziegelmaterialien. Abge-<br />
rundet wird die Infrastruktur durch einen<br />
Wellnessbereich inklusive großzügigen Innenpools.<br />
Zur Finanzierungsseite: Welche Eigenmittel<br />
empfehlen Sie den Investoren? Wie rechnet<br />
sich das Modell?<br />
Wir bieten in unserem Prospekt einen aktuellen<br />
Zinssatz von 1,875 Prozent per anno,<br />
der jedenfalls bis Ende dieses Jahres noch<br />
Gültigkeit haben wird. Unsere Kunden können<br />
aber selbstverständlich auch ihre eigenen<br />
Finanzierungen oder bevorzugten<br />
Bankkontakte einbringen. Wir empfehlen<br />
in beiden Fällen einen Eigenmittelanteil<br />
von rund 50 Prozent, wonach sich das Investment<br />
nach rund zwölf Jahren vereinfacht<br />
gesagt von selbst rechnet.<br />
Wie variieren die Wohnungs- beziehungsweise<br />
Appartementgrößen?<br />
Die Appartements in Kärnten bewegen sich<br />
in einer Größe zwischen 55 und 118 Quadratmetern<br />
zuzüglich großzügiger Terrasen.<br />
Alle Einheiten sind komplett und<br />
hochwertig eingerichtet und ausgestattet.<br />
Wann werden Sie mit den Bau- beziehungsweise<br />
Sanierungsarbeiten beginnen?<br />
Spätestens wenn wir rund zehn Appartements<br />
– von 24 – verkauft haben, das sollte<br />
im Herbst 2010 der Fall sein.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Zur Person<br />
Wolfgang Lakonig verfügt über<br />
umfassende berufliche Erfahrung im<br />
Finanzbereich und ist seit 2003 selbstständig<br />
als Bauträger tätig. Er spezialisiert sich<br />
auf die Entwicklung von Ferienimmobilien,<br />
wie etwa das Feriendorf Airone an<br />
der oberen Adria, und ökonomischen<br />
Konzepten für alternative, ertragsorientierte<br />
Kapitalveranlagung in Ferienimmobilien.<br />
info@alpemaritima.at<br />
www.alpemaritima.at<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 41
WIRTSCHAFT / FINANZEN<br />
TEXT CHRISTIAN PRENGER<br />
FOTOS SPV, BLUE NOTE, VINYLTOM<br />
Schwarzes Gold<br />
Schallplatten als neue Kultobjekte und<br />
klingende Renditen<br />
Vom Auslaufmodell zum Aufsteiger: Vinyl hat nicht nur einen zweiten<br />
Frühling als Lifestyle-Produkt geschafft – rare Scheiben erweisen sich auch<br />
als Alternative für Anleger.<br />
Sammler und Fans auf der Suche<br />
nach Top-Vinyl: LP-Boxen wie jene der<br />
US-Kultgruppe „Type O Negative“<br />
verzeichnen eine hohe Nachfrage.<br />
KLANGKARRIERE. Die Teilzeitpensionierung<br />
ist Geschichte. Das gute alte Vinyl hat seine<br />
CD-bedingte Phase als vermeintliches Relikt<br />
für den „Dino-Klangpark“ beendet und<br />
feiert jetzt ein erstaunliches Comeback.<br />
Immer mehr Künstler veröffentlichen<br />
Alben auch auf Schallplatte, immer mehr<br />
Verbraucher füllen „schwarzes Gold“ in<br />
ihre Schränke. Nüchterne Zahlen belegen<br />
den spürbaren Aufwind – gemäß Nielsen<br />
Soundscan wurden 2009 in den USA und<br />
Kanada mehr als 2,1 Millionen Stück verkauft,<br />
was einen Zuwachs von über 35 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr bedeutet. In<br />
Österreich wird laut dem Branchenver-<br />
42 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
band IFPI jährlich ein Umsatz von 800.000<br />
Euro erzielt – nicht einberechnet die Einnahmen<br />
aus dem Handel mit gebrauchten<br />
Objekten. Offenbar kennt die „iPodisierung“<br />
der Welt doch Grenzen. „Die Konsumenten<br />
haben jene Scheiben als Lifestyle-<br />
Produkt mit großem Spaßfaktor entdeckt.<br />
MP3 nimmt keiner auf eine Party mit, Vinyl<br />
schon“, verkündet Thomas Epple, Chef<br />
des Online-Spezialshops www.vinyltom.at.<br />
ZIELGRUPPE KIDS. Dieses spezielle Feeling<br />
spricht aber nicht nur eingeschworene<br />
Hippies, Pragmatiker oder Retromaniacs<br />
an. Es sind nicht zuletzt Youngsters, die<br />
den Boom anheizen. „Es macht einen Unterschied,<br />
ob man einen USB-Stick oder<br />
eine LP in der Hand hält – jüngere Fans<br />
ent decken jetzt dieses Gefühl. Das Cover<br />
ist gut zu sehen, die Schrift größer und das<br />
kleine Ratschen, wenn die Nadel auf die<br />
Rille fällt, ist schon eine besondere Sache“,<br />
unterstreicht Olly Hahn, Manager der Tonträgerfirma<br />
SPV. Abseits solcher Glücksmomente<br />
sind es gleichermaßen schnöde<br />
materielle Motive, die als Turbo wirken.<br />
Denn selbst große Labels versuchen intensiv,<br />
auf besagten Zug aufzuspringen, was<br />
die Nachfrage ankurbelt. Seit die CD-Verkäufe<br />
sinken und Manager der Big Player<br />
JULI 2010
vielfach immer noch keine Antwort auf<br />
den Vertriebsweg Internet wissen, ruhen<br />
eben wieder Hoffnungen auf der Tradition.<br />
Als einträglicher Zweig erweisen sich dabei<br />
auch so genannte Re-Issues, die Wiederveröffentlichung<br />
von Klassikern, verschollenen<br />
Objekten oder auch Archivmaterial.<br />
Eigene Serien wie „Back To Black“ mit Aufnahmen<br />
von Jimi Hendrix bis „Cream“ verzeichnen<br />
dabei starke Resonanz, Spezialhersteller<br />
wie etwa die italienische Akarma<br />
punkten mit Neuverwertung kultiger, teils<br />
obskurer Altformationen in üppigen High-<br />
Quality-Aufmachungen. Längst ist die<br />
runde Scheibe aber mehr als nur ein cooler<br />
Tonträger. Sondern ein Option zum Geldverdienen.<br />
Im Fall des Kanadiers Warren<br />
Hill reichte eine Wühlkiste im Altwarenladen:<br />
Für 75 Cent erstand er im New York<br />
eine Platte, die bei Sammlern kleine Ohnmachtsanfälle<br />
auslöst. Es handelte sich um<br />
den Vorläufer von „The Velvet Underground<br />
& Nico“, mit dem die von Andy<br />
Warhol protegierte Band 1966 bei Plattenfirmen<br />
um Verträge anklopfte, bevor ihr<br />
reguläres Debüt erschien. Von jener Rohversion<br />
auf Acetat wurden nur einige Stück<br />
gefertigt, wo die Songs in ganz anderen<br />
Versionen zu hören sind. Hören und Sehen<br />
verging einem Spezialisten in Oregon, der<br />
dieses Juwel erkannte: die ersten Aufnahmen<br />
einer Rock-Pionier-Band. Ganz zur<br />
Freude des Besitzers: Das Kleinod wurde<br />
via eBay um 155.000 Dollar versteigert.<br />
Doch der Bieter konnte die Summe nicht<br />
aufbringen, im zweiten Durchgang wurden<br />
immerhin noch 25.000 lukriert.<br />
LP-WERTPAPIER. Solche Summen liefern eine<br />
finanzielle Erkenntnis: Vinyl kann heute<br />
als alternative Geldanlage genutzt werden.<br />
Platten gelten als Kunstobjekte und verleihen<br />
mancher schicken Wohnung noch<br />
zusätzliches Flair. Außerdem sitzen viele<br />
JULI 2010<br />
Die 1958er-LP „The Congregation“ von<br />
Jazzsaxofonist Johnny Griffin erreicht<br />
bereits den Preis von 1.400 Euro.<br />
Leute, die mit jenem Medium aufgewachsen<br />
sind, in Managementpositionen und<br />
löhnen fast jeden Betrag für die Mythen<br />
ihrer Vergangenheit, sofern es höchst rare,<br />
fast neuwertige Objekte betrifft. Längst<br />
verschollene Alben, Mini-Auflagen, Limited<br />
Editions, Fehlpressungen, spezielle farbige<br />
Ausgaben, Privatpressungen oder eigene<br />
Exemplare für die Presse sind der Stoff,<br />
aus dem die Reichtumsfantasien sind.<br />
THOMAS EPPLE: „Sehr seltene Platten erzielen<br />
eine Wertsteigerung von rund 20 Prozent<br />
jährlich. Wer etwa 1977 für einige Jahre alle<br />
neuen Punksingles erworben hätte, könnte<br />
heute mit anständigen Renditen rechnen<br />
und gemütlich seinen Lebensunterhalt mit<br />
deren Verkauf bestreiten.“<br />
KALIBER WIE ROLLING STONES UND BEATLES SIND<br />
GLEICHFALLS EINE BANK. Für ein Acetat des<br />
legendären weißen Albums der Pilzköpfe<br />
löhnen Interessenten rund 20.000 Euro.<br />
Paul McCartney, John Lennon und George<br />
Harrison sind an einem anderen Ausnahmephänomen<br />
beteiligt. 1958 nahmen sie<br />
mit zwei weiteren Musikern als „The<br />
Quarrymen“ den Buddy-Holly-Hit „That’ll<br />
Be The Day“ auf und die Eigenkomposition<br />
„In Spite Of All The Danger“. Wer eine der<br />
ganz wenigen originalen Singles will, muss<br />
tief durchatmen und bis 120.000 Euro vom<br />
Konto abheben. Auch die einstige Hauptkonkurrenz<br />
kann mit einer Top-Aktie aufwarten.<br />
1972 sollte „Necrophilia“ von den<br />
Rolling Stones erscheinen , dann sagte die<br />
Plattenfirma angeblich auf Grund zu kontroverser<br />
Texte „njet“. Trotzdem gelangten<br />
ganze fünf Testpressungen plus Cover an<br />
die Außenwelt. Wer ein solches Juwel besitzt,<br />
kann die nächste Krise schon gelassener<br />
überbrücken. Bis zu 30.000 Euro ist<br />
Fanatikern dieses Juwel durchaus wert, um<br />
das sich ein besonders pikantes Gerücht<br />
rankt. Ein österreichischer Sammler soll<br />
einst eine Million Schilling bezahlt haben.<br />
WISSEN. Wer angesichts solcher Beträge investieren<br />
und reich werden will, braucht<br />
vorher profundes Wissen. Ohne Know-how<br />
über Musik, Märkte und Künstler ist das<br />
Geld auf dem Sparbuch besser aufgehoben.<br />
Allein die Beschaffung erfordert neben<br />
der Ausdauer gute Kenntnisse über die<br />
Quellen zwischen Flohmarkt, Kleinanzeige<br />
und Internet.<br />
Nicht nur dort fahnden Insider unter anderem<br />
gerne nach Aushängeschildern des<br />
„Krautrocks“ – jener deutschen Bands, die<br />
in den 1970ern hämisch belächelt wurden<br />
angesichts des angloamerikanischen Hypes<br />
und in Abverkaufskisten landeten. Heute<br />
sind Künstler der Labels „Pilz“, „Ohr“,<br />
„Brain“, „Spiegelei“ oder „Kosmische Kuriere“<br />
rehabilitiert, einstige Außenseiter werden<br />
teils zu Fantasiepreisen gehandelt.<br />
Speziell Eigenproduktionen oder tiefster<br />
Underground bringen fette Kohle. Das<br />
gleichnamige Album von „Analogy“ etwa<br />
steht mit 3.500 Euro zu Buche. Zum Umfeld<br />
des „Krautrocks“ zählt auch eine österreichische<br />
Gruppe: Das 1972er-Album von<br />
„Paternoster“ ist schon 1.200 Euro wert.<br />
Glückspilze freuen sich weiters über vielgesuchte<br />
Ware von Kultmarken wie Decca mit<br />
den Rolling Stones und John Mayall oder<br />
„Vertigo Swirl“ mit Black Sabbath. Ein stabiler<br />
Dauerbrenner ist auch Elvis, seine Schellacks<br />
wechseln in den USA für mindestens<br />
4.000 Dollar den stolzen Besitzer. Es müssen<br />
aber keineswegs nur Rock-Größen sein:<br />
Die 1958er-LP „The Congregation“ von<br />
Saxofonist Johnny Griffin auf dem vielgesuchten<br />
Jazz-Label „Blue Note“ beispielsweise<br />
erreicht bereits den Preis von 1.400<br />
Euro. „Schwarzes Gold“ lässt sich tatsächlich<br />
zu Geld machen … n<br />
Thomas Epple alias Vinyltom (links im Bild,<br />
mit Soulsänger und DJ Rodney Hunter):<br />
„Sehr seltene LPs erreichen bis zu 20 Pro-<br />
zent Wertsteigerung jährlich!“<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 43
WIRTSCHAFT / FINANZEN<br />
Hand in Hand<br />
Neue Marktchancen<br />
durch Cross Innovations<br />
GEBALLTE KREATIVITÄT. Der Blick über den Tellerrand<br />
gewinnt in Chefetagen an Popularität.<br />
Das neue Zauberwort lautet „Cross<br />
Innovations“: Um ihre Kreativkräfte zu<br />
steigern, integrieren Unternehmen Wissen<br />
aus anderen Branchen in ihre Produkte<br />
oder Dienstleistungen. Dann gehen plötzlich<br />
Betriebe Hand in Hand, die man nicht<br />
automatisch als stimmiges Paar auf dem<br />
Businessplan erwarten durfte. Das Grundmuster<br />
ist auf den ersten Blick einfach: Firmen<br />
gehen auf Partnersuche nach Hoffnungsträgern<br />
abseits ihrer Märkte. Solche<br />
Kooperationen können dann durch Analogien<br />
entstehen, indem etwa Technologien<br />
einer anderen Branche gezielt genutzt wer-<br />
TEXT CHRISTIAN PRENGER<br />
FOTOS VOLKSWAGEN/LICHTBLICK, APPLE/NIKE<br />
Gemeinsam statt einsam: Immer häufiger entwickeln Unternehmen zusammen<br />
Produkte oder Services. Die Harmonie soll Wettbewerbsvorteile bringen und<br />
Kosten sparen. Doch es existieren ebenfalls Gefahrenzonen.<br />
Teamwork. Volkswagen und LichtBlick produzieren gemeinsam Kraftwerke für Zuhause.<br />
44 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
den. Oder durch den Austausch von Könnern<br />
unterschiedlicher Segmente. Das<br />
Zukunftsinstitut in Kelkheim filtert den<br />
Nutzen der Gemeinsamkeit in einer Studie<br />
heraus. Dort berichten 32 Prozent der Verantwortlichen<br />
von Umsatzsteigerungen,<br />
25 Prozent verwiesen auf Gewinnerhöhungen.<br />
45 Prozent orten wiederum Erhöhung<br />
der Verbraucherzufriedenheit. Die Theorie<br />
verspricht jedenfalls einiges: „Waren oder<br />
Services, die übergreifende Ansätze verfolgen,<br />
treffen die Kundenbedürfnisse gezielter<br />
und ganzheitlicher“, weiß Andreas<br />
Steinle, Geschäftsführer im Zukunftsinstitut.<br />
Es ist aber keineswegs nur die Sorge<br />
um Anliegen des Kunden, die solche Vor-<br />
haben antreiben. In Zeiten der wirtschaftlichen<br />
Schieflage mangelt es Unternehmen<br />
nicht selten an finanziellen Ressourcen,<br />
um teure Experten für tatsächlich brauchbare<br />
Entwicklung zu ködern. Da kommt es<br />
wesentlich billiger, mit externen Interessenten<br />
einen Pakt zu schließen und dort<br />
nachhaltige Impulse zu holen.<br />
NEUES DENKEN. Doch auch Strukturzwänge<br />
fördern das Klopfen an fremde Türen. Innovationen<br />
werden in immer kürzeren Abständen<br />
benötigt für den Wettbewerb, die<br />
Lebenszyklen gefragter Produkte sinken.<br />
Im Temporausch wird bewusst auf sinnvolle<br />
Kooperationen gesetzt. Was von den<br />
JULI 2010
Akteuren auch Umdenken<br />
einfordert: Akzeptanz<br />
von Ideen anderer<br />
Fachkräfte, Öffnung<br />
der Firmenkultur, verstärkte Kommunkation,<br />
keinerlei Berührungsängste. In der<br />
Praxis haben beispielsweise Volkswagen<br />
und das Energieunternehmen LichtBlick<br />
eine weltweit exklusive Partnerschaft unterzeichnet.<br />
Volkswagen produziert die<br />
Blockheizkraftwerke „EcoBlue“, angetrieben<br />
von Gas motoren aus eigener Fertigung.<br />
LichtBlick vertreibt besagte Anlagen<br />
als „ZuhauseKraftwerke“, eingesetzt als intelligentes<br />
Konzept für Wärme- und<br />
Stromversorgung. Beide Betriebe setzen<br />
dabei auf ihre Kernkompetenz. Volkswagen<br />
bringt sein Expertenwissen im Bau<br />
von Pkw-Serienmotoren sowie die Fähigkeit<br />
zur Produk tion großer Stückzahlen<br />
ein, während LichtBlick weiß, wie die<br />
Märkte funktionieren und wie ein guter<br />
Vertrieb funktionieren soll. Ein weiteres<br />
Beispiel liefern Computerhersteller Apple<br />
und Sportartikelprofi Nike mit ihrem<br />
Nike+iPod Sport Kit. Dabei handelt es sich<br />
um einen Sensor für das Laufobjekt plus<br />
