Real Estate 2013 - Fokus-Media
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Österreich € 9,– • P.b.b. Verlagspostamt A-1140 Wien • Zlg.-Nr. 06Z036886 M • Sonderausgabe • FOKUS <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> <strong>2013</strong><br />
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F O K U S<br />
REAL ESTATE<br />
LIEBE LESER!<br />
Dr. Alexander Scheuch<br />
Herausgeber<br />
MÄRKTE IM FOKUS. Die Immobilienpreiskurve<br />
steigt national in fast allen Sparten weiter an.<br />
Mit ein Grund dafür sind zu einem eine Angebotsverknappung,<br />
die in Zusammenhang mit<br />
Mangel an verfügbarem Bauland sowie zu<br />
wenig Volumen an neuen Wohnungen zu sehen<br />
ist, zum anderen insbesondere in Ballungsräumen<br />
eine steigende Nachfrage und ein verstärkter<br />
Zuzug. Den Nachfrageanstieg leiten manche<br />
Experten auch aus dem Anlageverhalten bei<br />
Wohnimmobilien in den Städten ab. Lesen<br />
Sie mehr dazu ab Seite 6, wo wir einzelne<br />
Regionen und Bundesländer auch hinsichtlich<br />
des gewerblichen Marktes näher beleuchten<br />
und anhand von Gesprächen mit den zuständigen<br />
Fachgruppenverantwortlichen analysieren.<br />
IMMOBILIEN-INVESTMENTFONDS. Vor dem<br />
Hintergrund der G-20 Beschlüsse im Frühjahr<br />
2009 wurden sämtliche Manager bisher nicht<br />
EU-weit regulierter Fonds, sogenannte Alternative<br />
Investmentfonds-Manager, einer harmonisierten<br />
Regulierung unterworfen, die auf<br />
die Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen<br />
und Regulierungslücken abzielt. Die bis Juli<br />
<strong>2013</strong> vorzunehmende nationale Umsetzung<br />
der Regelung durch ein Gesetz (AIFMG) bleibt<br />
im Detail umstritten und spannend, wie Stephan<br />
R. Eberhardt von Lansky, Ganzger und<br />
Partner in seinem Beitrag ausführt.<br />
NACHHALTIGKEIT. Wir sind der Frage nachgegangen,<br />
ob Zertifikate halten, was sie versprechen.<br />
Zertifizieren statt (Wert) verlieren: Unbestritten<br />
handelt es sich um ein Thema, das<br />
immer mehr Aufmerksamkeit findet. Geht es<br />
aber dabei wirklich um nachhaltige Zertifizierung<br />
oder bloß um einen innovativen kurzfristigen<br />
Marketingansatz, der einfach „trendig“ ist<br />
und sich gut vermarkten lässt? Wir haben in der<br />
vorliegenden Sonderpublikation einen wertfreien<br />
Überblick zu aktuellen Schwerpunkten<br />
und Trends zusammengestellt. Darüber hinaus<br />
werfen wir einen Blick auf den österreichischen<br />
Markt und den Status quo respektive künftige<br />
Herausforderungen der Nachhaltigkeit in der<br />
österreichischen Immobilienwirtschaft.<br />
REVOLUTION ZUR NACHHALTIGKEIT. Die Rolle,<br />
die ÖGNI als erfolgreiche Grass-Root-Bewegung<br />
einnimmt, welchen Stellenwert sie vorlebt<br />
und ob die ganzheitliche Nachhaltigkeit in<br />
der Immobilienbranche überhaupt schon angekommen<br />
ist, beleuchten wir in einem Interview<br />
mit dem Gründungsspräsidenten und Immobilienwissenschafter<br />
Philipp Kaufmann.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen dieser Sonderausgabe wünscht Ihnen Ihr<br />
Dr. Alexander Scheuch<br />
Medieneigentümer, Herausgeber- und Chefredaktionsanschrift ÖWG Werbeagentur und Verlags GmbH, Bergmillergasse 5/Stiege 2/2. DG, A-1140 Wien,<br />
Tel. +43 (0)1/813 03 46-0, office@fokus-media.at, www.fokus-media.at Herausgeber und Geschäftsführer Dr. Alexander Scheuch Verlagsleitung Walter Thomas<br />
Chefin vom Dienst Ingeborg Zauner Grafik MG, André Unger, Leopold Engelmann Office Ingeborg Zauner, Sabine Reiterer Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Dr. Alexander Scheuch, Hansjörg Preims, Walter Thomas, Dipl.-Ing. Peter Matzanetz, Dr. Stephan R. Eberhardt, Gabriella Mühlbauer Anzeigen Wolfgang Schebek,<br />
Sonja Auer, Renate Hofbauer, Sylvia Kalinka, Richard Dubois Druck Friedrich VDV Freier Vertrieb Post AG, FOKUS<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 3
F O K U S<br />
REAL ESTATE<br />
INHALT<br />
MÄRKTE<br />
06 Anhaltender Aufwärtstrend<br />
In fast allen Sparten und Regionen steigt die<br />
Immobilienpreiskurve weiter an. Gegenüber den<br />
Vorjahren allerdings merklich gedämpft, relativiert<br />
Fachverbandsobmann Thomas Malloth.<br />
16 Tempo in CEE wieder aufgenommen<br />
Nach vorsichtigen Jahren des Abwartens sind konkrete<br />
Projekte in Zentral- und Osteuropa wieder in<br />
