NIEDERÃSTERREICH - Fokus-Media
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Österreich € 4,–P.b.b. Verlagspostamt A-1140 WienZlg.-Nr. 06Z036886 M<br />
<br />
www.fokus-media.at<br />
WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Niederösterreich öffnet Türen.<br />
ecoplus. öffnet standorte.<br />
Die schönsten Frühlingswohnungen.<br />
www.wohnung.at
EDITORIAL<br />
LIEBE LESER!<br />
WIRTSCHAFTSSTANDORT. In kaum einem österreichischen Bundesland ist die Landschaft<br />
des Immobilienmarktes so heterogen und facettenreich wie in Niederösterreich. Das größte Bundesland<br />
Österreichs zählt heute zu den Top-Standorten für Unternehmen aller Art. Stabilität<br />
und Dynamik bilden exzellente wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Aktuelle Entwicklungen,<br />
Marktberichte und Gespräche mit Experten aus dem Bundesland runden das Thema ab.<br />
INTERNATIONAL. Die MIPIM an der Côte d’Azur war auch heuer wieder Bühne für erstklassige<br />
Investorenkontakte und diente als Treffpunkt für den Aufbau von Geschäftsbeziehungen sowie<br />
dem Austausch von Erfahrungen. Das heurige Ehrengastland war die Türkei. „Willkommen in<br />
Istanbul!“ heißt es nunmehr auch in Salzburg, auch ein interessantes Indiz dafür, dass TURKISH<br />
AIRLINES eine der am schnellsten wachsenden Fluggesellschaften der Welt ist.<br />
„Wenn Sie auf den Mond<br />
zielen und Sie treffen ihn<br />
nicht, landen Sie noch<br />
immer bei den Sternen.“<br />
Henry Ford<br />
LEISTBARER WOHNBAU. Wir widmen uns in den kommenden Ausgaben der Frage nach<br />
Wegen und Ansätzen, wie Bauen kostengünstiger und Wohnen wieder leistbarer gemacht werden<br />
können – und sollten. Einleitend haben wir dazu Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak besucht, der es wie<br />
folgt auf den Punkt bringt: „Es muss an allen Rädchen gedreht werden“, und in seinen Ausführungen<br />
einen breiten und authentischen Bogen spannt vom Hinterfragen überzogener gesetzlicher<br />
und technischer Anforderungen, den Gründen und Kostentreibern, warum generell zu<br />
teuer gebaut wird, über ein notwendiges und sinnvolles Umdenken in der Stadtpolitik bis hin zu<br />
Trends der Barrierefreiheit, Nutzergewohnheiten und den Perspektiven für den Wohnbau.<br />
FERTIGHAUS. FOKUS sprach mit Kommerzialrat Suter, Geschäftsführer von Hartl Haus und<br />
Präsident des Österreichischen Fertighausverbandes, über Ausführungsqualität, geprüfte Materialien,<br />
Innovationen und neue Impulse. Die Mitglieder im Fertighausverband beschreiten eine<br />
entsprechende Qualitätsstrategie – Österreich ist zudem das einzige Land Europas, das über eine<br />
eigene Fertighausnorm, die ÖNORM B 2310, verfügt.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen Ihr<br />
Dr. Alexander Scheuch<br />
ecoplus unterstützt Unternehmen bei allen Fragen rund um Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte<br />
in ganz Niederösterreich – egal ob Sie an einem bestehenden Standort investieren<br />
oder einen neuen entwickeln wollen. Dazu kommen 17 Wirtschaftsparks, die ecoplus als Eigentümer<br />
oder Partner betreibt. Was immer Sie unternehmen und wo immer Sie Platz für neue Ziele suchen:<br />
Niederösterreich öffnet Türen – mit ecoplus. www.ecoplus.at
INHALT<br />
IMMOBILIEN<br />
06 News & Infos<br />
Kurznachrichten aus dem Immobilienbereich.<br />
18 Wa(h)re Wohngeschichten<br />
Immobilien in Film und Fernsehen.<br />
22 Herausforderungen im Wohnbau<br />
FOKUS im Gespräch mit Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak und<br />
Dipl.-Ing. Elmar Hagmann, Bauunternehmen Sedlak.<br />
18<br />
26 Energieeffizienz von Gebäuden<br />
Deutliche Verschärfungen der Gebäuderichtlinie.<br />
28 MIPIM 2013<br />
Ehrengastland Türkei – Verleihung der MIPIM Awards.<br />
32 Smart und sicher wohnen<br />
Immer mehr Hightech-Extras halten in das moderne<br />
Fertighaus Einzug.<br />
36 Holz Massiv Nachhaltig<br />
Angenehmes und gesundes Wohnen über viele Generationen.<br />
38 Konsequente Qualitätsstrategie<br />
FOKUS im Gespräch mit KR Dir. Roland Suter, Geschäftsführer<br />
von HARTL HAUS und Präsident des Österreichischen<br />
Fertighausverbandes.<br />
40 Wiener Immobilien Messe 2013<br />
Ein optimaler Mix aus Angebot, Beratung und Marktplatz.<br />
22<br />
44<br />
WIRTSCHAFTSSTANDORT NÖ<br />
44 Der Traum vom Haus in Niederösterreich<br />
Fast jeder Zweite sucht ein Einfamilienhaus.<br />
46 Facettenreich<br />
Ein Streifzug durch Niederösterreichs Immobilienlandschaft.<br />
50 Alles aus einer Hand<br />
Die HYPO NOE Immo-Servicekette.<br />
54 Festspiele Reichenau 2013<br />
Die Erotik der Sommerfrische.<br />
BUSINESS<br />
56 Wirtschaftsmotor Flughafen Salzburg<br />
Der Salzburger Flughafen hat in den letzten Jahren zunehmend<br />
an Bedeutung gewonnen.<br />
4 FOKUS APRIL 2013
58 Fliegen mit den Besten<br />
„Willkommen in Istanbul!“ heißt es, wenn TURKISH<br />
AIRLINES viermal pro Woche Salzburg mit Istanbul<br />
verbinden wird.<br />
62 Zutrittskontrolle<br />
Die Karte als virtuelles Netzwerk.<br />
16<br />
58<br />
68 Im <strong>Fokus</strong><br />
FOKUS immer hautnah am Geschehen ...<br />
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
72 News<br />
Kurznachrichten aus der Welt der Wirtschaft.<br />
72<br />
74 Vielseitige Finanzinstrumente<br />
Anleihen sind aus dem modernen Staats- und<br />
Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken.<br />
76 Vitamin-C-Dusche<br />
Die Zukunft des Wohnens.<br />
LIVING & LIFESTYLE<br />
78 News<br />
Neues und Interessantes auf dem Markt.<br />
82 Julian Rachlin<br />
Ein Star, der am Boden blieb.<br />
86 Balkonien<br />
Die grüne und blühende kleine Oase zum Gärtnern<br />
und Entspannen.<br />
90 Sonne – Freund & Feind<br />
Besonders in der heißen Jahreszeit ist<br />
Sonnenschutz angesagt.<br />
92 Urlaub mit Fun und Action<br />
Cluburlaube sind auch heuer wieder die Trend-Ferienform.<br />
98 Gewinnspiel<br />
FOKUS verlost tolle Urlaubspreise.<br />
88<br />
Medieneigentümer, Herausgeber- und Chefredaktionsanschrift ÖWG Werbeagentur und Verlags GmbH, Bergmillergasse 5/Stiege 2/2. DG, A-1140 Wien,<br />
Tel. +43 (0)1/813 03 46-0, office@fokus-media.at, www.fokus-media.at Herausgeber und Geschäftsführer Dr. Alexander Scheuch Verlagsleitung Walter Thomas<br />
Chefin vom Dienst Ingeborg Zauner Grafik MG, André Unger, Leopold Engelmann Office Ingeborg Zauner, Sabine Reiterer Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Hansjörg Preims, Dr. Alexander Scheuch, Walter Thomas, Dipl.-Ing. Peter Matzanetz, Mag. Andreas Besenböck, Ingeborg Zauner, Gabriella Mühlbauer, Rosemarie Liermann,<br />
Mag. Elfi Oberhuber, Dr. Stephan R. Eberhardt, Christian Prenger, Mag. Gerhard Schillinger, Dr. Gerhard Gangelberger, Margot R. Dimi, Michael T. Landschau,<br />
Josef Metzger Anzeigen Wolfgang Schebek, Sonja Auer, Renate Hofbauer, Sylvia Kalinka Coverfoto ecoplus Vertrieb Medien für Med Freier Vertrieb und Messen<br />
Medien für Med, Post AG, FOKUS<br />
APRIL 2013 FOKUS 5
IMMOBILIEN<br />
Text Hansjörg Preims<br />
NEWS<br />
PORR<br />
MIT BAU DES STYRIA TOWERS BETRAUT<br />
Der Styria Tower, eines der aktuell größten Hochbauprojekte in der<br />
Steiermark, wird der neue Sitz der Styria <strong>Media</strong> AG in Graz. Nach jahrelanger<br />
Planung geht das Projekt nun in die Realisierung und wird dem<br />
Grazer Messequadranten eine neue architektonische Note verleihen.<br />
Die PORR wurde als Generalunternehmer inklusive Ausführungsplanung<br />
mit dem Bau des prestigeträchtigen Projekts betraut. Generaldirektor<br />
Karl-Heinz Strauss zeigt sich über den anspruchsvollen Hochbauauftrag<br />
erfreut: „Es ist für uns auch ein großer Vertrauensbeweis in<br />
unsere Leistungsstärke und Kompetenz.“ In dem 60 Meter hohen Turm<br />
und den 14. Obergeschoßen sind neben den Büroflächen auch ein hochmoderner<br />
Newsroom, das Studio der Antenne Steiermark, eine Bank<br />
und ein Betriebskindergarten untergebracht. Die Fertigstellung ist für<br />
Ende 2014 avisiert.<br />
FOTO: ESMC GRAZ GMBH<br />
ÖSW<br />
HOCH HINAUS UND EIN ZUHAUSE AUF ZEIT<br />
FOTO: ÖSW<br />
Leopoldtower – bis 2015 entsteht in Wien-Leopoldau<br />
das CITYGATE.<br />
Die ÖSW-Gruppe präsentierte auf der Wiener Immobilienmesse<br />
am 16. und 17. März ihre neuen Immobilienprojekte. Der<br />
Schwerpunkt lag auf den spannenden neuen Projekten room-<br />
4rent und dem Leopoldtower. Unter dem Namen room4rent entstehen<br />
63 Wohneinheiten am Storchengrund und 190 im Messecarrée<br />
Nord. Ob Student, Neuankömmling, Wiener auf Zeit oder<br />
Pendler – die servicierten Apartments von room4rent sollen für<br />
alle eine komfortable Lösung bieten. Fünf Firmen, ein Tower:<br />
Bis 2015 entsteht in Wien-Leopoldau ein neues Stadtviertel, das<br />
CITYGATE. Ein modernes Einkaufszentrum bildet das Zentrum<br />
room4rent. Unter dem Namen room4rent entstehen 63 Wohneinheiten<br />
am Storchengrund (Bild) und 190 im Messecarrée Nord.<br />
des neuen Grätzels direkt an der U1-Station Aderklaaer Straße.<br />
Die ÖSW-Gruppe bietet dort für jeden Geschmack das passende<br />
Projekt: von der smarten frei finanzierten Mietwohnung der ÖSW<br />
AG über die kompakten Eigentumswohnungen der Wohnungseigentum<br />
GmbH bis hin zu den großzügigen Sky View Apartments<br />
der immo 360° ab dem 19. Stock und ein tolles Penthousegeschoß<br />
– ebenfalls im frei finanzierten Eigentum. Auch der Projektpartner<br />
6b47 bietet in den letzten neun Geschoßen schöne Eigentumswohnungen.<br />
room4rent wird auch in diesem Projekt mit<br />
rund 100 Kurzzeitapartments ein Zuhause auf Zeit anbieten.<br />
6 FOKUS APRIL 2013
ALLPLAN<br />
FÜR AUSGEZEICHNETEN<br />
IFC-EXPORT ERNEUT<br />
ZERTIFIZIERT<br />
Der internationale Zusammenschluss buildingSMART hat die<br />
BIM-Lösung (Building Information Modeling) Nemetschek<br />
Allplan in Bezug auf den IFC-Export – und damit auf die Unterstützung<br />
des Open BIM-Prozesses – intensiv getestet und erneut<br />
zertifiziert. Damit ist Allplan eines von vier Produkten auf dem<br />
AEC-Markt, das diese Auszeichnung auf dem inter nationalen<br />
buildingSMART Meeting in Waltham, USA, am 12. März 2013<br />
verliehen bekommen hat. Nemetschek Allplan unterstützt IFC<br />
als Industriestandard und die Entwickler kooperieren mit anderen<br />
Unternehmen der AEC-Branche, um auch beim Thema Open<br />
BIM-Austausch weiter führend zu bleiben. Die Industry Foundation<br />
Classes (IFC) sind ein offener Standard im Bauwesen zur<br />
digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen. Abgebildet werden<br />
die logischen Gebäudestrukturen (zum Beispiel Fenster –<br />
Öffnung – Wand – Geschoß – Gebäude), zugehörige Eigenschaften<br />
(Attri bute) sowie optionale Geometrie. Damit lassen sich<br />
unter anderem komplexe 3D-Planungsdaten mit Bauelementen<br />
und beschreibenden Attributen zwischen verschiedenen Bausoftwaresystemen<br />
austauschen.<br />
APRIL 2013
CONWERT<br />
ERGEBNIS 2012 ALS SOLIDE BASIS<br />
Die im österreichischen ATX gehandelte conwert Immobilien Invest SE hat das<br />
Geschäftsjahr 2012 erfolgreich abgeschlossen. „Im vergangen Jahr hat conwert wichtige<br />
strategische und operative Meilensteine für weiteres Wachstum gesetzt“, sagte Johannes<br />
Meran, Vorsitzender des Verwaltungsrats der conwert. „Wir haben unsere Bilanz im Zuge<br />
der strategischen Refokussierung aufgeräumt und damit eine solide Basis für die Weiterentwicklung<br />
als langfristig orientierter Bestandshalter von Wohnimmobilien in Österreich<br />
und Deutschland geschaffen.“ Unter Berücksichtigung von außerordentlichen Einmaleffekten<br />
sowie der positiven Effekte aus der Neubewertung des Wohnimmobilienportfolios in<br />
Österreich und Deutschland im vierten Quartal 2012 hat conwert das Ziel eines EBT von<br />
50 Mio. € für das Geschäftsjahr 2012 erreicht. Die Umsatzerlöse sanken im Vergleichszeitraum<br />
von 852,9 Mio. € um 26,7 % auf 625,1 Mio. €, bedingt vor allem durch die planmäßig<br />
geringeren Veräußerungserlöse von 409,6 Mio. € (2011: 613,3 Mio. €). Die hierbei erzielten<br />
Margen lagen mit durchschnittlich 9,2 % jedoch über dem IFRS-Buchwert am oberen Ende<br />
des für 2012 angestrebten Korridors von 5 bis 10 %. Die Vermietungserlöse gingen aufgrund<br />
eines insgesamt deutlich kleineren Gesamtportfolios von 210,0 Mio. € um 10,4 %<br />
auf 188,1 Mio. € zurück. Die Bewirtschaftungseffizienz wurde jedoch weiter gesteigert,<br />
wodurch die NRI-Marge (NRI: Net Rental Income) auf 58,7 % (2011: 56,7 %) anstieg.<br />
Die Dienstleistungserlöse lagen mit 27,3 Mio. € aufgrund geringerer Verkaufsaktivitäten<br />
und -provisionen leicht unter den Vorjahreswert von 29,5 Mio. €.<br />
Johannes Meran,<br />
Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrats<br />
der conwert.<br />
FOTO: CONWERT<br />
1010 Wien<br />
Verfassungsgerichtshof<br />
1020 Wien<br />
Casino Admiral, Prater<br />
Gumpoldskrichen<br />
Novomatic Zentrale<br />
1140 Wien<br />
Hotel Royal Palace<br />
1060 Wien<br />
EKZ Gerngross
FACILITY-MANAGEMENT<br />
21. ATGA FACILITY KONGRESS POWERED BY FMA<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK FOTO: ATGA<br />
Markus Aschauer rief<br />
das Event 1995 ins Leben.<br />
ENTWARNUNG<br />
ÖSTERREICH DROHT<br />
KEINE IMMO-PREISBLASE<br />
ImmobilienScout24 hat für die österreichischen Landeshauptstädte<br />
seinen „Bubble-Indikator“ berechnet, der Auskunft über<br />
drohende Überhitzungen gibt. Das Ergebnis: Trotz teilweise massiv<br />
steigender Immobilienpreise in Ballungszentren gibt es in<br />
Österreich derzeit keine Anzeichen für eine gefährliche Blasenbildung<br />
auf dem Immobilienmarkt. Vereinzelt lassen sich aber regionale<br />
Überhitzungen beobachten. „Regionale Preisübertreibungen<br />
ja, Immobilienblase nein! Dass Immobilienpreise im Zuge des allgemeinen<br />
Booms derzeit in vielen Städten steigen, ist unbestritten.<br />
Von Blasenbildung kann aber keine Rede sein“, so Dr. Patrick<br />
Schenner, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich.<br />
„Für die Bildung einer Blase bedarf es unterschiedlicher Voraussetzungen,<br />
nicht alle sind aber in Österreich gegenwärtig gegeben.“<br />
Am 5. und 6. Juni 2013 trifft sich die Facility Management Branche zum 21. ATGA<br />
Facility Kongress powered by FMA erstmals in der neuen Location Schloss Laudon,<br />
Wien. Neu ist dieses Jahr außerdem das Workshopmodell und die Einführung zweier<br />
weiterer Kategorien bei den Austrian FM Awards. Der ATGA Facility Kongress hat sich<br />
zu einer der größten nationalen Plattformen im Bereich Facility Management entwikkelt.<br />
Ziel des Facility Kongresses ist es einerseits den Dialog über neue Entwicklungen<br />
zu fördern, und andererseits auch Raum zum Networking und Erfahrungsaustausch zu<br />
bieten. Das neue Workshopmodell und die bewährten Networking Games bringen die<br />
TeilnehmerInnen zusammen. Der Kongress findet 2013 bereits zum 21. Mal statt und<br />
kann auf eine spannende Geschichte zurückblicken. Folgende Schwerpunkte werden<br />
dieses Jahr in zahlreichen Vorträgen diskutiert: „Safety“, „FM und Recht“, „FM und<br />
Technik“, „FM Know How in der Errichtung“, „Gebäude“ und „Entwicklung und News<br />
in der FM Branche“. Der ATGA Facility Kongress hat sich zu einer der größten nationalen<br />
Plattformen im Bereich Facility Management entwickelt. Ziel des Kongresses ist es,<br />
den Dialog über neue Entwicklungen zu fördern sowie Raum zum Networking und Erfahrungsaustausch<br />
zu bieten. Markus Aschauer, der 1995 das Event ins Leben rief:<br />
„Der Kongress ist im Laufe der Zeit viel strategischer geworden. Es geht heute weniger<br />
um die operative Durchführung als vielmehr um langfristige und nachhaltige Strategien<br />
im FM Bereich.“
GRUNDSTÜCKE<br />
VON SPEKULATIONSWELLE ERFASST<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Die Nachfrage nach unbebauten Grundstücken ist in Österreich allein seit Beginn 2011<br />
um knapp ein Viertel gestiegen. Das ergibt eine aktuelle Studie Österreichs größter Immobilienplattform<br />
IMMOBILIEN.NET. Der Trend zur „grünen Wiese“ als Spekulationsobjekt hat<br />
auch die Preise stark ansteigen lassen. Österreichweit verteuerten sich Grundstücke in den<br />
vergangenen fünf Jahren im Schnitt um knapp 22 Prozent auf 105 Euro pro Quadratmeter.<br />
Damit liegen die Wertzuwächse etwa beim Doppelten der Inflation im selben Zeitraum.<br />
Immobilienexperten sehen die Möglichkeiten zu erheblichen Wertsteigerungen als Hauptgrund<br />
für den Anstieg von Nachfrage und Preisen. „Grund und Boden sind in vielen Regionen<br />
in Österreich immer noch stark unterbewertet. Mit weiteren Preiszuwächsen in den<br />
kommenden Jahren ist zu rechnen. Dass Grundstücke keine Erhaltungskosten wie Häuser<br />
oder Wohnungen verursachen, ist für Investoren zusätzlich sehr attraktiv“, erklärt Alexander<br />
Ertler, Immobilienexperte von IMMOBILIEN.NET. Die stärksten Preisanstiege gab es<br />
seit 2008 in Oberösterreich mit über 31 Prozent, dicht gefolgt von Tirol mit 25 Prozent. Auch<br />
in Wien und Salzburg stieg der Wert von Grundstücken im Schnitt um 23 bzw. 21 Prozent.<br />
Die Steiermark gehört mit knapp 18 Prozent Preissteigerung ebenfalls zu den Gewinnern<br />
dieser Entwicklung. Unterhalb der Inflation blieben in den vergangenen fünf Jahren vor<br />
allem Vorarlberg und Niederösterreich. In Niederösterreich gab es einen Anstieg um etwa<br />
6 Prozent, im Burgenland und in Kärnten lagen die Wertveränderungen mit 10 und 11 Prozent<br />
in etwa gleichauf mit der Inflation. Die höchsten Preise für den Quadratmeter Boden<br />
bezahlt man in Österreich in den Wiener Villenbezirken Döbling und Hietzing.
BAUMIT<br />
FASSADE DER UNBEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN<br />
Innovationen 2013. Umweltminister Niki Berlakovich lässt sich von<br />
Georg Bursik (rechts), Geschäftsführer der Wopfinger Baustoffindustrie<br />
GmbH, die Baumit-Innavotionen des Jahres 2013 – Baumit HardTop<br />
und Baumit CreativTop – erläutern.<br />
FOTO: BEIGESTELLT<br />
Baumit präsentierte auf der diesjährigen Bauen&Energie<br />
Messe in Wien mit Baumit HardTop und Baumit CreativTop die<br />
Fassade der unbegrenzten Möglichkeiten. Moderne Objekte<br />
zeichnen sich durch eine klare Architektur und vielfältige Ober-<br />
flächen aus. Das neue Wärmedämmverbundsystem Baumit<br />
HardTop greift diesen Trend auf und ergänzt ihn durch seine<br />
individuelle Note. Baumit HardTop betont dabei jeden gewünschten<br />
Teil der Fassade oder unterteilt Gebäudeabschnitte<br />
in eigene Bereiche. Prägnante Bauteile werden so in Szene gesetzt.<br />
Im Gegensatz zu den aufwendigen vorgehängten Plattensystemen<br />
werden die Baumit HardTop Boards direkt auf das<br />
Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aufgeklebt. Mit dem<br />
neuen Baumit CreativTop wird Handwerk zum Kunstwerk. Dieser<br />
vielseitig gestaltbare pastöse Oberputz lässt sich nicht nur in<br />
758 möglichen Tönen einfärben und kreativ modellieren bzw.<br />
kombinieren, sondern vervielfacht die Kombinationsmöglichkeiten<br />
durch Licht- und Schatteneffekte der Oberflächenstrukturen.<br />
Mit Baumit CreativTop ist auf WDVS bestens geeignet.<br />
MAKLER. VERWALTER. BAUTRÄGER<br />
FOTO: CBRE<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 11
WIENERBERGER<br />
NEUER PARTNER DER PLATTFORM MEINERAUMLUFT.AT<br />
FOTO: S BAUSPARKASSE<br />
v.l.n.r.:<br />
Christian Weinhapl,<br />
GF Wienerberger<br />
Ziegelindustrie GmbH,<br />
Alexandra Nagy, Head of<br />
International Marketing.<br />
Wienerberger unterstützt die unabhängige Plattform und<br />
setzt sich damit für gesunde Luft in Innenräumen ein. Seit<br />
März ist der Ziegelproduzent Wie nerberger als neuer Partner<br />
mit an Bord und setzt sich künftig gemeinsam mit Meine-<br />
Raumluft.at für eine verstärkte Bewusstseinsbildung rund um<br />
das Thema ein. „Wir freuen uns sehr,<br />
dass wir Wienerberger als neuen Partner<br />
gewinnen konnten. Als Ziegelproduzent<br />
stellt das Unternehmen eine ideale Ergänzung<br />
für unsere Plattform dar – schließlich<br />
haben Baustoffe und die Bauweise einen<br />
wesentlichen Einfluss auf die Luftqualität<br />
in Innenräumen“, so Plattformsprecher<br />
Thomas Schlatte. Die 2011 gegründete unabhängige<br />
Plattform MeineRaumluft.at hat<br />
sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit für<br />
das Thema „Gesunde Raumluft“ zu sensibilisieren.<br />
Durch umfassende Aufklärung –<br />
zum Beispiel durch eigene Studien und Publikationen<br />
sowie öffentlichkeitswirk same<br />
Aktionen wie dem „Tag der guten Raumluft“<br />
– will man zu einer spürbaren Verbesserung<br />
der Luftqualität in Innenräumen beitragen. Die Plattform<br />
stützt ihre Tätigkeit im Wesentlichen auf die Koope ration mit öffentlichen<br />
Institutionen, Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen,<br />
die einen entscheidenden Einfluss auf die Raumluft nehmen<br />
können.<br />
SCHIEDEL<br />
1. PASSIVHAUSZERTIFI-<br />
ZIERTES KAMINSYSTEM<br />
Schiedel International<br />
stellt das erste<br />
passivhauszertifizierte<br />
Kaminsystem vor,<br />
den Schiedel „Xpert“.<br />
Damit trägt Schiedel<br />
einem Trend Rechnung,<br />
der sich bis<br />
2020 noch verstärken<br />
wird: das Wohnen in<br />
hochenergieeffizienten<br />
Gebäuden - und<br />
trotzdem mit Kamin.<br />
Übergabe. Schiedel-CEO Dr. Frank<br />
Herrmann (re.), Prof. Dr. Benjamin Krick<br />
Hauptgründe sind die Behaglichkeit des Wohnraumklimas, aber<br />
auch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, wie Öl oder<br />
Gas. Dem Schiedel „Xpert“ wurde nun vom Passivhaus Institut<br />
Darmstadt die erste Zertifizierung für einen Kamin in diesem<br />
Segment verliehen. „Wir freuen uns, diese Weltneuheit in Österreich<br />
im Rahmen der Energiesparmesse Wels der breiten Fachöffentlichkeit<br />
zu präsentieren“, freut sich CEO Dr. Frank Herrmann.<br />
BUWOG & EHL<br />
WOHNUNGSMARKT<br />
WIEN 2013<br />
Die BUWOG und<br />
EHL Immobilien präsentieren<br />
den 1. Wiener<br />
Wohnungsmarktbericht.<br />
Demnach<br />
wird die Angebotslükke<br />
tendenziell weiter<br />
wachsen. Bis 2015 soll<br />
die durchschnittliche<br />
Jahresproduktion<br />
rund 10.000 Einheiten<br />
betragen – deutlich<br />
weniger als die<br />
Nettonachfrage nach zusätzlichen Wohnungen. Die Herausforderungen<br />
der nächsten Jahre: steigende Bevölkerungszahl und sinkende<br />
Haushaltsgrößen, immer weniger Geld für den geförderten<br />
Wohnungsneubau, schwierige Finanzierungen und und ein deutlich<br />
sinkendes Angebot an leistbaren Wohnungen. Die Eigentumspreise<br />
sieht man deutlich steigend, die Preise für Luxuswohnungen<br />
sollen sich auf hohem Niveau einpendeln. Der Mietpreisanstieg<br />
soll leicht über der Inflation liegen.<br />
FOTO: SCHIEDEL, SHUTTERSTOCK<br />
12 FOKUS APRIL 2013
LEICHTBAU<br />
ENERGIE- UND KOSTENEFFIZIENTER ALS MASSIVBAUTEN<br />
FOTO: BAU.GENIAL, SHUTTERSTOCK<br />
Stefan Vötter,<br />
GF von BAU.<br />
GENIAL.<br />
Kosten. Bei den Berechnungen für das Einfamilienhaus (Neubau) sind die Leichtbauweisen generell kosteneffizienter als Massivbauten.<br />
„Bei der Kosten-Nutzen-Rechnung hat der Leichtbau eindeutig<br />
die Nase vorn“, ist Stefan Vötter, Geschäftsführer von BAU.<br />
GENIAL, überzeugt. Er beruft sich dabei auf die aktuelle Studie<br />
„Berechnung von kostenoptimalen Mindestanforderungen an die<br />
Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“, erstellt von der Austrian<br />
Energy Agency. Analog zu den Vorgaben der EU hat die Österreichische<br />
Energieagentur Referenzgebäude definiert und hinsichtlich<br />
ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses in Bezug auf die<br />
Gesamtenergieeffizienz untersucht. Beim Neubau wurden zudem<br />
auch unterschiedliche Bauweisen untersucht: Ziegelmassiv-, Holz-<br />
massiv- und Holzleichtbau. Bei den Berechnungen für das Einfamilienhaus<br />
(Neubau) weisen die Leichtbauweisen laut Studie die<br />
niedrigsten Kostenniveaus auf und sind generell kosteneffizienter<br />
als Massivbauten. Mit Ausnahme der Kompaktlüftungsvarianten<br />
liegt aus rein finanzieller Perspektive das Kostenoptimum aller betrachteten<br />
Systeme bei einem jährlichen Heizwärmebedarf von 52<br />
kW/h pro Quadratmeter. Das entspricht den aktuellen Anforderungen<br />
der gültigen OIB-Richtlinie 6 an den Heizwärmebedarf<br />
beim Neubau von Wohngebäuden. Aus makroökonomischer Sicht<br />
ist jedoch ein Heizwärmebedarf von 15 kW/h als ideal zu sehen.<br />
s geht um Vertrauen.<br />
Über die Jahre hat sich unser Portfolio stabil entwickelt – auf Basis einer langfristigen Strategie und<br />
der sorgfältigen Abwägung von Chancen und Risiken. Dem Vertrauen unserer Anleger gerecht zu<br />
werden, ist die Aufgabe, der wir uns täglich stellen. Hier investieren Sie in ehrliche Partnerschaft.<br />
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BEFRAGUNG<br />
SO BAUT UND SANIERT ÖSTERREICH 2013<br />
Die ersten Messen des Jahres 2013 geben ein Stimmungsbild<br />
über die Bauvorhaben der Österreicher. Sanierung wird das Top-<br />
Thema sein, der Neubau bleibt auf niedrigem Niveau. Zu diesen<br />
Ergebnissen kommt Saint-Gobain ISOVER Austria nach einer<br />
Analyse der Beratungsgespräche auf der „Klagenfurter Häuslbauermesse“,<br />
der Salzburger „Bauen und Wohnen“ und der Wiener<br />
„Bauen und Energie“ 2013. „Die Absichtserklärungen der Bauherren<br />
sind absolut eindeutig. Selbst wenn diese Befragung keinen wissenschaftlichen<br />
Anspruch stellt, zeigt sie die Richtung unmissverständlich<br />
auf“, betont Mag. Monika Döll, Marketingleiterin bei<br />
Saint-Gobain ISOVER Austria. Wer sein Haus energetisch verbessern<br />
möchte, fängt damit meist ganz oben an: am Dach. 32,5 % der<br />
Befragten gaben an, dass sie die oberste Geschoßdecke dämmen<br />
wollen, 31 % wollen das Dach dämmen und 14,7 % beides. Da das<br />
Dach bei alten Häusern meist den größten Energieverlust verursacht<br />
– bis zu 30 % der Raumwärme verlassen hier das Haus –, ist<br />
diese Maßnahme auch außerordentlich sinnvoll. An der Fassade<br />
wollen nur 12,5 % der Befragten etwas ändern. Maßnahmen an der<br />
Kellerdecke haben sich nur 9,3 % vorgenommen.<br />
Feuchteschutz mit Isover VARIO KM Duplex.<br />
WIENERBERGER<br />
MIT VIEL GLÜCK ZUM<br />
NEUEN EBIKE<br />
MIETRECHT<br />
LUDWIG URGIERT<br />
TRANSPARENZPAKET<br />
FOTOS: BEIGESTELLT<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
FOTO: ISOVER<br />
Energiesparend und wohngesund bauen kann sich jetzt richtig<br />
auszahlen: Insgesamt verlost die Wienerberger Ziegelindustrie im<br />
Laufe des Jahres 2013 zehn eBikes an österreichische Häuslbauer.<br />
„Mit unserer neuen Ziegel-Generation, der Porotherm<br />
W.i-Produktlinie, schaffen wir die optimale Grundlage für energiesparendes<br />
Bauen. Der Porotherm 49 W.i kam daher auch bei der<br />
Errichtung des e4-Ziegelhaus 2020 im niederösterreichischen<br />
Zwettl zum Einsatz. Das in Niedriegstenergie-Bauweise konzipierte<br />
Einfamilienhaus erzeugt per Jahressaldo mehr Energie, als es verbraucht.<br />
Dieser Energieüberschuss kann beispielsweise für Elektro-<br />
Mobile genutzt werden. Mit unserem eBike-Gewinnspiel wollen wir<br />
smarten Bauherren, die auf die aktuellen e4-Bautrends und somit<br />
auch auf die Umwelt achten, belohnen“, so Mag. Christian Weinhapl,<br />
Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH. Ziehungen<br />
von März bis Oktober 2013.<br />
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig bekräftigt seine Forderung<br />
nach einem dringend notwendigen Transparenzpaket für Mieten.<br />
„Wir stellen eine zunehmende Häufung unlauterer Praktiken bei<br />
der Vermietung am privaten Wohnungsmarkt fest“, so Ludwig: „Einerseits<br />
gibt es zwar klare gesetzliche Bestimmungen, welche Zuund<br />
Abschläge bei der Berechnung des Mietzinses geltend gemacht<br />
werden dürfen. Andererseits müssen diese aber nicht ausgewiesen<br />
und den Mieterinnen und Mietern offengelegt werden.“ Wohnungssuchenden<br />
fehle somit jede Möglichkeit zur unmittelbaren<br />
Überprüfung. Die mietrechtlichen Regelungen müssten vom Bundesgesetzgeber<br />
dringend reformiert werden, so Ludwig, denn die<br />
tägliche Praxis zeige, „dass das aufgrund der fehlenden Transparenz<br />
in der Regel Zuschläge willkürlich und ohne Grenzen nach<br />
oben verrechnet werden.“ Die Betroffenen seien dieser „konsumentenfeindlichen<br />
Praxis“ immer stärker ausgeliefert.<br />
14 FOKUS APRIL 2013
BÜROGEBÄUDE BRUCK/MUR<br />
NACHHALTIGES VORZEIGEPROJEKT<br />
FOTO: MARKUS KAISER, GRAZ<br />
Saniert und erweitert, ist das Gebäude in Bruck/Mur, in dem<br />
das Bezirksgericht, das Finanzamt und das Vermessungsamt<br />
eingemietet sind, nach fast eineinhalb Jahren Bauzeit kaum<br />
wieder zu erkennen. Die Fassade ist in hellem Grün gehalten,<br />
der Vorplatz wurde mit Sitzgelegenheiten und Grünflächen<br />
neu gestaltet. Das Bürogebäude hat sich aber nicht nur optisch<br />
verwandelt. Der aus den 1960er-Jahren stammende Altbau ist<br />
auch ein Vorzeigeprojekt im Bereich Nachhaltigkeit und<br />
Energieeffi zienz. „Schon bei der Planung gab es neben dem<br />
,klassischen‘ Team aus Bauherrn, Generalplaner und Nutzer<br />
zusätzliche Fachplaner für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“,<br />
sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE Austrian<br />
Real Estate, „rund 8,5 Millionen Euro wurden seitens der<br />
ARE in die Sanierung und Erweiterung investiert.“ Das Projekt<br />
wurde auf seine ökonomische, ökologische und soziokulturelle<br />
Nachhaltigkeit überprüft und dahingehend optimiert umgesetzt.<br />
Das gesamte Gebäude mit einer Fläche (NGF) von rund 6.200<br />
Quadratmetern wartet nun mit einer Biomasse-Fernwärmeheizung,<br />
einer Photovoltaikanlage und einer innovativen Solarwabenfassade<br />
auf, deren Luftpolster auf den Sonnenstand reagiert:<br />
Bei niedrig stehender Wintersonne heizt sich die Luft in den Waben<br />
auf, bei hohem Einstrahlungswinkel der Sommersonne verschatten<br />
die Waben und haben dadurch einen kühlenden Effekt<br />
auf den Luftpolster im Element. Der Trakt des Bezirksgerichts<br />
wurde um rund 875 Quadratmeter erweitert und aufgestockt und<br />
erstrahlt auch innen in neuem Glanz. Helle Farben und Glaselemente<br />
prägen das Erscheinungsbild im Eingangsbereich, auf den<br />
Gängen, in den Büros und Verhandlungssälen.<br />
MODERNE ARCHITEKTUR<br />
AUF HISTORISCHEM HAUS<br />
Westbahnstraße 28, 1070 Wien
ENGEL & VÖLKERS<br />
JETZT AUCH IN MEXIKO<br />
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SPATENSTICH<br />
NEUER SHOPPINGPARK<br />
IN ASTEN<br />
FOTO: ENGEL & VÖLKERS<br />
FOTO: ZUCHNA.AT<br />
Mexiko. Erster Engel & Völkers Shop eröffnet in Los Cabos Neues Einkaufserlebnis im „Frunpark“, Eröffnung Herbst 2013.<br />
Engel & Völkers baut seine weltweite Position weiter aus und<br />
bietet ab sofort hochwertige Wohnimmobilien in Mexiko an.<br />
Damit ist das global tätige Unternehmen zur Vermittlung von<br />
Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Yachten im Premium-<br />
Segment in 36 Ländern operativ. Der erste Engel & Völkers<br />
Wohnimmobilien-Shop Mexikos befindet sich in der Gemeinde<br />
Los Cabos, die an der südlichen Spitze einer Halbinsel im mexikanischen<br />
Bundesstaat Baja California Sur liegt. Los Cabos hat<br />
sich den späten 1950er Jahren zu einem Hotspot für Prominente<br />
aus der Film- und Finanzbranche entwickelt.<br />
Am 5. März 2013 erfolgte im oberösterreichischen Asten bei Linz<br />
der Spatenstich für ein neues Einkaufserlebnis: Der „Frunpark“ wird<br />
rund 25 attraktive Geschäfte vereinen, darunter die Marken Müller,<br />
New Yorker, C&A, Fussl, Deichmann, BabyOne, Libro, Pagro,<br />
Tchibo, Takko, Depot, Intersport, Shoe4You, Futterhaus und viele<br />
mehr. Ergänzt wird das Angebot durch einen großen Lebensmittelhändler.<br />
Der verkehrstechnisch ausgesprochen günstig gelegene<br />
Standort verfügt über ein Einzugsgebiet von rund 155.000 Einwohnern.<br />
Die Eröffnung ist für Herbst 2013, rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft,<br />
geplant.<br />
S IMMO AG<br />
STRATEGISCHE AUSRICHTUNG FÜR 2013<br />
FOTO: S IMMO<br />
Nach Vermietungserfolgen in den wirtschaftlich weiterhin<br />
herausfordernden SEE-Märkten will die S IMMO AG 2013 das<br />
Immobilienportfolio weiter optimieren. Neben erfolgreicher Bewirtschaftung<br />
und Vermietung bedeutet dies auch, Chancen am<br />
Transaktionsmarkt zu nützen: So wurden 2012 Erlöse in Höhe<br />
von 130 Mio. Euro durch Verkäufe erwirtschaftet. Auch für 2013<br />
ist die Veräußerung von ca. 5 % des Portfolios geplant. Andererseits<br />
plant die S IMMO AG für 2013, auch käuferseitig – vor allem<br />
in Deutschland – aktiv zu sein. Ernst Vejdovszky, Vorstand der<br />
S IMMO AG: „Wir rechnen damit, dass wir im Laufe des Jahres<br />
mehrere opportunistische Käufe in Berlin tätigen werden – dabei<br />
interessieren wir uns sowohl für fertige Objekte als auch für<br />
Grundstücke zur Entwicklung von Eigentumswohnungen.“ In<br />
Wien wird die S IMMO AG in den nächsten Jahren intensiv die<br />
Entwicklung des Quartier Belvedere Central am neuen Hauptbahnhof<br />
vorantreiben. Am Kapitalmarkt will sie die Rückkaufprogramme<br />
für Aktien und Genussscheine wie geplant fortsetzen.<br />
16 FOKUS<br />
APRIL 2013
WAGRAMERSTRASSE 123, 1220 WIEN<br />
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TYP A<br />
BAULOS 66<br />
TYP A<br />
BAULOS 67<br />
TYP A<br />
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TYP A<br />
BAULOS 69<br />
TYP A<br />
BAULOS 70<br />
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HWB 42<br />
65 | 319 m2 66 | 319 m2 67 | 319 m2<br />
68 | 319 m2 69 | 319 m2 70 | 317 m2<br />
BAULOS 78<br />
TYP B<br />
BAULOS 79<br />
TYP B<br />
HWB 43<br />
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IMMOBILIEN<br />
Text Elfi Oberhuber<br />
Fotos Studiocanal Home Entertainment, RTL II, ATV/Kainerstorfer<br />
IMMOBILIEN IN FILM UND FERNSEHEN<br />
WA(H)RE WOHN-<br />
GESCHICHTEN<br />
Was VOX, RTL II und ATV über das Bauen, Wohnen und Makeln publikumswirksam bringen,<br />
erzählten amerikanische Kultfilme schon vor 65 Jahren. Was ist das Erfolgsrezept dahinter?<br />
New York 1949. Willy Loman (Dustin Hoffman mit Regisseur<br />
Schlöndorff und Autor Miller) klagt über die Wohnbedingungen.<br />
„Wieso kannst du nicht wenigstens mal ein<br />
Fenster aufmachen, verdammt noch mal!“<br />
schreit der 63-jährige Willy Loman seine Frau<br />
Linda im Nonstop-Sprachschwall an, während<br />
er aus dem Fenster ihres heruntergekommenen,<br />
eingezwängten Häuschens im New<br />
York der späten 1940er-Jahre blickt. „Wie sie<br />
uns hier eingepfercht haben, nichts als Fenster<br />
und Steine hier, Steine und Fenster!“<br />
Linda: „Wir hätten das Grundstück gegenüber<br />
kaufen sollen.“<br />
Willy: „Die ganze Straße steht voller Autos.<br />
Nicht mal einen Schluck frische Luft kriegst<br />
du hier. Es wächst kein Gras mehr. Du kannst<br />
keine Karotten ziehen in deinem Garten.<br />
Es sollte ein Gesetz geben gegen diese verdammten<br />
Wohnblöcke!“<br />
Es ist paradox, dass Willy Loman, Protagonist<br />
in Arthur Millers 1949 uraufgeführtem<br />
Theaterstück „Tod eines Handlungsreisenden“<br />
– verfilmt von Volker Schlöndorff<br />
1985 mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle<br />
und heute als DVD von Arthaus/<br />
Studiocanal vertrieben – über jene Stadt<br />
spricht, die 2013 laut Studie der Top-<br />
Immobilienfirma Knight Frank vor London,<br />
Paris und Tokio die beliebteste Stadt<br />
für Superreiche auf Wohnungssuche ist.<br />
Linda: „Ja, Menschen müssen ja irgendwo<br />
wohnen.“<br />
Willy: „Nein, es gibt immer mehr Menschen,<br />
hier!“<br />
Linda: „Ich glaub nicht, dass es immer mehr<br />
Menschen gibt.“<br />
Willy: „Doch! Es werden immer mehr Menschen!<br />
Das ist es, was dieses Land ruiniert.<br />
Die Bevölkerung gerät außer Kontrolle. Die<br />
Konkurrenz macht einen wahnsinnig. Riech<br />
bloß den Gestank in diesem Wohnblock! Und<br />
da drüben haben sie noch einen hingestellt!“<br />
ARTHUR MILLER & MAKELN. Zwischen<br />
hoher Filmliteratur und trivialer Fernsehkultur<br />
kann es Gemeinsamkeiten geben!<br />
Sie machen sie zur Herzensangelegenheit<br />
18 FOKUS APRIL 2013
Die Hassliebe des Menschen zum Bauen und Wohnen ist für Film und TV zeitlos brisant.<br />
und zum Pflichttermin des Betrachters.<br />
Verblüffenderweise ist es nicht nur die verhasst-geliebte<br />
Landflucht, die der Kultfilm<br />
mit der Montag bis Freitag in 20 Folgen<br />
ausgestrahlten und von bis zu 1,91 Millionen<br />
Zuschauern pro Sendung verfolgten<br />
Doku-Soap „Mieten, Kaufen, Wohnen“ auf<br />
dem TV-Sender VOX teilt, sondern der<br />
gesamte darin vorkommende Komplex von<br />
Lebensraumqualität und -suche, Identität,<br />
Verkäufer und dessen Beziehung zur Gesellschaft.<br />
Themen, die den heutigen Menschen<br />
tangieren, weil sich jeder damit auseinandersetzen<br />
muss. Jeder muss wohnen<br />
und verkaufen. Die Frage ist nur: Wie? Das<br />
stetig wandelbare und zu erweiternde<br />
Bewusstsein darüber ist so drängend, dass<br />
die bei ihrer Arbeit mit der Kamera begleiteten<br />
Wohnungsvermittler zu den erfolgreichsten<br />
Eigenproduktionen des Senders<br />
gehören. Sie scheinen als selbstbewusste<br />
Typen das zu haben, wonach Willy Loman<br />
strebt, wenn er nach dem Wert und der Anerkennung<br />
des Menschen hinter dem Verkäufer<br />
fragt, der er als Außenhandelsvertreter<br />
neben dem Stadtbewohner ist:<br />