Endgerät-Empfänger. Der Schuh ist mit<br />
der Musik-Hardware verbunden und zeigt<br />
auf dem Monitor Infos wie absolvierte<br />
Strecke, Laufzeit oder verbrannte Kalorien.<br />
„Joggen mit dem iPod ist sehr populär,<br />
deswegen machte die Kooperation Sinn“,<br />
so Apple-Sprecher Georg Albrecht.<br />
APPS-MODELL. Der kultige Apfel hat noch<br />
einen anderen Pfad in die Zukunft geöffnet,<br />
den Experten als wegweisend betrachten.<br />
Seit dem Triumph des iPhone sind Apps ein<br />
Megatrend – diese kommen von firmenfremden<br />
Einwicklern. So spart sich der US-<br />
Trendsetter nicht bloß Geld, sondern kann<br />
am Mobilfunkmarkt die Geschwindigkeit<br />
erhöhen. Mit der Perspektive, dass Applikationen<br />
vielleicht den Zugang zu anderen<br />
Branchen öffnen, wenn etwa Programme<br />
für Immobilienmakler oder Baumarktkunden<br />
kreiert werden. Wesentlich weniger<br />
spektakulär, aber publikumswirksam fährt<br />
auch die Nahrungsmittelindus trie auf der<br />
Schiene in neue Absatzgefilde. So genanntes<br />
„Functional Food“, das den Konsumenten<br />
gesundhalten soll, signalisiert die potenzielle<br />
Verschmelzung mit der<br />
Pharmabranche, egal ob vitaminangereicherte<br />
Säfte oder probiotische Jogurts.Jener<br />
betriebswirtschaftliche Kuschelkurs<br />
besitzt aber auch seine Tücken. Neben der<br />
JULI 2010<br />
Gemeinsam auf Trends hören, dann der<br />
Konkurrenz davonlaufen: iPod und Nike als<br />
Schrittmacher der neuen Kooperationskultur.<br />
erheblichen Schwierigkeit, über die Firmentore<br />
hinweg immer möglichst reibungslose<br />
Abläufe zu organisieren, lauert<br />
gleichermaßen der „Ego-Faktor“. Sollte die<br />
Kooperation Früchte tragen, möchte sich<br />
jeder Manager im Glanz sonnen. Wenn das<br />
Projekt scheitert, war natürlich hinterher<br />
niemand verantwortlich.<br />
FEHLSCHLAG. Das Beispiel eines global agierenden<br />
Herstellers von Küchengeräten illus -<br />
triert jene Gefahrenzone. Die Firma wollte<br />
ein Konzept realisieren, das schon seit den<br />
90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
vorhanden ist: Steuerung von Eiskästen<br />
über das Internet. Mit allen Möglichkeiten<br />
wie Kontrolle von Nahrungsmittelbeständen<br />
bis zur automatischen Online-Bestellung,<br />
wenn wieder einmal kein Bier zu<br />
Hause ist oder der große Wochenendeinkauf<br />
ansteht. Enagiert wurde eine kleiner,<br />
aber feiner Lösungsanbieter, bekannt für<br />
technologische Weitsicht im Netzgeschäft.<br />
Schon beim ersten Briefing ließ der Big<br />
Player die reichlich verblüfften Spezialisten<br />
spüren, wer hier das Sagen hat – abseits<br />
jeglicher Kompetenz. Nach der ersten Präsentation<br />
des Systems platzte dem Chef<br />
des Start-up der Kragen wegen stetiger Arroganz<br />
der hier zuständigen Manager. Zur<br />
großen Premiere kam es ohnehin erst gar<br />
nicht. Als die Internet-Entwickler hinter<br />
vorgehaltener Hand Wind davon bekamen,<br />
dass sie gar nicht vor die Presse treten dürfen,<br />
wanderte das ambitionierte Projekt<br />
ins Archiv. Eine Konzernführungskraft<br />
kommentierte den Eklat locker: „Die werden<br />
nicht allen Ernstes geglaubt haben,<br />
dass wir uns in die zweite Reihe stellen<br />
oder die Lorbeeren teilen.“ n<br />
Zukunftsinstitut-<br />
Geschäftsführer<br />
Andreas Steinle<br />
im Blitzinterview.<br />
RADIKALE NEUERUNG<br />
FOKUS: Wie profitieren Betriebe von<br />
Cross Innovations?<br />
Steinle: Etablierte Denkansätze innerhalb<br />
einer Branche prägen allzu oft<br />
die Produkte, Dienstleistungen und<br />
Geschäftsmodelle. Dies gelingt durch<br />
Cross-Innovationen, die durch die Verknüpfung<br />
von Produkten, Services und<br />
Trends verschiedener Branchen entstehen.<br />
Die Strategie hilft, radikale Neuerungen<br />
hervorzubringen und sich vom<br />
Wettbewerb abzugrenzen.<br />
Wie reagieren Verantwortliche hier<br />
konkret?<br />
Procter & Gamble hat beispielsweise<br />
das Ziel formuliert, dass künftig die<br />
Hälfte aller Neuentwicklungen von<br />
außen kommen soll. Das Motto „Connect<br />
and Develop“ bewährt sich. 2000<br />
enthielten 15 Prozent der neuen Produkte<br />
externe Bestandteile. 2006 betrug<br />
der Anteil 35 Prozent. Gleichzeitig<br />
steigerte sich in diesem Zeitraum die<br />
F&E-Produktivität um nahezu 60 Prozent,<br />
die Innovationserfolgsquote hat<br />
sich mehr als verdoppelt. 2007 wurde<br />
die magische 50-Prozent-Quote erstmals<br />
erreicht.<br />
Wo liegen Problemfelder?<br />
In den patentrechtlichen Aspekten bei<br />
Kooperationen. Diese müssen durch<br />
Verträge, aber vor allem durch Vertrauen<br />
abgesichert sein. Es braucht also<br />
zunächst eine gewisse Kooperationskultur,<br />
die gepflegt werden muss. Dass<br />
solche Vorhaben selbst mit Wettbewerbern<br />
möglich sind, zeigt Philips mit seinem<br />
Hightech-Campus bei Eindhoven.<br />
Die Hälfte der Forscher kommt von diesem<br />
Konzern. Die restlichen arbeiten<br />
für eine von knapp 100 Firmen aus<br />
unterschiedlichen Branchen. In zahlreichen<br />
Forschungsprojekten wird kooperiert<br />
– trotz Konkurrenz. Klare Absprachen<br />
samt Verträge regeln, wie Ideen<br />
geschützt und genutzt werden.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 45
WIRTSCHAFT / FINANZEN<br />
46 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
TEXT GERHARD GANGELBERGER<br />
FOTOS SHUTTERSTOCK<br />
Kfz-Leasing<br />
Leasing kann viele Vorteile bringen –<br />
wenn es richtig eingesetzt wird<br />
Leasen statt kaufen. Denn: Warum sollte man etwas kaufen, was nur über<br />
einen bestimmten Zeitraum verwendet wird?<br />
GRUNDPRINZIP DES LEASINGS. Ob Privatpersonen<br />
oder Unternehmer: Bei der Anschaffung<br />
eines neuen Fahrzeugs sollte<br />
man auf alle Fälle an Kfz-Leasing denken.<br />
Keine andere Finanzierungsform lässt<br />
sich so individuell an die persön lichen<br />
oder unternehmerischen Anfor derungen<br />
und Wünsche anpassen! Das Grundprinzip<br />
besteht darin, dass die Leasinggesellschaft<br />
das Kfz, das der Kunde ausgewählt<br />
hat, bei dem Händler, den er bestimmt,<br />
kauft und ihm das Kfz für die vereinbarte<br />
Zeit, zu dem vereinbarten Zweck gegen<br />
Entgelt zur Ver fügung stellt.<br />
KFZ-LEASING – EIN JUNGER GESCHÄFTSZWEIG.<br />
Kfz-Leasing ist ein noch junger Geschäftszweig.<br />
Genauer gesagt: Leasing<br />
als solches ist nicht alt. Es ist eine nordamerikanische<br />
Erfindung. 1952 wurde in<br />
San Francisco als erste selbstständige<br />
Leasinggesellschaft der Welt die „United<br />
States Leasing International Inc.“ gegründet.<br />
1963 wurde in Österreich die<br />
„Mietdienst Warenvermietungs-Ges. m.<br />
b. H.“ gegründet, die heute nicht mehr<br />
existiert. 1978 wurde der Verband Österreichischer<br />
Leasing-Gesellschaften gegründet,<br />
welcher gerne über alle seine<br />
Mitglieder informiert – www.leasingver-<br />
JULI 2010
and.at. Die ersten Kfz-Leasingverträge<br />
wurden bereits 1963 abgeschlossen.<br />
Mittlerweile erfreut sich diese Finanzierungsform<br />
großer Beliebtheit – bereits<br />
jedes dritte neu zugelassene Auto wird<br />
mittels Leasing finanziert. Am österreichischen<br />
Kfz-Leasingmarkt sind derzeit<br />
30 dem Verband Österreichischer<br />
Leasing-Gesellschaften zugehörige Unternehmen<br />
tätig.<br />
RECHTLICHE GRUNDLAGEN. Die Rechtsnatur<br />
des Leasingvertrages ist in Österreich<br />
nicht gesetzlich geregelt. Der Leasingvertrag<br />
als solcher ist ein Sachüberlassungsvertrag<br />
eigener Art, der in seiner vertraglichen<br />
Ausgestaltung vom Bestandvertrag<br />
des ABGB in einigen Punkten abweicht.<br />
Darüber hinaus können wichtige Grundlagen<br />
aus den Steuer rechtrichtlinien und<br />
dem Umsatzsteuergesetz herangezogen<br />
werden. Ab Juni 2010 wird auch das neue<br />
Verbraucherkreditgesetz einige Bestimmungen<br />
für Kfz-Leasingverträge beinhalten.<br />
VARIANTEN DES KFZ-LEASINGS. Keine andere<br />
Finanzierungsform lässt sich so indivi-<br />
JULI 2010<br />
duell anpassen wie Leasing. Durch die<br />
richtige Wahl der Eigenleistung, des<br />
Restwerts und der Vertragslaufzeit kann<br />
die monatliche Leasingrate individuell<br />
nach den Vorstellungen des Leasingnehmers<br />
gestaltet werden. Darüber hinaus<br />
bieten viele Leasinggesellschaften zahlreiche<br />
Servicepakete und zusätzliche<br />
Dienstleistungen – wie zum Beispiel<br />
Finanzierung und Versicherung aus einer<br />
Hand – an, die den Aufwand für den<br />
Besitzer eines Leasingfahrzeugs möglichst<br />
gering halten. Im Kfz-Leasing kommen<br />
in der Regel folgende Formen zur<br />
Anwendung:<br />
RESTWERT-LEASING. Beim Restwert-Leasing<br />
handelt es sich um die am häufigsten gewählte<br />
Variante des Kfz-Leasings. Der<br />
Restwert ist jener Wert, um den das Auto<br />
nach Beendigung des Leasingvertrags<br />
vom Leasingnehmer angekauft werden<br />
kann, und sollte nicht über dem marktüblichen<br />
Wert liegen. Basis für die Errechnung<br />
sind neben der Leasingdauer die<br />
geplante Kilometerleistung und die Fahrzeugmarke.<br />
Die Differenz zwischen<br />
Kaufpreis und dem Restwert ist die Basis<br />
für die Berechnung des monatlichen Leasingentgelts.<br />
Je höher der Restwert, desto<br />
niedriger also die Leasingrate.<br />
OPERATING-LEASING. Diese spezielle Leasingform<br />
entspricht einer klassischen<br />
Miete und wird für viele Kfz-Modelle angeboten.<br />
Der Kunde zahlt lediglich für<br />
die Nutzung des Fahrzeugs, Marktwert<br />
und Verwertungs risiko lagert er zu 100<br />
Prozent an den Leasinggeber aus.<br />
LEASING MIT MIETVORAUSZAHLUNG. Leasing<br />
mit Mietvorauszahlung ist die erste<br />
Wahl, wenn Kunden eine geringe monatliche<br />
Rate anstreben. Die Mietvorauszahlung,<br />
die bis zum Ende der Laufzeit abgebaut<br />
wird, mindert die monatliche<br />
Leasingrate.<br />
LEASING MIT DEPOTZAHLUNG. Leasing mit<br />
Depotzahlung ergibt die geringste Gesamtbelastung<br />
aller Leasingvarianten.<br />
Zu Vertragsbeginn wird ein Betrag als<br />
Depot hinterlegt, der die monatliche Leasingrate<br />
verringert und am Ende der<br />
Laufzeit mit dem Restwert gegenverrechnet<br />
wird.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 47
ERFORDERLICHE EIGENMITTEL DAS LEASINGNEH-<br />
MERS. Da die Nutzung des Fahrzeugs und<br />
nicht der Eigentumsgedanke im Vordergrund<br />
steht, sind in der Regel keine oder<br />
nur geringe Eigenmittel notwendig: Gegenüber<br />
Kredit und Barkauf hat Leasing<br />
einen weiteren entscheidende Vorteil –<br />
die monatliche Belastung kann individuell<br />
niedrig gehalten werden.<br />
BONITÄT DES LEASINGSNEHMERS. Wie muss die<br />
Bonität des Leasingnehmers beschaffen<br />
sein? Vor allem aus Gründen des Kundenschutzes<br />
benötigt die Leasinggesellschaft<br />
vom Kunden einen Einkommensnachweis<br />
und eine vollständige, eigenhändig unterschriebene<br />
Selbstauskunft.<br />
VERSICHERUNG DES LEASINGFAHRZEUGS. Üblicherweise<br />
wird Vollkasko vereinbart, bei<br />
guter Bonität des Leasingnehmers kann<br />
aber auch eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen<br />
werden.<br />
48 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
STEUERVORTEILE. Für Unternehmer besteht<br />
ein Vorteil des Leasingvertrages im Steuer-<br />
und Bilanzrecht, da das Leasingobjekt<br />
nicht als Eigentum ausgewiesen wird und<br />
die Leasingraten steuerlich absetzbar sind.<br />
Diese sind allerdings begrenzt.<br />
LEASING OK! DAS VERBANDSGÜTESIEGEL. Das<br />
Leasing OK! Gütesiegel dürfen nur jene<br />
Leasinggesellschaften führen, die nachstehende<br />
Bedingungen erfüllen.<br />
o In den Anboten/Anträgen/Verträgen<br />
und Geschäftsbedingungen mit Verbrauchern<br />
beachtet das Mitglied folgende Mindeststandards:<br />
o Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen,<br />
insbesondere von Verbraucherschutzbestimmungen,<br />
in allen neu abzuschließenden<br />
Verträgen.<br />
o Ermöglichung der einvernehmlichen<br />
Vertragsauflösung mit folgendem Hinweis<br />
im Leasingvertrag: „Bei einem Finanzierungsleasingvertrag<br />
ist ein Verbraucher<br />
berechtigt, seine Verpflichtungen vorzeitig<br />
zu erfüllen. In diesem Fall hat der Gewerbetreibende<br />
bei Abrechnung die Gesamtbelastung<br />
des Verbrauchers in dem Ausmaß<br />
zu ermäßigen, das unter<br />
Berücksichtigung der beidersei tigen Interessen<br />
den Umständen angemessen ist.“<br />
o Klare, auf nachvollziehbare Parameter<br />
aufbauende Zinsanpassungskriterien.<br />
o Genaue Angaben in Anboten, Anträgen,<br />
Leasingverträgen hinsichtlich Leasingentgelt,<br />
Laufzeit, Eigenleistungen, Gesamtbelastung<br />
und Barzahlungspreis sowie<br />
sämtlicher mit dem Abschluss des<br />
Vertrages zusätzlich vom Leasingnehmer<br />
zu bezahlender Spesen und Gebühren, sofern<br />
diese nicht im Leasingentgelt enthalten<br />
sind, jeweils inklusive Umsatzsteuer.<br />
Leasing OK! n<br />
JULI 2010
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WIRTSCHAFT / FINANZEN<br />
50 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
TEXT WALTER SENK<br />
FOTOS SHUTTERSTOCK<br />
Wie die Wirtschaft tickt<br />
Die Welt im wirtschaftlichen Umbruch<br />
Der Geschäftsführer der REIWAG, KR Viktor Wagner, über die wirtschaftliche<br />
Zusammenhänge, Moral in der Wirtschaft, „Zero Budgeting“, Leerwetten, die<br />
Besteuerung von Kapitalflüssen und warum Bildung und Forschung so wichtig sind.<br />
Wie sehen Sie die aktuelle Krise, wie schätzen<br />
Sie diese ein?<br />
Wagner: Wir haben natürlich eine Wirtschaftskrise,<br />
aber auch eine Moralkrise.<br />
Die Weltwirtschaftskrise ist durch Derivatenhandel<br />
verursacht worden. Da sind unendlich<br />
viele Geldgeschäfte getätigt worden,<br />
hinter denen keine Leistung gestanden<br />
ist. Es hat sich lange vorher vorsichtig angekündigt.<br />
Aber niemand wollte das wahrhaben.<br />
Es waren viele Krisen vorhersehbar.<br />
Nur jeder Banker, der gesagt hätte, er<br />
macht nicht mit, der hätte seinen Job verloren.<br />
Die, die ethisch handeln wollten, die<br />
konnten nicht. Jeder Mensch braucht Kontrolle<br />
oder/und Rahmenbedingungen mit<br />
Sanktionen. Der leichtfertige Umgang mit<br />
fremdem Geld für künstliche Geldprodukte<br />
war mit einer der Hauptverursacher<br />
der Weltwirtschaftskrise.<br />