Fertigstellung oder werden an Investoren verkauft.<br />
Nach dem World Trade Center in New<br />
York und der Deutschen Bank in Frankfurt<br />
gilt nun auch der IZD-Tower in Wien<br />
offiziell als „green office tower.“<br />
20 Wiener Hotelmarkt<br />
Der Wettbewerb um die Gäste wird schärfer –<br />
diese Schlussfolgerung konnte man nach einer<br />
Hoteliersveranstaltung ziehen.<br />
22 Immobilien mit grünem Etikett<br />
Alle wollen „grüne“ Gebäude – und seit ein paar Jahren<br />
gibt es sie auch ganz offiziell mit Zertifikat.<br />
26 Bestandsimmobilien upgraden?<br />
Die Best(and)Immo-Tagung in Wien beschäftigte die<br />
Experten mit der Frage, wie weit eine Sanierung gehen<br />
soll – und ob sie überhaupt sinnvoll ist.<br />
28 Zertifizieren statt (Wert) verlieren<br />
Was eine Zertifizierung kann und was nicht, darüber wird<br />
in Fachkreisen oft und gerne gesprochen.<br />
32 Starke Achse Wien – Berlin<br />
Welche Investments sind derzeit für die Immobilien-Developer<br />
zukunftsweisend? Investitionen in welche Assetklassen?<br />
In welchen Regionen? FOKUS fragte nach.<br />
© Niko Kazakov<br />
36 Immobilien-Investmentfonds<br />
Die Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU zur Regulierung<br />
der Manager aller Fonds soll Wettbewerbsverzerrungen<br />
vermeiden und Regulierungslücken schließen.<br />
4 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
UNTERNEHMEN<br />
38 Maximale Kosteneffizienz durch FM Consulting<br />
DI (FH) Martin Voigt, Head of Consulting bei PORREAL,<br />
argumentiert im FOKUS-Interview mit Zahlen.<br />
40 Sportlich, dynamisch, ehrgeizig<br />
Ein junger Chef voller Energie und hoch motivierte<br />
Mitarbeiter halten das Trockenbau-Unternehmen Thanner<br />
weiter auf Erfolgskurs.<br />
INTERVIEW<br />
44 Immobilien nach Maß verwalten<br />
Gabriele Fechter, GF von andromeda, im <strong>Fokus</strong>.<br />
46 Die 4. Revolution<br />
ÖGNI-Gründungspräsident MMag. Philipp Kaufmann<br />
über den Status quo von Zertifizierungen und Herausforderungen<br />
der Nachhaltigkeit in der österreichischen<br />
Immobilienwirtschaft.<br />
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F O K U S<br />
M Ä R K T E<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
HANSJÖRG PREIMS<br />
SIGNA,TOURISMUS SALZBURG, MEDIENSERVICE ST. PÖLTEN<br />
IMMOBILIEN IN ÖSTERREICH<br />
ANHALTENDER<br />
AUFWÄRTSTREND<br />
In fast allen Sparten und Regionen steigt die Immobilienpreiskurve weiter an. Gegenüber den<br />
Vorjahren allerdings merklich gedämpft, relativiert Fachverbandsobmann Thomas Malloth.<br />
6 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Der Mangel an verfügbarem Bauland erklärt den<br />
Anstieg der Preise für Grundstücke im Land<br />
Salzburg um fast zehn Prozent. In der Stadt Salzburg<br />
ist – auf bereits sehr hohem Niveau – ein weiterer<br />
Anstieg um über zwölf Prozent zu verzeichnen.<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 7
Projekte wie das „Goldene<br />
Quartier“ an den Wiener<br />
Tuchlauben haben eine<br />
neue Preisdimension<br />
aufgestoßen.<br />
WEITERE WERTSTEIGERUNGEN. Der österreichische Immobilienmarkt<br />
steht weiterhin hoch im Kurs, wie aus dem aktuellen<br />
Marktbericht des Immobilienberatungsunternehmens Dr. Max<br />
Huber hervorgeht. Entwicklungstendenzen zeigten sich unter<br />
anderem in der weiteren Wertsteigerung von Immobilien im<br />
Westen Österreichs sowie im Speckgürtel südlich von Wien.<br />
Mag. Thomas Malloth, Obmann des Fachverbandes der Immobilien-<br />
und Vermögenstreuhänder der WKO, umreißt die Situation<br />
bei der Präsentation des aktuellen Immobilienpreisspiegels etwas<br />
vorsichtiger: „In fast allen Sparten und Regionen hält der Aufwärtstrend<br />
weiterhin an, ist aber gegenüber den Vorjahren merklich<br />
gedämpft. Lediglich die Knappheit des Angebots in Salzburg<br />
führt zu einem Ausreißer nach oben.“<br />
WIEN UND UMGEBUNG. Der Wohnungsmarkt in Wien war 2012,<br />
wie schon im Jahr davor, geprägt von Anlegern. „Speziell im ersten<br />
Quartal gab es einen regelrechten Run auf Vorsorgewohnungen“,<br />
so Fachgruppenobmann KommR Michael Pisecky. Hier kam es<br />
auch zu Vorziehkäufen, um noch vor dem Inkrafttreten der Immobilienertragsteuer<br />
Eigentum zu erwerben. Die schon lange dauernde<br />
Krise und das niedrige Zinsniveau führen auch zu einer anhaltend<br />
guten Nachfrage bei Investments in Immobilien sowohl<br />