„Das Problem ist, Linda, die Leute nehmen<br />
mich nicht ernst! Ich rede zu viel. Ich mache zu<br />
viele Witze. Ich bin klein. Ich bin eine komische<br />
Figur. Sie machen sich lustig über mich. Ich<br />
kleide mich nicht vorteilhaft, vielleicht ...“<br />
Das Selbstbewusstsein der Serienmakler ist<br />
insofern vorhanden, als dass sie sich gemäß<br />
Deutschland 2013. Die Architekten Eva<br />
Brenner und John Kosmalla verhelfen<br />
verzweifelten Besitzern zu einem Bauwunder.<br />
der Provision, abgeleitet vom zu erwartenden<br />
Miet- oder Kaufpreis eines Kunden,<br />
präsentieren, wobei auch der durchschnittliche<br />
Quadratmeterpreis und das Image<br />
einer Stadt eine Rolle spielen: Da wäre der<br />
smarte Luxusmakler Alexander Posth, mit<br />
knappem Jäckchen und groß gewachsen, in<br />
engen Hosen stets ein wenig geckenhaft<br />
und doch geschmackvoll gekleidet, der<br />
seine zickigen Kunden mit charmanter<br />
Schlagfertigkeit durch die teuren Wohnungen<br />
Berlins führt. Für Mietpreise um die<br />
600 Euro dagegen – in Berlin sind die Preise<br />
für eine Großstadt ja bekanntlich günstig –<br />
ist die lebhafte Denise Freidhof zuständig,<br />
die mit einer positiven Lebenseinstellung<br />
gerne redet. Das soll angeblich die ideale<br />
Voraussetzung für ein Maklerdasein sein.<br />
Ähnlich offen, aber meinungsbetonter, gibt<br />
sich die im noch erschwinglichen Leipzig<br />
tätige Hanka Rackwitz, die hier eine Luxusimmobilie<br />
zu einem verhältnismäßig günstigeren<br />
Preis übergeben kann als etwa eine<br />
von gleichem Niveau in München. Indessen<br />
tritt der arrivierte Karl-Heinz Dettner so<br />
auf, wie man sich einen waschechten Hamburger<br />
vorstellt: kompetent, großväterlich<br />
zuhörend, seriös.<br />
Diese Auswahl an Verkäufern ist das, was<br />
sie darstellt: authentisch. Anders als Willy<br />
Loman, der mit 63 Jahren entlassen wird.<br />
Sein Freund Charley sagt zu ihm:<br />
„In dieser Welt zählt nur, dass du verkaufen<br />
kannst. Und das Komische ist, dass du Verkäufer<br />
bist und nicht mal das weißt.<br />
Willy: „Ich habe immer versucht, es anders zu<br />
sehen, verstehst du? Ich dachte immer, wenn<br />
ein Mensch Eindruck macht und beliebt ist ...<br />
Charley: Wieso willst du immer bei allen Leuten<br />
beliebt sein? War Jean P. Morgan beliebt<br />
oder beeindruckend? Im Dampfbad sah er aus<br />
wie ein Metzger, aber wenn er seine Taschen<br />
anhatte, da war er beliebt.“<br />
Die Authentizität macht jene Makler noch<br />
nicht beliebt. Sie verkaufen lediglich ihre<br />
Produkte gut. Selbst wenn die Ziele der<br />
meisten lauten, „die Augen der Kunden<br />
nach unterzeichnetem Vertragsabschluss<br />
zum Leuchten zu bringen“ oder „ihre Kunden<br />
so glücklich zu machen, dass sie wieder<br />
kommen und sie weiterempfehlen“, und oft<br />
nach getaner Arbeit eine bleibende Freundschaft<br />
zwischen Kunde und Makler entsteht.<br />
Für den Zuschauer sind nur jene<br />
wirklich beliebt, die zu „ihm“ passen. Allerdings<br />
kann es die Beliebtheit erhöhen,<br />
Österreich 2013. Bausachverständiger<br />
Günther Nussbaum bekämpft auf ATV<br />
„Pfusch am Bau“.<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 19
wenn ein Makler besonders oft vorkommt.<br />
Damit wird die Behauptung bestätigt, dass<br />
diese, auch im realen Leben echten Makler<br />
nach einem Drehbuch agieren, wo Schauspieler<br />
und Prominente die Wohnungssuchenden<br />
mimen. Manchen Fan und Maklerkollegen<br />
entrüstet das. Doch im Filmgeschäft<br />
zählt nur, ob etwas möglichst echt<br />
und lebensnah geschrieben ist – das gilt für<br />
die hohe wie für die triviale Kunst. Was sie<br />
unterscheidet, ist die reflektierende, hinterfragende<br />
Ebene durch Zweideutigkeit,<br />
die im erwähnten Miller-Stück andauernd<br />
da ist. In der Soap ist man mitten im Geschehen<br />
einer Pseudorealität, wo im zwischenmenschlichen<br />
Bereich ein Quäntchen<br />
Übertreibung in der emotionalen Reaktion<br />
für Extraunterhaltung oder eine Portion<br />
Vorurteil und Provokation für Spannung<br />
sorgen. Wie etwa im Fall des schwulen<br />
Maklers Axel Hartmann, der im Kameragespräch<br />
mit dem „Zuschauer“ für seinen<br />
attraktiven Wohnungssuchenden in Düsseldorf<br />
schwärmt, bis auch jener sagt:<br />
„Ganz schön spitz, der Bursche!“ Und jeder<br />
weiß, da wird es gleich funken. Die Vorurteile<br />
richten sich meist gegen Familien<br />
mit kleinen Kindern, gegen Tänzerinnen,<br />
Partyleute, Künstler, Musiker, Arbeitslose,<br />
sprich solche Randgruppentypen, die für<br />
ein unruhiges Haus, Kurzzeitmieten und<br />
Unordnung sorgen könnten, was vom<br />
Eigentümer unerwünscht ist. Am Ende<br />
wird das Vorurteil aber stets relativiert und<br />
ein passendes Objekt für den Kandidaten<br />
gefunden. Weil diese Makler eben einfühlsamer<br />
und wohlwollender sind als die meisten<br />
Menschen. Besonderes Vertrauen gewinnen<br />
die Makler aber, weil sie jeweils<br />
zwei gut ausgewählte Wohnungen zeigen,<br />
die tatsächlich zum Verkauf oder zur Vermietung<br />
stehen. Über Online-Direktanbieter<br />
sind solche erst nach 50 Besichtigungen<br />
zu finden. Als Einschaltimpuls für die Sendung<br />
gilt generell der Blick in die Wohnungen<br />
und der Wunsch zu wissen, welche<br />
Qualität wie viel kostet. Deshalb legen die<br />
Makler großen Wert darauf, dass die finanziellen<br />
Einschätzungen in puncto Miete<br />
und Kaufpreis der jeweiligen Marktlage<br />
entsprechen. Dabei bildet sich der Zuschauer<br />
eine Sicherheit darüber, was er<br />
künftig haben will, wenn er sich einmal<br />
etwas „Besseres“ leisten kann ... Und<br />
schließlich ist es auch immer wieder horizonterweiternd,<br />
von den Hürden bei der<br />
Kaufentscheidung zu erfahren: Sei es, dass<br />
es möglich ist, ein teures Haus zu kaufen<br />
und dennoch eine Grundstückserbpacht<br />
von 440 Euro pro Monat auf 99 Jahre zahlen<br />
zu müssen. Oder dass man beim Hauskauf<br />
die Infrastruktur der Gegend beachten<br />
soll, die möglicherweise durch Verbesserung<br />
zu einer Wertsteigerung führt. Dass<br />
man dabei Grunderwerbssteuer, Nebenkosten,<br />
Grundbucheintragung und Maklerkosten<br />
von drei Prozent zu zahlen hat. Oder<br />
dass man einfach nur einen Grund kaufen<br />
und selbst ein Haus bauen sollte, wenn es<br />
einem wirklich gefallen muss. Oder man<br />
kauft ein altes Haus, aus dem man etwas<br />
Eigenes machen kann. Denn das Selbermachen<br />
gleicht einer Selbstfindung:<br />
„Wir hatten viele schöne Tage“, sagt Sohn Biff<br />
bei Willy Lomans Beerdigung. „Wenn er von<br />
einer Reise zurückkam oder sonntags<br />
beim Arbeiten am Haus an der Treppe,<br />
beim Ausbau des Kellers, der Adaptierung<br />
des neuen Badezimmers oder<br />
beim Mauern der Garage. Weißt du, ich<br />
glaube, in der Veranda steckt mehr<br />
von ihm als in all seinen Verkäufen,<br />
die er je gemacht hat. Ja, mit seinem<br />
Handwerkszeug war er durchaus ein<br />
glücklicher Mann.“<br />
CARY GRANT & BAUEN. Arthur<br />
Miller war zu seiner Zeit nicht<br />
der Einzige, der sich mit der wenn<br />
schon nicht lebenslangen, dann zumindest<br />
substanzraubenden Verpflichtung<br />
„Eigenheim“ auseinandersetzte.<br />
1948 war die Screwball-<br />
Komödie mit Cary Grant „Nur<br />
meiner Frau zuliebe“ nach dem Roman<br />
„Mr. Blandings Builds His<br />
Dream House“ ein wahrer Kassenschlager.<br />
Heute gibt es sie als DVD<br />
noch immer unter „Cary Grant Edition<br />
3“ bei Studiocanal/Kinowelt. Darin<br />
kauft sich der vierköpfige New Yorker<br />
Familienvater und Werbemann Jim Blandings<br />
ein 200 Jahre altes Bauernhaus in<br />
Connecticut, weil es ihm ad hoc vernünftiger<br />
erscheint, für 10.000 Dollar ein Haus<br />
samt Grund in der Umgebung der Stadt zu<br />
kaufen, anstatt für 7.000 seine viel zu enge,<br />
nur gemietete Innenstadtwohnung umbauen<br />
zu lassen. Nachdem er unwissenderweise<br />
allein für den üblichen Quadratmeterpreis<br />
das Dreifache bezahlt hat, kommt<br />
er mit seiner Frau Muriel und Freund Bill<br />
Cole, einem Rechtsanwalt, zur Besichtigung<br />
beim Haus an. Da fällt ein Ziegel vom Dach:<br />
Bill: „Ihr seid ja zwei, da kann es einer stützen,<br />
sonst fällt es noch um. Was hat denn der Architekt<br />
festgestellt, als er das Dach geprüft hat?“<br />
20 FOKUS APRIL 2013
Jim: „Was soll denn ein Architekt hier? Ein<br />
Neubau ist es ja nicht.“<br />
Bill: „Nein, aber ziemlich baufällig. Ich würde<br />
dir einen Gefallen tun: Einer meiner Klienten<br />
ist der Konstruktionsarchitekt Joe Apollonio.<br />
Er hat die George-Washington-Brücke praktisch<br />
allein gebaut.<br />
Jim: „Ich danke dir sehr, aber wir brauchen<br />
keine Brücke.“<br />
Bill: „Apollonio hat der Regierung geraten, das<br />
Wrack der ,Normandie‘ nicht zu heben. Hätte<br />
man auf ihn gehört, wäre die Stadt um fünf<br />
Millionen reicher.“<br />
Jim: „Du hast mein Wort. Hebe ich jemals die<br />
,Normandie‘, kommt kein anderer in Frage als<br />
Apollonio.“<br />
Jim betritt das Haus, man hört einen Balken<br />
herabfallen.<br />
Er ruft: „Muriel, Muriel!“<br />
Muriel: „Es ist doch besser, du schickst uns<br />
Mr. Apollonio.“<br />
Die professionellen Ratgeber und Fachleute<br />
sind es, die die Doku-Serien „Zuhause im<br />
Glück“ auf RTL II mit bis zu 10 Prozent Marktanteil<br />
bei den 12- bis 49-jährigen Sehern in<br />
Deutschland und „Pfusch am Bau“ auf ATV<br />
mit durchschnittlich 9,4 Prozent Marktanteil<br />
in Österreich zu wahren Quotenrennern machen.<br />
„Schnäppchenhäuser“, wo sich die Leute<br />
wie Jim Blandings mit kleinem Budget alte<br />
Häuser kaufen, um sie amateurhaft, aber mit<br />
viel Leidenschaft und Kämpferwillen selbst<br />
zu sanieren, ist dagegen ein Sorgenkind von<br />
RTL II. Dabei sind die privaten Schicksale und<br />
Geldsorgen der Hauskäufer und Sanierer<br />
bei der Erfüllung des Traums vom geliebten<br />
Eigenheim mindes tens so dramatisch wie bei<br />
den bei den Erfolgsserien.<br />
Muriel: „Das Haus ist hübsch, nicht wahr,<br />
Mr. Apollonio?“<br />
Apollonio: „Hmhm.“<br />
Jim: „Ich möchte, dass die Veränderungen, die<br />
man durchführt, möglichst nicht den ländlichen<br />
Charakter stören.“<br />
Apollonio: „Hmhm.“<br />
Muriel: „Aber sie müssen ja sein.“<br />
Apollonio: „Hm.“<br />
Jim: „Äh, was ist Ihre fachmännische Meinung?“<br />
Apollonio schaut mit dicker Zigarre auf das<br />
Haus: „Einreißen.“<br />
Jim: „Einreißen?!“<br />
Apollonio: „Das Holzwerk ist schlecht und<br />
die Tragbalken sind schlecht. Ich rate Ihnen,<br />
stecken Sie kein Geld mehr in das Haus. Reißen<br />
Sie es ab!“<br />
Jim: „Ich danke Ihnen vielmals!“<br />
Apollonio: „Hat nichts zu sagen, ich schicke<br />
Ihnen meine Rechnung ins Büro.“<br />
PFUSCH. Fast dasselbe musste ein 62-jähriger<br />
Wiener Bauherr vom Bausachverständigen<br />
Günther Nussbaum in „Pfusch am<br />
Bau“, ab 22. April 2013 wieder auf ATV, zur<br />
Kenntnis nehmen, der einen „so seriös wirkenden<br />
jungen Mann“, der mittlerweile im<br />
Gefängnis sitzt, ohne Vergleichsoffert eines<br />
Zweitanbieters um 150.000 Euro mit der<br />
Entkernung seines Hauses in Richtung<br />
wärmegedämmten Großraums beauftragt<br />
hatte. Beim Innenausbau war er dann stutzig<br />
geworden und holte sich schon vor dem<br />
ATV-Prüfer ein Gutachten bei der Firma<br />
Rigips ein, wo er von einem Profi erfuhr:<br />
Die Makler agieren nach Drehbuch. Echt sind die<br />
Wohnungen und ihr Preis. Aber was ist schon<br />
„echt“? – Dass Menschen verkaufen müssen!<br />
VOX-Serienhit: die Makler-Doku-Soap „Mieten, Kaufen, Wohnen“<br />
„So einen Scheiß haben ich noch nie gesehen.<br />
Sie sind gestraft genug. Ich verrechne<br />
Ihnen nichts, weil ich dafür so lange schreiben<br />
müsste, dass Sie noch mal 2.500 Euro<br />
zahlen könnten.“ Das Dilemma all dieser<br />
geprellten Häuslbauer ist ja, dass für sie nur<br />
ein Sachverständiger von Nutzen ist, wenn<br />
dessen Gutachten über einen Rechtsanwalt<br />
zu einem Schadenersatz führt. Geht die<br />
Pfuschfirma in Konkurs oder ist sie unauffindbar,<br />
sind die Ausgaben verloren. Deshalb<br />
siegt für den Zuschauer die Erkenntnis,<br />
nur auf Firmen mit erstklassigem<br />
Leumund und Preisvergleich zu setzen und<br />
sich selbst vorab sehr genau mit dem Bauwesen<br />
zu befassen. Learning by doing beim<br />
Hausneubau betreibt hingegen Jim Blandings<br />
und wird dabei von den zusätzlichen<br />
Kosten und unprofessionellen Arbeitern in<br />
den Wahnsinn getrieben – so sehr, dass ihn<br />
die offenen Rechnungen, Hypotheken und<br />
Ratenzahlungen längerfristig sogar arbeitsunfähig<br />
machen. Er schreit nur noch:<br />
„Ich hasse dieses Haus.“ Jeder Mensch, der sich<br />
ein Haus baut, ist verrückt! Vom ersten Tag<br />
an, stehst du auf einer Liste der Gimpel und<br />
Idioten. Du denkst, du wirst dir ein Haus bauen,<br />
und endest im Armenhaus. Und wenn es mir<br />
schon so geht: Was machen die Menschen, die<br />
nicht so viel verdienen? Was machen junge<br />
Menschen, die ein Heim gründen wollen? Es ist<br />
eine Verschwörung gegen jeden jungen Mann<br />
und jedes junges Mädchen, die verliebt sind!<br />
Etwas von einem erlösenden Lotteriegewinn<br />
hat für die gestraften Romantiker unter<br />
den hilflosen Hausbesitzern daher jedes<br />
Happy-End in „Zuhause im Glück“: Wenn<br />
die liebevolle Innenarchitektin Eva Brenner<br />
und der sympathische Architekt John Kosmalla<br />
als Retter in der Familiennot auftreten,<br />
indem sie die in Schimmel, Rohbau<br />
oder unbeheizten Häusern lebenden Menschen<br />
für acht Tage ausquartieren und währenddessen<br />
in Windeseile mittels Computerentwurfs<br />
persönlichkeitsnah gestaltete<br />
Wunderräume zwischen Schönheit und<br />
Funktionalität schaffen. Für den Zuschauer<br />
spannend sind die Vorher-Nachher-Verwandlung<br />
sowie die neuesten Tipps, wie<br />
man etwas gestalten und verbessern kann.<br />
Allein in einer Sendung ist zu erfahren, wie<br />
sich Wände abreißen und neben neuen Fluren<br />
einziehen, wie sich Nischenzimmer-<br />
Highlights mit Metalltapeten und Fotodrucken<br />
setzen lassen, wie man Kinderräume<br />
durch Trennwände in farbenfrohe<br />
thematische Erlebniszonen verwandelt,<br />
dass man neue Türen einschäumt statt sie<br />
zu montieren, wozu aber wieder alte Türöffnungen<br />
vergrößert werden müssen, dass<br />
Gegenstände wie ein Globus zu Lampen<br />
werden können, wie eine barrierefreie Luxusdusche<br />
mit Kieselwandfliesen gegossen<br />
werden muss, damit das Wasser abfließen<br />
kann, und dass mit Strom betriebene Infrarotheizwände,<br />
die auch noch einen nützlichen<br />
Designschmuck wie einen Spiegel<br />
oder eine Schreibtafel abgeben, günstiger<br />
und energieeffizienter sind als Gas und Öl.<br />
Bei so viel Glück weint die beschenkte<br />
Familie meist am Ende. Übrigens: Auch Mr.<br />
Blandings wird noch ein richtig zufriedener<br />
Mensch in seinem letztendlich schönen,<br />
geliebten Heim. Schon vor 65 Jahren! <br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 21
IMMOBILIEN<br />
Text Hansjörg Preims<br />
Fotos FOKUS, Shutterstock<br />
WOHNBAU<br />
„ES MUSS AN<br />
ALLEN RÄDCHEN<br />
GEDREHT WERDEN“<br />
FOKUS im Gespräch mit Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak<br />
und Dipl.-Ing. Elmar Hagmann, Bauunternehmen Sedlak,<br />
über Wege und Ansätze, wie Bauen kostengünstiger und<br />
Wohnen leistbarer gemacht werden könnte – und sollte.<br />
Zur aktuellen Diskussion um den Wohnbau,<br />
leistbares Wohnen in Wien und zur<br />
Frage, wie für die Zukunft mehr Wohnraum<br />
sichergestellt werden kann: Wie beurteilen<br />
Sie den Status quo? Gibt es vernünftige<br />
Entwicklungen und Tendenzen?<br />
Wo erwarten Sie Chancen und Entwicklungspotenziale,<br />
wo auch der Nutzer beziehungsweise<br />
der Bewohner à la longue<br />
profitieren kann?<br />
Derzeit wird zu teuer gebaut. Die Ursachen<br />
beginnen bei der Flächenwidmung,<br />
der immer noch viel zu aufwendigen Planung,<br />
besonders hinsichtlich der Struktur<br />
– immer ungünstiger werdendes Verhältnis<br />
Allgemeinflächen zu Wohnnutzflächen<br />
– und der Fassadengestaltung.<br />
Da rüber hinaus sind die gesetzlichen<br />
und technischen Anforderungen wie<br />
zum Beispiel die OIB-Richtlinien, die<br />
erzeuger lastigen ÖNORMEN sowie darüber<br />
hinausgehende „selbsterfundene“<br />
Kostenfaktoren zu diskutieren: Die Anzahl<br />
der Pkw-Stellplätze im Rahmen der<br />
Stellplatzverpflichtung, die ausschließliche<br />
Verwendung von Holz-Alu-Fenstern,<br />
die ausufernden und generellen<br />
Auflagen des barrierefreien Bauens und<br />
die überzogenen Anforderungen im Bereich<br />
des Energiesparens wie etwa das<br />
Beispiel „Passivhaus“. Des Weiteren verteuern<br />
unterschied lichste Konsulentenleis<br />
tungen wie zum Beispiel „Öko-Zertifi<br />
kate“ und aufwendige Baustellenlogistiksysteme<br />
den Baupreis. Im letzten<br />
Jahr konnte eine Entwicklung und Stim-<br />
22 FOKUS APRIL 2013
„Wenn die Bereitschaft aller am Bauvorhaben Beteiligten da ist,<br />
kommt man auch zu sehr guten Ergebnissen.“<br />
mungslage bei allen im geförderten<br />
Wohnbau bereich tätigen Fachleuten<br />
beobachtet werden, die durchwegs die<br />
Erfüllung der über zogenen Auflagen in<br />
Frage stellen. Es muss an allen Rädchen<br />
gedreht werden, um Wohnen wieder<br />
leistbar zu machen. Diese Aussage gilt in<br />
etlichen Bereichen auch für den frei<br />
finanzierten Wohnbau.<br />
Wie kann die Wiener Stadtpolitik aktiv<br />
dazu beitragen?<br />
Es gibt Anzeichen einer Trendwende, die<br />
in diese Richtung geht. Die Stadtgestaltung<br />
und die künstlerische Freiheit bei der<br />
Wohnhausplanung hat sich den Erfordernissen<br />
der Leistbarkeit unter Beibehaltung<br />
der Ästhetik und der einwandfreien<br />
Nutzung unterzuordnen. Kompakte, energieeffiziente<br />
Baukörper, größere Geschoßzahlen<br />
beim Neubau und in der Nachverdichtung<br />
zum Beispiel auch in großen<br />
Höfen der Gemeindebauten und durch<br />
Aufstockungen sind die Herausforderungen<br />
der nächsten Jahre.<br />
Zu kleine Grundstücke? Ab welcher<br />
Grundstücksgröße kann man überhaupt<br />
effizient bauen, wo wird es unrentabel?<br />
Die Grundstücksgrößen beziehungsweise<br />
die Anzahl der Geschoße, die man errichten<br />
kann, beeinflussen maßgeblich die<br />
Baukosten. Bei kleineren Baulosgrößen<br />
ist festzustellen, dass sich erstens die Baustellengemeinkosten<br />
des Bauvorhabens<br />
schlechter umlegen und zweitens eine<br />
ineffizientere Baustellenabwicklung durch<br />
die Kleinräumigkeit gegeben ist. Der Bebauungsplan<br />
gibt mit den Bebauungsbestimmungen<br />
die baulichen Nutzungsrechte<br />
einer Liegenschaft vor. Die sich<br />
daraus ergebenden Volumina spiegeln vielfach<br />
die Bebauungsdichte der Umgebung<br />
wieder. Häufig führen diese Nutzungsbeschränkungen<br />
zwangsläufig zu extrem<br />
hohen, unwirtschaftlichen Baukosten.<br />
Zu den Chancen und Potenzialen im freien<br />
und im geförderten Wohnbau: Ist jetzt ein<br />
guter Zeitpunkt sowohl für das eine wie<br />
auch andere Geschäftsfeld?<br />
Aus der Sicht der Bauunternehmen ist für<br />
Erfahrung. Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak.<br />
den geförderten Wohnbau jetzt die denkbar<br />
schlechteste Zeit. Auf der einen Seite<br />
fehlen die Mittel beziehungsweise ist die<br />
Leistbarkeit in der Zukunft in Frage gestellt,<br />
auf der anderen Seite werden immer<br />
mehr kostentreibende Anforderungen<br />
an den geförderten Wohnbau gestellt.<br />
Diese Kosten werden, von einigen Ausnahmen<br />
abgesehen, von den ausführenden<br />
Bauunternehmen, die dort Verluste<br />
erleiden, getragen. Die Chancen liegen<br />
derzeit eindeutig beim frei finanzierten<br />
Wohnbau, wobei auch hier einige der vorgenannten<br />
Kostenfaktoren eine Rolle<br />
spielen. Der Hauptvorteil des frei finanzieren<br />
Wohnbaus ist die rasche und<br />
unkomplizierte Bauvorbereitung und<br />
Bauabwicklung. Der Erwerb von Wohnungen<br />
gilt bei Kunden als besonders sichere<br />
Wertanlage – was auch für die Qualität<br />
des frei finanzierten Wohnbaus spricht.<br />
Da die Zukunft des geförderten Wohnbaus<br />
nicht vorauszusagen ist, stellt sich<br />
weiters die Errichtung von preisgünstigen<br />
Wohnungen als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell<br />
für die nächsten Jahre dar.<br />
Was sind, zusammengefasst, die größten<br />
Kostentreiber im Wohnbau?<br />
Abgesehen von den Bebauungsbestimmungen,<br />
die die Planung stark determinieren,<br />
die Planung selbst. ><br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 23
Passivhauses leider in der Praxis nicht<br />
nachvollziehbar, da die Mehrkosten gegenüber<br />
dem ohnedies bereits exzellenten<br />
Niedrigstenergiehaus sehr hoch sind.<br />
Unberücksichtigt hierbei sind noch die<br />
Kosten für die aufwendige Wartung der<br />
Komfortlüftungen.<br />
Es gibt einen Kriterienkatalog, anhand<br />
dessen eine Planung auf deren Wirtschaftlichkeit<br />
leicht untersucht werden<br />
kann. Dieser Katalog ist das Ergebnis<br />
von diversen Untersuchungen unzähliger<br />
Bauvorhaben unterschiedlichster Größe<br />
und Struktur im geförderten Bereich der<br />
letzten Jahre und wurde durch Universitätsprofessoren<br />
der TU Wien evaluiert.<br />
Anhand weniger Verhältniszahlen ist die<br />
Kosteneffizienz der Planung leicht zu ermitteln,<br />
ohne auf die Ausstattung Rücksicht<br />
zu nehmen. Hinzuweisen ist auf den<br />
Umstand, dass Planungen, die nach diesem<br />
Modell kosteneffizient sind, auch<br />
zugleich thermisch im günstigen Bereich<br />
liegen. Je größer die Oberfläche in Bezug<br />
zur Wohnnutzfläche, also je weniger Vorund<br />
Rücksprünge (Kühlrippen) das<br />
Wohnhaus hat und je kleiner die nach<br />
Süden gerichteten Glasfassaden sind,<br />
umso günstiger ist das Bauvorhaben im<br />
Hinblick auf die Ökonomie und auf die<br />
Energieeffizienz. In vielen Fällen ist auch<br />
die Stellplatzverpflichtung ein Kostentreiber.<br />
Besonders dann, wenn teure Baugrubensicherungen<br />
durchgeführt werden<br />
müssen. Ineffizient wird es dann, wenn<br />
diese Stellplätze mangels Interesses nicht<br />
verkauft oder vermietet werden können.<br />
Auf der energetischen Seite sind die<br />
ursprünglich angenommenen Vorteile des<br />
Wie schlägt sich der Bereich der Barrierefreiheit<br />
baukostenmäßig nieder?<br />
Hinsichtlich der Auflagen der Barrierefreiheit<br />
sind einige Punkte zu hinterfragen.<br />
Benachteiligte Personen werden oftmals<br />
auf Rollstuhlfahrer reduziert. Dieser<br />
ist maßgebend für die Wendekreise vor<br />
Türen, in Aufzügen und so weiter. Der damit<br />
einhergehende Flächenverlust steht<br />
somit im Widerspruch zu den tatsächlichen<br />
Bedürfnissen der gehbehinderten<br />
Menschen. Rollstuhlfahrer zum Beispiel<br />
hätten viel mehr davon, wenn man ihnen<br />
das Öffnen der großen Hauseingangstüre<br />
oder auch der Wohnungstüre mit einem<br />
automatischen Türöffner erleichtern<br />
würde. Solche Dinge würden auch Menschen<br />
mit eingeschränkter Mobilität helfen.<br />
Mit dem Geld, das im Gießkannenprinzip<br />
für die Herstellung aller bar -<br />
rierefreien Einrichtungen verwendet<br />
wird, wäre individuelle Hilfe entsprechend<br />
der besonderen Behinderung deutlich<br />
zielführender.<br />
Thema Altbausanierung: Wie weit ist das<br />
bautechnisch sinnvoll, kostengünstig machbar<br />
und statisch überhaupt umsetzbar?<br />
Aufgrund der neuen ÖNORM B1966 kann<br />
man nun Bestandsobjekte besser beurteilen.<br />
Tatsächlich ist es fraglich, ob man<br />
Bausubstanz, die nicht mehr in Ordnung<br />
ist, unter großem technischem und finanziellem<br />
Aufwand instandsetzt, ohne den<br />
Anforderungen, die heute an Wohnimmobilien<br />
gestellt werden, zu genügen.<br />
Erläuterungen. Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak und Dipl.-Ing. Elmar Hagmann zu aktuellen Themen<br />
und Herausforderungen im Wohnbau.<br />
Durch die angespannte Situation bei Ländern<br />
und Bund kommt es zu massiven Auftragseinbrüchen<br />
in diesem Bereich, überhaupt<br />
ist das wirtschaftliche Umfeld<br />
derzeit eher instabil. Wir steuern Sie Ihr<br />
Unternehmen unter diesen Gegebenheiten<br />
durch die nächsten Jahre?<br />
Unsere Unternehmensführung verfolgt in<br />
der gegenständlichen Aufgabenstellung<br />
zwei Wege: Auf der einen Seite mit dem<br />
24 FOKUS<br />
APRIL 2013
frei finanzierten und auf der anderen Seite<br />
mit dem ge förderten Wohnbau. Beim<br />
geförderten Wohnbau versuchen wir,<br />
durch einen Schulterschluss mit den<br />
externen Projektentwicklern effiziente<br />
Planungen herbeizuführen. Dies ist uns<br />
etwa bei einem Bauplatz in der Seestadt<br />
Aspern gut gelungen. Es war deswegen<br />
möglich, da der Planer seine Aufgabe einfach<br />
darin gesehen hat, für den Bauherrn<br />
ein Produkt herzustellen, das möglichst<br />
gut nutzbar und kostengünstig herstellbar<br />
ist. Dieses Beispiel zeigt: Wenn die<br />
Bereitschaft aller am Bauvorhaben Beteiligten<br />
da ist, kommt man auch zu sehr<br />
guten Ergebnissen.<br />
Die Gesprächsrunde. Walter Thomas und Dr. Alexander Scheuch, FOKUS, Dipl.-Ing. Wilhelm<br />
Sedlak und Dipl.-Ing. Elmar Hagmann, Redakteur Hansjörg Preims, FOKUS (v.l.n.r.).<br />
Welche Trends sehen Sie bezüglich Wohnoder<br />
Nutzergewohnheiten, Planung der<br />
Wohnungen und der Raumaufteilung, auf<br />
die man Zukunft Rücksicht nehmen muss?<br />
Die Idee, Nutzfläche zu sparen und die<br />
Wohnungen ein bisschen kleiner zu machen,<br />
wenn das Wohnen zu teuer wird,<br />
scheint natürlich naheliegend. Dies widerspricht<br />
allerdings der Tatsache, dass eine<br />
Wohnung in der Herstellung als Einzelprodukt<br />
relativ teurer wird, je kleiner sie<br />
ist. Es muss zwar etwas weniger an Fläche<br />
hergestellt werden, jedoch ist die Infrastruktur,<br />
bestehend aus Elektroversorgung,<br />
Bad-, WC- und Küchenanschlüssen,<br />
immer herzustellen. Daher ist es fraglich,<br />
ob man wirklich an dieser Schraube drehen<br />
sollte. Ein bisschen anpassen ja, aber<br />
die Lösung des Problems kann das nicht<br />
sein. Besonders wenn man an zukünftige<br />
Wohn- und Arbeitssituationen denkt, wie<br />
zum Beispiel zunehmende Heimarbeit.<br />
Hinsichtlich der Ausstattung ist das steigende<br />
Sicherheitsbedürfnis ein großes<br />
Thema, für manche Bauträger ist das derzeit<br />
sogar schon ein Kernpunkt. Das<br />
„Smart-Haus“ wird sich unserer Einschätzung<br />
nach auf ein vernünftiges Maß einpendeln.<br />
Übertriebene Spielereien werden<br />
wohl etwas zurückgefahren, es wird nicht<br />
mehr alles und jedes gesteuert, weil es den<br />
Nutzer am Ende überfordert. Weiters ist<br />
der Trend zum Außenraum, sprich Balkon,<br />
Loggia oder Garten, ein großes Thema,<br />
auch für die Vermarktung der Wohnungen.<br />
Ein leidiges und sehr schwierig zu<br />
bewältigendes Thema ist das banale Bedürfnis<br />
nach Stauraum. Deswegen funktionieren<br />
Self Storage oder ähnliche Geschäftsmodelle<br />
auch so sensationell. Wir<br />
sind mitunter gezwungen, den Stauraum<br />
einzusparen beziehungsweise zu reduzieren,<br />
weil er über die Wohnnutzfläche<br />
nicht finanzierbar ist. Andererseits ist<br />
es den Menschen aber sehr wichtig.<br />
Jeder von uns kennt die Situation, spätestens<br />
nach der Rückkehr vom ersten Skiurlaub.<br />
Generell und zusammenfassend<br />
wird es künftig – und das bestätigen die<br />
Zukunftsforscher –, egal, wo, wann, wie<br />
und was wir arbeiten, noch wichtiger sein,<br />
wo und wie wir wohnen.<br />
<br />
BAUUNTERNEHMEN SEDLAK<br />
Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak ist<br />
Geschäftsführer des Familien-Bauunternehmens<br />
Dipl. Ing. Wilhelm Sedlak<br />
Gesellschaft m.b.H., das seit über 60<br />
Jahren in Wien tätig ist und für öffentliche<br />
und private Auftraggeber unter anderem<br />
Leistungen im Hoch-, Tief- und<br />
Industriebau sowie der Sanierung<br />
erbringt.<br />
Dipl. Ing. Wilhelm Sedlak G.m.b.H.<br />
A-1100 Wien, Quellenstraße 163<br />
Tel. +43 (0)1/604 32 82-0<br />
office@sedlak.co.at<br />
www.sedlak.co.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 25
IMMOBILIEN<br />
Text Stephan Eberhardt<br />
Fotos Shutterstock, Beigestellt<br />
NEUES AUS DEM BAU & IMMOBILIENRECHT<br />
VORGABEN FÜR DIE<br />
ENERGIEEFFIZIENZ<br />
VON GEBÄUDEN<br />
Mit den europarechtlichen Vorgaben für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden ergibt sich ein<br />
Anpassungsbedarf der österreichischen Bauordnungen. So dürfen ab dem Jahr 2020 nur mehr<br />
Niedrigstenergiegebäude gebaut werden. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die<br />
Verschärfung der Vorschriften betreffend den Energieausweis. Die praktischen Auswirkungen der<br />
Neuerungen bleiben abzuwarten.<br />
deren Verweisungsregelung in einen nicht<br />
nach dem Vorlagezweck im Bauverfahren<br />
einerseits oder beim Verkauf bzw. bei der<br />
Vermietung andererseits differenzierenden<br />
Ausnahmekatalog hat zu einer landesrechtlich<br />
sehr großzügigen Ausnahmevorschrift<br />
geführt (z. B. hinsichtlich der<br />
Berücksichtigung des Wiener Althausbestandes),<br />
die aus gemeinschaftsrechtlicher<br />
Sicht wohl als zu weitläufig schien.<br />
EUROPÄISCHE GEBÄUDERICHTLINIE.<br />
Nach einem jahrelangen auch in Österreich<br />
eher pragmatischen Zugang zur Umsetzung<br />
der Gebäuderichtlinie 2002 über<br />
die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden<br />
(Richtlinie 2002/91/EG) wurden im<br />
Jahr 2010 mit einer neuen Gebäuderichtlinie<br />
deutliche Verschärfungen beschlossen.<br />
Das vormalige Regelungswerk wurde<br />
hierzulande größtenteils in Form von<br />
bautechnischen Bestimmungen in den<br />
Bundesländern unter Beteiligung des<br />
Österreichischen Instituts für Bautechnik<br />
(OIB) umgesetzt. Das Thema des fehlenden<br />
Einflusses des für die zivilrechtliche<br />
Umsetzung zuständigen Bundesgesetzgebers<br />
bei der inhaltlichen Ausgestaltung<br />
der Energieausweisvorschriften sowie<br />
NEUERUNGEN DURCH GEBÄUDE-<br />
RICHTLINIE 2010. Nunmehr ist die neue<br />
EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz<br />
von Gebäuden in Kraft getreten (RL<br />
2010/31/EU), die die vormalige Gebäuderichtlinie<br />
2002/91/EG ersetzen soll. Hierdurch<br />
sollen die Vorgaben für die Energieeffizienz<br />
von Gebäuden in den künftigen<br />
Jahren zur Erreichung der Energieeinsparungsziele<br />
deutlich gesteigert werden.<br />
Demnach müssen sämtliche neuen Gebäude<br />
ab 2020 nahezu energieautark,<br />
das heißt Fast-Nullenergie-Gebäude auf<br />
Grundlage des Primärenenergieeinsatzes,<br />
sein, indem entsprechend hohe Energieeffizienzstandards<br />
sowie der Einsatz von<br />
dezentralen erneuerbaren Energieträgern<br />
vorgeschrieben werden. Dem öffentlichen<br />
Bereich soll hier eine Vorbildfunktion zukommen,<br />
da die Vorgaben bereits ab dem<br />
Jahr 2018 gelten sollen. Dabei wird das<br />
26 FOKUS<br />
APRIL 2013
Deutliche Verschärfungen der Gebäuderichtlinie.<br />
Erfordernis für öffentliche Gebäude, ab<br />
der eine Ausstellungs- und Aushändigungspflicht<br />
eines Energieausweises gilt,<br />
von 1.000 m² auf 500 m² und nach fünf<br />
Jahren dann auf 250 m² herabgesetzt.<br />
Hinsichtlich Sanierungen fällt auch die<br />
1.000-m²-Grenze für die erforderlichen<br />
thermischen Standards bei Sanierungsvorhaben<br />
von mehr als 25 Prozent der Gebäudehülle,<br />
Eigenheime eingeschlossen.<br />
Die qualitativen Anforderungen an thermische<br />
Sanierungen sollen durch kostenoptimales<br />
Benchmarking angehoben werden,<br />
bei denen unterschiedliche Sanierungstiefen<br />
auf Grundlage der Lebenszykluskosten<br />
gegenüberzustellen sind.<br />
Schließlich wird ein Sanktionssystem<br />
sowie die Verpflichtung zur Angabe von<br />
Indikatoren für die Energieeffizienz in<br />
Verkaufs- oder Vermietungsanzeigen eingeführt.<br />
Die zu begrüßenden Neuerungen<br />
und auch Verbesserungen gegenüber der<br />
vormaligen Gebäuderichtlinie sind aber<br />
auch nicht unumstritten, können doch<br />
höhere Mindestanforderungen auch höhere<br />
Investitionen bei der Gebäudeerrichtung<br />
oder -sanierung verheißen. Aber<br />
auch Auswirkungen auf die Wohnbauförderungen<br />
werden diskutiert.<br />
MELDEPFLICHT. Der Berechnungsmodus<br />
für die Ermittlung der Kosteneffizienz von<br />
Gebäuden wird gleichfalls europarechtlich<br />
vorgeschrieben, wobei die Resultate der<br />
Berechnung mit den gültigen Mindeststandards<br />
für die Gebäudegesamtenergieeffizienz<br />
zu vergleichen sind. Bei geringerer<br />
Energieeffizienz der gültigen Mindeststandards<br />
als die ermittelten kostenoptimalen<br />
Mindestanforderungen hat der jeweilige<br />
EU-Mitgliedsstaat eine solche Differenz<br />
unter gleichzeitiger Vorlage eines Beseitigungsplans<br />
zu rechtfertigen.<br />
VERSCHÄRFUNG BEIM ENERGIEAUS-<br />
WEIS. Gleichzeitig wurde die bisherige<br />
Fassung des Energieausweis-Vorlage-Gesetzes<br />
verschärft: Nunmehr wurden Gewährleistungsansprüche<br />
und Schadenshaftung<br />
des Ausweiserstellers als Folgen<br />
der Energieausweisvorlage sowie auch<br />
Rechtsbehelfe in Form der Leistungsklage<br />
bzw. Ersatzvornahme bei unterlassener<br />
Vorlage des Energieausweises vorgesehen.<br />
Die rechtliche Vermutung einer<br />
dem Alter und der Art des Gebäudes entsprechenden<br />
Gesamtenergieeffizienz bei<br />
„Dem öffentlichen Bereich soll hier eine<br />
Vorbildfunktion zukommen.“<br />
Verletzung der Vorlagepflicht gilt weiter,<br />
wonach der Verkäufer bzw. Bestandgeber<br />
gewährleistungsrechtlich für eine zumindest<br />
durchschnittliche energietechnische<br />
Qualität – bezogen auf das Alter und die<br />
Art des Gebäudes – einzustehen hat.<br />
Nach der Gesetzesnovelle gelten die im<br />
vorgelegten Energieausweis angeführten<br />
Energiekennzahlen als bedungene Eigenschaft<br />
im Sinne der allgemeinen gewährleistungsrechtlichen<br />
Vorschriften des<br />
Zivilrechts. Jedoch wird die zivilrechtliche<br />
Haftung dadurch eingeschränkt,<br />
dass sich bei der Energiekennwerteermittlung<br />
bei sorgfältiger, dem Stand<br />
der Technik entsprechender Erhebung<br />
durch den dazu befugten Ausweisersteller<br />
(z. B. Baumeister oder Ziviltechniker)<br />
Unschärfen nicht ganz vermeiden lassen.<br />
Beispielsweise dürfen bei der Berechnung<br />
Standards wie etwa bestimmte U-Werte<br />
bei Kastenfenstern im Altbau angenommen<br />
werden, da sonst im Einzelfall zeitund<br />
kostenintensive materialtechnische<br />
Prüfungen erforderlich wären. Innerhalb<br />
einer bestimmten Bandbreite ist der<br />
ermittelte Energiekennwert deshalb als<br />
technisch richtig sowie damit der energietechnische<br />
Gebäudezustand nicht als<br />
mangelhaft zu betrachten. Zu beachten<br />
ist freilich auch, dass die Vorschrift keine<br />
Garantie für einen bestimmten Energieverbrauch<br />
mit sich bringt, da dieser vor<br />
allem vom Nutzerverhalten sowie von<br />
Witterungsbedingungen abhängt. Auch<br />
können die gewährleistungsrechtlichen<br />
Wirkungen außerhalb des konsumentenschutzgesetzlichen<br />
Anwendungsbereichs<br />
innerhalb der allgemeinen Sittenwidrigkeitsgrenzen<br />
durch Vertrag geändert bzw.<br />
abbedungen werden. Darüber hinaus<br />
wird eine unmittelbare Haftung des Ausweiserstellers<br />
gegenüber allfälligen Vorlageberechtigten<br />
im Hinblick auf durch<br />
einen unrichtigen Energieausweis verursachte<br />
Schäden geregelt. Der vorlageberechtigte<br />
Käufer oder Bestandnehmer<br />
eines Gebäudes ist damit bei Vorliegen<br />
der übrigen schadensersatzrechtlichen<br />
Anspruchsvoraussetzungen zur Geltendmachung<br />
einer Dritthaftung neben den<br />
gewährleistungsrechtlichen Ansprüchen<br />
gegenüber dem Vertragspartner berechtigt.<br />
Die Wirkung der Ausweisvorlage<br />
sowie der Verletzung von Vorlage- und<br />
Aushändigungspflichten des Energieausweises<br />
ist zwingend, abweichende Vereinbarungen<br />
unwirksam. Die praktischen<br />
Auswirkungen der Neuerungen auf den<br />
österreichischen Immobilienmarkt bleiben<br />
jedoch abzuwarten.<br />
<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Stephan R. Eberhardt ist Rechtsanwalt<br />
(RAK Wien; RAK Nürnberg) und Head of<br />
Real Estate bei LANSKY, GANZGER +<br />
partner Rechtsanwälte GmbH. Er ist auf<br />
Immobilienrecht und Baurecht spezialisiert.<br />
Dr. Stephan R. Eberhardt<br />
Rechtsanwalt und Head of Real Estate<br />
bei LANSKY, GANZGER + partner<br />
Rechtsanwälte GmbH<br />
A-1010 Wien, Biberstraße 5<br />
Tel. +43 (1) 533 33 30-0<br />
eberhardt@lansky.at<br />
www.lansky.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 27
IMMOBILIEN<br />
Text Peter Matzanetz<br />
Fotos FOKUS, pia.pink<br />
DIE MIPIM AN DER CÔTE D’AZUR GILT ALS DIE BEDEUTENDSTE IMMOBILIENMESSE EUROPAS<br />
REAL ESTATE IM<br />
PALAIS DES FESTIVALS<br />
Cannes wandelte sich auch heuer wieder im März von der Filmmetropole in einen Schauplatz für<br />
Immobiliengeschäfte ganz großen Formats. Der Festpalast, in dem sonst die Filme präsentiert<br />
werden, hat der Verleihung der MIPIM Awards als Schauplatz gedient. In den Hauptrollen fanden<br />
sich diesmal die zahlreich angereisten Immobilienfachleute aus aller Welt.<br />
AUFWÄRTSBEWEGUNG. Liest man sich<br />
das Kommuniqué der MIPIM zum Tagungsende<br />
durch, könnte man den Eindruck<br />