Ihr Unternehmen ist trotz Krise im vergangenen<br />
Jahr um zehn Prozent gewachsen.<br />
Was macht den Erfolg aus?<br />
Nachhaltigkeit. Österreich und die Europäische<br />
Union basieren überwiegend darauf,<br />
dass zirka 85 Prozent kleine und mittlere<br />
Unternehmen sind, die Steuern bezahlen,<br />
Arbeitsplätze schaffen und erhalten und<br />
deren Eigentümer vom Unternehmen leben<br />
müssen. Die können es sich gar nicht<br />
leisten, nicht nachhaltig zu wirtschaften.<br />
Großkonzerne ziehen von einem Markt in<br />
den nächsten, je nachdem, wo es für sie am<br />
besten ist. Und die Finanzvorstände werden<br />
angehalten, die günstigsten Finanzkonditionen<br />
zu suchen und das Unternehmen<br />
dort anzusiedeln. Das bezahlt letztendlich<br />
der kleine Mitbewerber. Wenn<br />
man hier neue Spielregeln finden würde,<br />
dann wäre das für die ganze Wirtschaft<br />
gut, aber es gibt auch noch andere Bereiche,<br />
die zu überdenken wären.<br />
Welche?<br />
Es wäre sinnvoll, unser gesamtes Fördersystem<br />
von der „Basis null“ neu zu überdenken,<br />
so genanntes „Zero Budgeting“.<br />
Ich gehe von der Position null aus und gebe<br />
nichts mehr her und prüfe neu, was wirklich<br />
förderungswürdig ist. Eine beachtliche<br />
JULI 2010
Herausforderung für Politiker. Es wäre<br />
aber auch durchaus sinnvoll, wenn der<br />
Rechnungshof mehr Einflussmöglichkeiten<br />
auf die Umsetzung seiner Vorschriften<br />
haben könnte. Wie kann man ihm mehr<br />
Zähne geben, wie können seine Vorschläge<br />
effizienter durchgesetzt werden. In Frankreich<br />
kann man zum Beispiel die Schäden<br />
einklagen, die der Rechnungshof aufzeigt.<br />
Was halten Sie von einer Spekulationssteuer?<br />
Eine Spekulationssteuer auf alle Spekula-<br />
tionen müssten alle Länder der Welt mitmachen.<br />
Eine der Überlegungen in der EU<br />
ist, die Spekulationsfrist auf Aktien zu erhöhen.<br />
In Österreich ist das derzeit ein<br />
Jahr. Eine Überlegung wäre, die Frist auf<br />
drei Jahre auszudehnen. Das wäre eine<br />
sehr sinnvolle Sache, allerdings muss die<br />
Entwicklung von allen getragen sein.<br />
Von allen Ländern weltweit?<br />
Natürlich. Die Besteuerung der Kapitalflüsse<br />
ist sorgfältig zu überlegen – wenn<br />
man nämlich kein Rezept findet, das für<br />
alle gleich ist, wird es in Ländern, die eine<br />
solche Steuer einheben, zu Kapitalabflüssen<br />
kommen, die zu großen Problemen<br />
führen. Man muss so etwas weltweit ein-<br />
JULI 2010<br />
führen, und das ist die Schwierigkeit. Die<br />
Banken tendieren dazu, erhöhte Kosten an<br />
die Kreditnehmer weiterzugeben. Wenn es<br />
kein lückenloses System gibt, kann das in<br />
einzelnen Ländern, wie gesagt, zu einem<br />
großen Problem führen.<br />
Wie stehen Sie zu Leerwetten?<br />
Diese sind wirklich zu verurteilen. Ein Beispiel:<br />
Das Bankhaus Goldman Sachs hat<br />
Kunden zu gewissen Investitionen geraten<br />
und dann gegen diese Investition spekuliert,<br />
also darauf spekuliert, dass die Investition<br />
nicht erfolgreich ist. Das ist zutiefst<br />
unethisch. Ein Beispiel von vielen. Griechenland<br />
ist da ja auch zu nennen.<br />
Inwiefern?<br />
Goldman Sachs hat auch die griechische<br />
Regierung beraten, wie sie am besten tricksen<br />
kann, um in den EU-Raum zu kommen.<br />
Dahinter steht aber auch die Philosophie<br />
der USA, die EU zu schwächen,<br />
damit sie als Wirtschaftsmacht nicht zu<br />
stark wird.<br />
Wobei die USA ja selbst vor großen Problemen<br />
steht. Wie stellt sich für Sie die Rolle<br />
von China und Indien da?<br />
Indien sehe ich nicht als Gefahr für die<br />
Weltwirtschaft. Dort gibt es eine relativ<br />
funktionierende Demokratie, die bedingt,<br />
dass die eigenen Bedürfnisse im Land von<br />
den Politikern zu berücksichtigen sind. In<br />
China schaut die Sache anders aus. Mit<br />
einem Gleichklang zwischen Politik und<br />
Wirtschaft und einer ungehörigen Brutalität<br />
versucht China die Weltwirtschaft zu<br />
erobern. Wie die chinesische Wirtschaft<br />
schön langsam die Weltwirtschaft zu beherrschen<br />
versucht, da wird mir bang. Was<br />
wir aber tun, weil wir es nicht anders<br />
können: Wir lassen weiterhin in China<br />
produzieren und machen uns damit noch<br />
abhängiger.<br />
Was könnte man dagegen unternehmen?<br />
Die USA versuchen derzeit eine Aufwertung<br />
der chinesischen Währung, des Yuan,<br />
zu erreichen, und man versucht trotz<br />
Welthandelsabkommen eine Wiedereinführung<br />
von Zöllen. Denn wenn ein Land<br />
eine Währung künstlich tief hält, dann<br />
darf man Zölle einführen – das steht im<br />
GATT-Vertrag. Die USA diskutieren das<br />
derzeit in der Regierung und lassen jetzt<br />
nach, damit China die Währung anheben<br />
kann. Allerdings: Je später China die Wäh-<br />
rung anhebt, umso schwerer wird es sein,<br />
Zölle einzuführen.<br />
Warum?<br />
Weil immer mehr Länder in China produzieren.<br />
Dann wären die dort produzierten<br />
Produkte auch europäische und US-Produkte<br />
zu teuer. Es gibt ja in China auch<br />
keine Gewerkschaft, die zum Beispiel<br />
höhere Löhne durchsetzen kann. Denn<br />
wenn die Produktpreise teurer werden,<br />
dann wäre das angenehm für den größten<br />
Teil der Weltwirtschaft.<br />
Wo sehen Sie die Chancen der Wirtschaft<br />
des eigenen Landes?<br />
In Bildung, Entwicklung und Forschung.<br />
In diese ist massiv zu investieren, damit<br />
daraus kreatives Neues entstehen kann.<br />
Auch den Aspekt „Umwelt“ muss man<br />
vorausschauend bearbeiten. Wir setzen in<br />
unserer Geschäftstätigkeit auf ein verantwortungsbewusstes<br />
Verhältnis zwischen<br />
Ökonomie und Ökologie.<br />
Wie wird das in Ihrem Unternehmen umgesetzt?<br />
Einerseits durch eine Facility-Management<br />
Abteilung, die sich bei großen Projekten<br />
sehr genau das Einsparungspotenzial anschaut.<br />
Aber oft kann man andererseits<br />
mit Hausverstand und ohne groß angelegte<br />
Programme einsparen, wenn man<br />
vernünftig nachdenkt.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Zur Person<br />
KR Viktor Wagner ist Geschäftsführer der<br />
REIWAG. Die Unternehmensgruppe besteht<br />
aus zahlreichen Firmen und bietet alle<br />
Dienstleistungen rund um Immobilien an.<br />
Nachdem das Unternehmen bereits 2008<br />
einen Umsatzzuwachs von 9,45 Prozent<br />
verzeichnen konnte, waren es im Jahr 2009<br />
beachtliche 10,64 Prozent.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 51
LIVING / LIFESTYLE<br />
AEG-ELECTROLUX<br />
Die Sensation<br />
am Mixermarkt<br />
■ AEG-Electrolux präsentiert den leisesten<br />
Standmixer der Welt. Der neue<br />
Powermix-Silent erzeugt keine störenden<br />
Geräusche mehr. Man kann zugleich<br />
plaudern und mixen. Der Krug ist (ohne<br />
Messer) spülmaschinenfest, mit besonders<br />
glatter und leicht zu reinigender<br />
Innenfläche. www.aeg.at<br />
52 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
NEWS<br />
TEXT ROSEMARIE LIERMANN<br />
FOTOS WEBER, KANEBO, KENWOOD, AEG, PR.LEITNER, CLINIQUE, SBT, BIOTOP<br />
SBT<br />
Face<br />
Cleansing<br />
Toner<br />
■ Das alkoholfreie Gesichtswasser ist<br />
die ideale Pflegevorbereitung nach der<br />
Reinigung und macht die Haut samtweich<br />
und geschmeidig.<br />
www.sbt.ch<br />
BIOTOP<br />
Naturverbunden<br />
■ Ein Schwimmteich ist das ganze Jahr<br />
über eine optische Bereicherung für den<br />
Garten. Neben dem Badevergnügen im chemiefreien<br />
Wasser eröffnet sich bei<br />
dieser Kombination eine neue Welt.<br />
Das Wasser wird nicht mehr mit Chemikalien<br />
behandelt. Libellen, Frösche und<br />
Taumelkäfer bevölkern den Teich.<br />
Im Biotop tummel sich genügend Räuber,<br />
die Mücken einfach zum Fressen gern<br />
haben. Und im Winter wird der Teich zum<br />
Eislaufplatz.<br />
www.swimming-teich.com<br />
KENWOOD<br />
Reisegeräte<br />
■ Mit dem praktischen Travel-<br />
Bügeleisen von Kenwood ist man<br />
unterwegs unabhängig und das Reisen<br />
wird einfach und komfortabel.<br />
www.kenwoodaustria.at<br />
MAX MARA<br />
Trendig & schön<br />
■ Ungewöhnlich trendig präsentiert sich die<br />
sonst so klassische Marke Max Mara mit ihren<br />
Sonnenbrillen für den Sommer 2010. Extra voluminöse<br />
Rahmen geben dem Gesicht besonderen<br />
Schutz. Erhältlich u. a. in Dunkelbraun-Schwarz<br />
oder in Braun-Gold. www.maxmara.com<br />
JULI 2010
KANEBO – SENSAI CELLULAR PERFORMANCE HYDRATING LINIE<br />
Der beste Drink für die Haut<br />
JUNI/JULI 2010<br />
DER PERFEKTE GRILLSPASS<br />
Weber Way<br />
of Grilling<br />
■ Weber-Grills funktionieren wie eine<br />
komplette Outdoor-Küche. Es lassen<br />
sich herrlich leichte Sommergerichte<br />
zaubern, die zugleich gesund und<br />
figurfreundlich sind und den original<br />
Grillgeschmack liefern.<br />
www.blaha-gartenmöbel.at<br />
■ Hydrachange Cream, Hydrachange Essence, Hydrachange Mist – diese drei edlen Produkte sind<br />
jetzt auch in Urlaubsgrößen zu attraktiven Preisen erhältlich. Drei neue Produkte – ideal zum<br />
Kennenlernen, als Geschenk oder auf Reisen www.kanebo.de<br />
Silk’n – Professionelle Haarentfernung für zu Hause<br />
Auf Licht basierendes Gerät für eine langfristige Haarentfernung<br />
DER MINILASER SILK`N, ist ein von israelischen Wissenschaftlern und Ärzten entwickeltes, licht-basierendes Gerät, welches für den Benutzer sicher, einfach<br />
und angenehm in der Anwendung ist. Es handelt sich hierbei um ein Gerät zum häuslichen Gebrauch, das Haare durch das Aussenden von<br />
Lichtimpulsen dauerhaft entfernt.Weltweit ist der Enthaarungsmarkt in der Ästhetischen Medizin einer der am stärksten im Wachstum begriffenen:<br />
die weltweiten jährlichen Zuwachsraten liegen bei rund 18 %, aber nur 2% der Bevölkerung können sich professionelle Laserbehandlungen leisten.<br />
FUNDIERTE KLINISCHE STUDIEN BELEGEN WIRKSAMKEIT. Klinische Studien der<br />
George Town University/USA-Medical Center sowie vom Institut der<br />
Dermatologischen Laserchirurgie/Washington belegen die Wirksamkeit<br />
und schonende Wirkung. Das Gerät ist CE zertifiziert und erfüllt<br />
als einziges Home Care Gerät die weltweiten medizinischen Standards<br />
der FDA (Food & Drug Administration) zur Haarentfernung.<br />
SANFT UND SCHMERZFREI. Der Minilaser ist für die Entfernung von allen<br />
dunklen (schwarz, dunkelbraun, braun) sowie hellbraunen Körperhaaren<br />
unterhalb des Halses, also für Oberkörper, Beine, Achselhöhlen,<br />
Arme und Bikinizone, geeignet. Eine selbständige Anwendung gemäß<br />
der empfohlenen Behandlungszyklen garantiert eine schonende und<br />
im Vergleich zur Wachsentfernung oder professionellen Laserbehandlungen<br />
eine sanfte und schmerzfreie Behandlung.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 89
LIVING / LIFESTYLE TEXT GABRIELLA MÜHLBAUER<br />
FOTOS KA INTERNATIONAL, LEDERLEITNER, LEINER, KIKA, VALETTA, VELUX, SOLIDAY SONNENSEGEL,<br />
VAILLANT, PRASKAC PFLANZENLAND TULLN, HELLA, SHUTTERSTOCK<br />
Nichts als Natur. Im Sommer können wir gar nicht<br />
genug vom Aufenthalt im Freien bekommen. Glücklich<br />
können sich all jene schätzen, die ein Stückchen<br />
Wohlfühloase in der Natur ihr Eigen nennen.<br />
54 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
Heiße Zeiten<br />
Endlich ist der Sommer da!<br />
Lange genug haben wir auf die warme Jahreszeit gewartet.<br />
Aber jetzt ist sie da! Und mit ihr tausend Fragen und Ideen<br />
rund um Gartenmöbel, Klimaanlagen, Sonnenschirme u. v. m.<br />
JULI 2010
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 55
Naturfarben. Weiß in Kombination mit Braun liegt immer im Trend – auch bei den Gartenmöbeln von Lederleitner. www.lederleitner.at<br />
Schlicht und elegant – Gartenmöbel Medici, gesehen bei Leiner. www.leiner.at<br />
FREIHEITSLIEBEND. Wenn der Sommer in<br />
unserem Land Einzug hält, gibt es ziemlich<br />
viel in der Wohnung zu tun. Schließlich<br />
und endlich möchte man es in der<br />
Sommerhitze ja gemütlich haben. Egal<br />
ob man einen Garten oder eine Terrasse<br />
sein Eigen nennt oder vielleicht keines<br />
von beiden – der Sommer geht an niemandem<br />
spurlos vorüber.<br />
KOMM NACH DRAUSSEN. Vor gar nicht allzu<br />
langer Zeit reichte es noch, ein paar<br />
weiße Plastikstapelsessel mit dazugehörigem<br />
Plastiktisch in den Garten oder auf<br />
die Terrasse zu stellen, die Natur zu<br />
genießen und den Freiraum als zweites<br />
Wohnzimmer zu benutzen.<br />
Doch heu-<br />
te sieht die<br />
S a c h e<br />
s c h o n<br />
ganz anders<br />
aus.<br />
Diverse<br />
T r e n d s<br />
p u n k t o<br />
56 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
Gartenmöbel machen die Wahl einfach<br />
schwer. Und auch die unterschiedlichsten<br />
Materialien erleichtern sie nicht gerade.<br />
Eines gilt jedoch immer: Die Möbel<br />
sollten nicht nur schön anzuschauen,<br />
sondern auch bequem und vor allem<br />
pflegeleicht sein. Und sich harmonisch<br />
ins Gesamtbild des Gartens einfügen –<br />
nämlich punkto Farben und auch Material.<br />
Hat man sich etwa für Holz entschieden,<br />
dann sollten auch die anderen<br />
Gegenstände im Garten aus Naturmaterialien<br />
sein. Und wenn Schmiedeeisen<br />
das Material der Wahl ist, schauen<br />
Plastik accessoires einfach nicht gut dazu<br />
aus. Gartenmöbel sollten auch Leben in<br />
Ihren Freibereich bringen. Um das zu<br />
erreichen, können Sie gut mit Farben<br />
arbeiten, denn die verschiedensten Auflagen<br />
in den unterschiedlichsten Qualitäten<br />
zaubern jede gewünschte Stimmung<br />
in Ihre Relaxoase. Dekorations-<br />
gegenstände wie etwa Figuren, Beleuch-<br />
tungen oder immer mehr auch beleuch-<br />
tete plätschernde Brunnen peppen das<br />
Ganze dann so richtig auf.<br />
PFLEGE & MEHR. Gartenmöbel sind in den<br />
verschiedensten Materialien und natürlich<br />
auch Preisklassen erhältlich. Besonders<br />
beliebt sind Holz, Rattan oder<br />
Möbel aus Guss- oder Schmiedeeisen.<br />
Rattan- und Bambusmöbel sind nicht besonders<br />
pflegeleicht und vor allem nicht<br />
witterungsbeständig. Aus diesem Grund<br />
werden sie nach Gebrauch am besten in<br />
einem Gartenhäuschen untergebracht.<br />
Wer ein solches nicht besitzt, der sollte<br />
lieber zu Holz greifen. Harthölzer sind<br />
dabei besonders pflegeleicht und können<br />
das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt<br />