bei Wohnungen als auch bei ganzen (Zins-)Häusern. Dies und eine<br />
zu geringe Neubauleistung begründet auch die Preissteigerungen<br />
von nahezu zehn Prozent im Wohnbereich (neue und gebrauchte<br />
Wohnungen, Reihenhäuser). Das Luxussegment in Wien hat die<br />
Rekordhöhe von 30.000 Euro pro Quadratmeter berührt. „Projekte<br />
am Hohen Markt, Palais Hansen oder das ,Goldene Quartier‘<br />
haben hier eine neue Dimension aufgestoßen“, so Pisecky. Dies<br />
dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, „dass sich bei den<br />
Eigennutzern eine Preisgrenze von € 300.000 festigt und um diesen<br />
Preis wenig bis kein Angebot verfügbar ist.“ Deshalb könne<br />
8 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
man auch davon ausgehen, dass die Preissteigerung in Zukunft<br />
sehr gedämpft ausfallen werde. Einen zusätzlichen Faktor für diese<br />
Dämpfung sieht Pisecky im Mietmarkt, der die Bewegung der<br />
Eigentumswohnungen bei Weitem nicht mitmache und mit unter<br />
vier Prozent Steigerung deutlich unter der Steigerung bei Eigentum<br />
liege. Auch erscheine der absolute Wert von 9,11 Euro pro<br />
Quadratmeter als sehr glaubwürdig, die immer wieder publizierten<br />
Werte mit weit über 13 Euro seien nur in Nobelbezirken erzielbar.<br />
Der Gewerbemarkt stagniert in Wien konjunkturbedingt auf<br />
niedrigem Niveau. „Der Büromarkt zeigt nach einigen Jahren Stagnation<br />
wieder verheißungsvolle Lebenszeichen“, so Pisecky. In<br />
Wien-Umgebung hat sich laut Dr. Max Huber Klosterneuburg am<br />
besten entwickelt und teilweise Wiener Niveau erreicht. Demnach<br />
erzielten hier Einfamilienhäuser in ausgezeichneten Lagen Preise<br />
bis zu einer Million, Villen sogar bis zwei Millionen Euro. „Klosterneuburg<br />
zählt zu den charmantesten Wohngegenden vor den<br />
Toren Wiens“, sagt Mag. Karin Haider von Dr. Max Huber, „die<br />
immer besser werdenden Verkehrsverbindungen nach Wien und<br />
der einzigartige Charme dieser wundervollen Stadt sichern die<br />
Preisstabilität am Immobilienmarkt auch in Zukunft.“<br />
WIENER ZINSHAUSMARKT. Die Nachfrage am Wiener Zinshausmarkt<br />
bricht nach Recherchen der Wiener Otto Immobilien Gruppe<br />
derzeit alle Rekorde: Das Transaktionsvolumen lag 2012 bei<br />
829 Mio. Euro und damit um 14 Prozent über dem des Vergleichszeitraums<br />
2011 – der höchste Wert der letzten fünf Jahre. Vor<br />
allem im ersten Halbjahr 2012 wurden außerordentlich hohe Umsätze<br />
verzeichnet, bedingt vor allem durch die steuerlichen Änderungen<br />
des Stabilitätsgesetzes. Nach Recherchen der Otto-Experten<br />
ist aktuell in den Regionen innerhalb des Gürtels ein geringes<br />
Ansteigen der Mindestpreise zu beobachten, hier müsse man derzeit<br />
zumindest 1.200 Euro pro Quadratmeter bezahlen. In den<br />
Bezirken außerhalb des Gürtels liegen die Preise demnach durchschnittlich<br />
zwischen rund 900 und 1.600 Euro pro Quadratmeter.<br />
NIEDERÖSTERREICH. Fachgruppenobmann Mag. Georg Edlauer<br />
sowie Paul Edlauer (Vizepräsident IR Immobilienring) haben am<br />
niederösterreichischen Immobilienmarkt folgende Entwicklung<br />
festgestellt: Baugrundstücke in NÖ sind insgesamt um drei Prozent<br />
gestiegen. „Wobei sich die Preisentwicklung an der Stadtgrenze<br />
von Wien auffallend abgeschwächt hat“, so Edlauer, was<br />
möglicherweise auf die ausgereizte Erschwinglichkeit für die<br />
Kauf interessenten in Balance mit der Kaufkraft schließen lasse.<br />
In weiter von Wien entfernten Bezirkshauptstädten wie Mistelbach,<br />
Wr. Neustadt, Tulln waren dagegen noch stärkere Preisanstiege<br />
(im zweistelligen Prozentbereich) zu verzeichnen, wobei<br />
vor allem gute Wohnlagen die Gewinner sind. „Bemerkenswert ist<br />
auch der Bezirk St. Pölten-Land mit einem Plus von mehr als acht<br />
Prozent“, so Edlauer. Aus dieser Entwicklung sei zu schließen,<br />
„dass der Suchradius von Interessenten erweitert wird, wobei Ballungsräume<br />
mit intakter und vollständiger Infrastruktur sowie<br />
mit guten öffentlichen Verkehrsanbindungen in die Bundeshauptstadt<br />
im <strong>Fokus</strong> liegen.“ Bei den Eigentumswohnungen in NÖ sind<br />
es ebenfalls die Städte, die zweistellige Zuwächse aufweisen.<br />
Die Begründung für diese Entwicklung sieht man unter anderem<br />
darin, dass Anleger aufgrund der Preisdynamik bereits auf die<br />
Umlandstädte ausweichen und dort nach noch bessere Renditen<br />
