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Real Estate 2013 - Fokus-Media

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Österreich € 9,– • P.b.b. Verlagspostamt A-1140 Wien • Zlg.-Nr. 06Z036886 M • Sonderausgabe • FOKUS <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> <strong>2013</strong><br />

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F O K U S<br />

REAL ESTATE<br />

LIEBE LESER!<br />

Dr. Alexander Scheuch<br />

Herausgeber<br />

MÄRKTE IM FOKUS. Die Immobilienpreiskurve<br />

steigt national in fast allen Sparten weiter an.<br />

Mit ein Grund dafür sind zu einem eine Angebotsverknappung,<br />

die in Zusammenhang mit<br />

Mangel an verfügbarem Bauland sowie zu<br />

wenig Volumen an neuen Wohnungen zu sehen<br />

ist, zum anderen insbesondere in Ballungsräumen<br />

eine steigende Nachfrage und ein verstärkter<br />

Zuzug. Den Nachfrageanstieg leiten manche<br />

Experten auch aus dem Anlageverhalten bei<br />

Wohnimmobilien in den Städten ab. Lesen<br />

Sie mehr dazu ab Seite 6, wo wir einzelne<br />

Regionen und Bundesländer auch hinsichtlich<br />

des gewerblichen Marktes näher beleuchten<br />

und anhand von Gesprächen mit den zuständigen<br />

Fachgruppenverantwortlichen analysieren.<br />

IMMOBILIEN-INVESTMENTFONDS. Vor dem<br />

Hintergrund der G-20 Beschlüsse im Frühjahr<br />

2009 wurden sämtliche Manager bisher nicht<br />

EU-weit regulierter Fonds, sogenannte Alternative<br />

Investmentfonds-Manager, einer harmonisierten<br />

Regulierung unterworfen, die auf<br />

die Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen<br />

und Regulierungslücken abzielt. Die bis Juli<br />

<strong>2013</strong> vorzunehmende nationale Umsetzung<br />

der Regelung durch ein Gesetz (AIFMG) bleibt<br />

im Detail umstritten und spannend, wie Stephan<br />

R. Eberhardt von Lansky, Ganzger und<br />

Partner in seinem Beitrag ausführt.<br />

NACHHALTIGKEIT. Wir sind der Frage nachgegangen,<br />

ob Zertifikate halten, was sie versprechen.<br />

Zertifizieren statt (Wert) verlieren: Unbestritten<br />

handelt es sich um ein Thema, das<br />

immer mehr Aufmerksamkeit findet. Geht es<br />

aber dabei wirklich um nachhaltige Zertifizierung<br />

oder bloß um einen innovativen kurzfristigen<br />

Marketingansatz, der einfach „trendig“ ist<br />

und sich gut vermarkten lässt? Wir haben in der<br />

vorliegenden Sonderpublikation einen wertfreien<br />

Überblick zu aktuellen Schwerpunkten<br />

und Trends zusammengestellt. Darüber hinaus<br />

werfen wir einen Blick auf den österreichischen<br />

Markt und den Status quo respektive künftige<br />

Herausforderungen der Nachhaltigkeit in der<br />

österreichischen Immobilienwirtschaft.<br />

REVOLUTION ZUR NACHHALTIGKEIT. Die Rolle,<br />

die ÖGNI als erfolgreiche Grass-Root-Bewegung<br />

einnimmt, welchen Stellenwert sie vorlebt<br />

und ob die ganzheitliche Nachhaltigkeit in<br />

der Immobilienbranche überhaupt schon angekommen<br />

ist, beleuchten wir in einem Interview<br />

mit dem Gründungsspräsidenten und Immobilienwissenschafter<br />

Philipp Kaufmann.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen dieser Sonderausgabe wünscht Ihnen Ihr<br />

Dr. Alexander Scheuch<br />

Medieneigentümer, Herausgeber- und Chefredaktionsanschrift ÖWG Werbeagentur und Verlags GmbH, Bergmillergasse 5/Stiege 2/2. DG, A-1140 Wien,<br />

Tel. +43 (0)1/813 03 46-0, office@fokus-media.at, www.fokus-media.at Herausgeber und Geschäftsführer Dr. Alexander Scheuch Verlagsleitung Walter Thomas<br />

Chefin vom Dienst Ingeborg Zauner Grafik MG, André Unger, Leopold Engelmann Office Ingeborg Zauner, Sabine Reiterer Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Dr. Alexander Scheuch, Hansjörg Preims, Walter Thomas, Dipl.-Ing. Peter Matzanetz, Dr. Stephan R. Eberhardt, Gabriella Mühlbauer Anzeigen Wolfgang Schebek,<br />

Sonja Auer, Renate Hofbauer, Sylvia Kalinka, Richard Dubois Druck Friedrich VDV Freier Vertrieb Post AG, FOKUS<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 3


F O K U S<br />

REAL ESTATE<br />

INHALT<br />

MÄRKTE<br />

06 Anhaltender Aufwärtstrend<br />

In fast allen Sparten und Regionen steigt die<br />

Immobilienpreiskurve weiter an. Gegenüber den<br />

Vorjahren allerdings merklich gedämpft, relativiert<br />

Fachverbandsobmann Thomas Malloth.<br />

16 Tempo in CEE wieder aufgenommen<br />

Nach vorsichtigen Jahren des Abwartens sind konkrete<br />

Projekte in Zentral- und Osteuropa wieder in<br />

Fertigstellung oder werden an Investoren verkauft.<br />

Nach dem World Trade Center in New<br />

York und der Deutschen Bank in Frankfurt<br />

gilt nun auch der IZD-Tower in Wien<br />

offiziell als „green office tower.“<br />

20 Wiener Hotelmarkt<br />

Der Wettbewerb um die Gäste wird schärfer –<br />

diese Schlussfolgerung konnte man nach einer<br />

Hoteliersveranstaltung ziehen.<br />

22 Immobilien mit grünem Etikett<br />

Alle wollen „grüne“ Gebäude – und seit ein paar Jahren<br />

gibt es sie auch ganz offiziell mit Zertifikat.<br />

26 Bestandsimmobilien upgraden?<br />

Die Best(and)Immo-Tagung in Wien beschäftigte die<br />

Experten mit der Frage, wie weit eine Sanierung gehen<br />

soll – und ob sie überhaupt sinnvoll ist.<br />

28 Zertifizieren statt (Wert) verlieren<br />

Was eine Zertifizierung kann und was nicht, darüber wird<br />

in Fachkreisen oft und gerne gesprochen.<br />

32 Starke Achse Wien – Berlin<br />

Welche Investments sind derzeit für die Immobilien-Developer<br />

zukunftsweisend? Investitionen in welche Assetklassen?<br />

In welchen Regionen? FOKUS fragte nach.<br />

© Niko Kazakov<br />

36 Immobilien-Investmentfonds<br />

Die Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU zur Regulierung<br />

der Manager aller Fonds soll Wettbewerbsverzerrungen<br />

vermeiden und Regulierungslücken schließen.<br />

4 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


UNTERNEHMEN<br />

38 Maximale Kosteneffizienz durch FM Consulting<br />

DI (FH) Martin Voigt, Head of Consulting bei PORREAL,<br />

argumentiert im FOKUS-Interview mit Zahlen.<br />

40 Sportlich, dynamisch, ehrgeizig<br />

Ein junger Chef voller Energie und hoch motivierte<br />

Mitarbeiter halten das Trockenbau-Unternehmen Thanner<br />

weiter auf Erfolgskurs.<br />

INTERVIEW<br />

44 Immobilien nach Maß verwalten<br />

Gabriele Fechter, GF von andromeda, im <strong>Fokus</strong>.<br />

46 Die 4. Revolution<br />

ÖGNI-Gründungspräsident MMag. Philipp Kaufmann<br />

über den Status quo von Zertifizierungen und Herausforderungen<br />

der Nachhaltigkeit in der österreichischen<br />

Immobilienwirtschaft.<br />

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Abwicklung von An- und Verkäufen.<br />

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F O K U S<br />

M Ä R K T E<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

HANSJÖRG PREIMS<br />

SIGNA,TOURISMUS SALZBURG, MEDIENSERVICE ST. PÖLTEN<br />

IMMOBILIEN IN ÖSTERREICH<br />

ANHALTENDER<br />

AUFWÄRTSTREND<br />

In fast allen Sparten und Regionen steigt die Immobilienpreiskurve weiter an. Gegenüber den<br />

Vorjahren allerdings merklich gedämpft, relativiert Fachverbandsobmann Thomas Malloth.<br />

6 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Der Mangel an verfügbarem Bauland erklärt den<br />

Anstieg der Preise für Grundstücke im Land<br />

Salzburg um fast zehn Prozent. In der Stadt Salzburg<br />

ist – auf bereits sehr hohem Niveau – ein weiterer<br />

Anstieg um über zwölf Prozent zu verzeichnen.<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 7


Projekte wie das „Goldene<br />

Quartier“ an den Wiener<br />

Tuchlauben haben eine<br />

neue Preisdimension<br />

aufgestoßen.<br />

WEITERE WERTSTEIGERUNGEN. Der österreichische Immobilienmarkt<br />

steht weiterhin hoch im Kurs, wie aus dem aktuellen<br />

Marktbericht des Immobilienberatungsunternehmens Dr. Max<br />

Huber hervorgeht. Entwicklungstendenzen zeigten sich unter<br />

anderem in der weiteren Wertsteigerung von Immobilien im<br />

Westen Österreichs sowie im Speckgürtel südlich von Wien.<br />

Mag. Thomas Malloth, Obmann des Fachverbandes der Immobilien-<br />

und Vermögenstreuhänder der WKO, umreißt die Situation<br />

bei der Präsentation des aktuellen Immobilienpreisspiegels etwas<br />

vorsichtiger: „In fast allen Sparten und Regionen hält der Aufwärtstrend<br />

weiterhin an, ist aber gegenüber den Vorjahren merklich<br />

gedämpft. Lediglich die Knappheit des Angebots in Salzburg<br />

führt zu einem Ausreißer nach oben.“<br />

WIEN UND UMGEBUNG. Der Wohnungsmarkt in Wien war 2012,<br />

wie schon im Jahr davor, geprägt von Anlegern. „Speziell im ersten<br />

Quartal gab es einen regelrechten Run auf Vorsorgewohnungen“,<br />

so Fachgruppenobmann KommR Michael Pisecky. Hier kam es<br />

auch zu Vorziehkäufen, um noch vor dem Inkrafttreten der Immobilienertragsteuer<br />

Eigentum zu erwerben. Die schon lange dauernde<br />

Krise und das niedrige Zinsniveau führen auch zu einer anhaltend<br />

guten Nachfrage bei Investments in Immobilien sowohl<br />

bei Wohnungen als auch bei ganzen (Zins-)Häusern. Dies und eine<br />

zu geringe Neubauleistung begründet auch die Preissteigerungen<br />

von nahezu zehn Prozent im Wohnbereich (neue und gebrauchte<br />

Wohnungen, Reihenhäuser). Das Luxussegment in Wien hat die<br />

Rekordhöhe von 30.000 Euro pro Quadratmeter berührt. „Projekte<br />

am Hohen Markt, Palais Hansen oder das ,Goldene Quartier‘<br />

haben hier eine neue Dimension aufgestoßen“, so Pisecky. Dies<br />

dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, „dass sich bei den<br />

Eigennutzern eine Preisgrenze von € 300.000 festigt und um diesen<br />

Preis wenig bis kein Angebot verfügbar ist.“ Deshalb könne<br />

8 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


man auch davon ausgehen, dass die Preissteigerung in Zukunft<br />

sehr gedämpft ausfallen werde. Einen zusätzlichen Faktor für diese<br />

Dämpfung sieht Pisecky im Mietmarkt, der die Bewegung der<br />

Eigentumswohnungen bei Weitem nicht mitmache und mit unter<br />

vier Prozent Steigerung deutlich unter der Steigerung bei Eigentum<br />

liege. Auch erscheine der absolute Wert von 9,11 Euro pro<br />

Quadratmeter als sehr glaubwürdig, die immer wieder publizierten<br />

Werte mit weit über 13 Euro seien nur in Nobelbezirken erzielbar.<br />

Der Gewerbemarkt stagniert in Wien konjunkturbedingt auf<br />

niedrigem Niveau. „Der Büromarkt zeigt nach einigen Jahren Stagnation<br />

wieder verheißungsvolle Lebenszeichen“, so Pisecky. In<br />

Wien-Umgebung hat sich laut Dr. Max Huber Klosterneuburg am<br />

besten entwickelt und teilweise Wiener Niveau erreicht. Demnach<br />

erzielten hier Einfamilienhäuser in ausgezeichneten Lagen Preise<br />

bis zu einer Million, Villen sogar bis zwei Millionen Euro.
„Klosterneuburg<br />

zählt zu den charmantesten Wohngegenden vor den<br />

Toren Wiens“, sagt Mag. Karin Haider von Dr. Max Huber, „die<br />

immer besser werdenden Verkehrsverbindungen nach Wien und<br />

der einzigartige Charme dieser wundervollen Stadt sichern die<br />

Preisstabilität am Immobilienmarkt auch in Zukunft.“<br />

WIENER ZINSHAUSMARKT. Die Nachfrage am Wiener Zinshausmarkt<br />

bricht nach Recherchen der Wiener Otto Immobilien Gruppe<br />

derzeit alle Rekorde: Das Transaktionsvolumen lag 2012 bei<br />

829 Mio. Euro und damit um 14 Prozent über dem des Vergleichszeitraums<br />

2011 – der höchste Wert der letzten fünf Jahre. Vor<br />

allem im ersten Halbjahr 2012 wurden außerordentlich hohe Umsätze<br />

verzeichnet, bedingt vor allem durch die steuerlichen Änderungen<br />

des Stabilitätsgesetzes. Nach Recherchen der Otto-Experten<br />

ist aktuell in den Regionen innerhalb des Gürtels ein geringes<br />

Ansteigen der Mindestpreise zu beobachten, hier müsse man derzeit<br />

zumindest 1.200 Euro pro Quadratmeter bezahlen. In den<br />

Bezirken außerhalb des Gürtels liegen die Preise demnach durchschnittlich<br />

zwischen rund 900 und 1.600 Euro pro Quadratmeter.<br />

NIEDERÖSTERREICH. Fachgruppenobmann Mag. Georg Edlauer<br />

sowie Paul Edlauer (Vizepräsident IR Immobilienring) haben am<br />

niederösterreichischen Immobilienmarkt folgende Entwicklung<br />

festgestellt: Baugrundstücke in NÖ sind insgesamt um drei Prozent<br />

gestiegen. „Wobei sich die Preisentwicklung an der Stadtgrenze<br />

von Wien auffallend abgeschwächt hat“, so Edlauer, was<br />

möglicherweise auf die ausgereizte Erschwinglichkeit für die<br />

Kauf interessenten in Balance mit der Kaufkraft schließen lasse.<br />

In weiter von Wien entfernten Bezirkshauptstädten wie Mistelbach,<br />

Wr. Neustadt, Tulln waren dagegen noch stärkere Preisanstiege<br />

(im zweistelligen Prozentbereich) zu verzeichnen, wobei<br />

vor allem gute Wohnlagen die Gewinner sind. „Bemerkenswert ist<br />

auch der Bezirk St. Pölten-Land mit einem Plus von mehr als acht<br />

Prozent“, so Edlauer. Aus dieser Entwicklung sei zu schließen,<br />

„dass der Suchradius von Interessenten erweitert wird, wobei Ballungsräume<br />

mit intakter und vollständiger Infrastruktur sowie<br />

mit guten öffentlichen Verkehrsanbindungen in die Bundeshauptstadt<br />

im <strong>Fokus</strong> liegen.“ Bei den Eigentumswohnungen in NÖ sind<br />

es ebenfalls die Städte, die zweistellige Zuwächse aufweisen.<br />

Die Begründung für diese Entwicklung sieht man unter anderem<br />

darin, dass Anleger aufgrund der Preisdynamik bereits auf die<br />

Umlandstädte ausweichen und dort nach noch bessere Renditen<br />

versprechenden Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten. Vor<br />

allem renovierungsbedürftige Wohnungen mit einfachem bis<br />

mittlerem Wohnwert sind aufgrund der niedrigen Einstiegs kosten<br />

gefragt, da bei solchen Wohnungen auch unter Berücksichtigung<br />

notwendiger Instandsetzungskosten die Renditeaussichten besser<br />

sind als bei hochwertigen und damit auch hochpreisigen Wohnungen,<br />

die überwiegend für die Eigennutzung gekauft werden.<br />

„Auch die rückläufigen Baubewilligungen für Eigentumswohnungen<br />

werden in näherer Zukunft dazu beitragen, dass die Wohnungspreise<br />

in Niederösterreich nicht unter Druck geraten“,<br />

prognostiziert Edlauer. Spitzenreiter bei den Preisanstiegen bei<br />

gebrauchten Eigentumswohnungen in mittlerer Qualität sind<br />

Korneuburg und St. Pölten. Auch bei Reihenhäusern mit mittlerem<br />

bis gutem Wohnwert führen St. Pölten und Korneuburg bei<br />

den Preiszuwächsen, die in bestimmten Segmenten fast die<br />

20-Prozent-Marke erreichen. Der Preisanstieg bei den Mietwohnungen<br />

beträgt in Niederösterreich durchschnittlich knapp drei<br />

Prozent. „Höhere prozentuelle Anstiege in Teilmärkten, zum Beispiel<br />

bei gefragten 2-Zimmer-Wohnungen in zentralen Stadtlagen,<br />

bedeuten aber in absoluten Beträgen gesehen immer noch<br />

leistbare Mieten“, betont Edlauer, „etwa für Wohnungen mit<br />

IMMOFOKUS_LZ_BUERO_211.indd 1 06.09.11 14:48


Das Schloss Halbturn,<br />

eine barocke Schlossanlage im Burgenland.<br />

einem mittleren Wohnwert in St. Pölten-Stadt von 4,80 bis 5,20<br />

Euro pro Quadratmeter oder Wohnungen mit einem sehr guten<br />

Wohnwert in St. Pölten-Stadt für 6,90 bis 7,60 Euro. In St. Pölten<br />

mietet man beispielsweise ein Einfamilienhaus günstiger als eine<br />

mittelgroße Wohnung in Wien.“ Bei gewerblichen Immobilien<br />

(Büros, Einzelhandelsflächen) hat sich das durchschnittliche<br />

Preisniveau für Büroflächen und Geschäftslokale in Niederösterreich<br />

kaum verändert. Die Mietpreise für Büros in NÖ liegen selbst<br />

in der höchsten Qualitätsstufe (sehr guter Nutzungswert) mit<br />

wenigen Ausnahmen unter 10 Euro pro Quadratmeter und damit<br />

auf einem weiterhin günstigen Niveau. Die Anforderungen an<br />

Büroflächen sind weiterhin: verkehrsmäßig günstige Lage (gut<br />

erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Individualverkehr),<br />

zeitgemäße, moderne Architektur mit guten Ausstattungsstandards,<br />

verfügbarer Parkraum und zunehmend auch<br />

niedrige laufende Bewirtschaftungskosten.<br />

BURGENLAND. Der burgenländische Fachgruppenobmann Günter<br />

Buchinger konstatiert vor allem eine große Nachfrage nach<br />

Eigentum in den Kategorien Baugrundstücke, Eigentumswohnungen<br />

und Reihenhäuser, die sich in – zum Teil stark – steigenden<br />

Preisen niederschlage. Auch bei den Mietwohnungen ist es<br />

laut Buchinger fast durchwegs zu höheren Preisen gekommen, mit<br />

Ausnahme von Neusiedl am See. Demnach liegen die Preissteigerungen<br />

gegenüber 2012 nicht selten über zehn Prozent. Im<br />

gewerblichen Bereich (Büros und Geschäftslokale) gab es zwar<br />

mehrheitlich ebenfalls Preissteigerungen, „je nach Region aber<br />

unterschiedlich und bei Weitem nicht so ausgeprägt wie in den<br />

übrigen Kategorien“, so Buchinger.<br />

OBERÖSTERREICH. Die Entwicklung des oberösterreichischen<br />

Immobilienmarktes bezeichnet Fachgruppenobfrau Mag. Michaela<br />

Nimmervoll als „sehr ambivalent“. Im Bereich der Anlageobjekte<br />

bei gebrauchten Eigentumswohnungen etwa weist das Preisbarometer<br />

durch die weiter gestiegene Nachfrage im Durchschnitt um<br />

mehr als vier Prozent nach oben, was sich unmittelbar in einer<br />

Erhöhung auch der Mietzinse niederschlägt. Auch bei Reihenhäusern<br />

ist diese steigende Tendenz zu erkennen. Bei Einfamilienhäusern<br />

dagegen ist der Preisanstieg moderat ausgefallen, obwohl<br />

diese nach wie vor als eine der beliebtesten Wohnformen in Oberösterreich<br />

gelten. Für Nimmervoll könnte dies auf einen schrumpfenden,<br />

fast nicht vorhandenen Markt zurückzuführen sein. Bei<br />

Baugründen für Einfamilienhäuser verzeichnen die Bezirke<br />

Gmunden, Kirchdorf a. d. Krems, Rohrbach, Urfahr/Umgebung,<br />

Vöcklabruck und Wels/Land – abweichend vom oberösterreichischen<br />

Durchschnitt, der eine geringfügige Preissteigerung von<br />

2,93 Prozent aufweist – in guten und sehr guten Wohnlagen Preissteigerungen<br />