werden. Wichtig ist allerdings<br />
ihre Pflege, damit die Freude auch lange<br />
andauert. So muss etwa geöltes Holz<br />
zweimal jährlich nachbehandelt werden.<br />
Die Oberfläche muss dabei staubfrei und<br />
trocken sein und die Behandlung auf jeden<br />
Fall im Schatten erfolgen. Die Möbel<br />
erst am nächsten Tag wieder benutzen,<br />
da das Öl eine Zeitlang braucht, um in<br />
das Holz einzudringen. Zur Reinigung<br />
am besten mit Seifenwasser abbürsten<br />
und gut trocknen lassen. Wegstehende<br />
JULI 2010
Einfach träumen. Beste Qualität ist gerade gut genug.<br />
Gesehen bei Lederleitner. www.lederleitner.at (Bild oben)<br />
Angenehm kühl. Der Tageslichtrollladen von VALETTA sperrt<br />
die Hitze aus, lässt jedoch das Tageslicht ein und lenkt es in die<br />
gewünschte Richtung. www.valetta.at (Bild rechts oben)<br />
Coole Stunden. Die Sonnensegel von Soliday bringen angenehmen<br />
Schatten in die neuen Lebensräume und überzeugen mit ihrem tren-<br />
digen Design. www.soliday.at (Bild rechts)<br />
Holzfasern können einfach mit Schmirgelpapier<br />
weggerubbelt werden. Gebeiztes<br />
Holz muss auf jeden Fall nach der<br />
Reinigung mit einer Schutzlasur eingelassen<br />
werden. Gartenmöbel aus Bambus<br />
oder Rattan am besten mit einem feuchten<br />
Tuch und Seifenwasser reinigen. Gefallen<br />
Ihnen Gartenmöbel aus Metall,<br />
dann sollten Sie auf jeden Fall darauf<br />
achten, dass sie rostfrei sind. Allerdings<br />
– rostfreier Stahl ist zwar langlebig und<br />
pflegeleicht wie so gut kein anderes Material,<br />
aber leider auch sehr teuer. Und<br />
wenn man ihn nicht oft genug säubert,<br />
rostet er zwar nicht, nimmt aber trotzdem<br />
ein unansehnliches Äußeres an. Robust,<br />
pflegeleicht und noch dazu preiswert<br />
sind Modelle aus Aluminium.<br />
Glänzende Oberflächen werden manchmal<br />
leider matt. Dann können sie mit<br />
etwas Autopolitur wieder auf Hochglanz<br />
gebracht werden. Kunststoff ist pflegeleicht<br />
– klar. Und die trendigen Gartenmöbel<br />
aus Kunststoffgeflecht machen<br />
auch ziemlich viel her. Sie sind nicht nur<br />
robust, schmutzabweisend und wider-<br />
standsfähig, sie trotzen auch Sonne und<br />
Regen und bringen mediterranes Flair in<br />
den Garten. Und ihre Reinigung ist kinderleicht.<br />
Wasser und Bürste genügen<br />
nämlich durchaus. Aber Achtung! Niemals<br />
allzu heiße Gegenstände auf den<br />
Kunststoff-Gartenmöbeln abstellen. Sie<br />
könnten binnen kürzester Zeit eine<br />
schmelzende Überraschung erleben. Ach<br />
ja – und bitte auch keine lösungsmittelhaltigen<br />
Reinigungsmittel verwenden,<br />
da diese in vielen Fällen die Oberfläche<br />
angreifen können.<br />
BUNTE VIELFALT. Passende bunte Kissen<br />
sind für Gartenmöbel einfach unerläss–<br />
lich. Sie sind das Um und Auf jeder Relaxoase<br />
im Freien. Eines ist jedoch ganz<br />
wichtig: Vor zu starker Sonnenbestrahlung<br />
schützen! Allzu leicht könnten nämlich<br />
die Farben verblassen. Außerdem<br />
vertragen Kissen und gepolsterte Gartenmöbelauflagen<br />
keine große Feuchtigkeit<br />
– sie verlieren dann nämlich sehr<br />
leicht ihre Form. Aus diesem Grund sollten<br />
sie nach Gebrauch immer mit Plas-<br />
tikhüllen versehen oder ins Gartenhaus<br />
gebracht werden, wenn Schlechtwetter<br />
aufzieht. Und bitte genauestens auf die<br />
Herstellerhinweise achten! Denn wenn<br />
die Bezüge auch abnehmbar sind, heißt<br />
das noch lange nicht, dass sie gewaschen<br />
werden können. In vielen Fällen ist eine<br />
chemische Reinigung notwendig.<br />
APROPOS SONNE. In keinem Garten darf ein<br />
Sonnenschirm oder ein Sonnensegel fehlen.<br />
So sollte etwa bei einem Sonnenschirm<br />
auf einen robusten „Mast“ aus<br />
Holz oder Metall geachtet werden. Damit<br />
er auch etwaigen Windböen standhält,<br />
wird er zumeist in Behälter, die mit Wasser<br />
gefüllt werden, gesteckt. Im Moment<br />
sind Sonnensegel der neueste Trend. Sie<br />
begeistern nicht nur durch ihre außergewöhnliche<br />
Optik, sondern auch durch<br />
ihre modernste Technologie, die für<br />
Sicherheit und Komfort garantiert. So<br />
sorgt etwa die patentierte Höhenverstellung<br />
der Soliday-Sonnensegel dafür, dass<br />
der Schatten in der gewünschten Position<br />
gehalten wird und dass das Sonnen-<br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 57
Wohlfühloase. Home-Spa vom Feinsten. www.quester at<br />
segel durch seine variable Neigung – im<br />
Falle des Falles – auch als Regenschutz<br />
verwendet werden kann. Besonders viel<br />
Bedienungskomfort bietet die neueste<br />
patentierte Systemlösung von Soliday.<br />
Das Sonnensegel rollt sich per Funk vollautomatisch<br />
über die diagonale Mittelwelle<br />
auf und ab. Auf Wunsch kann es<br />
sogar mit einem Wind- und Sonnensensor<br />
ausgestattet werden. Kurzum: Komfort<br />
pur!<br />
WASSER BRINGT LEBEN. So toll ein Sonnenschirm<br />
oder ein Sonnensegel auch ist, es<br />
kann den erhöhten Wasserbedarf der<br />
Pflanzen im Sommer nicht stillen. Verschiedenste<br />
Bewässerungssysteme erleichtern<br />
das tägliche Gießen und machen<br />
es zum Teil sogar unnötig. Gardena<br />
hat sich punkto Bewässerung schon<br />
lange einen guten Namen gemacht. So<br />
sorgen etwa die Gardena-Pipeline und<br />
das -Sprinklersystem dafür, dass die Versorgung<br />
des Rasens und der Pflanzen<br />
komfortabel wird. Die Wassersteckdose<br />
wird dabei dauerhaft im Erdreich installiert<br />
und gibt den Wasserfluss immer<br />
erst dann frei, wenn der Gartenschlauch<br />
58 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
01<br />
02<br />
aufgesteckt wird. Besonders bequem ist<br />
das Sprinklersystem, das mit der „Quick<br />
& Easy-Schnellverbindungstechnik“ ausgestattet<br />
ist. Dabei werden die Rohrleitungen<br />
dauerhaft unterirdisch verlegt<br />
und nur bei Bedarf mit den Anschluss–<br />
geräten – etwa einem Sprinklersystem<br />
oder einem Versenkregner – verbunden.<br />
WENN’S INNEN ZU HEISS WIRD. Im Sommer<br />
kann es in den Innenräumen unangenehm<br />
warm werden, was sogar auf unsere<br />
Gesundheit negative Auswirkungen<br />
hat. Eines sollte wohl jedem klar sein:<br />
Hitze, die nicht ins Innere eines Hauses<br />
oder einer Wohnung gelangt, muss auch<br />
nicht weggekühlt werden. Aus diesem<br />
Grund ist außen liegender Sonnenschutz<br />
besonders effizient. Die heißen Sonnenstrahlen<br />
treffen auf diese Weise gar nicht<br />
erst auf die Glasflächen auf. Dadurch erhitzen<br />
sich diese auch nicht und keine<br />
Wärme wird ins Rauminnere weitergeleitet.<br />
Natürlich ist Sonnenschutz am effizientesten,<br />
wenn er aktiv – also beweglich<br />
– ist. Er kann entweder vor der<br />
Fassade, im Zwischenscheibenbereich<br />
oder im Innenraum angeordnet sein.<br />
KLEINE PLAGEGEISTER. Im Sommer ist auch<br />
stets der Insektenschutz ein Thema,<br />
denn mit den steigenden Temperaturen<br />
rauben die kleinen Quälgeister liebend<br />
gerne unsere Nachtruhe. Natürlich –<br />
man könnte das Übel mit der Chemie angehen,<br />
die entweder auf die Haut oder<br />
auf die Kleidung aufgetragen wird. Und<br />
es gibt auch Wirkstoffe, die in den Räumen<br />
verdampfen. Allerdings stellen diese<br />
Möglichkeiten aus gesundheitlichen<br />
Gründen keine gute Lösung dar. Am<br />
sichersten und preiswertesten ist immer<br />
noch der gute alte Insektenschutzrahmen<br />
vor dem Fenster.<br />
Diese einmalige Investition lohnt sich<br />
und integriert sich zudem harmonisch in<br />
das restliche Umfeld. Besonders praktisch<br />
sind auch Insektenschutzrollos, die<br />
bei Bedarf blitzschnell einsatzbereit<br />
sind. Bei Nichtgebrauch verschwinden<br />
sie einfach in ihren Kassetten an der Tür<br />
oder an den Fenstern. Wer es ganz bequem<br />
haben möchte, der entscheidet<br />
sich für einen Federliftmotor, der ein<br />
kontrolliertes und selbsttätiges Aufwickeln<br />
des Insektenschutzgitters ermöglicht.<br />
JULI 2010
04<br />
05<br />
01 Insektenschutzgitter sind praktisch und garantieren ungestörte Nachtruhe. www.velux.at<br />
02 Mit einer Klimaanlage schlagen Sie jeder Hitzewelle ein Schnippchen. www.vaillant.at<br />
03 Jalousien lassen die heißen Sonnenstrahlen erst gar nicht in die Wohnräume. www.hella.info<br />
04 Praskac ist die wohl traditionsreichste Baumschule in Österreich und produziert seit dem Jahr 1875 Pflanzen in bester Qualität. www.praskac.at<br />
05 Tageslichtrollladen bringen nicht nur angenehme Raumtemperaturen, sie sehen auch noch gut aus. www.valetta.at<br />
KLIMAANLAGEN BRINGEN ERLEICHTERUNG.<br />
Wenn gar nichts mehr geht und die Luft<br />
in den Wohnräumen sozusagen „steht“,<br />
dann sollte man eine Klimaanlage in<br />
Betracht ziehen. In den letzten Jahren<br />
waren die Sommer besonders warm und<br />
damit fast unerträglich. Ein Klimagerät<br />
kann in solchen Fällen Abhilfe schaffen.<br />
Erhältlich sind dabei tragbare oder fix<br />
montierte Varianten. Manche Modelle –<br />
wie etwa climaVAIR von Vaillant – können<br />
im Frühjahr wie auch im Herbst sogar<br />
zum Heizen verwendet werden. Vom<br />
Wand-Klimagerät bis hin zum Kassetten-Klimagerät<br />
für die Deckeninstallation<br />
gibt es mittlerweile eine umfangreiche<br />
Produktpalette mit Wärmepumpen-<br />
funktion. Zumeist sind auch mehrere<br />
Betriebsarten wählbar. Steht im Sommer<br />
das Kühlen im Vordergrund und ist es in<br />
der Übergangszeit das Heizen, kann man<br />
die Vaillant-Modelle auch zum Entfeuchten<br />
von Innenräumen benutzen. Die Geräte<br />
können auf Umluft oder Automa-<br />
tik geschalten werden, und ein Pollen-<br />
filter, ein Staubfilter zur Reinigung der<br />
Raumluft und ein Aktivkohlefilter gegen<br />
unangenehme Gerüche wie etwa Rauch<br />
oder Küchendunst sind ebenfalls bereits<br />
integriert. n<br />
03
LIVING / LIFESTYLE<br />
60 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
TEXT GABRIELLA MÜHLBAUER<br />
FOTOS IKEA, BEMZ.COM, KOKON,TCHIBO/EDUSCHO<br />
Wohnen wie im Urlaub<br />
... und auf der ganzen Welt daheim<br />
Seinen ganz persönlichen Wohnstil zu finden, ist meistens gar nicht so einfach.<br />
Ein beliebter Weg dazu ist es, sich beim Gustieren an die wertvollste Zeit<br />
im Jahr – nämlich an den Urlaub – zu erinnern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das<br />
ganze Jahr über Urlaubsflair in den eigenen vier Wänden genießen können.<br />
URLAUBSFLAIR. Können Sie sich noch an<br />
Ihren letzten Urlaub erinnern? An die ungewohnte<br />
Landschaft, an die Menschen,<br />
an die wohlschmeckenden Schmankerln<br />
und natürlich auch an den Wohnstil? Und<br />
verspüren Sie – wieder daheim – vielleicht<br />
auch jene Sehnsucht in Ihrem Herzen, sich<br />
diese Erinnerungen in das Alltagsleben zu<br />
holen? Nichts ist ein facher als das. Warum<br />
stylen Sie Ihre Wohnung nicht à la Urlaub?<br />
Die nötigen Zu taten erhalten Sie auch in<br />
Österreich – falls Sie sich nicht das eine<br />
oder andere Dekorationsstück sowieso von<br />
Ihrer Reise mitgebracht haben.<br />
ASIATISCH-PURISTISCH. Dieser Wohnstil lässt<br />
sich mit zwei Worten beschreiben: schlicht<br />
und geradlinig. Oder wie schon die Zen<br />
Lehre besagt: In der Stille liegt die Kraft.<br />
Unsere Welt ist klein geworden. Unzählige<br />
Menschen haben schon in Asien Urlaub gemacht<br />
und sind von der Ruhe und Ausgeglichenheit<br />
der ansässigen Bevölkerung<br />
beeindruckt, die sich auch in deren Wohnstil<br />
widerspiegelt. Verwendet werden in<br />
erster Linie natürliche Materialien wie<br />
etwa Holz, Rattan, Bambus und Seide. Die<br />
Farben sind ausgewogen und zumeist in<br />
warmen Braun oder Rottönen gehalten.<br />
Bei den Accessoires dominieren hingegen<br />
Schwarz, Weiß und Rot. Fündig werden<br />
Sie in so gut wie allen Möbelhäusern, wo<br />
etwa chinesische Holzschränke, Futonbetten,<br />
niedrige Couchtische mit<br />
Schnitzereien, Leuchten<br />
aus Papierballons, mit<br />
Papier oder Seide bespannte<br />
Paravents,<br />
ein asiatisches Teeservice<br />
und vieles<br />
mehr angeboten werden.<br />
Auch im Schlafzimmer<br />
lässt sich der<br />
JULI 2010
Romantik pur. Im Urlaub lässt es sich gut mit der Seele<br />
baumeln. Am liebsten würde man diese Stimmung für<br />
daheim einfangen – nichts einfacher als das!<br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 61
Midsummer-Feeling pur. Egal ob im Garten oder im skandinavisch<br />
angehauchten Wohnzimmer – Bemz bringt Sommerlaune.<br />
Gesehen ab 69 Euro. www.bemz.com<br />
asiatische Stil gut einsetzen. Ein schlichtes<br />
Bett mit passendem Nachttisch reicht hier<br />
völlig. Farbtupfer sollten aber nicht allzu<br />
viele eingesetzt werden – denn es soll doch<br />
die notwendige Ruhe einkehren.<br />
DAHEIM IN FERNEN LÄNDERN. Auch der Kolonialstil<br />
erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit<br />
und bringt einen Hauch Afrika<br />
oder Indien in unsere vier Wände. Typisch<br />
dafür sind etwa dunkle Kommoden und<br />
Schränke aus Holz. Dazu passen Rattanmöbel<br />
oder solche aus Bananenblättern<br />
oder anderen Geflechten. Bunte, zum Teil<br />
wild gemusterte Stoffe, die sich in das Gesamtbild<br />
mit eher erdigen Farbtönen stimmig<br />
einfügen, ergänzen den Kolonialstil.<br />
Besonders wichtig sind hier die Accessoires<br />
oder Dekorationsgegenstände. So kommen<br />
Trommeln, Vasen und Gefäße aus<br />
Ton, Masken in den verschiedensten Far<br />
62 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
ben und Materialien, aus Holz geschnitzte<br />
oder aus Metall gegossene Menschen oder<br />
Tierfiguren, gebundene Sträucher und<br />
Hölzer zum Einsatz. Gemütlich wirken<br />
auch Fellimitate von Zebra oder Leopard,<br />
die sowohl als Teppiche, Wandbilder oder<br />
Sofabezüge die Wohnung aufpeppen. Die<br />
Wände sollten beim Kolonialstil in Naturfarben<br />
– von Sand bis Khaki – gehalten sein.<br />
Aber Vorsicht bei kleinen Räumen! Dunkle<br />
Farben machen diese optisch noch kleiner.<br />
EINFACH MEDITERRAN. Die Österreicher urlauben<br />
besonders gerne in Griechenland oder<br />
Italien. Kein Wunder, dass sie gerne Erinnerungen<br />
mit nach Hause nehmen und<br />
ihren Wohnstil dementsprechend anpassen.<br />
Ein wichtiges Augenmerk beim mediterranen<br />
Stil sind gemütliche Holz oder<br />
Flechtmöbel in den Grundfarben Braun<br />