versprechenden Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten. Vor<br />
allem renovierungsbedürftige Wohnungen mit einfachem bis<br />
mittlerem Wohnwert sind aufgrund der niedrigen Einstiegs kosten<br />
gefragt, da bei solchen Wohnungen auch unter Berücksichtigung<br />
notwendiger Instandsetzungskosten die Renditeaussichten besser<br />
sind als bei hochwertigen und damit auch hochpreisigen Wohnungen,<br />
die überwiegend für die Eigennutzung gekauft werden.<br />
„Auch die rückläufigen Baubewilligungen für Eigentumswohnungen<br />
werden in näherer Zukunft dazu beitragen, dass die Wohnungspreise<br />
in Niederösterreich nicht unter Druck geraten“,<br />
prognostiziert Edlauer. Spitzenreiter bei den Preisanstiegen bei<br />
gebrauchten Eigentumswohnungen in mittlerer Qualität sind<br />
Korneuburg und St. Pölten. Auch bei Reihenhäusern mit mittlerem<br />
bis gutem Wohnwert führen St. Pölten und Korneuburg bei<br />
den Preiszuwächsen, die in bestimmten Segmenten fast die<br />
20-Prozent-Marke erreichen. Der Preisanstieg bei den Mietwohnungen<br />
beträgt in Niederösterreich durchschnittlich knapp drei<br />
Prozent. „Höhere prozentuelle Anstiege in Teilmärkten, zum Beispiel<br />
bei gefragten 2-Zimmer-Wohnungen in zentralen Stadtlagen,<br />
bedeuten aber in absoluten Beträgen gesehen immer noch<br />
leistbare Mieten“, betont Edlauer, „etwa für Wohnungen mit<br />
IMMOFOKUS_LZ_BUERO_211.indd 1 06.09.11 14:48
Das Schloss Halbturn,<br />
eine barocke Schlossanlage im Burgenland.<br />
einem mittleren Wohnwert in St. Pölten-Stadt von 4,80 bis 5,20<br />
Euro pro Quadratmeter oder Wohnungen mit einem sehr guten<br />
Wohnwert in St. Pölten-Stadt für 6,90 bis 7,60 Euro. In St. Pölten<br />
mietet man beispielsweise ein Einfamilienhaus günstiger als eine<br />
mittelgroße Wohnung in Wien.“ Bei gewerblichen Immobilien<br />
(Büros, Einzelhandelsflächen) hat sich das durchschnittliche<br />
Preisniveau für Büroflächen und Geschäftslokale in Niederösterreich<br />
kaum verändert. Die Mietpreise für Büros in NÖ liegen selbst<br />
in der höchsten Qualitätsstufe (sehr guter Nutzungswert) mit<br />
wenigen Ausnahmen unter 10 Euro pro Quadratmeter und damit<br />
auf einem weiterhin günstigen Niveau. Die Anforderungen an<br />
Büroflächen sind weiterhin: verkehrsmäßig günstige Lage (gut<br />
erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Individualverkehr),<br />
zeitgemäße, moderne Architektur mit guten Ausstattungsstandards,<br />
verfügbarer Parkraum und zunehmend auch<br />
niedrige laufende Bewirtschaftungskosten.<br />
BURGENLAND. Der burgenländische Fachgruppenobmann Günter<br />
Buchinger konstatiert vor allem eine große Nachfrage nach<br />
Eigentum in den Kategorien Baugrundstücke, Eigentumswohnungen<br />
und Reihenhäuser, die sich in – zum Teil stark – steigenden<br />
Preisen niederschlage. Auch bei den Mietwohnungen ist es<br />
laut Buchinger fast durchwegs zu höheren Preisen gekommen, mit<br />
Ausnahme von Neusiedl am See. Demnach liegen die Preissteigerungen<br />
gegenüber 2012 nicht selten über zehn Prozent. Im<br />
gewerblichen Bereich (Büros und Geschäftslokale) gab es zwar<br />
mehrheitlich ebenfalls Preissteigerungen, „je nach Region aber<br />
unterschiedlich und bei Weitem nicht so ausgeprägt wie in den<br />
übrigen Kategorien“, so Buchinger.<br />
OBERÖSTERREICH. Die Entwicklung des oberösterreichischen<br />
Immobilienmarktes bezeichnet Fachgruppenobfrau Mag. Michaela<br />
Nimmervoll als „sehr ambivalent“. Im Bereich der Anlageobjekte<br />
bei gebrauchten Eigentumswohnungen etwa weist das Preisbarometer<br />
durch die weiter gestiegene Nachfrage im Durchschnitt um<br />
mehr als vier Prozent nach oben, was sich unmittelbar in einer<br />
Erhöhung auch der Mietzinse niederschlägt. Auch bei Reihenhäusern<br />
ist diese steigende Tendenz zu erkennen. Bei Einfamilienhäusern<br />
dagegen ist der Preisanstieg moderat ausgefallen, obwohl<br />
diese nach wie vor als eine der beliebtesten Wohnformen in Oberösterreich<br />
gelten. Für Nimmervoll könnte dies auf einen schrumpfenden,<br />
fast nicht vorhandenen Markt zurückzuführen sein. Bei<br />
Baugründen für Einfamilienhäuser verzeichnen die Bezirke<br />
Gmunden, Kirchdorf a. d. Krems, Rohrbach, Urfahr/Umgebung,<br />
Vöcklabruck und Wels/Land – abweichend vom oberösterreichischen<br />
Durchschnitt, der eine geringfügige Preissteigerung von<br />