zwischen 9 und 19 Prozent. Ausgehend von einem<br />

schon hohen Niveau beträgt der Preisanstieg in Linz Stadt wiederum<br />

7,2 Prozent. Einbrüche vermeldet die OÖ-Fachobfrau bei<br />

Geschäftslokalen und Betriebsgrundstücken. Der Preisrückgang<br />

bei Grundstücken für Betriebsansiedelungen – vor allem in guten<br />

Lagen in den Bezirken Kirchdorf (–19,7 %) und Vöcklabruck<br />

(–14,3 %) bzw. Schärding (–17,5 bis –19 %) – spiegle die aufgrund<br />

der nach wie vor anhaltenden gedrückten Stimmung zu beobachtende<br />

Zurückhaltung bei Expansionen wider, so Nimmervoll.<br />

Nur in einzelnen Bezirken (Linz/Land +9,5 %, Eferding +16,7 %<br />

und Steyr/Stadt +10,4 %) erleben Betriebsgrundstücke in besten<br />

Lagen einen Preisanstieg.<br />

WEITGEHEND STAGNIEREND ZEIGT SICH DER BÜROMARKT<br />

IN OBERÖSTERREICH. Im Zentralraum habe es zwar geringfügige<br />

Preiskorrekturen in Bestlagen gegeben, „berücksichtigt<br />

man dabei aber die für 2012 errechnete Inflationsrate von 2,4 Pro­<br />

10 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


zent, so ist erkennbar, dass sich der Büromarkt wenig bewegt“, so<br />

Nimmervoll. „Auch die Preissituation bei Geschäftslokalen spiegelt<br />

die nach wie vor schwächelnde Konjunktur wieder. Der tendenzielle<br />

Preisverfall trifft vor allem Ia-Lagen in ganz Oberösterreich.<br />

Diese Tendenz setzt sich in einzelnen Bezirken auch in<br />

einem Preisabschwung in Ib-Lagen und Nebenlagen fort.“<br />

SALZBURG. „Auffällig ist, dass in einem sehr engen Markt ein<br />

höheres Transaktionsvolumen zu verzeichnen war, die Preise sind<br />

praktisch durchgängig“, berichtet Fachgruppenobmann Mag.<br />

(FH) Dr. Gerald Hubner aus Salzburg. Ein Umstand zeigt sich in<br />

Salzburg besonders konstant: der Mangel an verfügbarem Bauland.<br />

Dies erklärt auch den Anstieg der Preise für Baugrundstücke<br />

im Land Salzburg um fast zehn Prozent, in der Stadt Salzburg ist<br />

– ausgehend von einem bereits ohnehin hohen Niveau – ein weiterer<br />

Anstieg um mehr als zwölf Prozent zu verzeichnen. Bedingt<br />

durch sehr hohe Grundstückspreise in der Stadt Salzburg, weichen<br />

Gewerbebetriebe zunehmend in die Umlandgemeinden und die<br />

Bezirkshauptstädte aus, damit steigen auch dort fast durchgängig<br />

die Preise. Bei Eigentumswohnungen im Erstbezug ist die Neuproduktion<br />

im Bundesland Salzburg seit Jahren erstmals wieder<br />

höher als in den Vorjahren. Trotzdem sind durchwegs gestiegene<br />

Preise zu verzeichnen, die größte Preissteigerung zeigt die Stadt<br />

Salzburg in sehr guten Lagen mit einem Plus von mehr als zwölf<br />

Prozent. Auch gebrauchte Eigentumswohnungen und Reihenhäuser<br />

sind in Salzburg sehr gefragt, die Preise damit – fast überall –<br />

gestiegen. Bei Einheiten in weniger guten Wohnlagen war der<br />

Preisanstieg am deutlichsten – „ein klares Indiz dafür, wie eng der<br />

Markt derzeit ist“, so Hubner. Wer in Salzburg ein Einfamilienhaus<br />

sucht, trifft auf ein nur sehr schmales Angebot. Das führt<br />

fast überall zu einem Anstieg der Preise, einen zweistelligen Prozentzuwachs<br />

zeigen die guten und sehr guten Lagen in der Stadt<br />

Salzburg. Qualitativ hochwertiger Wohnraum ist auch in Miete<br />

teuer, wie die bereits hohen Mietzinse zeigen. Ein relevantes<br />

Potenzial für Mietzinssteigerungen ist laut Hubner aber nicht<br />

mehr festzumachen, in einigen Bereichen stagnieren die Preise<br />

oder sind sogar rückläufig. Die Marktnachfrage nach Büroflächen<br />

ist im Land Salzburg nach wie vor konstant vorhanden, es gibt<br />

kaum Leerstand, die Mietpreise sind großteils stabil. Potenzial<br />

nach oben hat der Pongau in mittleren bis guten Lagen gezeigt.<br />

Die vielfältige Geschäftsstruktur Salzburgs bietet umfangreiche<br />

Möglichkeiten. Die klassischen Lagen in der historischen Salzburger<br />

Altstadt sind nach wie vor durchaus begehrt, wobei nur die<br />

wirklich prominenten Lagen wie Getreidegasse, Residenzplatz<br />

oder der Alte Markt Spitzenpreise erzielen und auch hier eine Seitwärtsbewegung<br />

auf sehr hohem Niveau zu beobachten ist.<br />

TIROL. In Tirol stellte Fachgruppenobmann Dr. Robert Moll gemeinsam<br />

mit Arno Wimmer fest, dass vor allem die Grundstückspreise<br />

für Einfamilienhäuser mit Ausnahme des Bezirks Landeck<br />

GEWERBEIMMOBILIEN<br />

1120 Wien, Längenfeldgasse 28/8/TOP 3<br />

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HWB 76<br />

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Größe ca. 71 m2<br />

Finanzierungsbeitrag ca. EUR 20.200,--<br />

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1160 Wien, Maroltingergasse 47/TOP 1001<br />

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HWB 132<br />

Größe ca. 86 m2<br />

Kaution 6 BMM<br />

Inklusivmiete ca. EUR1.100,--<br />

1220 Wien, Colerusgasse 44<br />

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HWB 79<br />

Nicht für gastronomische Zwecke geeignet<br />

Größe ca. 530 m2 inkl. 26 PKW-Stellplätze<br />

Kaution 4 BMM<br />

Inklusivmiete ca. EUR 6.000,--<br />

1120 Wien, Längenfeldgasse 28/8/TOP 6<br />

VERKAUFSLOKAL / ORDINATON / BÜRO<br />

HWB 76<br />

Nicht für gastronomische Zwecke geeignet<br />

Größe ca. 121 m2<br />

Kaution 6 BMM<br />

Inklusivmiete ca. EUR 1.270,--<br />

1210 Wien, Edi Finger-Straße 4/TOP 300<br />

ORDINATON / BÜRO<br />

HWB 39,89<br />

Nicht für gastronomische Zwecke geeignet<br />

Größe ca. 64 m2<br />

Kaution 6 BMM<br />

Inklusivmiete ca. EUR 620,--<br />

1100 Wien, Friesenplatz 8-9<br />

VERKAUFSLOKAL / SCHAURAUM / BÜRO<br />

HWB 129<br />

Nicht für gastronomische Zwecke geeignet<br />

Größe ca. 508 m2<br />

Kaution 6 BMM<br />

Inklusivmiete ca. EUR 4.455,--<br />

1220 Wien, Erzherzog-Karl-Straße 33/TOP 1<br />

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HWB 108<br />

Größe ca. 37,73 m2<br />

Finanzierungsbeitrag ca. EUR 8.989,--<br />

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1120 Wien, Arndtstraße 65-67/1. OG<br />

BÜRO / ORDINATION<br />

HWB 61<br />

Größe ca. 690 m2<br />

Kaution 6 BMM<br />

Inklusivmiete ca. EUR 8.810,--<br />

1100 Wien, Sonnwendviertel, TOP 3/1<br />

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Größe ca. 129,21 m2<br />

Finanzierungsbeitrag ca. EUR 62.625,--<br />

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GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft<br />

1013 Wien, Eßlinggasse 8-10<br />

Ulrike Schadl, Tel. 01/534-77/DW 388<br />

u.schadl@gesiba.at


Spitzenreiter in NÖ bei den Preisanstiegen bei gebrauchten Eigentums wohnungen<br />

in mittlerer Qualität: Korneuburg und St. Pölten (im Bild).<br />

durchwegs gestiegen sind. Die Steigerungen waren zum Teil<br />

moderat, in guten und sehr guten Wohnlagen aber überwiegend<br />

überproportional. Von dieser Steigerung waren insbesondere der<br />

Zentralraum Innsbruck und der Raum Kitzbühel betroffen, wobei<br />

Kitzbühel als besonderer Immobilienmarkt zu betrachten ist. Die<br />

Preise für Eigentumswohnungen im Erstbezug sind im Raum<br />

Innsbruck, Innsbruck-Land und in den östlichen Bezirken überproportional<br />

gestiegen, im Zentralraum von Innsbruck moderater,<br />

in den westlichen Bezirken nur geringfügig und zum Teil auch<br />

gefallen. Die Region Kitzbühel verzeichnete erhebliche Preissteigerungen.<br />

Insbesondere 1- und 2- Zimmer-Wohnungen oder<br />

Wohnungen, die zur Anlage dienen, haben preislich stärker zugelegt.<br />

Christian Labbé, Dr. Max Huber <strong>Real</strong>büro in Kitzbühel: „Es<br />

gilt nach wie vor – Kitzbühel hat Sonderstatus. Die Nachfrage ist<br />

weiterhin auf hohem Niveau vorhanden. Durch die Euro-Krise hat<br />

Kitzbühel besonders stark profitiert. Allerdings ist zurzeit eine<br />

Seitwärtsbewegung feststellbar.“ Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen<br />

in Tirol waren die Preissteigerungen laut Fachgruppenobmann<br />

Moll mit wenigen Ausnahmen unter jenen für Eigentumswohnungen<br />

im Erstbezug: im Zentralraum von Innsbruck<br />

eher moderat, in einzelnen Bezirken, insbesondere in Kitzbühel,<br />

überproportional. Bei den Reihenhäusern haben sich die Preise<br />

unterschiedlich entwickelt. Es waren sowohl moderate Preissteigerungen<br />

als auch erhebliche Preissteigerungen, geringe Preissenkungen<br />

bis erhebliche Preissenkungen festzustellen. Die unterschiedlichen<br />

Entwicklungen waren vornehmlich von der Region<br />

und auch vom Wohnwert abhängig. Unterschiedliche Preistendenzen<br />

gibt es auch bei den Einfamilienhäusern. Wobei mit wenigen<br />

Ausnahmen die Preissteigerungen eher moderat verlaufen sind,<br />

andererseits aber auch – abhängig von der Region und vom Wohnwert<br />

– unterschiedliche Preissenkungen festzustellen waren. Die<br />

Mietpreise sind im Zentralraum Innsbruck Stadt und Innsbruck-<br />

Land moderat und etwas überproportional gestiegen, im Raum<br />

Kitzbühel durchwegs stark überproportional. In mehreren Bezirken<br />

waren aber auch geringe, bis zum Teil auch erhebliche Preisreduktionen<br />

festzustellen. Die Büromieten haben sich in Tirol sehr<br />

unterschiedlich entwickelt. Im Zentralraum Innsbruck-Stadt und<br />

Innsbruck-Land sind die Mietpreise geringfügig gestiegen, in manchen<br />

Bezirken aber auch erheblich, und in wenigen Bezirken sind<br />

auch Preisreduktionen festzustellen. Die unterschiedliche Entwicklung<br />

ergibt sich unter anderem aus der unterschiedlichen<br />

Nachfrage- und Angebotssituation in den einzelnen Regionen.<br />

Die Mieten für Geschäftslokale haben sich sehr unterschiedlich<br />

entwickelt. In Innsbruck-Stadt sind die Preise durchwegs in allen<br />

Lagen nur sehr moderat gestiegen. In den anderen Bezirken, mit<br />

Ausnahme Kitzbühel, sind die Preise leicht bis leicht überproportional<br />

gestiegen, zum Teil aber auch stark gesunken. Die Preise für<br />

Betriebsgrundstücke haben sich regional sehr unterschiedlich entwickelt.<br />

Im Bereich Innsbruck, Innsbruck-Land und in den östlichen<br />

Bezirken war durchwegs eine Preissteigerung festzustellen,<br />

während in den westlichen Bezirken vornehmlich ein Preisrückgang<br />

zu verzeichnen war.<br />

VORARLBERG. In Vorarlberg sind die Preise für Immobilien stark<br />

gestiegen. Die Ursachen sind laut Fachgruppenobmann Mag.<br />

Elmar Hagen die Angst vor einem Untergang des Euro und die seit<br />

30 Jahren fast unveränderte Baugrenze. „In diesem seit mehr als<br />

30 Jahren unveränderten Gebiet wurden inzwischen Zehntausende<br />

Wohneinheiten gebaut. Zusätzlich zu diesen Ursachen<br />

ermöglichen niedrigste Zinsen die Finanzierung und damit den<br />

12 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Kauf sowie die Vermietung“, so Hagen. Dr. Max Huber zählt Vorarlberg<br />

jedenfalls zu den Top­Regionen Österreichs. Mietwohnungen<br />

in sehr guten Lagen erzielten demnach durchschnittlich 9,05,<br />

in guten Lagen durchschnittlich 7,65 Euro. Lech am Arlberg war<br />

mit einem Höchstpreis von 17.500 Euro pro Quadratmeter der<br />

Spitzenreiter. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei<br />

Eigentumswohnungen in ausgezeichneten Lagen belief sich laut<br />

Dr. Max Huber auf beachtliche 10.785 Euro, in guten Lagen immerhin<br />

noch 7.107 Euro im Schnitt. „In Anbetracht des durchschnittlichen<br />

Verkaufspreises von 2,1 Millionen Euro für Häuser<br />

in Top­Regionen stellt Vorarlberg eine der teuersten Wohngegenden<br />

Österreichs dar“, so Dr. Max Huber. St. Anton am Arlberg<br />

konnte beim Hausverkauf bis zu 1,75 Mio., bei der Veräußerung<br />

von Villen bis zu 2,75 Mio. Euro erlangen. Am Villenmarkt konnte<br />

im Vorjahr ein Spitzenwert von 6 Mio. Euro für ein Objekt in Lech<br />

am Arlberg erzielt werden.<br />

KÄRNTEN. Aus Kärnten berichtet Mag. Michael Fohn, Obmann<br />

der Kärntner Immobilientreuhänder, bei Gewerbeimmobilien und<br />

Büros durchwegs ein Plus in Klagenfurt, Villach und Spittal und<br />

teilweise in Wolfsberg. In den übrigen Bereichen sei es durchwachsen.<br />

Bei den Wohnimmobilien zeichne sich durchwegs ein Plus ab,<br />

abgesehen von einigen Ausnahmen (zum Beispiel Völkermarkt,<br />

teilweise Hermagor). Die Gesamtimmobiliensituation habe sich<br />

erholt und erhole sich langsam und stetig, so Fohn. In den von<br />

Dr. Max Huber im Raum Klagenfurt und Villach erhobenen Regionen<br />

erzielten die Ortschaften Velden, Pörtschach und Krumpendorf<br />

entlang des Wörthersees besonders hohe Marktwerte. Das<br />

südlichste Bundesland habe sich im Vorjahr bei Mietwohnungen<br />

mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 8,47 bis 10,8<br />

Euro je nach guter oder ausgezeichneter Lage weiterhin gut entwickeln<br />

können, heißt es weiter. Am Eigentumswohnungsmarkt<br />

wurden exzellente Lagen wie die Wörthersee­Region mit 4.320<br />

Euro pro Quadratmeter und gute Lagen mit durchschnittlich<br />

3.000 Euro beziffert. Häuser in Top­Regionen wurden um 300.000<br />

bis 900.000 oder im Schnitt 544.440 Euro veräußert, Spitzenwerte<br />

mit 1 Mio. Euro erzielten Villen am Wörthersee in zweiter<br />

bis vierter Reihe. Für Villen mit Uferanbindung bewegten sich die<br />

Preise zwischen 5 und 10 Mio. Euro.<br />

STEIERMARK. „Der steirische Immobilienmarkt war 2012 noch<br />

immer von einer sehr guten Nachfrage am Wohnungsmarkt,<br />

natürlich mit Schwerpunkt in Graz und nähere Umgebung, gekennzeichnet“,<br />

berichtet Ing. Gerald Gollenz, Fachgruppenobmann<br />

Steiermark. Der Preisanstieg im Neubau ist dabei jedoch<br />

mit Ausnahme des Bezirks Murtal weniger hoch ausgefallen als in<br />

den Vorjahren. Die gebrauchte Eigentumswohnung ebenfalls speziell<br />

in Graz ist weiter sehr gefragt und verzeichnet auch einen<br />

überdurchschnittlichen Preisanstieg. Der Anstieg der Wohnungsmieten<br />

ist naturgemäß in jenen Regionen, wo auch das Arbeitsangebot<br />

stimmt, höher als in der restlichen Steiermark. Die Preise<br />

für Einfamilien­ und Reihenhäuser zeigen seit Jahren einen gleichbleibenden<br />

Trend mit leichten Korrekturen. Der Gewerbemarkt ist<br />

sowohl bei den Liegenschaftspreisen mit Ausnahme des Bezirks<br />

Liezen als auch bei den Büro­ und Geschäftsmieten auf konstant<br />

niedrigem Niveau im Vergleich zu anderen Regionen in Österreich,<br />

wobei speziell in den Bezirken Leibnitz, Liezen und Murtal ein<br />

Anstieg zu erkennen ist. Laut Analyse von Dr. Max Huber beliefen<br />

sich die durchschnittlich erzielbaren Mietpreise in der Steiermark je<br />

nach Lage auf 7,28 bis 9 Euro pro Quadratmeter, wobei die Höchstpreise<br />

die Hauptstadt Graz und Umgebung aufweisen. Eigentumswohnungen<br />

konnten in Bestlagen wie St. Leonhard oder Geidorf<br />

um durchschnittlich 3.200 Euro und in guten Lagen um 2.900<br />

Euro pro Quadratmeter verkauft werden. Während Häuser in<br />

ausgezeichneten Lagen durchschnittlich um 400.890 Euro und<br />

in guten Lagen um 286.350 Euro den Eigentümer wechselten,<br />

erzielten Villen 763.420 Euro im Schnitt. Die Spitzenwerte bei<br />

Häusern betrugen 1 Mio. Euro (St. Leonhard und Geidorf), bei<br />

Villen 2 Mio. Euro am Rosenberg im Bezirk Geidorf.<br />

LANDESHAUPTSTÄDTE IM VERGLEICH. Betrachtet man die<br />

Landeshauptstädte für sich, hält der Aufwärtstrend an. In vielen<br />

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Am Villenmarkt konnte in Lech am Arlberg im Vorjahr ein Spitzenwert von 6 Millionen Euro für ein Objekt erzielt werden.
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Landeshauptstädten sind die Preise in allen Segmenten gestiegen,<br />

in den anderen gab es allerdings auch nur wenige und ganz<br />

geringfügige Ausreißer. In Salzburg gab es die höchsten Preissteigerungen<br />

– im Durchschnitt mit mehr als 10,91 Prozent. Mit<br />

einem Plus von 14,09 Prozent gab es die höchsten Zuwächse bei<br />

gebrauchten Eigentumswohnungen, die durchschnittlich 2.945<br />

Euro pro Quadratmeter kosten. Aber auch bei Einfamilienhäusern<br />

(+12,2 Prozent) und Baugrundstücken (+12,13 Prozent)<br />

zogen die Preise an. Im Vergleich sind in der Stadt Salzburg die<br />

Baugrundstücke mit durchschnittlich 865 Euro pro Quadratmeter<br />

am teuersten. Schon mit deutlichem Abstand folgt Linz<br />

mit einer durchschnittlichen Steigerung von 4,52 Prozent. In<br />

Linz sind vor allem die Preise für Baugrundstücke mit 7,49 Prozent<br />

deutlich gestiegen. Auf Platz 3 liegen fast gleichauf St. Pölten,<br />

wo die Immobilienpreise im Durchschnitt um 4,20 Prozent<br />

durchgestiegen sind, und Innsbruck mit einer Steigerung von<br />

4,13 Prozent. Eine sehr ähnliche Entwicklung zeigen Graz mit<br />

plus 3,88 Prozent und Klagenfurt mit plus 3,3 Prozent. Auf sehr<br />

hohem Niveau gab es in Bregenz (+1,88 Prozent) und Wien<br />

(+1,77 Prozent) nur geringere Steigungen. Als einzige Landeshauptstadt<br />

verzeichnet Eisenstadt mit minus zwei Prozent einen<br />

leichten Rückgang.<br />

HOTELMARKT: „ZU NIEDRIGE PREISE.“ Laut Michael Widmann,<br />

Managing Partner von PKF hotelexperts, ist Österreich<br />

ist eines der wenigen Länder weltweit, die am Hotelmarkt eine<br />

gleichbleibende, relativ positive Entwicklung bei Angebot und<br />

Nachfrage haben. Beides steige, aber nur in geringen Maßen.<br />

Österreich habe prinzipiell einen sehr stabilen Hotelmarkt mit relativ<br />

geringen Schwankungen. „Das gilt für ganz Österreich, für<br />

Wien aber doch noch stärker“, so Widmann. Auch das Auslastungsniveau<br />

sei ein relativ gutes. Allerdings sei das vorherrschende<br />

Preisniveau am österreichischen Hotelmarkt relativ niedrig.<br />

„Ungesund niedrig, vor allem in der Ferienhotellerie, aber auch<br />

in der Stadthotellerie“, meint Widmann doch einigermaßen besorgt,<br />

der „ein wirklich nachhaltiges Problem“ darin sieht, dass die<br />

Gäste immer mehr erwarten würden, vor allem in den Ferienhotels,<br />

Stichwort Spa-Bereiche, aber keiner sei bereit, auch adäquate<br />

Preise dafür zu zahlen. In London beispielsweise nähme man es als<br />

Selbstverständlichkeit hin, 250 Euro für eine Übernachtung zu<br />

zahlen, in Wien dagegen könne man dagegen nicht einmal 200<br />

Euro verlangen – ganz zu schweigen von den Preisen im Luxusbereich.<br />

Spitzenhotels in Paris hätten einen durchschnittlichen Preis<br />

von etwa 1.000 Euro, während die Spitzenwerte in Österreich bei<br />

einem Drittel dessen lägen. Einen weiteren Grund für die relativ<br />

niedrigen Preise sieht Widmann in der „enormen“ Konkurrenz. Es<br />

gebe ein sehr großes Angebot von qualitativ hochwertigen Hotelbetrieben,<br />

und die würden von immer mehr preisbewussten Kunden<br />

natürlich genau miteinander verglichen. „Wir haben in Österreich<br />

ein enorm hohes Qualitätsniveau“, so Widmann, „ich würde<br />

sagen, im Durchschnitt das höchste in Europa“, gleichzeitig aber<br />

hätten die Hoteliers es versäumt, eine diesen Mehrleistungen entsprechend<br />

aktivere Preispolitik zu machen, gerade in der Ferienhotellerie<br />

mit großen Spa-Landschaften.<br />

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Nach vorsichtigen Jahren des Abwartens sind konkrete Projekte in Zentral- und Osteuropa<br />

wieder in Fertigstellung oder werden erfolgreich an Investoren verkauft. Aus heimischer Sicht sind<br />

vor allem maßstäbliche oder mit vereinten Kräften angegangene Projekte zum Erfolg bestimmt.<br />