oder Ocker, die ruhig ein Sammelsurium<br />
und zudem gebraucht sein können. Auf<br />
jeden Fall sollten sie sparsam verteilt werden,<br />
damit ein großzügiger Gesamteindruck<br />
entsteht. Ein besonderes wichtiges<br />
Element ist der Esstisch – er muss extra<br />
groß sein, denn die Südländer haben zumeist<br />
viele Freunde und eine große Familie.<br />
Typisch für den mediterranen Stil sind<br />
auch Baumwoll oder Leinenvorhänge,<br />
Accessoires aus Eisen, Tischchen mit Mosaikfliesen,<br />
buntes und nicht allzu dünnwandiges<br />
Keramikgeschirr, grobe Holzdielen<br />
oder auch Terrakottaböden und weiße,<br />
wie gekalkt wirkende Wände. Die richtige<br />
Urlaubsstimmung erzeugen üppig wachsende<br />
Pflanzen in Tontöpfen oder Flechtkörben,<br />
und den letzten Schliff geben Stoffe<br />
in kräftigen Farben für Vorhänge, Kissen<br />
und Decken, die eine fröhliche Gemütlichkeit<br />
in den Raum zaubern. Wer ein wenig<br />
französisches Flair in seine Wohnung brin<br />
JULI 2010
02<br />
JULIT 2010<br />
01<br />
04<br />
gen möchte, der kann mit Weiß und Violett<br />
arbeiten – diese Farbgebung lässt nämlich<br />
ProvenceStimmung aufkommen. Griechen <br />
landFans werden eher zu Blau greifen.<br />
DER KÜHLE NORDEN. Wer es nicht ganz so sonnig<br />
mag, der kann sich für Wohnungseinrichtungen<br />
im skandinavischen Stil entscheiden.<br />
Auch hier ist alles Helle und<br />
Weiße besonders wichtig, und die eher<br />
schlicht gehaltenen Möbel bestehen fast<br />
immer aus hellem Holz, das entweder unbehandelt<br />
oder lackiert ist. Die Küchenmöbel<br />
werden besonders gerne weiß lackiert<br />
und haben zudem Glastüren, durch die<br />
man das Geschirr sehen kann. Typisch für<br />
den skandinavischen Stil sind Pastelltöne<br />
wie etwa Hellgrün, Himmelblau oder Babyrosa<br />
und wunderschöne Blumendekore,<br />
die nicht nur Kissen, sondern auch Vasen<br />
oder Kannen zieren. Auch die Tischwäsche<br />
01 Orientalisches Silbertablett von Kokon um 45 Euro www.kokon.com<br />
02 Nostalgische Laterne von Tchibo/Eduscho um 29,90 Euro www.tchibo.de<br />
03 Klippan 2er-Sofa, Bezug Baumwolle, ab 199 Euro bei IKEA www.ikea.com<br />
04 Das rote Kuschelset passt zum Kolonialstil, Preis auf Anfrage www.joop.com<br />
05 Gläserset aus 1001 Nacht von Tchibo/Eduscho um 13,90 Euro www.tchibo.de<br />
ist eher hell gehalten und weist oft üppige<br />
Blumendekore oder Streifen auf. Angesagte<br />
Dekorationselemente sind flauschige Decken<br />
und diverse Kissen. Besonders beliebt<br />
sind Parkettböden aus Birkenholz, die in<br />
Verbindung mit weißen oder hellblau gestrichenen<br />
Wänden das typische nordische<br />
Flair in die Wohnräume zaubern. Als Accessoires<br />
eigenen sich Vasen mit farbenprächtigen<br />
Sommersträußen, eine rustikal wirkende<br />
Milchkanne, mit Sand und Muscheln<br />
gefüllte Glasschalen, hölzerne Möwen und<br />
Bilder mit stimmungsvollen Küstenlandschaften.<br />
Im Winter können Sie Ihre Wohnung<br />
dann mit dicken Decken, verschieden<br />
großen Schneeflocken, Strohsternen oder<br />
Rentieren aufpeppen.<br />
SOMMER IN DER WOHNUNG. Wer sich nicht auf<br />
einen bestimmten kulturellen Stil festlegen<br />
möchte, sondern ganz einfach nur Som<br />
merstimmung in seine vier Wände holen<br />
will, der kann mit den verschiedensten Farben<br />
bei Wänden, Stoffen und Accessoires<br />
arbeiten. So wirkt etwa Gelb warm und behaglich<br />
und sorgt für sonnige Stimmung.<br />
Diese Farbe kann zudem großflächig eingesetzt<br />
werden. Anregend und fröhlich wirkt<br />
ein kräftiges Mango, das – allerdings sparsam<br />
eingesetzt – die Wohnung zum Strahlen<br />
bringt. Ein zartes Grün wiederum lässt<br />
die Räume natürlich erscheinen und wird<br />
am besten mit viel Weiß und warmen Holztönen<br />
kombiniert. Aktuell ist heuer die<br />
Farbkombination Hellgrün und Pink, mit<br />
der sich fröhliche Akzente setzen lassen.<br />
Eine Überlegung wert sind auf jeden Fall<br />
neue Vorhänge aus halbtransparenten Stoffen,<br />
die besonders großzügig wirken. Aber<br />
auch bunte Vasen, ein Sommerbild mit<br />
einer Margeritenwiese oder weißen Tulpen<br />
zaubern den Sommer in Ihre Wohnung. n<br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 63<br />
03<br />
05
TEXT ROSMARIE LIERMANN<br />
LIVING / LIFESTYLE FOTOS GERRY M.<br />
Promis und ihre<br />
Lieblingsstücke<br />
„Wer seine Ziele erreicht hat,<br />
hat sie nicht hoch genug<br />
gesteckt ...“<br />
Katrin Lampe ist erfrischend natürlich, das fand<br />
auch der Besuchshund Coco und verewigte sich<br />
im Hochfloorteppich. Wir vom FOKUS hatten Glück,<br />
bei einer Hundeliebhaberin zu landen, denn sie<br />
verzieh Coco den Fauxpas sofort. In angenehmer<br />
Atmosphäre führten wir ein aufschlussreiches<br />
Gespräch mit der vielseitigen Künstlerin.<br />
DIE SCHAUSPIELERIN, Model, Moderatorin,<br />
Sängerin, Komponistin, Trachten-Designerin<br />
und neuerdings auch Buchautorin<br />
Katrin Lampe öffnet uns die Tür zu ihrer<br />
Wohnung und begrüßt uns zusammen<br />
mit ihren beiden Hunden Sunny und<br />
Brutus sehr herzlich. Coco, der Hund der<br />
Interviewerin, begrüßt Katrin auf seine<br />
eigene Art – und markiert auf dem frisch<br />
geputzten Teppich von Frau Lampe. Bei<br />
der kommt da nicht wirklich<br />
Freude auf. Natürlich<br />
wird die Teppichreinigung<br />
von<br />
uns übernommen<br />
– die Situationentspannt<br />
sich.<br />
Man spürt<br />
sofort, dass<br />
diese Woh-<br />
nung mit sehr viel Liebe und vor allem<br />
gutem Geschmack eingerichtet wurde.<br />
Wer derart viel zu tun hat, dem bleibt<br />
nur wenig Freizeit. Die verbringt „die<br />
Lampe“ am liebsten zu Hause. Hier kann<br />
sie abschalten und zur Ruhe kommen.<br />
Deshalb wird auch ein Großteil ihres Geldes<br />
in die Wohnung gesteckt. Sie kann an<br />
keinem Möbelhaus vorbeigehen, ohne<br />
sich zu informieren, was es Neues gibt.<br />
Und meist findet sie Teile, die ihre Wohnung<br />
verschönern. Eine Lampe hier, ein<br />
Tischchen da – „Oh, der bunte Teppich<br />
muss es sein!“ Das Highlight der Wohnung<br />
im 19. Bezirk ist zweifelsohne die<br />
riesengroße Terrasse mit dem traumhaften<br />
Blick über Wien. Unser Fotograf<br />
wählt diesen Platz als ideales Fotomotiv.<br />
Bei heftigem Wind wird nun gepost,<br />
nichts kann Katrin bei dem Shooting aus<br />
der Ruhe bringen. Ein echter Profi eben.<br />
IN ANDERE ROLLEN ZU SCHLÜPFEN, IST NICHT<br />
SCHWER. Katrin Lampe ist nicht nur als<br />
ATV-Doku-Star ein Begriff, macht nicht<br />
nur vor TV-Kameras gute Figur – sie ist<br />
auch bühnenerprobt, was das Theater betrifft,<br />
ob in Wien (Akzent), Linz (Phönix),<br />
Mödling, Kottingbrunn oder anderen Festspielorten.<br />
Kein Wunder, dass der schöne<br />
Fernsehliebling die Schauspielerei im kleinen<br />
Finger hat. Schließlich hat sie die Hochschule<br />
für Musik und Darstellende Kunst in<br />
Wien absolviert. Also nicht nur vielseitig<br />
ausgebildet, sondern dazu noch ein Multitalent,<br />
das auf vielen Hochzeiten tanzt.<br />
Sie spielt, singt, modelt, moderiert, textet<br />
JULI 2010
Lieder, wurde als Werbe-Testimonial engagiert<br />
und versucht sich neuerdings auch als<br />
Designerin und Buchautorin. Rollentausch<br />
bedeutet also für Katrin keine Hexerei, sondern<br />
eher Kinderspiel.<br />
FRAUENSOLIDARITÄT ADE. Nur für Kindereien<br />
anderer Art hat Katrin wenig bis nichts übrig.<br />
Wie für den „Zickenkrieg“, den die<br />
„Pink-Lady“ im Puls-TV Doris Golpashin<br />
kürzlich mit medial aufgebauschten Seitenhieben<br />
unter der Gürtellinie vom Zaun<br />
brach. Katrin vermisste bei der ganzen Sache<br />
die Frauensolidarität. Ironie am Rande,<br />
dass sich die „Wadlbeißerei“ just zu einem<br />
Zeitpunkt abspielte, als Katrin Lampe gerade<br />
ihre neue ATV-Serie „Hund und Katz“<br />
gestartet hatte – und bei der geht’s nicht<br />
um bissige Kommentare, sondern um Streicheleinheiten<br />
für vierbeinige Lieblinge. Die<br />
Tiere und ihre Befindlichkeiten liegen ihr<br />
sehr am Herzen, deshalb ist Katrin auch<br />
diese Sendung auf den Leib geschrieben.<br />
Mit ihren beiden Hunden unternimmt sie<br />
lange Spaziergänge in den Weinbergen des<br />
19. Bezirks. Sie halten sie auf Trab und in<br />
Top-Kondition. Die braucht die Moderatorin<br />
auch bei ihren vielen Tätigkeiten.<br />
„WENN MI DIE KATRIN NET VERMITTELT HÄTT.“<br />
Was die Karriere betrifft, ist Frau Lampe<br />
jedoch weder auf den Hund gekommen,<br />
noch auf den Mund gefallen. Beredtes<br />
Zeugnis dafür sind nicht nur, aber vor allem<br />
die TV-Dokus, die mit ihr zu echten Hits,<br />
nein, mehr noch: zu Markenzeichen wurden<br />
– und Katrin zu Starruhm, Kultstatus<br />
und 2006 auch zu einer „Kurier“-Romy verhalfen.<br />
Lampe hatte da und dort gespielt,<br />
Theater, Musical, Fernsehen und Film, aber<br />
mit einem Schlag berühmt und bekannt<br />
wurde sie erst so richtig als – Kupplerin<br />
v o m<br />
( A T V - )<br />
D i e n s t<br />
und der<br />
N a t i o n<br />
in „Bauer<br />
s u c h t<br />
Frau“! Die<br />
Flirt-Serie einsamer<br />
Landwirte<br />
schlug ein wie eine<br />
Bombe. Eine rustikale Partnersuche-Staffel<br />
jagte mittlerweile die nächste, Ende Mai<br />
2010 kam’s schon zur Vorstellung von<br />
Nummer 7, die im Herbst startet. Bis dato<br />
haben 2,3 Millionen Österreicher durchs<br />
TV-Schlüsselloch geschaut und sich dabei<br />
amüsiert, wie Katrin neben drei Verlobungen<br />
schon vier Ehen „gestiftet“ und damit<br />
auch für bäuerlichen Nachwuchs an den<br />
diversen Höfen gesorgt hat. Ein halbes Dut-<br />
Ein Song, begleitet auf der roten Yamaha-Gitarre, ließ Katrins Liebe zur Musik und ihr großes Talent verspüren. Im Herbst geht sie mit ihren selbst<br />
geschriebenen Liedern mit ihrer Band „Frau Lampe“ auf Tournee durch Österreich, Deutschland und die Schweiz.<br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 65
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ÖWG Werbeagentur und Verlags GmbH, 1140 Wien, Austria, Bergmillergasse 5/2. DG, Tel.: +43 (1) 813 03 46-0, www.immobilienfokus.at
zend „Bauer sucht Frau“-Babys sind inzwischen<br />
zur Welt gekommen. Fazit: „Na,<br />
wenn mich die schöne ,Kuppeltante‘ nicht<br />
vermittelt hätt, dann …“<br />
„ICH BIN EINE STADTPFLANZE.“ Das Paradoxe<br />
am Erfolgsrezept: Kupplerin Katrin, die es<br />
so gut versteht, dass sich wildfremde<br />
Menschen durch Fernsehkontakt ganz<br />
nahe kommen, hat selbst den Richtigen in<br />
ihrem Privatleben noch nicht gefunden.<br />
Aber bevor er ihr nicht über den Weg<br />
läuft, bleibt sie lieber Single. Erzwingen<br />
kann man schließlich nichts.<br />
Dabei hätte die Schöne ideale Voraussetzungen<br />
für eine Familiengründung. Sie<br />
kocht gerne und gut, vor allem für gute<br />
Freunde, die sie dann auf ihrer großen<br />
Terrasse bewirtet. Im Moment kriegen<br />
ihre Hunde eben all ihre Liebe. Zum Leidwesen<br />
manch eines Bauern, der die Lampe<br />
am liebsten wohl selbst am heimischen<br />
Herd und im eigenen Stall hätte. So manche<br />
Mutter der Jungbauern meinte schon:<br />
„Geh Katrin, bleib do, schau, do host es<br />
scheee ...“, aber Hand aufs Herz, wer kann<br />
sich vorstellen, wie die schöne Katrin in<br />
aller Herrgottsfrüh die Kühe melkt? Gibt<br />
sie doch selbst zu, ein Stadtpflänzchen<br />
zu sein.<br />
DIE MACHT DER TRACHT. Mit dem Melken hat<br />
sie also nichts auf dem Hut, dafür aber<br />
66 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
ließ sie sich bei ihrem Designerausflug in<br />
die Welt der Mode von ländlich-traditioneller<br />
Kleidung inspirieren. Kurz gesagt,<br />
die Lampe hat neuerdings die Macht der<br />
Tracht so gepackt, dass sie dabei ins<br />
Schwärmen kommt: „Sie passt doch jeder<br />
Frau – und dazu macht sie noch sooo<br />
sexy!“ Vor allem, wenn sie einem so gut<br />
steht wie Katrin selbst, dem Bild von<br />
einer Frau mit Sex-Appeal. Und dabei ertappt<br />
man sich beim Gedanken, dass sie<br />
auf den ersten Blick große Ähnlichkeit mit<br />
einem Weltstar besitzt. Richtig erraten,<br />
Katrin erinnert an Angelina Jolie. Aber<br />
Hollywood ist noch weit – wie Familie und<br />
Kinder ein Wunschtraum, den sie sich<br />
aber irgendwann unbedingt erfüllen will,<br />
wenn alles passt. Es muss ja nicht gleich<br />
ein ganzer „Stall“ sein wie bei „Brangelina“…<br />
An Verehrern fehlt es der 34-jährigen<br />
Schönheit wahrlich nicht, doch bis<br />
jetzt war „Mr. Right“ eben noch nicht dabei<br />
– das persönliche Happy-End ist noch<br />
ausständig. „In Österreich gibt’s für mich<br />
keine g’scheiten Männer zum Heiraten“,<br />
lacht die sympathische Kupplerin.<br />
„MEIN LIEBLINGSSTÜCK IST MEINE YAMAHA-<br />
GITARRE.“ Inzwischen steckt Katrin nicht<br />
nur voll (TV-)Arbeit, sondern auch voller<br />
neuen Ideen, was ihre musikalische Ader<br />
betrifft. Die lebte sie bisher unter einem<br />
Decknamen aus. Als Katie Lunette, dem<br />
Katrin Lampe<br />
privat<br />
Geburtsort: Wien<br />
Ausbildung: Hochschule für Musik<br />
und Darstellende Kunst in Wien<br />
Sternzeichen: Steinbock/Zwilling<br />
Größe: 165 cm<br />
Augenfarbe: Grün<br />
Haarfarbe: Braun<br />
Konfektionsgröße: 34<br />
Fremdsprachen: Englisch, Französisch<br />
Alter Ego der Lampe, bastelte sie an zynischen<br />
bis witzigen Songtexten, mit denen<br />
sie sich auch selbst verwirklicht. Und dabei<br />
greift Katrin als begeisterte Gitarristin<br />
auch selbst in die Saiten ihres Lieblingsstücks,<br />
der roten Yamaha-Gitarre, getreu<br />
ihrer Devise, die da heißt: „Ich mache<br />
immer das, was ich gerade mache, am<br />
liebsten!“ Und was man gern macht, das<br />
endet meistens gut. Die rote Gitarre hat<br />
sie sich vor einem halben Jahr gekauft,<br />
seither ist sie ihr Lieblingsstück. Jede freie<br />
Minute, die sie zu Hause verbringt, spielt<br />
sie darauf leise Töne, denn im Herbst geht<br />
es mit ihrer Band, genannt „Frau Lampe“,<br />
auf Tournee durch Österreich, Deutschland<br />
und die Schweiz. Dafür textet und<br />
komponiert sie fleißig neue Songs. Man<br />
wird das Gefühl nicht los, dass es Katrin<br />
immer weitertreibt, getreu ihrem Motto:<br />
„Wer seine Ziele erreicht hat, hat sie nicht<br />
hoch genug gesteckt ...“<br />
„TUT MIR LEID“, MEINT COCO. Zum Abschied<br />
setzt sich die Hundedame Coco auf Katrin<br />
