NIEDERÃSTERREICH - Fokus-Media
NIEDERÃSTERREICH - Fokus-Media
NIEDERÃSTERREICH - Fokus-Media
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Wenn die Bereitschaft aller am Bauvorhaben Beteiligten da ist,<br />
kommt man auch zu sehr guten Ergebnissen.“<br />
mungslage bei allen im geförderten<br />
Wohnbau bereich tätigen Fachleuten<br />
beobachtet werden, die durchwegs die<br />
Erfüllung der über zogenen Auflagen in<br />
Frage stellen. Es muss an allen Rädchen<br />
gedreht werden, um Wohnen wieder<br />
leistbar zu machen. Diese Aussage gilt in<br />
etlichen Bereichen auch für den frei<br />
finanzierten Wohnbau.<br />
Wie kann die Wiener Stadtpolitik aktiv<br />
dazu beitragen?<br />
Es gibt Anzeichen einer Trendwende, die<br />
in diese Richtung geht. Die Stadtgestaltung<br />
und die künstlerische Freiheit bei der<br />
Wohnhausplanung hat sich den Erfordernissen<br />
der Leistbarkeit unter Beibehaltung<br />
der Ästhetik und der einwandfreien<br />
Nutzung unterzuordnen. Kompakte, energieeffiziente<br />
Baukörper, größere Geschoßzahlen<br />
beim Neubau und in der Nachverdichtung<br />
zum Beispiel auch in großen<br />
Höfen der Gemeindebauten und durch<br />
Aufstockungen sind die Herausforderungen<br />
der nächsten Jahre.<br />
Zu kleine Grundstücke? Ab welcher<br />
Grundstücksgröße kann man überhaupt<br />
effizient bauen, wo wird es unrentabel?<br />
Die Grundstücksgrößen beziehungsweise<br />
die Anzahl der Geschoße, die man errichten<br />
kann, beeinflussen maßgeblich die<br />
Baukosten. Bei kleineren Baulosgrößen<br />
ist festzustellen, dass sich erstens die Baustellengemeinkosten<br />
des Bauvorhabens<br />
schlechter umlegen und zweitens eine<br />
ineffizientere Baustellenabwicklung durch<br />
die Kleinräumigkeit gegeben ist. Der Bebauungsplan<br />
gibt mit den Bebauungsbestimmungen<br />
die baulichen Nutzungsrechte<br />
einer Liegenschaft vor. Die sich<br />
daraus ergebenden Volumina spiegeln vielfach<br />
die Bebauungsdichte der Umgebung<br />
wieder. Häufig führen diese Nutzungsbeschränkungen<br />
zwangsläufig zu extrem<br />
hohen, unwirtschaftlichen Baukosten.<br />
Zu den Chancen und Potenzialen im freien<br />
und im geförderten Wohnbau: Ist jetzt ein<br />
guter Zeitpunkt sowohl für das eine wie<br />
auch andere Geschäftsfeld?<br />
Aus der Sicht der Bauunternehmen ist für<br />
Erfahrung. Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak.<br />
den geförderten Wohnbau jetzt die denkbar<br />
schlechteste Zeit. Auf der einen Seite<br />
fehlen die Mittel beziehungsweise ist die<br />
Leistbarkeit in der Zukunft in Frage gestellt,<br />
auf der anderen Seite werden immer<br />
mehr kostentreibende Anforderungen<br />
an den geförderten Wohnbau gestellt.<br />
Diese Kosten werden, von einigen Ausnahmen<br />
abgesehen, von den ausführenden<br />
Bauunternehmen, die dort Verluste<br />
erleiden, getragen. Die Chancen liegen<br />
derzeit eindeutig beim frei finanzierten<br />
Wohnbau, wobei auch hier einige der vorgenannten<br />
Kostenfaktoren eine Rolle<br />
spielen. Der Hauptvorteil des frei finanzieren<br />
Wohnbaus ist die rasche und<br />
unkomplizierte Bauvorbereitung und<br />
Bauabwicklung. Der Erwerb von Wohnungen<br />
gilt bei Kunden als besonders sichere<br />
Wertanlage – was auch für die Qualität<br />
des frei finanzierten Wohnbaus spricht.<br />
Da die Zukunft des geförderten Wohnbaus<br />
nicht vorauszusagen ist, stellt sich<br />
weiters die Errichtung von preisgünstigen<br />
Wohnungen als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell<br />
für die nächsten Jahre dar.<br />
Was sind, zusammengefasst, die größten<br />
Kostentreiber im Wohnbau?<br />
Abgesehen von den Bebauungsbestimmungen,<br />
die die Planung stark determinieren,<br />
die Planung selbst. ><br />
APRIL 2013<br />
FOKUS 23