gewinnen, dass wieder mehr Immobilienprojekte<br />
neu errichtet werden. 258<br />
Milliarden Euro an frischem Kapital werden<br />
heuer in Europa in jenem Sektor<br />
gewerblich investiert werden, prognostiziert<br />
der international tätige Consulter<br />
DTZ. 20.000 Immobilienprofis aus 79<br />
Ländern hatten sich heuer wieder zur<br />
größten Gewerbeimmobilienmesse Europas<br />
eingefunden und 4.300 davon waren<br />
Investoren, die sich in Frankreich nach<br />
lohnenden Zielen umsahen. Die Misere<br />
von 2008 ist also endgültig vergessen und<br />
die Immobilienwirtschaft hat sich neu<br />
aufgestellt. Laut Vermietungsspezialist<br />
Cushman & Wakefield sollte global gesehen<br />
die Flächennachfrage gleich um mehr<br />
als 20 Prozent anziehen. Eine Dynamik,<br />
die auch wirtschaftliche Entsprechungen<br />
hat, kann man den Märkten nur wünschen<br />
und zumindest scheint ein Schub<br />
Optimismus die Vermietungsleistung anzukurbeln.<br />
Investitionsseitig war auf der<br />
MIPIM steigendes Interesse von Investmentfonds<br />
wie auch von institutionellen<br />
Investoren verzeichnet worden, sich aus<br />
strategischen Gründen mit Immobilien einzudecken.<br />
Immerhin hatten 60 der größten<br />
Fondsgesellschaften die MIPIM heuer nach<br />
den rechten Investitionszielen abgegrast.<br />
Am österreichischen Gemeinschaftsstand<br />
eröffneten sich einmal mehr die Anblicke<br />
des Jachthafens und der Altstadt. Freuen<br />
konnten sich die internationalen Besucher<br />
am Stand auch über die zweisprachige Sonderausgabe<br />
des FOKUS Europe.<br />
KNOW-HOW GEFRAGT. Für den österreichischen<br />
Wirtschaftsdelegierten in<br />
Frankreich Herbert Preclik war dies die<br />
Basis für weiterführende Zwecke. „Es<br />
geht darum, die Kompetenzen unserer<br />
Unternehmen nach außen zu tragen, also<br />
was die Region CEE betrifft, und hier insbesondere<br />
die Möglichkeit der umfassenden<br />
Abwicklung von Immobiliengeschäften“,<br />
gab sich der Botschaftsangehörige<br />
überzeugt vom gesamtösterreichischen<br />
28 FOKUS<br />
APRIL 2013
Ehrengastland Türkei, eines der bevölkerungsreichsten Länder Europas.<br />
Messeauftritt. Im Vergleich mit dem Gastgeberland<br />
Frankreich sah Preclik einen<br />
wichtigen Vorsprung im Baugewerbe: „In<br />
Bezug auf Nachhaltigkeit kann man in<br />
Frankreich wirklich viel von unseren<br />
Unternehmen lernen.“ Eine Ökologisierung<br />
der Bauvorschriften sei dort erst<br />
2009 vonstatten gegangen und beim diesbezüglichen<br />
Know-how klaffe daher eine<br />
entsprechend große Lücke.<br />
aber keinen Serviceexport erhoffen,<br />
wie ein Firmenvertreter gegenüber dem<br />
FOKUS meint. Als leibhaftiges Schweizbild<br />
trat auch heuer wieder eine lebensgroße<br />
rote Kuhstatuette in Erscheinung. Die<br />
deutschen Nachbarn präsentierten sich,<br />
obwohl für kleinere Firmen auch ein deutscher<br />
Gemeinschaftsstand existiert, entsprechend<br />
der Marktmacht mit großen<br />
regionalen Repräsentanzen. Angesprochen<br />
„Es geht darum, die Kompetenzen unserer<br />
Unternehmen nach außen zu tragen.“<br />
Herbert Preclik, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Frankreich<br />
NACHBARLÄNDER. In diesem Sinn ist es<br />
am internationalen Parkett ein nicht zu<br />
unterschätzender Faktor, zu wissen, wo die<br />
Stärken liegen. Darauf wies man auch am<br />
schweizerischen Stand hin, der nicht<br />
unweit vom österreichischen rund 30 Firmen<br />
eine Außenpräsenz bot. „Wir geben<br />
eine Standortberatung ab, wo im Land<br />
Schweiz welche Unternehmen gut aufgehoben<br />
sind“, beschrieb der Geschäftsführer<br />
des Immobilienmarketers Swiss Circle<br />
Roman Bolliger seinen aktiven Tätigkeitsrahmen.<br />
Die wirtschaftliche Vernetzung<br />
und die steuerliche Komponente spielen<br />
dort dem Vernehmen nach die Hauptrolle.<br />
Leute, die sich informieren, würden ganz<br />
im Gegensatz zur Situation in Österreich<br />
darauf, ob es auf der MIPIM „die Größe<br />
machen würde“, äußerte sich der deutsche<br />
Vertreter einer Immobilienbank Oliver<br />
Pleiner diplomatisch abwehrend: „Es geht<br />
letztlich um die Professionalität, und da<br />
sind keine Ressentiments gegenüber kleinen<br />
Ländern angebracht.“<br />
POLITISCHE BÜHNE. Auffallend war, dass<br />
viele Landes- und Regionalvertreter die<br />
MIPIM als Plattform genutzt hatten, um<br />
städtische oder regionale Entwicklungen<br />
vorzustellen oder diese voranzutreiben.<br />
Am Stand Münchens konnte man beispielsweise<br />
Zeuge einer tiefgründigen<br />
Podiumsdiskussion zum Wohnthema werden,<br />
an der ein Lokalpolitiker, ein Wohn-<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 29
Atemberaubender Ausblick von der Terrasse des Palais<br />
des Festivals. Treffpunkt von hochkarätigen Gästen und<br />
Top-Entscheidern aus aller Welt. In angenehmem Ambiente<br />
und mit vorzüglichem Catering veranstaltete APCOA einen<br />
Empfang auf ihrem Schiff, bei denen das Netzwerken an<br />
oberster Stelle stand.<br />
v.l.n.r.: Leiter der AH-Stelle Dr. Herbert Preclik, Bgm. der Landeshauptstadt St. Pölten Mag. Matthias Stadler, Verlagsleiter Walter Thomas und<br />
Herausgeber Dr. Alexander Scheuch, beide FOKUS, mit Dr. Herbert Preclik, Verbindungen mit Qualität, Mag. Armin Partl, Comm.ag, Walter Thomas.<br />
Brillanter<br />
Auftritt.<br />
pia.pink und<br />
WKO im <strong>Fokus</strong> –<br />
professionell<br />
und engagiert.<br />
bauvertreter und ein Finanzexperte teilnahmen.<br />
Wie es um die Lage am Wohnungsmarkt<br />
bestellt sei, wurde angesprochen.<br />
Die Dynamik konnte sich so<br />
auf das Standpublikum übertragen und<br />
hier wurde den Zuhörern die Umwandlung<br />
von Büros in Wohnungen als Impuls mitgegeben.<br />
Was die Region London betrifft,<br />
hatte wieder einmal dessen Oberbürgermeister<br />
Boris Johnson bei einem Vortrag<br />
den ihm eigenen grenzenlosen Optimismus<br />
in der Immobilienlobby verbreitet.<br />
PROFITVERSPRECHEND. Aufsehen erregten<br />
auch Regionen, deren Immobilienvorhaben<br />
ganze Zelte nahe der azurblauen<br />
Riviera füllten. Die Türkei, das<br />
„Ehrengastland“ der MIPIM 2013 und<br />
eines der bevölkerungsreichsten Länder<br />
Europas, war gut positioniert und wird<br />
künftig einer der beliebtesten Immobilien-<br />
und Investmentmärkte sein. Die<br />
positve und wirtschaftliche Entwicklung<br />
spiegelt sich auch am Immobilienmarkt<br />
wider. 190 Firmenvertreter aus dem<br />
Boomland waren angereist, und sie durften<br />
sich über positive Entwicklungszahlen<br />
freuen, die am Rande der MIPIM<br />
verlautet wurden. 4,3 Prozent an Wirtschaftswachstum<br />
und ein stark wachsender<br />
Warenkonsum wurden prognostiziert.<br />
Die russische Region Krasnodar<br />
zeigte sich als Austragungsgebiet der<br />
kommenden Winterolympiade und hatte<br />
vor allem Tourismusprojekte anzubieten.<br />
Im Fall Russland wurde die Messe auch<br />
gleich benutzt, um Deals medial an die<br />
große Glocke zu hängen. Einen 200-<br />
Millionen-Dollar-Deal etwa hatte eine<br />
russische Bank hier bekanntgegeben.<br />
Für den Zeitraum der nächsten zehn<br />
Jahre haben dabei die Projektpartner<br />
ihr Geld auf Shopping und Entertainment<br />
gesetzt. Die großen Geschäfte werden<br />
also wieder getätigt ...<br />
<br />
MIPIM: LOGISTIKIMMOBILIEN IM FOKUS<br />
Logistikimmobilien werden in eigene Fonds gepackt und finden so ihre Abnehmer. Für neue Nachfrage im Logistiksegment sorgen<br />
Innovationen und neue Nachfrager aus dem Internethandel. Die MIPIM in Cannes bot Gelegenheit, die internationalen Entwicklungen unter<br />
die Lupe zu nehmen – und hier findet sich Österreich als Ost-West-Drehscheibe wieder.<br />
LOGISTIKFONDS. Die heurige MIPIM in<br />
Cannes war von einem asiatischen Investmentfonds<br />
der Mitsubishi Company als<br />
Trittbrett benutzt worden, um einen neuen<br />
Fonds mit 230 Millionen Euro an Einlagevermögen<br />
zu platzieren. Der sogenannte<br />
Dream Logistic Funds ist der dritte seiner<br />
Art und der erste, der auch für europäische<br />
Investoren zur Beteiligung offen ist. Jenes<br />
30 FOKUS APRIL 2013
Beispiel ist nur eines von vielen, die signalisieren,<br />
dass Logistikimmobilien international<br />
stark im Kommen sind. Beim weltweit<br />
tätigen Entwickler und Betreiber von Logistikparks<br />
Prologis, der auch in Himberg südöstlich<br />
von Wien ein Logistikzentrum hat,<br />
schätzt man aktuell das Investitionsrisiko<br />
in der Branche als gering ein. „Auch Pensionsfonds<br />
treten als Käufer auf“, brachte die<br />
Marketingbeauftragte der Logistikgruppe<br />
für Europa Janneke Leegstra begründend<br />
vor. Der FOKUS nahm den auf der Gewerbeimmobilienmesse<br />
zur Schau gestellten<br />
Optimismus der Branche zum Anlass, um<br />
herauszufinden, worauf der aktuelle Logistiktrend<br />
beruht.<br />
MARKTLAGE ÖSTERREICH. Beim Österreich-Gemeinschaftsstand<br />
konnten dem<br />
Besucher zwei Logistikinformationen ins<br />
Auge stechen. Zum einen präsentierte sich<br />
der Vienna Airport mit seinen Cargoflächen<br />
als Umschlagplatz von Welt und Vermarkter<br />
von immerhin 170.000 Quadratmetern<br />
Fläche sowie dem Zukunftsprojekt Fischamend,<br />
bei dem 140.000 Quadratmeter Hallenfläche<br />
entwickelt werden sollen. Andererseits<br />
hatte Otto Immobilien in Cannes<br />
seinen 3. Logistikmarktbericht aufliegen.<br />
Darin wird stark auf Eigennutzer und Frächter<br />
hingewiesen, die in Österreichs Metropolregionen<br />
großflächig Umschlagplätze benötigen<br />
würden. Eine Vielzahl von Flächen sei<br />
zuletzt im Gesamtausmaß von rund 100.000<br />
Quadratmetern Hallenfläche in Österreich<br />
hinzugekommen, heißt es in dem Bericht.<br />
Vor allem was hoch entwickelte Projekte mit<br />
modernen Anlagen betrifft, hat man tiefgrünes<br />
Licht signalisiert. Die Nachfrage wurde<br />
hier als hoch eingestuft.<br />
FLÄCHENZUWÄCHSE. Ein näherer Blick<br />
auf das aktuelle Marktgeschehen macht<br />
deutlich, dass seitens der Projektentwickler<br />
reagiert wird. Wien und Umgebung, ist – zumindest<br />
was konkrete Vorhaben betrifft –,<br />
kein unbearbeitetes Pflaster, wie ja eine Bestandsaufnahme<br />
im FOKUS-Business-Heft<br />
„Europe“ ergeben hat. Bei den erzielten<br />
Mietpreisen befindet sich Wien mit durchschnittlich<br />
72 Euro pro Jahr und Quadratmeter<br />
im europäischen Spitzenfeld, noch<br />
vor der Handelsmetropole Hamburg. Dies<br />
wird von Experten als Indiz gewertet, dass<br />
ein Flächenzuwachs nicht zu wesentlichen<br />
Leerständen führen dürfte, zumal der Leerstandsrate<br />
auf niedrige drei Prozent eingeschätzt<br />
wird. Das Investormagazin Property<br />
EU weist Logistikimmobilien in einem Ranking<br />
im gesamteuropäischen Kontext derzeit<br />
auch als bedeutsamste Immobilienkategorie<br />
aus. Die unglaublich umfangreiche<br />
Projektliste des australischen Developers<br />
Goodman, der in chinesischem Fondsbesitz<br />
steht, macht das rasche und globale Wachstum<br />
der Branche deutlich. Mit einer Logistikfläche<br />
von 4,5 Millionen Quadratmetern<br />
war das genannte Logistikunternehmen zuletzt<br />
das mit dem größten Projektumfang<br />
weltweit. Auch die eingangs erwähnte Prologis<br />
hat in nur drei Jahren rund 680.000<br />
Quadratmeter an Flächen in Europa zu<br />
Das Investitionsrisiko wurde von verschiedenen Stimmen<br />
auf der MIPIM als gering eingestuft.<br />
ihrem Bestand hinzuaddiert. In Deutschland,<br />
dem größten westeuropäische Wachstumsmarkt,<br />
ist im abgelaufenen Jahr laut<br />
den Analysten von Jones Lang LaSalle von<br />
der Branche insgesamt die Summe von 1,7<br />
Milliarden Euro in Logistikimmobilien veranlagt<br />
worden. Die deutsche Garbe Logistic<br />
AG kann hier beispielhaft für die Marktdynamik<br />
stehen. Das Unternehmen hat vor,<br />
mit seinem Fonds die Einlagesumme heuer<br />
auf 400 Millionen Euro nahezu verdoppeln.<br />
NACHFRAGETREIBER. Gefragt nach dem<br />
Grund für so viel Feuereifer verweist man<br />
beim angesprochenen Developer auf das<br />
vorgefundene Investoreninteresse infolge<br />
von attraktiven Renditeentwicklungen. Das<br />
Investitionsrisiko wurde von verschiedenen<br />
Stimmen auf der MIPIM hingegen als gering<br />
eingestuft. Als Begründungen schwingt<br />
mit, dass die Nachfrage nach modernen<br />
Logistiksystemen bei den Nachfragern hoch<br />
sei. Auch wäre das Adaptieren alter, bereits<br />
am Markt befindlicher Flächen nur beschränkt<br />
möglich. Kräftige Entwicklungen<br />
beim Internethandel würden neuen Bedarf<br />
aufkommen lassen, umso mehr, als hier viel<br />
Fläche auf einmal benötigt wird. In Erfurt<br />
befindet sich beispielsweise mit 128.000<br />
Quadratmetern Hallenfläche das in Europa<br />
größte Verteilerzentrum für den Internet-<br />
Handelsriesen Zalando in Bau. „In Deutschland<br />
hat das Thema erst begonnen, interessant<br />
zu werden“, heizt Stefan Wundrak,<br />
Leiter des Research bei Henderson Global<br />
Investors, die Aufbruchstimmung noch an.<br />
FORTSCHRITTLICHES. Internationale Verkehrsströme<br />
sind natürlich dem Logistikgeschäft<br />
zuträglich und in der französischen<br />
Atlantikhafenmetropole Calais möchte man<br />
im wahrsten Sinn des Wortes auf den Logistikzug<br />
auf springen. In der Stadt, die bislang<br />
mehr als Umsteigeort für nach England reisende<br />
Personen bekannt war, stehen zwei<br />
Hallen mit je 50.000 Quadratmetern Fläche<br />
unmittelbar vor der Errichtung. „Wir werden<br />
einen neuen Verladestandard haben,<br />
der vollautomatisch funktionieren wird“,<br />
meint der Projektmanager Marc Legrand<br />
im Gespräch mit dem FOKUS. Das intermodal<br />
angelegte Projekt soll dabei dank der<br />
angesprochenen modernen Umladetechnik<br />
namens CargoBeamer weit mehr sein als<br />
nur eine weitere Logistikhalle. Tempo und<br />
ein direkter Bahnanschluss auf dem Gelände<br />
sollen helfen, das Projekt von Anfang<br />
an auf Erfolg zu trimmen. 3,2 Millionen<br />
Lastwagen, die den Ort jährlich passieren,<br />
hat man ja schon. Nun werden 25 Millionen<br />
Euro investiert und am Ende sollen auch<br />
1.000 Arbeitsplätze entstehen. Frachtunternehmen<br />
sind beim CargoBeamer-Projekt<br />
in Calais als Mieter von Anfang an mit<br />
an Bord, und dies dürfte generell der Schlüssel<br />
zum Logistikerfolg sein. Die Nutzbarkeit<br />
für Dritte muss berücksichtigt werden, liest<br />
im Otto-Immobilien Report – als Potenzialbringer.<br />
Am Prologis-Stand bei der<br />
MIPIM hat sich im Gespräch dann auch<br />
herausgestellt, dass sich dort Projekte<br />
einfach aus dem Expansionsdrang von Kunden<br />
ergeben haben. „Sie wollen einfach<br />
an bestimmten neuen Standorten auf Flächen<br />
zurückgreifen“, meint Leegstra, und<br />
dann stünden auch gleich Mieter an neuen<br />
Standorten fest. Solchen Verbindungen in<br />
den Markt ist es letztlich zu verdanken, dass<br />
das Risiko der Logistik-Projektentwicklungen<br />
letztlich zufriedenstellende Größenordnungen<br />
annimmt.<br />
<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 31
IMMOBILIEN<br />
Text Hansjörg Preims<br />
Fotos Österreichischer Fertighausverband, Hanlo-Haus, Hartl Haus, Energy home<br />
FERTIGHAUS<br />
SMART UND<br />
SICHER WOHNEN<br />
Der österreichische Fertighausbau fährt traditionell eine sehr konsequente Qualitätspolitik.<br />
Es gibt auch kaum mehr Gebäudekategorien, die nicht durch werkseitig vorgefertigte Bauelemente<br />
mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad realisierbar sind.<br />
Ausführung „Modernline“ von Energy home<br />
Hartl Haus „Avantgarde“<br />
FIXPREIS UND QUALITÄTSSICHERUNG.<br />
Schneller und unkomplizierter Hausbau –<br />
dafür steht das Fertighaus. Vorbehalte bezüglich<br />
Instabilität und Hellhörigkeit sind<br />
längst passé. Fast ein Drittel aller österreichischen<br />
Ein- und Zweifamilien-Häuslbauer<br />
entscheiden sich inzwischen für<br />
einen Fertigbau, Tendenz weiter steigend.<br />
Denn neben der kurzen Bauzeit und den<br />
individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, die<br />
mit dem „Haus von der Stange“ der 70er-<br />
Jahre nicht mehr vergleichbar sind, punktet<br />
das moderne Fertighaus mit Kostentransparenz,<br />
Fixpreis- und Fertigstellungsgarantie,<br />
Qualitätssicherung durch „Alles<br />
aus einer Hand“ sowie mit standardisierter<br />
und erprobter Haustechnik. Und die Entwicklung<br />
ist noch lange nicht zu Ende. Etwa<br />
85 Prozent im Ein familienhaus-Bereich des<br />
Fertighausmarktes sind Holzbauweisen,<br />
wo die Hersteller laufend daran arbeiten,<br />
den in der Regel schichtweisen, variabel gestaltbaren<br />
Aufbau der Außenwand weiter<br />
zu optimieren, um einen möglichst schlanken<br />
Wandaufbau und dennoch hervorragende<br />
Dämmwerte zu erzielen. Das ist<br />
sozusagen „daily business“.<br />
WOHLFÜHLEN UND CONVENIENCE.<br />
Darüber hinaus wird am Hightech-Haus<br />
der Zukunft getüftelt. Schließlich will man<br />
mittel- bis langfristig gewisse Extras speziell<br />
im Bereich der Hausautomation quasi<br />
serienmäßig, ohne Aufpreis, mitliefern<br />
können. Lichtdämmung, Musikbeschallung,<br />
„mitdenkende“ Gerätetechnologie,<br />
die sich gegebenenfalls am Smartphone<br />
meldet, oder vom Handy aus die Heizung<br />
einschalten – Smart living, Wohlfühlen und<br />
Convenience ist das eine. Die zwei anderen<br />
Bereiche, auf welche die Fertighausentwickler<br />
und -hersteller den Innovationsfokus<br />
richten, sind Energieeffizienz und<br />
Sicherheit. Sicherheit nicht nur im Sinne<br />
von Einbruchsicherheit, sondern auch im<br />
Hinblick auf das Bewohnen des Hauses.<br />
Zum Beispiel indem das Haus, so die Vision,<br />
erkennt, dass sich eine Person, obwohl sie<br />
im Haus ist, längere Zeit nicht bewegt hat<br />
– etwa infolge eines Sturzes. „Eines von vielen<br />
Beispielen, wo ich mir durchaus vorstellen<br />
kann, dass man irgendwann den Kunden<br />
nicht mehr fragen muss, ob er die<br />
entsprechenden Installationen, Sensoren<br />
und Steuerungen haben möchte, sondern<br />
dass dies – außer er will es nicht nutzen –<br />
einfach mit angeboten wird“, sagt Mag.<br />
Christian Murhammer, Geschäftsführer<br />
des Österreichischen Fertighausverbandes.<br />
ZUKUNFTSTHEMA ENERGIEEFFIZIENZ.<br />
Die für die Kunden wohl wichtigste Entwicklung<br />
ist auch beim Fertighaus im Be-<br />
32 FOKUS APRIL 2013
Immer mehr Hightech-Extras halten in das moderne Fertighaus Einzug.<br />
NACHVERDICHTUNG UND RENOVIE-<br />
RUNG. Erfahrung gesammelt und Knowhow<br />
haben Fertighausfirmen zum Teil auch<br />
schon bei Aufstockungen im innerstädtischen<br />
Bereich. Bei dieser Art der Nachverdichtung<br />
kann der Fertigbau, zumal in<br />
Wien, vor allem damit punkten, dass die auf<br />
den Bestand aufgesetzten Fertigteile ein<br />
sehr geringes Eigengewicht aufweisen. Und<br />
obwohl zum Teil noch in einem Versuchsstadium,<br />
ist auch der kleinste Bereich des<br />
Fertigbaus erwähnenswert: die Renovierung<br />
mit Wandelementen. Die zu renovierende<br />
Fassade wird genau vermessen, demreich<br />
Energieeffizienz zu erwarten. Zwar<br />
bieten erst wenige Hersteller tatsächlich ein<br />
Passivhaus an, aber in allen Entwicklungsabteilungen<br />
hat man das große Potenzial in<br />
diesem Bereich längst erkannt und ist intensiv<br />
am Tüfteln. Künftig soll ein Fertighaus<br />
„serienmäßig“ und zu einem guten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis jene Anlagen<br />
beinhalten, die für die Erreichung der Anforderungen<br />
des Jahres 2020 erforderlich<br />
sind. Stromgewinnung, Lüftung, Heizung<br />
und Warmwasserbereitung sollen, ideal<br />
aufeinander abgestimmt, fast ausschließlich<br />
durch das Haus selbst geleistet werden.<br />
„Was sich systemintegriert bereits sehr gut<br />
heute aufgerufen, speziell diesen Bereich<br />
weiter zu forcieren. Photovoltaik dürfe nicht<br />
nur ein großes Thema sein, sondern müsse<br />
auch tatsächlich aufs Haus. Am besten bereits<br />
von der Planung weg. „Was erstens<br />
architektonisch wesentlich vorteilhafter ist<br />
und zweitens natürlich effizienter im Hinblick<br />
auf den Bau selbst. Denn statt nachträglich<br />
auf das fertige Dach noch Photovoltaik-<br />
Paneele draufzusetzen, könnten diese gleich<br />
die Aufgabe des Baumaterial für das Dach –<br />
die Ziegel – ersetzen und noch dazu Energie<br />
produzieren. Das sollte noch viel stärker und<br />
intensiver mit berücksichtigt werden“, betont<br />
Murhammer.<br />
Hartl-Doppelhaus<br />
durchgesetzt hat und sehr gut funktioniert,<br />
ist die Nutzung nachhaltiger Energiequellen<br />
wie Wärmepumpe und Solarthermie –<br />
zur Warmwasserbereitung, aber auch zur<br />
Heizungsunterstützung“, sagt Christian<br />
Murhammer.<br />
PHOTOVOLTAIK NOCH AUSBAUFÄHIG.<br />
Ein noch etwas stiefmütterliches Dasein,<br />
was die Verbreitung betrifft, friste hingegen<br />
die Photovoltaik. Stromerzeugen am<br />
eigenen Haus sei zwar für viele interessant,<br />
„aber“, so Murhammer, „wir merken auch,<br />
dass das noch ein klassischer Streichposten<br />
bei der Konzeption des Hauses ist, nach<br />
dem Motto, die Photovoltaik könne man<br />
auch irgendwann später noch einbauen.“<br />
Zum Unterschied von der Wärmepumpe<br />
oder Solarthermie falle die Photovoltaik<br />
also sehr häufig noch dem Sparstift zum<br />
Opfer. „Umso mehr sei die Fertigbaubranche<br />
ÜBERSICHTLICHES KOSTENMANAGE-<br />
MENT. Immer stärker setzt die Fertighausbranche<br />
auch auf das Potenzial außerhalb<br />
der Ein- und Zweifamilienhäuser. Mit denen<br />
hatte die Entwicklung des Fertighauses<br />
begonnen. Dann folgte die Reihenhausanlage.<br />
In weiterer Folge kam – im engen<br />
Konnex mit der Liberalisierung der Baugesetzgebungen<br />
– der großvolumige beziehungsweise<br />
mehrgeschoßige Wohnbau<br />
speziell in Holzfertigbauweise hinzu. Die<br />
nächste Stufe waren kommunale Einrichtungen<br />
in Fertigbauweise. In Graz steht sogar<br />
eine Kirche, gebaut aus Fertigteilen, in<br />
Kärnten ein Gemeindeamt, weiters Altenheime,<br />
Schulen, Kindergärten, Autobahnraststätten<br />
und Hotels bis hin zum Universitätscampus.<br />
Murhammer: „Es gibt heute<br />
eigentlich keine wie immer geartete Einschränkung<br />
mehr für die Fertigbauweise<br />
und kaum mehr Gebäudekategorien, die<br />
nicht durch werkseitig vorgefertigte Bauelemente<br />
mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad<br />
realisierbar sind.“ Für den<br />
Bauträger oder die Baugenossenschaften<br />
bedeutet das nicht zuletzt ein übersichtliches<br />
Kostenmanagement. Und für die Anrainer<br />
hat es den großen Vorteil, dass der<br />
Bau flott vonstatten geht und Unannehmlichkeiten<br />
wie Verkehrsbeeinträchtigungen,<br />
Lärm, Staub und Schmutz in einem<br />
geringeren Maß gehalten werden können.<br />
Als sehr vorteilhaft erweist sich der Fertigbau<br />
weiters auch im Bereich Zu-, An- und<br />
Aufbau. Beispiel Schulen, etwa wenn um<br />
einen Turnbereich erweitert beziehungsweise<br />
angebaut werden muss. Oder wenn<br />
generell modernisiert und dies auch mit<br />
einer Optimierung der Energieeffizienz verbunden<br />
wird. Hier bietet sich der Fertigbau<br />
als optimale Lösung an, denn innerhalb der<br />
zwei Monate Schulferien ist das Ding fertig.<br />
APRIL 2013 2013<br />
FOKUS 33
gemäß wird ein Wandelement im Werk<br />
gefertigt und dann auf Fassade aufgebracht.<br />
Die alte Bausubstanz wird praktisch mit<br />
Fertigteilen ummantelt und wärmegedämmt.<br />
Was auch den Vorteil hat, dass in<br />
diesen Elementen Leitungsführungen, zum<br />
Beispiel für Be- und Entlüftung, eingebaut<br />
werden können. Auch Photovoltaik kann<br />
man integrieren. „Eine äußerst effiziente<br />
Form der Renovierung“, so Verbandsgeschäftsführer<br />
Murhammer. Fenster sind<br />
schon im Element eingebaut und kommen<br />
vorne auf die Fassade drauf, hinten werden<br />
die alten Fenster herausgenommen, es ist<br />
absolut dicht – und es geht schnell.<br />
ALLES AUS EINER HAND. Der großvolumige<br />
Wohn- sowie der kommunale Fertigbau,<br />
wo der Bauherr eher Generalunternehmer<br />
ist, wird in der Regel natürlich<br />
schlüsselfertig übergeben. Beim klassischen<br />
Fertighaus variiert die Verteilung der<br />
Ausbaustufen zwar von Jahr zu Jahr etwas,<br />
als ungefähre Größenordnung ist sie laut<br />
Murhammer aber wie folgt relativ stabil:<br />
20 Prozent „Ausbauhaus“, 50 Prozent „Belagsfertig“<br />
und 30 Prozent „Schlüsselfertig“.<br />
Vor 15 Jahren, als die belagsfertige<br />
Stufe so noch nicht definiert war, hatte das<br />
„Ausbauhaus“ die Nase vorn. Das hat sich<br />
mittlerweile gedreht –„Belagsfertig“ und<br />
„Schlüsselfertig“ haben das „Ausbauhaus“<br />
weit überflügelt. „Was zum einen am zunehmenden<br />
Convenience-Denken liegt“, so<br />
Murhammer – „sprich: daran, dass heute<br />
sehr viele Fertighaus-Kunden nur einen<br />
Hanlo-Fertighaus der<br />
Hommage-Serie<br />
Ansprechpartner wollen, der auch für die<br />
Gewährleistung verantwortlich ist.“ Zum<br />
anderen würden Häuser auch durch die Anforderungen<br />
an die Energieeffizienz zunehmend<br />
komplizierter im Bau – und vor allem<br />
in der Abstimmung der einzelnen eingebauten<br />
Elemente zueinander. „Deshalb wollen<br />
auch viele keine drei, vier wechselnde<br />
Professionisten mehr, sondern einen, der<br />
alles macht, das Haus, die Wärmepumpe,<br />
die Heizung – also das gesamte Paket.“<br />
KONSEQUENTE QUALITÄTSPOLITIK. Im<br />
österreichischen Fertighausbau wird traditionell<br />
eine äußerst konsequente Qualitätspolitik<br />
gefahren. Schon vor über 30 Jahren<br />
wurde das Gütezeichen Fertighaus für die<br />
Mitglieder des Verbandes geschaffen. Vor<br />
Kurzem wurden die Überwachungsrichtlinien<br />
noch einmal verschärft. Diese konsequente<br />
Qualitätspolitik ist sicher ein Grund<br />
dafür, dass das österreichische Fertighaus<br />
international sehr stark nachgefragt wird<br />
und weltweit einen ausgezeichneten Ruf<br />
genießt. Das zeigen zum einen die steigenden<br />
Exporte von Einfamilienhäusern und<br />
großvolumigen Fertigbauten, zum anderen<br />
besteht starkes Interesse ausländischer<br />
Delegationen, etwa aus Kanada, Russland<br />
oder China, sich österreichische Produktionen<br />
anzuschauen und sich hinsichtlich<br />
Güteüberwachung genau zu informieren.<br />
Österreich ist auch das einzige Land Europas,<br />
wo die drei Ausbaustufen des Fertighauses<br />
vom Normeninstitut jeweils genormt<br />
sind – in der ÖNORM B 2310.<br />
Wie wird die Entwicklung in den nächsten<br />
Jahren aussehen? Murhammer: „Große<br />
Unternehmen stehen mit dem Export, dem<br />
Inlandsgeschäft und großvolumigen öffentlichen<br />
Aufträgen auf drei Standbeinen.<br />
Geht eines zurück, steigt in der Regel das<br />
andere. Es gleicht sich also, wie man auch<br />
zuletzt gesehen hat, immer aus, sodass die<br />
Unternehmen sehr gut durchkommen.“<br />
GESCHICKTE NISCHENSTRATEGIEN.<br />
Kleine Unternehmen wiederum haben es<br />
sehr geschickt verstanden, sich in ganz<br />
speziellen Nischen zu positionieren, etwa<br />
dem Kleingartenhaus. „Oder sie haben spezielles<br />
ökologisches Know-how oder punkten<br />
mit ganz individueller Planung“, so<br />
Murhammer. „Denn die Zeiten, wo das<br />
klassische Typenhaus 1:1 wie im Prospekt<br />
abgebildet oder wie es im Fertighauszentrum<br />
zu sehen ist, verkauft wurde, sind vorbei.<br />
Die individuelle Ausführung ist zunehmend<br />
angesagt.“ Wenn das alles konsequent<br />
so weitergeführt werde, komme die Fertighausbranche<br />
auch in wirtschaftlich schlechteren<br />
Zeiten gut über die Runden. Wobei es<br />
für Murhammer auch noch genug Hausaufgaben<br />
zu erledigen gibt: „Ich erinnere an die<br />
serienmäßige Ausstattung von Objekten<br />
mit gewissen Extras. In diese Richtung wird<br />
die Entwicklung auch gehen, nämlich dass<br />
das Fertighaus noch mehr zum Gesamtobjekt<br />
wird, aus einer Hand geplant, mit<br />
Generalunternehmer, und wo in einem Gesamtpaket<br />
möglichst viel zum Wohle der<br />
Bewohner enthalten ist.“ Und das bei einem<br />
auch sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Wenn das gelinge, schaue es für die<br />
Zukunft sehr gut aus.<br />
SMART EXPO. Quasi als „Shoppingcenter“<br />
für Fertighäuser fungieren Ausstellungsparks<br />
wie das Fertighauszentrum Blaue<br />
Lagune in Wiener Neudorf, das vergangenes<br />
Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feierte<br />
und das sich mittlerweile „Smart Expo“<br />
nennt. Das Konzept beinhaltet neben einer<br />
Vielfalt an interessanten Präsentationen –<br />
mehr als 100 Ausstellerfirmen sind vor Ort<br />
vertreten – vor allem auch individuelle Top-<br />
Beratung und unkompliziertes „Alles aus<br />
einer Hand“-Service. Dabei geht es nicht<br />
nur um den Kauf eines neuen Hauses mit<br />
allen ergänzenden Produkten wie Keller,<br />
Garten, Garage & Co., sondern auch um die<br />
Sanierung, Renovierung oder Modernisie-<br />
34 FOKUS APRIL 2013
ung eines bestehenden Domizils. Auch<br />
einzelne Ausstattungen und Systeme für<br />
optimale Energieeffizienz, umfassenden<br />
Einbruchschutz, bequemen Alltag oder gemütliches<br />
Relaxen finden sich in der Smart<br />
Expo. „Und besonders wichtig ist das<br />
Vertrauen zu dem jeweiligen Berater der<br />
Fertighausfirma, das ist das Um und Auf<br />
bei einer solchen Investition fürs Leben“,<br />
betont Mag. (FH) Silvia Gronau, Kommunikation<br />
und Social <strong>Media</strong> für die Blaue<br />
Lagune. Auch die vor vier Jahren von der<br />
Blauen Lagune eröffnete „Energiewelt“<br />
heißt infolge einer Namensänderung aufgrund<br />
des ständig sich verbreiternden<br />
Spektrums inzwischen „Technologiewelt“.<br />
Denn dort werden nicht nur die unterschiedlichsten<br />
Energiesysteme präsentiert,<br />
von der Wärmepumpe über die Pelletsheizung<br />
und Photovoltaik bis hin zu Innovationen<br />
wie etwa einer neuen Möglichkeit,<br />
mit Photovoltaik gewonnenen Strom zwischenzuspeichern,<br />
sondern auch Ausstattungen<br />
zum Smart home wie funkgesteuerte<br />
Automationstechniken.<br />
ZUKUNFTSWELTEN. Und schon bald werden<br />
in der Smart Expo der Blauen Lagune<br />
weitere zukunftsträchtige Themen inszeniert.<br />
„So macht zum Beispiel die Tatsache,<br />
dass die Menschen immer älter werden und<br />
dennoch möglichst lange zu Hause wohnen<br />
möchten, die Entwicklung einer ,Generationenwelt‘<br />
mit allen Facetten rund um<br />
dieses soziologisch bedeutungsvolle Thema<br />
sinnvoll“, so Gronau. Oder die Entwicklung<br />
eines Zentrums mit Immobilienangeboten<br />
für all jene, die sich für eine Eigentums-,<br />
Ferien- oder Vorsorgewohnung interessieren<br />
(„Welt der Immobilien“). Eine weitere<br />
Erlebniswelt könnte sich dem Interior Design<br />
widmen, in der es sich um die individuelle<br />
Innenausstattung des maßgeschneiderten<br />
Zuhauses dreht („Welt des<br />
Wohnens“). Aber auch Welten zu spezifischen<br />
Ausstattungen wie Kachel- und Kaminöfen<br />
(„Welt des Feuers“), hochwertige<br />
Bäder („Welt des Bades“) oder Fenster- und<br />
Haustüren („Welt des Fensters“) sind in der<br />
Pipeline. Speziell für den Gewerbebau soll<br />
es ein eigenes Informations- und Beratungszentrum<br />
rund um das große Potenzial<br />
des Baustoffes Holz geben – denn Holz<br />
wird in Zukunft für den Städtebau und<br />
großvolumigen Objektbau eine noch viel<br />
größere Rolle spielen.<br />
•<br />
Mag. Christian Murhammer, Geschäftsführer<br />
des Österreichischen Fertighausverbandes:<br />
„Es schaut gut aus für die Zukunft.“<br />
JETZT<br />
50 % *<br />
ÜBER<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
ANLAGEN-FÖRDERUNG<br />
(auf Basis einer 2 kWp-Anlage)<br />
IHR STROM IST<br />
VON HAUS AUS<br />
DABEI!<br />
AUFGRUND DES<br />
GROSSEN ERFOLGS<br />
AUCH 2013:<br />
HARTL HAUS fördert die<br />
Anschaffung einer 2 kWp-Photovoltaik-Anlage<br />
mit über 50 %.<br />
Bereits jedes zweite HARTL<br />
HAUS ist mit einer Photovoltaik-<br />
Anlage ausgestattet. Wollen auch<br />
Sie künftig bis zur Hälfte Ihres<br />
Stromverbrauchs selbst<br />
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IMMOBILIEN<br />
Text Hansjörg Preims<br />
Fotos Schachnerhaus, Tom, Furgler<br />
HOLZ MASSIV NACHHALTIG<br />
SCHACHNERHAUS<br />
Gerade als Familienbetrieb ist es Schachnerhaus ein Anliegen, Häuser zu bauen, die durch die verwendeten<br />
Materialien und Baustoffe ein angenehmes und gesundes Wohnen über viele Generationen ermöglichen.<br />
2<br />
1<br />
3<br />
1 Individuelles Schachnerhaus in kubusförmiger Bauweise. Durch das zurückgesetzte Obergeschoß ergeben sich laubengangähnliche Terrassen.<br />
2 Das „Haus Ski Austria“ wurde für die Ski-WM 2013 in Schladming errichtet. Während der WM wurde dieses Haus mit einer Nutzfläche von 240<br />
Quadratmetern vom ÖSV als Kommunikationszentrum genutzt. Nach der WM wurde es wieder abgebaut und wird nun einer anderen Nutzung zugeführt.<br />
3 Über den Dächern: Dachgeschoßaufbau mit vier Wohnungen auf zwei Gründerzeithäusern in Wien. Der komplette Dachstuhl wurde abgetragen und<br />
nach einer Bauzeit von rund 6 Monaten waren die vier Wohnungen bezugsfertig.<br />
REKORDVERDÄCHTIG. Als am 4. Februar<br />
2013 als erster offizieller Akt im<br />
Rahmen der Ski-WM in Schladming<br />
das „Haus Ski Austria“ feierlich eröffnet<br />
wurde, konnte sich einer bereits als erster<br />
Sieger für sein Team fühlen: Friedrich<br />
Schachner – in der Disziplin „Schnelles<br />
Hausbauen“. Innerhalb von nur zehn<br />
Tagen hatte man das Österreich-Haus bereits<br />
so weit aufgebaut, dass das Geschirr<br />
für den Gastronomiebetrieb eingeräumt<br />
werden konnte. Man war aber nicht nur<br />
rekordverdächtig schnell, sondern, wie<br />
das Statement von ÖSV-Generalsekretär<br />
Dr. Klaus Leistner zum Ausdruck brachte,<br />
auch richtig gut: „Mit der Firma Schachner<br />
konnte ein kompetenter Partner gewonnen<br />
werden, der uns dem Wunsch,<br />
das beste ,Haus Ski Austria‘ aller Zeiten zu<br />
organisieren, einen großen Schritt näher<br />
gebracht hat.“ Nach der WM wurde der<br />
Massivholz-Fertigbau der Marke Schachnerhaus<br />
in drei Tagen wieder abgebaut,<br />
wechselte den Eigentümer und wird von<br />
diesem woanders wieder aufgebaut –<br />
nachhaltiger geht es kaum.<br />
FIRMENGESCHICHTE. Die Geschichte<br />
des Familienbetriebs Schachner begann<br />
im Jahr 1984 mit der Gründung einer Einzelfirma<br />
– einer Zimmerei mit Sägewerk,<br />
die dann, nachdem man 1986 mit der Produktion<br />
von Blockhäusern begonnen<br />
hatte, 1991 in die Schachnerhaus GmbH<br />
umgewandelt wurde. Im selben Jahr produzierte<br />
Schachner auch das erste Fertighaus,<br />
das als Musterhaus in der „Blauen<br />
Lagune“ in Vösendorf errichtet wurde.<br />
Aufgrund stetig steigender Nachfrage<br />
auch aus dem Ausland erfolgte 1994<br />
die Gründung der Firma Schachnerholz<br />
Vertriebs-GmbH in Bad Wildungen in<br />
Deutschland. Der Exportanteil stieg auf<br />
bis zu 40 Prozent des Gesamtumsatzes,<br />
und neue Musterhäuser wurden in Bad<br />
Wildungen, Graz, Salzburg, München und<br />
Vösendorf errichtet. Heute werden im<br />
Werk im steirischen Niederöblarn mit<br />
einem bis zu 70-köpfigen Mitarbeiterstab<br />
– darunter auch drei Holzbaumeister und<br />
sehr gut ausgebildete Techniker – 80 bis<br />
100 Fertigteilhäuser im Jahr gefertigt,<br />
und zwar fast ausschließlich Massivholz-<br />
Fertigbauten in hochwertigen, individuellen<br />
Ausführungen. Seniorchef Friedrich<br />
Schachner: „Wir fertigen kaum noch<br />
Typenhäuser, sondern planen alles individuell<br />
mit unseren Architekten.“ Sohn Jürgen<br />
Schachner führt die Geschäfte.<br />
INDIVIDUALITÄT. Die Firmenphilosophie<br />
von Schachnerhaus wird seit Anfang an<br />
von „Individualität beim Hausbau“ bestimmt.<br />
Beispiel Einfamilienhaus: Der<br />
Kunde wird zunächst einmal durch einen<br />
der architektonisch ausgebildeten Schachner-Mitarbeiter<br />
eingehend beraten. Aufgrund<br />
der Kundenangaben und -wünsche<br />
und unter Berücksichtigung der Bebau-<br />
36 FOKUS APRIL 2013
„Mit der Firma Schachner konnte ein kompetenter Partner gewonnen werden, der uns dem Wunsch, das beste<br />
,Haus Ski Austria‘ aller Zeiten zu organisieren, einen großen Schritt näher gebracht hat.“ Dr. Klaus Leistner<br />
Massivholzhaus. Mit versetzten<br />
Pultdächern, großer Terrassenfläche<br />
und Keller.<br />
ungsbestimmungen entsteht dann ein erster<br />
Entwurf vom Haus. Dieser wird in Abstimmung<br />
mit dem Kunden gegebenenfalls<br />
noch nachgebessert oder angepasst, und<br />
dann wird, nachdem man auch preislich<br />
übereingekommen ist, nach Plan gefertigt.<br />
Und zwar mit einem innovativen, patentierten<br />
Produktionssystem, das es ermöglicht,<br />
aus einem Stück Massivholzbohle<br />
nach individueller Maßgabe Wände, Dekken<br />
und Dach zu fertigen. „Dabei ist es uns<br />
gerade als Familienbetrieb ein Anliegen,<br />
Häuser zu bauen, die durch die verwendeten<br />
Materialien und Baustoffe ein angenehmes<br />
und gesundes Wohnen über viele<br />
Generationen ermöglichen“, lautet ein<br />
Leitsatz im Hause Schachner. Deshalb sei<br />
es auch wichtig, die neuesten Techniken in<br />
der Herstellung anzuwenden und ein besonderes<br />
Augenmerk auf eine nachhaltige<br />
Haustechnik zu legen.<br />
ÖKOLOGISCH UND NACHHALTIG. Aus<br />
ökologischer Sicht ist allein die Verwendung<br />
von Massivholz heimischer Herkunft<br />
schon ein sehr hoher Qualitätsfaktor.<br />