Lampes Schoß, schaut sie mit unwiderstehlich<br />
treuem Blick aus schwarzen<br />
Knopfaugen an, um sich quasi für ihr<br />
anfänglich schlechtes Benehmen zu entschuldigen.<br />
Augenblicklich zerfließt das<br />
Herz der Hundeliebhaberin, und Coco<br />
zieht mit einer Schachtel leckeren Hundesticks<br />
davon. n<br />
JULI 2010
LIVING / LIFESTYLE<br />
MOVING<br />
Urlaubs-Einheitsbrei muss nicht sein. Wer seinen Urlaub abseits austausch-<br />
austauschbarer<br />
Hotel- und Clubanlagen ganz individuell und ruhig verbringen möchte,<br />
findet hier versteckte Hideaways für den ganz persönlichen Geschmack.<br />
INDIVIDUELL. Frühstücksbuffet, dann Sonnen<br />
und Baden am Strand und „alles inklusive“-<br />
Speisen mit Menütausch im 14-Tage-Rhythmus.<br />
Der Ort: egal und austauschbar, ob an<br />
einem tunesischen Strand, an der Playa de<br />
Palma oder in Rimini spielt kein Rolle. Muss<br />
aber nicht sein. Denn immer mehr Individualisten<br />
verweigern den Status als anonyme<br />
Massenurlauber. Die Reiseveranstalter<br />
haben auf den Trend zur Authentizität reagiert<br />
und bieten verstärkt Stiladressen<br />
vom Landhotel bis zum Farmhaus mit Understatement<br />
an. Mit viel Ruhe, landestypischem<br />
Flair und ohne künstliche Erlebniswelten<br />
mit Animation, Sport oder Kulinarik.<br />
URLAUB IM ZYPRIOTISCHEN DORF ZWISCHEN MAN-<br />
DELN UND ORANGEN. Alltag in Tochni: In<br />
Sophronis Taverne rücken alltäglich die<br />
rüstigen Hausfrauen des Dorfes an, um das<br />
Zepter vom Wirt zu übernehmen. In den<br />
Pfannen brutzeln sie ausschließlich zypriotische<br />
Hausmannskost. Die Kundschaft<br />
wird beim Namen genannt. Meist sind es<br />
Stammgäste, die in den Häusern Tochnis<br />
Quartier für ein oder zwei Wochen genommen<br />
haben. Der malerische Ort und seine<br />
68 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
TEXT GERHARD SCHILLINGER<br />
FOTOS RENE ROSSIGNAUD, SPANISCHES FREMDENVERKEHRSAMT, CTO, SHUTTERSTOCK<br />
Ferien abseits<br />
des Einheitsbreis<br />
Hideaways für echte<br />
Individualisten mit Stil<br />
und Charme<br />
Nachbardörfer Kalavassos und Pentakomo<br />
sind typische Vertreter des Agrotourismus<br />
auf Zypern. Mit viel persönlichem Einsatz<br />
gingen die Bewohner daran, leer stehende<br />
Häuser im Dorf zu renovieren und nach persönlichem<br />
Geschmack und Geldbeutel einzurichten.<br />
Alte Bauernmöbel wurden vom<br />
Dachboden geholt und das Himmelbett aus<br />
Pinienholz mit fast antiken Wolldecken der<br />
Urgroßeltern veredelt.<br />
Von einfach-bäuerlich bis kostbar-elegant<br />
reicht die Auswahl. Gemeinsam sind allen<br />
jedoch ein intensiver Kontakt zur einheimischen<br />
Bevölkerung und größtmögliche<br />
Naturnähe. In unmittelbarer Nähe wurden<br />
Wanderwege angelegt, und die Drapia-Reitfarm<br />
in Kalavassos sorgt mit acht Arabern<br />
und englischen Vollblütern für Ausflüge<br />
hoch zu Ross in eine noch unzerstörte Idylle<br />
Zyperns. Und das Meer ist auch nur zehn<br />
Autominuten entfernt.<br />
IM MALTESISCHEN LANDHAUS DIE GELASSENHEIT<br />
DES LEBENS ENTDECKEN. Nur knapp 20 Minuten<br />
Schifffahrt liegen zwischen Malta und<br />
der kleineren Schwesterinsel Gozo – und<br />
doch bedeuten sie den Wechsel in eine<br />
andere Ferienwelt. Friedlich dümpeln die<br />
typischen Luzzu-Boote im Hafen, einige<br />
Fischer flicken wie für Fotografen bestellt<br />
ihre Netze für die nächste Ausfahrt. Man<br />
hat Zeit. Zeit für ein Leben in Beschaulichkeit<br />
und im Einklang mit Natur und Tra -<br />
di tion.<br />
Nur knapp 26.000 der fast 400.000 Malteser<br />
leben auf Gozo. Das schafft Platz, genügend<br />
Freiraum und Ruhe für Einheimische<br />
und Touristen auf der rund 15 x 7 km großen<br />
Insel. Und genau das wollen die Bewohner<br />
Gozos ihren Gästen in Form der „Razzetts“,<br />
der revitalisierten Farmhäusern im<br />
landestypischen Stil, bieten.<br />
Aus dem hellen Naturstein der Insel errichtet,<br />
verströmen diese Häuser den authentischen<br />
Charme Gozos und bieten so auch<br />
ohne Klimaanlage angenehme Raumtemperaturen<br />
selbst im Hochsommer. Luxus<br />
und hoher Komfort innen wie außen sind<br />
allerdings typisch. Da gibt es großzügige<br />
S alons mit Kamin, Schlafzimmer mit<br />
romantischen Himmelbetten oder versteckte<br />
Hinterhöfe mit üppigen Gärten und<br />
dem eigenen verschwiegenen Privatpool in<br />
Panoramalage über der Insel.<br />
JULI 2010
01 02<br />
01 Spanien. Kaum vorstellbar in Mallorca – aber<br />
gerade dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten abseits<br />
des Pauschaltourismus.<br />
02 Zypern. Das eigene Ferienhaus fern vom<br />
Massentourismus. Urlaub bei Freunden, wo man<br />
als als Urlauber zur Familie zählt. zählt.<br />
03 Malta. Malta.<br />
Zeit für Beschaulichkeit und Urlaub im<br />
Einklang mit Natur und Tradition. Auf der Insel Gozo<br />
gibt es genug Freiraum und Ruhe für Einheimische<br />
und Touristen.<br />
FISCHERROMANTIK ODER EIN LEUCHTTURM AN DER<br />
ADRIA. Einst waren es die ärmlichen Unterkünfte<br />
für die Fischer auf ihren Fahrten<br />
durch die Adria, heute dienen die ehemals<br />
kärglichen Fischerhäuser auf den kroatischen<br />
Kornateninseln „Robinsons auf Zeit“<br />
als paradiesische Fluchtpunkte vor der Hektik<br />
unserer Zeit. Allesamt direkt am glasklaren<br />
Meer und mitten in Olivenbäumen gelegen,<br />
erlauben sie ihren Gästen einen Urlaub<br />
inmitten totaler Natur und vor allem absoluter<br />
Stille. Alle paar Tage tuckert das Versorgungsschiff<br />
mit den nötigen Lebensmitteln<br />
vorbei, um die Urlauber mit Essbarem<br />
zu bedienen. Alternativ kann auch ein Boot<br />
von den Vermietern gebucht werden, um in<br />
den Geschäften der Ferienorte einzukaufen.<br />
Es geht aber noch einsamer. Wer dem<br />
drohenden Burnout entkommen will, kann<br />
sich in Kroatien auch in Leuchttürmen<br />
einige Zeit von der Welt isolieren. Eine<br />
Handvoll dieser für die Schifffahrt noch<br />
heute wichtigen Signalgeber haben sich<br />
nämlich in Ferienwohnungen verwandelt.<br />
Leicht erreichbar ist jener von Savudrija an<br />
der Westspitze Istriens. Mitten in der Adria<br />
thront dagegen der Leuchtturm von Pa-<br />
03<br />
lagruza auf der gleichnamigen 1.400 m langen<br />
und 300 m breiten Insel. Um die knappen<br />
Plätze zu ergattern, sollte man aller-<br />
dings schnell sein – schließlich gibt es auch<br />
anderswo auf der Welt Gestresste mit dem<br />
Wunsch nach absoluter Erholung.<br />
AUF DER SPANISCHEN FINCA INDIVIDUALITÄT PUR<br />
GENIESSEN. Auch wenn es beim Anblick der<br />
Urlaubermassen auf dem Flughafen von<br />
Mallorca kaum vorstellbar erscheint: Gerade<br />
die spanische Tourismushochburg bietet<br />
Individualisten eine große Auswahl an<br />
Alternativen zu den üblichen Hotelklötzen<br />
an überlaufenen Stränden. Denn während<br />
sich der Fremdenverkehr à la Ballermann<br />
auf die südliche Küste konzentriert, blieb<br />
das Inselinnere im zentralen Hügelland<br />
großteils unberührt. Hier haben alteingesessene<br />
mallorquinische Adelsfamilien,<br />
wohlhabende Landwirte oder auch Künstler<br />
ihre Fincas und Landsitze für Urlauber<br />
geöffnet. Die Auswahl reicht vom einfachen<br />
Steinhaus mit Selbstverpflegung bis hin<br />
zur gediegenen Hacienda mit Himmelbett,<br />
Reitstall und Gourmetverpflegung. Fürstlich<br />
lässt es sich etwa in Deia mitten in den<br />
Tramuntanabergen urlauben. Bereits im<br />
vorigen Jahrhundert war das heutige<br />
Künstlerzentrum die Residenz reicher Patrizierfamilien,<br />
die hier der sommerlichen<br />
Hitze der Küste zu entfliehen suchten. Die<br />
Umgebung eignet sich für beschauliche<br />
Wanderungen zum ehemaligen Landgut<br />
Ludwig Salvators oder Ausflügen zu den<br />
zahlreichen Galerien und stimmungsvollen<br />
Restaurants. Mehr Erholung ist kaum mehr<br />
möglich … ■<br />
Angebote für den<br />
individuellen Urlaub<br />
Agrotourismus in Zypern: Bauernhäuser in Tochni<br />
und Kalavassos sind u. a. bei FTI Touristik und TUI in<br />
jedem Reisebüro zu buchen.<br />
Piratenhäuser und Leuchttürme: Interhome hat<br />
auf den Kornaten in Kroatien mehrere ehemalige<br />
Fischerhäuser direkt am Meer im Katalog.<br />
www.interhome.at<br />
Farmhäuser auf Gozo/Malta: Ein gutes Angebot von<br />
Razzett-Farmhäusern auf der kleinen Insel Gozo findet<br />
sich bei Interhome.<br />
www.interhome.at<br />
Fincas auf Mallorca: Fincas unterschiedlicher Größe<br />
und Ausstattung haben u. a. TUI, Gulet oder Dertour im<br />
Programm.<br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 69
TEXT MICHAEL T. LANDSCHAU<br />
LIVING / LIFESTYLE FOTOS STEFAN BADEGRUBER, MARTIN HESZ, © LACHLAN BLAIR/LOXPIX.COM, CLAUDIA PRIELER, SCHLOSS<br />
WEITRA FESTIVAL, THEATERSOMMER HAAG, LAXENBURGER KULTURSOMMER, M.CONZALES-ORTIZ<br />
Ein Fest voll<br />
kultureller Vielfalt<br />
Sommertheater mit besonderem Flair<br />
Das Theaterfest Niederösterreich unter dem Vorsitz von Werner Auer präsentiert<br />
sich ab 22. Juni an 22 Spielorten mit einem Füllhorn großartigen Kulturangebots –<br />
von Komödien, Klassikern, Musicals bis hin zur Operetten und Opern.<br />
Melk. 50 Jahre Sommerspiele müssen gefeiert werden.<br />
„EIN LAND KANN NIE GENUG KULTUR HABEN.“<br />
Mit diesen Worten eröffnete der Landeshauptmann<br />
von Niederösterreich Dr.<br />
Erwin Pröll die Präsentation des Spielplans<br />
2010 im NOVOMATIC Forum. Und<br />
dass dies keine leeren Worthülsen sind,<br />
untermauerte der Landeshauptmann<br />
mit dem Versprechen, das niederösterreichische<br />
Kulturbudget trotz schwieriger<br />
Zeiten nicht zu beschneiden.<br />
Und so tragen die Subventionen des Landes,<br />
die Unterstützungen der Gemeinden<br />
und nicht zuletzt die Erlöse aus Kartenverkäufen<br />
und Sponsorengeldern dazu<br />
70 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
MOVING<br />
bei, dass das Theaterfest Niederösterreich<br />
zehn Wochen lang ein anspruchsvolles<br />
und abwechslungsreiches Theaterprogramm<br />
zu moderaten Eintrittspreisen<br />
bieten wird.<br />
DIE SCHÖNSTEN PLÄTZE NIEDERÖSTERREICHS.<br />
Von Staatz bis Haag, von Laxenburg bis<br />
Weitra verwandeln sich imposant historische,<br />
ästhetisch moderne und bezaubernd<br />
verträumte Plätze Niederösterreichs<br />
zu Theaterräumen der ganz<br />
besonderen Art. Ganz gleich, ob die<br />
Naturkulissen der Felsenbühne Staatz<br />
oder der Burg Perchtoldsdorf, öffentliche<br />
Plätze wie in Stockerau oder Haag und<br />
historische Gebäude wie das Stift Altenburg<br />
oder die Stadtpfarrkirche in Retz:<br />
Sommertheater hat immer ein ganz besonderes<br />
Flair. Die laue Abendluft, der<br />
offene Sternenhimmel und ja, auch die<br />
manchmal lästigen Mücken. All das gehört<br />
dazu, so wie die allabendliche Sorge<br />
der Intendanten vor einem plötzlichen<br />
Regenschauer. Doch das Theaterfest Niederösterreich<br />
hat, gerade was das Wetter<br />
betrifft, an vielen Spielorten Vorsorge<br />
getroffen. Von den 22 Hauptspielorten<br />
JULI 2010
verfügen zehn Open-Air-Bühnen über<br />
Schlechtwetter-Ausweichmöglichkeiten<br />
und sieben Spielorte sind gar wetterunabhängig.<br />
Und die fünf reinen Open-<br />
Air-Bühnen dürfen vertrauensvoll auf<br />
die guten Kontakte des Landeshauptmanns<br />
zum Wettergott hoffen.<br />
TRADITION HEISST AUCH DIE LEIDENSCHAFT<br />
BEWAHREN. Die Klassiker mal ganz klassisch<br />
oder doch ganz anders. Man sieht<br />
sie immer wieder gerne, nie langweilig,<br />
gibt es doch von Mal zu Mal Neues zu<br />
ent decken. Schön, dass auch heuer das<br />
Theaterfest Niederösterreich wieder eine<br />
sehr feine Auswahl an klassischen Schauspielen<br />
von Shakespeare bis Schiller darbietet.<br />
Es darf auch gelacht werden, denn<br />
was wäre ein Theatersommer ohne rasante<br />
Verwechslungskomödien und satirischen<br />
Possen. Und ich spreche hier<br />
nicht von Klamauk, denn was beim<br />
Nieder österreichischen Theaterfest von<br />
Karl Farkas über Neil Simon bis hin zu<br />
Nes troy gezeigt wird, ist kluge und<br />
zwerchfellstrapazierende Unterhaltung<br />
vom Feinsten. Selbstverständlich kommen<br />
auch die Freunde des Musiktheaters<br />
vollends auf ihre Kosten. Fein inszenierte<br />
klassische Operndramen von<br />
Bizet bis Verdi, dramatisch komische und<br />
opulente Musicalproduktionen wie „Victor<br />
Victoria“ oder „3 Musketiere“ sind zu<br />
erwarten. Letzteres gar als österreichische<br />
Erstaufführung. Und natürlich die<br />
Operette „Eine Nacht in Venedig“ mit<br />
ihren hinreißenden Melodien. Da fällt es<br />
sehr schwer, sich zu entscheiden. Und<br />
über Geschmack und Gusto lässt sich ja<br />
bekanntlich nicht streiten, also findet<br />
wirklich jeder seine ganz persönliche Reiseroute<br />
durch das Theaterfest Nieder<br />
österreich 2010 ... so auch ich (siehe<br />
Kasten rechts).<br />
SCHAUSPIELER MIT UNBÄNDIGER SPIELFREUDE.<br />
Zahlreiche Publikumslieblinge der heimischen<br />
Theaterszene, wie beispielsweise<br />
Elfriede Ott, Alfons Haider, Marika<br />
Lichter oder Waltraud Haas, um nur<br />
einige zu nennen, stellen ihr schauspielerisches<br />
Können Jahr für Jahr in den<br />
Dienst des Theaterfestes Niederösterreich.<br />
Mit unbändiger Spielfreude und<br />
organisatorischem Engagement bezaubern,<br />
verzaubern und berühren sie abseits<br />
der gewohnten großen Bühnen oder<br />
des Fernsehschirms. Besonders erwäh-<br />
nenswert ist auch, dass die Intendanten<br />
der einzelnen Spielorte auch immer<br />
engagierten Jungschauspielerinnen und<br />
Jungschauspielern die Chance geben,<br />
sich einem breiten und interessieren<br />
Publikum zu empfehlen. So ist schon<br />
manches Talent beim Theaterfest Niederösterreich<br />
aus der Taufe gehoben<br />
worden. Versuche, auch Quereinsteiger,<br />
Meine ganz persönliche Sommertheater-Reiseroute<br />
50 Jahre Sommerspiele Melk<br />
Anlässlich dieses Jubiläums präsentieren die Sommerspiele Melk in diesem Jahr<br />
zwei Eigenproduktionen in der Donauarena Melk. Friedrich Schillers berühm-<br />
testes Drama „Wilhelm Tell“ und die 60er-Jahre Musikrevue „Twist and Shout“.<br />
Beide Abende stehen inhaltlich für das Aufbegehren einer Gesellschaft gegen<br />
überlebte Autoritäten. Mit dabei Andreas Patton und Tini Kainrath.<br />
Schloss Weitra Festival 2010<br />
Komödienspiele in Laxenburg<br />