Bukarest. Der Sky Tower wurde im Dezember 2012 von<br />

Raiffeisen evolution im Auftrag der Raiffeisen Properity<br />

International GmbH fertiggestellt.<br />

16 FOKUS I I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


DAS LICHT AM ENDE DES TUNNELS. Es gibt sie wieder, jene<br />

Perspektive, aus welcher der CEE-Raum in glanzvollem Licht erstrahlt.<br />

Im Mai war in Wien ein „Investors Meeting“ über die<br />

Bühne gegangen, wo sich die wichtigsten Akteure des europäischen<br />

Teilmarktes aus Deutschland, Österreich und Großbritannien<br />

über die Lage austauschten. Ein Resümee war, dass CEE<br />

„Fortschritte macht“ und wieder Kapital und Investoren anzieht.<br />

Liest man die Gründe nach, so würde es bei Finanzierungen wieder<br />

Erleichterungen geben und die Ertragsaussichten seien im<br />

Vergleich zum momentan dominierenden Sicherheitsdenken im<br />

Euro-Raum vielversprechender. Euro-Währungsdiskussionen<br />

fallen hier dank lokaler „Ostwährungen“ weg, und so gesehen<br />

stellt sich das viel zitierte Währungsrisiko auf einmal in anderem<br />

Licht dar. Der Investitionsbericht des Analysten Cushman &<br />

Wakefields für das erste Quartal des Jahres signaliserte für die<br />

führenden CEE-Märkte auch einen leichten Aufwärtstrend, was<br />

das Investitionsvolumen im 5-Jahres-Vergleich betrifft. Knapp<br />

unter einer Milliarde Euro war hier in Polen, Tschechien, Slowakei,<br />

Ungarn und Rumänien mit Gewerbeimmobilien umgesetzt<br />

worden, das meiste davon an Büroflächen.<br />

BIG SALES. Im aktuellen Quartal hat die Immofinanz AG das als<br />

profitabel geltenden Silesia City-Center-Einkaufszentrum in<br />

Katowice an ein Konsortium unter Führung der Allianz Versicherung<br />

verkauft. Dem Käufer war das Shoppingcenter 412<br />

Mio. Euro wert, was den beschriebenen Trend bestätigt. Für die<br />

an der Wiener und Warschauer Börse notierte Immofinanz-<br />

Gruppe findet damit eine langjährige Erfolgsgeschichte ihr<br />

Happy-End. Für die österreichischen Investoren war der osteuropäische<br />

Raum ja immer auch Hoffnungsraum, und das ist er<br />

anscheinend geblieben, wenn auch zum Teil notgedrungenerweise.<br />

„Für uns sind die neuen Hoffnungsmärkte auch die alten“,<br />

meinte Ernst Vejdovszky, Vorstand der S-Immo AG, und wollte<br />

damit im Rahmen der letzten „<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Circle“-Veranstaltung<br />

bei einem Verkaufsszenario von möglichen Verlusten absehen.<br />

„Hier sehen wir das größte Potenzial und hier haben wir auch<br />

enormes Expertenwissen und Möglichkeiten, unsere Projekte<br />

umzusetzen“, legte bei der Gelegenheit auch Franz Jurkowitsch,<br />

Vorstandsvorsitzender der Warimpex Finanz- & Beteiligungs<br />

AG, seine langfristige Interessenlage dar. „Rein, raus ist für uns<br />

keine Option. Wir bleiben auf unseren Märkten aktiv“, lautet<br />

auch die Devise von Markus Neurauter, Geschäftsführer bei<br />

Raiff eisen evolution project development GmbH, die er auf einer<br />

Fachmesse gegenüber dem FOKUS kundtat.<br />

KLEIN, ABER FEIN. Gesagt getan – und nun sind auch wieder<br />

Projektentwicklungen von mittlerer Größe da, die auf den Märkten<br />

im CEE-Raum landen. Als Totalunternehmer realisiert beispielsweise<br />

Raiffeisen evolution im Auftrag der Raiffeisen Property<br />

Holding International (RPHI) derzeit im Norden Bukarests<br />

unter anderem das höchste Gebäude Rumäniens, den Sky Tower.<br />

Die Quartierentwicklung Floreasca City Center, zu welcher der<br />

Turm gehört, war zuvor an die RPHI verkauft worden. Hier wird<br />

die Raiffeisen Bank Rumänien (RBRO) ihr neues Headquarter<br />

einrichten. In direkter Nähe sind auch die Bauarbeiten zum<br />

Shopping- und Entertainment-Center Promenada im Gange. Mit<br />

dessen Eröffnung könne Ende <strong>2013</strong> gerechnet werden. Dort seien<br />

auch schon etwa 50 Prozent der Flächen an namhafte internationale<br />

Wiederverkäufer vermietet worden. Das „Leninsky Prospekt<br />

119“ ist eine weitere Baustelle beim heimischen Projektentwickler<br />

Raiffeisen evolution, der heuer sein zehnjähriges<br />

Bestehen feiert. Ein Büro- und Hotelprojekt namens „San Gally<br />

Park“ ist außerdem in St. Petersburg in Umsetzung. Sich abzuheben<br />

von anderen Angeboten sei auf dem russischen Markt laut<br />

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Prospekt 911“ war das erste Gebäude,<br />

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Projektbetreiber Raiffeisen evolution sinnvoll. Mit dem „Blue<br />

Building-Zertifikat“ will man das seitens des Unternehmens berücksichtigt<br />

wissen und sich innovativ präsentieren. „Die Gültigkeit<br />

einer solchen Auszeichnung trägt bestimmt zum Erfolg unseres<br />

Projekts bei, da ,grüne‘ Gebäude immer mehr an Popularität<br />

in Russland gewinnen und wir auf diesem Gebiet unter den Vorläufern<br />

sind“, meint Nicolaus Helletzgruber, der örtliche Verkaufsleiter.<br />

Mit fünf Millionen Einwohnern sei St. Petersburg<br />

nicht nur die zweitgrößte Stadt in Russland, sondern auch die<br />

viertgrößte Stadt Europas, was Anlass zur Hoffnung gäbe. Der<br />

Investor verspricht sich, dass die nördlichste Großstadt der Welt<br />

zum attraktivsten Wirtschaftsstandort der Hemisphäre wird.<br />

Bei dem angesprochenen Projekt wird ein ehemaliges Industriegelände<br />

mit unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden nach<br />

dem Mixed-use-Ansatz entwickelt.<br />

MIT VEREINTEN KRÄFTEN. Bei einem anderen Vorhaben in<br />

St. Petersburg, der Airportcity, ist ein österreichisches Joint Venture<br />

bestehend aus CA Immo AG, UBM <strong>Real</strong>itätenentwicklung<br />

AG und Warimpex Finanz- & Beteiligungs AG am Werk. Die erste<br />

Projektphase ist dort abgeschlossen und eine Vollvermietung an<br />

eine Gazprom-Tochter wird seitens der Projektbetreiber vermeldet.<br />

Für die nächsten Monate sei nun die Gesamtfertigstellung<br />

geplant. Konkret geht es um den Bau eines Büroturms namens<br />

„Zeppelin“, der sich mit einer Fläche von rund 15.000 m 2 aktuell<br />

im Rohbaustadium befindet. Für die Vermietung konnte eine<br />

Absichtserklärung von einem Mieter eingeholt werden. Für den<br />

Teilhaber Warimpex tut sich derzeit weiter westlich auch viel.<br />

In Budapest geht die Modernisierung des zweiten Büroturms des<br />

von ihm zu entwickelnden Komplexes Erzsebet in die Umsetzung.<br />

Auch hier sei konkretes Mieterinteresse vorhanden bzw.<br />

feststellbar und der Vorstandsvorsitzende Franz Jurkowitsch<br />

frohlockt: „Selten hat ein Jahr für Warimpex mit so viel Aktivität<br />

begonnen wie das heurige. Es ist uns bereits mit Ende März<br />

gelungen, in nahezu allen unseren Kernmärkten positive Impulse<br />

zu setzen und so an die guten Entwicklungen des Jahresendes<br />

2012 mit dem Verkauf des Hotels Intercontinental in Warschau<br />

anzuknüpfen.“ Dies sei eine gute Basis für das laufende Jahr.<br />

BESONDERER NIMBUS. Nach vorne orientiert ist man auch bei<br />

der Immofinanz AG mit ihren Vorhaben in CEE. Insbesondere in<br />

Polen ist das Unternehmen tätig, einem Markt, der nach eigenen<br />

Angaben als Schlüsselmarkt bezeichnet wird. „Hier haben wir<br />

den Schwerpunkt unserer Entwicklungsaktivitäten im Premium-<br />

Office- und Einzelhandelsbereich angesiedelt“, verlautet Eduard<br />

Zehetner in seiner Funktion als Chief Executive Officer des Unternehmens.<br />

In Warschau sei man mit knapp 200.000 m² gar<br />

einer der größten Investoren am Büromarkt. Das aktuell in Bau<br />

befind liche Büroprojekt nennt sich „Nimbus“ und bei diesem seien<br />

die Flächen bereits zu rund einem Drittel schon vermietet.<br />

Dies sieht man als deutlich positives Signal und in Summe scheinen<br />

die neu angegangenen oder „aus der Schublade gezogenen“<br />

Projekte in der Verwertung so ihre Resonanz zu haben. So gesehen<br />

haben die heimischen Projektentwickler in CEE wieder Fahrt<br />

aufgenommen – auf der Erfolgsspur ... hoffentlich. n


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HOTEL TALKS<br />

DER UMBRUCH<br />

DES WIENER<br />

HOTELMARKTS<br />

Der Wettbewerb um die Gäste wird schärfer. Jene Schlussfolgerung konnte man nach einer<br />

Hoteliersveranstaltung ziehen, welche zuletzt passenderweise in der Mozartgasse stattgefunden hat.<br />

HAIFISCHBECKEN. In der Wiener Hotellerie<br />

sorgen Angebotsausweitungen und<br />

Nachfrageschwankungen derzeit für einige<br />

Bewegung. Zuletzt war der Wiener<br />

Hotelmarkt bei einer Fachtagung gar mit<br />

einem Haifischbecken verglichen worden.<br />

Im April hat laut einer Meldung der Austria<br />

Presse Agentur jedes zweite Wiener<br />

Gästebett leer gestanden. Die Auslastung<br />

hatte nur für knapp 55 Prozent der Betten<br />

gereicht. Die Zahl der gebuchten Zimmer<br />

lag mit 68 Prozent zwar klar darüber, aber<br />

auch hier sorgte die gegenüber dem Vorjahr<br />

um 11 Prozent gesunkene Auslastung<br />

für Schlagzeilen. Die Rekordnächtigungszahlen<br />

der vergangenen Jahre hatten<br />

Stimmung gemacht und zu den Kapazitäten<br />

in Wien sind in nur einem Jahr über<br />

4.000 Betten hinzugekommen, was einem<br />

Wachstum von 7,7 Prozent entspricht.<br />

Vielleicht handelt es sich um einen Zufall,<br />

Novotel. Der Projektentwickler<br />

Raiffeisen evolution hat vor einigen<br />

Jahren hinter einer historischen<br />

Fassade in der Praterstraße ein<br />

4-Sterne-Etablissement errichtet.<br />

Die ACCOR Gruppe mit 395 Hotels<br />

in 60 Ländern unterhält dieses Haus.<br />

aber die Zahl der Aprilnächtigungen ist<br />

praktisch im gleichen Ausmaß gesunken,<br />

wie die Bettenzahl gestiegen ist. Alle diese<br />

Fakten legen den Schluss nahe, dass<br />

jüngste und zukünftige Hotelneuerrichtungen<br />

den Markt gehörig ausfüllen.<br />

EXPERTISE. Was die Ausrichtung des neu<br />

hinzugekommenen Angebots und das<br />

damit einhergehende Medienecho betrifft,<br />

spricht man beim Veranstalter der<br />

Hotel Talks Christie + Co von einem medialen<br />

Zerrbild. „Am Wiener Markt wird<br />

zurzeit am meisten von den 5-Sterne-<br />

Hotels und von den Budgethotels geredet“,<br />

meint Lukas Hochedlinger, Unternehmensleiter<br />

des Beratungsunternehmens<br />

in Österreich. Wien sei aber ein<br />

klassischer 3- und 4-Sterne-Hotel-Markt,<br />

wo sich gut 80 Prozent der Hotels und<br />

Betten in einer der beiden Kategorien wiederfinden<br />

würden und gut drei Viertel<br />

aller Hotelbetriebe privat geführt seien.<br />

Ein Preiskampf sei dank mehr 5-Sterne-<br />

Hotellerie und auch mehr Billighotellerie<br />

allerdings schon feststellbar. Inflationsbereinigt<br />

wären in den letzten Jahren darum<br />

auch die Zimmerpreise im Durchschnitt<br />

nicht gestiegen. Für die Kosten<br />

der Dienstleistung ließe sich das aber<br />

ganz und gar nicht behaupten, wodurch<br />

der Wettbewerb insgesamt an Fahrt gewinnt.<br />

„In dem schnell wachsenden Markt<br />

darf man sich nicht auf den Lorbeeren<br />

ausruhen, sondern muss weiter am Erfolg<br />

arbeiten“, folgert Hochedlinger. In die Jahre<br />

zu kommen sei für die Hotelgebäude in<br />

Zeiten des Internets nicht mehr tolerierbar,<br />

da Missstände sofort augenscheinlich<br />

wären. Vom Podium hagelte es also Denkanstöße<br />

an jene, die nicht mit der Zeit gehen<br />

würden. Es war förmlich zu spüren,<br />

wie man sich Wettbewerbsvorteile zunutze<br />

machen müsse, um nicht in Zukunft an<br />

Boden zu verlieren. Innovation, Kooperation<br />

oder sogar der Ausstieg von unrentablen<br />

Betrieben waren als überlegenswerte<br />

Vorgehensweisen im Gespräch.<br />

DIE ANGEBOTSGESTALTUNG. Beim<br />

Wiener Hotel Wilhelmshof hat man mit<br />

einer Renovierung und einer Aufwertung<br />

in der Sternekategorie seine Hausaufgaben<br />

gemacht. Je größer der Wettbewerbsdruck,<br />

desto genauer müsse man<br />

sich die Frage stellen: „Warum soll der<br />

20 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Gast bei uns buchen?“ – „Da sind wir auf<br />

künstlerische Gestaltung und Nachhaltigkeit<br />

gekommen, und das hat sich bezahlt<br />

gemacht“, erläutert Roman Mayerhofer,<br />

Leiter des Hotels. Thomas Reisenzahn,<br />

Geschäftsführer des Österreichischen Hoteliersverbands,<br />

freut sich über jenes Beispiel<br />

und fordert von seinen Verbandsmitgliedern<br />

Eigeninitiative nach diesem<br />

Vorbild: „Ich muss mich trauen und Strategien<br />

entwickeln, um aus dem Mittelmaß<br />

herauszukommen, wobei es da viele Möglichkeiten<br />

gibt, vom Marketing bis hin zur<br />

Architektur.“<br />

KLARE POSITIONIERUNG. Hoteldirektor<br />

Gerhard Zeilinger, der als Vertreter der<br />

Hotelkette Motel One auf dem Podium<br />

Platz genommen hatte, braucht sich dahingehend<br />

nichts vorwerfen zu lassen:<br />

„Als Marke werden wir in zweieinhalb<br />

Jahren 1.700 Betten haben und damit<br />

größenmäßig die Nummer zwei in Wien<br />

werden.“ Dadurch sei allerdings eine gewisse<br />

Angst vor einer Übermacht seitens<br />

der Mitbewerber festzustellen. Selber<br />

sehe man sich allerdings mehr als Ergänzung<br />

zum vorhandenen Markt. Wer eine<br />

klare Positionierung hat, der müsse sich<br />

nicht fürchten. „Unser Konzept funktioniert<br />

aufgrund der Flächeneffizienz, Top-<br />

Lagen und der Festpreisgarantie“, gibt es<br />

vom erfolgsverwöhnten Manager auch<br />

Einblicke in die strategischen Belange.<br />

Für ihn ist auch die Abgrenzung bei der<br />

An gebotsgestaltung wesentlich, wo „gewisse<br />

Unterschiede“ einfach da sind: „Etwas,<br />

das wir als Kettenhotel mit 500 Zimmern<br />

nicht so leben können, ist persönliches<br />

Service – und da ist ein unternehmer<br />

geführter Betrieb mit deutlich weniger<br />

Zimmern immer im Vorteil.“ Beim<br />

Preis soll man sich hingegen auf sein Lifestylehotel<br />

besser verlassen können. Diese<br />

gelten dort als fix, wobei es Unterschiede<br />

sehr wohl gibt, und zwar je nach Hotellage<br />

und auch wenn Großereignisse in der<br />

Stadt sind. Das Projekt Elisabethstraße<br />

welches derzeit in der Wiener City errichtet<br />

wird, hält für die Übernachtung 79<br />

Euro als Zimmerpreis bereit. Bei jener<br />

Lage sei das immer noch „Low Budget“.<br />

Mit jener Preisstrategie und ganz ohne<br />

Boutiquehotel Stadthalle. Der nachhaltig geführte Betrieb des Stadthallenhotels hat für<br />

Furore in den Medien gesorgt. Die Hoteliersvereinigung empfiehlt, solche eigenen Strategien<br />

zu entwickeln, um sich am enger werdenden Wiener Hotelleriemarkt zu behaupten.<br />

„Sternbild“ steht man am Markt jedenfalls<br />

recht allein da. Für Philipp Patzel<br />

vom Beherbergungsunternehmen Hollmann<br />

Beletage wäre Erfolg hingegen nicht<br />

wirklich preisabhängig. Sein Haus soll<br />

mehr bieten als nur Übernachtungsmöglichkeiten:<br />

„Wenn ein Hotelier bei seinem<br />

Angebot als Erstes von Sternekategorie,<br />

Zimmerzahl und Lage spricht, klingt das<br />

problematisch.“ Im Prinzip würde in solchen<br />

Fällen schon einmal die Profilierung<br />

fehlen, und man wisse dann auch nicht,<br />

worauf es ankomme. „Zur Preisdurchsetzung<br />

braucht es aber Mut, den man ja nur<br />

aufbringt, wenn man ein passendes Profil<br />

hat“, so der Hotelmanager.<br />

NEUE HOTELS FÜR DIE ZUKUNFT. Das<br />

Park Hyatt Wien, welches in das denkmalgeschützte<br />

Gebäude der ehemaligen Länderbank-Zentrale<br />

in der Innenstadt Wiens<br />

zieht, ist wieder ein anderer Fall und ein<br />

Beispiel der eingangs erwähnten Klassehotels,<br />

die in Wien für Furore sorgen.<br />

Das 5-Sterne-Luxushotel, steht kurz vor<br />

seiner Eröffnung und wird das siebente<br />

Haus der US-amerikanischen Hotelkette<br />

in Europa. Es bietet insgesamt 143 Zimmer,<br />

darunter 35 Suiten, in denkmalgeschütztem<br />

Ambiente. Beim Projektentwickler,<br />

der Signa-Holding, gibt man sich<br />

optimistisch, was den Betriebsstart betrifft.<br />

Deren Projektmanager Dietmar<br />

Ploberger meint: „Es kommt darauf an,<br />

welches Hotelprojekt man entwickelt,<br />

damit es sich am Markt behauptet.“ Wichtig<br />

sei aus planerischer Sicht, das Haus<br />

nicht zu sehr auf nur einen Vertragspartner<br />

hinzutrimmen. Es gäbe hier mit dem<br />

Fondsmodell auch alternative Formen der<br />

Finanzierung. Auch Gerhard Zeilinger<br />

von Motel One sind Existenzängste fremd<br />

und er schätzt den Wiener Markt mittelfristig<br />

als sehr positiv ein. Allerdings vergaß<br />

jener Podiumsvertreter bei der eingangs<br />

erwähnten Veranstaltung nicht<br />

darauf, zu erinnern, dass möglichst in den<br />

Ausbau der Tourismusinfrastruktur zu<br />

investieren sei. Auch wenn also dahingehend<br />

argumentiert wird, dass dank solcher<br />

Maßnahmen langfristig das hinzukommende<br />

Bettenangebot hinter der<br />

Nachfragesteigerung ohnedies zurückbleibt,<br />

ist mit einiger Bewegung in der<br />

Wiener Hotellandschaft zu rechnen. Von<br />

weiteren Kapazitätsausweitungen mit<br />

einigen tausend zusätzlichen Gästezimmern<br />

für Wiens Hotellerie ist die Rede.<br />

Vor jenem Vordergrund bleibt nur zu<br />

hoffen, dass die gerade verzeichneten<br />

Gästerückgänge mit wechselhaftem Aprilwetter<br />

zu tun hatten ...<br />

n<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 21


F O K U S<br />

M Ä R K T E<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

PETER MATZANETZ<br />

UNIQA, SIGNA<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

IMMOBILIEN MIT<br />

GRÜNEM ETIKETT<br />

Alle wollen „grüne“ Gebäude – und seit ein paar Jahren gibt es sie auch ganz offiziell mit Zertifikat.<br />

Hat man nun wirklich umgedacht oder wurde nur „Greenwashing“ betrieben?<br />

UNIQA TOWER. Viel technisches Know-how – unter anderem die energieschonende<br />

Betonkernaktivierung und die isolierende Doppelglasfassade – ebnete den Weg zur<br />