2,93 Prozent aufweist – in guten und sehr guten Wohnlagen Preissteigerungen<br />
zwischen 9 und 19 Prozent. Ausgehend von einem<br />
schon hohen Niveau beträgt der Preisanstieg in Linz Stadt wiederum<br />
7,2 Prozent. Einbrüche vermeldet die OÖ-Fachobfrau bei<br />
Geschäftslokalen und Betriebsgrundstücken. Der Preisrückgang<br />
bei Grundstücken für Betriebsansiedelungen – vor allem in guten<br />
Lagen in den Bezirken Kirchdorf (–19,7 %) und Vöcklabruck<br />
(–14,3 %) bzw. Schärding (–17,5 bis –19 %) – spiegle die aufgrund<br />
der nach wie vor anhaltenden gedrückten Stimmung zu beobachtende<br />
Zurückhaltung bei Expansionen wider, so Nimmervoll.<br />
Nur in einzelnen Bezirken (Linz/Land +9,5 %, Eferding +16,7 %<br />
und Steyr/Stadt +10,4 %) erleben Betriebsgrundstücke in besten<br />
Lagen einen Preisanstieg.<br />
WEITGEHEND STAGNIEREND ZEIGT SICH DER BÜROMARKT<br />
IN OBERÖSTERREICH. Im Zentralraum habe es zwar geringfügige<br />
Preiskorrekturen in Bestlagen gegeben, „berücksichtigt<br />
man dabei aber die für 2012 errechnete Inflationsrate von 2,4 Pro<br />
10 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
zent, so ist erkennbar, dass sich der Büromarkt wenig bewegt“, so<br />
Nimmervoll. „Auch die Preissituation bei Geschäftslokalen spiegelt<br />
die nach wie vor schwächelnde Konjunktur wieder. Der tendenzielle<br />
Preisverfall trifft vor allem Ia-Lagen in ganz Oberösterreich.<br />
Diese Tendenz setzt sich in einzelnen Bezirken auch in<br />
einem Preisabschwung in Ib-Lagen und Nebenlagen fort.“<br />
SALZBURG. „Auffällig ist, dass in einem sehr engen Markt ein<br />
höheres Transaktionsvolumen zu verzeichnen war, die Preise sind<br />
praktisch durchgängig“, berichtet Fachgruppenobmann Mag.<br />
(FH) Dr. Gerald Hubner aus Salzburg. Ein Umstand zeigt sich in<br />
Salzburg besonders konstant: der Mangel an verfügbarem Bauland.<br />
Dies erklärt auch den Anstieg der Preise für Baugrundstücke<br />
im Land Salzburg um fast zehn Prozent, in der Stadt Salzburg ist<br />
– ausgehend von einem bereits ohnehin hohen Niveau – ein weiterer<br />
Anstieg um mehr als zwölf Prozent zu verzeichnen. Bedingt<br />
durch sehr hohe Grundstückspreise in der Stadt Salzburg, weichen<br />
Gewerbebetriebe zunehmend in die Umlandgemeinden und die<br />
Bezirkshauptstädte aus, damit steigen auch dort fast durchgängig<br />
die Preise. Bei Eigentumswohnungen im Erstbezug ist die Neuproduktion<br />
im Bundesland Salzburg seit Jahren erstmals wieder<br />
höher als in den Vorjahren. Trotzdem sind durchwegs gestiegene<br />
Preise zu verzeichnen, die größte Preissteigerung zeigt die Stadt<br />
Salzburg in sehr guten Lagen mit einem Plus von mehr als zwölf<br />
Prozent. Auch gebrauchte Eigentumswohnungen und Reihenhäuser<br />
sind in Salzburg sehr gefragt, die Preise damit – fast überall –<br />
gestiegen. Bei Einheiten in weniger guten Wohnlagen war der<br />
Preisanstieg am deutlichsten – „ein klares Indiz dafür, wie eng der<br />
Markt derzeit ist“, so Hubner. Wer in Salzburg ein Einfamilienhaus<br />
sucht, trifft auf ein nur sehr schmales Angebot. Das führt<br />
fast überall zu einem Anstieg der Preise, einen zweistelligen Prozentzuwachs<br />
zeigen die guten und sehr guten Lagen in der Stadt<br />
Salzburg. Qualitativ hochwertiger Wohnraum ist auch in Miete<br />
teuer, wie die bereits hohen Mietzinse zeigen. Ein relevantes<br />
Potenzial für Mietzinssteigerungen ist laut Hubner aber nicht<br />
mehr festzumachen, in einigen Bereichen stagnieren die Preise<br />
oder sind sogar rückläufig. Die Marktnachfrage nach Büroflächen<br />
ist im Land Salzburg nach wie vor konstant vorhanden, es gibt<br />
kaum Leerstand, die Mietpreise sind großteils stabil. Potenzial<br />
nach oben hat der Pongau in mittleren bis guten Lagen gezeigt.<br />
Die vielfältige Geschäftsstruktur Salzburgs bietet umfangreiche<br />
Möglichkeiten. Die klassischen Lagen in der historischen Salzburger<br />
Altstadt sind nach wie vor durchaus begehrt, wobei nur die<br />
wirklich prominenten Lagen wie Getreidegasse, Residenzplatz<br />
oder der Alte Markt Spitzenpreise erzielen und auch hier eine Seitwärtsbewegung<br />
auf sehr hohem Niveau zu beobachten ist.<br />
TIROL. In Tirol stellte Fachgruppenobmann Dr. Robert Moll gemeinsam<br />
mit Arno Wimmer fest, dass vor allem die Grundstückspreise<br />
für Einfamilienhäuser mit Ausnahme des Bezirks Landeck<br />