Schließlich bindet ein Kubikmeter Holz im<br />
Laufe seines Wachstums eine Tonne CO 2 .<br />
Und durch den Einsatz als Baustoff wird<br />
dieses CO 2 langfristig gebunden. Nachhaltigkeit<br />
soll aber eben auch in der Haustechnik<br />
ihre Fortsetzung finden und eine<br />
zunehmend wichtigere Rolle spielen. Jedes<br />
Schachnerhaus ist mindestens ein<br />
Niedrigenergiehaus. Und die Bewohner<br />
sollen so energieunabhängig wie möglich<br />
sein. Die entsprechende Ausstattung<br />
reicht von der Wärmepumpe über einen<br />
sehr hohen Anteil an Photovoltaik bis zu<br />
Solaranlagen, die fast auf jedem Schachnerhaus<br />
schon zu finden sind. „Und wir<br />
versuchen“, so Friedrich Schachner, „auch<br />
immer mehr, mit intelligenter Steuerung<br />
der Haustechnikgeräte den Verbrauch mit<br />
Stromeigenerzeugung zu decken.“ Etwa<br />
mit einer Steuerung, durch die sich die<br />
Waschmaschine dann einschaltet, wenn<br />
die Photovoltaikanlage am meisten Strom<br />
liefert, in der Regel um die Mittagszeit.<br />
UMFASSENDES PORTFOLIO. Neben<br />
dem Einfamilienhaus ist Schachnerhaus<br />
auch im Tourismusbau stark aktiv. Ein großer<br />
Teil davon sind die so genannten Hüttendörfer,<br />
die touristisch betrieben werden.<br />
Hotelbau, das Mehrfamilien-Wohnhaus<br />
und der Bürobau runden das Fertighaus-Portfolio<br />
ab. Darüber hinaus nutzt<br />
Schachnerhaus auch das große Potenzial,<br />
das sich für den Fertigteilbau aus der innerstädtischen<br />
Nachverdichtung ergibt, Stichwort<br />
Dachgeschoßaufbauten, sehr viele<br />
davon natürlich in Wien. In diesem Bereich<br />
kann der Fertigteilbau vor allem mit der<br />
schnellen Bauzeit und dem geringen Eigengewicht<br />
der aufgesetzten Fertigteile punkten,<br />
gerade in Wien mit seinen strengen<br />
Vorschriften bezüglich Dachausbau „schwer“.<br />
DIE WEITEREN ZIELE. Welche weiteren<br />
Ziele hat Schachnerhaus im Visier? „Unser<br />
wirtschaftliches Ziel ist, diesen Mitarbei-<br />
terstand zumindest zu halten und den<br />
Umsatz jährlich etwas zu steigern – die<br />
Zufriedenheit der Kunden steht im Mittelpunkt“,<br />
so der Seniorchef. „Wichtiger,<br />
als jedes Jahr stark wachsen zu wollen, ist<br />
uns vielmehr, die Qualität kontinuierlich<br />
zu verbessern, das Individuelle noch besser<br />
ausbauen, die werkseitige Vorfertigung<br />
noch konsequenter zu vertiefen.“<br />
So wird in Zukunft etwa die ganze Elektrik<br />
inklusive Steckdosen schon im Werk installiert,<br />
um so wenig wie möglich auf der<br />
Baustelle verlegen zu müssen. Auch die<br />
Wasserinstallationen werden überwiegend<br />
schon im Werk eingebaut, Photovoltaikanlagen<br />
bereits zur Gänze.<br />
VERDIENSTE FÜR DIE BRANCHE. Schon<br />
seit Langem macht sich Friedrich Schachner<br />
auch weit über sein Unternehmen<br />
hinaus für die Fertighausbranche verdient.<br />
Im Österreichischen Fertighausverband<br />
war er lange Leiter der Technischen<br />
Kommission und ist seit über zehn Jahren<br />
im Verbandsvorstand, wo er momentan<br />
die Funktion des Vizepräsidenten bekleidet.<br />
Weiters ist er Vorsitzender der Berufsgruppe<br />
Bau im Fachverband der Holzindustrie.<br />
Friedrich Schachner war immer<br />
auch für die Lehrlingsausbildung sehr engagiert<br />
und hat den noch jungen Lehrberuf<br />
Fertigteilhausbauer wesentlich mitgestaltet.<br />
Selbst bildet Schachnerhaus<br />
mindestens drei Lehrlinge im Jahr aus. •<br />
Ing. Jürgen<br />
Schachner,<br />
Geschäftsführer.<br />
KONTAKT<br />
Schachnerhaus GmbH<br />
A-8960 Niederöblarn<br />
Niederöblarn 106<br />
Tel. +43/(0)3684/28 96<br />
info@schachnerhaus.com<br />
www.schachnerhaus.at<br />
Friedrich<br />
Schachner,<br />
Gesellschafter<br />
und Gründer.<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 37
IMMOBILIEN<br />
Text Hansjörg Preims<br />
Fotos HARTL HAUS<br />
FERTIGHAUS<br />
KONSEQUENTE<br />
QUALITÄTSSTRATEGIE<br />
FOKUS im Gespräch mit KR Dir. Roland Suter, Geschäftsführer von HARTL HAUS und Präsident<br />
des Österreichischen Fertighausverbandes.<br />
HARTL HAUS. Modell Liberty<br />
HARTL HAUS hat 2012 mit 42,5 Millionen<br />
Euro ein Umsatzplus von 25 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet.<br />
Welche Erfolgsstrategie und Unternehmensphilosophie<br />
steckt hinter diesen –<br />
trotz wirtschaftlich instabilen Umfelds –<br />
guten Verkaufsergebnissen?<br />
KR Suter: HARTL HAUS steht für Qualität,<br />
Sicherheit und Beständigkeit, denn<br />
wir blicken auf eine über 115-jährige<br />
Erfolgsgeschichte zurück und in gerade<br />
wirtschaftlich unsicheren Zeiten sind dies<br />
zentrale Kriterien für die Wahl des Partners,<br />
um den Traum vom eigenen Haus zu<br />
verwirklichen. HARTL HAUS gilt nicht<br />
umsonst als der Qualitätsführer im Fertighausbau<br />
mit Zufriedenheitsgarantie,<br />
denn bei uns stehen seit jeher der Bauherr<br />
und seine individuellen Wünsche im Vordergrund,<br />
ebenso höchste Ausführungsqualität,<br />
beste und geprüfte Materialien<br />
sowie biologische und energiesparende<br />
Bauweise. Zudem bieten wir unseren<br />
Kunden nicht nur alles aus einer Hand,<br />
sondern sogar alles aus eigener Hand an,<br />
von Türen, Holz-Alu-Fenstern, Balkonen,<br />
Wintergärten, Möbel, Küchen und so weiter<br />
an. Kurz gesagt, bieten wir höchste<br />
Qualität zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
an – und der Erfolg gibt uns recht.<br />
Sie haben für 2013 angekündigt, „weiterhin<br />
Innovationen und neue Impulse in der<br />
Fertighausbranche zu setzen“. Welche<br />
Innovationen und Impulse darf sich der<br />
Kunde da konkret erwarten?<br />
Viele Meilensteine am Fertighausmarkt<br />
sind auf Innovationen von HARTL HAUS<br />
zurückzuführen, denn als Qualitätsführer<br />
ist es unsere Pflicht, ständig am Puls der<br />
Zeit zu agieren und vor allem in ökologischer<br />
Hinsicht immer wieder neue Impulse<br />
zu setzen. Ein zentrales Thema ist<br />
natürlich die Energieversorgung. Aktuell<br />
bieten wir unseren Kunden ein Photovoltaik-Paket<br />
an, das einen besonders einfachen<br />
und wirkungsvollen Einstieg in die<br />
moderne und umweltfreundliche Photovoltaik-Technologie<br />
ermöglicht – und mit<br />
der über 50-prozentigen Förderung von<br />
HARTL HAUS sogar einen besonders<br />
günstigen Einstieg. Jedes Haus wird auf<br />
Wunsch mit einer hochwertigen 2-kWpeak-Photovoltaik-Anlage<br />
ausgestattet und<br />
die Anlage mit über 50 Prozent der Anschaffungskosten<br />
gefördert. Über 50 Prozent<br />
unserer Kunden haben sich bereits<br />
für das Photovoltaik-Energiepaket entschieden.<br />
Aber wir arbeiten ständig an der<br />
Verbesserung der Gebäudeautomatisation<br />
hinsichtlich Wohnkomfort, Sicherheit,<br />
Energieanlagensteuerung und vielem<br />
mehr.<br />
Fertighaus und Ökologie, Passiv-/Niedrigenergiehaus<br />
– wie ist da der Stand der<br />
HARTL HAUS-Technik? Welches Marktpotenzial<br />
sehen Sie in diesem Bereich?<br />
Wenn man sich die allgemein veröffentlichten<br />
Zahlen ansieht, dann ist das Passivhaus<br />
rückläufig. Die Idee des Passivhauses<br />
ist grundsätzlich gut, aber<br />
andererseits sind alle HARTL-Häuser<br />
Niedrigenergiehäuser und in der Grundausstattung<br />
so gut und qualitativ hochwertig<br />
gebaut, dass der Kunde zehn Prozent<br />
Mehrkosten beim Bau offenbar<br />
nicht in Kauf nehmen will. Man muss<br />
38 FOKUS<br />
APRIL 2013
Der grundsätzliche Trend geht ganz klar in Richtung Ökologie und Ökonomie.<br />
aber abwarten, ob sich diese Entwicklung<br />
fortsetzen wird. Der grundsätzliche<br />
Trend geht aber ganz klar in Richtung<br />
Ökologie und Ökonomie, sprich: Die<br />
heutigen Kunden möchten energiesparende<br />
Häuser in Kombination mit einer<br />
intelligenten Hausplanung bauen, um<br />
auch die Kraft der Sonne zu nützen.<br />
HARTL HAUS bietet aufgrund seiner<br />
optimierten Wandtechnologie und des<br />
Einsatzes biologischer Gipsfaserplatten<br />
Niedrigstenergiehäuser an, die hervorragende<br />
Energiewerte erzielen.<br />
Frage an den Präsidenten des Fertighausverbandes:<br />
Die Fertighausbranche setzt –<br />
laut einer Studie von Interconnection Consulting<br />
– immer stärker auch auf das<br />
Potenzial außerhalb der Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />
In welchen Bereichen<br />
kann hier Potenzial genutzt werden?<br />
In Fertigbauweise können mehrgeschoßige<br />
Wohnhausanlagen und Reihenhäuser<br />
ebenso gebaut werden wie Bürogebäude,<br />
kommunale Einrichtungen, etwa<br />
Schulen und sonstige Gebäude wie Betriebsanlagen,<br />
Praxisgemeinschaften, Autobahnraststätten<br />
oder Hotels. In Graz<br />
steht sogar eine Kirche, gebaut aus Fertigteilen.<br />
Das alles wäre im Bereich Neubau<br />
anzuführen. Erwähnen möchte ich aber<br />
auch die Zu-, An- oder Aufbaumöglichkeiten.<br />
Fertighausfirmen haben hier zum<br />
Teil schon viel Erfahrung gesammelt,<br />
etwa bei Aufstockungen im innerstädtischen<br />
Bereich. Bei dieser Art der Nachverdichtung<br />
kann der Fertigbau deshalb<br />
punkten, weil die aufgesetzten Fertigteile<br />
ein sehr geringes Eigengewicht aufweisen.<br />
Auch Zubauten, etwa bei Schulen, werden<br />
gerne in Fertigbauweise realisiert, weil die<br />
Fertigstellung vor Ort sehr rasch geht und<br />
die Nutzer der Gebäude oder die Anrainer<br />
dadurch weniger gestört werden.<br />
Welches Markpotenzial für die Branche<br />
sehen Sie im Bereich Objektbauten?<br />
Der Fertigbau verzeichnet im großvolumigen<br />
Bau kontinuierlich Zuwächse. Von<br />
2011 auf 2012 haben die Mitglieder des<br />
Österreichischen Fertighausverbandes in<br />
diesem Sektor um acht Prozent zulegen<br />
können. Da der heimische Fertighausbau<br />
zu einem überwiegenden Teil in einer der<br />
Holzbauweisen ausgeführt wird und die<br />
Akzeptanz dieses ökologischen Baustoffes<br />
bei Wohnbaugenossenschaften, Bauträgern<br />
und Kommunen merklich zunimmt,<br />
sind weitere Steigerungen zu<br />
erwarten. Wichtig war auch, dass in den<br />
letzten zehn Jahren die Novellen der Bauvorschriften<br />
das großvolumige Bauen in<br />
einer Holzfertigbauweise deutlich leichter<br />
gemacht haben.<br />
Wohin geht der Trend bezüglich „Ausbaustufen“<br />
des Fertighauses?<br />
In den letzten Jahren hat sich ein sehr<br />
deutlicher Trend zu den schlüssel- beziehungsweise<br />
belagsfertigen Ausbaustufen<br />
gezeigt. Die geringste Ausbaustufe, das<br />
Ausbauhaus, rangiert bei einem Anteil<br />
von rund 20 Prozent, belagsfertig werden<br />
etwa 50 Prozent der Fertighäuser errichtet<br />
und der Rest entfällt auf die Stufe<br />
schlüsselfertig. 2012 hat das Ausbauhaus<br />
zwar erstmals seit Langem wieder etwas<br />
mehr an Bedeutung gewonnen, in Summe<br />
dominierten aber auch im vergangenen<br />
Jahr die höheren Ausbaustufen.<br />
Was macht österreichische Fertighausqualität<br />
im internationalen Vergleich aus?<br />
Dass österreichische Fertighausqualität<br />
international sehr stark nachgefragt wird,<br />
zeigen zum einen die steigenden Exporte<br />
von Einfamilienhäusern und großvolumigen<br />
Fertigbauten, wobei die Wertschöpfung<br />
durch die Vorfertigung in den österreichischen<br />
Produktionshallen im Inland<br />
erzielt wird. Zum anderen merken wir am<br />
starken Interesse ausländischer Delegationen,<br />
etwa aus Kanada, Russland oder<br />
China, dass die heimische Fertigbaubranche<br />
weltweit einen ausgezeichneten Ruf<br />
genießt. Das Kerninteresse der ausländischen<br />
Interessenten sind Technologietransfers.<br />
Zu verdanken ist diese Entwicklung<br />
sicher zu einem Großteil der<br />
konsequenten Qualitätsstrategie, der sich<br />
die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes<br />
verschrieben haben. Sie<br />
machen den Löwenanteil der heimischen<br />
Branche aus, und die Fremdüberwachungen,<br />
welche die Voraussetzung für das<br />
Gütezeichen Fertighaus sind, garantieren<br />
hervorragende Qualität. Österreich ist<br />
zudem das einzige Land Europas, das<br />
über eine eigene Fertighausnorm, die<br />
ÖNORM B 2310, verfügt.<br />
Wie wird sich die österreichische Fertighausbranche<br />
aus Ihrer Sicht in den nächsten<br />
Jahren entwickeln?<br />
Zukunftsprognosen sind immer ein wenig<br />
schwierig. Aus meiner Sicht werden bei<br />
den großen Herstellern die drei Standbeine<br />
inländische Privatkunden, Export<br />
und großvolumiger Bau sich noch deutlicher<br />
ausprägen und damit die Unternehmen<br />
absichern. Kleinere Betriebe werden<br />
sich zunehmend in speziellen Nischensegmenten,<br />
etwa im Bereich Kleingartenhaus,<br />
positionieren. Beide Entwicklungen<br />
versprechen mittel- bis langfristig eine<br />
Sicherung der Unternehmen und der<br />
Arbeitsplätze, trotz immer noch angespannter<br />
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.<br />
Inwieweit die Branche in den<br />
nächsten Jahren Innovationen, etwa bei<br />
der Gebäudeautomatisation oder der<br />
Ökologie, bieten wird, bleibt abzuwarten,<br />
ich bin jedoch sehr optimistisch,<br />
dass aus diesen Bereichen künftig vieles<br />
„serienmäßig“ in Fertighäusern zu finden<br />
sein wird.<br />
<br />
ZUR PERSON<br />
KR Dir. Roland Suter ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter der HARTL HAUS Holzindustriegesellschaft<br />
m.b.H. und Präsident<br />
des Österreichischen Fertighausverbandes.<br />
Die Geschäftsführung von HARTL<br />
HAUS – in dieser Funktion ist er verantwortlich<br />
für Verwaltung, Marketing und<br />
Export – teilt er sich mit seinem Bruder,<br />
Dir. Peter Suter, der für Technik und Werk<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
www.hartlhaus.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 39
Text Peter Matzanetz<br />
Fotos FOKUS<br />
IMMOBILIEN<br />
Volle Ränge bei der Eröffnung. FOKUS-Herausgeber Dr. Alexander Scheuch<br />
im Experten-Talk mit Komm.-Rat Michael Pisecky, Fachgruppenobmann der<br />
Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Wien (rechtes Bild).<br />
GEWINNENDES KONZEPT<br />
ALLES NEU: 1. WIENER<br />
IMMOBILIENMESSE<br />
Die Premiere und das Angebot der „WIM“ war auf den boomenden Immobilienmarkt im Großraum Wien,<br />
Niederösterreich und Burgenland ausgerichtet. Ein optimaler Mix aus Angebot, Beratung und Marktplatz.<br />
AUFTAKT. Die „WIM“ ist eine neue Messeplattform,<br />
die speziell auf den Bedarf von<br />
Immobilien-Privatkunden, also auf all jene,<br />
die Wohnimmobilien anbieten oder suchen,<br />
zugeschnitten ist. Das Immobilienangebot<br />
umfasste sowohl Wohnungen in der Stadt<br />
(Miete und Kauf) als auch Häuser oder<br />
Grundstücke sowie einen eigenen Bereich<br />
für Kunden, die nach passenden Immobilienmaklern<br />
suchen. An der Erstausgabe<br />
hatten sich viele namhafte Unternehmen<br />
beteiligt, darunter BUWOG, Mischek Bauträger,<br />
sREAL, Raiffeisen evolution, BIP<br />
Immobilien, SÜBA, FLAIR, DURST-BAU<br />
oder BAWAG P.S.K. sowie die Österreichische<br />
Notariatskammer. Drei der „IMMY“-<br />
Preisträger 2012 waren ebenfalls mit an<br />
Bord: Mag. Pfeifer Immobilien, EHL Immobilien<br />
und SEG. Insgesamt sei es ein<br />
interessanter Publikumsmix aus Anlegern,<br />
jungen Familien, zahlungskräftigen Besuchern<br />
und Eigentümern gewesen, die<br />
Immobilien anzubieten haben und dafür<br />
einen Makler suchen. Der Messe-Hauptinitiator<br />
der neuen Wiener Wohnbau messe<br />
Harald Schippl, der auch mit einem eigenen<br />
Wohnbauunternehmen als Messeaussteller<br />
vertreten war, bestätigte Tage nach<br />
der Veranstaltung den Erfolg: „Unter den<br />
Ausstellern war man von der Menge und<br />
der Qualität des Publikums begeis tert.“<br />
Seine „Initiative Aktive Immobilienwirtschaft“<br />
hätte den Ruf nach dem neuen<br />
Messeformat innerhalb der Branche erhört<br />
und dieses dann gemeinsam mit Reed<br />
Exhibtions Messe Wien umgesetzt. „Das<br />
Messekonzept ist sowohl auf die Endverbraucher<br />
als auch auf die Branchenvertreter<br />
abgestimmt“, meint Schippl. Vor allem<br />
die großen Wiener Wohnungserrichter<br />
und Maklerbüros waren anwesend und<br />
hatten hier bis zu 30 verschiedene Projekte<br />
in Vermarktung. Für FOKUS als Medienpartner<br />
und etabliertes Leitmedium in der<br />
Branche auch in Zukunft ein relevanter<br />
Marktplatz mit Potenzial.<br />
<br />
40 FOKUS<br />
APRIL 2013
Das Glorit-Management<br />
im <strong>Fokus</strong> (li.).<br />
IMMY-Seriengewinner<br />
Mag. Michael Pfeifer<br />
und sein Team (re.).<br />
Initiatoren. Harald<br />
Schippl, WKO Wien-<br />
Präsidentin Komm.-<br />
Rätin Brigitte Jank<br />
und Dr. Silvia Wustinger-Renezeder,<br />
SEG Wien (re.).<br />
"IMMY"-Preisträger<br />
Mag. Pfeifer und<br />
Team.<br />
Vielfalt. Raiffeisen evolution,<br />
Eresnet, DURST-BAU,<br />
ITH Schantl, Fachgruppe<br />
Wien, immo-humana.<br />
Gelungener Auftritt von<br />
IMMOfair mit eigener<br />
FOKUS-Covermutation aus<br />
Anlass der 1. „WIM“ (re.).<br />
FOKUS 41
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH<br />
Text Hansjörg Preims<br />
ENGEL & VÖLKERS<br />
WOHNIMMOBILIEN-SHOP<br />
IN MÖDLING ERÖFFNET<br />
VÖSENDORF<br />
CRANPOOL ERÖFFNETE<br />
NEUEN STANDORT<br />
FOTO: ENGEL & VÖLKERS<br />
Helfried Mück<br />
Ausstellungsfläche.<br />
Auf über 1.000 m 2<br />
präsentiert Cranpool<br />
in Vösendorf sein umfangreiches<br />
Sortiment.<br />
FOTO: CRANPOOL<br />
Engel & Völkers baut sein Netzwerk im Raum Wien weiter<br />
aus. Nach Wien Zentrum und Wien Döbling eröffnet der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Helfried Mück einen weiteren<br />
Wohnimmobilien-Shop in Mödling. „Damit verstärken wir<br />
unsere Präsenz im Umland der österreichischen Hauptstadt<br />
und freuen uns, potenziellen Suchkunden auch hier das Netzwerk<br />
und den Service von Engel & Völkers anzubieten“, sagt<br />
Mück. Der neue Shop befindet sich in einem historischen Haus<br />
am Freiheitsplatz 2. Engel & Völkers Mödling wird erstklassige<br />
Villen und Einfamilienhäuser als auch repräsentative Eigentums-<br />
und Dachgeschoßwohnungen, Penthäuser und Grundstücke<br />
in den besten Lagen vermitteln. „Die Nachfrage nach<br />
exklusiven Wohnimmobilien ist in den Randgebieten von Wien<br />
enorm hoch. Wir bieten unseren Interessenten eine umfangreiche,<br />
professionelle Beratung an, ob sie nun eine Liegenschaft<br />
kaufen oder mieten möchten, sich über Preise informieren wollen<br />
oder eine Immobilienbewertung benötigen. Derzeit gibt es<br />
viele Möglichkeiten, hochwertige Objekte zu erwerben“, so Mück.<br />
Cranpool, der Spezialist auf dem Gebiet Pool- und Saunabau,<br />
eröffnete am 4. April 2013 seinen neuen Standort in Vösendorf.<br />
Auf einer Fläche von über 1.000 Quadratmetern präsentiert<br />
Cranpool sein umfangreiches Sortiment: Gezeigt werden<br />
vier verschiedene Pools im Echtbetrieb – und für all jene,<br />
die bereits ihr eigenes Schwimmbad oder eine Sauna besitzen,<br />
wird in der 80 Quadratmeter großen Verkaufszone das notwendige<br />
Zubehör, angefangen von Pflegemittel, Filter, Gegenschwimmanlagen,<br />
automatischen Bodensaugern, Scheinwerfer<br />
bis hin zu Ersatzteilen wie Dichtungen und andere<br />
Verschleißteile der Schwimmbadtechnik angeboten. Cranpool<br />
ist bereits seit über 40 Jahren erfolgreich im Geschäft tätig<br />
und verkauft pro Jahr über 800 Pools. „Wir freuen uns sehr,<br />
dass so viele Gäste gekommen sind, um gemeinsam mit uns<br />
die Eröffnung unseres neuen Shops und damit auch den<br />
Auftakt der Poolsaison zu feiern“, so Mag. Wolfgang Grabner,<br />
Geschäftsführer Cranpool & Vizepräsident im Schwimmbadverband<br />
Österreich.<br />
42 FOKUS<br />
APRIL 2013
HYPO NOE REAL CONSULT<br />
NEU AUFGESTELLT INS JAHR 2013<br />
FOTO: HYPO NOE<br />
v.l.n.r.: Die neue Dreier-Geschäftsführung<br />
der HYPO NOE Real Consult -<br />
Kurt Rusam, Simone Selden und Jürgen Nageler<br />
Die HYPO Niederösterreich Tochter HYPO NOE Real Consult GmbH<br />
hat mit April 2013 eine neue Dreier-Geschäftsführung. Neben der bereits<br />
2012 in die Geschäftsführung eingestiegenen Simone Selden sind<br />
seit März 2013 auch Jürgen Nageler sowie seit April 2013 Kurt Rusam<br />
Mitglieder der Geschäftsführung des auf die Bereiche Projektentwicklung<br />
und -management sowie Immobilienbewirtschaftung spezialisierten<br />
Unternehmens.Simone Selden wurde zur Verstärkung der Geschäftsführung<br />
für den Bereich Projektentwicklung an Board geholt.<br />
Günther Fuchsbauer, Bis dahin legte die HYPO NOE Real<br />
Geschäftsführer der neu Consult ihren <strong>Fokus</strong> vor allem auf<br />
gegründeten HYPO den Bereich Projektabwicklung und<br />
NOE-Tochter HYPO NOE Immobilienmanagement. Für den<br />
Immobilienmanagement Schwerpunkt Projektabwicklung<br />
aufGeschäftsführerebene zeichnete<br />
bis 1. April 2013 Merten Trompler<br />
verantwortlich. Aufgrund seiner bevorstehenden<br />
Pensionierung schied<br />
er mit Ende März aus der HYPO<br />
NOE Real Consult aus. Ihm folgt der Baufachmann Kurt Rusam nach.<br />
Der seit mehreren Jahren bei der HYPO NOE Gruppe im Bereich Beteiligungsmanagement<br />
tätige Jurist Jürgen Nageler komplettiert das<br />
Dreiergespann – als Geschäftsführer in den Bereichen Finanzen, Recht<br />
und Organisation der HYPO NOE Real Consult. Nageler folgt Günther<br />
Fuchsbauer nach, der künftig als Geschäftsführer der 2013 neu gegründeten<br />
HYPO NOE Immobilienmanagement GmbH - ebenfalls einer<br />
Tochter der HYPO NOE Gruppe – verantwortlich zeichnet.<br />
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Der international tätige Polymerverarbeiter REHAU aus<br />
Guntramsdorf stellte auf der diesjährigen ISH, der Weltleitmesse<br />
für innovatives Baddesign, energieeffiziente Heizungsund<br />
Klimatechnik und erneuerbare Energien, den neuen<br />
Raumregler Nea zur Temperaturregelung von Flächenheizungssystemen,<br />
vor. Neben dem modernen, attraktiven Design<br />
überzeugt das Geräte durch einfache Bedienung, unkomplizierte<br />
Montage und komfortablen Funktionen. Drei Varianten<br />
werden ab Mitte des Jahres 2013 erhältlich sein: Heizen (H),<br />
Heizen mit Zeitschaltprogramm (HT) sowie Heizen/Kühlen<br />
mit Zeitschaltprogramm (HCT). Der Regler wird in den Varianten<br />
230 V und 24 V angeboten.<br />
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WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH<br />
Text Andreas Besenböck<br />
Fotos Shutterstock<br />
DER TRAUM VOM HAUS IN NIEDERÖSTERREICH<br />
FAST JEDER ZWEITE<br />
SUCHT EIN<br />
EINFAMILIENHAUS<br />
Ein eigenes Haus samt Garten – davon träumen auch die Niederösterreicher. Die Erfüllung dieses<br />
Traums ist in Niederösterreich aufgrund der niedrigen Preise und des großen Platzangebots leichter<br />
möglich, denn hier liegen die Preise deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt.<br />
NACHFRAGE. In Niederösterreich gibt<br />
es traditionell einen starken Trend zum<br />
Einfamilienhaus. Nach einem leichten<br />
Auf und Ab liegt die Nachfrage nach den<br />
eigenen vier Wänden mit Grundstück<br />
aktuell bei 45 Prozent. Hintergrund dafür<br />
sind die im österreichweiten Vergleich<br />
relativ günstigen Preise und das<br />
große Platzangebot, etwa im Gegensatz<br />
zu Tirol. Deutlich weniger gefragt sind<br />
Mietwohnungen mit 19 Prozent. Eigentumswohnungen<br />
liegen mit 15 Prozent<br />
an dritter Stelle. Mit knapp 10 Prozent<br />
liegen Grundstücke auf Platz vier. Neben<br />
dem Wunsch, das eigene Traumhaus zu<br />
bauen, spielt hier mittlerweile auch der<br />
Gedanke an eine sichere Investition eine<br />
Rolle. „In Niederösterreich ist das Einfamilienhaus<br />
im Grünen die am meisten<br />
nachgefragte Immobilienart. Beinahe<br />
jeder Zweite sucht aktuell nach einem<br />
eigenen Haus. Grund dafür sind vor<br />
allem die geringen Anschaffungskosten<br />
und das große Angebot an Einfamilienhäusern.<br />
Aber auch in Niederösterreich<br />
hat die Suche nach einer sicheren Geld-<br />
anlage in den vergangenen Jahren die<br />
Immobil ienpreise hochgetrieben“, so Alexander<br />
Ertler, Immobilienexperte und<br />
Geschäftsführer von IMMOBILIEN.NET.<br />
PREISE – HINTERGRUNDINFOS. Niederösterreich<br />
gehört traditionell eher<br />
zu den günstigeren Bundesländern. Vor<br />
allem bei Eigentumswohnungen, aber<br />
auch bei Einfamilienhäusern liegt das<br />
größte österreichische Bundesland deutlich<br />
unter dem österreichischen Durchschnitt.<br />
Besonders hohe Preise muss<br />
44 FOKUS<br />
APRIL 2013
Niederösterreich wird eine positive Entwicklung auf dem Immobilienmarkt erleben.<br />
man in der Umgebung von Wien, in<br />
Bezirken wie Mödling oder Wien-Umgebung<br />
bezahlen. Landesweit muss<br />
man für Eigentum im Durchschnitt<br />
mit 1.600 bis 1.800 Euro pro Quadratmeter<br />
rechnen.<br />
PREISE – FAKTEN. Die Preise für Eigentumswohnungen<br />
sind in den vergangenen<br />
zwölf Monaten relativ stark gestiegen,<br />
insbesondere in den Bezirken<br />
Scheibbs, Waidhofen an der Thaya und<br />
Wiener Neustadt. Dort gab es Preissteigerungen<br />
im zweistelligen Bereich. Im<br />
Durchschnitt muss man mit 1.650 Euro<br />
pro Quadratmeter bei gebrauchten Wohnungen<br />
in Niederösterreich rechnen. Bei<br />
neuwertigen Wohnungen liegt der Durchschnitt<br />
bei ungefähr 2.800 Euro pro Quadratmeter.<br />
Die Preise für Einfamilienhäuser<br />
liegen nur knapp über denen für<br />
gebrauchten Eigentumswohnungen. Für<br />
die eigenen vier Wände mit Grundstück<br />
zahlt man nach einem Anstieg von 5,7<br />
Prozent im vergangenen Jahr niederösterreichweit<br />
im Schnitt 1.800 Euro.<br />
Grundstücke liegen im österreichweiten<br />
Vergleich relativ gleichauf. Nach einem<br />
geringen Anstieg von knapp 3 Prozent in<br />
den vergangenen zwölf Monaten liegt der<br />
Preis für den Quadratmeter in Niederösterreich<br />
ungefähr bei 98 Euro im<br />
Durchschnitt. Erfreuliche Nachrichten<br />
gibt es für Mieter. Auf dem freien Mietwohnungsmarkt<br />
gab es nur einen leichten<br />
Preisanstieg von 1 Prozent, also unterhalb<br />
der Inflationsrate. Mit 7,7 Euro<br />
im Schnitt liegen die Mietpreise in Niederösterreich<br />
etwa zwei Euro unterhalb<br />
des österreichweiten Durchschnitts.<br />
Alexander Ertler: „Wohneigentum bleibt<br />
in Niederösterreich sehr beliebt. Aber<br />
auch hier hat der Trend zur sicheren<br />
Wertanlage die Preise mitunter stark<br />
steigen lassen. Vor allem in den Bezirken<br />
rund um Wien gab es stärkere Preisentwicklungen<br />
nach oben. In einigen abgelegenen<br />
Gegenden mit unterdurchschnittlicher<br />
Infrastruktur gibt es aber auch<br />
Preisrückgänge. Die Preisanstiege bei<br />
Eigentum, gekoppelt mit relativ günstigen<br />
Mietpreisen, werden in den kommenden<br />
Monaten und Jahren einen Anstieg<br />
bei der Nachfrage und dem Preis für<br />
Mietwohnungen bringen. Insbesondere<br />
die Landeshauptstadt St. Pölten mit der<br />
neuen und schnelleren Bahnanbindung<br />
nach Wien und moderner Infrastruktur<br />
wird eine positive Entwicklung auf dem<br />
Immobi lienmarkt erleben.“ <br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 45
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH<br />
Text Hansjörg Preims<br />
Fotos mss Vorlaufer, P. Görgl,<br />
aufsichten.com, commons.<br />
wikimedia.org, Edlauer<br />
ST. PÖLTEN IM AUFWIND<br />
FACETTENREICH<br />
In kaum einem österreichischen Bundesland ist die Landschaft des Immobilienmarktes so<br />
„durchwachsen“ wie in Niederösterreich.<br />
Korneuburg. Sehr stabiler Markt mit gutem<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
STEILES PREISGEFÄLLE. Hier das Umland<br />
von Wien, überstrapazierterweise<br />
auch Speckgürtel genannt, der vor allem<br />
südlich der Bundeshauptstadt durch den<br />
starken Zuzug aus der Großstadt in den<br />
vergangenen 20 Jahren reichlich angefüttert<br />
wurde und entsprechend hochpreisig<br />
ist. Dort das strukturschwache Waldviertel<br />
mit Niedrigstpreisen für Grundstücke. Und<br />
in der Mitte St. Pölten, obwohl Landeshauptstadt<br />
des größten österreichischen<br />
Bundeslandes, nach wie vor eine der preisgünstigsten.<br />
In kaum einem österreichischen<br />
Bundesland ist die Landschaft des<br />
Immobilienmarktes so heterogen und<br />
facettenreich wie in Niederösterreich.<br />
LEBENSWERTES ST. PÖLTEN. In einzelnen<br />
Segmenten hat St. Pölten im letzten<br />
Jahr zwar Eisenstadt überholt, aber über<br />
alle Segmente hinweg, sowohl bei Grundstücken<br />
wie auch bei Einfamilienhäusern<br />
oder Zinshäusern, ist es eine sehr günstige<br />
Landeshauptstadt. Wobei dies freilich zu<br />
dem Umstand in Relation zu setzen ist,<br />
dass St. Pölten erst 1986 zur Landeshauptstadt<br />
erhoben wurde – seitdem konnte<br />
nämlich in allen Bereichen zugelegt werden.<br />
Alle wichtigen Institutionen haben ihren<br />
Standort für Niederösterreich nach St.<br />
Pölten verlegt. Auch zahlreiche Firmen haben<br />
hier seither Fuß gefasst beziehungsweise<br />
die bestehenden Standorte im Stadtgebiet<br />
beträchtlich ausgebaut. „St. Pölten<br />
ist wahrscheinlich eine der lebenswertesten<br />
Landeshauptstädte“, sagt Georg Edlauer,<br />
Fachgruppenobmann der NÖ Immobilienund<br />
Vermögenstreuhänder. „Es gibt hier<br />
nicht nur ein gutes Angebot an Arbeitsplätzen,<br />
sondern auch sehr schöne Freizeitangebote<br />
– und neuerdings, dadurch, dass<br />
man mit der Bahn in 23 Minuten in Wien<br />
ist, einen weiteren großen Benefit.“<br />
ZEICHEN AUF WACHSTUM. Für St. Pöltens<br />
Bürgermeister Mag. Matthias Stadler<br />
stehen jedenfalls „alle Zeichen auf Wachstum<br />
und kontinuierliche positive Entwicklung“.<br />
Allerdings unter zwei Voraussetzungen:<br />
Die positive Entwicklung der Stadt<br />
werde in der Zukunft davon abhängen, wie<br />
es gelinge, zum einen den Pendlerstrom<br />
von und nach St. Pölten sinnvoll zu lenken,<br />
„damit die hohe Lebensqualität nicht unter<br />
die Räder kommt“, und zum anderen entsprechenden<br />
Wohnraum bereitzustellen, so<br />
das Stadtoberhaupt. Der Wohnbau müsse<br />
stärker vorangetrieben werden. Deshalb<br />
fordert Stadler auch die Wiedereinführung<br />
der Zweckbindung für Wohnbaufördergelder.<br />
Georg Edlauer traut St. Pölten in den<br />
nächsten Jahren eine ähnliche Entwicklung<br />
zu wie etwa den Städten Korneuburg und<br />
Stockerau, wo aufgrund der attraktiven<br />
Verkehrsanbindung an Wien in Kombination<br />
mit der Infrastruktur einer Bezirksstadt<br />
und dem Umstand, dass man südlich<br />
von Wien mit den Immobilienpreisen<br />
sehr oft schon hart an der Grenze des<br />
46 FOKUS<br />
APRIL 2013
Mit der Bahn in 23 Minuten in Wien<br />
– ein weiterer großer Benefit für St. Pölten.<br />
Leistbaren ist, sehr gerne gekauft wird.<br />
Genauso könnte St. Pölten zunehmend in<br />
den <strong>Fokus</strong> derer rücken, „die nicht in Wien<br />
bleiben wollen oder sich ihre gewünschte<br />
Wohnform in Wien nicht leisten können“,<br />
so Edlauer. Zumal die Entfernung zum Ballungszentrum<br />
Wien jetzt weniger durch<br />
Kilometer bestimmt werde als vielmehr<br />
durch die Fahrzeit.<br />
SUCHERMARKT UM WIEN. Südlich von<br />
Wien sieht auch Peter Weinberger, Geschäftsführer<br />
von Raiffeisen Immobilien,<br />
die Grenzen des Leistbaren vielfach erreicht.<br />
Deshalb gebe es eine Nachfrageverschiebung<br />
beziehungsweise insofern eine<br />
Neuorientierung, als man sich leistbarere<br />
Grundstücke suche – und diese nördlich<br />
von Wien noch finde. Hauptsächlich in Korneuburg<br />
bis Stockerau, aber auch im Hinterland<br />
von Klosterneuburg, das laut Weinberger<br />
immer interessanter wird. „Aber wir<br />
haben generell einen Suchermarkt rund um<br />
Wien und somit ein geringes Angebot – was<br />
noch sichtbarer wäre, wenn es auch so viele<br />
Angebote wie Nachfragen gäbe. Aber man<br />
kommt mit dem Bauen nicht nach“, so<br />
Weinberger. „Es gibt mittlerweile auch viele<br />
Anleger, die von Wien nach Niederösterreich<br />
ausweichen, weil es auch in Wien<br />
nicht viele Anlegerobjekte gibt.“ Dadurch<br />
sei der Anlegermarkt auch rund um<br />
den Speckgürtel wesentlich interessanter<br />
geworden. Und werde sich noch verstärken.<br />
Im Zusammenhang mit der Preisentwicklung<br />
sei in Niederösterreich auch ein<br />
größerer Mietmarkt entstanden. „Weil<br />
Wohnungen und Häuser einfach immer<br />
teurer, immer weniger leistbar werden“,<br />
so Weinberger.<br />
Sehr stabile Märkte mit einem guten Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis sind für Weinberger<br />
die Gegenden Tulln und Korneuburg. „Dort<br />
ist man zwar auch schon auf einem sehr<br />
hohen Niveau, aber es ist eine weitere Preissteigerung<br />
zu erwarten – weil die Zuwanderungsrate<br />
dort sehr hoch ist und somit die<br />
Nachfrage stabil hoch bleibt.“ Genauso gut<br />
schaue es vom Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
her in Gegenden wie Hainburg oder Bruck<br />
aus: „Durch den Zuzug, der dort eher vom<br />
Ausland kommt, ist die Nachfrage sehr<br />
hoch, und die Preise sind korrekt.“<br />
ÜBER DER DONAU. Eine Interessenverlagerung<br />
vom Süden Wiens ins nördliche<br />
Umland beobachtet auch Ing. Christine<br />
Weber von Immobilien Weber, Klosterneuburg.<br />
„Dadurch, dass die Grundstücke ja<br />
nicht nachwachsen und aufgrund der guten<br />
Verkehrsanbindung an Wien legt die Gegend<br />
über der Donau – Korneuburg, Bisamberg<br />
– massiv zu“, so die Expertin. Und genauso<br />
werde sich in Zukunft der Markt<br />
auch verstärkt in Richtung Tulln entwikkeln<br />
– aufgrund der Verkehrssituation,<br />
Stichwort neue Bahn. Auch im Raum Klosterneuburg<br />
sei die Nachfrage für Wohnungen<br />
gut, vor allem aber für Einfamilien-<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 47
High Speed. Der neue Bahnhof Tullnerfeld<br />
soll die Weichen für einen großen Aufschwung<br />
in der Region stellen.<br />
häuser und Grundstücke. Auf Angebotsseite<br />
gebe es derzeit aber nicht sehr viel am<br />
Markt, auch nicht mehr viele Grundstücke.<br />
„Die Interessenten sind aber auch extrem<br />
wählerisch geworden“, konstatiert Weber.<br />
Einzelne Parameter wie zum Beispiel Lärm<br />
beziehungsweise Ruhelage fielen bei der<br />
Bewertung zunehmend mehr ins Gewicht.<br />
Lärm sei ein absolut negatives Kriterium,<br />
viel schlimmer als früher, detto eine nordseitige<br />
Lage oder eine Wohnung in Klosterneuburg<br />
ohne Balkon oder Terrasse.<br />
AUFSCHWUNG DURCH HL-BAHN. Als<br />
aufstrebende Region gilt auch das Tullnerfeld,<br />
also die Region zwischen Krems und<br />
dem Riederberg und von Wagram im Norden<br />
bis zum Wienerwald im Süden. Insbesondere<br />
von dem Bereich südlich von Tulln<br />
bis hin zum Flachberg und Riederberg erwartet<br />
man sich in den nächsten Jahren<br />
einen großen Aufschwung. Buchstäblich<br />
die Weichen dafür stellen soll der neue<br />
Bahnhof Tullnerfeld im Dreieck zwischen<br />
Pixendorf, Judenau und Langenrohr als die<br />
einzige Station der neuen Hochleistungsbahn<br />
zwischen Wien und St. Pölten –<br />
schließlich ist man dann in 15 Minuten in<br />
Wien und in 20 Minuten in Niederösterreichs<br />
Hauptstadt. Diese für das Tullnerfeld<br />
völlig neue Dimension der Verkehrsanbindung<br />
an die Ballungszentren hat den Plan<br />
konkret werden lassen, in unmittelbarer<br />
Nähe zum neuen Bahnhof den Wohnpark<br />
Tullnerfeld entstehen zu lassen. Das Angebot<br />
im Wohnpark umfasst Bauparzellen,<br />
Doppelhäuser und Eigentumswohnungen.<br />
23 der 48 Einfamilienparzellen wurden bereits<br />
verkauft, einige der Einfamilienhäuser<br />
sind bereits errichtet und schon bewohnt.<br />
Verkaufsstart für die Eigentumswohnungen<br />
wird Anfang bis Ende Mai 2013 sein.<br />
Mit der Errichtung der Wohnhausanlage<br />
wird Ende des Jahres begonnen.<br />
WOHNPARK TULLNERFELD. Laut Sylvia<br />
Schwarzenauer von der für Vertrieb und<br />
Marketing des Wohnparks Tullnerfeld zuständigen<br />
auritas finanzmanagement gmbh<br />
besteht sehr großes Interesse, sich dort niederzulassen.<br />
Nicht zuletzt eben durch die<br />
Bahnhofsnähe, aber auch aufgrund verschiedener<br />
Aspekte wie Fern wärme, kostenlose<br />
Parkplätze im Wohnpark wie auch<br />
auf dem gesamten Bahnhofsareal, viele verschiedene<br />
Einkaufsmöglichkeiten rund um<br />
den neuen Bahnhof und weiterführend neben<br />
dem Wohnpark wählbare Grundstücksgrößen<br />
wie auch eine frei wählbare Bebauung.<br />
Zusätzlich machen ein eigener Rad- und<br />
Fußgängerweg und die darauffolgende rasche<br />
Verbindung nach Wien und St. Pölten<br />
Lust auf Wohnen am Land – nicht mehr<br />
Stadt oder Land, sondern sowohl als auch.<br />
„Aus ökologischer Sicht sind durch die eigens<br />
errichtete Biomasse-Fernwärme die<br />
hohen Förderungen des Landes Niederösterreich<br />
sehr interessant“, so Schwarzenauer.<br />
„So soll jeder hier ansässigen Person<br />
ein energieeffizientes Leben mit höchstem<br />
Grad an Lebensqualität garantiert werden.“<br />
Welche Infrastruktur ist für die Bewohner<br />
des Wohnparks Tullnerfeld vorgesehen?<br />
Und welches Wertentwicklungspotenzial<br />
sieht Schwarzenauer für diese Region? „Die<br />
Wohnqualität im Tullnerfeld ist durch das<br />
hervorragende Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebot<br />
in nächster Nähe sehr gut.<br />
Die Infrastruktur für den Wohnpark wird<br />
mit der Errichtung eines Betriebsgebäudes<br />
– Büroflächen, Lebensmittelhändler, Trafik,<br />
Apotheke, Einkaufmöglichkeiten – neben<br />
dem Tullnerfelder Bahnhof zusätzlich<br />