Auszeichnung als Green Building.<br />

Beim Bau der ersten echten Wiener Bürohochhäuser,<br />

den Twin Towers am Wienerberg,<br />

die 2001 fertiggestellt wurden, hatte<br />

man das Projekt so weit reduziert, dass ein<br />

ökologisches Unding herausgekommen ist.<br />

„Die kurzlebigen Marktzyklen waren dafür<br />

verantwortlich, dass an der ökologischen<br />

Verträglichkeit gespart wurde,“ attestiert<br />

der Innovationsexperte beim Trockenbauunternehmen<br />

Knauf Thomas Grudl aus<br />

zeitlicher Distanz. Die zweite Gebäudehülle<br />

aus Glas wäre auf der Strecke geblieben,<br />

was zur Folge hatte, dass innen liegen­<br />

der Blendschutz nachgerüstet werden<br />

musste. Als Folge würden auch die Klimaanlagen<br />

jenseits des sinnvoll möglichen<br />

und ökologisch Wünschenswerten arbeiten.<br />

Tatsächlich gibt es praktisch keine<br />

Tage, an denen weniger als die Hälfte Prozent<br />

der Rollos heruntergelassen sind, wie<br />

ein regelmäßiger Kontrollblick auf die aufragende<br />

Südfassade bestätigt.<br />

EFFEKTHASCHEREI. Solche Fehler hat<br />

man bei späteren Bürohochhäusern vermieden<br />

– und zu verdanken ist dies dem<br />

wichtiger gewordenen ökologischen Bewusstsein.<br />

Gerade was das Image gegenüber<br />

Kunden, sogenannten Shareholdern<br />

oder Mietern, betrifft, ist Nachhaltigkeit<br />

ein nicht unwichtiges Plus geworden. Als<br />

Nachweis gilt gemeinhin die Zertifizierung<br />

nachhaltiger Eigenschaften eines Gebäudes<br />

– und eines der ersten Gebäude, für<br />

das man eine Entsprechung suchte, war<br />

der Uniqa Tower in Wien. Dieses Gebäude,<br />

das als Zentrale der namensgebenden Versicherung<br />

dient, war bald nach den Twin<br />

Towers geplant und 2004 eröffnet worden.<br />

2008 ist dann eine europäische Auszeichnung<br />

der Nachhaltigkeit des Baues erfolgt.<br />

Die allgemeine Gültigkeit der ökologischen<br />

Ausrichtung ist nicht nur wegen der<br />

mittlerweile gestiegenen Ansprüche an die<br />

Nachhaltigkeit aber fragwürdig. Am Gebäude<br />

leuchten immerhin jede Nacht Fassadenlichter<br />

und vergeuden so nicht nur<br />

stetig etwas Energie, sondern sorgen auch<br />

für einen Effekt, der unter dem Namen<br />

„Lichtverschmutzung“ bekannt ist. Sie<br />

stört den Biorhythmus aller möglicher<br />

Lebewesen, nicht zuletzt jenen des Menschen.<br />

Vor dem Hintergrund der erfolgten<br />

Zertifizierung scheint das dem Gründenken<br />

keinen Abbruch zu tun. Auf Nachfrage<br />

beteuert Unternehmenssprecherin Silvia<br />

Kuballa: „Die Lichteffekte machen nur<br />

etwa den Energieverbrauch eines Haushalts<br />

aus.“ Auffällig ist, dass auch hier die<br />

Fassade komplett aus Glas ist. In Bezug<br />

auf die Wärmeregulation ist jene Gebäudekonstruktion<br />

eher heikel. Zwar hat man<br />

mit erneuerbarer Energie und technisch<br />

22 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 23


HERZEIGBAR. Zu repräsentativen Zwecken<br />

macht sich ein Zertifikat immer gut.<br />

arbeiter im gleichen Zeitraum mit ihren<br />

Kfz im Straßenverkehr ausstoßen. Ob dies<br />

nun viel oder wenig ist, sei dahingestellt.<br />

Jedenfalls lassen CO 2 ­Einsparung immer<br />

Interpretationsspielraum offen, gegenüber<br />

welcher Alternative eingespart wurde.<br />

ENERGIEEFFIZIENT ODER ÖKOLO-<br />

GISCH. Beim an der Donau beziehungsweise<br />

am Handelskai gelegenen, von der<br />

Signa Holding errichteten und ebenfalls<br />

als nachhaltig zertifizierten Projekt Rivergate<br />

ist sogar die Gebäudedeckung vollends<br />

aus Glas. Will man kritisch sein,<br />

kann man sagen, dass die angewandte<br />

Technologie nichts weiter als einen erhöhten<br />

Grundenergiebedarf einspart. 35 Prozent<br />

werden hier an Einsparung eines<br />

errechneten Energieaufwands vom Projektbetreiber<br />

angegeben. Nahezu gleich<br />

hoch ist aber mit 32 Prozent Gesamtverbrauchsanteil<br />

der Kühlbedarf, wie die zertifikatausstellende<br />

EU­Behörde attestiert.<br />

Gebäude aus Glas im Sommer energieaufwendig<br />

zu kühlen, ist mittlerweile jedoch<br />

Standard geworden. So gesehen scheint<br />

Energieeffizienz zu genügen, um sich ökologisch<br />

zu geben. Der Eindruck erhärtet<br />

gekonnt Energieeinsparungen erzielt, jedoch<br />

bleibt die Frage offen, ob der Gebäudebetrieb<br />

energieschonend oder letztlich<br />

doch wieder nur energieeffizient ist.<br />

Architektin Ursula Schneider von pos­Architekten<br />

ist auf nachhaltige Bürobauten<br />

spezialisiert und äußert sich dazu vorsichtig<br />

skeptisch: „Hohe Verglasungsanteile<br />

sind möglich, wenn man weiß, was und<br />

wie man es macht. Vollverglasungen können<br />

in einer bestimmten Situation zwar<br />

sinnvoll sein, generell jedoch eher nicht.“<br />

Im angesprochenen Fall beträgt der angegebene<br />

jährlich eingesparte CO 2 ­Ausstoß<br />

84 Tonnen, was ungefähr dem entspricht,<br />

was 30 Personen beziehungsweise Mitsich,<br />

wenn man einen Blick auf die verwendeten<br />

Baumaterialien wirft. Der<br />

Blendschutz, welcher aufgrund der trendigen<br />

Glasfassade notwendig wurde, ist<br />

offensichtlich aus Aluminium, welches in<br />

der Produktion rund hundert mal mehr<br />

Energiebedarf benötigt als der Baustoff<br />

Holz. Der Energieaufwand, welcher in den<br />

Materialien steckt, macht aber immerhin<br />

bis zur Hälfte des Gesamtenergieaufwandes<br />

innerhalb eines Lebenszyklus aus.<br />

Außerdem gibt es die im Rivergate vorhandene<br />

Erdwärmegewinnung nur in<br />

Kombination mit einem mehrfach untergeschoßigen<br />

Parkhaus, das sicher nicht<br />

zum Anreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

anregt. Ein wieder anderer Fall<br />

eines Goldzertifikats für einen Supermarkt,<br />

der letztes Jahr eröffnet wurde:<br />

Wenn nämlich dieser wie in Perchtoldsdorf<br />

an einem normalen Verkehrsknotenpunkt<br />

liegt und eine tolle Standortbewertung<br />

mit hoher soziokultureller funktionaler<br />

Qualität attestiert bekommt,<br />

stellt sich doch die Frage, wodurch das zu<br />

begründen ist. Der Kampf um den Parkplatz<br />

dürfte dort zumindest nicht anders<br />

sein als anderswo.<br />

24 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Über 50 Jahre. Über 50 Immobilienspezialisten<br />

für Wohnen und Gewerbe.<br />

DIE PRAXIS ALS ZWEITES PAAR<br />

SCHUHE. Jene Beispiele zeigen, dass<br />

das „Grün“ einer Auszeichnung für eine<br />

Immobilie in der <strong>Real</strong>ität sich nicht zu<br />

100 Prozent widerspiegeln muss und Vorsicht<br />

im Umgang mit Zertifikaten angebracht<br />

ist. Ein anderes, internationales<br />

Beispiel demonstriert hingegen, dass die<br />

Kombination aus ökologischem Image<br />

und modernem Design attraktiv und lukrativ<br />

ist. Im Düsseldorfer Stadttor, welches<br />

mit ausgeklügelter Technik und<br />

Doppelfassade Energie sparen hilft, hatte<br />

ein Großmieter noch vor dem Immobilienboom<br />

Spitzenpreise von rund 20<br />

Euro pro Monat und Quadratmeter bezahlt.<br />

Der Betreiber ist auf seine Heizung<br />

mit Wärmerückgewinnung von 70 Prozent<br />

stolz. Und dennoch musste das<br />

Objekt mit Fernwärme nachgerüstet werden,<br />

weil der reale Bedarf mit den Zahlen<br />

der Berechnungen nicht Schritt gehalten<br />

hatte. Da hat auch die Auszeichnung<br />

nichts geholfen, die man für das Design<br />

bei der Immmobilienmesse MIPIM bekommen<br />

hatte. Auszeichnungen sind<br />

demnach brauchbare Indikatoren für<br />

die Qualität eines Gebäudes aber letztlich<br />

zeigt erst die Praxis, ob hier alles<br />

funktioniert. Der guten Vermietbarkeit<br />

tat das Energiedilemma im Düsseldorfer<br />

Stadttor jedenfalls keinen Abbruch.<br />

Landmark-Alleinstellungsmerkmal sei<br />

Dank, stecken ja noch andere Qualitäten<br />

in dem Bau.<br />

WIRKLICH NACHHALTIG IST SELTEN.<br />

Das SOL4 in Mödling, 2005 mit über<br />

2.000 Quadratmetern Nutzfläche errichtet,<br />

ist von einem anderen, kleineren Kaliber.<br />

Das Vorzeigeprojekt ist eines der<br />

wenigen, die sich finden, wo der Ökologiegedanke<br />

nicht mit protzigem Design<br />

einhergeht. Thomas Grudl, der mit seiner<br />

Bausystemfirma hier die Bodenelemente<br />

beigesteuert hat, meint über den Pioniergeist<br />

beim Projekt: „Hier wurde jedes<br />

Detail übergenau auf die ökologische<br />

Verträglichkeit geprüft.“ Auch die Baustoffbilanz<br />

war nicht ausgespart geblieben,<br />

weswegen man zum Beispiel auch<br />

auf die Hohlböden seines Unternehmens<br />

gekommen ist, die den Primärenergiebedarf<br />

senken helfen. Das Erscheinungsbild<br />

ist, dank natürlicher Putze beziehungsweise<br />

wegen der natürlichen<br />

Oberflächen, nicht ganz so wie in einem<br />

modernen Büro. Der energieschonenden<br />

Nutzung ist das aber zuträglich und in<br />

die Mödlinger Peripherie, wo sich das<br />

Gebäude befindet, passt jenes Design<br />

ohnedies besser.<br />

GANZHEITLICHES KONZEPT. Der Betreiber,<br />

die SOL4 Immobilien GmbH,<br />

wirbt nicht nur mit Energieeinsparungen,<br />

sondern mit einem ganzheitlichen<br />

Konzept: „Das Nichtraucherhaus entspricht<br />

den Anforderungen nach einem<br />

gesunden Umfeld. Die offene und klare<br />

Architektur fördert außerdem Kontakte<br />

und Kommunikation.“ Der soziale Nachhaltigkeitsgedanke,<br />

welcher bei den Zertifikaten<br />

mittlerweile auch eine Rolle<br />

spielt, war hier schon vor zehn Jahren ein<br />

Thema. Außerdem ist die tatsächliche<br />

Raumklimagüte dank öffentlich einsehbarem<br />

Gutachten evident. Bei so viel<br />

Transparenz braucht es scheinbar auch<br />

keine großartige Auszeichnung von internationalen<br />

Stellen.<br />

n<br />

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F O K U S<br />

M Ä R K T E<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

PETER MATZANETZ<br />

MIPIM REED MIDEM, PRISMA ERWIN HAIDEN, ERSTE IMMORENT GROUP<br />

NEUBAU ODER RENOVIERUNG & UMNUTZUNG<br />

BESTANDSIMMOBILIEN<br />

UPGRADEN?<br />

Die Best(and)Immo-Tagung in Wien beschäftigte die Experten mit der Frage, wie weit eine<br />

Sanierung gehen soll – und ob sie überhaupt sinnvoll ist.<br />

NACHHALTIGKEITSFRAGE. Dass die Städte<br />

ja schon gebaut wurden, ist ein Aspekt,<br />

der in der schnelllebigen Immobilienwirtschaft<br />

oftmals zu kurz kommt. Nicht so bei<br />

einer „confare“­Tagung, die sich dem Immobilienbestand<br />

widmete. „Bestandsimmobilien<br />

umfassen den größten Teil des<br />

Verbesserungspotenzials“, pochte Philipp<br />

Kaufmann von der Nachhaltigkeitsvereinigung<br />

ÖGNI darauf, insbesondere hier anzusetzen.<br />

Das Grünthema in Bezug auf den<br />

Gebäudebestand aufzuarbeiten, ist auch<br />

für Thomas Beyerle, Managing Director<br />

der deutschen IVG Immobilien AG, ein Gebot<br />

der Stunde. In seinem Unternehmen,<br />

eine Investmentplattform, die ein 20­Milliarden­Gewerbeimmobilienportfolio<br />

mit<br />

rund 2.000 Gebäuden verwaltet, wird seit<br />

drei Jahren gezielt nach Verbesserungspotenzialen<br />

geforscht. Der Hebel für Maßnahmen,<br />

die mehr Effizienz und letztlich<br />

weniger Ausgaben im Gebäudebetrieb mit<br />

sich bringen, sei jedenfalls groß. Dass dies<br />

aber nicht automatisch zu massiven Investitionen<br />

in den Gebäudebestand führt,<br />

machte der Manager auch gleich klar. Als<br />

Beispiel wurden von ihm die 2,5 Millionen<br />

Quadratmeter an Dachfläche im Portfolio<br />

genannt. Deren Nutzung für Solarenergie<br />

sei nämlich nicht bedenkelos umzusetzen:<br />

„Bei einem Investitionszeitrahmen von<br />

22 Jahren stellte sich für uns die Frage, ob<br />

diese Technologie wirklich so lange hält?“<br />

Offensichtlich kam man zu einem negativen<br />

Schluss, und der defensive Umgang<br />

mit grünem Zeitgeist setzt sich beim Fassadenthema<br />

fort. „So lange der Mieter<br />

drinnen ist, wird mit der Dämmung nichts<br />

unternommen“, hatte Beyerle dem Fachpublikum<br />

sein Credo mitgeteilt. Die Mieter<br />

würden zwar alle zwei Jahre ein renoviertes<br />

Büro wollen, seien aber letztlich zu 90<br />

Prozent mit dem Istzustand zufrieden.<br />

INVESTITIONSASPEKTE. Ein Anpassungsbedarf<br />

lässt sich demnach immer argumentieren.<br />

Bleibt die Frage, ob und in welchem<br />

Ausmaß auch gehandelt wird. Neben<br />

den anzustrebenden Standards war auf der<br />

Veranstaltung auch die Grundsatzentscheidung<br />

von Revitalisierungen im Mittelpunkt<br />

des Interesses gestanden. Ob sich<br />

ein Umbau lohne, sei letzten Endes auch<br />

eine Frage des Standorts und nicht unbe­<br />

26 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


dingt nur eine der Objektqualität. „Bei uns<br />

ist das eine Landkartenentscheidung. Es<br />

wird investiert, wo der Bodenpreisdruck<br />

am höchsten ist“, bringt es Beyerle auf den<br />

Punkt. Objekte in unattraktiven Randlagen,<br />

wie es sie aus den Entstehungsepochen<br />

der 1980er- und 1990er-Jahre gibt,<br />

würden dabei durch den Rost fallen. Einfache<br />

Wertsteigerungsformeln, wie sie<br />

Großinvestoren im Kopf haben, würden<br />

dort nicht greifen. Investitionen in den<br />

Bestand am falschen Standort seien so gesehen<br />

von einem Totalausfall bedroht. Der<br />

Bewertungsspezialist und Geschäftsführer<br />

der Immobilien Rating GmbH Martin Roth<br />

schlug in die gleiche Kerbe und nannte Beispiele<br />

von Umnutzungen in Hotels. Dabei<br />

sei der Bodenwertanteil am Investment ein<br />

hilfreiches Indiz: „Im Fall des Hotels Daniel<br />

betrugen die Bodenkosten im Vergleich zirka<br />

ein Drittel der Baukosten.“ In schlechten Lagen<br />

mit geringen Bodenkosten würden sich<br />

hingegen kaum Alternativnutzungen finden.<br />

Eine Hotelumnutzung würde sich manchmal<br />

anbieten, denn hier wären höhere Erträge als<br />

bei Büros möglich. So würde sich dann eben<br />

auch ein Umbau in ein „Budgethotel“ motivieren<br />

lassen, wie ihn die Motel One-Kette<br />

gerade in einem eleganten gründerzeitlichen<br />

Viertel Nahe der Wiener Oper umsetzt.<br />

ZUSATZTHEMEN. Bedeutende Zusatzthemen<br />

für Revitalisierungen wurden im Denkmalschutz<br />

und in den aktuellen Bauvorschriften<br />

geortet. „Einen Umbau bekomme<br />

ich immer genehmigt, nicht so aber bei<br />

Abbruch und Neubau“, gab Roth zu bedenken.<br />

So könne man sich die bislang<br />

gültigen Bauvorschriften noch einmal zunutze<br />

machen. Der Denkmalschutz sei aber<br />

dabei auch nicht nur als Verhinderer zu<br />

sehen. So könne man im historischen<br />

Wohnungsbereich bei der Vermietung nach<br />

Umbau die vorgegebenen Richtwerte getrost<br />

ignorieren. Insgesamt würde sich die<br />

Entscheidung pro Bestandsrenovierung aus<br />

der Entscheidung ergeben, eine ertraglose<br />

Zeit zu beenden. Was aus einer Immobilie<br />

zu machen, ohne dabei aber einen kosteninten<br />

siven Neubau anzugehen – das sei<br />

die Idee. „Der Aufwand einer Renovierung<br />

gegenüber einem Neubau ist um sechzig bis<br />

siebzig Prozent geringer“, argumentiert<br />

Roth überzeugend.<br />

n<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 27


F O K U S<br />

M Ä R K T E<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

PETER MATZANETZ<br />

RAIFFEISEN EVOLUTION PROJECT DEVELOPMENT GMBH<br />

„WICHTIGER KAUFANREIZ“<br />

ZERTIFIZIEREN STATT<br />

(WERT) VERLIEREN<br />

Was eine Zertifizierung kann und was nicht, darüber wird in Fachkreisen oft und gerne gesprochen.<br />

Nachhaltigkeitszertifikate machen sich zweifellos gut in der Vermarktung. Neuerdings gibt es mit<br />

Betriebskostenansätzen aber alternative Modelle, die nachhaltiges Wirtschaften versprechen.<br />