Beim Laxenburger Kultursommer wird William Shakespeares „Sturm“ dank der erprobten<br />
Feder von Susanne F. Wolf zu „Stürmischer Sturm“ – ein Alt-Wiener Komödienspaß mit<br />
Marika Lichter und Adi Hirschal und vielen anderen. Übrigens werden heuer 26 Jahre<br />
Komödienspiele in der Franzensburg gefeiert – und zehn Jahre Uraufführungen der heite-<br />
ren Nachdichtungen von Susanne Felicitas Wolf.<br />
„Adel verpflichtet“, eine Komödie von Karl Farkas, mit der er fulmi-<br />
nante Erfolge am Broadway feierte, findet seine Aufführung beim<br />
Schloss Weitra Festival. Intendant Felix Dvorak, der auch für die Regie<br />
verantwortlich zeichnet, droht eine zwerchfellerschütternde intelligente<br />
Hochstaplergeschichte an. Dabei sind unter anderem Felix Dvorak himself,<br />
Felix Kurmayer und Christine Reiler.<br />
Stockerauer Open Air Festival<br />
Felsenbühne Staatz – Musicalsommer<br />
Die bekannte Geschichte des jungen D’Artagnan, der sich gemeinsam mit den<br />
„3 Musketieren“ durch dieses Verwirrspiel um Liebe, Macht und Intrigen kämpft, zeigt<br />
die Felsenbühne Staatz in einer aufwendigen Produktion, und das vor der imposan-<br />
ten Felsenkulisse des Staatzer Berges. Unter der Regie von Intendant Werner Auer<br />
und der musikalischen Leitung von Gregor Sommer spielen unter anderen Christof<br />
Messner, Christoph Apfelbeck, Bernd Kainz, Rupert Preißler, Simone Niederer, Eva-Maria<br />
Gugganeder und Werner Auer.<br />
„Victor Victoria“ heißt es bei Alfons Haider in Stockerau. Das pointenreich<br />
rasante Broadway-Musical von Blake Edwards mit der grandiosen Musik von<br />
Henry Mancini basiert auf dem gleichnamigen Film mit <strong>Juli</strong>e Andrews. In der<br />
Titelrolle die wunderbare und stimmgewaltige Maya Hakvoort. Weiters singen<br />
und spielen unter der Regie von Gabriel Barylli der Hausherr Alfons Haider,<br />
Christoph Zadra und viele andere.<br />
Festival Retz<br />
Einen musikalischen Leckerbissen präsentiert Intendant Alexander Löffler<br />
mit der Oper „Dido & Aeneas“. Er begibt sich dabei auf eine musikalisch-<br />
literarische Spurensuche dies- und jenseits der österreichisch-tschechi-<br />
schen Grenze. Den kompositorischen Stilistiken entsprechend wird erstmals<br />
in diesem Sommer die Stadtpfarrkirche St. Stephan in Retz Aufführungsort<br />
der Oper sein.<br />
wie heuer beispielsweise die bezaubernde,<br />
aber schauspielerisch unbe leckte<br />
Ex-Miss Austria Christine Reiler oder die<br />
ORF-Journalistin und „Dancing Stars“-<br />
Gewinnerin Claudia Reiterer auf die<br />
Bühne zu holen, mögen strategisch wirken,<br />
können aber durchaus für Überraschungen<br />
sorgen. So oder so, da sollte<br />
man dabeisein! ><br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 71
Fragen an Werner Auer,<br />
Vorsitzenden des Theaterfestes Niederösterreich<br />
FOKUS: Herr Auer, welche Aufgaben umfasst Ihre Tätigkeit als Vorsitzender des Theaterfestes<br />
und wie lässt sich das mit Ihrer Intendanz der Felsenbühne Staatz vereinbaren?<br />
Werner Auer: Ich sehe meine Hauptaufgabe vor allem als Sprecher und Ansprechstelle<br />
der 22 Mitgliedsbühnen. Das Aufgabenfeld ist sehr breit gefächert und auch sehr interessant,<br />
von Verhandlungen mit Fördergebern und Institutionen wie zum Beispiel der<br />
Krankenkasse über Besprechungen mit Medienpartnern und Sponsoren bis hin zur<br />
Koordination der gemeinsamen Werbeauftritte. Die Herausforderung liegt sicher<br />
darin, dass ein Hauptteil der Arbeit für das Theaterfest Niederösterreich mit den<br />
Vorbereitungsarbeiten für mein eigenes Festival in Staatz zusammenfällt. Aber dieser<br />
zusätzliche Zeitaufwand war mir von Anfang an bewusst.<br />
Ist es auch Ihre Aufgabe, den Gesamtspielplan zu gestalten oder können die jeweiligen<br />
Intendanten hier frei entscheiden?<br />
Die Stückauswahl liegt allein bei den einzelnen Intendanten. Wir versuchen natürlich,<br />
etwaige „Dubletten“ zu vermeiden, aber die Entscheidung liegt bei den Bühnen. Wir<br />
versuchen natürlich auch, die Premierentermine zu koordinieren, so gut es eben geht.<br />
Ich kann und möchte es mir nicht anmaßen, in die künstlerischen Entscheidungen der<br />
Intendantenkollegen einzugreifen. Es muss schließlich ja auch jeder Intendant seine<br />
Stückwahl und den künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg verantworten. Ich fände<br />
es auch nicht sinnvoll, das Programm des Theatersommers „zentral“ zu steuern.<br />
Mit dem Bolland & Bolland-Musical „3 Musketiere“ erwartet uns auf der Felsenbühne<br />
Staatz wieder eine sehr spektakuläre Produktion. Warum gerade diese Musical?<br />
Als ich „3 Musketiere“ erstmals 2006 in Berlin gesehen habe, war ich sehr beeindruckt<br />
von der Umsetzung des klassischen Stoffes in ein Musical – eine bekannte Geschichte,<br />
ins Ohr gehende Musik, attraktive Hauptrollen und anspruchsvolle Ensemblerollen.<br />
Und schon damals war es ein großer Wunsch von mir, dieses Stück auf der Felsenbühne<br />
Staatz umsetzen zu dürfen.<br />
Es war sicherlich nicht einfach, die Rechte für dieses Musical zu bekommen ...<br />
Ja, die Verhandlungen für die Aufführungsrechte waren langwierig, aber 2009 bekam<br />
ich dann die Zusage für die österreichische Erstaufführung – nicht zuletzt deshalb, weil<br />
der Verlag von der Naturkulisse und der Qualität der vorhergegangenen Produktionen<br />
auf der Felsenbühne Staatz überzeugt war.<br />
Mit welchen Vorstellungen gehen Sie an Ihre Produktionen<br />
heran?<br />
Ich bin ein Freund von historischen Kostümen und aufwendigen<br />
Bühnenbildern, daher inszeniere ich auch entsprechend. Ich<br />
setze die Stücke so um, wie ich sie auch gerne sehen würde. Und<br />
das dürfte anscheinend auch den Geschmack des Publikums treffen.<br />
Ich habe das große Glück, ein zwar kleines, aber sehr engagiertes<br />
Team um mich zu haben, das mir hilft, meine Visionen<br />
umzusetzen. Wir möchten mit unseren Musicalproduktionen im<br />
Wesentlichen Programm für die ganze Familie bieten.<br />
Vielfalt. Spielplan Theaterfest Niederösterreich<br />
unter www.theaterfest-noe.at<br />
Musicalsommer. Felsenbühne Staatz.<br />
72 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
Viel Zeit für die Familie<br />
Unkomplizierte Ferien am Achensee<br />
Tiroler Natur, so weit das Auge reicht. Nicht hektischer Urlaubsrummel,<br />
sondern die Kraft und Ruhe der Natur machen die Urlaubsqualität im<br />
4-Sterne-Hotel Familienparadies Sporthotel Achensee aus.<br />
NICHTS MÜSSEN, ABER ALLES KÖNNEN. Unerschöpflich<br />
ist das Kinderspaßangebot im<br />
Familienparadies Sporthotel Achensee.<br />
Im Sommer gibt es 60 bis 80 Stunden<br />
Baby- und Kinderbetreuung pro Woche.<br />
Allein das Hotelareal, das an das Nordufer<br />
des idyllischen Achensees grenzt,<br />
umfasst über 15.000 m 2.<br />
Die würzige Bergluft und die imposante<br />
Naturkulisse des Karwendelgebirges verlocken<br />
zu Abenteuern. Ganz neu sind<br />
Kletterkurse für Kinder im Kletterparadies<br />
Rofan. Für die Kleinen ab sechs Jahren<br />
sind je sechs Stunden Schnuppergolfunterricht<br />
und Reitunterricht im<br />
Preis enthalten. Für Erwachsene bieten<br />
sich Walking, Laufen, Wandern und<br />
Mountainbiken an.<br />
JULI 2010<br />
TEXT INGEBORG ZAUNER<br />
FOTOS SPORTHOTEL ACHENSEE<br />
INDOOR-SPASS. Auch im Hotel selbst sind der<br />
Abwechslung keine Grenzen gesetzt. Im<br />
700 m 2 großen Spiel- und Abenteuerland<br />
können sich die Kleinen unter Aufsicht<br />
kompetenter Betreuer nach Herzenslust<br />
austoben. Die Softplay-Anlage und die<br />
Kletterwand sind nur zwei Highlights aus<br />
dem Angebot. Der Crazy-Club mit der großen<br />
Theater- und Showbühne sowie der<br />
eigenen Zauberschule dient als Refugium<br />
für Größere. Der kleine Achensee direkt bei<br />
der hoteleigenen Seealm lädt zum Schwimmen,<br />
Planschen und Floßfahren ein. Im<br />
Kids-Wellness-Center entdecken die Kids<br />
auf Basis von Bewegung, Ernährung, Massage<br />
und Kosmetik ein natürliches Körpergefühl.<br />
Kinder ab sieben Jahren eröffnet<br />
sich so spielerisch eine neue Welt.<br />
LIVING / LIFESTYLE / LIFESTYLE<br />
MOVING<br />
MOVING<br />
WELLNESS & RUHE. Das von Familie Hlebaina<br />
und einem über 100-köpfigen Team mit<br />
Begeisterung geführte Hotel zählt zu den<br />
europaweit besten Kinderhotels. Im „Relax-Guide<br />
2010“ wurde das umfassende<br />
Wellnessangebot mit zwei Lilien bedacht.<br />
Das Wellness- und Beauty-Center auf<br />
1.500 m 2 verlockt mit zwei Schwimmbecken,<br />
Eisgrotte und Ruheoase zum<br />
Abschalten. Ein heißes Pflaster ist auch die<br />
neue Saunalandschaft. n<br />
FAMILIENPARADIES<br />
SPORTHOTEL ACHENSEE ****<br />
Familie Hlebaina, Tel. 05246/65 61<br />
info@sporthotel-achensee.com<br />
www.sporthotel-achensee.com<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 73
LIVING / LIFESTYLE<br />
MOVING<br />
74 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
TEXT ROSEMARIE LIERMANN<br />
FOTOS BEIGESTELLT<br />
Pia ist am liebsten überall<br />
dabei. Und auch immer mehr<br />
Hundebesitzer wollen im Urlaub<br />
nicht ohne ihren Vierbeiner sein.<br />
Warum den Hund also nicht<br />
mitnehmen?<br />
JULI 2010
Mit dem Hund auf Urlaub<br />
Nicht ohne den besten Freund verreisen<br />
Mit dem geliebten Hund in die Ferne – was kann es Schöneres geben? Damit<br />
sich alle Zwei- und Vierbeiner wohlfühlen, muss die Reise gut geplant sein.<br />
Wienerwaldhof – das Grüne liegt so nah. Das am Waldrand gelegene Hotel lädt zum Erholen und Ausspannen ein. Man fühlt sich wie im Urlaub<br />
und doch daheim. Der familiengeführte Betrieb lässt den Gast zur Ruhe kommen. Die Zimmer sind mit Vollholzmöbeln eingerichtet.<br />
ENDLICH URLAUB. Man freut sich eine halbe<br />
Ewigkeit auf den lang ersehnten Urlaub.<br />
Dieses Mal, das habe ich mir geschworen,<br />
kommt mein Hund aber mit! Beim letzten<br />
Urlaub habe ich Coco mit tausend<br />
Ratschlägen bei meiner Tochter abgegeben.<br />
Die darauffolgende Telefonrechnung<br />
hatte es in sich. Jeden Tag hab ich<br />
angerufen und gefragt – nein, nicht wie<br />
es meiner Tochter geht, sondern wie<br />
mein Hund sich fühlt. Jault er, vermisst<br />
er mich, frisst er, auch wenn ich nicht da<br />
bin? Zu guter Letzt bat ich die Tochter<br />
noch, Coco den Hörer zum Ohr zu geben,<br />
damit ich mit ihr sprechen konnte. Das<br />
war selbst ihr zu viel. Sie legte einfach<br />
auf und weigerte sich in Folge, das Thea<br />
ter noch einmal mitzumachen. „Du verreist<br />
nur mehr mit deinem Hund!“ bekam<br />
ich zu hören. No problem! Nichts<br />
stärkt die Beziehung zwischen Hund und<br />
Frauchen mehr, als mal so richtig ausgiebig<br />
und stressfrei, fern vom beruflichen<br />
Alltag, Zeit miteinander zu verbringen.<br />
Mittlerweise sind Hunde in den Urlaubsorten<br />
auch gern gesehen. Ich beschließe<br />
in Österreich zu bleiben und Coco als<br />
Dank für die emotionale Nähe, die sie<br />
mir vermittelt, ein richtiges Verwöhnprogramm<br />
zu bieten.<br />
REISEN MIT DEM HUND IM AUTO. Mit dem<br />
Auto zu reisen, ist für den Hund die angenehmste<br />
Art, da er das Autofahren<br />
meist schon gewohnt ist. Bei längeren<br />
Strecken muss alle zwei Stunden pausiert<br />
werden, um Gassi zu gehen oder<br />
den Vierbeiner mit Wasser zu versorgen.<br />
Kurz vor und während der Reise sollte<br />
man den Hund nicht füttern. Bei längeren<br />
Fahrten kann er ein wenig Trockenfutter<br />
anstelle von Feuchtfutter bekommen.<br />
Das Gebläse der Klimaanlage sollte<br />
nicht direkt auf den Hund gerichtet sein,<br />
Zugluft kann leicht eine Bindehautentzündung<br />
hervorrufen. Der sicherste<br />
Platz im Auto ist für den Vierbeiner ein<br />
verschließbarer Transportkorb im Kombi <br />
kofferraum oder auf der Rückbank auf<br />
AntiRutschmatten und einem Trenngitter<br />
zu den vorderen Autositzen. Inner<br />
JULI 2010 FOKUS I HOME & BUSINESS 75
76 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
„Ich wäre reisefertig“, meint Coco.<br />
„Bitte nimm alles mit, was ich brauche<br />
– Spielzeug und vor allem meinen Ball!“<br />
JULI 2010
Private Naturinsel. Das Dietlgut liegt mitten im Wald in Hinterstoder. Hier kann man mit Kind und Hund entspannen. Die Besitzer des Gutes gehen<br />
mit den Gästen auf Wunsch wandern, laufen, Nordic Walken, golfen und bergwandern.<br />
halb des Autos soll die Leine abgenommen<br />
werden, damit sich der Hund nicht<br />
verheddert. Sicherheitsgurte sind ebenfalls<br />
für Hunde im Handel erhältlich und<br />
empfehlenswert, da der Hund bei einer<br />
Vollbremsung nicht nur sich, sondern<br />
auch die anderen Insassen gefährdet.<br />
EIN THEATERBESUCH IST FÜR DEN HUND LANG-<br />
WEILIG. Bereits bei der Buchung sollte<br />
man Angaben über die Hunderasse,<br />
Größe und Vorlieben des Hundes machen.<br />
Manche Hotels bieten eigenes<br />
Hundefutter, man sollte klären, ob das<br />
vonnöten ist oder ob der Vierbeiner nur<br />
sein eigenes Futter bevorzugt.<br />
Da die vielen neuen Eindrücke für das<br />
Tier verwirrend sein können, ist es ratsam,<br />
beim Futter die Routine beizubehalten.<br />
Auch lieb gewonnene Utensilien<br />
mit dem vertrauten Geruch von daheim<br />
sollten nicht fehlen. Ein Kauknochen,<br />
ein Spielzeug und der Lieblingsschlafkorb<br />
vertreiben im Nu aufkommendes<br />
JULI 2010<br />
Heimweh und erleichtern die Eingewöhnung<br />
im Urlaubsquartier. Man sollte<br />
sich, um spätere Unannehmlichkeiten<br />
zu vermeiden, im Hotel gleich informieren,<br />
wo der Hund hindarf und wo nicht.<br />
Gegen eventuelle Sachbeschädigung ist<br />
eine Hundeversicherung ratsam, die<br />
Polizze sollte man mitnehmen.<br />
Besonders praktisch ist es natürlich,<br />
wenn ein Hotel auch einen Hundesitter<br />
Dienst anbietet. Damit hat man die<br />
Möglichkeit, auch ohne den Liebling<br />
etwas zu unternehmen. Ein Theaterbesuch<br />
mit Warten im Auto ist letztendlich<br />
für einen Hund sehr langweilig.<br />
NICHT OHNE MEINEN HUNDEPASS UND DIE<br />
HUNDEREISEAPOTHEKE. Seit 1. Oktober<br />
2004 gilt für alle EULänder eine einheitliche<br />
Regelung: Wer mit einem Tier<br />
verreisen will, braucht den EUReisepass.<br />
Das blaue Dokument wird vom<br />
Tierarzt ausgestellt. Jeder Hund muss<br />
gechipt und gegen Tollwut geimpft sein.<br />
Und auf keinen Fall sollte man die<br />
Hundereiseapotheke vergessen. Ein unangenehmer<br />