zum ausgewogenen Angebot in Langenrohr,<br />
sechs Minuten von Pixendorf entfernt,<br />
optimal abgedeckt. Eine eigene Bushaltestelle<br />
für den Wohnpark Tullnerfeld<br />
erleichtert in Zukunft zusätzlich den Alltag,<br />
zum Beispiel Schulbusse.“ Aufgrund der<br />
Hochleistungsstrecke habe das Tullnerfeld<br />
jedenfalls ein enormes Wertentwicklungspotenzial,<br />
ist Schwarzenauer überzeugt.<br />
WALDVIERTEL. Als niederösterreichisches<br />
Sorgenkind am Immobilienmarkt gilt das<br />
Waldviertel. Wiewohl: „Es steigen zwar dort<br />
die Preise nicht, aber es ist seit Jahren ein<br />
sehr stabiler Markt“, sagt Peter Weinberger<br />
von Raiffeisen Immobilien, selbst ein Waldviertler.<br />
Und der begehrte Zweitwohnsitz<br />
im Waldviertel werde wieder interessanter.<br />
So gesehen sei es ein stabiler Nachfragemarkt,<br />
aber eben auf einem sehr niedrigen<br />
Niveau. „Spürbar ist wie in ganz Niederösterreich<br />
auch im Waldviertel, dass wieder<br />
48 FOKUS APRIL 2013
Gute Nachfrage.<br />
Korrekte Preise in Hainburg.<br />
Fachgruppenobmann Georg Edlauer.<br />
Er traut St. Pölten in den nächsten Jahren<br />
eine ähnliche Entwicklung zu wie den Städten<br />
Korneuburg und Stockerau.<br />
mehr ältere Gebäude gekauft und saniert<br />
werden“, so Weinberger. „Weil die Baukosten<br />
für ein Neugebäude meistens doch um einiges<br />
höher sind als die Sanierung.“ Vor allem<br />
könne man die Sanierung auch schrittweise<br />
durchführen, zunächst einmal die Fenster<br />
und in einigen Jahren dann das Dach.<br />
ABGESCHWÄCHTER TREND ZUM<br />
EIGENTUM. Unmittelbar im Nachhang zur<br />
Finanzkrise gab es wie fast überall auch in<br />
Niederösterreich einen sehr starken Anstieg<br />
der Nachfrage für Anlageobjekte. „Bei<br />
Eigentumswohnungen beispielsweise hat<br />
die Nachfrage das Angebot bei Weitem<br />
überstiegen“, sagt Fachgruppenobmann<br />
Edlauer. Dieser ganz große Hype flache<br />
jetzt aber wieder etwas ab. Jene, die investieren<br />
wollten, hätten das mittlerweile<br />
schon getan, und vom Angebot her sei man<br />
derzeit eher zurückhaltend. „Es verkauft<br />
einer ja auch nicht, wenn er nicht unbedingt<br />
muss oder keine Alternativinvestition<br />
vorhat.“ Der Trend zum Eigentum sei<br />
aber nach wie vor gegeben – wenngleich<br />
etwas abgeschwächt, „bedingt auch durch<br />
die Unsicherheiten hinsichtlich dessen, was<br />
den Vermieter in Zukunft auf der rechtlichen<br />
Ebene erwartet, und hinsichtlich der<br />
F rage, welche Erschwernisse der Gesetzgeber<br />
noch vorhat“, so Edlauer.<br />
EINFAMILIENHAUS-LAND. Wohnwunsch<br />
Nummer 1 der Niederösterreicher ist<br />
jedenfalls nach wie vor das Einfamilienhaus.<br />
„Wobei dies aber oft an der Finanzierbarkeit<br />
scheitert“, so Edlauer. Deshalb begnüge<br />
man sich oft mit einem Kompromiss,<br />
etwa in Form eines Reihenhauses. Oder:<br />
„Insbesondere bei jüngeren Paaren muss<br />
dieser Wunsch oftmals ein paar Jahre zurückstehen,<br />
die Alternative ist dann die<br />
Miete.“ Grundsätzlich aber sei der typische<br />
Niederösterreicher „einer, der sehr gern<br />
sein Haus mit Garten hat“.<br />
Auch laut RE/MAX-ImmoSpiegel 2012 ist<br />
Niederösterreich das klassische Einfamilienhaus-Land.<br />
Aber auch mit 4.045 Wohnungen<br />
liege Niederösterreich an zweiter<br />
Stelle hinter Wien, wenngleich die Anzahl<br />
im Vergleich zu 2011 um 5,3 Prozent zurückgegangen<br />
sei, heißt es. Die meisten<br />
Wohnungen seien in den Bezirken Mödling<br />
(641), Wien-Umgebung (536) und Baden<br />
(452) gehandelt worden.<br />
ENORME PREIS-BANDBREITE. Die Wohnungspreise<br />
werden vom RE/MAX-Immo-<br />
Spiegel 2012 wie folgt ausgewiesen: Typischerweise<br />
kostete eine Wohnung in<br />
Niederösterreich 110.558 Euro oder 1.489<br />
Euro pro Quadratmeter – im Bundesländer-<br />
Vergleich die drittbilligsten Wohnungen<br />
und die zweitbilligsten Quadratmeterpreise.<br />
Der Unterschied kommt daher, dass<br />
die Wohnungen die zweitgrößten im Bundesgebiet<br />
sind. Die Preise sind zum Vorjahr<br />
minimal gefallen, nämlich um 0,3 Prozent<br />
pro Wohnung. Die Bandbreite der Wohnungspreise<br />
ist aber enorm: Der Bezirk<br />
Mödling liegt mit 167.855 Euro über dem<br />
Wiener Preisniveau und knapp darunter<br />
findet sich Wien-Umgebung (Klosterneuburg,<br />
Purkersdorf) mit 152.107 Euro. Im<br />
Bezirk Gmünd beträgt das Preisniveau etwa<br />
33.134 Euro oder 46.204 Euro in Horn. Die<br />
Landeshauptstadt St. Pölten liegt mit<br />
78.418 Euro nur knapp über Eisenstadt,<br />
der billigsten Landeshauptstadt Österreichs,<br />
aber weit hinter alle anderen Landeshauptstädten.<br />
Zugelegt haben die Wohnungspreise<br />
in den Bezirken Amstetten<br />
(+11,9 %), Hollabrunn (+12,4 %), Horn<br />
(+15,6 %), Krems Stadt & Land (+15,8 %),<br />
Mistelbach (+25,4 %) und St. Pölten Land<br />
(+13,7 %), St. Pölten Stadt (+11,25 %) und<br />
Wien Umgebung (+11,1 %). Nachgelassen<br />
haben dagegen unter anderem die Bezirke<br />
Bruck/Leitha (–8,2 %), Lilienfeld (–2,8 %)<br />
und Neunkirchen (–12,4 %), Tulln (–4,3 %)<br />
und Wiener Neustadt (–2,7 %).<br />
Bei Einfamilienhäusern erwarten RE/MAX-<br />
Makler aus Niederösterreich eine Preissteigerung<br />
von 2,7 %, bei Baugrundstücken<br />
2,4 %. Eigentumswohnungen in zentralen<br />
Lagen sollen um 5,8 %, an Stadträndern um<br />
1,9 % steigen und in Landgemeinden um<br />
2,3 % sinken. Mietwohnungen in zentralen<br />
Lagen sollen um 5 % steigen, an Stadträndern<br />
um 2 % und in Landgemeinden um<br />
1,1 % sinken. „Wie so oft ist es in den Zentren<br />
also teuer, an der Peripherie günstiger<br />
und in einiger Entfernung geradezu billig“,<br />
so der abschließende Kommentar der RE/<br />
MAX-Makler.<br />
<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 49
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH<br />
Text Hansjörg Preims<br />
Fotos HYPO NOE<br />
ALLES AUS EINER HAND<br />
DIE HYPO NOE<br />
IMMO-SERVICEKETTE<br />
die Experten auf die Ressourcen und das<br />
Netzwerk des gesamten Konzerns zurück.<br />
Die Dienstleistungen gehen weit über die<br />
einfache Entwicklung und Finanzierung<br />
hinaus. Durch das umfangreiche Tätigkeitsportfolio<br />
kann die HYPO NOE Gruppe<br />
schnell, gut vernetzt und flexibel reagieren<br />
sowie für nahezu jeden Bedarf ein maßgeschneidertes,<br />
individuelles Gesamtangebot<br />
erstellen.<br />
Gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen bietet die HYPO NOE<br />
Gruppe die gesamte Servicekette rund um Immobilienprojekte an.<br />
Ein "Best Practice" Beispiel bildet dabei die neu errichtete HYPO<br />
NOE-Konzernzentrale in St. Pölten (Foto).<br />
KUNDENBETREUUNG. Ihre Kunden bei<br />
Immobilienprojekten noch intensiver als<br />
bisher betreuen – das ist das Ziel der<br />
HYPO NOE Gruppe. Durch den Zukauf der<br />
EVN-Tochter first facility GmbH durch<br />
die NÖ Hypo Beteiligungsholding GmbH<br />
konnte dieses Ziel 2012 umgesetzt werden.<br />
Beginnt eine Kundenbeziehung oder<br />
ein konkretes Immobilienprojekt eines bestehenden<br />
Kunden traditionell mit der Finanzierungsanfrage,<br />
deckt die Betreuungsleistung<br />
der HYPO NOE Gruppe nun die<br />
gesamte Servicekette eines Immobilienprojekts<br />
ab. Mit ihren Töchtern HYPO<br />
NOE Real Consult, HYPO NOE First Facility,<br />
HYPO NOE Valuation & Advisory und<br />
HYPO NOE Immobilienmanagement begleitet<br />
die HYPO NOE Gruppe nach der<br />
Finanzierung ihre Kunden auch beim Faci-<br />
lity Management und den Facility Services,<br />
ebenso wie bei der Projektentwicklung, der<br />
Projektsteuerung, der Makelei und der<br />
Immobilienbewertung.<br />
PROJEKTENTWICKLUNG. Erfolgreiches<br />
Immobilienmanagement bedeutet, bereits<br />
im Entwicklungsstadium steuernd eingreifen<br />
oder begleiten zu können. Die HYPO<br />
NOE-Tochter Real Consult verfügt über<br />
ausgewiesene Experten im Immobilienbereich,<br />
die komplexe Bau- und Immobilienprojekte<br />
planen und umsetzen können.<br />
Mit seinem interdisziplinären Kompetenzzentrum<br />
ist die HYPO NOE in der Lage, für<br />
ihre Kunden moderne und innovative Projektmodelle<br />
zu erarbeiten und unternehmerische<br />
Sicherheit sowie höchste Umsetzungsqualität<br />
zu garantieren. Dabei greifen<br />
FINANZIERUNG. Der Schwerpunkt der<br />
Immobilienfinanzierungen liegt für die<br />
HYPO NOE Gruppe naturgemäß in Österreich,<br />
wo sie auch einer der erfolgreichsten<br />
Anbieter ist. Aber auch im CEE-Raum und<br />
in Deutschland vertrauen immer mehr<br />
Bauträger, Immobilienentwickler und Inves -<br />
toren auf die Real Estate Finance-Experten<br />
der HYPO NOE Gruppe. Kurze Entscheidungswege<br />
und hohe Verlässlichkeit stehen<br />
neben der Finanzstärke und der fachlichen<br />
Kompetenz im Vordergrund. Zusätzlich zur<br />
klassischen Kredit- oder Leasing-Finanzierung<br />
legt die HYPO NOE Gruppe ihr Augenmerk<br />
auf eine Begleitung der Kunden,<br />
die weit über eine reine Finanzierungstätigkeit<br />
hinausgeht – mit innovativen Produkten<br />
wie zum Beispiel Zinssicherungsgeschäften<br />
im Rahmen des Immobilieninvestment-Banking.<br />
Flexible Gestaltung<br />
der Finanzierungen je nach individuellen<br />
Kundenbedürfnissen hat für die HYPO<br />
NOE Gruppe einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Zu den wesentlichsten Finanzierungsformen,<br />
die die HYPO NOE Gruppe ihren Kunden<br />
anbieten kann, zählen:<br />
Senior-Finanzierungen<br />
Finanzierungen mit fixer oder<br />
variabler Verzinsung<br />
Langfristige Finanzierungen oder<br />
Zwischenfinanzierungen<br />
Besicherte Immobilienfinanzierungen<br />
50 FOKUS<br />
APRIL 2013
Flexible Gestaltung der Finanzierungen je nach individuellen Kundenbedürfnissen.<br />
Bau-/Projektfinanzierungen<br />
Vorfinanzierungen von<br />
Entwicklungsprojekten<br />
Public Loan-Finanzierungen<br />
Leasing-Finanzierungen<br />
Die HYPO NOE Gruppe legt bei ihren Immobilienprojekten<br />
höchste Standardmaßstäbe<br />
an. Neben der Immobilienprüfung<br />
und -bewertung zählen auch der Track Record<br />
des Managements oder die Loan-to-<br />
Value Ration zu den Auswahlkriterien für<br />
Projekte. Die Laufzeiten für kommerzielle<br />
Finanzierungen liegen im Durchschnitt bei<br />
fünf Jahren. Derzeit befinden sich die finanzierten<br />
Immobilienportfolios vor allem<br />
in den Märkten Deutschland, Slowakei, Polen<br />
und Tschechien. Bevorzugt werden die<br />
Anlageklassen Zinshäuser, Bürogebäude,<br />
Retailobjekte, Hotels in Zentrumslagen<br />
und Logistikobjekte. Der Großteil der vergebenen<br />
Kredite im Jahr 2012 ging an die<br />
öffentliche Hand mit Besicherung durch<br />
Kommunalpfandbriefe. Bei der Finanzierung<br />
von Projekten im öffent lichen Sektor<br />
lag der Schwerpunkt 2012 weiterhin auf<br />
Österreich.<br />
PROJEKTSTEUERUNG. Bei der Entwicklung<br />
und Umsetzung von Immobilienprojekten<br />
steht das Tochterunternehmen<br />
HYPO NOE Real Consult begleitend zur<br />
Seite. Hier übernimmt die HYPO NOE die<br />
Aufgaben der Projektleitung als Bauherrnvertretung,<br />
aber auch der Projektsteuerung.<br />
Dazu zählen neben den operativen<br />
Tätigkeiten der Budgetplanung und Führung<br />
des Projekts auch die Kostenverfolgung,<br />
die Beschaffung von erforderlichen<br />
Konsulenten, die Ausführung von Vergabeverfahren<br />
und die Termin- und Planungskontrolle.<br />
UMFASSENDER IMMOBILIENDIENST-<br />
LEISTER. Die HYPO NOE Real Consult ist<br />
als Tochter der HYPO NOE Gruppe ein umfassender<br />
Immobiliendienstleister und bei<br />
der Betreuung von Immobilien ein kompetenter<br />
und unabhängiger Partner über den<br />
gesamten Lebenszyklus. Die langjährigen<br />
Erfahrungen in den Bereichen Baumanagement<br />
und Immobilienbewirtschaftung garantieren<br />
eine effiziente und ganzheitliche<br />
Abwicklung von Bauprojekten sowie ein<br />
nachhaltiges wertschöpfendes Management<br />
über die gesamte Bestandsdauer von<br />
Immobilien. Dabei ist die HYPO NOE<br />
Real Consult als Treuhänder erfolgreich für<br />
die öffentliche Hand und öffentlich-nahe<br />
Institutionen, aber auch für private und<br />
institutionelle Investoren tätig.<br />
HAUSVERWALTUNG, MAKELEI UND<br />
BEWERTUNG. Beim Betrieb von Immobilien<br />
bietet die Tochter HYPO NOE Real<br />
Consult u.a. die Hausverwaltung an. Der<br />
Bereich Makelei wird von der HYPO NOE<br />
Immobilienmanagement abgedeckt. Derzeit<br />
werden rund 215 Objekte von der HY-<br />
PO NOE laufend betreut und die Immobilien<br />
wirtschaftlich optimal verwertet. Das<br />
Angebotsportfolio des Tochterunternehmens<br />
HYPO NOE Valuation & Advisory<br />
umfasst weiters die Dienstleistung der<br />
Immobilienbewertung.<br />
FACILITY-MANAGEMENT UND FACILITY-<br />
SERVICES. Die 2012 neu erworbene Tochter<br />
HYPO NOE First Facility offeriert den Kunden<br />
der HYPO NOE Gruppe nun sämtliche<br />
Dienstleistungen für den Betrieb von Immobilien.<br />
Das Management von Immobilien hat<br />
sich in den letzten Jahren zu einer komplexen<br />
Herausforderung entwickelt. Mit ihren<br />
umfangreichen Erfahrungen und Referenzen<br />
trägt die HYPO NOE First Facility maßgeblich<br />
zum Werterhalt der Immobilien ihrer<br />
Kunden bei. Zu den Leistungen aus dem<br />
Bereich Facility-Management und Facility-Services<br />
zählen Betriebsführung, Instandhaltung,<br />
Störungsdienst, Umbauten,<br />
gesetzliche Prüfungen, Sicherheit<br />
und Reinigung. Darüber hinaus bietet die<br />
First Facility unter anderem Beratungsprojekte<br />
in den Bereichen Energieeffizienz,<br />
Ausschreibungen von Infrastrukturellen<br />
Dienstleistungen und dem<br />
professionellen Aufbau von Facility Management<br />
Organisationen und Prozessen<br />
bis hin zur Systemunterstützung durch<br />
modernste CAFM Software auf Basis<br />
langjähriger praktischer Erfahrung an.<br />
Derzeit betreut die HYPO NOE First Facility<br />
rund 215 Immobilienobjekte in Österreich<br />
und weitere 44 Objekte in den CEE-<br />
Ländern. Weitere neun Tochter- und<br />
Beteiligungsunternehmen befinden sich in<br />
Österreich und den CEE/SEE-Ländern.<br />
Das Privat-Kundenportfolio der First Facility<br />
setzt sich aus internationalen Fonds,<br />
Banken und Versicherungen zusammen.<br />
Prominente Kunden sind unter anderen<br />
die Raiffeisen Gruppe, die Uniqa, DEKA<br />
und die EVN. Zu den Kunden aus dem öffentlichen<br />
Bereich zählen die Landeskliniken<br />
Holding, der WWFF und das Land<br />
Niederösterreich. Dieses umfassende<br />
Portfolio an Dienstleistungen für das erfolgreiche<br />
Management von Immobilien<br />
zeichnet die HYPO NOE Gruppe mit ihren<br />
Tochterunternehmen vor dem Mitbewerb<br />
aus. Die HYPO NOE Gruppe bietet ein<br />
breites Spektrum an Leistungen konform<br />
zum Lebenszyklus eines Immobilienprojekts<br />
und begleitet ihre Kunden entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette ihrer<br />
Immobilien.<br />
<br />
INFORMATION<br />
Die HYPO NOE IMMOBILIENSERVICEKETTE<br />
HYPO NOE Gruppe<br />
Dr. Peter Wendlinger, MRICS<br />
Head of Real Estate Finance<br />
E-Mail: peter.wendlinger@hyponoe.at<br />
HYPO NOE Real Consult:<br />
Geschäftsführer<br />
Dipl. Ing. Simone Selden, MRICS<br />
E-Mail: simone.selden@hyponoe.at<br />
Bmst. Dipl. Ing. Kurt Rusam, EUR ING.<br />
E-Mail: kurt.rusam@hyponoe.at<br />
Mag. Dr. Jürgen Nageler<br />
E-Mail: juergen.nageler@hyponoe.at<br />
HYPO NOE First Facility:<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Christoph Rauch<br />
E-Mail: christoph.rauch@firstfacility.at<br />
Susanne Schindler, MBA<br />
E-Mail: susanne.schindler@firstfacility.at<br />
HYPO NOE Valuation & Advisory:<br />
Ansprechpartner in der Geschäftsführung<br />
Dipl. Ing. Bernhard Nefischer, IPE (EIPOS)<br />
E-Mail: bernhard.nefischer@hyponoe.at<br />
HYPO NOE Immobilienmanagement<br />
Ansprechpartner in der Geschäftsführung<br />
Günther Fuchsbauer<br />
E-Mail: guenther.fuchsbauer@hyponoe.at<br />
www.hyponoe.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 51
FULL SERVICE<br />
GEBALLTE IMMOBILIENKOMPETENZ<br />
AUS NIEDERÖSTERREICH<br />
Im FOKUS-Interview Dr. Peter Wendlinger und Mag. Johannes Karner -<br />
Bereichsleiter Immobilien der HYPO NOE Gruppe<br />
v.l.n.r. Johannes Karner<br />
und Peter Wendlinger<br />
Die HYPO NOE Gruppe bietet die Betreuung<br />
des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie<br />
aus einer Hand an – Was bedeutet das?<br />
Dr. P. Wendlinger: Was bisher in der<br />
Immo-Branche eher wenig bekannt war,<br />
ist, dass die HYPO NOE, neben ihrer Real<br />
Estate Finance-Kompetenz, mit ihrer<br />
Tochter HYPO NOE Real Consult zusätzlich<br />
zur Immobilienfinanzierung auch<br />
DIE HYPO NOE-IMMOBILIENSERVICEKETTE<br />
<br />
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<br />
die Bereiche Projektentwicklung, -management<br />
sowie Hausverwaltung im<br />
Haus abdecken kann. Uns hat in unserer<br />
Immo-Servicekette jedoch noch ein Glied<br />
gefehlt, um in den kompletten Lebenszyklus<br />
einer Immobilie involviert zu sein.<br />
Gemeinsam mit unserer neuen Tochter,<br />
der HYPO NOE First Facility, sind wir<br />
hier seit Sommer 2012 nun komplett.<br />
<br />
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<br />
Gibt es bereits ein Beispiel, bei dem ein<br />
„Full Service“ aus einer Hand zur Anwendung<br />
kommt?<br />
Mag J. Karner: Das beste Beispiel ist unsere<br />
neue Konzernzentrale in St. Pölten.<br />
Entwicklung und Errichtung wurden von<br />
der Real Consult verantwortet. Nach Fertigstellung<br />
im Herbst 2012 hat die First<br />
Facility die Betreuung und Wartung der<br />
Immobilie übernommen. Dadurch wird<br />
beispiels weise der Werterhalt der Immobilie<br />
sichergestellt. Was bei diesem<br />
Bauvor haben natürlich besonders<br />
hervorzu heben ist – wir haben mit Terminen<br />
und Kosten eine Punktlandung<br />
hingelegt.<br />
Was macht die Immo-Kompetenz der<br />
HYPO NOE Gruppe aus?<br />
Dr. P. Wendlinger: Durch unseren neuen<br />
„Full-Service-Ansatz“ im Immo-Bereich<br />
bieten wir unseren Kunden eine Gesamtlösung<br />
aus einer Hand – also eine gemeinsame<br />
Beratungs- und Servicestelle<br />
für alle Bereiche – und somit Werterhalt<br />
der Objekte sowie Sicherheit über die gesamte<br />
Lebensdauer.<br />
<br />
52 FOKUS APRIL 2013
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH<br />
ECOPLUS<br />
FULL SERVICE<br />
Seit 50 Jahren ist ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, der Ansprechpartner<br />
für alle Unternehmen, sie sich in Niederösterreich ansiedeln oder ihren Betrieb erweitern möchten.<br />
UMFASSENDE BETREUUNG. In den 50<br />
Jahren ihres Bestehens entwickelte sich die<br />
ecoplus von einer reinen Wirtschaftsparkbetreuung<br />
zu einer umfassenden Wirtschaftsagentur,<br />
von einer regionalen Entwicklungsagentur<br />
zu neuen Themen und<br />
neuen Aufgaben. Heute bietet ecoplus den<br />
Unternehmen Begleitung und Beratung bei<br />
der Suche nach geeigneten Betriebsstandorten,<br />
Beratung zu Förderung und Finanzierung,<br />
Betriebsflächen plus perfekte Infrastruktur<br />
sowie Betriebsobjekterrichtung<br />
in den eigenen Wirtschaftsparks.<br />
„ONE-STOP-SHOP“. Das Team des Investorenservice<br />
der ecoplus agiert für Unternehmer<br />
als „One-Stop-Shop“ – als Drehscheibe,<br />
Schnitt- und Servicestelle zwischen<br />
Wirtschaft und Politik, Unternehmen und<br />
Verwaltung, Investoren und Initiatoren<br />
von Projekten, national und international.<br />
Jahrzehntelange Erfahrung, ein hochspezialisiertes<br />
Team und ein weitreichendes<br />
Netzwerk gewährleisten eine optimale Serviceleistung,<br />
die auch in den Geschäftsbereichen<br />
der ecoplus abgebildet sind:<br />
Standort & Service<br />
Regionalförderung<br />
Technologie & Forschung<br />
Cluster Niederösterreich<br />
Internationalisierung<br />
STANDORT & SERVICE. In diesen Geschäftsbereich<br />
sind die beiden Bereiche<br />
Wirtschaftsparks und Investorenservice<br />
integriert. Dieser ecoplus-Unternehmensbereich<br />
unterstützt Unternehmen bei allen<br />
Fragen rund um Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte<br />
in ganz Niederösterreich,<br />
egal ob es darum geht, in einen bestehenden<br />
Standort zu investieren oder einen<br />
neuen zu entwickeln. Die Unterstützung<br />
reicht hier von der Vermittlung von Kontakten<br />
und Informationen zu Förderungen<br />
über F&E-Schwerpunkte, Technologie- und<br />
Topmodern. Die ecoplus Wirtschaftsparks<br />
finden sich in allen Landesteilen Niederösterreichs<br />
genau an den Punkten,<br />
wo Infrastruktur, Marktpotenziale und<br />
Branchenbedürfnisse zu maßgeschneiderten<br />
Standorten gebündelt werden. Im Bild der<br />
ecoplus Wirtschaftspark IZ NÖ-Süd.<br />
Gründerzentren bis hin zur datenbankgestützten<br />
Abfrage für Betriebsflächen.<br />
Mit Unterstützung von ecoplus siedelten<br />
sich in den letzten zehn Jahren rund 750<br />
Unternehmen in Niederösterreich an oder<br />
erweiterten ihren Standort. Mehr als<br />
18.000 Arbeitsplätze wurden damit neu<br />
geschaffen oder gesichert.<br />
MODERNSTE INFRASTRUKTUR. ecoplus<br />
betreibt in ganz Niederösterreich 17 Wirtschaftsparks<br />
(acht im Eigentum): aufgeschlossene<br />
und im laufenden Betrieb gemanagte<br />
Betriebsgebiete mit modernster<br />
Infrastruktur, optimaler Verkehrsanbindung<br />
und flexiblen Expansionsmöglichkeiten.<br />
Zusätzlich führt ecoplus eine Datenbank<br />
über Betriebsgebiete und -objekte in<br />
ganz Niederösterreich.<br />
WIRTSCHAFT & FORSCHUNG. An drei<br />
Technopolen in Krems, Tulln und Wiener<br />
Neustadt finden Sie Ausbildungs- und Forschungsstätten<br />
sowie Hightech-Unternehmen<br />
unter einem Dach. Hier arbeiten Forschung<br />
und Unternehmen zusammen. In<br />
den modernen Technologiezentren finden<br />
Unternehmer den idealen Standort.<br />
ecoplus International unterstützt speziell<br />
kleine und mittlere Unternehmen mit<br />
einem umfassenden Servicepaket beim<br />
Schritt in Auslandsmärkte. Die Büros von<br />
ecoplus International in Budapest, Bratislava,<br />
Prag, Sofia, Temeswar und Warschau<br />
bieten individuelle Beratung und<br />
Begleitung bei Markteintritt und -aufbau.<br />
FLEXIBLE NETZWERKE. Für die, die ihr<br />
Netzwerk erweitern wollen: Die Cluster<br />
Niederösterreich sind flexible Wirtschaftsnetzwerke<br />
zu regionalen Stärkefeldern.<br />
Sechs Themenfelder werden betreut: nachhaltiges<br />
Bauen & Wohnen, Lebensmittel,<br />
Logistik, Kunststoff, Mechatronik und<br />
Elektromobilität. Im Zentrum der Arbeit<br />
steht die Unterstützung innovativer Kooperationsprojekte.<br />
REGIONALFÖRDERUNG. Weiters unterstützt<br />
die ecoplus-Regionalförderung wirtschaftsnahe<br />
Infrastrukturprojekte wie<br />
etwa Technologiezentren, Betriebsgebiete,<br />
regionale touristische Angebote oder die<br />
Umfeldentwicklung von touristischen Leitbetrieben.<br />
Die Unterstützung reicht von<br />
der Beratung, der Umfeldentwicklung bis<br />
hin zur Investitionsförderung mit Einbindung<br />
von EU-Mitteln.<br />
SERVICES FÜR GEMEINDEN. Als Spezialist<br />
für die Entwicklung, den Betrieb und<br />
die Vermarktung von Wirtschaftsparks<br />
unterstützt ecoplus seit Jahrzehnten Gemeinden<br />
bei der kommunalen und interkommunalen<br />
Standortentwicklung zur<br />
Schaffung wettbewerbsfähiger Betriebsgebiete.<br />
So können in Regionen, wo ecoplus<br />
keine eigenen Wirtschaftspark-Standorte<br />
betreibt, die Gemeinden dennoch das<br />
Knowhow der ecoplus-Profis nutzen. Man<br />
setzt hier auf eine spezifische Gemeindebetreuung,<br />
um die Regionen noch wettbewerbsfähiger<br />
zu machen.<br />
<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 53
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH<br />
Text Michael T. Landschau<br />
Fotos „Festspiele<br />
Reichenau“, Carlos de Mello<br />
DIE EROTIK DER SOMMERFRISCHE<br />
FESTSPIELE<br />
REICHENAU 2013<br />
Seit mehr als 25 Jahren erweckt das Intendantenpaar Renate und Peter Loidolt das niederösterreichische<br />
Reichenau an der Rax in den Sommermonaten zum Leben. Den ansonsten verträumten<br />
Ort beglücken die beiden mit einem erstklassigen Bühnenfest – getrieben von unbändiger Lust und<br />
Liebe zum Theater und Publikum. So erwartet uns ab 3. Juli bis 4. August wieder eine Fülle an<br />
theatralen sowie musikalischen Kostbarkeiten und Köstlichkeiten.<br />
Stefanie Dvorak mit Michael<br />
Dangl und André Pohl<br />
SCHNITZLER UND NESTROY ALS FIX-<br />
GRÖSSEN. Was wäre Reichenau ohne<br />
Schnitzler oder Nestroy – Reichenau bietet<br />
heuer beide. Arthur Schnitzlers „Der einsame<br />
Weg“ unter der Regie von Hermann<br />
Beil wird von Julia Stemberger, Joseph<br />
Lorenz, Rainer Frieb, Regina Fritsch und<br />
Miguel Herz-Kestranek beschritten. Genau<br />
genommen sind es verschiedene Wege,<br />
doch alle führen sie ins Dunkel, gepflastert<br />
mit Lügen, Ängsten und Egoismus. Nicht<br />
beklemmend düster, jedoch ebenfalls kompliziert<br />
verhält es sich bei Nestroys „Einen<br />
Jux will er sich machen“. Allerdings überhöhte<br />
Nestroy seine Posse mit Gesang bis<br />
zur herrlich komischen Absurdität. Ulrike<br />
Beimbold, Toni Slama, Wolfgang Hübsch<br />
und Nicolaus Hagg, der auch Regie führt,<br />
stellen sich dieser Herausforderung.<br />
KULTURELLE SOMMERFRISCHE MIT<br />
QUALITÄTSGARANTIE. „Es ist diese<br />
Authentizität, welche den Festspielen Reichenau<br />
ihren ganz besonderen Charme verleiht“,<br />
schwärmt Renate Loidolt. „Wir drängen<br />
dem Ort mit unserer Stückauswahl und<br />
unseren Inszenierungen nichts Fremdes<br />
auf, sondern lassen Reichenau durch eine<br />
gewollt kunsthistorische Anbindung förmlich<br />
erblühen.“ Dennoch sind die Festspiele<br />
Reichenau kein verstaubtes, gestriges Festival<br />
– ganz im Gegenteil. Sehr geschickt und<br />
klug werden aktuelle Themen aufgegriffen<br />
und in höchster Qualität auf die Bühne gebracht.<br />
So verwundert es kaum, dass schon<br />
54 FOKUS<br />
APRIL 2013
Es ist die Authentizität, welche den Festspielen Reichenau ihren ganz besonderen Charme verleiht.<br />
Ulrike Beimpold mit Nicolaus Hagg und Toni Slama<br />
Julia Stemberger, Miguel<br />
Herz-Kestranek, Regina<br />
Fritsch, Joseph Lorenz<br />
Chris Pichler, Marcello de Nardo,<br />
Therese Affolter, Jürgen Maurer,<br />
Julius Hagg, Emese Fay<br />
vor dem offiziellen Verkaufsstart mehr als<br />
21.000 Eintrittskarten – wohlgemerkt zum<br />
Vollpreis – verkauft wurden. Da lohnt es<br />
sich, Mitglied des „Fördervereins der Festspiele<br />
Reichenau“ zu sein.<br />
WER STÜTZT DIE GESELLSCHAFT?<br />
Noch vor Kurzem bewunderte Vorbilder<br />
der Gesellschaft, erfolgreich, geachtet und<br />
beneidet, verliert die Familie des Schiffsreeders<br />
Karsten Bernick plötzlich ihren Glanz<br />
und vor allem ihre Glaubwürdigkeit. Verstrickt<br />
in Intrigen und Skandale, beginnt<br />
die Fassade zu bröckeln, tiefe Risse kommen<br />
zum Vorschein. Henrik Ibsens Zeitstück<br />
„Die Stützen der Gesellschaft“ aus<br />
dem Jahre 1877 könnte dabei nicht aktueller<br />
so manche politische oder wirtschaftliche<br />
Schlagzeile kommentieren. Unter<br />
anderem spielen Marcello de Nardo als<br />
Familienoberhaupt, Chris Pichler als dessen<br />
Gattin sowie Jürgen Maurer, Therese<br />
Affolter und Martin Schwab.<br />
EMMA BOVARYS AUFSTIEG UND FALL.<br />
„Reichenau strahlt diese subtile Erotik der<br />
Sommerfrische des 19. Jahrhunderts aus.<br />
Und das machen wir uns auch mit den großen<br />
Frauendramen, wie beispielsweise letztes<br />
Jahr mit ,Anna Karenina‘ zunutze“,<br />
so Peter Loidolt. Heuer steht „Madame<br />
Bovary“, mit der großartigen Stefanie<br />
Dworak in der Titelrolle, auf dem Programm.<br />
Nicolaus Hagg wagt sich damit wieder<br />
an eine Bühnenfassung eines großen<br />
Romans für die Festspiele Reichenau. Gustave<br />
Flauberts Sittendrama erzählt die Geschichte<br />
einer Romantikerin, die den moralischen<br />
und gesellschaftlichen Zwängen der<br />
Gesellschaft entfliehen möchte – schlussendlich<br />
aber scheitert und untergeht. In<br />
weiteren Rollen beispielsweise Marianne<br />
Nentwich, Wanda Worch, André Pohl,<br />
Michael Dangl und der wunderbare Peter<br />
Matic. Regie führt Michael Gampe.<br />
ZU DEN „LOIDOLTS“ KOMMT MAN<br />
GERNE. „Das Geheimnis der Festspiele<br />
und das Schöne für das Publikum ist, dass<br />
wir immer bestrebt sind, Schauspielerinnen<br />
und Schauspieler zusammenzubringen,<br />
die vielleicht ansonsten nicht gemeinsam<br />
spielen könnten. Dabei suchen wir<br />
immer nach den Besten und wir freuen<br />
uns, dass diese auch sehr gerne zu uns nach<br />
Reichenau kommen“, schwärmt Renate<br />
Loidolt, nicht ganz frei von Stolz. Anders<br />
ist es auch nicht zu erklären, dass selbst<br />
die vermeintlichen Nebenrollen in Reichenau<br />
wirklich immer hochkarätig besetzt<br />
sind – Stars vom Burgtheater über das<br />
Theater in der Josefstadt bis hin zum<br />
Volkstheater verbringen ihre Sommerfrische,<br />
wenn auch arbeitenderweise, in Reichenau.<br />
Es geht auch kaum besser, wenn<br />
man die Gästeliste der musikalischen Programmpunkte<br />
betrachtet: Angelika Kirchschlage,<br />
eine der international gefragtesten<br />
Mezzosopranistinnen, der geniale Konzertpianist<br />
und Intendant von Grafenegg<br />
Rudolf Buchbinder und der russische Starpianist<br />
Oleg Maisenberg geben sich 2013<br />
ein Stelldichein.<br />
<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.festspiele-reichenau.com<br />
ZU DEN PERSONEN<br />
Renate und Peter Loidolt<br />
Das Ehepaar begründete 1988 die<br />
Festspiele Reichenau. Mithilfe des Landes<br />
Niederösterreich bauten sie das alte<br />
Theater in Reichenau an der Rax in eine<br />
technisch funktionstüchtige Bühne um.<br />
Sie leiten die Festspiele in Eigenverantwortung<br />
und zeichnen für alle<br />
künstlerischen, organisatorischen und<br />
finanziellen Belange verantwortlich.<br />
Peter Loidolt erstellt darüber hinaus auch<br />
die Bühnenbilder für die Theaterinszenierungen,<br />
und Renate Loidolt ist die<br />
Geschäftsführerin der Festspiele<br />
Reichenau GmbH.<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 55
BUSINESS<br />
Text Gabriella Mühlbauer<br />
Fotos Flughafen Salzburg<br />
DURCHSCHLAGENDER ERFOLG<br />
WIRTSCHAFTSMOTOR<br />
FLUGHAFEN SALZBURG<br />
Der Salzburger Flughafen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.<br />
Man kann mit gutem Recht sagen, dass er die Wirtschaft in der gesamten Region ankurbelt.<br />
HOHE WERTSCHÖPFUNG. Jüngste Wirtschaftsanalysen,<br />
die von arbeitsmarkt- und<br />
wirtschaftspolitischen Experten durchgeführt<br />
wurden, ergaben, dass die regionalwirtschaftliche<br />
Bedeutung des Salzburger<br />
Flughafens bei rund einer Milliarde Euro<br />
pro Jahr liegt. Berücksichtigt wurden bei<br />
diesem erfreulichen Ergebnis die Produktions-,<br />
Nachfrage- und Umsatz effekte des<br />
Standorts Flughafen und die Ausgaben der<br />
Fluggäste im Land Salzburg, dem südostbayrischen<br />
Raum und den angrenzenden<br />
Gebieten in Tirol und Oberösterreich. Aber<br />
auch wenn man die Wertschöpfung allein<br />
für das Bundesland Salzburg betrachtet,<br />
erkennt man, wie wichtig der Flughafen<br />
für diesen Teil Österreichs ist. Sie beträgt<br />
nämlich 462 Millionen Euro – das sind<br />
zwei Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung<br />
Salzburgs, die durch den Flughafen<br />
und dessen Urlaubs- und Geschäftsreisende<br />
erwirtschaftet werden. Dazu<br />
meint Flughafengeschäftsführer Roland<br />
Hermann: „Die vorliegende Wirtschaftsanalyse<br />
bestätigt, dass der Flug hafen in<br />
seiner strategischen Ausrichtung goldrichtig<br />
liegt. Um unser bestehendes Flugnetz<br />
zu halten und noch auszubauen,<br />
müssen wir besser und schneller als die<br />
anderen europäischen Regionalflughäfen<br />
sein. Mit kurzen Wegen, Top-Service, bester<br />
Infrastruktur und optimaler Erreichbarkeit<br />
können wir bei unseren Passagieren<br />
punkten. Heute Partner wie Turkish<br />
Airlines oder InterSky zu gewinnen, um<br />
neue Strecken ab Salzburg anzubieten, ist<br />
sehr wichtig, um auch entspannt in die<br />
Zukunft schauen zu können.“<br />
NEUE ARBEITSPLÄTZE. Auch für die<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen ist der Salzburger<br />
Flughafen von großer Bedeutung.<br />
So werden pro Jahr durchschnittlich 330<br />
Personen beschäftigt und in der Wintersaison<br />
kommen rund 150 zeitlich befristete<br />
Arbeitsplätze dazu. Natürlich ist auch die<br />
Ansiedelung neuer Betriebe ein wichtiger<br />
Faktor. Das zeigt sich, wenn man das Beschäftigungspotenzial<br />
der rund 60 am Airport<br />
tätigen Unternehmen betrachtet, das<br />
mit 1.300 Arbeitsplätzen zu Buche schlägt.<br />
Weitere 1.800 Arbeitsplätze kommen dann<br />
im Rahmen der Wertschöpfungskette dazu.<br />
Und auch für den Tourismus wirkt sich<br />
der Salzburger Flughafen äußerst positiv<br />
aus. So geben die Urlaubsgäste im Jahresschnitt<br />
fast 370 Millionen aus, was zirka<br />
4.200 Arbeitsplätze erfordert. „Unser Flug-<br />
56 FOKUS APRIL 2013
Airport Salzburg – kurze Wege, Top-Service, beste Infrastruktur und optimale Erreichbarkeit.<br />
Hamburg<br />
Berlin<br />
London<br />
Düsseldorf<br />
Köln<br />
Neben besten Anbindungen<br />
an wichtige internationale<br />
Drehkreuze, profitieren<br />
Fluggäste des Salzburger<br />
Flughafens von zahlreichen<br />
Point-to-Point-Destinationen,<br />
viele davon Sonnenziele rund<br />
ums Mittelmeer.<br />
Zürich<br />
Frankfurt<br />
Wien<br />
Calvi<br />
Burgas<br />
Olbia<br />
Bari<br />
Istanbul<br />
Ibiza<br />
Palma de Mallorca<br />
Lamezia Terme<br />
Korfu<br />
Zakynthos<br />
Kos<br />
Dalaman<br />
Antalya<br />
Enfidha<br />
Heraklion<br />
Rhodos<br />
Teneriffa<br />
Las Palmas<br />
Arrecife<br />
Fuerteventura<br />
Sharm el Sheik<br />
Hurghada<br />
hafen ist zur Lebensader für den Tourismus<br />
und die heimische Wirtschaft geworden.<br />
Wir schaffen Produktion, sichern Umsätze,<br />
erzeugen Nachfrage und kurbeln die gesamte<br />
Wirtschaft und den Tourismus in der<br />
Region an. Damit leisten wir einen wesentlichen<br />
Beitrag zum regionalen Bruttoinlandsprodukt“,<br />
freut sich Flughafengeschäftsführer<br />
Mag. Karl Heinz Bohl.<br />
INTERESSANTE DESTINATIONEN. Um<br />
für die Fluggäste interessant zu bleiben,<br />
muss ein Flughafen bei der Auswahl der<br />
anzufliegenden Destinationen überlegt<br />
vorgehen. Kein Problem für das Managementteam<br />
des Salzburger Flughafens. So<br />
können rasch und bequem die beliebtesten<br />
Sonnendestinationen wie etwa Ägypten<br />
(Hurghada, Sharm el Sheikh), Bulgarien<br />
(Burgas, Varna), Tunesien (Enfidha) und<br />
Türkei (Istanbul, Antalya, Dalaman), die<br />
Inseln Malta, Korsika, Sardinien, Mallorca,<br />
Ibiza, Menorca (via Palma), Fuerteventura,<br />
Lanzarote, Gran Canaria, Teneriffa sowie<br />
viele griechische Ziele (z. B. Kos, Korfu,<br />
Kreta, Rhodos und Zakynthos) erreicht<br />
werden. Aber Salzburg ist auch der ideale<br />
Abflugsort für Langstreckenziele wie etwa<br />
die USA, Kenia, Kuba, Mexiko, Thailand,<br />
die Dominikanische Republik oder die Vereinigten<br />
Arabischen Emirate. Dazu kommen<br />
die hervorragenden Anbindungen an<br />
die internationalen Drehkreuze Wien, Frankfurt,<br />
Düsseldorf, Berlin, London, Köln, Zürich<br />
und Istanbul. Sie haben Lust auf einen<br />
Tapetenwechsel bekommen? Dann holen<br />
Sie sich doch schon jetzt Tipps auf der Homepage<br />
des Salzburger Flughafens unter<br />
www.salzburg-airport.com, denn der Salzburger<br />
Flughafen bietet sich als Ausgangspunkt<br />
für die nächste Reise geradezu an. <br />
INFORMATION<br />
Salzburger Flughafen GmbH<br />
5020 Salzburg,<br />
Innsbrucker Bundesstraße 95<br />
Tel. +43 (0)662 8580-0<br />
www.salzburg-airport.com<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 57
BUSINESS<br />
Text Walter Thomas<br />
Fotos Turkish Airlines, Franz Zussner<br />
ÖSTERREICH-OFFENSIVE – FLIEGEN MIT DEN BESTEN<br />
SALZBURG<br />
GOES ISTANBUL<br />
„Willkommen in Istanbul!“ heißt es ab 28. Mai 2013, wenn TURKISH AIRLINES, der türkische National<br />
Carrier mit Sitz in Istanbul und Mitglied der internationalen Luftfahrtallianz Star Alliance sowie Partner<br />
der Arab Air Carriers Organization, viermal pro Woche Salzburg mit Istanbul verbinden wird.<br />
DREHSCHEIBE. Eine topmoderne Boeing<br />
B737 der TURKISH AIRLINES wird Salzburg<br />
künftig mit der bevölkerungsreichsten<br />
Stadt der Türkei, Istanbul, verbinden. Damit<br />
ist Salzburg ab dem kommenden Sommerflugplan<br />
ganzjährig an das Verkehrsnetz<br />
von TURKISH AIRLINES angebunden<br />
und an den großen Drehscheiben-Airport<br />
in Istanbul. Gäste der Airline können somit<br />
nicht nur „point to point“ im Linienverkehr<br />
in die Türkei fliegen, sondern auch von dort<br />
weiter in die ganze Welt. Qualität steht bei<br />
TURKISH AIRLINES an erster Stelle.<br />
STARKOCH AN BORD. Beim Essen setzt<br />
man auf österreichische Qualität und hat<br />
Do & Co als Cateringpartner gewinnen<br />
können. Kulinarische Köstlichkeiten, zubereitet<br />
von fliegenden Chefköchen.<br />
„Top-Qualität, bester Service, gute Preise,<br />
ein weltweites Streckennetz mit viel Potenzial,<br />
modernste und umweltschonende<br />
Fluggeräte, Gewinner von internationalen<br />
Preisen, dafür steht TURKISH AIRLINES.<br />
Die türkische Fluggesellschaft wird für die<br />
Salzburger Region und die EuRegio Salzburg<br />