28 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


„Büro bewegt“. Das zukunftsweisende Projekt<br />

space 2move, bestehend aus fünf zusammenhängenden<br />

Baukörpern mit 46.000 m 2 Bürofläche, wird von der<br />

Raiffeisen Property International GmbH in Wien-<br />

Heiligenstadt entwickelt.<br />

GRÜNES GEWISSEN BERUHIGEN. Zumindest<br />

wenn Gebäude international gehandelt<br />

werden, lässt sich heutzutage ein<br />

gewisser Bedarf an offizieller Anerkennung<br />

der Nachhaltigkeit schwer abstreiten. Darauf<br />

verweisen insbesondere international<br />

tätige Fondsmanager und Projektentwickler<br />

und es scheint so als ob das grüne<br />

Gewissen des heutigen Konsumenten auch<br />

in den ökonomischen Entscheidungsfindungen<br />

der Immobilienbranche so seine<br />

Entsprechung finden muss. Für Projektentwickler<br />

auf Investoren- sowie auf Finanziererseite<br />

ist eine „Grünzertifizierung“ so<br />

etwas wie das Gebot der Stunde. Der allgemeine<br />

Handlungsbedarf in Sachen Nachhaltigkeit<br />

ist grundsätzlich auch schwer<br />

von der Hand zu weisen, zumal es durch ein<br />

Zuviel an Emissionen zu allgemein auch<br />

anerkannten Klimaschädigungen kommt.<br />

Gut 40 Prozent aller klimaschädigenden<br />

Emissionen sind dabei dem Gebäudesektor<br />

anzulasten. 8,6 Millionen Tonnen Treibhausgase<br />

emittiert dieser laut der UN­<br />

Behörde UNEP jährlich – und sollte nichts<br />

unternommen werden, könnte sich der<br />

Wert bis 2030 verdoppeln. Als problematisch<br />

gilt vor allem der Bestand und es kursiert<br />

die Faustformel, dass rund 95 Prozent<br />

der Gebäude, welche 2030 das Klima belasten<br />

werden, heute bereits gebaut sind.<br />

Die Antwort der Immobilienwirtschaft auf<br />

diese Problematik sind neue ökologische<br />

Standards, die in Form von Zertifikaten<br />

einem Gebäude quasi als Auszeichnung<br />

umgehängt werden. ><br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 29


„Junges Wohnen“. Das neue Raiffeisen-<br />

Vorsorgewohnungsprojekt in 1020 Wien,<br />

Walcherstraße, punktet unter anderem mit<br />

ausgezeichneter Verkehrsanbindung.<br />

lere Ansatz der ÖGNI hat heute jedenfalls<br />

mehr Marktpräsenz und die Bindung an<br />

die DGNB als internationale Marke ist angesichts<br />

der Internationalität der Immobiliengeschäfte<br />

in der Praxis zum pro­<br />

Argument mutiert. Nachdem nun die<br />

Marktpositionen bezogen sind, ziehen die<br />

beiden österreichischen Gesellschaften<br />

mehr am gleichen Strang. Was nun im<br />

Vordergrund steht, ist die generelle Zertifizierungsfrage.<br />

VERKAUFSANREIZ „ÖKO-LABEL“. Die<br />

Zertifizierung sei immer nur als Ergänzung<br />

zu anderen Investitionskriterien zu<br />

sehen – darauf verweisen Immobilienmanager<br />

unisono, wenn man sie auf das<br />

Thema anspricht. Markus Neurauter, Geschäftsführer<br />

bei Raiffeisen evolution,<br />

meint: „Da unser Unternehmen ja ein reiner<br />

Developer ist, sehen wir das auch als<br />

wichtigen Kauf anreiz.“ Ganz Ähnliches<br />

meint Karl Bier, Geschäftsführer der UBM<br />

<strong>Real</strong>itätenentwicklung AG: „Beim Verkauf<br />

geht es da rum, mit der Zertifizierung zusätzlichen<br />

Anreiz zu schaffen.“ Bier wägt<br />

im Einzelfall ab, ob es Sinn macht, das<br />

Gebäude entsprechend auszustatten: „In<br />

Österreich ist es wegen der hohen Gesamtkosten<br />

schon schwerer, die Mehrkosten<br />

in den Verkaufspreis hineinzurechnen.“<br />

Beim Projektentwickler Raffeisen<br />

evolution ist man da konsequenter. „Wir<br />

ÖKO-STANDARDS. Die verbreitetsten internationalen<br />

Zertifikate dabei sind LEED<br />

in den USA und in Europa das britische<br />

BREEAM- sowie deutsche DGNB-Zertifikat.<br />

In Österreich gibt es zwei Vereine, bei<br />

denen man sein Gebäude zertifizieren lassen<br />

kann. Die ÖGNI und die ÖGNB bieten<br />

das jeweils als Dienstleistung an. Die beiden<br />

waren zunächst stark in Konkurrenz<br />

zueinander gestanden. Auf den grundlegenden<br />

Unterschied geht Robert Lechner,<br />

Präsident der ÖGNB ein: „Wir sind<br />

eine Open-Source-System, was heißt,<br />

dass man für das Bewertungstool nichts<br />

zahlen muss.“ Die ÖGNI hingegen gilt als<br />

Ableger der Deutschen Gesellschaft für<br />

Nachhaltiges Bauen (DGNB) und ihr<br />

wurde darum auch zu Beginn der Vorwurf<br />

gemacht, nicht für die österreichischen<br />

Verhältnisse geeignet zu sein. Das ÖGNI-<br />

Vorstandsmitglied und Grazer TU-Professor<br />

Peter Maydl entgegnete damals: „Es<br />

braucht international einheitliche Bewertungsfelder.“<br />

Wie hoch die Standards gesetzt<br />

werden, hänge dann ohnedies von<br />

den Ländern ab, in denen geprüft wird.<br />

Der heutige Präsident Philipp Kaufmann<br />

verweist darauf, dass das System nach<br />

dem Subsidaritätsprinzip länderweise<br />

adaptiert worden sei, und zerschlägt damit<br />

die anfänglichen Bedenken des „Überstülpens“<br />

von unpassenden ausländischen<br />

Beurteilungskriterien. Der internationahaben<br />

die Produktion von Büros komplett<br />

auf Green Buildings umgestellt“, berichtet<br />

Markus Neurauter. Grund dafür seien die<br />

steigenden Ansprüche der Abnehmer von<br />

Bürogebäuden. „Eine nachhaltige Ausrichtung<br />

ist wichtig, um den langfristigen<br />

Wertverlust und damit das Investitionsrisiko<br />

zu gering zu halten“, streicht auch<br />

Robert Peto, Vizevorsitzender beim international<br />

tätigen Immobiliendienstleister<br />

DTZ, heraus. Die Zertifizierung der Immobilienprojekte<br />

ist also am internationalen<br />

Markt durchaus motivierbar.<br />

MARKTZWÄNGE. Die der Zertifizierung<br />

vorgelagerte Frage, ob man den Mehrwert<br />

auch vermarkten kann, scheint indessen<br />

wichtiger zu sein als die Zertifizierungsinhalte<br />

selbst. Bei der ÖGNI war<br />

das schlichtweg auch der Grund, warum<br />

man begonnen hat, Bürohäuser zu zertifizieren.<br />

„Weil hier die Veranlassung, sich<br />

prüfen zu lassen, wegen der Marketingtauglichkeit<br />

größer ist“, hatte Peter<br />

Maydl, der erster Verbandspräsident der<br />

Gesellschaft war, damals bei der Einführung<br />

der Zertifizierung bekundet. Ist die<br />

Nachhaltigkeit allerdings der Vermarktbarkeit<br />

nachgelagert, ist sie auch schon<br />

ein Produktmerkmal geworden. Das ist<br />

zwar durchaus ein exklusives, aber eben<br />

trotzdem ein Minderheitenprogramm.<br />

Einerseits wird das Nachhaltigkeitssiegel<br />

30 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


„Silo“ in Wien-Liesing. Die Erste Group Immorent<br />

realisiert als erster privater Bauentwickler ein<br />

klima:aktiv-Passivhaus für gewerbliche Mieter mit<br />

13.000 m 2 Gesamtfläche.<br />

als wertsteigernd verkauft, aber auch in<br />

Zeiten wie diesen als werterhaltend. „So<br />

weiß ich, dass mein Immobilienportfolio<br />

frei von Risken und nachhaltig gut aufgestellt<br />

ist“, meint ÖGNI-Präsident Philipp<br />

Kaufmann. Die Behörde, welche das<br />

LEED-Zertifikat ausstellt, sieht das naturgemäß<br />

genauso und unterlegt das mit<br />

konkreten Zahlen. Auf betriebliche Einsparungen<br />

im Betrieb von bis zu neun<br />

Prozent wird von ihr verwiesen sowie<br />

auch auf Wertsteigerungen im Verkauf<br />

von bis zu sieben Prozent. Dass sich Zertifizierung<br />

nachweisbar auf den Marktwert<br />

einer Immobilie auswirken würde,<br />

ist ein Argument, dem man aber auch<br />

nicht bis in allerletzte Konsequenz folgen<br />

muss. Thomas Beyerle, Fondsmanager<br />

der deutschen IVG Immobilien AG, warnt<br />

praktisch davor, Zertifizierungen als Investmentkriterium<br />

zu überschätzen: „Die<br />

Gefahr besteht, dass einem die Dinger in<br />

ein paar Jahren vor die Füße fallen.“ Eine<br />

Nachhaltigkeitszertifizierung wäre seiner<br />

Meinung nach noch keine Garantie<br />

für Werthaltigkeit – er verweist auf die<br />

härtere Währung der CO 2 -Verbräuche.<br />

BETRIEBSKOSTENANREIZ ALS ALTER-<br />

NATIVE. Was langfristig zählt, sind die<br />

tatsächlich anfallenden Verbräuche. So<br />

hört es sich auch an, wenn Alexander<br />

Redlein, TU-Professor für Facilitymanagement<br />

an der TU Wien, spricht.<br />

Seiner Meinung nach würden die Zertifizierungen<br />

hier Schwächen haben: „Es ist<br />

nicht garantiert, dass die Gebäude im Betrieb<br />

dann auch effizienter sind, also tatsächlich<br />

Betriebskosten gespart werden.“<br />

Die langfristigen Effekte gelten aber als<br />

wesentlich, um den Anspruch der Nachhaltigkeit<br />

zu erfüllen. Darauf verweist<br />

Christina Ipser, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Zentrum für Facilitymanagement<br />

und Sicherheit im Department<br />

für Bauen und Umwelt der Donau-Universität<br />

Krems: „Je größer der Betrachtungszeitraum<br />

wird, desto weiter nähern<br />

sich wirtschaftliche und ökologische<br />

Ziele einander an.“ Mehr langfristigen<br />

Nutzen versprechen hier neu ins Spiel<br />

kommende Betriebskostenansätze. Bei<br />

diesen hält man sich nicht groß mit Zertifizierungen<br />

auf oder brüstet sich damit,<br />

stattdessen werden die gebäudebezogenen<br />

Betriebskosten minimiert und in ihrer<br />

Höhe über einen langen Zeitraum festgeschrieben.<br />

Warum im Normalfall niedrige<br />

Verbräuche als Thema untergehen, erläutert<br />

Energie-Autarkie-Coach Michael Wannbacher:<br />

„Wenn der Mieter entscheiden<br />

soll, zahlt er lieber 50 Cent weniger Nettomiete<br />

pro Quadratmeter, als vielleicht<br />

niedrigere Betriebskosten zu haben.“ Mit<br />

dem Liesinger Projekt „Silo“ von der Erste<br />

Immorent wird derzeit erstmals ein Projekt<br />

umgesetzt, bei dem Nachhaltigkeit<br />

direkt über Betriebskosteneinsparungen<br />

in die Projektentwicklung Eingang finden<br />

soll. „Die Verschränkung von Nutzung<br />

und Planung wurde mit dem Ergebnis<br />

minimaler Betriebskosten für die Mieter<br />

ausgereizt“, erläutert die Projektbetreuerin<br />

Manuela Schweighofer. Dank Passivhausstandard,<br />

dem Einsatz von Geothermie<br />

und solarer Energie werden diese auf<br />

ein Minimum gedrosselt und das Argument<br />

der Nachhaltigkeit schwingt auf<br />

ökonomischer Ebene einfach mit.<br />

OFFENE FRAGEN. Ob dieser Ansatz mehr<br />

Breitenwirkung erzeugt als jener der Zertifikate,<br />

wird sich weisen. Von Letzteren<br />

muss man allerdings behaupten, dass ihre<br />

gesamtökologische Wirkung eine marginale<br />

ist. Nächs tes Jahr, zum zehnjährigen<br />

Jubiläum der ÖGNB, wird man dort ganze<br />

100 Gebäude zertifiziert haben. Nach dem<br />

DGNB-Standard sind es bis dato 750 Gebäude,<br />

die zertifiziert wurden, und darin<br />

sind die österreichischen Fälle bereits<br />

inkludiert. Zu mehr Nachhaltigkeit am<br />

Immobiliensektor trägt dies de facto nicht<br />

einmal den sprichwörtlichen Tropfen auf<br />

den heißen Stein bei. Für die einzelnen<br />

Immobi lieneigentümer mag es wirtschaftlich<br />

gesehen mehr bedeuten, immer vorausgesetzt,<br />

die Zertifikate behalten ihre<br />

volle Gültigkeit über die Jahre. n<br />

31 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong><br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 31


F O K U S<br />

M Ä R K T E<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

HANSJÖRG PREIMS<br />

CAPRICORN DEVELOPMENT, PATRIZIA IMMOBILIEN AG, ZOOM VP.AT<br />

WEGWEISENDE INVESTMENTS<br />

STARKE ACHSE<br />

WIEN – BERLIN<br />

Welche Investments sind derzeit für die Immobilien-Developer zukunftsweisend?<br />

Investitionen in welche Assetklassen? In welchen Regionen? Regional sowie projekttypenmäßig<br />

eher gestreut oder eher schwerpunktmäßig? FOKUS fragte nach.<br />

ERSTES PLUSENERGIEHAUS DEUTSCHLANDS. Eduard Zehetner,<br />

Vorstandsvorsitzender der IMMOFINANZ Group: „Im Development-Bereich<br />

legen wir zum einen den <strong>Fokus</strong> auf hoch qualitative<br />

Einzelhandels- und Bürogebäude, zum anderen mit unserer<br />

Tochter BUWOG auf Wohnungsentwicklungen in Wien und<br />

Berlin.“ In Osteuropa stünden derzeit Investitionstätigkeiten in<br />

den Ländern Russland und Polen im Vordergrund. „Hier realisieren<br />

wir große Development-Projekte wie etwa die beiden Shoppingcenter<br />

Tarasy Zamkowe in Lublin und Goodzone in Moskau<br />

sowie das Office-Projekt Nimbus in Warschau“, so Zehetner, „in<br />

Polen treiben wir zudem die Expansion unserer Fachmarktzentren<br />

STOP.SHOP voran.“ Aber auch Deutschland spielt in diesem<br />

Zusammenhang eine wichtige Rolle. Dort baut die IMMO-<br />

FINANZ aktuell unter anderem das drittgrößte innerstädtische<br />

Quartiersentwicklungsprojekt des Landes – das Gerling Quartier<br />

in Köln. Es handelt sich dabei um die ehemalige Zen trale des<br />

Gerling Versicherungskonzerns. Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />

dieses Projekts beläuft sich auf rund 400 Mio. Euro. Auf<br />

etwa 74.000 Quadratmetern entstehen Eigentumswohnungen<br />

und Büroflächen. Zudem realisiert die IMMO FINANZ mit der<br />

Casa Stupenda Deutschlands erstes Plusenergiehaus sowie das<br />

Bürogebäude Panta Rhei – beide Projekte in Düsseldorf. Das<br />

wegweisende Projekt Casa Stupenda wird im Rahmen eines<br />

Joint Venture mit dem Düsseldorfer Projektentwickler capricorn<br />

32 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Stadtentwicklungsareal<br />

„Quartier Belvedere“ in Wien.<br />

Hierauf liegt mittelfristig der<br />

Entwicklungsfokus der S IMMO.<br />

DEVELOPMENT entwickelt und realisiert. Für die Gestaltung<br />

des Gebäudekomplexes zeichnet Stararchitekt Renzo Piano verantwortlich.<br />

Ende der Arbeiten: voraussichtlich 2015.<br />

INVESTOREN WOLLEN WERTERHALT. Als die Hauptkriterien<br />

für die Investition in und die Umsetzung von Developments<br />

nennt Zehetner einerseits natürlich die Lage und andererseits<br />

die Ergebnisse der Investmentkalkulation. „Zusätzlich beziehen<br />

wir die Markt- und die Konkurrenzsituation in unsere Überlegungen<br />

mit ein.“ Was Wohnimmobilien anbelangt, biete sich<br />

für Residential-Anbieter derzeit eine nahezu ideale Situation in<br />

Deutschland und Österreich. „Wir sehen eine starke Nach frage<br />

nach Eigentums- und Mietwohnungen, aber auch am Investorenmarkt“,<br />

so Zehetner. „Die Gründe dafür: zum einen eine<br />

Angebotslücke, die tendenziell größer wird, etwa in Wien und<br />

Berlin – zwei Märkte, auf die wir fokussieren.“ Zum anderen seien<br />

Wohnimmobilien, insbesondere in den letzten Jahren, verstärkt<br />

in den <strong>Fokus</strong> vieler Investoren gerückt, für die nicht die Höhe der<br />

Rendite ausschlaggebend sei, sondern der Wert erhalt – Stichwort:<br />

„safe haven“. Für diese Anleger zählen die relative Stabilität<br />

und die hohe Vorhersehbarkeit der Einkommensströme.<br />

KONZENTRATION AUF TOP-IMMOBILIEN. Die IMMOFINANZ<br />

Group konzentriert sich auf Top-Immobilien in den vier Assetklassen<br />

Einzelhandel, Büro, Logistik und Wohnen in acht Kernländern:<br />

in Österreich, Deutschland, Tschechien, der Slowakei,<br />

Ungarn, Rumänien, Polen und Russland. Das IMMOFINANZ-<br />

Portfolio mit einem Buchwert von 10,5 Mrd. Euro befindet sich<br />

derzeit rund zur Hälfte in Ost- und Westeuropa. Die jüngste Verkaufstransaktion<br />

der IMMOFINANZ ist das polnische Silesia City<br />

Center in Katowice, eines der Premium-Bestandsobjekte des<br />

österreichischen Immobilienkonzerns. Es wird von einem internationalen<br />

Investorenkonsortium unter Führung der Allianz erworben.<br />

Der Kaufpreis liegt mit 412 Mio. Euro über dem Buchwert.<br />

Der Vertrag wurde am 27. Mai <strong>2013</strong> unterschrieben. Für die<br />

Transaktion ist nur noch die Zustimmung der polnischen Wettbewerbsbehörde<br />

erforderlich. „Beim Silesia City Center handelt<br />

es sich um eine der bislang größten Erfolgsstorys der IMMO-<br />

FINANZ im Retailbereich“, so Vorstand Zehetner. Das Einkaufszentrum<br />

sei voll vermietet und zähle zu den Top Five in Polen.<br />

BERLIN ALS TOP-INVESTMENTSTANDORT. Dr. Bruno Ettenauer,<br />

CEO der CA Immobilien Anlagen AG, rechnet für den gesamten<br />

deutschen Immobiliensektor mit einer weiter steigenden Performance,<br />

vor allem im Investmentbereich. „Regional betrachtet,<br />

zieht Berlin nach, 2012 war die deutsche Bundeshauptstadt Top-<br />

Investmentstandort unter den deutschen Big Six-Immobilienhochburgen“,<br />

so Ettenauer. Besonders hohes Potenzial sieht er für<br />

Wohnimmobilien in Deutschland – „hier können wir zum Beispiel<br />

mit unserer Münchner Wohnquartiersentwicklung Baumkirchen<br />

oder auch in Berlin hochwertige Flächen anbieten. Darüber hinaus<br />

werden auch zentral gelegene, gut vermietete Core-Immobilien im<br />

Bürosegment weiterhin stark nachgefragt sein – vor allem in<br />

Deutschland, aber auch zum Beispiel auch in Warschau CBD.“ Die<br />

CA Immo Gruppe ist mit einem guten ersten Quartalsergebnis ins<br />

Jahr <strong>2013</strong> gestartet. Sowohl das Ergebnis aus der Geschäftstätig-<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 33


Mit dem wegweisenden Projekt „Casa Stupenda“ in Düsseldorf entwickelt und<br />

realisiert die IMMOFINANZ gemeinsam mit dem Düsseldorfer Projektentwickler capricorn<br />

DEVELOPMENT Deutschlands erstes Plusenergiehaus.<br />

keit (EBIT) als auch das Konzernergebnis konnte im Vergleich<br />

zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Besonders erfreulich sei,<br />

dass diese Steigerung auf einer Stärkung der nachhaltigen Ertragsbasis<br />

und nicht auf Einmaleffekten beruhe, betont der Vorstand.<br />

Die Erhöhung der Profitabilität und Eigenkapitalquote werde<br />

auch in den kommenden Perioden vorrangiges Ziel sein, die<br />

<strong>Fokus</strong> sierung des Portfolios auf bestehende Kernregionen und die<br />

Assetklasse Büro werde weiter vorangetrieben. Die wichtigste Einzeltransaktion<br />

der nächsten Monate ist für die CA Immo der<br />

(Teil-)Verkauf des Tower 185 in Frankfurt am Main. Ein erfolgreicher<br />

Abschluss wird für diesen Sommer erwartet.<br />

BREITE STREUUNG. Die S IMMO AG setzt auf eine breite Streuung<br />

nach Regionen und nach Nutzungsarten, um diverse Marktschwankungen<br />

auszugleichen, und investiert in dem wirtschaftlich<br />

nach wie vor herausfordernden Umfeld – nach bewährter<br />

Strategie – weiter gezielt in den vier Segmenten Büro, Geschäft,<br />

Hotels und Wohnen. Mit der Kombination von Bestandsimmobilien<br />

und Entwicklungsprojekten soll das Verhältnis zwischen<br />

Chance und Risiko optimiert werden. Investiert wird in Österreich,<br />

Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Kroatien,<br />

Bulgarien und Rumänien. Der <strong>Fokus</strong> liegt dabei auf Immobilien<br />

in den Hauptstädten innerhalb der Europäischen Union – von<br />

Berlin über Prag und Wien bis Bukarest. Dadurch könnten laut<br />

S IMMO Vorstand „die Vorteile aus den unterschiedlichen Immobilienzyklen<br />

genützt werden“. In Deutschland, dem derzeit<br />

erfolgreichsten Markt, profitiert das Unternehmen von der<br />

anhaltend guten Stimmung bei Wohnimmobilien.<br />

FOKUS AUF „QUARTIER BELVEDERE“. Das gesetzte Ziel, etwa<br />

fünf Prozent des Portfolios – vor allem in Wien, Hamburg und<br />

Berlin – mit einem Gesamterlös von mindestens 100 Mio. Euro<br />

zu veräußern, wurde bereits übertroffen. Diesen Plan will die<br />

S IMMO auch im kommenden Jahr verfolgen. Die Verkaufserlöse<br />

sollen unter anderem für attraktive Investitionsmöglichkeiten<br />

in Berlin eingesetzt werden. Mit dem Kauf des Berliner<br />

Büroobjekts „Sonnenallee“ wurde ein erster Schritt getan. Die<br />

Immobilie wurde 1917 errichtet und 1994 komplett revitalisiert,<br />

um einen Neubau erweitert und verfügt nun über rund 12.000<br />

Quadratmeter vermietbarer Fläche. „Wie im Geschäftsjahr 2012<br />

werden wir uns auch dieses Jahr auf die Steigerung unserer<br />

Ertragskennzahlen konzentrieren. Das erreichen wir durch<br />

lukrative Verkäufe, selektive Investitionen und konsequentes<br />

Asset Management“, ist S IMMO-Vorstand Friedrich Wachernig<br />

Besonders hohes Potenzial sieht CA Immo-CEO Dr. Bruno Ettenauer für<br />

Wohnimmobilien in Deutschland, etwa mit der Münchner Wohnquartiersentwicklung<br />

Baumkirchen (Joint Venture mit der PATRIZIA Immobilien AG).<br />

sehr zuversichtlich, alle für <strong>2013</strong> gesteckten Ziele zu erreichen.<br />