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Spitzenreiter in NÖ bei den Preisanstiegen bei gebrauchten Eigentums wohnungen<br />
in mittlerer Qualität: Korneuburg und St. Pölten (im Bild).<br />
durchwegs gestiegen sind. Die Steigerungen waren zum Teil<br />
moderat, in guten und sehr guten Wohnlagen aber überwiegend<br />
überproportional. Von dieser Steigerung waren insbesondere der<br />
Zentralraum Innsbruck und der Raum Kitzbühel betroffen, wobei<br />
Kitzbühel als besonderer Immobilienmarkt zu betrachten ist. Die<br />
Preise für Eigentumswohnungen im Erstbezug sind im Raum<br />
Innsbruck, Innsbruck-Land und in den östlichen Bezirken überproportional<br />
gestiegen, im Zentralraum von Innsbruck moderater,<br />
in den westlichen Bezirken nur geringfügig und zum Teil auch<br />
gefallen. Die Region Kitzbühel verzeichnete erhebliche Preissteigerungen.<br />
Insbesondere 1- und 2- Zimmer-Wohnungen oder<br />
Wohnungen, die zur Anlage dienen, haben preislich stärker zugelegt.<br />
Christian Labbé, Dr. Max Huber <strong>Real</strong>büro in Kitzbühel: „Es<br />
gilt nach wie vor – Kitzbühel hat Sonderstatus. Die Nachfrage ist<br />
weiterhin auf hohem Niveau vorhanden. Durch die Euro-Krise hat<br />
Kitzbühel besonders stark profitiert. Allerdings ist zurzeit eine<br />
Seitwärtsbewegung feststellbar.“ Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen<br />
in Tirol waren die Preissteigerungen laut Fachgruppenobmann<br />
Moll mit wenigen Ausnahmen unter jenen für Eigentumswohnungen<br />
im Erstbezug: im Zentralraum von Innsbruck<br />
eher moderat, in einzelnen Bezirken, insbesondere in Kitzbühel,<br />
überproportional. Bei den Reihenhäusern haben sich die Preise<br />
unterschiedlich entwickelt. Es waren sowohl moderate Preissteigerungen<br />
als auch erhebliche Preissteigerungen, geringe Preissenkungen<br />
bis erhebliche Preissenkungen festzustellen. Die unterschiedlichen<br />
Entwicklungen waren vornehmlich von der Region<br />
und auch vom Wohnwert abhängig. Unterschiedliche Preistendenzen<br />
gibt es auch bei den Einfamilienhäusern. Wobei mit wenigen<br />
Ausnahmen die Preissteigerungen eher moderat verlaufen sind,<br />
andererseits aber auch – abhängig von der Region und vom Wohnwert<br />
– unterschiedliche Preissenkungen festzustellen waren. Die<br />
Mietpreise sind im Zentralraum Innsbruck Stadt und Innsbruck-<br />
Land moderat und etwas überproportional gestiegen, im Raum<br />
Kitzbühel durchwegs stark überproportional. In mehreren Bezirken<br />
waren aber auch geringe, bis zum Teil auch erhebliche Preisreduktionen<br />
festzustellen. Die Büromieten haben sich in Tirol sehr<br />
unterschiedlich entwickelt. Im Zentralraum Innsbruck-Stadt und<br />
Innsbruck-Land sind die Mietpreise geringfügig gestiegen, in manchen<br />
Bezirken aber auch erheblich, und in wenigen Bezirken sind<br />
auch Preisreduktionen festzustellen. Die unterschiedliche Entwicklung<br />
ergibt sich unter anderem aus der unterschiedlichen<br />
Nachfrage- und Angebotssituation in den einzelnen Regionen.<br />
Die Mieten für Geschäftslokale haben sich sehr unterschiedlich<br />
entwickelt. In Innsbruck-Stadt sind die Preise durchwegs in allen<br />
Lagen nur sehr moderat gestiegen. In den anderen Bezirken, mit<br />
Ausnahme Kitzbühel, sind die Preise leicht bis leicht überproportional<br />
gestiegen, zum Teil aber auch stark gesunken. Die Preise für<br />
Betriebsgrundstücke haben sich regional sehr unterschiedlich entwickelt.<br />
Im Bereich Innsbruck, Innsbruck-Land und in den östlichen<br />
Bezirken war durchwegs eine Preissteigerung festzustellen,<br />
während in den westlichen Bezirken vornehmlich ein Preisrückgang<br />
zu verzeichnen war.<br />
VORARLBERG. In Vorarlberg sind die Preise für Immobilien stark<br />
gestiegen. Die Ursachen sind laut Fachgruppenobmann Mag.<br />
Elmar Hagen die Angst vor einem Untergang des Euro und die seit<br />
30 Jahren fast unveränderte Baugrenze. „In diesem seit mehr als<br />
30 Jahren unveränderten Gebiet wurden inzwischen Zehntausende<br />
Wohneinheiten gebaut. Zusätzlich zu diesen Ursachen<br />
ermöglichen niedrigste Zinsen die Finanzierung und damit den<br />
12 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Kauf sowie die Vermietung“, so Hagen. Dr. Max Huber zählt Vorarlberg<br />
jedenfalls zu den TopRegionen Österreichs. Mietwohnungen<br />
in sehr guten Lagen erzielten demnach durchschnittlich 9,05,<br />