– Berchtesgadener Land wichtige Impulse<br />
setzen. Mehr als 70.000 türkischstämmige<br />
und in Österreich lebende Bürger gibt es in<br />
Salzburg und den drei umliegenden Bundesländern.<br />
„Viele Geschäftsreisende aus unserer<br />
Region sind eng mit der türkischen Metropole<br />
verbunden und begrüßen eine Non-<br />
58 FOKUS APRIL 2013
Reisen de luxe mit Europas bester Airline.<br />
„Wir sind sehr glücklich mit unserem Markt<br />
Österreich und planen die Einführung von Flügen<br />
ab/bis Salzburg ab Sommer 2013.“<br />
Dr. Temel Kotil, CEO TURKISH AIRLINES<br />
stop-Ganzjahresverbindung in die Türkei.<br />
Natürlich wurde auch von den türkischen<br />
Gästen diese Verbindung lang ersehnt, denn<br />
Salzburg ist sowohl im Winter als auch im<br />
Sommer immer einen Besuch wert. Dies gilt<br />
auch für Gäste aus Asien, welche gerne die<br />
Mozartstadt Salzburg besuchen. Nach zähen,<br />
langjährigen Verhandlungen konnten<br />
wir diesen für Wirtschaft und Tourismus<br />
wichtigen Vertrag an Land holen. Die Signale<br />
aus diesen Bereich sind eindeutig, der Salzburger<br />
Flughafen ist nach wie vor die Aorta<br />
für Touristen im Sommer und Winter und<br />
auch das Eingangstor für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg der Region“, freut sich Roland<br />
Hermann, Geschäftsführer der Salzburger<br />
Flughafen GmbH, über das Ergebnis der<br />
jüngsten Verhandlungen für die Etablierung<br />
einer Ganzjahresverbindung nach Istanbul.<br />
WEITERFLUGMÖGLICHKEITEN. Über den<br />
Hub Istanbul bietet TURKISH AIRLINES<br />
105 Flugverbindungen ab Salzburg zu<br />
internationalen Destinationen – vom<br />
Mittleren Osten über Indien, Pakistan,<br />
den Fernen Osten sowie Afrika bis Nordund<br />
Südamerika – an.<br />
DESTINATIONEN. Des Weiteren werden 36<br />
Destinationen innerhalb der Türkei bedient.<br />
Mit dieser Anzahl an Destinationen ist<br />
TURKISH AIRLINES bereits die viertgrößte<br />
Fluggesellschaft der Welt, was das Netz-<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 59
Genuss-Plus. Do & Co-„Flying Chefs“ verwöhnen Passagiere über den Wolken. „Fußballgott“ Lionel Messi und Basketballer Kobe Bryant<br />
an Bord von Europas bester Fluggesellschaft – TURKISH AIRLINES.<br />
werk – und die drittgrößte Airline Europas,<br />
was die Zahl der beförderten Passagiere<br />
betrifft (Quelle AEA Jan.–Sept. 2012).<br />
TURKISH AIRLINES. Bereits 1933 wurde<br />
TURKISH AIRLINES unter dem Namen<br />
Türkiye Devlet Hava Yollari gegründet.<br />
die Flotte bestand damals aus zwei Flugzeugen<br />
der Type Kingbird mit je fünf Sitzplätzen,<br />
zwei Junkers F 13 mit je vier Sitzplätzen<br />
und einer Havilland Dragon mit<br />
zehn Sitzen. Die Airline entwickelte sich<br />
rasch und die ersten Auslandsflüge wurden<br />
1947 mit DC-3 Maschinen von Istanbul<br />
nach Athen abgefertigt. Das Jahr<br />
2000 war gekennzeichnet durch eine massive<br />
Flottenaufstockung, schon damals<br />
setzte man auf Boeing und kaufte sieben<br />
zusätzliche Boeing B737-800 und einen<br />
Großraum-Airbus, einen A340. Anlässlich<br />
der Olympischen Sommerspiele in Sydney<br />
wurden die ersten Handelsflüge nach<br />
Australien aufgenommen und im selben<br />
Jahr begann das Frequent-Flyer-Programm<br />
„Miles & Smiles“ Fuß zu fassen.<br />
Mit der Einführung der Online-Tickets im<br />
Jahr 2003 und „Reisen ohne Flugschein“<br />
war TURKISH AIRLINES einer der Vorreiter<br />
im internationalen Luftfahrtsektor.<br />
Mit dem Kauf der Langstreckenflugzeuge<br />
Boeing 777-300ER im Jahr 2008 bot<br />
TURKISH AIRLINES zum ersten Mal auch<br />
First-Class-Flüge (Singapur, Hong Kong,<br />
London, New York und Tokyo) an. Seit<br />
dem 1. April 2008 ist TURKISH AIRLINES<br />
Mitglied der 1997 gegründeten Luftfahrtallianz<br />
Star Alliance.<br />
Ein ganz besonderes Special von TUR-<br />
KISH AIRLINES ist das Live-Fernsehangebot<br />
auf Transatlantik- wie auch Langstreckenflügen,<br />
das ist weltweit einzigartig.<br />
Die Beschaffung neuer Flugzeuge<br />
mit modernster und umweltverträglicher<br />
Technologie hat neben dem wirtschaftlichen<br />
Aspekt durch etwa geringeren Kerosinverbrauch<br />
auch strategische Gründe.<br />
Mit der Aufnahme von Flügen zu neuen<br />
Flugzielen in Nord- und Südamerika sowie<br />
dem Fernen Osten beabsichtigt die<br />
türkische Airline, ihren Anteil an Langstreckenflügen<br />
deutlich zu erhöhen. So ist<br />
geplant, im Jahr 2013 Flüge nach San<br />
Francisco, Boston, Houston, Mexico City,<br />
Caracas und Havanna neu einzuführen.<br />
FLOTTE. Neben modernen Boeing-Luftfahrzeugen<br />
wurde für die Flotte der Airline<br />
auch das Angebot von Airbus sehr<br />
interessant und 2005 wurden vier neue<br />
Modelle in Betrieb genommen (Airbus<br />
A320, A321 und der erste A330). Mittlerweile<br />
besteht die Flotte der TURKISH<br />
AIRLINES aus Maschinen der Typen<br />
A340 (7), A330 (18), A321 (35), A320<br />
(28), A319 (14), Boeing 777 (12), Boeing<br />
737-700 (14), Boeing 737-800 (65),<br />
Boeing 737-900 (10), Boeing 737-400 (3)<br />
und neun Frachtflugzeugen der Typen<br />
A310 (4) und A330 (5). Erst kürzlich<br />
wurde die neue Bestellung von 278 neuen<br />
Boeings und Airbussen im Wert von 38<br />
Milliarden US-Dollar bekannt gegeben,<br />
die bis 2020 an die Gesellschaft geliefert<br />
werden. Das nähere Ziel der TURKISH<br />
AIRLINES ist es, bis zum Jahr 2023 mit<br />
mehr als 500 Flugzeugen zu operieren<br />
und 400 Destinationen anzufliegen. Mit<br />
heutigem Tag besteht die Flotte der<br />
60 FOKUS<br />
APRIL 2013
MOZARTSTADT SALZBURG – DREHSCHEIBE ISTANBUL<br />
Turkish Airlines Branchenführer bei Premium<br />
Economy-Produkten. Die neue Klasse, die<br />
zwischen Economy und Business Class<br />
angesiedelt ist, ist unter anderem auf Flügen<br />
nach Peking, Shanghai, Guangzhou und<br />
Tokyo verfügbar.<br />
Istanbul. Prosperierender Hub für weltweite<br />
Destinationen.<br />
TURKISH AIRLINES aus 215 Flugzeugen<br />
mit einem Durchschnittsalter von 5,8 Jahren<br />
– eine der jüngsten Flotten in Europa.<br />
ISTANBUL – RÜCKBLICK AUF 2.600<br />
JAHRE GESCHICHTE. Das Stadtgebiet<br />
von Istanbul erstreckt sich entlang des<br />
Nordufers des Marmarameers auf beiden<br />
Seiten des Bosporus und ist damit die einzige<br />
Metropole der Welt, die sich auf zwei<br />
Kontinenten befindet. Die Architektur ist<br />
von antiken, mittelalterlichen, neuzeitlichen<br />
und modernen Baustilen geprägt und<br />
vereint Elemente der Griechen, Römer,<br />
Byzantiner, Osmanen und Türken miteinander.<br />
Die historische Altstadt ist einzigartig<br />
und wurde von der UNESCO zum<br />
Weltkulturerbe erklärt. Istanbul beherbergt<br />
rund 13,1 Millionen Einwohner und<br />
liegt damit auf dem vierten Platz unter<br />
den bevölkerungsreichsten Städten der<br />
Welt. Zwei zentrale Bahnhöfe, zahlreiche<br />
Busbahnhöfe, zwei große internationale<br />
Flughäfen und ein ausgeprägter Schiffsverkehr<br />
machen Istanbul zum größten<br />
Verkehrsknotenpunkt des Landes. <br />
Verbindungen mit Qualität. Murat Baydar,<br />
neuer Leiter von TURKISH AIRLINES in<br />
Salzburg, TURKISH AIRLINES-Wien-Chef<br />
Recep Emanet und Roland Hermann,<br />
Geschäftsführer Flughafen Salzburg (v.l.n.r.).<br />
Neue Comfort Class als weltbestes<br />
Premium Economy Produkt ausgezeichnet<br />
Bei den „Skytrax World Airline Awards“ ist<br />
TURKISH AIRLINES als beste europäische<br />
Fluggesellschaft ausgezeichnet worden.<br />
Neben der Kategorie „Best Airline in Europe“<br />
erhielt das Star Alliance-Mitglied den Award<br />
für den weltbesten Premium Economy Class-<br />
Sitz. Nach 2009 und 2010 ging außerdem<br />
auch in diesem Jahr die Auszeichnung als<br />
„Beste Airline Südeuropas“ an TURKISH<br />
AIRLINES. Dr. Temel Kotil, CEO und Vorstandsmitglied<br />
von TURKISH AIRLINES,<br />
nahm die Awards im Rahmen der Luftfahrtmesse<br />
in Le Bourget bei Paris entgegen.<br />
Turkish Airlines ist eine der am schnellsten<br />
wachsenden Fluggesellschaften der Welt und<br />
hatte die neue Premium Economy Class unter<br />
der Bezeichnung „Comfort Class“ erst im<br />
Oktober 2010 eingeführt. Mit einem Sitzabstand<br />
von 116 cm in der Comfort Class ist<br />
Skytrax bewertet Service- und Qualitätsstandards<br />
von Fluggesellschaften auf Basis<br />
der größten Passagierumfrage der Welt. Sie<br />
spiegelt die Meinung von rund 18,8 Millionen<br />
Flugreisenden aus über 100 Nationen wider,<br />
die sich im zehnmonatigen Umfragezeitraum<br />
an der Untersuchung beteiligt haben. Die<br />
„Skytrax World Airline Awards“ gelten als<br />
Oscars der Luftfahrtbranche.<br />
TURKISH AIRLINES fliegt aktuell mit einer<br />
Flotte von 215 Flugzeugen 221 Destinationen<br />
in 98 Ländern an. Derzeit ist TURKISH<br />
AIRLINES die einzige Fluggesellschaft der<br />
Welt, die die meisten Länder anfliegt.<br />
In Österreich fliegt TURKISH AIRLINES<br />
48 wöchentliche Flüge ab Wien und Salzburg<br />
in die Türkei und retour. TURKISH AIRLINES<br />
ist Mitglied der Star Alliance.<br />
Reservierung und Ticketausstellung:<br />
Tel. 0810 222849<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.turkishairlines.com<br />
www.salzburg-airport.com<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 61
BUSINESS<br />
Text Hansjörg Preims<br />
Fotos Siemens, NF, Shutterstock<br />
ZUTRITTSKONTROLLE<br />
DIE KARTE ALS<br />
VIRTUELLES NETZWERK<br />
Die Sicherheitstechnik und mit ihr die Zutrittskontrolle durch „zeitgemäße“ Zugangssysteme<br />
wird zunehmend durch die Informationstechnik erschlossen.<br />
BUCHSTÄBLICH „ZEITGEMÄSS“. Wo<br />
heute Zugangssicherheit strengstens geboten<br />
ist, hat der gute alte Schlüssel mehr<br />
oder weniger ausgedient. Vor allem in<br />
Büro- und Industriegebäuden mit hohen<br />
bis höchsten Sicherheitsanforderungen<br />
sind elektronische Zutrittssysteme wie<br />
Kartenleser, PIN-Code-Tastaturen oder<br />
biometrische Lösungen wie Fingerprint,<br />
Handvenenleser, Gesichtsfelderkennung<br />
oder Personenerkennung über Handflächengeometrie<br />
– bzw. Kombinationen<br />
daraus – nicht mehr wegzudenken. Auch<br />
in Hotels, Krankenhäusern oder Kindergärten<br />
muss für die individuelle Vergabe<br />
chen moderne Zutrittssysteme auch die<br />
Nachvollziehbarkeit aller Zutritte sowie<br />
die Kombination mit einer Zeiterfassung.<br />
Der Sicherheitsmarkt verändert sich nicht<br />
nur mit immer sensiblerer und individualisierterer<br />
Technik, sondern auch dadurch,<br />
dass Technologien zusammenwachsen.<br />
Die Sicherheitstechnik und mit<br />
ihr die Zutrittskontrolle wird zunehmend<br />
durch die Informationstechnik erschlossen.<br />
Ein Beispiel für Zutrittskontrolle auf<br />
modernstem Stand der Technik: die Siemens<br />
City in Wien, schließlich entwickelt<br />
und vertreibt das Unternehmen selbst<br />
auch elektronische Sicherheits- und Zuvon<br />
Zutrittsberechtigungen kein herkömmlicher<br />
Schlüssel mehr ausgehändigt<br />
werden. Zudem bieten buchstäblich „zeitgemäße“<br />
Zugangssysteme die Möglichkeit<br />
der zeitlichen Steuerung. Etwa für Hotelmitarbeiterinnen<br />
und Gäste, die damit<br />
nur zu vordefinierten Zeiten die Zutrittsberechtigung<br />
für bestimmte Bereiche bekommen.<br />
Der Koch erhält während seiner<br />
Arbeitszeit Zugang zu Küche und Kühlraum,<br />
das Reinigungspersonal zu gewissen<br />
Stunden Zugang zu den Zimmern, die<br />
Gäste je nach Buchung zu den Spa-<br />
Be reichen. Neben der vereinfachten<br />
Handhabung und Verwaltung ermögli-<br />
62 FOKUS<br />
APRIL 2013
Elektronische Zutrittssysteme verschiedenster Art erfüllen höchste Sicherheitsstandards.<br />
trittssysteme. Nach dem Eingang Drehsperren<br />
bzw. -kreuze mit Kartenlesern.<br />
Im Normalfall sind dies Ein- und Austrittleser,<br />
„hier aber wird das Hinausgehen<br />
nicht zum Identifizieren verwendet“, sagt<br />
Robert Jungmann MSc, Product & Solution<br />
Manager Access bei Siemens. Und es<br />
gebe – was eher nicht die Regel sei – auch<br />
keine Zeitaufzeichnungen darüber, wann<br />
Mitarbeiter ins Haus reinkommen.<br />
ONLINE – OFFLINE. Das ist einmal der<br />
normale Zutritt im Eingangsbereich, wo<br />
per Kartenleser die Zutrittsberechtigung<br />
kontrolliert wird. Mitarbeiter des Hauses<br />
haben dazu ihren Firmenausweis, Besuchern<br />
wird diese Berechtigung am Empfang<br />
im Eingangsbereich auf die Karte geschrieben.<br />
Das Nächste ist der Zugang zu<br />
den Büros, Beispiel 6. Stock: Die Gangtüren<br />
sind ab 7 Uhr geöffnet, um 17 Uhr<br />
werden sie automatisch wieder verriegelt.<br />
Außerhalb dieser Zeiten können die<br />
Zutrittsberechtigten mit ihrem Firmenausweis<br />
über ihre „offline-Rechte“ die<br />
Tür öffnen.<br />
„offline“ bedeutet hier: die Verbindung<br />
zu der mit offline-Beschlag ausgestatteten<br />
Tür über ein virtuelles Netzwerk –<br />
die Karte. Wer welche Berechtigung hat,<br />
wird immer über die Karte übertragen.<br />
Quasi im Gegenzug werden alle Zutrittsinformationen<br />
– welche Türen offlinemäßig<br />
benützt wurden – auf die Karte<br />
übertragen, um dann von der Karte weg<br />
in die Datenbank geschrieben zu werden.<br />
Genauso können gewisse Statusinformationen<br />
über die Beschläge, etwa der Batteriezustand,<br />
von der Karte heruntergenommen,<br />
über den Leser ins Zutrittssystem<br />
transformiert und dort im<br />
Zutrittsspeicher hinterlegt werden. Wird<br />
einem die Berechtigung entzogen, so<br />
wird das bei „offline-Türen“ erst beim<br />
nächsten Leser upgedatet und entsprechend<br />
zeitverzögert schlagend. Zum Unterschied<br />
von „online“, wo der Betroffene<br />
es sofort sieht. „online“ ist eine verkabelte<br />
Lösung, wo die Kontrolle, der Leser,<br />
direkt mit dem System verbunden ist.<br />
Alle Aufzeichnungen, die an der Tür erfolgen,<br />
werden automatisch ins System<br />
weitergegeben. Und auch den Zustand<br />
einer Tür oder einer Schleuse hat man<br />
gleich im System online, sodass damit<br />
Bereits gang und gäbe:<br />
Zutritt per PIN-Code.<br />
zum Beispiel eine Alarmierung ausgelöst<br />
oder bei Störungen E-Mails weitergeschickt<br />
werden können.<br />
BESUCHERMANAGEMENT. „Grundsätzlich<br />
kann zutrittssicherheitstechnisch<br />
unterschieden werden: der normale<br />
Personenzutritt, wofür es diverse<br />
Arten von Drehkreuzen, Drehsperren<br />
und Personenvereinzelungen gibt, dann<br />
verschiedene Individuallösungen, zum<br />
Beispiel Parkplatzzufahrten, und – ein<br />
sehr wichtiges Thema – die Besucherverwaltung,<br />
sprich: wie man mit den Besuchern<br />
umgeht. Bei Siemens bekommen<br />
sie einen Ausweis mit aufgedrucktem<br />
Namen, die Karte kann dann wieder gelöscht<br />
und für den nächsten personalisiert<br />
werden – sowohl den elektronischen<br />
Inhalt mit Zutrittsrecht betreffend wie<br />
auch entsprechend neu bedruckt. Sehr<br />
modern, allerdings weniger für Bürogebäude<br />
als für Fertigungsstätten, werden<br />
Besuchermanagementsysteme mit interaktiven<br />
Prüfungssystemen verknüpft.<br />
Damit ist der Besucherausweis erst nach<br />
positiver Absolvierung einer Belehrung<br />
und einem darauffolgenden Frage-Antwort-Test<br />
freigeschaltet.<br />
UNTERSCHIEDLICHE SICHERHEITS-<br />
GRADE. Ein Sicherheitskonzept für ein<br />
großes Bürogebäude beinhaltet natürlich<br />
auch unterschiedliche Sicherheitsgrade<br />
für jeweils bestimmte Zonen, die entsprechend<br />
unterschiedliche Maßnahmen erfordern<br />
– bis hin zu den Hochsicherheitsbereichen<br />
wie der Vorstandsebene oder<br />
hochsensiblen EDV-Bereichen. Dort sind<br />
eher nicht offline-, sondern online-Leser<br />
die Lösung, denn da muss eine Karte auch<br />
beim Verlassen des Raumes gelesen werden,<br />
damit man sie zum Beispiel nicht<br />
beim Fenster hinausreichen kann, um<br />
einen anderen hereinzulassen. Der nächsthöhere<br />
Sicherheitsschritt könnte dann<br />
zum Beispiel die Kombination Karte plus<br />
PIN-Code sein, ein probates Mittel, das<br />
manchmal in Rechenzentren eingesetzt<br />
wird und auch nicht wirklich mehr kostet.<br />
Apropos Kosten: Laut Robert Jungmann<br />
kann man von einem online-Leser-Preis<br />
um die 350 Euro ausgehen, plus Controller,<br />
der etwa 2.000 Euro kostet. Eine kleine<br />
Firma mit zehn online-Türen kommt somit<br />
auf 5.000 bis 6.000 Euro für die Hardware.<br />
Mit einer moderaten Software kommen<br />
weiters rund 2.000 Euro dazu – alles<br />
noch ohne Verkabelung und Montage.<br />
Das heißt: „Die genannten Summen ungefähr<br />
mal zwei, und man hat eine fertige<br />
Anlage“, rechnet Jungmann. Eine offline-<br />
Tür koste auch etwa 450 Euro, aber man<br />
brauche dann nichts mehr drumherum.<br />
BIOMETRISCHE LÖSUNGEN. Wenn online-Leser<br />
und PIN-Code nicht genügen,<br />
kommt die Biometrie ins Spiel. Ein großes<br />
Thema, das es mittlerweile auch schon seit<br />
etwa zehn Jahren gibt. Begonnen hat es<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 63
Verschieden Technologien. Personenerkennung über Handflächengeometrie,<br />
Gesichtsfelderkennung und Überwachungskamera.<br />
mit den Fingerprint-Lesern, und die Begeisterung<br />
für die Möglichkeiten, die man<br />
sich von dieser Technologie erwartete, war<br />
am Anfang groß. „Dieser Hype ist dann<br />
aber wieder etwas abgeflaut“, sagt Jungmann,<br />
„die Leser haben am Anfang sehr<br />
viel gekostet, und die Resultate entsprachen<br />
nicht den Erwartungen.“ Der Techniker<br />
vergleicht: „Die Karte ist Digitaltechnik,<br />
der Leser erkennt die Signatur der<br />
Karte, und wenn das Zutrittsrecht passt,<br />
macht die Tür auf. Im Fall von Fingerprint<br />
sucht der Leser aufgrund seines Algorithmus<br />
in der Datenbank nach dem Richtigen<br />
für den, der vor der Tür steht. Wenn er aber<br />
keine annähernd prozentige Übereinstimmung<br />
findet, wird die Person abgelehnt.<br />
Oder wenn er den Print für eine andere<br />
Person erkennt, hat er sie fälschlicherweise<br />
hereingelassen.“ Es gebe hier eben Schwellenwerte,<br />
da es sich mehr um eine analoge<br />
Technik handle, die nach statistischen Rechenmodellen<br />
funktioniere. Und das sei<br />
am Anfang problematisch gewesen. Die Leser<br />
sind jetzt aber schon viel besser geworden,<br />
es funktioniert schon ganz gut“, sagt<br />
Jungmann. Ein kleines Problem gebe es<br />
aber nach wie vor damit: „Beim Fingerprint<br />
sind manche Personen, in Österreich<br />
etwa drei Prozent, nicht entrollbar.“ Was<br />
heißt das? Der Fingertip-Leser bildet aus<br />
dem Fingerabdruck sogenannte Minutien<br />
– er sucht die Brücken, Enden und Ecken.<br />
Daraus macht er ein geometrisches Muster<br />
und speichert es ab. Wenn nun eine Person<br />
diese Merkmale nicht in ausreichender<br />
Form aufweist, kann der Leser es nicht abspeichern.<br />
Kriminaltechnisch wäre ein solcher<br />
Fingerabdruck noch voll geeignet,<br />
aber nicht für die Elektronik. Deshalb<br />
musste man für jeden biometrischen Leser<br />
irgendeinen Ersatzmechanismus finden,<br />
um auch die Personen, die dieser nicht entrollen<br />
konnte, Zutritt zu ermöglichen. „Dafür<br />
gibt es auch schon sehr gute Lösungen“,<br />
sagt Jungmann.<br />
HANDVENENBILD FÜR HOCHSICHER-<br />
HEITSBEREICHE. Dem Fingerprint folgten<br />
weitere biometrische Systeme wie<br />
Handflächengeometrie und die Gesichtsfelderkennung,<br />
die allerdings – da es im<br />
Prinzip eine Kamera ist – im Außenbereich<br />
Probleme mit der Lichtempfindlichkeit<br />
bereitet. Das, so Jungmann, mache es<br />
erheblich schwieriger. „Es ist eben immer<br />
irgendwie eine Gradwanderung, die man<br />
bei der Biometrie geht, bei einem normalen<br />
Zutrittsleser ist es egal, ob er innen<br />
oder außen montiert ist.“<br />
Biometrisch als besonders sicher, wesentlich<br />
sicherer als Fingerprint und vor allem<br />
Gesichtsfelderkennung, ist laut Jungmann<br />
der Irisscan anzusehen, weshalb<br />
diese Technik schon eher im Hochsicherheitsbereich<br />
eingesetzt wird, wie<br />
Jungmann von einem seiner Kunden berichtet.<br />
Von den Mitarbeitern werde er<br />
aber weniger gerne angenommen – „weil<br />
man sich doch nicht so gerne in die Augen<br />
schauen lassen möchte“. Sehr zufrieden<br />
ist man mit der letzten Entwicklung –<br />
dem Handvenenbild. Von der Handfläche<br />
wird das Venenbild abgenommen, das Hämoglobin<br />
wird über eine Wärmebildkamera<br />
in ein digitales Bild umgewandelt<br />
und damit biometrisch ausgewertet.<br />
Diese neue Technologie ist so zuverlässig,<br />
dass sie auch im Vorstandsbereich bei<br />
Siemens eingesetzt wird.<br />
DETEKTIERENDE VIDEOÜBERWA-<br />
CHUNG. Ein Schwenk zur Videoüberwachung:<br />
Diese entwickelt sich weiter in<br />
die Richtung, dass nicht nur Bilder aufgenommen<br />
werden, sondern dass Logarithmen,<br />
die dem Erkennen des Bildes hinterlegt<br />
sind, mehrere Informationen errech -<br />
nen können beziehungsweise Bewegungen<br />
und das Umfeld auch detektiert werden.<br />
Sei es die Feststellung von Gegenständen,<br />
einem herrenlosen Gepäckstück zum Beispiel,<br />
oder Auffälligkeiten beim Verhalten<br />
von Personen, etwa wenn sich eine Person<br />
gegenströmig bewegt. Beispiel: Die<br />
U-Bahn ist in die Station eingefahren, alle<br />
Personen bewegen sich Richtung Ausgang,<br />
eine Person aber in die Gegenrichtung.<br />
Diese Auffälligkeit „poppt“ in der Sicherheitszentrale<br />
der Station hoch, und es<br />
kann personell darauf reagiert werden.<br />
Auch für Zählungen wird die Videotechnik<br />
immer häufiger eingesetzt. Dürfen zum<br />
Beispiel in einen Veranstaltungsraum<br />
3.000 Personen hinein, können diese mit<br />
Videologarithmen gezählt werden, sodass<br />
eine Überfüllung des Raumes nicht mehr<br />
möglich ist. „Nicht mehr allein das Bild ist<br />
entscheidend, sondern auch die Bewegungen<br />
und das Umfeld“, erklärt Michael<br />
Zoratti, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der SecureLINE Sicherheitsges.m.b.H.<br />
„Das ist die Zukunft der Videoüberwachung.“<br />
<br />
FACHLITERATUR-TIPP<br />
Robert Jungmann<br />
„Handflächen-Venenbiometrie als<br />
Zugangsmedium für Zutrittskontrollsysteme<br />
in mitteleuropäischen Unternehmen“<br />
ISBN: 978-3-639-41441-7<br />
64 FOKUS APRIL 2013
Die<br />
österreichische<br />
Suchmaschine.<br />
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DIE WISAG GEHÖRT ZU DEN FÜHRENDEN FACILITY MANAGEMENT UNTERNEHMEN IM DEUTSCH-<br />
SPRACHIGEN RAUM. Philosophie und gleichzeitig Erfolgsrezept des Unternehmens ist es, alle infrastrukturellen<br />
und technischen Dienstleistungen rund um das Gebäude mit eigenen Mitarbeitern zu erbringen – ein wesentliches<br />
Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen vergleichbaren Anbietern.<br />
Seit 1995 am österreichischen Markt tätig, beschäftigt die WISAG Service Holding Austria GmbH rund 1.000<br />
Mitarbeiter. Die von der WISAG angebotenen Dienstleistungen sind in fünf Bereiche unterteilt: Facility Management,<br />
Gebäude- und Betriebstechnik, Reinigung, Sicherheit und Inhouse Logistik. Der Hauptsitz befindet sich in<br />
Wien. Weitere Niederlassungen gibt es in Innsbruck, Salzburg, Graz und Linz.<br />
Wisag Gebäude- und Betriebstechnik Gmbh & CoKG, Landstraßer Hauptstraße 99/3A, 1030 Wien,<br />
Tel. +43 1 7154102, DI Ingo Linke, Niederlassungsleiter Österreich, Tel. +43 664 235 46 49, ingo.linke@wisag.at, www.wisag.at<br />
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Jedes Objekt, das Sie den Ansprüchen Ihrer gehobenen Klientel entsprechend ausstatten, sichert Ihnen<br />
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wie z. B. CRESTRON mit seiner „Intelligent Building Technology“ IBT befinden. Wir „besorgen“ keine Geräte,<br />
sondern übernehmen Verantwortung.<br />
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66 FOKUS<br />
APRIL 2013
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Automatisierung erfolgreich eingesetzt wird, ist heute zum festen Bestandteil intelligenter Gebäudeautomatisierung<br />
geworden. Die Anforderungen an die Intelligenz eines Gebäudes sind in den letzten Jahren stetig<br />
gestiegen, wobei die Energieeffizienz sowie ein gutes „Return of Investment“ im Vordergrund stehen. Mit<br />
intelligenter, gewerkeübergreifender Gebäudeautomation ist die Idee des „Green Building“, des nachhaltigen,<br />
energieeffizienten Bauens und Wohnens, realisierbar. Für die Gebäudeautomation bietet Beckhoff ein<br />
durchgängiges, skalierbares Steuerungssystem: von der PC- und Ethernet-basierten Steuerung bis zum<br />
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APRIL 2013<br />
FOKUS 67
BUSINESS<br />
Texte Alexander Scheuch, Walter Thomas<br />
Fotos FOKUS<br />
EIN ÜBERBLICK DER VERANSTALTUNGEN<br />
IM FOKUS<br />
FOKUS immer mit dabei ...<br />
RUSTLER GRUPPE<br />
ERÖFFNUNG DES STANDORTES GRAZ<br />
Die Expansionsstrategie der Rustler Gruppe wird konsequent<br />
fortgeführt. Nach erfolgreichen Markteinführungen<br />
und Standorterweiterungen in Mödling, Linz und Rumänien<br />
steht nunmehr die steirische Landeshauptstadt im <strong>Fokus</strong>. Seit<br />
1. März werden die Dienstleistungen wie Immobilienverwaltung,<br />
Facility-Management oder Immobilienvermittlung in gewohnter<br />
Rustler-Qualität in Graz angeboten. Das engagierte Team<br />
um Georg Habersatter und der neue Standort ermöglichen<br />
der Rustler Gruppe nun auch alle ihre Leistungen im Bereich<br />
der Südachse bis nach Klagenfurt anzubieten. Grund genug<br />
für das Traditionsunternehmen, Anfang April zur offiziellen<br />
Eröffnung des Standortes einzuladen. Zahlreiche Kunden,<br />
Geschäftspartner und Freunde des Hauses folgten der Einladung,<br />
brachten wunderbares Frühlingswetter mit und genossen<br />
einen kurzweiligen und überaus angenehmen Abend in<br />
den neuen Räumlichkeiten im Grazer Zentrum, stilvoll begleitet<br />
von der Musikgruppe „A Gentle Conversation“. Damit der<br />
Standort auch von stets positiven Einflüssen bedacht sein<br />
und sich gut entwickeln möge, wurden von Gemeinderat Mag.<br />
Andreas Molnar Grußbotschaften der Stadt Graz überbracht<br />
und die feierliche Segnung durch Diakon Dr. Bernhard Pelzl<br />
vorgenommen.<br />
68 FOKUS APRIL 2013
FOKUS zu Gast bei der Eröffnung des neuen Standortes der Rustler Gruppe.<br />
Grußbotschaften. Die Verantwortlichen der<br />
Gesellschaften und Sparten der Rustler Gruppe<br />
führten durch den entspannten Abend.<br />
Glückwünsche von Gemeinderat Mag. Andreas<br />
Molnar (li. mit Buch) und die feierliche Segnung<br />
des neuen Standortes durch Diakon Dr. Bernhard<br />
Pelzl rundeten die gelungene Veranstaltung ab.<br />
Das engagierte Team um Georg Habersatter freut<br />
sich auf die gemeinsame Aufgabe (unten re.).<br />
APRIL 2013 FOKUS 69
ERÖFFNUNG<br />
PALAIS HANSEN KEMPINSKI WIEN<br />
Hochkarätig. Die FOKUS-Redakteurinnen Ingeborg Zauner und Rosemarie Liermann freuten sich mit Dompfarrer Toni Faber, PORR-Generaldirektor<br />
Karl-Heinz Strauss, Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Generaldirektor Hans Olbertz (v. l.) über die Eröffnung des prachtvollen Ringstraßenhotels.<br />
Das Ringstraßenjuwel Palais Hansen in Wien erstrahlt im<br />
neuen Glanz. Am 13. März 2013 feierte das neue Luxushotel<br />
seine Eröffnung mit Bürgermeister Michael Häupl und<br />
Dompfarrer Toni Faber, der das Haus segnete. Ursprünglich<br />
zur Weltausstellung 1873 als Hotel gebaut, wurde dieses aber<br />
nie als solches genutzt. „Mit dem Palais Hansen Kempinski<br />
Wien erfüllt sich die Kempinski-Gruppe den lang gehegten<br />
Traum eines Wiener Hauses“, freut sich Generaldirektor Hans<br />
Olbertz. „Besonders freut uns, dass das historische Palais<br />
endlich seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt wird<br />
und wieder für Wiener und Gäste aus aller Welt zugänglich<br />
ist.“ Die Eigentümer und Entwickler, ein Konsortium aus<br />
Strauss & Partner Development, Warimpex, Wiener Städtische<br />
Versicherung und Wien Holding, sehen ihr Konzept bestätigt.<br />
PORR-Generaldirektor Karl-Heinz Strauss gratulierte dem<br />
Team zur gelungenen Umsetzung des Bauvorhabens.<br />
„ECHTE ADRESSEN“ IN DER WELT<br />
FÜRSTENTUM MONACO, MONTE CARLO<br />
Gina de Franco,<br />
International<br />
Luxury <strong>Media</strong>.<br />
Die MIPIM 2013 in Cannes und der Blick auf europäische<br />
Immobilienmärkte standen im Mittelpunkt von Besprechungen<br />
mit internationalen Investoren. FOKUS recherchierte vor Ort<br />
in entspanntem, kultiviertem Ambiente die wichtigsten Trends<br />
und Investitionsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang<br />
gab es auch einen Erfahrungsaustausch mit internationalen<br />
Medienentwicklern. Den traditionellen Abschluss der Messereise<br />
bildeten auch heuer wieder Termine und Gespräche in Monaco.<br />
70 FOKUS<br />
APRIL 2013
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WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
Text Christian Prenger<br />
Fotos Raiffeisen, ING-DiBa, PwC Österreich, Capgemini Österreich, willhaben.at, Shutterstock<br />
NEWS<br />
ONLINE-BUSINESS<br />
SERVICEPOTENZIAL<br />
Das ECC (E-Commerce-Center) an der FH Köln hat mit Unic<br />
und hybris Erfolgsfaktoren für den elektronischen Handel in<br />
Österreich sowie der Schweiz ermittelt. Resultat: Amazon erfüllt<br />
die Erwartungen der heimischen Online-Shopper am besten und<br />
sichert sich den ersten Platz – besonders durch die Qualitäten in<br />
der Kundenbindung. Die Plätze zwei und drei im Ranking gehören<br />
den Modeshops Esprit und bonprix. Wer auf virtuellen Absatz<br />
Wert legt, muss scheinbar intensiver gute Kontakte zur Zielgruppe<br />
pflegen: Austro-Online-Shops sollten nämlich aus Kundensicht<br />
das Serviceangebot weiter verbessern. Gerald Lanzerits,<br />
Vice President Eastern Europe, Middle East, Austria der<br />
Softwareschmiede hybris: „Gerade in Österreich besteht noch<br />
großes Potenzial in Sachen Online-Handel sowie Multichanneling.<br />
Jenen Unternehmen, die diese Chance erkennen, gehört<br />
der Erfolg in der Zukunft.“<br />
MARKETINGSTRATEGIE<br />
IMAGESLALOM<br />
Fans mögen sie, Unternehmen<br />
auch – Prominente<br />
als Markenbotschafter.<br />
Die Untersuchung „Österreichs<br />
Werbelieblinge 2013“<br />
von Marketagent.com zeigt<br />
jetzt die Stars unter den<br />
Stars: Niki Lauda (76 Prozent),<br />
Hermann Maier (72<br />
Prozent) und Armin Assinger<br />
(68 Prozent) wurden<br />
als die omnipräsentesten<br />
Testimonials genannt. Ski-<br />
Könner Marcel Hirscher<br />
(8 Prozent) ist hingegen<br />
noch unverbraucht in Sachen<br />
Marktkommunikation, was ihn für so manchen Vertrag<br />
prädestiniert – seine Imagewerte sind erstklassig. In der Kategorie<br />
Sympathie rangiert er auf Platz vier hinter Entertainer<br />
Michael Niavarani (54 Prozent), ÖSV-Kollegin Anna Fenninger<br />
(49 Prozent) und Skispringer Gregor Schlierenzauer (47 Prozent).<br />
Das Rennen für den Faktor Coolness gewinnt der Weltcupsieger<br />
vor Fußballer David Alaba, Gregor Schlierenzauer und<br />
Extremspringer Felix Baumgartner. In Sachen Vertrauenswürdigkeit<br />
– jene Disziplin geht an ORF-Moderatorin Barbara Stöckl<br />
– belegt Hirscher Rang vier.<br />
HANDELSTRENDS<br />
STEINZEITDYNAMIK<br />
Das Beratungsunternehmen PwC blickt<br />
hinter die Kulissen des Einkaufens. So hat<br />
jeder dritte Online-Shopper schon einmal<br />
den Handel übersprungen und beim Markenartikler<br />
investiert. Andererseits kaufen<br />
fast 20 Prozent der Surfer nicht im<br />
Netz, sondern bevorzugen den Laden<br />
ums Eck. Shopping mit Tablet-PCs und<br />
Smartphones spielt dafür nicht jene dominierende<br />
Rolle, die viele erwarten, was<br />
auch für die gehypten Netzwerke wie<br />
Facebook und YouTube gilt. Sie sind zwar<br />
wichtig, aber zumindest noch nicht<br />
entscheidend für jüngere Käufer. Social<br />
<strong>Media</strong> wird zwar in vielen Ländern<br />
stark genutzt, fungiert aber kaum als<br />
entscheidender Frequenzbringer für<br />
virtuelle Umsätze. Andreas Plamberger,<br />
Head of IT Effectiveness bei PwC<br />
Österreich: „Direkter Kauf beim Hersteller<br />
wird in den nächsten fünf Jahren<br />
stark steigen und den Handel hart<br />
treffen. In zehn Jahren wirkt die heutige<br />
Kaufdynamik steinzeitlich.“<br />
Andreas Plamberger,<br />
PwC Österreich<br />
72 FOKUS<br />
APRIL 2013
VERSICHERUNGSZUKUNFT<br />
ABWANDERUNGSTENDENZ<br />
Klaus Schmid,<br />
Capgemini Österreich<br />
Offenbar herrscht einiger Handlungsbedarf bei den Assekuranzen.<br />
Denn nur jeder dritte Kunde weltweit hat den letzten<br />
Kontakt mit seiner Versicherung positiv in Erinnerung, warnt<br />
jetzt die Managementberatung Capgemini und die EFMA (European<br />
Financial Marketing Association) im neuen World Insurance<br />
Report 2013. Gute Ratschläge sind natürlich vorhanden:<br />
Um ihre Klientel zu halten, sollte künftig verstärkt in neue Vertriebskanäle<br />
und bessere Kundenerlebnisse investiert werden.<br />
Dabei könnten Services via Handy sowie Social <strong>Media</strong> punkten,<br />
die langsam von der Branche ernstgenommen werden. „Wenn<br />
Konsumenten neutrale oder negative Eindrücke sammeln, ergeben<br />
sich Möglichkeiten, diese Personen abzuwerben. Sie wechseln<br />
dann meist für einen minimalen Zusatznutzen“, weiß Klaus<br />
Schmid, Vorstandsvorsitzender von Capgemini in Österreich.<br />
„Da in Österreich nur 30 Prozent der Versicherten positive<br />
Erfahrungen gemacht haben, wird die Gefahr der Abwanderung<br />
schnell deutlich.“<br />
ANLAGEFORM<br />
SPARSTRUMPFMENTALITÄT<br />
Mehr als jeder fünfte Österreicher bewahrt Teile seines<br />
Ersparten in bar auf, entweder zu Hause oder im Bankschließfach.<br />
Das reicht im europäischen Vergleich für den vierten Platz,<br />
so das Ergebnis einer TNS-Umfrage für ING-DiBa. Häufiger tun<br />
dies nur Türken, Rumänen und Tschechen. Insgesamt halten<br />
17 Prozent Erspartes in bar. Roel Huisman, CEO der ING-DiBa<br />
Direktbank Austria: „Möglicherweise führt die Wirtschaftskrise<br />
zum Revival<br />
der Piggy Bank.<br />
Aber Erspartes<br />
aufzuheben<br />
hat zwei große<br />
Nachteile: Bargeld<br />
verdient<br />
keine Zinsen<br />
und bei einem<br />
Einbruch gestohlenes<br />
Geld<br />
ist verloren.<br />
Hier gibt es<br />
keine Absicherung.<br />
Verunsicherung<br />
ist<br />
ein schlechter<br />
Ratgeber.“ Besonders<br />
junge<br />
Erwachsene<br />
füllen ihren Sparstrumpf. In Europa sind es 37 Prozent der unter<br />
24-Jährigen, dagegen nur jeder Zehnte der Gruppe 55+. Kaum<br />
anders läuft es in Österreich: Ein knappes Drittel der 18- bis<br />
24-Jährigen sowie 31 Prozent der 25- bis 34-Jährigen haben Reserven.<br />
Am wenigsten vertrauen 45- bis 54-Jährige auf Bargeld.<br />
JOB-MARKT<br />
UNTERNEHMERDENKEN<br />
Markus Zink, Leiter des Bereichs Job & Karriere<br />
der Plattform willhaben.at, hat die wichtigsten<br />
Job-Trends für 2013 analysiert. Dazu<br />
zählt die stärkere Verlagerung von Arbeitsplätzen<br />
ins Web samt damit verbundener geografischer<br />
Unabhängigkeit. Mit Breitband und<br />
Telefon lässt es sich in vielen Branchen von<br />
überall aus arbeiten. Unternehmerisches Denken<br />
befindet sich gleichermaßen im Vormarsch,<br />
denn dieses passt genau in das aktuelle<br />
Anforderungsprofil von vielen Unternehmen,<br />
die solche Qualitäten bei Mitarbeitern<br />
entdeckt haben. Jene Stärke wird vermehrt<br />
eingefordert und bringt mitunter längere<br />
Arbeitszeit, aber auch mehr Flexibilität und<br />
Verantwortung. Ein weiterer Punkt betrifft<br />
Fachkräfte: Durch Internet und die zugehörige<br />
Ortsunabhängigkeit soll die Nachfrage<br />
nach kurzfristig verfügbaren Spezialisten<br />
steigen. In Sachen Einkommen wiederum<br />
macht die Entwicklung, Geld mit mehreren<br />
Jobs zu verdienen, auch vor Österreich<br />
nicht Halt. Weiters soll das Handwerk eine<br />
Renaissance erleben.<br />
Markus Zink,<br />
willhaben.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 73
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
Text Gerhard Gangelberger<br />
Foto Shutterstock<br />
ANLEIHEN – EINE ÜBERSICHT<br />
VIELSEITIGE<br />
FINANZINSTRUMENTE<br />
Anleihen sind aus dem modernen Staats- und Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken.<br />
(Stückelung mal ausgegebene Stücke) bezeichnet das Gesamtnominale.<br />
Die der Stückelung entsprechenden Wertpapiere werden<br />
auch als Teilschuldverschreibung bezeichnet. Ausgabekurs,<br />
Tilgungskurs, Börsekurs und Kupon werden in Prozent vom<br />
Nennwert ausgedrückt. Der Ausgabekurs und der Tilgungskurs<br />
können genau dem Nennwert entsprechen (pari), unter dem<br />
Nennwert liegen (unter pari) oder über dem Nennwert liegen<br />
(über pari). Bei einem Kurs unter pari spricht man auch von<br />
einem Abschlag (Disagio), bei einem Kurs über pari von einem<br />
Aufgeld (Agio).<br />
ANLEIHEN ALS FORDERUNGSPAPIERE. Ein Beteiligungspapier<br />
verschafft dem Inhaber ein Eigentumsrecht, er ist am<br />
Unternehmen beteiligt. Beträchtlichen Chancen auf Wertzuwächse<br />
steht das Verlustrisiko gegenüber. Ein Forderungspapier<br />
verbrieft das Recht auf Kapitalrückzahlung und Verzinsung. Der<br />
Käufer des Wertpapiers überlässt dem Gläubiger einen bestimmten<br />
Geldbetrag auf bestimmte Zeit. Der Ertrag ist beschränkt,<br />
gleichzeitig ist zumeist auch das Risiko geringer. Das typische<br />
Beteiligungspapier ist die Aktie, das typische Forderungspapier<br />
die Anleihe. Weitere Bezeichnungen für Anleihen sind Schuldverschreibungen,<br />