Im Bereich Entwicklung liegt der <strong>Fokus</strong> der S IMMO mittelfristig<br />

auf dem innerstädtischen Projekt „Quartier Belvedere Central“<br />

rund um den neuen Hauptbahnhof in Wien, wo die S IMMO auf<br />

einer Bruttogeschoßfläche von etwa 130.000 Quadratmetern<br />

gemeinsam mit Partnern in den kommenden Jahren Büros,<br />

Hotels und Geschäftsimmobilien entwickelt.<br />

EXPORTSCHLAGER „WOHNEN DER ZUKUNFT“? Für die Raiffeisen<br />

evolution project development GmbH, die sehr stark in<br />

Osteuropa investiert hat und dies immer noch tut, ist Deutschland<br />

noch relatives Neuland, aber schon Ende vergangenen Jahres<br />

zeigte Geschäftsführer Markus Neurauter die Richtung auf:<br />

„Wir sehen, dass sich Osteuropa nur sehr langsam wieder erholen<br />

und weiterentwickeln wird und suchen daher nach neuen<br />

Investitionsmöglichkeiten, und da ist Deutschland künftig für<br />

uns auch ein Thema, speziell Hamburg und Berlin.“ Man wolle<br />

zunächst einmal schauen, ob das in Wien erfolgreiche WOHN-<br />

BASE-Konzept „Wohnen der Zukunft“ dort auch so funktioniere<br />

wie in Wien, um es eventuell auch auf Deutschland zu übertragen.<br />

INTERESSANTE BÜRO- UND HOTELSTANDORTE. Auch Mag.<br />

Michael Wurzinger, Geschäftsführer der STRAUSS & PARTNER<br />

Development GmbH, sieht die Immobilienmärkte Österreich<br />

und Deutschland als zukunftsweisend. Besonders Ballungszentren<br />

wie die Büro- und Hotelstandorte in Wien, München und<br />

Berlin seien für Investoren immer noch sehr interessant. Natürlich<br />

brauche es dazu zukunftsreiche Konzepte und hohe Qualität<br />

in der Ausführung und Lage. „Langfristig sehen wir im Bereich<br />

Wohnen in Wien und München ebenfalls ein großes Potenzial“,<br />

so Wurzinger, „auch Top-Standorte in Städten wie etwa Innsbruck<br />

bleiben weiterhin vielversprechend.“<br />

n<br />

34 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Von Ihnen<br />

die Vision.<br />

Von uns die<br />

Immobilie.<br />

IMMOBILIEN<br />

VERMITTLUNG<br />

LIEGENSCHAFTS<br />

VERWALTUNG<br />

ARCHITEKTUR<br />

BAUMANAGEMENT<br />

FACILITY<br />

MANAGEMENT<br />

1010 Wien, Herrengasse 17, T +43 (1) 534 73-0


F O K U S<br />

M Ä R K T E<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

STEPHAN R. EBERHARDT<br />

SHUTTERSTOCK<br />

RICHTLINIE ÜBER DIE VERWALTER ALTERNATIVER INVESTMENTFONDS (AIFMD) –<br />

CHANCE UND HERAUSFORDERUNG<br />

IMMOBILIEN-<br />

INVESTMENTFONDS<br />

Vor dem Hintergrund der G-20-Beschlüsse im Frühjahr 2009 wurden sämtliche Manager bisher nicht<br />

EU-weit regulierter Fonds, sogenannte Alternative Investmentfonds Manager (AIFM), einer harmonisierten<br />

Regulierung unterworfen. Durch die Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter alternativer<br />

Investmentfonds und zur Änderung der Richtlinien 2003/41/EG und 2009/65/EG und der Verordnungen<br />

(EG) Nr. 1060/2009 und (EU) Nr. 1095/2010 zur Regulierung der Manager aller Fonds sollen<br />

dabei Wettbewerbsverzerrungen vermieden und Regulierungslücken geschlossen werden. Die bis Juli<br />

<strong>2013</strong> vorzunehmende nationale Umsetzung der Regelung durch ein AIFM-Gesetz (AIFMG) bleibt im<br />

Detail umstritten und spannend.<br />

ZIEL. Die Zielsetzung des AIFMG-Entwurfs besteht in der<br />

Festlegung gemeinsamer Anforderungen für die Zulassung von<br />

AIFM und deren Beaufsichtigung, der Schaffung eines Binnenmarktes<br />

für AIFM sowie der steuerlichen Gleichstellung von AIF<br />

mit Wertpapier- bzw. Immobilien-Investmentfonds. Die Verwalter<br />

alternativer Investmentfonds sollen insoweit einem europaweit<br />

harmonisierten und strikten Regulierungs- und Kontrollrahmen<br />

für ihre Tätigkeiten innerhalb der Europäischen Union<br />

unterworfen werden. Der Entwurf des Bundesministeriums für<br />

Finanzen wurde im April <strong>2013</strong> versandt. Mit dem AIFMG soll die<br />

AIFMD der EU in österreichisches nationales Recht umgesetzt<br />

werden. Die Richtlinie regelt dabei die Tätigkeit von bestimmten<br />

Fonds, die keine Investmentfonds im Sinne der UCITS-Richtlinie<br />

(Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />

betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame<br />

Anlagen in Wertpapieren) sind, zum Beispiel von Hegdefonds,<br />

Immobilienfonds, Risikokapital- und Private Equity-Fonds ab<br />

einer gewissen Größe.<br />

OFFENE IMMOBILIEN-INVESTMENTFONDS. Das Sondervermögen<br />

von offenen Immobilien-Investmentfonds gemäß Immobilien-Investmentfondsgesetz<br />

(ImmoInvFG) steht im Eigentum<br />

36 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Erhebung systemaufsichtsrelevanter Daten von AIFM sowie ein<br />

Mechanismus für den Informationsaustausch zwischen den<br />

Aufsichtsbehörden. Da auch die Standards für Beaufsichtigung<br />

und Anlegerschutz unionsweit nicht harmonisiert waren, würde<br />

ein für Investoren und Gegenparteien ausreichendes Schutzniveau<br />

fehlen.<br />

einer Kapitalanlagegesellschaft und wird treuhändig für die<br />

Anteil inhaber gehalten und verwaltet. Bei offenen Immobilien-<br />

Investmentfonds können unbeschränkt Anteile ausgegeben und<br />

erworben werden. Im Zuge der Finanzkrise haben viele Fondsgesellschaften<br />

ihre offenen Immobilienfonds geschlossen und die<br />

Rücknahme von Anteilen verweigert. Dabei hatten sie für diese<br />

Fonds immer mit dem Argument geworben, Anleger könnten ihre<br />

Anteile börsentäglich zurückgeben. Zuletzt sorgten ein in<br />

Deutschland diskutiertes Verbot offener Immobilienfonds, wie es<br />

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erwog, sowie die diskutierte<br />

Vorgabe, dass diese Investmentvehikel nur noch an einigen<br />

Börsentagen im Jahr gekauft werden können, für Furore.<br />

EUROPARECHTLICHER RAHMEN. Die AIFM verwalten einen<br />

erheblichen Teil aller investierten Vermögenswerte, sind in beträchtlichem<br />

Umfang am Handel auf den Märkten für Finanzinstrumente<br />

beteiligt und können die Märkte und Unternehmen,<br />

in die sie investieren, erheblich beeinflussen. Die geltenden<br />

Rechtsvorschriften bieten keine umfassende und wirkungsvolle<br />

Grundlage für die Überwachung und Kontrolle jener Risiken, die<br />

AIFM für ihre Gegenparteien und das Finanzsystem darstellen.<br />

Da sich die Aktivitäten und Investitionen von AIF zumeist nicht<br />

auf einen Mitgliedsstaat beschränken und auch Drittstaaten<br />

betroffen sind, wäre eine wirksame Beaufsichtigung nur eingeschränkt<br />

möglich. Es fehlen insbesondere Vorschriften für die<br />

NATIONALE UMSETZUNG. Die Umsetzung der AIFMD in das<br />

nationale AIFMG ist grundsätzlich zu begrüßen. Im Besonderen<br />

wird auch für positiv erachtet, dass der in der AIFMD vor gestellte<br />

Unterschwellenbereich in den AIFMG-Entwurf aufgenommen<br />

wurde. Allerdings führten und führen wesentliche Änderungsnotwendigkeiten<br />

im derzeit diskutierten Gesetzesentwurf zu<br />

intensiven Auseinandersetzungen. So wird die verkürzte Übergangsfrist<br />

für EU-AIFM im Vergleich zu AIFM als nicht nachvollziehbar<br />

angesehen. Trotz Begrüßung der Unterschwellenregelung<br />

sieht die AVCO den vorgesehenen Registrierungszwang im<br />

Unterschwellenbereich und eine zwingende Konzessionierung<br />

als AIFM als problematisch an, falls während der Fondslaufzeit<br />

das Portfolio die genannten Schwellen überschreitet. Gleichzeitig<br />

werden Unklarheiten für Immobilien-AGs hinsichtlich des<br />

gesetzlichen Anwendungsbereichs moniert. Börsenotierte Immobilien-AGs<br />

könnten nicht automatisch als AIF gelten und<br />

somit ihren gesamten Rechtscharakter zu einem Fonds verändern.<br />

Die Anforderungen einer neuen Regulierung im Sinne der<br />

AIFMD würden in massivem Gegensatz zur Rechtsperson der<br />

AG stehen. Fraglich sei insoweit der Mehrnutzen für Immobilien-AGs,<br />

wenn sie sich als AIF definieren, weil diese keine<br />

europa weite Zulassung benötigen, da sie täglich an der Börse<br />

handelbar sind. Weiters hätten sich deren Aktionäre entschieden,<br />

in eine AG und nicht in einen Fonds zu investieren. Das<br />

Aktienforum schlägt daher vor, die Einfügung einer „aufsichtsrechtlichen<br />

Einzelfallprüfung“ zum Geltungsbereich des AIFMG<br />

vorzunehmen. Letztlich wird auch die fehlende Abstimmung des<br />

AIFMG-Entwurfs mit anderen gesetzlichen Regelungen (zum<br />

Beispiel KMG) kritisiert, insbesondere sollte geklärt werden, ob<br />

das KMG auch anzuwenden ist, wenn ein Vertrieb gemäß AIFMG<br />

zulässig ist. Im Ergebnis ist die Notwendigkeit für ein einheitliches<br />

Rahmenwerk freilich unbestritten, die nationale Umsetzung<br />

im Detail bleibt jedoch spannend.<br />

■<br />

Der Autor<br />

Dr. Stephan R. Eberhardt ist<br />

Rechtsanwalt (RAK Wien, RAK<br />

Nürnberg) und Head of <strong>Real</strong><br />

<strong>Estate</strong> bei LANSKY, GANZGER &<br />

Partner Rechtsanwälte GmbH.<br />

Er ist auf Immobilientransaktionen<br />

und Restrukturierungen von<br />

Immobilienfonds spezialisiert<br />

A-1010 Wien, Biberstraße 5<br />

Tel. +43 (0)1/533 33 30-0<br />

eberhardt@lansky.at<br />

www.lansky.at<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 37


F O K U S<br />

UNTERNEHMEN<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

HANSJÖRG PREIMS<br />

PORREAL<br />

MAXIMALE KOSTENEFFIZIENZ DURCH FM CONSULTING<br />

PORREAL<br />

Viele Facilitymanagement-Consulter tun sich noch schwer, die wirtschaftlichen Vorteile ihrer<br />

Dienstleistung zu quantifizieren. DI (FH) Martin Voigt, Head of Consulting bei PORREAL, argumentiert<br />

und überzeugt im FOKUS-Interview mit Zahlen.<br />

Wie rechnen sich die Kosten für die Engagierung eines FM-Consultants,<br />

der er auch schon auf die Planungsphase Einfluss nimmt?<br />

Lässt sich das mit Zahlen konkretisieren?<br />

Man darf nicht vergessen, dass eine Immobilie mehrere Jahr zehnte<br />

nahezu unverändert in Betrieb ist. Das heißt, eine Kostenveränderung<br />

von 0,01 Euro pro Monat und Quadratmeter machen bei<br />

50 Jahren und 10.000 Quadratmetern immerhin 60.000 Euro aus.<br />

Wobei die tatsächlichen Möglichkeiten der Beeinflussung der<br />

Kosteneffizienz bei bis zu dem Hundertfachen liegen. Bei diesen<br />

Dimensionen lohnt es sich auf alle Fälle, darüber nachzudenken.<br />

Aber ist es nicht so, dass berechnete Lebenszykluskosten schon beim<br />

ersten Nutzerwechsel oder Umbau wieder Schnee von gestern sind?<br />

Wenn die Berechnung von Lebenszykluskosten herangezogen<br />

wird, etwa um damit ein Budget auf 50 Jahre zu berechnen, halte<br />

ich das auch für unseriös. Lebenszykluskosten helfen aber Entscheidungen<br />

zu treffen, die ohne diese Berechnung in ihren Auswirkungen<br />

nicht greifbar wären. Ein konkretes Beispiel: Ist der<br />

Pflegeaufwand für Boden A im Monat 0,86 Euro, für Boden B aber<br />

1,17 Euro pro Quadratmeter, so verursacht Boden B bei 10.000<br />

Quadratmetern Jahresmehrkosten in Höhe von 37.200 Euro. Dieser<br />

Wert kann nun in die Investitionsentscheidung mit einfließen.<br />

Vor allem wenn es darum geht, diese entstandenen Mehrkosten<br />

von Boden B gegenüber Gremien argumentieren zu müssen.<br />

DI (FH) Martin<br />

Voigt, Head of<br />

Consulting bei<br />

PORREAL<br />

Warum braucht ein Team für ein Immobilienprojekt auch noch<br />

einen FM-Berater, wenn alle Fachbereiche von der Architektur über<br />

die Haustechnik bis zur Bauphysik abgedeckt sind?<br />

Voigt: Die Spezialisten dieser Fachbereiche bringen ihre Erfahrung<br />

und ihr Know-how in die Projekt- und Bauphase ein. Auch alle Budgetplanungen<br />

drehen sich um diese Zeitspanne bis hin zur Baufertigstellung.<br />

Der FM-Berater hat jedoch weit darüber hinaus die<br />

Betriebsphase nach Baufertigstellung und letztlich die Effizienz<br />

des Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus im <strong>Fokus</strong>. Die Echtdaten<br />

und auch Erfahrungen aus dem täglichen Betrieb landen im<br />

Property- und Facilitymanagement und sollten von hier aus auch<br />

genutzt werden.<br />

Es geht hier stark um die Betriebskosten. Diese werden aber vom<br />

Mieter bezahlt beziehungsweise werden sie auf diesen umgelegt.<br />

Warum also sollte ein Eigentümer oder Investor Geld ausgeben, das<br />

später Dritten zugute kommt?<br />

Nicht alle Betriebskosten sind problemlos auf den Mieter umzulegen,<br />

im Gegenteil: Ein erheblicher Teil ist von Seiten des Eigentümers<br />

zu entrichten. Außerdem werden Immobilien heute fast<br />

ausschließlich nach dem Gesamtpreis aus Miete und Betriebskosten<br />

ausgewählt. Unattraktive Betriebskosten können – insbesondere<br />

in Zentral- und Osteuropa – zum Scheitern des Vertragsabschlusses<br />

mit einem Mieter führen. Zudem sind Kalkulationen<br />

der potenziellen Mieter auf einen Gesamtpreis, also die<br />

Summe aus Mietzins und Betriebskosten, ausgerichtet. Kann nun<br />

der Anteil der Betriebskosten gesenkt werden, so kann der Mietzins<br />

– theoretisch – im gleichen Maße angehoben werden. In der<br />

Praxis zeigen sich aber meist Fälle, wo beispielsweise der Mietzins<br />

„nur“ nicht gesenkt werden muss. Kalkulatorische Mieten für die<br />

Projektrefinanzierung werden so also eher abgesichert.<br />

Abgesehen von den Betriebskosten – welche weiteren wirtschaftlichen<br />

Vorteile kann Ihre FM-Beratung bringen?<br />

Das kommt darauf an, welches Ziel man mit einer Immobilie verfolgen<br />

will. Meist stellt sich schon von Anfang an oder erst nach ein<br />

38 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Hotel Marriott, Budapest. Nicht nur bei Büroimmobilien<br />

ist PORREAL aktiv. Auch Spezialimmobilien<br />

wie beispielsweise das Hotel Marriott in Budapest<br />

haben bereits von der Beratung profitiert.<br />

Hier bestand die Consultingleistung der PORREAL aus<br />

einer umfassenden energetischen Analyse.<br />

paar Jahren die Thematik, eine Immobilie zu verkaufen. Wir FM-<br />

Consulter sind aber spätestens in der Bauendphase damit beschäftigt,<br />

für den Eigentümer oder Investor die Dokumentation in dem<br />

geforderten Umfang und der vereinbarten Qualität auch tatsächlich<br />

zu bekommen und fortzuführen. Immobiliendeals geht in der<br />

Regel ja eine ausführliche Due Diligence voraus, bei der neben rein<br />

kaufmännischen Aspekten inzwischen auch die technische Due<br />

Diligence eine erhebliche Rolle spielt. Kann nun eine lückenlose<br />

und auf Letztstand gebrachte Immobiliendokumentation vorgelegt<br />

werden, so wirkt sich dies positiv auf den Kaufpreis aus.<br />

Umgekehrt sind Fälle bekannt, wo der Käufer einen zirka zehnprozentigen<br />

Abschlag wegen fehlender und nicht aktualisierter Dokumentation<br />

geltend gemacht hat. Bei Werten von mehreren Millionen<br />

Euro ist das ein häufig unterschätztes Risiko. Facility<br />

Management Consulting unterstützt also von Anfang an lückenlos<br />

durchgeführte Dokumentation in entsprechender Qualität.<br />

Sie bieten auch Unterstützung bei Vertragsgestaltungen in der<br />

Errichtungsphase. Inwiefern?<br />

Bei der Gestaltung von Vertragstexten, zum Beispiel für den Generalübernehmer,<br />

ergeben sich hier meist letztmalig Möglichkeiten,<br />

Forderungen ohne Mehrkosten diesem zu übertragen. Dies betrifft<br />

insbesondere die Dokumentation, das Gewährleistungsmanagement,<br />

Prüfrechte auf der Baustelle durch den Auftraggeber, zu liefernde<br />

Dokumente für Zertifikate, selbstverständlich auch für<br />

Nachhaltigkeit, und so weiter. Wir stellen entsprechende Mustertexte<br />

zur Ver fügung, die dann vom Bauherrn oder seinem Rechtsberater<br />

entsprechend eingepflegt werden können.<br />

Was macht PORREAL zum Partner erster Wahl, wenn es darum<br />

geht, eine Nachhaltigkeitszertifizierung wie LEED, BREEAM oder<br />

ÖGNI/DGNB zu erlangen?<br />

Wir haben vor einigen Jahren erkannt, dass sich etwa 75 Prozent<br />

der Themen dieser Zertifikate mit jenen überschneiden, die wir<br />

schon seit vielen Jahren im Rahmen unserer Beratungen thematisieren.<br />

Es erscheint also nur logisch, dass wir auch hier die<br />

Erfahrung aus dem Betrieb mit den Erfordernissen der Zertifikate<br />

kombinieren. Wir beraten ja deshalb nicht mit einem anderen<br />

<strong>Fokus</strong> auf den Betrieb – meist sind nur die Möglichkeiten bei der<br />

Umsetzung durch die Vorgaben des Zertifikats eingeschränkt.<br />

Sollte unser Kunde noch unschlüssig sein, welches Zertifikat für<br />

seine Immobilie das richtige ist, so können wir ihm mit unserer<br />

Beratung einen von ihm definierten „Mindesterreichungsgrad“ für<br />

alle Zertifikate garantieren. Die eigentliche Zertifikation kann dann<br />

im Anschluss stattfinden.<br />

■<br />

DIE VIER HAUPTASPEKTE DER FM-BERATUNG<br />

DURCH PORREAL<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Optimierter und effizienter Gebäudebetrieb<br />

Betriebskostenoptimierung/-senkung<br />

Gesicherte Verfügbarkeit von aktuellen<br />

Projektinformationen<br />

Sofortige Verfügbarkeit und Vollständigkeit der<br />

Gebäudedokumentation<br />

ZUM UNTERNEHMEN<br />

PORREAL bietet als Full-Service-Provider im<br />

Immobiliengeschäft Dienstleistungen in den Bereichen<br />

Property, Facility- und Assetmanagement sowie<br />

Immobilienconsulting an. Kunden profitieren so von ganzheitlichen,<br />

integrierten und maßgeschneiderten Lösungen<br />

rund um die Immobilie. Die PORREAL-Gruppe ist mit<br />

Standorten in Österreich, Ungarn, Deutschland, Polen,<br />

Tschechien und Rumänien aktiv.<br />

Weitere Informationen: www.porreal.com<br />

PORREAL<br />

EURO PLAZA<br />

A-1120 Wien, Am Euro Platz 2<br />

T +43 50 626-8989<br />

F + 43 50 626 99-8989<br />

office@porreal.com<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 39


F O K U S<br />

UNTERNEHMEN<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

HANSJÖRG PREIMS<br />

BEIGESTELLT<br />

THANNER GES.M.B.H.<br />

SPORTLICH,<br />

DYNAMISCH, EHRGEIZIG<br />

Ein junger Chef voller Energie und hochmotivierte Mitarbeiter halten das Trockenbau-Unternehmen<br />

Thanner weiter auf Erfolgskurs.<br />

Xxxxxxxrth, MBA, Geschäftsführer der Fachgruppe<br />

Wien.<br />

Verfassungsgerichtshof, 1010 Wien Casino Admiral, Prater, 1020 Wien Novomatic Zentrale, Gumpoldskirchen Hotel Royal Palace, 1140 Wien EKZ Gerngross, 1060 Wien<br />

Erfolgreicher Geschäftsführer und<br />

Unternehmer mit Vision: Daniel Thanner<br />

Verfassungsgerichtshof, 1010 Wien Casino Admiral, Prater, 1020 Wien Novomatic Zentrale, Gumpoldskirchen Hotel Royal Palace, 1140 Wien EKZ Gerngross, 1060 Wien<br />