in guten Lagen durchschnittlich 7,65 Euro. Lech am Arlberg war<br />
mit einem Höchstpreis von 17.500 Euro pro Quadratmeter der<br />
Spitzenreiter. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei<br />
Eigentumswohnungen in ausgezeichneten Lagen belief sich laut<br />
Dr. Max Huber auf beachtliche 10.785 Euro, in guten Lagen immerhin<br />
noch 7.107 Euro im Schnitt. „In Anbetracht des durchschnittlichen<br />
Verkaufspreises von 2,1 Millionen Euro für Häuser<br />
in TopRegionen stellt Vorarlberg eine der teuersten Wohngegenden<br />
Österreichs dar“, so Dr. Max Huber. St. Anton am Arlberg<br />
konnte beim Hausverkauf bis zu 1,75 Mio., bei der Veräußerung<br />
von Villen bis zu 2,75 Mio. Euro erlangen. Am Villenmarkt konnte<br />
im Vorjahr ein Spitzenwert von 6 Mio. Euro für ein Objekt in Lech<br />
am Arlberg erzielt werden.<br />
KÄRNTEN. Aus Kärnten berichtet Mag. Michael Fohn, Obmann<br />
der Kärntner Immobilientreuhänder, bei Gewerbeimmobilien und<br />
Büros durchwegs ein Plus in Klagenfurt, Villach und Spittal und<br />
teilweise in Wolfsberg. In den übrigen Bereichen sei es durchwachsen.<br />
Bei den Wohnimmobilien zeichne sich durchwegs ein Plus ab,<br />
abgesehen von einigen Ausnahmen (zum Beispiel Völkermarkt,<br />
teilweise Hermagor). Die Gesamtimmobiliensituation habe sich<br />
erholt und erhole sich langsam und stetig, so Fohn. In den von<br />
Dr. Max Huber im Raum Klagenfurt und Villach erhobenen Regionen<br />
erzielten die Ortschaften Velden, Pörtschach und Krumpendorf<br />
entlang des Wörthersees besonders hohe Marktwerte. Das<br />
südlichste Bundesland habe sich im Vorjahr bei Mietwohnungen<br />
mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 8,47 bis 10,8<br />
Euro je nach guter oder ausgezeichneter Lage weiterhin gut entwickeln<br />
können, heißt es weiter. Am Eigentumswohnungsmarkt<br />
wurden exzellente Lagen wie die WörtherseeRegion mit 4.320<br />
Euro pro Quadratmeter und gute Lagen mit durchschnittlich<br />
3.000 Euro beziffert. Häuser in TopRegionen wurden um 300.000<br />
bis 900.000 oder im Schnitt 544.440 Euro veräußert, Spitzenwerte<br />
mit 1 Mio. Euro erzielten Villen am Wörthersee in zweiter<br />
bis vierter Reihe. Für Villen mit Uferanbindung bewegten sich die<br />
Preise zwischen 5 und 10 Mio. Euro.<br />
STEIERMARK. „Der steirische Immobilienmarkt war 2012 noch<br />
immer von einer sehr guten Nachfrage am Wohnungsmarkt,<br />
natürlich mit Schwerpunkt in Graz und nähere Umgebung, gekennzeichnet“,<br />
berichtet Ing. Gerald Gollenz, Fachgruppenobmann<br />
Steiermark. Der Preisanstieg im Neubau ist dabei jedoch<br />
mit Ausnahme des Bezirks Murtal weniger hoch ausgefallen als in<br />
den Vorjahren. Die gebrauchte Eigentumswohnung ebenfalls speziell<br />
in Graz ist weiter sehr gefragt und verzeichnet auch einen<br />
überdurchschnittlichen Preisanstieg. Der Anstieg der Wohnungsmieten<br />
ist naturgemäß in jenen Regionen, wo auch das Arbeitsangebot<br />
stimmt, höher als in der restlichen Steiermark. Die Preise<br />
für Einfamilien und Reihenhäuser zeigen seit Jahren einen gleichbleibenden<br />
Trend mit leichten Korrekturen. Der Gewerbemarkt ist<br />
sowohl bei den Liegenschaftspreisen mit Ausnahme des Bezirks<br />
Liezen als auch bei den Büro und Geschäftsmieten auf konstant<br />
niedrigem Niveau im Vergleich zu anderen Regionen in Österreich,<br />
wobei speziell in den Bezirken Leibnitz, Liezen und Murtal ein<br />
Anstieg zu erkennen ist. Laut Analyse von Dr. Max Huber beliefen<br />
sich die durchschnittlich erzielbaren Mietpreise in der Steiermark je<br />
nach Lage auf 7,28 bis 9 Euro pro Quadratmeter, wobei die Höchstpreise<br />
die Hauptstadt Graz und Umgebung aufweisen. Eigentumswohnungen<br />
konnten in Bestlagen wie St. Leonhard oder Geidorf<br />
um durchschnittlich 3.200 Euro und in guten Lagen um 2.900<br />
Euro pro Quadratmeter verkauft werden. Während Häuser in<br />
ausgezeichneten Lagen durchschnittlich um 400.890 Euro und<br />
in guten Lagen um 286.350 Euro den Eigentümer wechselten,<br />
erzielten Villen 763.420 Euro im Schnitt. Die Spitzenwerte bei<br />
Häusern betrugen 1 Mio. Euro (St. Leonhard und Geidorf), bei<br />
Villen 2 Mio. Euro am Rosenberg im Bezirk Geidorf.<br />
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Landeshauptstädte für sich, hält der Aufwärtstrend an. In vielen<br />