Obligationen, Rentenwerte oder Bonds.<br />
WESENTLICHE MERKMALE DER ANLEIHEN. Die meisten Anleihen<br />
haben eine im Vorhinein festgelegte Laufzeit. Zu Beginn<br />
der Laufzeit wird dem Emittenten, der die Anleihe begibt, durch<br />
die Investoren das Kapital zur Verfügung gestellt, indem die<br />
Investoren die Anleihe zeichnen. Während der Laufzeit wird die<br />
Anleihe verzinst. Am Ende der Laufzeit erfolgt die Rückzahlung<br />
(Tilgung) der Anleihe. Die Zahlung der Zinsen an den Investor<br />
findet bei den meisten Anleihen einmal jährlich statt (= jährlicher<br />
Kupontermin). Manche Anleihen weisen auch eine halbjährliche<br />
oder vierteljährliche Verzinsung auf. Die Stückelung<br />
einer Anleihe bezeichnet die kleinstmögliche Einheit, die gehandelt<br />
werden kann. Für Publikumsanleihen lautet die Stückelung<br />
meist auf 100, 500 oder 1.000 Euro, für Angebote an institutionelle<br />
Investoren oft 50.000 Euro oder darüber. Österreichische<br />
Bundesanleihen werden mit einer Stückelung von 1.000 Euro<br />
oder einem Vielfachen davon emittiert. Die Summe aller Stücke<br />
GESCHICHTE DER ANLEIHEN. Anleihen entstanden bereits im<br />
mittelalterlichen Italien. Italienische Staaten deckten so ihren<br />
kriegsbedingten Finanzbedarf. Venedig, Genua, Florenz, Mailand<br />
und andere verfügten über ein hochentwickeltes Bankwesen<br />
und auch der Adel war mehr kommerziell als feudal orientiert.<br />
In diesen Zentren der Hochfinanz konnten sich neue<br />
Formen der Staatsfinanzierung bevorzugt entwickeln. Mit<br />
Anleihen konnte auch das damals kirchliche, auch im weltlichen<br />
Recht verankerte Zinsverbot umgangen werden. Weiters mussten<br />
sich Staaten und Herrscher nicht mehr in Abhängigkeit von<br />
einigen wenigen Finanziers begeben, wie Karl V. in die der Fugger,<br />
und diesen Staatsvermögen, eigenes Familienvermögen und<br />
politische Macht übertragen, sondern konnten sich an ein größeres<br />
Publikum wenden. In der Neuzeit nahmen die Anleihen<br />
immer mehr zu, boten immer wieder neue Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
führten aber auch zu immer stärkeren Staatsverschuldungen,<br />
aber auch zu Umschuldungen durch Begebung<br />
neuer Anleihen wie zu Staatsentschuldungen durch Staatsbankrott<br />
und Hyperinflation.<br />
RECHTLICHE GRUNDLAGEN. Allgemein gelten Kapitalmarktgesetz<br />
(KMG), Wertpapieraufsichtsgesetz (WAG), Bankwesengesetz<br />
(BWG), Börsegesetz (BörseG), Depotgesetz (DepotG),<br />
Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz (FMABG) und Finanzmarktaufsichtsgesetz<br />
(FMAG). Für Bundesanleihen gilt das Bundesgesetz<br />
über die Verwaltung und Koordination der Finanzund<br />
sonstigen Bundesschulden, auch Bundesfinanzierungsgesetz.<br />
Auf Sonderformen der Anleihen beziehen sich Aktiengesetz<br />
(AktG), Hypothekenbankgesetz (HypBG), Pfandbriefgesetz<br />
(PfandbriefG) und Bankschuldverschreibungsgesetz. Die Mündelsicherheit<br />
ist im ABGB geregelt.<br />
74 FOKUS<br />
APRIL 2013
Bundesanleihen und alle Anleihen, für die die Republik Österreich haftet, sind mündelsicher.<br />
EINTEILUNG NACH EMITTENTEN. Die am meisten gehandelten<br />
Anleihen sind sogenannte Government Bonds (Anleihen der<br />
öffentlichen Hand). Diese können Bundesanleihen der Republik<br />
Österreich, Länderanleihen und Gemeindeanleihen sein. Banking<br />
Bonds oder Bankanleihen werden von Kreditinstituten<br />
begeben. Die Kreditinstitute stellen das aufgebrachte Kapital<br />
ihrerseits Kreditnehmern zur Verfügung. Anleihen von Wirtschaftsunternehmen,<br />
auch Corporate Bonds, Unternehmensanleihen<br />
oder Industrieanleihen genannt, werden als Finanzierungsalternative<br />
bei Unternehmen zunehmend populärer. Für<br />
Unternehmen ist insbesondere vorteilhaft, dass bestehende Kreditlinien<br />
nicht belastet werden, das aufgenommene Kapital erst<br />
am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen ist, aber gleichzeitig keine<br />
Unternehmensanteile abgegeben werden müssen.<br />
WEITERE EINTEILUNGSKRITERIEN. Zinsstruktur und Zinsfälligkeit:<br />
fix verzinste (Straight Bond) und variabelverzinsliche<br />
Anleihen (Floater), Nullkuponanleihen (endfällig). Verbriefte<br />
Rechte: Wandelanleihen, Optionsanleihen, Gewinnschuldverschreibungen.<br />
Emissionswährung und Ort der Emission: Doppelwährungsanleihen,<br />
Mischwährungsanleihen, Inlandsanleihen,<br />
Auslandsanleihen. Art der Sicherstellung: Anleihen, die mit<br />
einem Deckungsstock oder öffentlichen Haftungen unterlegt<br />
sind (fundierte/mündelsichere Wertpapiere), nicht fundierte<br />
Anleihen, nachrangige Anleihen.<br />
BUNDESANLEIHEN. Bundesanleihen werden von der Republik<br />
Österreich nach österreichischem Recht begeben, um den staatlichen<br />
Geldbedarf durch Fremdfinanzierung zu decken. Genauer<br />
gesagt, sie werden durch die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur<br />
(OeBFA) im Namen und auf Rechnung der Republik<br />
Österreich begeben. Diese ist keine Behörde, sondern eine<br />
GmbH, die sich zu 100 Prozent im Eigentum der Republik<br />
Österreich befindet. Bundesanleihen stellen am Kapitalmarkt<br />
die am meisten gehandelte Anleihenart dar. Auch im Vergleich<br />
zu Aktien spielen heimische Bundesanleihen eine wichtige<br />
Rolle. Das im Umlauf befindliche Volumen an Bundesanleihen<br />
übersteigt sogar die Marktkapitalisierung inländischer Aktien<br />
per Mitte 2011 um nahezu das Doppelte. Sie bieten die<br />
höchste Sicherheit und befinden sich zu rund drei Viertel in<br />
ausländischem Besitz. Das unterstreicht das große Vertrauen<br />
der ausländischen Investoren in die ausgezeichnete Bonität<br />
Österreichs.<br />
SONDERFORMEN DER ANLEIHEN. Gewinnschuldverschreibungen<br />
verbriefen eine Beteiligung am Gewinn des emittierenden<br />
Unternehmens. Die Gewinnbeteiligung wird meist mit einer<br />
festen Verzinsung gekoppelt. Wandelanleihen gewähren dem<br />
Zeichner neben einer fixen Verzinsung das Recht, die Schuldverschreibung<br />
während ihrer Laufzeit gegen eine Aktie oder andere<br />
Wertpapiere umzutauschen. Der Inhaber der Wandelanleihe hat<br />
folgende Wahlmöglichkeiten: Er kann die Schuldverschreibung<br />
bis Ende der Laufzeit behalten und sie dann einlösen oder zu<br />
einem im Vorhinein fixierten Termin die Anleihe gegen Aktien<br />
tauschen oder vor Ende der Laufzeit die Anleihe verkaufen. Die<br />
Optionsanleihe verbrieft zusätzlich zu den Forderungen gegen<br />
den Emittenten die Option auf den Erwerb bestimmter Wertpapiere<br />
zu einem im Vorherein fixierten Preis. Über Schuldverschreibung<br />
und Optionsschein kann einzeln verfügt werden.<br />
Pfandbriefe sind in der Regel festverzinsliche Schuldverschreibungen,<br />
zu deren Deckung Pfandrechte an Liegenschaften bestimmt<br />
sind. Diese Hypotheken dienen den Pfandbriefzeichnern<br />
als Deckungsstock. Neben den von der Republik Österreich begebenen<br />
Bundesanleihen gibt es noch von dazu konzessionierten<br />
Kreditinstituten ausgegebene Kommunalobligationen, die im<br />
Unterschied zu Pfandbriefen durch Kredite an inländische Körperschaften<br />
des öffentlichen Rechts (Bund, Land, Gemeinde)<br />
oder an andere Personen gegen eine Haftung solcher Gebietskörperschaften<br />
gedeckt sind.<br />
SICHERHEIT DER ANLEIHEN. Bundesanleihen und alle Anleihen,<br />
für die die Republik Österreich haftet, sind immer mündelsicher.<br />
Pfandbriefe und Kommunalobligationen sind mündelsicher,<br />
wenn sie alle dazu im ABGB angeführten Kriterien erfüllen.<br />
Fundierte Bankanleihen (mit einem Deckungsstock unterlegt)<br />
sind mündelsicher, wenn dieser Deckungsstock unbelastet ist und<br />
ausschließlich aus mündel sicheren Wertpapieren besteht. Sonstige<br />
Bank- und Industrie anleihen sind nicht mündelsicher. Sie bieten<br />
jedoch mehr Sicherheit als Aktien, da im Falle eines Konkurses<br />
die Inhaber von Anleihen anteilig aus der Konkursmasse befriedigt<br />
werden, während die Aktionäre leer ausgehen. <br />
Das Fachteam für Buchhaltung,<br />
Bilanzierung und Lohnverrechnung<br />
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und Personalentwicklung<br />
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APRIL 2013<br />
FOKUS 75
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
Text Christian Prenger<br />
Fotos Shutterstock. Beigestellt<br />
ZUKUNFT DES WOHNENS<br />
VITAMIN-C-DUSCHE<br />
Umdenken bei Investitionen für Wohnraum: Die eigenen vier Wände sollen sich laut Zukunftsforschern<br />
stark verändern. Das Motto lautet: Maximale Flexibilität in allen Lebenslagen, das Heim<br />
wird an jede Situation angepasst.<br />
liche Form der Existenz unter einen Hut<br />
bringen – was möglicherweise gleichermaßen<br />
zusätzliche Finanzierungsmodelle<br />
bringt. Oder Zusatzeinnahmequellen für<br />
Vermieter, Architekten oder Baufirmen<br />
mit stimmigen, umsetzbaren Konzepten.<br />
Die Studie des Zukunftsinstituts spannt<br />
jedenfalls mit fünf Trendfeldern einen<br />
Bogen von heute bis zum Jahr 2050. Die<br />
Essenz scheint klar zu sein: Veränderte<br />
Werte sowie moderne Ansprüche generieren<br />
alternative Szenarien, geprägt von<br />
Entwicklungen einer Welt zwischen Social<br />
<strong>Media</strong>, Nachhaltigkeit und ökosozialer<br />
Verantwortung. Eine Option lautet Collaborative<br />
Living und bezeichnet jene Perspektive,<br />
bei der Qualität nicht mehr über<br />
die Größe und Ausstattung definiert wird,<br />
NEUE FLEXIBILITÄT. Die altbekannte<br />
„Drei Zimmer, Küche, Bad und nicht mehr<br />
ausziehen“-Doktrin dürfte schon bald Immobiliennostalgie<br />
sein. Mit dem überall<br />
stattfindenden gesellschaftlichen Wandel<br />
ändert sich auch das Wohnen: Neue Modelle<br />
bestimmen die Zukunft, verlautbart<br />
das Zukunftsinstitut in Kelkheim (D).<br />
Wer es pragmatisch mag, muss mit neuen<br />
Verhältnissen rechnen – der Weg geht<br />
jetzt in Richtung maximale Flexibilität in<br />
allen Lebenslagen. Es sind Faktoren wie<br />
steigende Mobilität, Individualität oder<br />
neue Technologien, die bei Investments<br />
offenbar für Veränderung sorgen werden.<br />
Wer sich für eine innovative Wohnform<br />
entscheidet, kann dann seine monetären<br />
Vorstellungen und eine optimale persönsondern<br />
über zusätzliche Nutzungsoptionen<br />
innerhalb von Häusern und Quartieren.<br />
So wie etwa den Gebrauch eines Gemeinschaftsgartens,<br />
einer Küche für alle<br />
oder eines Kinos. Es geht um Zugang und<br />
Verfügbarkeit statt um Besitz. Shareconomy,<br />
der hippe Überbegriff für trendiges<br />
Teilen von Ressourcen, wie etwa auch<br />
beim Car-Sharing, wird auf Wohnen übertragen.<br />
Was sich nach romantischer Kollektivglückseligkeit<br />
ohne realistische<br />
Basis anhört, bestätigen bereits andere<br />
Studien: Solche Optionen gewinnen stark<br />
an Popularität. Wohl nicht zuletzt aufgrund<br />
einer wenig erbaulichen Wirtschaftslage.<br />
Die konkrete Folge ist eine<br />
räumlich dezentrale Kultur, die auf intensivem<br />
Gemeinschaftssinn aufbaut. Nicht<br />
76 FOKUS<br />
APRIL 2013
Veränderte Werte generieren alternative Szenarien im Wohnbereich.<br />
jeder muss wie in früheren – besseren –<br />
Zeiten einfach alles selbst haben, durch<br />
Serviceleistungen und kollaborative Angebote<br />
gewinnt das Leben dann deutlich<br />
an Flexibilität, das meinen jedenfalls<br />
besagte Experten.<br />
Future Home: Die Trendfelder<br />
Quelle: Zukunft des Wohnens, Zukunftsinstitut GmbH. 2013<br />
OFFENE GRUNDRISSE. Im Fall von Conceptual<br />
Living wiederum wird Wohnen<br />
fließend, Zonen lösen starre Strukturen<br />
ab. Früher war die Nutzung von Räumen<br />
eindeutig definiert, heute hingegen dient<br />
das Wohnzimmer unter anderem ganz<br />
selbstverständlich gleichermaßen als<br />
Home Office. Welche Fläche wofür genutzt<br />
wird, avanciert zur ganz eigenen<br />
Entscheidung. Offene Grundrisse und<br />
modulare Elemente erlauben es dem Nutzer,<br />
durch Möbel die Räume selbst in spezifische<br />
Abschnitte zu untergliedern.<br />
Das Starre und Schwere wird von leichten,<br />
kombinierbaren Regalen abgelöst. Dies<br />
untermauert die dominierende Denkhaltung:<br />
Offenbleiben für Veränderung. Die<br />
mächtige Schrankwand gehört damit<br />
schon zu den Auslaufmodellen. Stattdessen<br />
sind Teppiche oder Tapeten wieder<br />
hoch im Kurs – weil sie Räumen Identität<br />
verleihen. Aus diesem Grund ist ein<br />
Comeback des Interior-Designs zu erwarten.<br />
Bei Smart Being erweist sich Wohnen<br />
sogar als Medizin, geprägt vom stetig<br />
steigenden Gesundheitsanspruch. Dabei<br />
steht die Natur als Ausgangspunkt im<br />
Mittelpunkt. Sei es nun in Form einer<br />
Vitamin-C-Dusche oder der ganz besonderen<br />
Wandfarbe, die nach dem Prinzip<br />
der Photokatalyse Schadstoffe aus der<br />
Luft filtert. An die Stelle der Technologie<br />
tritt die Ökologie als Zukunftsversprechen.<br />
Das sogenannte Urban Gardening,<br />
also der eigene kleine Gemüseanbau beispielsweise<br />
auf dem Balkon, ist ebenfalls<br />
Ausdruck jener Entwicklung. Die Industrie<br />
dürfte schon erste kommerzielle Saat<br />
ausstreuen: Philips hat den Trend mit<br />
dem Konzept „Microbial Home“ aufgegriffen.<br />
Es beinhaltet unter dem Namen<br />
„Bio-Digester Kitchen Island“ eine Kücheninsel,<br />
mit der man die Abfälle in<br />
Methangas umwandeln und als Brennstoff<br />
für Leuchten nutzen kann.<br />
URBANER SAUERSTOFF. Trendfeld vier<br />
lautet Health Environment – Stadtluft<br />
macht gesund, selbst wenn das auf den<br />
ersten „Geruch“ nicht alle glauben werden.<br />
Der urbane Lebensraum wird künftig<br />
zu einem Umfeld, das seinen Bürgern<br />
Energie gibt, statt sie auszulaugen. Hier<br />
herrscht großer Bedarf, denn städtische<br />
Realität bedeutet dem Klischee nach<br />
meist viel Stress und Lärm. Mit durchaus<br />
dramatischen Folgen: Das Schizophrenierisiko<br />
ist bei Stadtbewohnern doppelt<br />
so hoch wie bei Landbewohnern. Das<br />
Risiko, an einer Depression zu erkranken,<br />
ist etwa 1,4-fach so hoch. Zukunftsfähige<br />
Metropolen werden ihren Bewohnern<br />
vor allem eine schwer greifbare und<br />
kaum messbare Komponente liefern<br />
müssen: ein Gefühl der Zugehörigkeit sowie<br />
identitätsstiftende Orte, denen man<br />
sich verbunden fühlt. Eine integrative<br />
Stadt gibt ihren Bewohnern somit die<br />
ebenfalls psychologisch fassbare Sicherheit<br />
eines funktionierenden sozialen<br />
Netzwerks. Third Place Living verfolgt<br />
letztlich ähnliche Prinzipien wie Cloud<br />
Computing, dem Beziehen von IT-Diensten<br />
aus der Wolke des Internets. Immer<br />
mehr Funktionen des Alltags werden dabei<br />
ausgelagert. Ob Angebote wie eine<br />
externe Küche für gelegentliche Kochorgien,<br />
wohnzimmerartige Salons oder<br />
Co-Working-Spaces: Besondere dritten<br />
Orte bieten diverse attraktive Gestaltungsräume,<br />
die sich in den flexiblen Alltag<br />
des urbanen Individualisten einflechten.<br />
Gerade solche Modelle dürften auch<br />
Geldpotenzial in Aussicht stellen, denn<br />
Auslagern steht bei Unternehmen nicht<br />
zuletzt im Zeichen von Einsparungen,<br />
wie Berater und Analysten immer wieder<br />
betonen. Leicht denkbar also, das solche<br />
gezielten Vorgehensweisen jungen Menschen<br />
in manchen Fällen leistbares Wohnen<br />
ermöglichen und auf der anderen<br />
Seite bislang unbekannte Geschäftsideen<br />
auf den Plan rufen, wo externe Profis<br />
Dienste anbieten können. Letztlich läuft<br />
es auf ein verändertes Lebensgefühl heraus:<br />
„Ich fühl mich zu Hause!“ ist eine<br />
Aussage, die sich dann nicht mehr nur<br />
auf die private Wohnung beschränken<br />
dürfte. Das gilt insbesondere für die Zielgruppe<br />
der 20- bis 30-Jährigen, die häufig<br />
und gerne Serviceangebote in Anspruch<br />
nimmt. Outsourcen wird von<br />
ihnen als echte Steigerung der Lebensqualität<br />
gesehen. Spezialisierte externe<br />
Plätze steigen zu aktiven Knotenpunkten<br />
im individuellen Network auf. Dann<br />
muss sich die bunte Theorie nur noch in<br />
wohnbare Wirklichkeit verwandeln ... <br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 77
LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Rosemarie Liermann<br />
Fotos Beigestellt<br />
Frühlingserwachen<br />
beim Leiner.<br />
www.leiner.at/home<br />
Grillen und Chillen: gesehen bei Tchibo. www.tchibo.de<br />
NEWS<br />
1<br />
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verleiht neben dem Duft auch wohlige Atmosphäre. www.zweigstelle.com<br />
03> MADELEINE Schmuck, mit dem man überall Furore macht. www.madeleine-mode.at<br />
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gegen die Hautalterung. Es bietet Schutz und Energie für jeden Tag. Mit den Fingerspitzen auf<br />
Gesicht und Hals auftragen – das Ergebnis gleicht einem Wunder. www.laprairie.com<br />
4<br />
3<br />
2
SISLEY<br />
AUGENKONTUR<br />
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innovative Pflege für die Augenkontur<br />
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Augenringe. Das Produkt ist in drei<br />
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KENWOOD<br />
MUT ZUR FARBE<br />
KENWOOD hilft mit farbenfrohen<br />
Küchengeräten dem Frühling auf die Sprünge.<br />
Ob Pürieren oder Mixen – das Kochen wird<br />
ganz einfach zum Vergnügen.<br />
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ANNEMARIE BÖRLIND<br />
BODY-ERLEBNIS<br />
Trockene Haut kann aufatmen. Die reichhaltige<br />
Körpercreme BODY lind von Annemarie Börlind enthält<br />
Aloe Vera, Feigenextrakt und Kamelienöl. Das Ergebnis<br />
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ACQUA COLONIA<br />
4711<br />
Pink Pepper &<br />
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Duft verleiht jeder Frau<br />
den besonderen Touch.<br />
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LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Ingeborg Zauner<br />
Fotos Beigestellt<br />
DOLOMITEN RESIDENZ SPORTHOTEL SILLIAN<br />
HOCH HINAUS<br />
IM OSTTIROLER<br />
HOCHPUSTERTAL<br />
Hoch hinaus und tief beeindruckt: Mit dem gratis Gipfelticket<br />
Osttirol haben Wanderurlauber in der Dolomiten Residenz****<br />
Sporthotel Sillian die schönsten Berge auf der Alpensüdseite in der<br />
Tasche. Kostenlos und allzeit bereit für die Sommerbergbahnen<br />
im Skizentrum Hochpustertal, im Großglockner Resort Kals-<br />
Matrei, im Skizentrum St. Jakob sowie am Mölltaler Gletscher,<br />
hat das Gipfelticket „bergige“ Eindrücke drauf. Ein ebenso unverzichtbarer<br />
Begleiter ist der Hoo-Rucksack, gefüllt mit köstlichen<br />
Osttiroler Schmankerln und Wanderkarten. Nur 150 Meter vor<br />
der Hoteltür schwebt die ganze Familie mit der hoteleigenen<br />
Seilbahn auf 2.400 Meter: Auf dem Gipfel des Thurntalers<br />
sind die Villgrater Berge zum Greifen nah. Wer gern in professioneller<br />
Begleitung unterwegs ist, schließt sich einmal pro<br />
Woche einer geführten Erlebniswanderung an. Bei gemütlichen<br />
Familienrunden, anspruchsvolleren Bergtouren knapp unter<br />
die Dreitausendergrenze oder „steilen“ Kletterpartien liefern<br />
die Lienzer und die Südtiroler Dolomiten sowie der Karnische<br />
Kamm im Süden und der Großglockner im Norden das grandiose<br />
Panorama dazu. Den entspannenden Teil des Wandertags<br />
verbringen viele Gäste in der 3.000 m² großen Vitalresidenz<br />
Schloss Heinfels: Dort und im Naturbadeteich senkt man sein<br />
Schritttempo gegen Null und floatet der totalen Entspannung<br />
entgegen. Eine Ganzkörper-Sportmassage mit Latschenkieferöl<br />
oder der Gang in die 90-Grad-Celsius Latschensauna versprechen<br />
wohltuende Lockerungsübungen. Nicht ohne Grund nennen die<br />
Osttiroler die Latschenkiefer auch „Bergsegen“. Spätestens<br />
beim 5-Gänge-Dinner mit vier Wahlmöglichkeiten ist man<br />
schon wieder zur Tat bereit – und hat ein Naturerlebnis für den<br />
nächsten Tag im Visier. Überdurchschnittlich viele Sonnentage<br />
und 1.200 Kilometer Wanderwege bringen Wanderer im<br />
Osttiroler Hochpustertal hoch hinaus. www.sporthotel-sillian.at<br />
BERGERLEBEN<br />
DER HIMALAYA<br />
LÄSST GRÜSSEN<br />
Wer das asiatische Hochgebirge ohne vorherige<br />
Klettererfahrung entdecken möchte,<br />
ist beim zweiwöchigen Abenteuer auf dem<br />
Dhampus Peak genau<br />
richtig. Teilnehmer<br />
der Wanderung<br />
beginnen dieses ganz<br />
besondere Erlebnis<br />
gemeinsam mit<br />
einem Reiseleiter<br />
und Bergführer in<br />
Tukuche und überwinden<br />
dann 3.500<br />
Höhenmeter entlang<br />
des Westgrats zum<br />
Dhampus-Pass, wo das Hochlager aufgebaut<br />
wird. Von dort geht es auf den Gipfel für einen<br />
fantastischen und unvergesslichen Ausblick<br />
auf den Himalaya. Kostenpunkt pro Person:<br />
etwa 1.092 Euro. www.getyourguide.de<br />
SONNENHOF<br />
VOM ANTRAG<br />
BIS ZUR<br />
HOCHZEITSNACHT<br />
Heiraten ist im Idealfall eine einmalige<br />
Angelegenheit. Deshalb soll auch der<br />
Schritt ins Leben zu zweit ein einzigartiges<br />
Erlebnis sein, am liebsten an einem so märchenhaft schönen Ort wie dem Park<br />
Hotel Sonnenhof in Vaduz. Inmitten eines kunstvoll angelegten Parks liegt das<br />
4-Sterne-Superior-Boutique Hotel mit 29 individuell eingerichteten Zimmern und<br />
Suiten – vom Zimmer im Kolonialstil über die Armani- bis zur Hochzeitssuite.<br />
Doch bevor man diese bezieht, muss man erst die Frage aller Fragen stellen:<br />
Willst du? Im Sonnenhof steht das Team des Hotels bei der Inszenierung des<br />
Heiratsantrags mit guten Ideen zur Seite. So kann man zum Beispiel in einer<br />
Szenerie wie 1001 Nacht um die Hand der/des Liebsten anhalten, wenn man während<br />
der „Hotelbesichtigung“ plötzlich am zauberhaft mit Blumen und Lichtern<br />
geschmückten Pool allein gelassen wird. Oder man genießt in der eigenen Suite<br />
ganz „privatissimo“ ein Menü aus der mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten<br />
Küche, serviert von einem Butler. Ist das Jawort erst errungen, kann man sich an<br />
die Planung der Hochzeitsfeier machen – auch dafür ist der Sonnenhof der perfekte<br />
Ort. Eine „Nacht zum Verzaubern“ inklusive Gourmet-Halbpension, einer<br />
Flasche Champagner „Laurent Perrier“ und Sonnenhof-Wohlfühlprogramm ist ab<br />
648 CHF für zwei Personen buchbar. www.sonnenhof.li<br />
80 FOKUS APRIL 2013
HOTEL STEINER IN OBERTAUERN<br />
GROSSER SPASS FÜR KLEINE LEUTE –<br />
FAMILIENSOMMER AUS DEM BILDERBUCH<br />
Wer 4-Sterne-Ferien macht bei Familie<br />
Steiner, hat viel zu erzählen. Etwa vom<br />
gemeinsamen Fischen mit dem Papa,<br />
der Familienwanderung, wo sogar der<br />
Kinderwagen mitdarf, oder von einem<br />
Zauberer, der hoch oben am Berg kleinen<br />
Trotzköpfen zeigt, wie viel Spaß die<br />
Schule machen kann. Gemeinsam heißt<br />
hier die Devise – denn für Kids und<br />
Eltern gibt es auch im Urlaub viel zu<br />
tun. Natürlich nur, was Spaß macht.<br />
Vom Spielplatz geht daher direkt „das<br />
große Krabbeln“ los, zu den Almen –<br />
auch gern mit dem Kinderwagen – oder<br />
zum neuen Outdoor-Almpark zwischen<br />
Ober- und Untertauern. Dann gibt’s noch<br />
die schlauen Leute, die gern mit Groß<br />
und Klein in den Wald gehen und viel zu<br />
erzählen haben über die Tiere, die Steine<br />
und die Pflanzen. Und weil Männer auch<br />
mal unter sich sein müssen, haben die<br />
Steiners das Vater-Sohn-Fischen erfunden.<br />
Bei Erfolg wird die schuppige Beute<br />
auf Wunsch vom Koch gebraten. Die<br />
Großen relaxen nach Wandern und Biken<br />
im Tauern-Spa auf mehr als 1.000 m²,<br />
im Pool mit Panoramablick, Dampfbad,<br />
Jacuzzi, Sauna und Kristallgrotte oder bei<br />
einer der vielen Massagen und Beauty-<br />
Anwendungen. Kids spielen und finden<br />
neue Freunde im Kinderparadies bei<br />
Tischtennis, Basteln, Playmobil oder<br />
Lego. Teens haben ihre eigene Lounge mit<br />
allem, was Spaß macht: Mega-Flat-TV,<br />
Spielkonsolen, Tischfußball, Billardtisch,<br />
Internetzugang und jede Menge Platz<br />
zum Chillen. Full-Baby-Service, Kinderanimation<br />
und Outdoor-Highlights vom<br />
Goldwaschen bis zur Kinderolympiade:<br />
Für die Sommerferien haben sich die<br />
Steiners ein ganz besonderes Familienprogramm<br />
ausgedacht, mit Bergen voll<br />
Spaß. Den gibt’s sogar zum Mitnehmen.<br />
Irgendwann sind nämlich auch die<br />
schönsten Ferien vorbei und die Schule<br />
beginnt wieder. Für Hansguckindieluft<br />
und Träumelieschen, die während des<br />
Schuljahres nicht immer so gut zuhören,<br />
was der Lehrer erzählt, kommt der<br />
Nachhilfelehrer Martin Reindl sogar auf<br />
den Berg. Im Rucksack hat er ein innovatives<br />
Konzept mit vielen neuen Ideen<br />
und Ansätzen zum Thema Lernen – ob in<br />
kleinen Gruppen oder individuell, zu drei<br />
Terminen von Juli bis Ende September.<br />
So lernen die Kids, Hindernisse zu überwinden,<br />
und die Eltern, ihnen dabei zu<br />
helfen. Und im neuen Schuljahr gibt’s<br />
eine extra Portion Spaß für alle.<br />
www.hotel-steiner.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 81
LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Josef Metzger und Rosemarie Liermann<br />
Fotos Julia Wesely<br />
JULIAN RACHLIN<br />
EIN STAR, DER AM<br />
BODEN BLIEB<br />
Das Treffen mit einem österreichischen Weltstar der klassischen Musikszene als Violinvirtuose ist reinstes<br />
Vergnügen. Er spricht weniger über seine Lieblingskomponisten Brahms und Mozart, viel mehr und noch<br />
lieber über seine Fußballidole – die Barcelona-Stars von einst und jetzt, sprich Hans Krankl und Lionel<br />
Messi. Und verrät voll Hobbykicker-Stolz, dass es dank Krankl und dem deutsch-spanischen Bertelsmann-Boss<br />
Fernando Carro gelungen war, ein Dinner zu viert mit dem FC Barcelona-Präsidenten Sandro<br />
Rossell zu arrangieren. Für Julian ein Erlebnis wie für Geigen-Fans ein Rachlin-Konzert.<br />
EIN WIENER WELTBÜRGER. Wenn von<br />
Wunderkind die Rede ist, winkt er ab. „Das<br />
haben die Medien erfunden!“ Und in einem<br />
Atemzug dementiert Julian auch, dass er –<br />
wie Skistars mit Brettln – quasi mit der<br />
Geige auf die Welt gekommen wäre,<br />
„Stimmt so nicht“, korrigiert Rachlin, der<br />
sich als Wiener Weltbürger fühlt, aber in<br />
Vilnius, Litauen, als Sohn von Musikern<br />
(„Mama Sophie Pianistin und Dirigentin,<br />
Papa Michael Cellist, unter anderem bei den<br />
NÖ-Tonkünstlern“) geboren wurde, ehe er<br />
als Dreijähriger mit den Eltern nach Wien<br />
übersiedelte. „Mein Lieblingsinstrument als<br />
Kleinkind war das Cello – zur Geige bin ich<br />
nur durch eine Lüge gekommen!“<br />
REGENSCHIRM ALS CELLO. Wie es dazu<br />
kam, schildert Julian anschaulich: „Bei uns<br />
daheim ist immer die Platte mit dem berühmten<br />
Cellokonzert von Dvorak aus 1976<br />
unter Karajan und mit Rostropowitsch als<br />
Solisten gelaufen. Und weil mich das so fasziniert<br />
hat, hab ich einen Regenschirm als<br />
Cello genommen und einen Stecken als<br />
Bogen, so hab ich wie ein Verrückter auf<br />
und ab gespielt. Stumm, eh klar, weil aus<br />
einem Regenschirm kriegst ja keinen Ton<br />
raus!“ Weil die Großeltern, übrigens keine<br />
Musiker, dem kleinen Musikus eine große<br />
Freude machen wollten, schenkten sie ihm<br />
eines Tages und der Größe wegen eine<br />
Geige mit den Worten: „Da hast du jetzt<br />
dein Cello!“ Natürlich nahm’s Julian dankend<br />
an, glaubte es auch, ohne nachzufragen.<br />
Später, als er es schon wusste, griff er<br />
auch zur Viola oder Bratsche, der etwas größeren<br />
Geigenvariante, „die dem Cello am<br />
nächsten kommt“. Auch das alternative<br />
Geigeninstrument beherrscht Rachlin, wie<br />
man sich bei einem Konzert im Theater an<br />
der Wien überzeugen konnte, wie aus dem<br />
Effeff. „Bei den Feinheiten sind die Unterschiede<br />
aber groß“, erklärt Julian. „Die<br />
Techniken sind verschieden, die Klangfarbe<br />
ist anders – wie Mezzosopran und Sopran!“<br />
EMPFANG BEI DER KÖNIGIN. Damit beschäftigte<br />
sich Jung-Rachlin trotz Geigenstunden<br />
aber kaum in den Teenager-<br />
82 FOKUS APRIL 2013
„Bei der ersten Probe mit einem Orchester entscheiden die ersten drei Minuten, ob man akzeptiert wird.“<br />
jahren. „Da war ich ein normaler Bub aus<br />
der Lacknergasse in Hernals, der Fußball<br />
gespielt hat am Post-Sportplatz bei den<br />
Schülern von Post SV mit der Nr. 10, technisch<br />
gut, aber langsam – trotzdem hat<br />
sich der Sportklub für mich interessiert!“<br />
Nichts wurde aus Profifußball, dafür<br />
schlug dem Musikprofi in spe anno 1988<br />
die große Stunde. Erst gewann Julian die<br />
interne ORF-Ausscheidung im Funkhaus<br />
Argentinierstraße, dann fiedelte Rachlin<br />
am 30. Mai beim Eurovision Classic Contest<br />
in Amsterdam, dem Klassikpendant<br />
zum Songcontest, die europäischen Finalgegner<br />
virtuos ab, wurde zum „Young Musician<br />
of the Year“ gewählt, mit 15.000<br />
D-Mark (7.500 Euro, „damals ein Batzen<br />
Geld für mich!“) prämiert und schließlich,<br />
buchstäblich die Krönung des Abends, in<br />
der Royal Box von Königin Beatrix von<br />
Holland und Prinzgemahl Claus empfangen.<br />
Alles live gezeigt in den meisten großen<br />
Eurovisionsländern von Deutschland<br />
bis England, Spanien bis Italien, nicht<br />
aber im ORF, „der erst fünf Tage später<br />
eine Aufzeichnung gesendet hat“. Was<br />
nichts am unaufhaltsamen Aufstieg von<br />
Julian änderte. „Amsterdam war der Kickoff<br />
zur Weltkarriere!“<br />
und der große Star („Im Mantel, ich<br />
erinnere mich noch gut daran!“) mit dem<br />
kleinen Noch-Nobody-Geiger ein Spielchen<br />
machte. Wer weiß, vielleicht wirkte<br />
der kleine Triumph als Mutinjektion für<br />
den ganz großen …?<br />
IN MEMORIAM BERNSTEIN. Als Eurovisionsklassiker<br />
1988 buhlten nicht nur<br />
Agenturen und Plattenfirmen um das<br />
„Weil ich 200 Tage aus dem Koffer lebe,<br />
ist mir mein eigener Wohnraum sehr wichtig.“<br />
DER KRANKL-FAN. Dem Künstler-Triumph<br />
war ein Fan-Erfolgserlebnis vorangegangen,<br />
in dem (noch unwissentlich)<br />
eine starke Zukunftsbande stecken sollte.<br />
Fürs Präsentationsvideo zum Amsterdam-Contest<br />
hatte sich Julian als Kicker<br />
und Krankl-Fan gewünscht, dass ihn ein<br />
ORF-Kamerateam dabei filmt, wenn er<br />
mit seinem Rapid-Idol, damals allerdings<br />
Sportklub-Spieler-Trainer, gemeinsam am<br />
Platz der Dornbacher spielt. Weil sich der<br />
„Hans-Fan“ immer wieder dort herumgetrieben<br />
hatte, wollte ihn der Platzwart am<br />
vereinbarten Tag X vertreiben, erst recht,<br />
als Julian erklärte, er warte auf Krankl<br />
und ein Fernsehteam. Er hielt das für ein<br />
Notlüge, staunte aber nicht schlecht, als<br />
nach Krankl auch der ORF auftauchte –<br />
Geiger-Starlet – auch Granden der Branche<br />
bekamen Augen und Ohren für Rachlin.<br />
Wie etwa Lorin Maazel, Opernchef<br />
und Stardirigent, unter dem Julian am<br />
5. September 1988 bei einem Berliner<br />
Konzert aufgeigen durfte. „Ich war mit<br />
meinen 13 der jüngste Solist damals – Cellist<br />
Horschovsky mit 105 Jahren der mit<br />
Abstand älteste!“ Wieder so ein Meilenstein<br />
einer Blitzkarriere, dem der nächste<br />
auf dem Fuß folgte: jüngster Solist bei den<br />
Wiener Philharmonikern im Oktober<br />
1990 als 15-Jähriger im Musikvereinssaal.<br />
„Darauf war ich mächtig stolz“, gesteht<br />
Julian, der aber hinzufügt. „Es war<br />
in memoriam Leonard Bernstein, dem ich<br />
noch vorspielen hab dürfen. Wir hatten<br />
einen gemeinsamen Abend geplant, dann<br />
wurde meine Premiere mit den Philharmonikern<br />
zum Gedenkkonzert für mein<br />
großes Idol …“<br />
DER JÜNGSTE PROFESSOR. Im Schatten<br />
des Todes „a star was born“. Viele rissen<br />
sich um ihn, nur wenige bekamen ihn<br />
– wie Sony, Rudi Buchmann, Columbia<br />
Artist, IMG oder Askonas Holt, auf Klassiker<br />
spezialisiert. Je gefragter Rachlin wurde,<br />
desto mehr regierte Fernunterricht in<br />
Schule und Konservatorium, wo er wieder<br />
Geschichte schreiben sollte mit 25 – „als<br />
jüngster Professor, den es je gab. Gestern<br />
noch Student, morgen Professor!“ Die Diplomprüfung<br />
fand nicht etwa im Dermota-Saal<br />
der Privat-Uni statt wie gehabt,<br />
sondern auf Anregung des Konservatoriumchefs<br />
Gerhard Track so unkonventionell<br />
wie noch nie. Wie, wo, wann? Julian:<br />
„Als ich ein Brahms-Konzert gab im Konzerthaus.<br />
Die Jury saß unter den 2.500<br />
Zuschauern im Publikum. Sie hatte aber<br />
alle Eintragungen über mich schon in<br />
einem schön gebundenen roten Buch<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 83
Leistung abzurufen, hilft dir im Ernstfall<br />
auf der Bühne keiner. Das ist nicht anders<br />
als im Sport!“<br />
gesammelt, das sie mir dann mit dem Professorentitel<br />
überreicht haben.“ Unglaublich,<br />
aber wahr – wie die Tatsache, dass<br />
der Weltstar Rachlin auf der Welt mitunter<br />
bekannter ist als in seiner zweiten Heimat<br />
Österreich, wo er immerhin nicht nur<br />
in Konzerten aufgeigt, sondern auch in<br />
Festivals wie auf der Rosenburg, wo ihm<br />
– wie beim langjährigen Dubrovnik-<br />
Festival Rachlin & Friends – sogar Superstars<br />
wie James-Bond-Filmlegende Roger<br />
Moore die Aufwartung machten. Und<br />
auch beim LA-Gastspiel ließ Hollywood<br />
den Wiener aus Vilnius grüßen.<br />
VIELE BEKANNTE GRÖSSEN ALS<br />
FREUNDE. Ehe Julian zur Fixgröße aufstieg,<br />
war er selbst seinen Idolen nachgelaufen.<br />
Nicht nur Krankl, dem Kicker,<br />
auch Udo Jürgens, den er unbedingt kennenlernen<br />
wollte. Ja, Rachlin hätte viel<br />
gegeben, hätte es Udo-Intimus Hannes<br />
Jagerhofer, beim Do&Co darauf angesprochen,<br />
tatsächlich vermittelt. Aber<br />
erstens kam es anders, zweitens als Julian<br />
dachte. „Bei meinem Konzert bei den<br />
Salzburger Festspielen verriet mir meine<br />
Mama zur Pause, dass der Udo da ist.“<br />
Diese Gelegenheit packte der Jung-Geiger<br />
beim Schopf, um den musikalischen Evergreen<br />
zu treffen. Inzwischen sind sie<br />
Freunde. Wie Graf Dumba. Wie Niki Lauda.<br />
Wie Roman Hagara. Wie Skender Fani.<br />
Wie Thomas Muster, mit dem er als<br />
„Rado-Uhrenbotschafter“ als Sportfanatiker<br />
auch beim French Open in Paris zu<br />
Gast war. Und um als Hobbykicker mit der<br />
Trikot-Nr. 10 des Spielmachers gute Figur<br />
zu machen, hat er sich so getrimmt, dass<br />
er so schlank und fit ist wie noch nie. Im<br />
Sport so wichtig wie bei Konzerten, in denen<br />
Julian mit Smoking und Fliege das<br />
Letzte aus sich herausholt. Im Schweiße<br />
seines Angesichts. Mitunter wie in Trance<br />
– selbst erlebt als Geburtstagsgeschenk<br />
mit der 10-Minuten-Ver sion von „Carmen<br />
Fantasia“.<br />
ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN. Alles selbstverständlich<br />
und Routine? „Nein“, gesteht<br />
Julian. „Ich mach mir vor Konzerten immer<br />
noch vor Lampenfieber fast in die<br />
Hose!“ Auch nach 25-Bühnenjahren fühle<br />
er sich „wie ein Baby, das noch viel lernen<br />
muss. Und als Dirigent bin ich noch ein<br />
Lehrbub, der zur Mama in die Vorschule<br />
gehen muss, bevor er zum Meister Mariss<br />
Janssons kommen darf!“ Natürlich hingen<br />
ihm tägliche Proben von vier, sechs<br />
bis acht Stunden oft beim Hals heraus<br />
(„Ist ja nicht so, dass du dir sagst: Super,<br />
darf ich morgen wieder so viel üben?“),<br />
aber da setze dann die Motivation zur<br />
Überwindung ein, die ganz einfach so zu<br />
erklären sei: „Die Angst vor dem Versagen.<br />
Wenn du nicht übst, die Top-<br />
EIGENER WOHNRAUM IST WICHTIG.<br />
Das sei in seiner Branche ganz wichtig,<br />
„weil bei der ersten Probe mit einem<br />
Orchester die ersten drei Minuten entscheiden,<br />
ob du akzeptiert wirst“. Wenn<br />
nicht, dann verbreite sich das wie ein<br />
Lauffeuer „von Tokio bis New York. Die<br />
Klassik-Szene ist weltweit vernetzt, aber<br />
funktioniert wie ein Dorf!“ Und je besser<br />
der Ruf, je bekannter der Name, desto<br />
mehr ist der Star zur Spitzenleistung verdammt.<br />
Immer und überall, ob in der Carnegie<br />
Hall in Manhattan, ob in Covent<br />
Garden London, ob im Konzerthaus oder<br />
Musikvereinssaal, ob in Luxemburg, Châlons-en-Champagne,<br />
Miami, Warschau<br />
oder Vilnius wie zuletzt. „Weil ich 200<br />
Tage aus dem Koffer lebe, ist mir mein<br />
eigener Wohnraum so wichtig. Für mich<br />
ist er wie ein Nest, in dem ich auch meinen<br />
Akku wieder aufladen kann!“ Nicht allein,<br />
sondern mit Mariella Theiner, seiner<br />
Freundin, die ihn auch auf Reisen begleitet,<br />
so oft es geht. Darum kokettiert er<br />
auch damit, sich neben der wunderschönen<br />
Wohnung in der Wiener Innenstadt<br />
womöglich auch in einem New Yorker<br />
Apartment einzunisten. Dort, wohin es<br />
ihn immer wieder so hinzieht wie nach<br />
Wien. Nicht zuletzt deshalb, weil er als<br />
unerkannter Unbekannter in der 10-Millionen-Metropole<br />
als Jung-Twen mit<br />
Selbstzweifel und Krisen das Wunderkind<br />
ausgetrieben hatte. Nach der süßen Jugend,<br />
wie er zugibt, „vier harte Jahre, die<br />
mich stark und zu dem gemacht haben,<br />
was ich bin.“ Nachsatz, der sein Stardasein<br />
relativiert: „Ich bin ja nur der Diener großer<br />
Komponisten der Geschichte. Ohne<br />
sie wäre ich nämlich nichts!“ <br />
84 FOKUS APRIL 2013
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LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Margot R. Dimi<br />
Fotos Peter Raider/blv Buchverlag<br />