FLEXIBILITÄT, PERFEKTION, INDIVIDUA-<br />

LITÄT. Im Jahr 1987 erkannte der Vater<br />

Erwin Thanner das große Zukunftspotenzial<br />

des Trockenbaus (Leichtbauweise aus<br />

Gipskarton) und gründete die Thanner<br />

Ges.m.b.H. 2008 übertrug er seinem Sohn<br />

Daniel die Geschäftsführung, welcher ab<br />

2001 im kontinuierlichem Aufbau von<br />

neuen Kundenbeziehungen für die Firma<br />

tätig war und somit ein Zeichen für die Zukunft<br />

setzte. Um seinen Slogan „Qualität<br />

hat einen Namen“ gerecht zu werden, besuchen<br />

seine Mitarbeiter jährlich produktund<br />

anwendungstechnische Schulungen,<br />

um auf dem neuesten Stand der Technik,<br />

der Produkte und der internationalen Normen<br />

zu bleiben. Zudem sorgen ein großer<br />

Fuhrpark, eine Lagerfläche von 600 Quadratmetern<br />

und ausreichend motivierte<br />

Mitarbeiter dafür, auf flexible Wünsche der<br />

Kunden promptest reagieren zu können.<br />

Flexibilität ist neben Perfektion und Individualität<br />

auch einer der Kernpunkte der<br />

gelebten Unternehmensphilosophie im<br />

Hause Thanner in Vösendorf, und darauf<br />

ist der Chef auch stolz: „Wir führen nicht<br />

nur Großprojekte durch, sondern auch<br />

prompte Eintagesarbeiten. Wir organisieren<br />

für den Kunden jedes kleinste Detail so,<br />

dass er zufrieden ist. Das ist auch einer der<br />

Gründe, warum wir erfolgreich sind.“ Allem<br />

voran steht Daniel Thanner für Ehrlichkeit,<br />

Termintreue, hohe Qualität sowie kundenfreundlichen<br />

Umgang. Ob Großprojekt<br />

oder Kleinauftrag – Thanner legt höchsten<br />

Wert auf zuverlässige Abwicklung und individuelle<br />

Betreuung. „Ein ,Das geht nicht!‘<br />

gibt es bei uns nicht, es gibt immer einen<br />

Weg und eine Lösung“, so Thanner Daniel.<br />

KOMPLETTLÖSUNGEN AUS EINER<br />

HAND. Ein weiterer Erfolgsfaktor von<br />

40 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Thanner sind maßgeschneiderte Lösungen<br />

aus einer Hand. Daniel Thanner dazu: „Im<br />

Gegensatz zu anderen Trockenbau-Unternehmen<br />

bieten wir Generalunternehmerarbeiten<br />

in kleinem Umfang an. Denn schon<br />

bei einem relativ einfachen Umbau, etwa<br />

Wände aus einem bestehenden Büro entfernen,<br />

braucht es oft dafür fünf Gewerke:<br />

den Bodenleger, der den Boden ergänzt,<br />

den Elektriker, den Maler sowie einen Trockenbauer<br />

und unter Umständen einen<br />

Baumeister, welcher den Estrich ergänzt.<br />

Von uns bekommt der Kunde das alles aus<br />

einer Hand! Wir entfernen die Wand, betonieren<br />

den Estrich aus, ergänzen den Boden,<br />

versetzen die Lichtschalter und erledigen<br />

Malerarbeiten. Somit muss der Kunde<br />

nicht die verschiedenen Gewerke koordinieren,<br />

hat nur einen Ansprechpartner, mit<br />

welchem er einen Termin vereinbart.“<br />

Neben dem klassischen Trockenbau umfasst<br />

das Leistungsportfolio der Thanner<br />

Ges.m.b.H.: abgehängte Decken als Mineralfaser-,<br />

Metall- oder Gipskartondeckensysteme-,Trennwandsysteme<br />

in allen Brandschutzqualifikationen<br />

und bis zu einer<br />

Höhe von zehn Metern herstellbar, Dachausbau<br />

sowie spezielle Brandschutzplatten<br />

in jeder Brandschutzqualifikation, mit denen<br />

Decken, Trennwände, Schächte, Rohrbzw.<br />

Lüftungsverkleidungen oder tragende<br />

Bauteile schnell, sauber und kostengünstig<br />

geschützt werden können. Dabei sind dem<br />

Trockenbau in der Formgebung mittlerweile<br />

keine Grenzen mehr gesetzt – aufgrund<br />

von Fertigteilen und Formteilen,<br />

welche man schon vorab produzieren kann.<br />

QUALITÄT HAT EINEN NAMEN. Qualität<br />

hat einen Namen, Qualität hat ihren Preis.<br />

Der Wettbewerb in diesem Segment sei<br />

allerdings sehr umkämpft, so Daniel Thanner,<br />

man müsse hart gegen Dumpingpreise<br />

ankämpfen. „Aber Gott sei Dank pflegen<br />

wir sehr gute Kontakte und konnten uns<br />

Büroausbau Schottengasse 1,<br />

1010 Wien.<br />

nachhaltig einen guten Namen aufbauen,<br />

sodass man unserer Arbeit vertraut und auf<br />

unsere Qualität setzt.“ Um einen kurzen<br />

Einblick auf eine lange Referenzenliste zu<br />

geben: Novomatic Konzernzentrale in Gumpoldskirchen,<br />

Novomatic Forum (1. Bez.),<br />

Europas größtes Automatencasino Admiral<br />

(2. Bez.), Kaufhaus Gerngross (7. Bez.), das<br />

Hotel Royal Palace (14. Bez.) neben den<br />

Technischen Museum, der Verfassungsgerichtshof<br />

bei der Freyung (1. Bez.) und<br />

viele mehr, berichtet Daniel Thanner.<br />

AKTUELLE STOLZE THANNER-PRO-<br />

JEKTE MIT BEAUFTRAGUNG FÜR<br />

DIE KOMPLETTEN TROCKENBAU-<br />

ARBEITEN: Motel One für IG Immobilien<br />

im 2. Wiener Bezirk in der Ausstellungsstraße<br />

sowie – ebenfalls für IG Immobilien<br />

– die „Campus Lodge“, eine Wohnhausanlage<br />

und Studentenwohnungen neben<br />

dem Stadioncenter. Weiters wurde soeben<br />

ein großes Büroprojekt (ehemalige Zentralsparkasse)<br />

der Signa Holding von Rene<br />

Benko in der Vorderen Zollamtsstraße 13<br />

im 3. Bezirk fertiggestellt.<br />

SEHR HOHES KUNDENNIVEAU. „Für<br />

Novomatic, Signa Holding und IG Immobilien<br />

haben wir schon sehr viel gemacht“,<br />

hebt der motivierte Daniel Thanner hervor.<br />

Zu den weiteren renommierten Thanner-<br />

Kunden zählen die Oesterreichische Nationalbank,<br />

die Immobilienfirmen AMISOLA,<br />

Novoreal und Estrella von Karl Wlaschek<br />

sowie Breiteneder Immobilien, Gerald<br />

Schweighofer – Schweighofer Holzindustrie,<br />

ecoplus – die Wirtschaftsagentur des<br />

Landes Niederösterreich, das Land Niederösterreich<br />

selbst, die Oberbank, die<br />

Raiffeisen Bank, C&A und viele mehr. Auf<br />

diesem hohen Kundenniveau will Daniel<br />

Thanner sein Unternehmen auch in Zukunft<br />

steuern. „Ich bin ehrgeizig und motiviert,<br />

ob ich mein Unternehmen expan-<br />

diere liegt jedoch in den Sternen“, sagt<br />

Thanner, aber das Akquirieren von Kunden<br />

in der Bau- und Immobilienbranche, Architekten<br />

und Projektmanagement möchte er<br />

zielstrebig ausbauen und weiterhin durch<br />

Qualität und Flexibilität überzeugen.<br />

SPORTLICH UND SOZIAL ENGAGIERT.<br />

„Als sportlich begeisterte Familie sind wir<br />

auch Businesspartner des diesjährigen<br />

Fußballmeisters FK Austria Wien und unterstützen<br />

unter anderem regionale Fußballvereine<br />

in den umliegenden Gemeinden<br />

sowie einen Triathlonverein und kleinere<br />

Schwimmvereine.“ Aber auch sozial engagiert<br />

sich Daniel Thanner immer wieder.<br />

Gerne unterstützt er Schulprojekte sowie<br />

bedürftige Familien aus der Umgebung und<br />

spendet für den guten Zweck („Ärzte ohne<br />

Grenzen“, „Seite an Seite“ ...).<br />

LEITSÄTZE, FÜR DIE DER UNTER-<br />

NEHMER DANIEL THANNER STEHT:<br />

■ Leben und leben lassen ...<br />

■ Gemeinsam sind wir stark!<br />

■ Ein Nein gibt es nicht – es gibt immer<br />

eine Lösung!<br />

■ Erfolg ist eine Einstellungssache!<br />

■ Ich setze auf Handschlagsqualität, das<br />

ist wie das Amen im Gebet!<br />

■ Tempo, Tempo, sei schneller als die anderen<br />

– aber bleib ehrlich und steh zu dir selbst!<br />

■ Das Leben ist wie ein Wettlauf: Nur die,<br />

die alles geben, werden vorne dabeisein! ■<br />

Zum Unternehmen<br />

1987<br />

2001<br />

2008<br />

Gründung der Thanner<br />

Gesellschaft m.b.H.<br />

Mit Einstieg durch Sohn Daniel<br />

Thanner Kundenstockerweiterung<br />

Daniel Thanner übernimmt<br />

die Geschäftsführung<br />

Umsatz: 6 Mio. Euro/Jahr<br />

Mitarbeiter: 35,<br />

bei Großprojekten mit<br />

Subunternehmen bis zu 80<br />

Thanner Gesellschaft m. b. H.<br />

A-2334 Vösendorf<br />

Eisgrubengasse 2–6<br />

Tel. +43 (0)1/69 85 222<br />

Fax +43 (0)1/ 69 85 222-99<br />

thanner.gmbh@thanner.at<br />

www.thanner.at<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 41


F O K U S<br />

UNTERNEHMEN<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

GABRIELLA MÜHLBAUER<br />

SHUTTERSTOCK, TPA HORWATH<br />

EIN STARKER PARTNER AUF AUGENHÖHE<br />

KOMPETENZ UND<br />

PROFESSIONALITÄT<br />

TPA Horwath zählt zu den führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />

in Österreich sowie in Mittel- und Südosteuropa. Ein Unternehmen, das den Blick aufs Wesentliche lenkt.<br />

STEUERBERATUNG, WIRTSCHAFTSPRÜFUNG UND UNTER-<br />

NEHMENS BERATUNG. Das sind die Leistungen die TPA Horwath<br />

für seine Kunden erbringt. Allerdings wäre das Wort Partner<br />

angebrachter, denn als dieser sieht sich das zukunftsorientierte<br />

Dienstleistungsunternehmen. Es werden verständliche Lösungen<br />

erarbeitet und die Kunden bei deren Umsetzung begleitet. Dazu<br />

meint die Steuerberaterin Karin Fuhrmann, die unter anderem in<br />

den Bereichen Immobilienwirtschaft, Bauherrenmodelle, Investitions-<br />

und Finanzierungsmodelle berät: „Es ist wichtig, die Anliegen<br />

der Kunden zu verstehen und kreative Lösungen zu finden.<br />

Da von Seiten des Gesetzgebers laufend neue Regelungen vorgesehen<br />

werden, benötigen Unternehmen einerseits Unterstützung<br />

bei der Umsetzung derselben – zum Beispiel AIFM, Compliance,<br />

und so weiter –, aber auch in der Kommunikation mit der finanzierenden<br />

Bank ist oft eine begleitende Beratung sinnvoll und notwendig.“<br />

Aufgrund des Engagements, der Professionalität und der<br />

Umsetzung der Kundenwünsche ist es kein Wunder, dass das<br />

Unternehmen zu den führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />

in Österreich sowie in Mittel- und<br />

Südosteuropa zählt. „Wir beschäftigen rund 450 Mit arbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an elf Standorten in Österreich“, freut sich<br />

Steuerberater Erich Resch, der sich vorwiegend mit Steuerfragen<br />

rund um die Immobilie beschäftigt. Er ist Spezialist für alle Arten<br />

von Immobilienfonds. „In Summe beschäftigt die TPA Horwath<br />

Gruppe in elf Ländern – nämlich in Alba nien, Bulgarien, Kroatien,<br />

Polen, Rumä nien, Österreich, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien<br />

und Ungarn – zirka 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“<br />

Steuerberaterin Ingrid Winkelbauer, die als Spezialistin in der steuerlichen<br />

Beratung von Immobilienfonds und Immobi liengesellschaften<br />

gilt und in diesem Zusammenhang namhafte in- und ausländische<br />

Klienten betreut, ergänzt: „Unsere Unternehmenskultur wird durch<br />

Teamgeist, Respekt und Wertschätzung, Fairness, Offenheit und vieles<br />

mehr geprägt. Das ist unerlässlich bei so einem großen Team. Wir<br />

haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt und die<br />

Rückmeldung bekommen, dass man sich bei TPA Horwath nicht nur<br />

wie ein ,kleines Rädchen‘ in einem großen Getriebe fühlt, sondern<br />

wichtiger Teil des Unternehmens ist. Und das quer durch alle<br />

Positionen. Teamwork ist somit ein sehr wichtiger Bestandteil unserer<br />

Unternehmenskultur. Auch wird die Zusammen arbeit zwischen<br />

verschiedenen Bereichteams gefördert.“<br />

APROPOS IMMOBILIEN. Ein wichtiger Bereich bei TPA Horwath<br />

sind die Leis tungen, die den Immobiliensektor betreffen. So<br />

begleitet das Unternehmen in- und ausländische Investoren im<br />

42 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Karin Fuhrmann berät primär in den Bereichen<br />

Immobilienwirtschaft, Bauherrenmodelle, Investitions-<br />

und Finanzierungsmodelle sowie Umgründungen<br />

und Strukturierung von in- und ausländischen<br />

Transaktionen.<br />

Erich Resch beschäftigt sich vorwiegend mit<br />

Steuerfragen rund um die Immobilie. Er ist Spezialist<br />

für alle Arten von Immobilienfonds und<br />

für die Strukturierung von nationalen und internationalen<br />

Immobilientransaktionen, die steuerliche<br />

Beratung bei Kapitalveranlagungen und die<br />

Beschäftigung mit Privatstiftungen.<br />

Ingrid Winkelbauer kann auf langjährige Erfahrung<br />

im Immobilienbereich verweisen. Sie ist<br />

Spezialistin in der steuerlichen Beratung von<br />

Immobilienfonds und Immobiliengesellschaften<br />

und in der steuerliche Betreuung von Architekten<br />

und Ziviltechnikern.<br />

Rahmen der Investitionsentscheidung. Karin Fuhrmann: „Das<br />

kann entweder die Erstellung einer Prognoserechnung für eine<br />

Vorsorgewohnung sein oder aber die Due Diligence und Ankaufsstrukturierung<br />

bei Ankauf von Immobilienportfolien beziehungsweise<br />

Projektgesellschaften. Ebenso beraten wir Bauträger, Immobilienentwickler<br />

und Initiatoren bei der Strukturierung ihrer<br />

Produkte, etwa Bauherrenmodelle, Anleihen, geschlossene und<br />

offene Immobilienfonds im In- und Ausland.“ Die derzeit am meisten<br />

gefragten Produkte am Immobiliensektor sind die Vorsorgewohnungen,<br />

offene Immobi lieninvestmentfonds und die Bauherrenmodelle.<br />

Und das ist kein Wunder, denn: „Vorsorgewohnungen<br />

bieten den Vorteil, selbst im Grundbuch stehen zu können,<br />

und sichern ebenso wie die anderen Produkte ein wertgesichertes<br />

Zusatzeinkommen. Offene Immobilieninvestmentfonds in Österreich<br />

sind ebenfalls wertbeständig und zeichnen sich durch ihre<br />

jederzeitige Rückgabemöglichkeit aus, wodurch auf kurzfristigen<br />

Finanzbedarf des Anlegers gut reagiert werden kann. Zusätzlich<br />

ist das Produkt sehr stark reglementiert und von den Schwankungen<br />

der Börse unabhängig“, meint dazu Erich Resch. Ingrid Winkelbauer<br />

weiß: „Das Bauherrenmodell ist hingegen eher im Sanierungsbereich<br />

anzutreffen und bietet durch die rasche Absetzbarkeit<br />

von Herstellungs- und Sanierungskosten steuerliche Vorteile.<br />

Zudem stehen – abhängig von den Regelungen im entsprechenden<br />

Bundesland –auch Fördermittel zur Verfügung.“<br />

APROPOS WIRTSCHAFTSWACHSTUM. Die Weltwirtschaftskrise<br />

hatte auf TPA Horwath in Österreich keine Auswirkungen.<br />

Der Bedarf nach Beratung ist ungebrochen hoch. Dazu Karin<br />

Fuhrmann: „Allerdings haben sich zum Teil die Kundenbedürfnisse<br />

geändert. Dem Thema Finanzierung und alternative Finanzierungsmöglichkeiten<br />

wurde mehr Augenmerk geschenkt. Ebenso<br />

haben zum Teil Investitionen in den Ländern Mittel- und<br />

Südosteuropas merklich nachgelassen.“<br />

PERSPEKTIVEN & MEHR. Um den Kunden eine umfassende und<br />

professionelle Betreuung zu gewährleisten, wird bei TPA Horwath<br />

nicht nur Wert auf eine gründ liche Ausbildung gelegt, sondern<br />

die Mitarbeiter finden auch gute berufliche Entwicklungschancen<br />

– und auch jene Freiräume, die eine kontinuierliche Entfaltung<br />

ihrer Persönlichkeit ermöglichen. Erich Resch ist von der Philosophie<br />

des Unternehmens überzeugt: „Bei TPA Horwath einzusteigen<br />

bedeutet für Berufs erfahrene und auch noch nicht so<br />

stark Berufserfahrene, an dem Wachstum eines der größten österreichischen<br />

Steuerbe ratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />

mitzuwirken. Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

vielfältige Karrierechancen. Ebenso können diese von<br />

den unterschiedlichen Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

eines erfolgreichen Unternehmens profitieren. Uns<br />

ist es vor allem wichtig, ein Arbeitsumfeld zu schaffen und anbieten<br />

zu können, in dem man sich wohlfühlt und sich bestmöglich<br />

beruflich entfalten kann.“<br />

■<br />

Information<br />

TPA Horwath<br />

A-1020 Wien, Praterstraße 62–64<br />

Tel. +43 (0)1/588 35-217 -0<br />

www.tpa-horwath.at<br />

www.tpa-horwath.com<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 43


F O K U S<br />

I N T E R V I E W<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

GABRIELLA MÜHLBAUER<br />

FOKUS<br />

ANDROMEDA INNOVATION SOFTWARE SYSTEMS<br />

IMMOBILIEN NACH MASS<br />

VERWALTEN<br />

Branchenspezifische Software ist heutzutage wichtiger denn je – gerade<br />

im Bereich der Immobilienverwaltung erleichtert sie die tägliche Arbeit.<br />

Das Grazer Softwarehaus andromeda hat sich intensiv diesem Thema gewidmet.<br />

HIGH-END-LÖSUNG. Wer jemals mit der Branche Immobilienverwaltung<br />

zu tun hatte, der weiß, wie arbeitsaufwändig und<br />

zeitintensiv es ist, seine Kunden umfassend zu betreuen. Die<br />

Firma andromeda in Graz hat sich auf die Entwicklung individueller<br />

Branchensoftware spezialisiert und setzt bereits seit Jahren<br />

neue Maßstäbe in der Immobilienverwaltung. Dazu meint<br />

die Geschäftsführerin Gabriele Fechter: „Unser Unternehmen<br />

steht für Nachhaltigkeit und trotzdem höchste Flexibilität –<br />

und das von Anfang an. Unsere ganze Software ist so konzipiert,<br />

dass wir jegliche Änderung dem Anwender selbst überlassen<br />

und nicht eingreifen müssen. Wir haben Kunden, die von<br />

Anfang an dabei sind.“<br />

„Unser Unternehmen steht für<br />

Nachhaltigkeit und trotzdem<br />

höchste Flexibilität – und das<br />

von Anfang an.“<br />

Gabriele Fechter, Geschäftsführerin andromeda<br />

DREI PROGRAMME. Möglich wird das Ganze mit drei verschiedenen<br />

Programmen. Etwa andromeda easy, das mittlerweile<br />

zum Klassiker der Immobilienverwaltung gereift ist. „Sämtliche<br />

erforderlichen Abrechnungen für den Mieter, den<br />

Wohnungseigen tümer und den Hauseigentümer können damit<br />

durch geführt werden“, so Fechter. „Selbst die komplizierteste<br />

Mischhausabrechnung kann mit wenigen Arbeitsschritten<br />

exakt erstellt werden. Natürlich passen wir das Programm laufend<br />

an geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen an. Aber<br />

ehrlich gesagt empfehle ich es nur mehr Privatpersonen, die<br />

nicht mehr als ihre eigenen Zinshäuser verwalten möchten. Alle<br />

anderen – die vielleicht irgendwann einmal wachsen und professionell<br />

werden wollen – sind besser mit easy pro light bedient.<br />

Dabei handelt es sich um die High-End-Lösung easy pro, die<br />

allerdings in gewissen Bereichen gesperrt ist. Somit bekommt<br />

jeder Kunde das gleiche Programm – der Profi genauso wie der<br />

Anfänger. Und genauso wie das Unternehmen wächst, wächst<br />

auch die Software modular mit ihm.“<br />

EINFACH EASY. Ein Hauptaugenmerk legt andromeda bei der<br />

Entwicklung der Immobilienverwaltungssoftware auf die einfache<br />

und übersichtliche Bedienbarkeit. „Wir haben im DOS-<br />

Zeitalter mit der Hausverwaltung angefangen, die erste Lösung<br />

jedoch weggeworfen und dann alles unter dem flexiblen Win-<br />

44 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Round Table. andromeda-Geschäftsführerin Gabriele Fechter besuchte das FOKUS-Team am Sitz des Verlages zu einem Expertengespräch.<br />

dows neu gemacht. Das kommt dem Anwender jetzt zugute“,<br />

erinnert sich Fechter. Die Produkte wurden in enger Zusammenarbeit<br />

von Spezialisten aus der Immobilienverwaltung mit<br />

EDV-Experten unter Verwendung modernster Softwaretechnologien<br />

entwickelt. So ergibt sich auch ein harmonisches Zusammenspiel<br />

mit Standardprogrammen wie Microsoft Word, Excel<br />

und Outlook. Dazu Fechter: „Mit unserer Software kann man<br />

ganz einfach den Überblick bewahren und Zeit sparen. Sämtliche<br />

Zahlungsarten werden automatisch verbucht und auch die<br />

Überweisungen des Unternehmens werden automatisch verarbeitet<br />

und an die Bank weitergeleitet. Kurzum – andromeda<br />

managt den Zahlungsverkehr.“<br />

FLEXIBILITÄT IST WICHTIG. Jedes Unternehmen stellt ganz<br />

spezifische Anforderungen an die Software, mit der es arbeitet.<br />

Kein Problem für andromeda, denn: „Ein Großteil unserer<br />

Tätigkeit ist die Individualprogrammierung. Der Kunde kann zu<br />

uns kommen und sagen, er möchte dies und jenes mit dem Programm<br />

tun. Wenn wir die Lösung dafür noch nicht im Programm<br />

haben, wird ein Angebot erstellt und die Lösung speziell<br />

genau für diesen Kunden umgesetzt. Das ist unsere Philosophie<br />

– Individualität, die genau auf die jeweiligen Nutzer zugeschnitten<br />

ist“, so Fechter. „Wenn der Kunde uns zusätzlich auch<br />

erlaubt, das Ganze an andere Nutzer weiterzuverkaufen, dann<br />

wird es natürlich billiger für ihn.“<br />

PROFIS UNTER SICH. Mittlerweile haben sich in Österreich<br />

rund 200 Hausverwaltungen für andromeda entschieden – angefangen<br />

beim kleinen Einmann betrieb bis hin zu großen Unternehmen<br />

wie etwa Spar oder Erste Bank. Fechter: „Sie setzen<br />

zum Großteil die High-End-Lösung von andromeda – easy pro<br />

– zur effizienten Verwaltung und Steuerung von Immobilien<br />

ein, die speziell für große Immobilenverwaltungen entwickelt<br />

wurde und die notwendige Unterstützung zur Verbesserung der<br />

Verwaltung, Wahrung des Überblicks und vor allem zur Steigerung<br />

der Rendite aus den Immobilien liefert.“ Auch im Ausland<br />

ist das Unternehmen bereits aktiv. Etwa in Tschechien, Ungarn,<br />

Italien, Slowenien, Kroatien und Deutschland. Und es gibt auch<br />

eine englische Version, die in Rumänien eingesetzt wird. Fechter:<br />

„Man kann behaupten, dass andromeda easy pro weder<br />

inhalt liche noch geografische Grenzen kennt. Mit den bereits<br />

zusätzlich zu Deutsch implementierten Sprachen Englisch,<br />

Tschechisch, Ungarisch, Slowenisch, Kroatisch und Italienisch<br />

wird die Software im mittel- und osteuropäischen Raum eingesetzt.<br />

Wir arbeiten praxisbezogen, anwenderfreundlich, individuell,<br />

kundenbezogen und flexibel. Das sind unsere Stärken, die<br />

wir immer weiter ausbauen.“<br />

■<br />

KONTAKT<br />

andromeda Software GmbH<br />

Standort Wien: A-1150 Wien, Mariahilfer Straße 196<br />

Standort Graz: A-8020 Graz, Brückenkopfgasse 1<br />

Tel.: +43/316/32 27 58<br />

office@andromeda-software.at<br />

www.andromeda-software.at<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 45