Bienenstich, eine Bissverletzung,<br />
all das kann am schönen Urlaubsort<br />
passieren und muss schnell und<br />
fachgerecht versorgt werden.<br />
DAS GEHÖRT IN DIE REISEAPOTHEKE: Medikamente,<br />
die der Hund auch zu Hause einnehmen<br />
muss, Medikamente gegen<br />
Durchfall, Insektenstiche und Reiseübelkeit,<br />
Flohhalsband, Zeckenzange,<br />
Ohren und Augentropfen, Wunddesinfektionsmittel,<br />
Verbandszeug Hundesocke<br />
für Pfotenverletzung wie Schnittwunden,<br />
Pflaster, Einweghandschuhe,<br />
Schere mit abgerundeten Spitzen, Pinzette,<br />
Fieberthermometer, Heilsalbe,<br />
Hirschtalgsalbe oder Vaseline für rissige<br />
Pfoten, Mittel gegen Ungeziefer, Notfalltropfen<br />
für Stresssituationen (BachblütenRescueTropfen),<br />
Kältekompresse,<br />
Telefonnummer des Notfallarztes am<br />
Urlaubsort.<br />
FOKUS I HOME & BUSINESS 77
Hotel Alpina Hinterglemm. In der Nähe des<br />
Ortszentrums, unweit der Zwölferkogelbahn. Ein<br />
gemütliches Hotel mit komfortabler Ausstattung.<br />
MIT DEM HUND AM WASSER. Die meisten Hunde<br />
sind ausgezeichnete Schwimmer und<br />
lieben es, in den See zu springen. Vorerst<br />
sollte man sich aber erkundigen, ob das an<br />
dem jeweiligen Ort erlaubt ist. Wenn dem<br />
so ist und der Hund sich weigert, ins kühle<br />
Nass zu tauchen, sollte man ihn nicht<br />
dazu zwingen, auch Hunde können bei zu<br />
viel Stress ertrinken. Die meisten Hunde<br />
aber lieben das Wasser und wollen gar<br />
nicht mehr heraus. Wichtig ist, dass ihr<br />
Hund nach dem Schwimmen nicht stundenlang<br />
in der Sonne liegt, sondern einen<br />
schattigen Platz findet, wo er sich ausruhen<br />
kann.<br />
MASSAGE FÜR DEN HUND. Was soll denn das<br />
nun wieder, werden Menschen, die keinen<br />
Hund haben, vermerken. Jetzt soll es<br />
auch noch Wellness und Massage für den<br />
Hund geben. Das ist ja wohl übertrieben!<br />
Ist es nicht, sagen Hundebesitzer. Denn<br />
während die Massage am Humansektor<br />
total anerkannt ist (Heil, Sport, Wellnessmassage<br />
usw.), ist die Tiermassage<br />
hierzulande noch weitgehend unbekannt.<br />
Dabei haben Tiermassagen ein sehr breites<br />
Anwendungsspektrum. Vom Abbau<br />
körperlicher wie psychischer Alltagsbelastungen<br />
unseres Hundes über Unterstützung,<br />
Verbesserung und Erhaltung der<br />
Leistungsfähigkeit bis hin zum Einsatz<br />
bei speziellen gesundheitlichen Problemstellungen<br />
– bei allem kann Massage hilfreich<br />
für das Tier sein. Es kann nicht sprechen,<br />
aber es kann genießen. Gott sei<br />
Dank gewinnt Tiermassage auch in Österreich<br />
immer mehr Resonanz. Gesucht<br />
sind Hotels, die unsere geliebten Vierbeiner<br />
auch in dieser Richtung verwöhnen. n<br />
Die besten Freunde des Menschen<br />
sind uns willkommene Gäste!<br />
AUSTRIA TREND LIFE RESORT LOIPERSDORF****<br />
„Wellness auf vier Pfoten“ – so lautet das Motto für Hund und Herrl. Während die Zweibeiner sich bei Massagen<br />
verwöhnen lassen, kommt auch der Hund nicht zu kurz und kann ebenso massiert werden.<br />
liferesort@austria-trend-at – www.austria-trend.at/Life-Resort-Loipersdorf<br />
GASTHOF PENSION GABRIELE in Maria Wörth am Wörthersee***<br />
Die hundefreundliche Ferienunterkunft in Kärnten, wo der vierbeinige Freund herzlich willkommen ist.<br />
Bademöglichkeit für Mensch und Hund am nahegelegenen Hafnersee. Hunde wohnen übrigens gratis!<br />
gasthof-pension.gabriele@aon.at - www.gasthof-pension-gabriele.at<br />
PENSION GRUBER in Bad Gastein***<br />
Wer seinen treuen Freund verwöhnen möchte, findet in der hundefreundlichen Pension Gruber ein umfassendes<br />
Wellnessangebot für seinen Vierbeiner. So unverfälscht wie die Natur im Nationalpark Hohe Tauern ist auch die<br />
Gastlichkeit, mit der man hier empfangen wird.<br />
info@pension-gruber.com – www.pension-gruber.com<br />
HOTEL & SPA DER STEIRERHOF in Bad Waltersdorf****<br />
Einmalig und allein liegt der Steirerhof auf den grünen Hügeln der Steiermark. Einige Zimmer sind speziell für<br />
Tierbesitzer reserviert. Sie liegen im Erdgeschoss, wo Ihr Vierbeiner gleich von der Terrasse in das ihm vorbehal-<br />
tene Wäldchen kann. So kann Ihr Liebling ruhig mitkommen.<br />
reservierung@dersteirerhof.at - www.dersteirerhof.at<br />
DOG HOLIDAY IM CUBE NASSFELD<br />
Das Cube Nassfeld in Kärnten bietet erstmals in diesem Sommer Urlaub mit Hund an. Vielfältig und abwechs-<br />
lungsreich ist das Angebot für Besitzer und deren Vierbeiner. Von Wochenenden mit erfahrenen Spitzen-Trainern,<br />
neuen Dog-Fun-Sportarten bis hin zu einem Mental- und Vitaltraining für Hundesportler wird alles geboten. Aber<br />
auch Gäste, die lieber Wander- und Sportaufenthalte mit ihrem Hund bevorzugen, sind im Cube richtig. Hunde<br />
sind übrigens kostenlos untergebracht.<br />
info.nassfeld@cube-hotels.com - www.cube-nassfeld.at<br />
HOTEL ALPINA HINTERGLEMM***<br />
Ein gemütliches Hotel mit komfortabler Ausstattung und guter Küche. Man kann die Annehmlichkeiten der<br />
Sonnenterrasse und der Sauna genießen. Die hauseigenen Hunde Gismo und Joy freuen sich auf jeden<br />
Besucher, aber ganz besonders auf die vierbeinigen Gäste. Hundesitting und Training auf Anfrage. Spazierwege<br />
direkt vom Haus aus.<br />
info@alpina-hotel.net – www.alpina-hotel.net<br />
WIENERWALDHOF****<br />
Es ist die Lage, die dieses Haus so einzigartig macht. Das entzückende Hotel ist familiengeführt und liegt direkt<br />
am Waldesrand. Man spürt in dem Haus die Liebe zum Detail an jeder Ecke. Die weitläufige Gartenanlage lädt<br />
zum Entspannen ein. Die Zimmer sind der Gegend angepasst und mit Vollholzmöbel sowie viel Geschmack ein-<br />
gerichtet. Hunde sind auch im Restaurant willkommen. Ein Futternapf steht zur Verfügung. Spazierwege finden<br />
sich direkt hinter dem Haus. Eine wunderschöne Sauna und ein Hallenbad bieten Entspannung pur.<br />
info@wienerwaldhof.at – www.wienerwaldhof.at<br />
Naturidyllhotel Dietlgut in Hinterstoder ***<br />
Das Dietlgut ist wie eine private Naturinsel. Gleich vor der Haustür kann es losgehen. Die Devise des Hauses lau-<br />
tet: Laufen Sie sich jung – Essen Sie sich jung – Denken Sie sich jung. Sport steht an oberster Stelle. Die Hobbys<br />
der Inhaber des Hotels sind: Laufen, Tennis, Golf, Bergwandern, Nordic Walking. Hunde sind hier besonders<br />
willkommen. Nicht nur weil der Haushund, die Daffy sich über jeden Besuch freut, sondern weil die Lage und<br />
Umgebung ein wahres Paradies für Hunde ist. hotel@dietlgut.at, www.dietlgut.at<br />
HOTEL HAUS AM SEE am Weissensee in Kärnten****<br />
Das Hotel ist eines der wenigen Häuser am Weissensee mit direktem Seezugang. Man gleitet quasi vom<br />
Frühstück auf der Sonnenterrasse direkt auf sein Sonnenplätzchen. Über den großen Schwimmsteg mit Treppe<br />
oder mit einem der frei verfügbaren Ruderboote kann man in See stechen – mit Hund oder ohne. Alles, was zur<br />
Familie gehört, ist im Hotel Haus am See herzlich willkommen. Auf die Vierbeiner wartet ein Begrüßungspaket.<br />
Ein separater Seestrandabschnitt ist eigens für Hunde mit Familienanschluss reserviert – damit alle Zwei- und<br />
Vierbeiner etwas vom See haben und niemand zu Hause bleiben muss.<br />
hotel@haus-am-see.at – www.haus-am-see.at<br />
78 FOKUS I HOME & BUSINESS JULI 2010
Urlaubsheimat Tirol<br />
Erholung für Mensch und vier Pfoten<br />
Im **** S Bergresort Seefeld spürt man einfach die Natürlichkeit und Erdverbundenheit<br />
Tirols. Dass dieses Hotel auch Urlaub für vier Pfoten anbietet, ist<br />
für Hundebesitzer ideal. So kann man gemeinsam herrliche Tage erleben.<br />
HUNDE HERZLICH WILLKOMMEN! Auch den vierbeinigen<br />
Mitreisenden wird im Bergresort<br />
Seefeld das gewisse Extra geboten. Hier hat<br />
man das perfekte Ambiente für die Entspannung<br />
bei Mensch und Tier geschaffen.<br />
Und jeder, der mit seinem Hund auf Urlaub<br />
fährt, weiß, wie wichtig das ist – denn es<br />
sollen ja beide schöne und unvergessliche<br />
Tage erleben. Im Bergresort Seefeld wird<br />
alles getan, damit sich nicht nur das Frauchen<br />
oder Herrchen, sondern auch der<br />
treue vierbeinige Begleiter wohlfühlt. Bereits<br />
bei der Anreise gibt es ein kleines Begrüßungsgeschenk.<br />
Ebenso werden Wasser-<br />
und Futternapf vom Hotel zur<br />
Verfügung gestellt. Ein kuscheliger Schlafplatz<br />
sowie das tägliche „Betthupferl“ für<br />
den Hund sind selbstverständlich. Und wer<br />
Leine oder Halsband vergessen hat, dem<br />
wird gerne geholfen – man kann sich die<br />
JULI 2010<br />
TEXT INGEBORG ZAUNER<br />
FOTOS BEIGESTELLT<br />
fehlende Ausrüstung im Hotel ausborgen.<br />
In der Zirbenstube sind auch Hunde beim<br />
Abendessen gerne gesehen. Und wenn es<br />
mal sein muss, dann gibt es sogar einen<br />
„Gassidienst“ auf Anfrage. Und im hoteleigenen<br />
Biobadeteich darf sich auch der<br />
Hund abkühlen und auf der Liegewiese<br />
spielen. Das sind einfach tolle Hundeferien,<br />
und jeder Vierbeiner würde gerne dem<br />
Bergresort Seefeld ins Gästebuch schreiben,<br />
dass er gerne mit seiner Familie wiederkommen<br />
würde.<br />
„DEIN STÜCK HEIMAT“. Das Hotel wurde bis<br />
zum Sommer 2010 großzügig mit einem<br />
völlig neuen Hotelkonzept um- und ausgebaut.<br />
Hier darf sich der Gast noch Heimat<br />
erwarten. Die Natürlichkeit und die Erdverbundenheit<br />
Tirols ziehen sich durch das gesamte<br />
neue Hotel. Mit heimeligen Zimmern<br />
LIVING / LIFESTYLE<br />
MOVING<br />
und gesunder Tiroler Hausmannskost bis<br />
hin zu den Wohlfühlanwendungen aus reinen<br />
alpinen Naturschätzen hält das Bergresort<br />
Seefeld Tirols beste Seiten bereit. Im<br />
ausgebauten Alpenspa versetzen Anwendungen<br />
mit speziellen Angeboten – alleine<br />
oder zu zweit – Körper und Seele in sommerliche<br />
Hochstimmung. Auch das leibliche<br />
Wohl kommt nicht zu kurz. Auf den<br />
Tisch kommt, was gerade Saison hat: typische,<br />
mit viel Liebe zubereitete Tiroler Spezialitäten.<br />
Denn Urlaub muss auch durch<br />
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**** S BERGRESORT SEEFELD<br />
Wellness & Spahotel Tirol<br />
Münchner Straße 215, 6100 Seefeld/Tirol<br />
Tel. 05212/25 71<br />
bergresort@kaltschmid.info<br />
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Atmosphäre und anmutender Charme<br />
zeichnen dieses erstklassige 5-Sterne-<br />
Hotel im Zentrum von Abano Terme aus.<br />
Ausgezeichneter Service und herzliche<br />
Gastfreundschaft gehören hier ebenso zur<br />
Tradition des Hauses wie die exzellente<br />
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Gewonnen haben je ein Parfum von Azzaro: Sylvia Mikolka, 1200 Wien; Reinhold Korner, 9812 Pusarnitz; Eduard Prinz,<br />
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Zum Gewinn eines Dyson-Staubsaugers gratulieren wir herzlich omas Berenz, 1210 Wien; Martina Hustena,<br />
3100 St. Pölten; Gerhard Madenberger, 1130 Wien.<br />
Über ein Wochenende mit dem neuen Range Rover Sport darf sich Gernot E. Wetzel, 1090 Wien, freuen.<br />
Eine traumhafte Urlaubswoche im ****Hotel Posthotel Lamm in Südtirol wird Dr. Elfriede Nebel, 1080 Wien, verbringen.<br />
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FOKUS I HOME & BUSINESS 81
TEXT ROSEMARIE LIERMANN<br />
DIE UMFRAGE FOTOS BEIGESTELLT<br />
Wo verbringen Promis ihren Urlaub?<br />
Sonne, Strand, Meer, Berge oder gar zu Hause bleiben ...<br />
82 FOKUS I HOME & BUSINESS<br />
SABINE PETZL, SCHAUSPIELERIN: Da ich seit drei Jahren für meinen Dreh zwischen Wien und Hamburg<br />
pendle, ist mir die Zeit des Urlaubs heilig. Im Sommer werde ich erstmals nach Mieming in Tirol<br />
fahren, weil ich mein fußballverrücktes Söhnchen in ein Fußballcamp von Didi Constantini begleite.<br />
Ich werde es gemütlich angehen, lesen, mit dem Golden Retriever Mopti ein wenig wandern, während<br />
Sohn Sascha selig im Tor stehen wird, um es sauber zu halten. Urlaub bedeutet für mich: Zeit für mich,<br />
Zeit, mich umzusehen, Zeit zum Kuscheln und zum Plaudern. Zeit, die Bande mit meinem Kind zu<br />
festigen, und Zeit, seine und meine eigenen Wurzeln zu pflegen und zu stärken. Wenn es meine Drehtage<br />
an der Ostsee erlauben, würde ich im August noch gerne in mein Lieblingshotel in Radstadt<br />
fahren, wo wir seit fast zehn Jahren mindestens einmal im Jahr urlauben.<br />
ANDY LEE LANG, MUSIKER UND SÄNGER: Heuer zieht es mich im Sommer einmal in das Himalajagebiet.<br />
Genauer gesagt nach Ladakh – Indien. Diese Gegend wird auch als „Klein-Tibet“ oder als „Land der<br />
hohen Pässe“ bezeichnet. Für mich ist dieser Trip – wir bewegen uns auf Höhen bis 5.500 Meter –<br />
eine ausgezeichnete Gelegenheit, mich wieder zu erden und der „Burnout Falle“ zu entkommen.<br />
Ein Highlight wird sicher auch der Besuch des Klosterfestes am Tso-Moriri-See sein. Ich brauche bei<br />
meinen Reisen immer wieder neue Herausforderungen und das absolute Naturerlebnis – schon<br />
immer wollte ich einmal diese Gegend bereisen – und heuer ist es soweit!<br />
ANDREA HÄNDLER, KABARETTISTIN: Wie schon im letzten Jahr werden mein Freund und ich den Sommer<br />
wieder in Österreich verbringen. Man riskiert zwar immer, dass es regnet – der Mai war eine<br />
Katastrophe –, aber unser Land hat trotzdem sehr viel zu bieten. Dieses Jahr haben wir Kärnten<br />
gewählt. Ausgiebige Wanderungen stehen auf dem Tagesplan. Nach einem schweißtreibenden Tag<br />
genießen wir dann die gute Küche. Auch wenn es mir keiner glauben wird, aber im Urlaub gehe ich<br />
früh schlafen, stehe zeitig auf und genieße den Tag. Im Winter machen wir dann wieder eine große<br />
Reise. Wahrscheinlich wird es, wie im Vorjahr, wieder Indien werden.<br />
GABRIELA BENESCH, SCHAUSPIELERIN: So richtig Ferien mache ich erst im Winter zum Skifahren oder<br />
auch, um mir dann für lange und weite Reisen Zeit zu nehmen. In den Sommermonaten fahre ich<br />
eher selten auf Urlaub, da arbeite ich viel, denn für den Schauspieler hat die Filmarbeit im Sommer<br />
Hochsaison. Allerdings schlage ich mir auch dann jedes Jahr knapp eine Woche raus, fahre nach<br />
Kärnten, steig ganz früh rauf auf abgeschiedene Almen und Berge und genieße die Natur. Wenn die<br />
Witterung passt, komme ich mit einem Korb Schwammerln zurück. Das ist für mich Erholung pur.<br />
JULI 2010
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Kuschelhotel<br />
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