DIE GRÜNE UND BLÜHENDE KLEINE OASE ZUM GÄRTNERN UND ENTSPANNEN<br />
PLATZ IST AUCH AM<br />
KLEINSTEN BALKON<br />
Besonders nach einem so langen Winter wie in diesem Jahr ist die Sehnsucht nach dem Frühling<br />
besonders groß. Verbunden wird der Frühling ganz selbstverständlich mit bunten Blumen, vielleicht<br />
auch mit dem Vorziehen von Obst und Gemüse. Wer „nur“ einen Balkon oder eine Terrasse zu<br />
Verfügung hat, muss nicht auf das private Gartengefühl verzichten, auch auf kleiner Fläche lassen<br />
sich Gartenträume verwirklichen. Oft ist es sogar einfacher, weil überschaubarer, auf kleiner Fläche<br />
zu gärtnern. Allerdings hat man es auf Balkon und Terrasse immer mit Extremsituationen zu tun.<br />
DAS PASSENDE BEHÄLTNIS. Die Erde<br />
muss grundsätzlich in mehr oder weniger<br />
beengte Behältnisse gefüllt werden. In<br />
seltenen Fällen, etwa auf einer Dachterrasse,<br />
kann man sie flächig „am Boden“<br />
aufbringen, aber auch dann hat man nur<br />
eine geringe Bodentiefe und damit eingeschränktes<br />
Bodenleben. Somit muss während<br />
der Pflanzsaison unbedingt zusätzlich<br />
gedüngt werden und in kleineren<br />
Töpfen die Erde nach der Pflanzsaison<br />
ausgetauscht werden. Inzwischen gibt es<br />
ein reichhaltiges Angebot an biologischen<br />
Düngemitteln und selbst Kompostieren<br />
ist mit kompakten Schnellkompostern<br />
auch auf kleinstem Raum möglich. Entgegen<br />
der Vorurteile stinkt Kompost nicht,<br />
probieren Sie es also ruhig aus, Ihre organischen<br />
Küchenabfälle in umweltverträgliches<br />
Pflanzenfutter umzuwandeln!<br />
WÜSTENÄHNLICHES MIKROKLIMA.<br />
Wenn Ihre Terrasse südseitig liegt, können<br />
Sie sie besonders früh und besonders<br />
spät im Jahr immer noch zum Sitzen im<br />
Freien nutzen, für Pflanzen wird es allerdings<br />
besonders in den Sommermonaten<br />
extrem heiß. Am besten, Sie nehmen<br />
schon bei der Auswahl der Pflanzen darauf<br />
Rücksicht. Es gibt zum Beispiel mediterrane<br />
Kräuter, die mit Hitze nicht nur<br />
sehr gut zurechtkommen, sondern im<br />
Gegenteil bei hohen Temperaturen erst so<br />
86 FOKUS<br />
APRIL 2013
Der Traum vom eigenen Garten lässt sich auch auf Balkon oder Terrasse verwirklichen.<br />
„Willst du dich am<br />
Ganzen erquicken, so<br />
musst du das Ganze im<br />
Kleinsten erblicken.“<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
richtig aromatisch werden. Allerdings<br />
brauchen auch diese hitzeverträglichen<br />
Pflanzen ausreichend Wasser und wenn<br />
sie in Pflanzbehältnissen gefangen sind,<br />
können sie sich nicht an Grundwasser<br />
laben. Sorgen Sie also unbedingt für ausreichende<br />
Bewässerung! Wenn Sie abends<br />
gießen, haben die Pflanzen die kühlere<br />
Nacht über Zeit, das Wasser aufzunehmen.<br />
Gießen Sie morgens, wird die Sonne<br />
zum Wasserräuber und Sie brauchen<br />
mehr Wasser, um den Pflanzen dieselben<br />
Voraussetzungen zu bieten. Wenn Sie den<br />
Luxus eines Wasseranschlusses auf Ihrem<br />
Balkon oder Ihrer Terrasse haben, überlegen<br />
Sie die Installation einer automatischen<br />
Bewässerung. Passende Systeme<br />
gibt es inzwischen auch für diesen kleinen<br />
Rahmen und nicht nur für Parks und<br />
Gärten. Eine automatische Bewässerung<br />
spart nicht nur Zeit, sie versorgt Ihre<br />
Pflanzen auch in Ihrer Abwesenheit, ohne<br />
dass Sie eine vertrauenswürdige Person<br />
finden und bitten müssen. In den Sommermonaten<br />
kann schon ein Wochenende<br />
ohne Wasserversorgung ausreichen,<br />
um Ihren Kleingarten nachhaltig zu zerstören!<br />
Für das lange Wochenende gibt es<br />
aber auch einfache Bewässerungsmöglichkeiten,<br />
im Notfall tut es auch eine wassergefüllte<br />
und auf den Kopf gestellte<br />
Wasserflasche in jedem Topf, um das<br />
Überleben zu sichern.<br />
HÄNGENDE GÄRTEN VON BALKONIEN.<br />
Die Grundfläche Ihres Balkons oder Ihrer<br />
Terrasse erscheint Ihnen viel zu klein, um<br />
sie auch noch mit Pflanztrögen zuzustellen?<br />
Werden Sie kreativ und arbeiten Sie<br />
in der Vertikalen! Sie können Töpfe an<br />
Wänden aufhängen, dafür gibt es im Gartencenter<br />
eine Auswahl an Übertöpfen<br />
mit passender Aufhängevorrichtung, sie<br />
können aber auch handwerklich aktiv<br />
werden und Regale oder Aufhängevorrichtungen<br />
basteln. Denken Sie aber auch<br />
hier immer an Abflussöffnungen oder die<br />
Möglichkeit, die Übertöpfe bequem entleeren<br />
zu können, wenn es eine längere<br />
Regenphase gibt. Staunässe ist für die<br />
meisten Pflanzen mehr als ungesund.<br />
Wenn Sie keine passenden Wände haben<br />
oder die Wände nicht anbohren können<br />
oder wollen, können Sie Paravents aufstellen<br />
und mit Töpfen behängen. Auch<br />
ausgediente Europaletten lassen sich<br />
zweckentfremden und bepflanzen. In<br />
Online-Foren, auf facebook oder bei<br />
Pinterest finden Sie mit Sicherheit jede<br />
Menge Inspiration.<br />
NASCHGARTEN ODER AUGENWEIDE?.<br />
Wie im klassischen Garten auch, haben<br />
Sie die Wahl zwischen einem Terrassengarten<br />
für Augen und Nase und dem für<br />
kulinarische Genüsse. Besonders mediterranes<br />
Gemüse fühlt sich bei hohen Temperaturen<br />
sehr wohl und wenn Sie einen<br />
überdachten Balkon haben, bieten sich<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 87
optimale Voraussetzungen für Paradeiser!<br />
Die mögen nämlich Nässe von oben gar<br />
nicht gerne und müssen hierzulande im<br />
Garten oft genug mit Folienhäusern geschützt<br />
werden. Mit Feuerbohnen haben<br />
Sie nicht nur Ihren pflückfrischen Vorrat<br />
an Fisolen griffbereit, die farbenprächtigen<br />
Blüten sorgen auch für optischen lang<br />
blühenden Aufputz. Gleichzeitig nutzen<br />
Kletterbohnen wieder die Vertikale und<br />
können sogar als sommerlicher Sichtschutz<br />
zum Nachbarbalkon genutzt werden.<br />
Seit einigen Jahren gibt es Hängeerdbeeren<br />
zu kaufen, die sich sehr gut<br />
als Bepflanzung für Töpfe an der Wand<br />
eignen. Da die Schneckenplage auf Balkon<br />
und Terrasse kein Thema ist, eignet sich<br />
auch Salat als „Zuchtobjekt“. Dabei gibt<br />
es jede Menge Sorten vom alternativen<br />
bis zum klassischen Kopfsalat. Für Einoder<br />
Zweipersonenhaushalte eignen sich<br />
Pflücksalate, Stichwort Rukkola, besonders,<br />
da man immer nur genau die Menge<br />
ernten muss, die man auch tatsächlich<br />
braucht. Gleichzeitig eignen sich diese<br />
Salate auch als Unterwuchs und verkleinern<br />
die offene Erdoberfläche und damit<br />
die Verdunstungsfläche. Wer rechtzeitig<br />
Wintersalate zieht, kann den Balkon das<br />
ganze Jahr über beernten. Wer die Augenweide<br />
bevorzugt, findet ebenfalls eine<br />
große Auswahl an geeigneten Pflanzen,<br />
egal, ob kletternd, hängend oder klassisch.<br />
Wenn der Platz zum Überwintern<br />
fehlt, eignen sich einjährige Pflanzen bestens.<br />
Wenn die Saison zu Ende ist, können<br />
Sie ungeniert in den Biomüll oder Komposter<br />
wandern und man erspart sich die<br />
oft mühsame Überwinterung in zu warmer<br />
und trockener Wohnungsluft. Ein<br />
dankbarer und ausdauernder Blüher ist<br />
zum Beispiel die Kapuzinerkresse, die es<br />
in verschiedenen Farben, Formen und<br />
Größen gibt. Sie blüht verlässlich bis zum<br />
ersten Frost. Das Wandelröschen erfreut<br />
mit schillerndem Farbenspiel und ist<br />
ebenfalls ein ausdauernder Blüher bis<br />
zum Frost. Fuchsien eignen sich auch für<br />
den schattigen Balkon, brauchen allerdings<br />
auch einen kühlen und frostsicheren<br />
Ort zum Überwintern.<br />
WÜRZIGE KRÄUTER. Wem das alles zu<br />
bunt ist, der greift zu Kräutern, die mit<br />
würzigen Duftnoten erfreuen. Auch hier<br />
gibt es wieder die Wahl zwischen einjährigen<br />
wie Bohnenkraut, Dill oder Basilikum<br />
und mehrjährigen, die sich allerdings in<br />
winterfeste (Schnittlauch, Salbei, Thymian)<br />
und nicht winterfeste (Rosmarin,<br />
Lorbeer) aufteilen. Wer es scharf mag,<br />
findet übrigens unter Chilipflanzen eine<br />
große Auswahl an Sorten, die nicht nur<br />
schmecken, sondern auch das Auge erfreuen!<br />
Die Sorte Chinese Five Colours<br />
etwa blüht lilafarben und die Früchte<br />
wechseln mehrmals die Farbe von hellem<br />
Gelb über Orange und Rot bis zu einem<br />
satten Violett. Überwintern ist hier theoretisch<br />
möglich, praktisch kann man nur<br />
selten die optimalen Bedingungen zur<br />
Verfügung stellen und die Pflanze ist spätestens<br />
im Februar Opfer von Läusen. Es<br />
empfiehlt sich also, die Pflanze in Form<br />
von Samenkörnern zu überwintern und<br />
im späten Winter neu vorzuziehen. <br />
BUCHTIPP<br />
DER GENUSS-<br />
BALKON<br />
Kulinarisches und Kreatives<br />
für draußen<br />
Michael Breckwoldt, Gabriele Lindmeir<br />
Der Ratgeber aus dem blv-Verlag bietet einen<br />
guten Einstieg für alle, die ihren Balkon nicht<br />
nur zum Sonnen benutzen wollen, sondern<br />
ganz im Trend von „Urban Gardening“ auch<br />
beernten wollen. Das Buch ist in Kapitel zu den<br />
vier Jahreszeiten untergliedert – ja, auch im<br />
Winter kann Balkonien beerntet werden! Jede<br />
Jahreszeit untergliedert sich nochmals in den<br />
Bereich Pflanzen (Aussaat, Pflanzen, Pflege),<br />
Rezepte, Gestaltungstipps und Ideen für<br />
Feste. Leider sind die Bezugsquellen im Anhang<br />
des Buches sehr auf Deutschland bezogen,<br />
doch im Zeitalter des Internets ist die Recherche<br />
nach lokalen Anbietern ein Leichtes.<br />
Gebundene Ausgabe, 141 Seiten<br />
Verlag: blv Buchverlag (Februar 2013)<br />
ISBN-10: 3835411225<br />
ISBN-13: 978-3835411227<br />
Größe: 24 x 23,2 x 1,6 cm<br />
Preis: 17,50 Euro<br />
88 FOKUS APRIL 2013
DIE ZUKUNFT<br />
DER ARKTIS?<br />
PROBEBOHRUNGEN GEFÄHRDEN GERADE DIE ARKTIS.<br />
GEMEINSAM KÖNNEN WIR DIE ÖLKONZERNE NOCH STOPPEN:<br />
SaveTheArctic.org
LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Gabriella Mühlbauer<br />
Fotos Valetta, Somfy, Soliday<br />
SONNE – FREUND & FEIND<br />
(N)O SOLE MIO<br />
Sonnenschein ist wichtig, denn ohne ihn gibt es kein Leben. Allerdings bringt die Sonne auch<br />
unerwünschte Wärme, oft Hitze in unsere Häuser und Wohnungen, was sich – besonders in der<br />
heißen Jahreszeit – unangenehm bemerkbar macht: Dann ist Sonnenschutz angesagt!<br />
„Die Sonne ist die Universalarznei<br />
aus der Himmelsapotheke.“<br />
August von Kotzebue<br />
FRÜHLINGSLAUNE. Nach einem langen<br />
und kalten Winter freuen wir uns auf die<br />
ersten wärmenden Sonnenstrahlen und<br />
können es kaum erwarten, dass sich diese<br />
ihren Weg bis in unsere Wohnräume bannen.<br />
Allerdings sollte schon jetzt an passenden<br />
Sonnenschutz gedacht werden,<br />
um die Sommerzeit so angenehm wie<br />
möglich zu überstehen. Herkömmliches<br />
Isolierglas lässt nämlich die Wärme durch,<br />
sodass es leicht zu einer Überhitzung<br />
kommt. Dann ist es zwar angenehm hell,<br />
zugleich aber unerträglich heiß. Die wirksamste<br />
Möglichkeit ist der außen liegende<br />
Sonnenschutz, weil so die Hitze bereits<br />
vor dem Glas abgefangen und eine Aufheizung<br />
verhindert wird. Etwa mit Rollladen,<br />
die aus diversen Lamellen zusammengesetzt<br />
sind und händisch oder mit<br />
einem Elektromotor bei Bedarf aus- und<br />
wieder eingerollt werden. Sie bieten zwar<br />
keine Verbesserung der Dämmwirkung,<br />
jedoch einen gewissen Schutz vor Einbrechern.<br />
Nicht weil sie so schwer aufzubrechen<br />
sind, sondern weil es meistens mit<br />
viel Lärm verbunden ist – allerdings unterbinden<br />
sie den Lichteinfall. Sogenannte<br />
Raffstores werden auch außen angebracht<br />
und sind eine massive Version<br />
einer Jalousie. Sie können nicht nur auf<br />
und ab bewegt, sondern auch gewendet<br />
werden. Lassen also – genau wie eine<br />
Jalousie – bei Bedarf Licht in den Wohnraum.<br />
Allerdings sind sie, da Wind und<br />
Wetter ausgesetzt, ziemlich verschleißanfällig.<br />
Weitere außen liegende Sonnen-<br />
90 FOKUS<br />
APRIL 2013
Sonnenschutz ist heute wichtiger denn je.<br />
schutzvorrichtungen sind Markisen,<br />
lichtbrechende Gewebe oder Sonnensegel.<br />
Das Sonnenschutzglas etwa verfügt über<br />
eine geringere Lichtdurchlässigkeit. Allerdings<br />
ist es auch eine dauerhafte Maßnahme,<br />
die sich besonders im Winter<br />
negativ auswirkt.<br />
EINFACH DAZWISCHEN. Um dem natürlichen<br />
Verschleiß durch äußere Einflüsse<br />
entgegenzuwirken, wird Sonnenschutz<br />
oft ins Glas oder zwischen die einzelnen<br />
Scheiben verlagert. So werden etwa Jalousien<br />
gerne in den Scheibenzwischenraum<br />
platziert. Hier sind sie vor Verschmutzungen<br />
und Verschleiß geschützt. Sie sind<br />
manuell oder elektrisch zu bedienen und<br />
auch hier kann der Lichteinfall geregelt<br />
werden. Meistens befindet sich der Sonnenschutz<br />
jedoch im Innenbereich. Die<br />
Vorteile: Die Anbringung ist relativ einfach<br />
und auch nachträglich möglich und<br />
die Anschaffungskosten sind gering.<br />
Allerdings ist dieser Sonnenschutz deutlich<br />
weniger wirksam als außen liegende<br />
Maßnahmen. Beliebt sind Innenjalousien,<br />
die am Fensterflügel angebracht werden,<br />
Rollos, bei denen der Stoff auf einer Rolle<br />
aufgewickelt ist oder Vertikaljalousien.<br />
Sie bestehen aus senkrecht montierten<br />
Textilbahnen. Geführt werden sie in einer<br />
Schiene über dem Fenster und werden<br />
mit einem Bedienmechanismus zur Seite<br />
geschoben.<br />
AUTOMATISCH WOHLFÜHLEN. Behaglichkeit<br />
in den eigenen vier Wänden hängt<br />
vor allem davon ab, dass Jalousien, Stores<br />
& Co. zum richtigen Zeitpunkt aktiviert<br />
werden. Also in den frühen Morgen- und<br />
Abendstunden kühlen und durchlüften.<br />
Der Sonnenschutz muss allerdings nach<br />
dem Schließen der Fenster sofort die<br />
Scheiben beschatten. Auf Nummer sicher<br />
geht man dabei mit automatisch gesteuerten<br />
Anlagen, bei denen zu einem festgelegten<br />
Zeitpunkt die Rollladen oder<br />
Raffstores in ihre Beschattungsposition<br />
gefahren werden. Aktuell ist die io-homecontrol<br />
von Somfy, die leicht installierbar<br />
ist und über ein Display bedient wird. Mit<br />
der Bedienoberfläche TaHoma kann sie<br />
mittels Smartphone oder iPad auch von<br />
unterwegs bedient werden.<br />
<br />
Integriert. Ein Sonnensegel von Soliday bringt erholsamen Schatten.<br />
Stylish. Der Iso Roll Raff von Valetta punktet mit zeitgemäßem Sonnenschutz.<br />
Flexibel. Blendenden Sonnenstrahlen wird mit einem Sonnendach der Kampf angesagt.<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 91
LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Gerhard Schillinger<br />
Fotos Beigestellt<br />
URLAUB MIT FUN & ACTION<br />
WILLKOMMEN IM CLUB!<br />
Cluburlaube sind auch heuer wieder die Trend-Ferienform. Allerdings mit feinen Unterschieden bei<br />
den Anbietern. Vergessen Sie alte Vorurteile – die Clubs neuer Prägung sind individuell, sportlich und<br />
ausgesprochen kinderfreundlich.<br />
URLAUB MIT HEIMVORTEIL BEI MAGIC<br />
LIFE. Die Magic Life Clubs segeln zwar<br />
seit einigen Jahren unter der Fahne der<br />
TUI, sind aber die „österreichischen“<br />
Clubs geblieben. Typisch ist die unkomplizierte<br />
Atmosphäre, Top-Verpflegung sowie<br />
ein großes Sport- und Unterhaltungsangebot.<br />
In den Family Clubs wird – neben<br />
Annehmlichkeiten wie speziellen Familienzimmern<br />
mit extra Schlafraum für<br />
den Nachwuchs – in verschiedenen Altersgruppen<br />
bis 16 Jahre jede Menge Unterhaltung<br />
und Betreuung angeboten. Inklusive<br />
ist so ziemlich alles – Essen und<br />
Trinken, die Snacks zwischendurch, Liegen<br />
mit Badetüchern, Aktivitäten von<br />
Gymnastik bis zum Kampftraining. Dazu<br />
opulente Shows oder die Vorstellungen<br />
vieler Prominenter. Neben den bekannten<br />
Anlagen in Griechenland, der Türkei, in<br />
Tunesien, Ägypten und Spanien kommt<br />
in der heurigen Saison auch Neues hinzu.<br />
Magic Life Komfort wartet dann auch<br />
am Traum-Sandstrand von Kos auf neue<br />
Urlauber.<br />
ROBINSON UND ALDIANA – TOP IN<br />
SPORT UND WELLNESS. Die Clubs von<br />
Robinson und Aldiana stehen nur an den<br />
schönsten Plätzen, bieten herausragende<br />
Sportangebote und besonderes Körperbewusstsein.<br />
Das „Wellfit“-Konzept bei<br />
vielen Robinson-Clubs basiert etwa auf<br />
den Säulen Gruppen-Fitness, Personal<br />
Training, FeelGood, Body&Mind sowie<br />
WellFood mit entsprechendem Speisenangebot.<br />
Sport nimmt traditionell einen<br />
großen Raum bei beiden Marken ein.<br />
Dazu gehören Tennis und Golf genauso<br />
wie Wassersport. Besonders attraktiv: die<br />
Robinson Clubs auf Fuerteventura und<br />
am griechischen Peloponnes. Traumhafte<br />
Sandstrände, glasklares Wasser und viel<br />
Platz zur Selbstverwirklichung warten.<br />
LEISTBARER LUXUS IN DEN GULET<br />
HOLIDAY CLUBS. Für Familien leistbar<br />
sind die 15 Gulet Holiday Clubs in der<br />
Türkei, Tunesien, Ägypten und Griechenland.<br />
Das Pegasos World in Side ist auf<br />
160.000 Quadratmetern purer Familienspaß<br />
und lässt die Herzen großer und kleiner<br />
Gäste höher springen. Die riesige<br />
Poollandschaft mit feuerspeiendem Vulkan,<br />
Geysir und Wasserrutschen ist ein<br />
Paradies für alle kleinen und großen Planscher.<br />
Bis frühmorgens werden Urlauber<br />
92 FOKUS APRIL 2013
Cluburlaube bieten jede Menge Action, aber auch viele individuelle Möglichkeiten, um sich zu erholen.<br />
mit Essen und Getränken verwöhnt und<br />
am Sandstrand kommen Sonnenanbeter<br />
so richtig auf ihre Kosten. Auch Sport<br />
wird großgeschrieben. Tennis, Ballsportarten<br />
oder Bogenschießen stehen am Programm<br />
und wer will, kann danach bei<br />
Massagen, im türkischen Hamam oder<br />
der Aromatherapie entspannen und so<br />
richtig relaxen. Sehr familienfreundlich<br />
präsentieren sich auch die Anlagen in<br />
Griechenland. An einem wahren Traumstrand<br />
liegt etwa der Club Caravia Beach<br />
auf der Insel Kos. Bunte Lebensfreude,<br />
viel kulinarische Vielfalt und Wasserspaß<br />
im Meer und an der Poollandschaft sorgen<br />
für die richtige Urlaubsstimmung.<br />
UNABHÄNGIG UND ECHT ÖSTER-<br />
REICHISCH AUF BRAC. Der Süden Dalmatiens<br />
ist sicher einer der schönsten<br />
Abschnitte der kroatischen Küste. Glasklares<br />
Wasser, feinkiesige Strände und<br />
viele unverbaute Buchten für Robinsons<br />
auf Zeit sind nur einige der Attraktionen.<br />
Unzählige Inseln wie Brac, Hvar oder Korcula<br />
brauchen selbst den Vergleich mit<br />
Griechenland nicht zu scheuen. Vor allem<br />
seit die Hotels mit großem finanziellem<br />
Aufwand auf modernsten Standard gebracht<br />
und die Erreichbarkeit durch die<br />
neue Küstenautobahn bis Split und auch<br />
die Flugverbindungen deutlich verbessert<br />
wurden. Sie wollen es gerade ganz österreichisch<br />
und in Top-Qualität? Am schönsten<br />
Strandabschnitt Bols, genau zwischen<br />
dem Goldenen Horn und den kleinen<br />
Buchten, liegt das unter österreichischer<br />
Leitung stehende Hotelresort Bretanide<br />
von Gruber Reisen. Mit neun Millionen<br />
Euro Aufwand wurde die gesamte Anlage<br />
auf neuesten Stand gebracht und ist heute<br />
eine der besten im All-inclusive-Stil des<br />
Landes. Durch diese Eigentümerschaft<br />
kann Gruber die eigenen und selbst gesetzten<br />
Qualitätsstandards garantieren.<br />
Das kroatische Personal wurde teilweise<br />
in Österreich geschult. Neue Standards<br />
bei der Unterbringung setzt der Zubau<br />
eines eigenen Trakts mit großzügigen Suiten.<br />
Die Investitionen dafür betragen weitere<br />
rund sieben Millionen Euro. Direkt<br />
vor dem aus landestypischem weißem<br />
Stein gebauten Hotel liegt der von duftenden<br />
Kiefern flankierte Feinkiesstrand mit<br />
kostenlosen Liegestühlen und einem Wassersportcenter<br />
für Surfen, Tauchen oder<br />
Wasserski. Die 260 Zimmer gruppieren<br />
sich um den solarbeheizten Pool und die<br />
Piazzetta in einer großen Parkanlage<br />
mit üppiger mediterraner Vegetation. Für<br />
Familien gibt es dankenswerterweise<br />
auch zahlreiche Familieneinheiten mit<br />
Extra-Schlafraum für den Nachwuchs. Ein<br />
Miniclub und Teenagertreff sorgen zudem<br />
für einige Stunden in trauter Zweisamkeit<br />
der Mamas und Papas. Die kinderfreie<br />
Zeit lässt sich etwa im hoteleigenen<br />
Wellness- und Beautyzentrum bei<br />
Massagen oder Schönheitsanwendungen<br />
genießen. Aktivere perfektionieren ihre<br />
Rückhand auf einem der 25 Tennisplätze<br />
des Resorts. Jogger können viele Kilometer<br />
dem Meer entlang und unter Kiefern<br />
auf stillen Wegen ihre Kondition verbessern.<br />
Oder man nimmt an den geführten<br />
Radausflügen, Wanderungen und Nordic<br />
Walking-Touren ins Hinterland der Insel<br />
Brac teil. Dieses ist in jedem Fall einen<br />
Abstecher vom Strand wert. Bis zu 778<br />
Meter ragen die Berge in die Höhe und<br />
bilden eine ideale Kulisse für Aktivsportler.<br />
Vom Gipfel des Vidova Gora entschädigt<br />
der prachtvolle Panoramablick über<br />
ganz Brac bis weit über die Adria zu den<br />
Nachbarinseln Hvar und Korcula für die<br />
Mühen des Aufstiegs. Zurück im Hotel<br />
hat man dank All-inclusive-Konzept dann<br />
die Qual der Wahl beim kulinarischen<br />
Abschluss des Tages. Gleich drei Möglichkeiten<br />
stehen neben dem Hauptrestaurant<br />
zur Verfügung um den Gaumen zu<br />
erfreuen. Man hat sich’s schließlich auch<br />
hart verdient ...<br />
<br />
URLAUB IM CLUB<br />
Magic Life Clubs gibt es in Ägypten, Griechenland,<br />
Spanien, Tunesien und der Türkei.<br />
Höchster Komfort und Top-Qualität bei<br />
Küche und Unterhaltung. Viele Zimmertypen<br />
für unterschiedliche Bedürfnisse.<br />
www.magic life.com – www.bentour.at<br />
Ideal für Strandfanatiker. Der Robinson<br />
Club Esquinzo Playa auf Fuerteventura<br />
bietet einen Traumstrand über Kilometer<br />
hinweg und Panoramalage über dem Meer.<br />
www.robinson.com<br />
Passionierte Golfer finden im Aldiana<br />
Andalusien ihr Paradies.<br />
www.aldiana.de<br />
Die 15 Anlagen der Gulet Holiday Clubs<br />
sind voll auf die Bedürfnisse von Familien<br />
eingestellt. Traumstrände, Pools, Kinderbetreuung<br />
und viel Platz für Spiel und<br />
Unterhaltung.<br />
www.gulet.at<br />
Alle Vorzüge Kroatiens sind im Sport &<br />
Wellnessresort Bretanide auf Brac vereint.<br />
Viel Komfort, gleich zwei Traumstrände mit<br />
türkisem Wasser und eine außergewöhnlich<br />
gute Küche mit viel Abwechslung für<br />
den Gaumen sorgen für entspannte Tage.<br />
Unbedingt an einem der rad- oder Wanderausflüge<br />
ins Hinterland oder zur Nachbarinsel<br />
Hvar teilnehmen. Es lohnt sich!<br />
www.bretanide.at – www.gruber-reisen.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 93
LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Ingeborg Zauner<br />
Fotos Beigestellt<br />
THERMENHOTEL PUCHASPLUS****<br />
IHR RUHE- UND<br />
ERHOLUNGSHOTEL<br />
Entspannung und Erholung direkt an der Therme Stegersbach.<br />
AUSGEZEICHNET. „Leiste mehr, als der<br />
Gast erwartet“: Diese Erfolgsformel hat<br />
dem Thermenhotel PuchasPLUS**** zum<br />
zweiten Mal in Folge die Auszeichnung zum<br />
„HolidayCheck Top Hotel“ eingebracht<br />
(2012 und 2013). Das familiäre Hotel mit<br />
seinen 50 Hotelzimmern bietet seinen<br />
Gästen Ruhe, Erholung und Entspannung<br />
pur. 36 m 2 große Zimmer mit größeren,<br />
höheren und breiteren Betten aus gesundem<br />
Zirbenvollholz, Gesundheits-Antiallergie-Nichtraucherzimmer<br />
und ein hauseigenes<br />
Heilmassagezentrum mit Naturkosmetikabteilung<br />
sind nur einige der<br />
zahlreichen Vorteile, die den Gästen geboten<br />
werden. Das Thermenhotel PuchasPLUS<br />
ist zu 100 Prozent barrierefrei und bietet<br />
Rollstuhlfahrern optimale Bedingungen für<br />
einen erholsamen Thermenurlaub. Alle<br />
Zimmer sind mit Zirbenvollholzmöbeln,<br />
einer 4-Stern-Ausstattung mit Flat-TV und<br />
großem Kühlschrank sowie Balkon oder<br />
Sonnenterrasse ausgestattet. Die besonderen<br />
ätherischen Öle des Zirbenholzes beruhigen<br />
den Herzschlag in der Nacht und sorgen<br />
für eine Entlastung des Herzens und<br />
damit für einen erholsamen, ruhigen und<br />
vor allem traumhaften Schlaf. Für ein spezielles<br />
Schlaferlebnis sorgt das zubuchbare<br />
Wasser-Gelbett, das den Körper optimal<br />
abstützt und spürbar Rückenschmerzen<br />
lindert. Über den kurzen beheizten und<br />
außergewöhnlichen Erlebnisgang oder den<br />
direkten Freizugang gelangen die Hotelgäste<br />
direkt und völlig wetterunabhängig<br />
in die Therme Stegersbach und können<br />
dort das gesunde Thermalwasser und die<br />
vielen Angebote inklusive der Saunalandschaft<br />
genießen. Für sportlich aktive Gäste<br />
steht die größte Golfschaukel Österreichs<br />
(50 Loch) in unmittelbarer Nähe zur Verfügung.<br />
Die sanfte hügelige Landschaft<br />
erkunden Aktive am besten bei einer<br />
Fahrradtour. Top ausgestattete Fahrräder<br />
und E-Bikes stehen im Hotel zur Ver fügung.<br />
Das hoteleigene Heilmassage-Therapiezentrum<br />
überzeugt mit Naturprodukten<br />
und einem hochqualifiziertem Therapeutenteam.<br />
Besonderes Augenmerk wird auf<br />
die Behandlung von Rückenbeschwerden<br />
gelegt. Neu ist das Medizinisch-Therapeutische<br />
Trainingszentrum in Stegersbach,<br />
das von den Gästen gratis genützt werden<br />
kann und therapeutisches Training nach<br />
operativen Eingriffen, Fitness und Gesundheitstraining,<br />
spezielles Krafttraining für<br />
Senioren und vielfältige Kurse – wie zum<br />
Beispiel Pilates, Yoga, Zumba und vieles<br />
mehr – bietet.<br />
<br />
THERMENHOTEL PUCHASPLUS<br />
A-7551 Stegersbach, Thermenstraße 16<br />
Tel. +43/(0)3326/533 10<br />
urlaub@puchasplus.at<br />
www.puchasplus.at<br />
94 FOKUS APRIL 2013
Text Ingeborg Zauner<br />
Fotos Beigestellt<br />
Text Ingeborg Zauner<br />
LIVING & LIFESTYLE<br />
Fotos Beigestellt<br />
URLAUB „AM SONNENBALKON“ VON ZELL AM SEE<br />
EINFACH KREATIV SEIN!<br />
Der Schmittenhof**** liegt am Fuße der Schmittenhöhe – und damit ideal für die verschiedensten<br />
Aktivitäten rings um Zell am See.<br />
der Hotelchefin, 100 m vom Hotel entfernt,<br />
nicht nur Muskeln, sondern auch den Geist<br />
„aufbauen“ - beim Töpfern. Hier können<br />
Anfänger und Fortgeschrittene, Kinder und<br />
Erwachsene ihre kreative Seite ausleben -<br />
das findet in unserer schnellebigen und leistungsorientierten<br />
Welt großen Anklang.<br />
Das Arbeiten mit Ton, das Archaische und<br />
Sinnliche der uralten Töpferkunst, bringt<br />
eine neue, nachhaltige Qualität in den Urlaub.<br />
So werden aus dem erdigen Material<br />
ganz persönliche Urlaubserinnerungen geknetet<br />
und geformt und schon nimmt jeder<br />
sein „Stück Urlaub“ mit nach Hause. <br />
AUSSICHTSREICH. Die Lage am Fuße der<br />
Schmittenhöhe „am Balkon“ über dem Zeller<br />
See und ein Hotel, das viele Möglichkeiten<br />
bietet: Der Schmittenhof in Zell am See<br />
ist das 4-Sterne-Domizil von Axel und<br />
Martha Zillner, in dem Golfer, Wanderer,<br />
Mountain-, Elektro- und Motorbiker eine<br />
perfekte Ausgangssituation haben. Verantwortlich<br />
dafür ist neben der Lage zwischen<br />
Berg und Tal auch die Infrastruktur des<br />
Hauses, welche für viele Freizeitinteressierte<br />
gerüstet ist. Nicht zu vergessen der<br />
mediterrane Wellnessbereich, der von<br />
Hotelchef Axel Zillner liebevoll als „Tiny<br />
Spa“ bezeichnet wird: Keine 500 m 2 groß,<br />
trotzdem ist alles da, was man(n)/frau<br />
wirklich braucht. Die persön liche Note des<br />
Hauses, die maßgeblich von Hotelchefin<br />
Martha Zillner geprägt ist, kann man hier<br />
ebenso spüren wie in der Lobby, im Restaurant,<br />
in den Zimmern und Suiten.<br />
AKTIVURLAUB. Seit dem letzten Jahr<br />
kann man auch in der neuen Waldwerkstatt<br />
DER SCHMITTENHOF****<br />
A-5700 Zell am See<br />
Schmittenstraße 109<br />
Tel. +43/(0)6542/703 64<br />
www.schmittenhof.at<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 95
LIVING & LIFESTYLE<br />
Text Ingeborg Zauner<br />
Fotos Verein Lechweg,<br />
Gerhard Eisenschink, Archiv MTG<br />
stevehaider.com, Otto Leiner<br />
AUF SCHUSTERS RAPPEN<br />
DIE MAGIE DES GEHENS<br />
Wanderurlaub wird immer beliebter. Der neue Katalog von „Österreichs Wanderdörfer“ präsentiert<br />
jede Menge Vorschläge und Urlaubspakete für den perfekten Wanderspaß.<br />
PER PEDES. „Österreichs Wanderdörfer“<br />
haben soeben ihren neuen Katalog für<br />
2013 herausgegeben. „Die Magie des Gehens“<br />
präsentiert 42 elementare Natur -<br />
erlebnisse, die etwa beim Wandern durchs<br />
wilde Gelände auf der Soboth entstehen<br />
oder beim Beobachten von Steinadlern im<br />
Karwendel. Der Natur und ihren Elementen<br />
begegnet man aber ebenso bei einem<br />
Sonnenaufgang mit Bergfrühstück am Wilden<br />
Kaiser oder beim Durchwandern des<br />
größten Canyons Österreichs im Mostviertel.<br />
In Summe findet der Leser im Katalog<br />
42 solche „Elementaren Naturerlebnisse“<br />
zwischen dem Arlberg im Westen und dem<br />
Semmering im Osten, dem Waldviertel im<br />
Norden und dem Klopeiner See im Süden.<br />
Damit verbunden sind ganz konkrete<br />
Wanderurlaubspakete und Übernachtungsbetriebe,<br />
die mit dem österreichischen<br />
Wandergütesiegel ausgezeichnet<br />
wurden. Zusätzlich gibt es Tourentipps<br />
mit detaillierten Erlebnislandkarten und<br />
Bildmaterial: etwa zum neuen Lechweg,<br />
dem prominenten Alpe-Adria-Trail, dem<br />
traumhaften Königsweg oder dem aussichtsreichen<br />
Panoramaweg Südalpen.<br />
Ideal für die Wanderurlaubsplanung in<br />
Österreich sind auch die Angaben zur umweltschonenden<br />
Anreise mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln und zu den wichtigsten<br />
Veranstaltungsterminen rund um Brauchtum,<br />
Kulinarik und Kultur in den Regionen.<br />
Der über 100 Seiten starke Katalog<br />
„Die Magie des Gehens“ kann im Internet<br />
kostenlos angefordert werden:<br />
www.wanderdoerferkatalog.at<br />
DER IDEALE PARTNER, WENN’S UMS<br />
WANDERN GEHT. In über 20 Jahren hat<br />
der Verein „Österreichs Wanderdörfer“ ein<br />
umfassendes touristisches Know-how zum<br />
Thema Wanderurlaub aufgebaut. Damit ist<br />
er der kompetente Partner, wenn es um<br />
ursprüngliche, intensive und elementare<br />
Naturerlebnisse in der Alpenrepublik geht.<br />
Derzeit zählt „Österreichs Wanderdörfer<br />
e. V.“ 42 Mitgliedsregionen zwischen Vorarlberg<br />
im Westen und Niederösterreich<br />
im Osten. Neu im Programm sind die<br />
Wanderregionen Ötztal und der Sonnenwinkel<br />
Kärntens mit dem Lavanttal,<br />
der Carnica-Region Rosental sowie dem<br />
Klopeiner See. Unter www.wanderdoerfer.at<br />
werden umfassende Informationen zum<br />
Wandern in Österreich zur Verfügung gestellt,<br />
darunter über 2.000 Routentipps<br />
mit Tourenblättern.<br />
<br />
INFORMATION<br />
Österreichs Wanderdörfer e. V.<br />
A-9500 Villach<br />
Unterwollanigerstraße 53<br />
Tel. +43/(0)4242/25 75 31<br />
office@wanderdoerfer.at<br />
www.wanderdoerfer.at<br />
96 FOKUS APRIL 2013
Text Ingeborg Zauner<br />
Fotos Falkensteiner<br />
Text Ingeborg Zauner<br />
LIVING & LIFESTYLE<br />
Fotos Beigestellt<br />
ALL INCLUSIVE LIGHT<br />
3 Nächte ab nur 228 Euro p. P.*<br />
2 Kinder bis 6,9 Jahre GRATIS!**<br />
* gültig vom 02.–22.06.13 und 07.–28.09.13<br />
** im Zimmer der Eltern<br />
FAMILIENURLAUB IN DEN FALKENSTEINER HOTELS KATSCHBERG<br />
MEHR ALS NUR<br />
ALPINURLAUB<br />
Der Falkensteiner Club Funimation Katschberg bringt pure Lust<br />
auf Urlaub zum fairen Preis und ist ein wahres Paradies für<br />
Familien. Von der Verpflegung über das Freizeitprogramm bis<br />
zur Kinderbetreuung – dem perfekten Urlaub mit ganz Kleinen<br />
und Kids steht nichts im Wege.<br />
FAMILIENFREUNDLICH. Das All-inclusive-light-Clubangebot<br />
ist umfassend –<br />
vom Frühstücksbuffet über den Mittagssnack<br />
bis zum Abendbuffet mit Tischwein,<br />
Bier und alkoholfreien Softdrinks.<br />
Für die Kleinen gibt es ein eigenes Falky-<br />
Restaurant mit Buffetecke und Saftbar.<br />
Auch im Wellnessbereich ist für alle Familienmitglieder<br />
gesorgt: Im Falkensteiner<br />
Club Funimation ist die Benützung des<br />
2.000 m 2 großen Acquapura Spa bereits<br />
inkludiert. Die kleinen Katschberg-Urlauber<br />
sind in der Falky-Acqua-World ganz in<br />
ihrem Element. Ein weiteres „Incl.“ bei<br />
Falkensteiner ist das Falkyland, in welchem<br />
Kinder ab drei Jahren von einem<br />
Betreuerteam die ganze Woche mit Spiel,<br />
Sport und Spaß unterhalten werden. Für<br />
die ganz Kleinen gibt es eine umfangreiche<br />
Babyausstattung zum Leihen. Dazu<br />
kommen großzügige Kinderermäßigungen,<br />
die den Familienurlaub auch in Sparzeiten<br />
ermöglichen – die kleinen Falkys<br />
sind im Familienzimmer der Eltern bis 6,9<br />
Jahre (!) gratis. Täglich wird ein umfangreiches<br />
Sport- und Animationsprogramm<br />
mit Wandern, Klettern oder Biken (auch<br />
mit E-Bikes) geboten. Weiter Highlights<br />
am Katschberg: Österreichs größter Adventurepark<br />
(über 170 Stationen), die<br />
„Pony Alm“ oder die NaturErlebniswelt<br />
Katschhausen. WELCOME HOME! <br />
Saison B<br />
17.05.–02.06.13, 22.–29.06.13 und<br />
28.09.–25.10.13 ab nur 240 Euro p. P.<br />
Weitere tolle Kinderermäßigungen und<br />
Saison- sowie Zimmerpreise auf Anfrage.<br />
Babyausstattung, Babysitter-Service<br />
(gegen Entgelt).<br />
3 Nächte im Familienzimmer Klassik<br />
(2-Raum-Wohneinheit)<br />
All inclusive light – Frühstücksbuffet<br />
mit Bioecke, Mittagssnack im<br />
Restaurant und abends<br />
umfangreiches Themenbuffet inkl.<br />
Restaurantgetränke<br />
Tägl. Kinderbetreuung (ab 3 J.) im<br />
1.000 m2-Falkyland und<br />
umfangreiches Sportprogramm (mit<br />
geführten Wanderungen) für Groß<br />
und Klein<br />
Top-Aussicht in der 2.000 m2<br />
Acquapura Spa Wellness- und<br />
Wasserwelt<br />
Indoor-Kletterwand und<br />
Falky-Acqua-World mit Riesenrutsche<br />
INFO UND BUCHUNG<br />
Falkensteiner Club Funimation Katschberg<br />
Tel. +43/(0)4734/319-801<br />
res.funimation@falkensteiner.com<br />
www.katschberg.falkensteiner.com<br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 97
Jetzt einen<br />
von 4<br />
TOP-PREISEN<br />
gewinnen!<br />
FOKUS VERLOST TOLLE URLAUBSPREISE!<br />
GEWINNSPIEL<br />
Mit etwas Glück zählen vielleicht auch Sie bald<br />
zu den GewinnerInnen. Viel Spaß!<br />
So einfach geht’s: Bis 7. Mai 2013 eine Postkarte an FOKUS, Kennwort „April-Gewinnspiel“, mit der<br />
entsprechenden Kennzahl (Nummer des Preises), Bergmillergasse 5/Stiege 2/<br />
2. DG, 1140 Wien, schicken – und mit etwas Glück einen unserer tollen Preise gewinnen!<br />
Oder Sie senden uns eine E-Mail an gewinnspiel@fokus-media.at –<br />
mit Ihrer Adresse, der Kennzahl und dem Kennwort. Wir drücken Ihnen die Daumen!<br />
RUHE- UND ERHOLUNGSHOTEL<br />
PUCHASPLUS<br />
PREIS<br />
Nr. 1<br />
Im 4-Sterne-Hotel direkt an der Therme Stegersbach erwarten Sie drei Nächte<br />
für zwei Personen inklusive Halbpension. Besonderen Augenmerk wird auf das<br />
hoteleigene Heilmassage-Therapiezentrum gelegt, wo mit Naturprodukten<br />
gearbeitet wird. Auch kann man gratis das Medizinisch-Therapeutische<br />
Trainingszentrum in Stegersbach nutzen. www.puchasplus.at<br />
HOLIDAYS FÜR FAMILIEN<br />
PURE URLAUBSLUST<br />
Im Falkensteiner Club Funimation wartet ein wahres Paradies auf den<br />
Urlaubsgast. Gewinnen sie drei Nächte für zwei Personen inklusive der All-<br />
Inclusiv-Light-Leistungen. Von der Verpflegung über das Freizeitprogramm<br />
– hier erwartet den Gast Urlaub zum fairen Preis. Auch die Kleinen kommen<br />
voll auf ihre Rechnung. www.katschberg.falkensteiner.com<br />
PREIS<br />
Nr. 2<br />
KREATIVURLAUB<br />
DER SCHMITTENHOF<br />
PREIS<br />
Nr. 3<br />
Wer gerne seine Urlaubstage kreativ gestaltet, ist im Schmittenhof richtig.<br />
Dort kann man nicht nur seinen Geist, sondern auch die Muskeln aufbauen<br />
– beim Töpfern in der hoteleigenen Waldwerkstatt. Gewinnen Sie drei Nächte<br />
für zwei Personen und lassen Sie sich vom Material Ton inspirieren.<br />
www.schmittenhof.at<br />
PER PEDES<br />
WANDERURLAUB<br />
Auf Schusters Rappen die Welt erobern: Das können Sie bei einem Aufenthalt<br />
in einem der Partnerhotels der Wanderdörfer. Verbringen Sie drei Nächt<br />
inklusive Halbpension für zwei Personen und lassen Sie sich von der Magie<br />
des Gehens verzaubern. Erleben Sie unverfälscht die Natur!<br />
www.wanderdoerfer.at<br />
PREIS<br />
Nr. 4<br />
MÄRZ-GEWINNSPIEL: GRATULATION DEN GEWINNER(INNEN)!<br />
Unvergessliche Urlaubstage im Hotel Cristallo hat Mag. Elisabeth Bogenreither aus 1010 Wien gewonnen.<br />
Kraft tanken im Raurisertal wird Maria Stradel aus 3452 Atzenbrugg.<br />
Über gepflegte Gastlichkeit kann sich Hannelore Wogowitsch aus 6850 Dornbirn freuen.<br />
98 FOKUS APRIL 2013
Nur 6 Autominuten westlich von Wien<br />
entsteht soeben das<br />
FLAIR Green Village<br />
Mauerbach<br />
...daheim in der Natur<br />
am Rande der Stadt!<br />
<br />
- verschiedenste Grundrisse - im Eigentum:<br />
z.B.: rd. 191 m²<br />
Gartenwohnung,<br />
5 Zimmer mit<br />
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HWB: 27,20 kWh/m².a<br />
z.B.: 146 m² Penthouse,<br />
4 Zi., eine Ebene mit Lift<br />
in die Wohnung<br />
und 3 Terrassen<br />
HWB: 27,20 kWh/m².a<br />
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mit 22 m² Terrasse<br />
und Loggia<br />
HWB: 27,20 kWh/m².a<br />
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SOMMER 2013!<br />
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