F O K U S<br />

I N T E R V I E W<br />

TEXT ÖGNI, WALTER THOMAS<br />

FOTOS BEIGESTELLT<br />

NACHHALTIGKEIT UND ZERTIFIZIERUNG<br />

DIE 4. REVOLUTION<br />

Im Interview mit dem FOKUS spricht der ÖGNI-Gründungspräsident MMag. Philipp Kaufmann<br />

über den Status quo von Zertifizierungen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit in der<br />

österreichischen Immobilienwirtschaft.<br />

ÖGNI. Die erste Grass-Root-Bewegung<br />

Mit welcher Zielsetzung wurde die ÖGNI 2009 gegründet und<br />

welche Philosophie steckt dahinter?<br />

Kaufmann: ÖGNI ist die erste Grass-Root-Bewegung der Immobilienwirtschaft<br />

und wir haben den Zweck, die Revolution hin<br />

zur Nachhaltigkeit zu gestalten. Für uns sind die Bewusstseinsbildung<br />

und die Erarbeitung der Inhalte zentral, aber darüber<br />

hinaus vertrauen wir auf Zertifizierungssysteme, um Qualitäten<br />

transparent zu machen. Wir bieten mit dem DGNB-Zertifizierungssystem<br />

den Qualitätsführer unter den internationalen<br />

Ratingtools, um Gebäudequalitäten messbar zu machen. Der<br />

Verein ÖGNI war für 125 Gründungsmitglieder im Herbst 2009<br />

aufgrund von drei Leitgedanken notwendig: Internationalität,<br />

46 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


„Wir leben in der goldenen<br />

Zeit der Nachhaltigkeit.“<br />

Nachhaltiges Bauen ist schon lange ein Thema, aber Sie wollen mehr?<br />

Ja, wir wollen mehr, denn die Nachhaltigkeit verlangt nach<br />

MEHR: Aufbauend auf den drei Dimensionen, nämlich der Ökologie,<br />

der Ökonomie und dem Soziokulturellen, sind alle Bereiche<br />

einer Veränderung unterworfen. Aus diesem Grund leben<br />

wir den 3P-Ansatz. Wir bieten demnach ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept<br />

bestehend aus den Produkten, wie Immobilien<br />

oder Baustoffen, aber eben auch den Prozessen und Personen.<br />

Uns ist bewusst, dass ohne die Prozesse keine Veränderung<br />

erfolgen wird. Und hier geht es uns darum, das Zusammenarbeiten<br />

innerhalb eines Unternehmens, aber auch darüber hinaus zu<br />

verändern, um den Zielen der Nachhaltigkeit gerecht zu werden.<br />

Des Weiteren geht es um ethisches Handeln: Wir wollen der<br />

Branche Referenzstandards für ein angemessenes Complianceund<br />

Wertemanagement anbieten. Und natürlich sollen die Personen<br />

befähigt sein, in den Inhalten der Nachhaltigkeit zu denken<br />

und zu handeln.<br />

Warum sind diese Prozesse so notwendig?<br />

Denken Sie an die Textilwirtschaft: Es zählen – zum Glück –<br />

schon lange nicht mehr allein die Ergebnisse, sondern auch der<br />

Weg dorthin. Unsere Gesellschaft will nicht mehr akzeptieren,<br />

nicht zu wissen, wie die Produkte erzeugt beziehungsweise<br />

hergestellt werden. Denken Sie an Bangladesch und den Einsturz<br />

einer Textilfabrik. Auch Apple hat diese Erfahrung bereits<br />

mit seinem Lieferanten machen müssen. Und auch die Immobilienwirtschaft<br />

stellt sich der Verantwortung und handelt wertorientiert.<br />

Philipp Kaufmann.<br />

Immobilienwissenschafter<br />

und Mensch mit Visionen.<br />

Marktkräfte nutzen und „aus der Branche für die Branche“ handeln.<br />

International, da unsere Branche über die österreichischen<br />

Grenzen vernetzt ist und nationales Handeln allein zu wenig ist.<br />

Des Weiteren sollte nicht eine Institution gegründet werden, die<br />

sich ein Geschäft aufbaut, sondern vielmehr sollen die Mitglieder<br />

die Chance erhalten, „green jobs“ zu schaffen und mit den<br />

Herausforderungen der Nachhaltigkeit zukunftssichere Geschäftsmodelle<br />

entwickeln. Das meinen wir mit „Marktkräfte<br />

nutzen“ und auf diesem Weg sind wir bereits mit unseren weit<br />

mehr als 100 Auditoren ein gutes Stück weitergekommen. Zuletzt<br />

war es uns wichtig, dass alle (!) Akteure der Immobilienwirtschaft<br />

– vom Architekten bis zum Nutzer, vom Ingenieur bis<br />

zum Investor – sich in einer Organisation am „runden Tisch“ zusammenfinden,<br />

um aus der Branche für die Branche Inhalte und<br />

Standards zu entwickeln. Mit heute mehr als 300 Mitgliedern<br />

aus allen Bereichen haben wir diese Zielsetzung erreicht und<br />

sind daher die erste Grass-Root-Bewegung.<br />

Gelebte Werte als Basis für ganzheitliche Nachhaltigkeit?<br />

Werte definieren unser Handeln und gerade in Unternehmen<br />

bilden die Werte das Fundament einer Organisation. Aus diesem<br />

Grund haben die ÖGNI-Mitglieder einen Kodex für Wertemanagement<br />

erarbeitet. Zentrale Eckpfeiler sind Fairness, Professionalität,<br />

Integrität und Transparenz.<br />

Nachhaltigkeit wird mit Verzicht verbunden – und ist doch etwas<br />

für Weltverbesserer?<br />

Ganz im Gegenteil: Nachhaltigkeit ist die Chance für gute Manager.<br />

Wir sprechen nicht von Gutmenschen, sondern von gutem<br />

Management. Die 4. Revolution wird unsere Gesellschaft verändern,<br />

wie es bereits die Eisenbahn, die Industrialisierung und der<br />

Einzug des Computers getan haben. Persönlich werbe ich dafür,<br />

diese Veränderung lustvoll und lebensfroh zu gestalten – denn wir<br />

haben die Technologien, das Wissen und können es umsetzen!<br />

Sie müssen sich bewusst sein, dass wir etwa beim Thema CO 2<br />

weltweit die gewünschten Reduktionen bisher nur in Zeiten der<br />

Rezession geschafft haben. Dies kann aber nicht unsere Strategie<br />

sein, und daher wollen wir den Paradigmenwechsel nicht weiterhin<br />

im Chaos – sprich dank des wirtschaftlichen Abschwungs<br />

– passieren lassen, sondern gemeinsam gestalten. Wir sehen die<br />

Möglichkeit, dass die Revolution bei „Design“ zu schaffen ist.<br />

Es wird nicht einfach, aber das Chaos sollten wir verhindern.<br />

Ist die Nachhaltigkeit in der Branche schon angekommen?<br />

Ja und nochmals ja. Wir leben in der goldenen Zeit der Nachhaltigkeit,<br />

sprich wir können vieles von dem umsetzen, wovon Generationen<br />

davor nur träumen konnten. Wir haben die Technologien<br />

und vor allem das Know-how, um Gebäude mit den besten<br />

REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 47


Zertifizierung. Als erstes österreichisches Hotel wurde das<br />

Falkensteiner-Projekt in Bad Leonfelden ausgezeichnet.<br />

Spiegelt sich darin auch ein Gesellschaftstrend wider?<br />

Eindeutig. Wir stellen den Komfort der Nutzer von Beginn der<br />

Planung an in den Mittelpunkt. Wir wollen weg von Gebäuden,<br />

die krank machen – dies wird auch als „Sick Building Syndrom“<br />

bezeichnet – hin zu solchen, welche die Gesundheit fördern beziehungsweise<br />

erhalten.<br />

Das klingt doch alles sehr vielversprechend. Aber welche Vorteile<br />

ergeben sich konkret für den Benutzer?<br />

Blue Buildings verringern den Bedarf an Energie, Trinkwasser<br />

oder Rohmaterial, ohne dabei den Komfort und den Lebensstandard<br />

der Nutzer einzuschränken. Im Gegenteil: Diese werden<br />

sogar dank Baubiologie und permanenter Qualitätssicherung<br />

erhöht und gesichert. Nachhaltigkeit bringt niedrige Bewirtschaftungskosten<br />

und einen langfristig höheren Wert der Immobilie.<br />

Qualitäten zu bauen, um unser Handeln zu verändern. Und die<br />

Branche setzt das auch um: In Österreich gibt es derzeit rund 50<br />

zertifizierte Gebäude, weitere 200 sind allein bei ÖGNI angemeldet<br />

und werden gerade geplant beziehungsweise gebaut. Im Neubau<br />

ist es ein „must have“, sich mit der Nachhaltigkeit zu beschäftigen,<br />

denn der mündige Mieter ist nicht mehr bereit, für<br />

unbestimmte Qualitäten viel zu bezahlen. Wir sprechen davon,<br />

dass wir den Komfort der Nutzer von Beginn der Planung in den<br />

Mittelpunkt stellen. Und mittlerweile ist das Thema auch im Bestand<br />

die zentrale Herausforderung. Als ÖGNI war uns immer<br />

wichtig, dass wir nicht ein weiterer Think Tank sind, der Richtiges<br />

und Gutes denkt, sondern eine Umsetzungsorganisation sind.<br />

Welche Vorreiter gib es hier bereits?<br />

Wir erkennen ganz klar, dass die Branche bereit ist, Verantwortung<br />

zu übernehmen: In Österreich gibt es zahlreiche Leuchtturmprojekte,<br />

also Gebäude, die sich durch deren Qualitäten aus<br />

der Masse abheben. Namhafte Unternehmen machen es vor und<br />

bekennen sich klar zur Nachhaltigkeit: SPAR, REWE, Erste Bank,<br />

STRABAG, PORR, Schachinger Logistik, Raiffeisen evolution,<br />

Energie AG und viele mehr lassen ihre Gebäude von der ÖGNI<br />

nach den internationalen DGNB-Kriterien zertifizieren und leben<br />

bereits heute die Chance, Immobilien nachhaltig zu bauen und zu<br />

bewirtschaften. Beim ethischen Handeln gibt es in Österreich mit<br />

dem Vorreiter CA Immo, dem Makler EHL, Rhomberg Bau, IG<br />

Immobilien oder dem ersten kommunalen Unternehmen IIG aus<br />

Innsbruck Unternehmen, die mit gutem Beispiel voran gehen.<br />

Als Betriebswirt ist für Sie vermutlich die Ökonomie die entscheidende<br />

Dimension – oder?<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit gibt es kein Primat einer Dimen sion.<br />

Alle drei Säulen sind gleichberechtigt. Ich persönlich sehe die Entwicklung<br />

der letzten Jahre dahingehend positiv, da die Bewirtschaftungskosten<br />

der Gebäude verstärkt berücksichtigt werden.<br />

Ich behaupte sogar, dass die Kosten über den Lebenszyklus nunmehr<br />

erstmals berechnet und laufend optimiert werden.<br />

Welchen Stellenwert hat für Sie der Bestand?<br />

Ohne den Bestand bekommen wir die Nachhaltigkeitsziele nicht<br />

gelöst. Der Ziegel, der schon produziert ist, sollte doch möglichst<br />

lange genutzt werden – oder? Genau aus diesem Grunde haben die<br />

Mitglieder der ÖGNI die BlueCARD als Typenschein für den<br />

Bestand entwickelt, um Transparenz zu schaffen. Erst wenn der<br />

Zustand erhoben ist und Verbesserungspotenziale bekannt sind,<br />

beginnt der Kreislauf hin zu einer laufenden Verbesserung. Die<br />

BlueCARD ist ein Management-Tool für die Bewirtschaftung, fürs<br />

Portfolio. Mit der laufenden Anwendung werden wir den Bestand<br />

nachhaltiger machen. Erstmalig auf der Welt sprechen wir hier<br />

von Lebenszyklusrendite, da wir nicht mehr allein die Kosten<br />

berücksichtigen. Und es ist doch schön, wenn wir aus Österreich<br />

heraus internationale Entwicklungen vorantreiben – oder?<br />

Neue Perspektiven. EURO PLAZA Wien.<br />

Warum werden dabei neben der Energieeffizienz und der Nachhaltigkeit<br />

der verwendeten Baustoffe auch soziokulturelle<br />

Aspekte berücksichtigt?<br />

Wir verbringen rund 92 Prozent unseres Lebens in Immobilien.<br />

Da kann es doch nur unser oberstes Ziel sein, dass wir uns darin<br />

auch wohlfühlen! Nachhaltige Gebäude bieten ein Umfeld, in<br />

dem wir gerne arbeiten oder leben wollen. Bei Blue Buildings<br />

werden schädliche Baustoffe vermieden. Wir schaffen so Gebäude,<br />

die glücklich machen!<br />

48 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


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Signifikant. Nachhaltiges Stadtquartier:<br />

VIERTEL ZWEI.<br />

Wie schneiden wir generell bei der Nachhaltigkeit im internationalen<br />

Vergleich ab?<br />

Österreich gehört zweifelsohne zu den Vorreitern der Nachhaltigkeit.<br />

Das waren wir immer schon. Wir können stolz sein auf<br />

unsere Baukultur und unsere Unternehmen, die in CEE und weit<br />

darüber hinaus zu den Pionieren gehören. Begriffe wie Energieeffizienz,<br />

nachhaltiges Bauen oder Passivhaus sind eng mit<br />

Österreich verbunden. Das Thema ist ein Exportschlager beziehungsweise<br />

könnte ein noch viel größerer werden.<br />

Das klingt ja alles sehr positiv, aber ist das Thema nicht für viele<br />

Unternehmen ein Marketing-Gag, sollten wir nicht vielmehr von<br />

„greenwash“ sprechen?<br />

Grundsätzlich besteht schon die Gefahr, dass Unternehmen einfach<br />

mal ein Gebäude aus einem riesigen Bestand zertifizieren und<br />

sich mit einer Aktivität als nachhaltig deklarieren und schmücken,<br />

jedoch sonst nicht viel damit anfangen können. Gerade deshalb<br />

ist für die Mitglieder der ÖGNI das Fundament aus den Werten<br />

und dem ganzheitlichen Konzept wie unserem 3P-Ansatz<br />

wichtig. Denn wenn wir die Prozesse verändert haben und die<br />

Personen von Nachhaltigkeit überzeugt sind, werden die Ergebnisse,<br />

sprich unsere Immobilien, automatisch nachhaltig sein.<br />

Viel wichtiger ist zusätzlich noch der Aspekt der Transparenz und<br />

der Sicherheit, welche ein Zertifikat garantiert. Ich möchte dies<br />

an einem Beispiel verdeutlichen: Wenn heute ein Nutzer weiß,<br />

dass es Immobilien gibt, die gesund machen und solche, die nicht<br />

gut für seine Gesundheit beziehungsweise Produktivität sind,<br />

und er nunmehr dank den Zertifikaten diese Qualitäten schwarz<br />

auf weiß sieht und damit beurteilen kann, bin ich hundertprozentig<br />

von einer Veränderung seiner Entscheidungsfindung überzeugt.<br />

Dieser Nutzer wird sich entweder bewusst für die bessere<br />

Immobilie entscheiden oder die schlechtere in Kauf nehmen,<br />

dafür aber zumindest weniger zahlen wollen. Das Gleiche gilt fürs<br />

ethische Handeln, wo ich persönlich den Partner wähle werde, bei<br />

dem ich weiß, dass Korruption, Bestechlichkeit oder einfach unfaires<br />

Verhalten nicht Teil der Unternehmens-DNA sind.<br />

Wie gehen Sie damit um, wenn ein Bauherr derzeit aus Marketinggründen<br />

zertifiziert?<br />

Wenn das Gebäude gut ist und die Qualitäten unseren hohen Anforderungen<br />

entsprechen, dann ist mir jedes Leuchtturmprojekt<br />

herzlich willkommen – ganz ehrlich! Und wenn dieses Unternehmen<br />

sieht, welche Vorteile es hat, richtig zu handeln, dann wird<br />

er auch dabei bleiben, davon bin ich überzeugt.<br />

Sie sind also voller Zuversicht – und was können wir <strong>2013</strong> von der<br />

ÖGNI noch erwarten?<br />

Als ÖGNI haben wir noch viel vor: Neben den Zertifizierungen<br />

beschäftigen sich die Mitglieder intensiv mit den Inhalten. Wir<br />

haben mit den Expertenkreisen ein Netz geschaffen, aus dem zu<br />

allen relevanten Themen und Fragestellungen Aufgaben erarbeitet<br />

werden, die in Arbeitsgruppen behandelt werden. Diese einzigartige<br />

Vorgehensweise ermöglicht es, dass wir erstmals alle Stakeholder<br />

bei Inhalten integrieren. Alle Vorreiter und Interessenvertretungen<br />

sind eingeladen, sich einzubringen. Wenn dabei ein konkretes<br />

Thema behandelt werden soll, dann gründen wir eine Arbeitsgruppe,<br />

die möglichst zeiteffizient festgelegte Inhalte wie eine Empfehlung,<br />

einen Kodex, ein Positionspapier oder einen Leitfaden<br />

erarbeitet. Derzeit gibt es mehr als 20 Arbeitsgruppen. Beispielhaft<br />

erarbeitet Weatherpark gemeinsam mit der BOKU, der ZAMG und<br />

weiteren Experten eine Empfehlung für das Mikroklima, welches<br />

durch Immobilien beeinflusst ist. Oder: Stefan Artner (Anm.: Dorda<br />

Brugger Jordis) hat eine schlagkräftige Gruppe versammelt, die am<br />

nachhaltigen Mietvertrag für Österreich arbeitet.<br />

n<br />

50 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>


Wiens modernster Office Park<br />

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Das EURO PLAZA am Wienerberg zählt zu den modernsten und erfolgreichsten<br />

Büro-Standorten Wiens. Der Office Park wurde bereits für nachhaltige Planung und<br />

Bauweise prämiert.<br />

www.strauss-partner.com<br />

Bis 2014 werden in der Bauphase 5 weitere 36.000 m 2 hochwertige und nachhaltige<br />

Büroflächen fertig gestellt. Neben den bestehenden Langzeitmietern – darunter<br />

Coca-Cola, Kapsch, L‘Oreal, Hewlett-Packard, Microsoft, Nestlé oder Sony – werden<br />

dann auch 3M und Philips Büros am Wienerberg beziehen.<br />

Entwickelt und vermarktet wird das EURO PLAZA von STRAUSS & PARTNER Development.


Logistik<br />

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Twin City Liner Hafen Wien DDSG Blue Danube WienCont Marina Wien<br />

Menschen verbinden. Güter bewegen.<br />

Der Hafen Wien, bedeutender Umschlagplatz Mitteleuropas, die Central Danube mit dem<br />

Twin City Liner, die DDSG Blue Danube und Tina Vienna, das Kompetenzzentrum für Urban<br />

Technologies & Strategies machen die Wien Holding zu einem der bedeutendsten Logistikunternehmen<br />

Österreichs und zu einem Motor für Wiens Wirtschaft.<br />

facebook.com/wienholding www.wienholding.at<br />

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