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Am Villenmarkt konnte in Lech am Arlberg im Vorjahr ein Spitzenwert von 6 Millionen Euro für ein Objekt erzielt werden. <br />
Landeshauptstädten sind die Preise in allen Segmenten gestiegen,<br />
in den anderen gab es allerdings auch nur wenige und ganz<br />
geringfügige Ausreißer. In Salzburg gab es die höchsten Preissteigerungen<br />
– im Durchschnitt mit mehr als 10,91 Prozent. Mit<br />
einem Plus von 14,09 Prozent gab es die höchsten Zuwächse bei<br />
gebrauchten Eigentumswohnungen, die durchschnittlich 2.945<br />
Euro pro Quadratmeter kosten. Aber auch bei Einfamilienhäusern<br />
(+12,2 Prozent) und Baugrundstücken (+12,13 Prozent)<br />
zogen die Preise an. Im Vergleich sind in der Stadt Salzburg die<br />
Baugrundstücke mit durchschnittlich 865 Euro pro Quadratmeter<br />
am teuersten. Schon mit deutlichem Abstand folgt Linz<br />
mit einer durchschnittlichen Steigerung von 4,52 Prozent. In<br />
Linz sind vor allem die Preise für Baugrundstücke mit 7,49 Prozent<br />
deutlich gestiegen. Auf Platz 3 liegen fast gleichauf St. Pölten,<br />
wo die Immobilienpreise im Durchschnitt um 4,20 Prozent<br />
durchgestiegen sind, und Innsbruck mit einer Steigerung von<br />
4,13 Prozent. Eine sehr ähnliche Entwicklung zeigen Graz mit<br />
plus 3,88 Prozent und Klagenfurt mit plus 3,3 Prozent. Auf sehr<br />
hohem Niveau gab es in Bregenz (+1,88 Prozent) und Wien<br />
(+1,77 Prozent) nur geringere Steigungen. Als einzige Landeshauptstadt<br />
verzeichnet Eisenstadt mit minus zwei Prozent einen<br />
leichten Rückgang.<br />
HOTELMARKT: „ZU NIEDRIGE PREISE.“ Laut Michael Widmann,<br />
Managing Partner von PKF hotelexperts, ist Österreich<br />
ist eines der wenigen Länder weltweit, die am Hotelmarkt eine<br />
gleichbleibende, relativ positive Entwicklung bei Angebot und<br />
Nachfrage haben. Beides steige, aber nur in geringen Maßen.<br />
Österreich habe prinzipiell einen sehr stabilen Hotelmarkt mit relativ<br />
geringen Schwankungen. „Das gilt für ganz Österreich, für<br />
Wien aber doch noch stärker“, so Widmann. Auch das Auslastungsniveau<br />
sei ein relativ gutes. Allerdings sei das vorherrschende<br />
Preisniveau am österreichischen Hotelmarkt relativ niedrig.<br />
„Ungesund niedrig, vor allem in der Ferienhotellerie, aber auch<br />
in der Stadthotellerie“, meint Widmann doch einigermaßen besorgt,<br />
der „ein wirklich nachhaltiges Problem“ darin sieht, dass die<br />
Gäste immer mehr erwarten würden, vor allem in den Ferienhotels,<br />
Stichwort Spa-Bereiche, aber keiner sei bereit, auch adäquate<br />
Preise dafür zu zahlen. In London beispielsweise nähme man es als<br />
Selbstverständlichkeit hin, 250 Euro für eine Übernachtung zu<br />
zahlen, in Wien dagegen könne man dagegen nicht einmal 200<br />
Euro verlangen – ganz zu schweigen von den Preisen im Luxusbereich.<br />
Spitzenhotels in Paris hätten einen durchschnittlichen Preis<br />
von etwa 1.000 Euro, während die Spitzenwerte in Österreich bei<br />
einem Drittel dessen lägen. Einen weiteren Grund für die relativ<br />
niedrigen Preise sieht Widmann in der „enormen“ Konkurrenz. Es<br />
gebe ein sehr großes Angebot von qualitativ hochwertigen Hotelbetrieben,<br />
und die würden von immer mehr preisbewussten Kunden<br />
natürlich genau miteinander verglichen. „Wir haben in Österreich<br />
ein enorm hohes Qualitätsniveau“, so Widmann, „ich würde<br />
sagen, im Durchschnitt das höchste in Europa“, gleichzeitig aber<br />
hätten die Hoteliers es versäumt, eine diesen Mehrleistungen entsprechend<br />
aktivere Preispolitik zu machen, gerade in der Ferienhotellerie<br />
mit großen Spa-Landschaften.<br />
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14 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
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Nach vorsichtigen Jahren des Abwartens sind konkrete Projekte in Zentral- und Osteuropa<br />
wieder in Fertigstellung oder werden erfolgreich an Investoren verkauft. Aus heimischer Sicht sind<br />
vor allem maßstäbliche oder mit vereinten Kräften angegangene Projekte zum Erfolg bestimmt.<br />
Bukarest. Der Sky Tower wurde im Dezember 2012 von<br />
Raiffeisen evolution im Auftrag der Raiffeisen Properity<br />
International GmbH fertiggestellt.<br />
16 FOKUS I I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
DAS LICHT AM ENDE DES TUNNELS. Es gibt sie wieder, jene<br />
Perspektive, aus welcher der CEE-Raum in glanzvollem Licht erstrahlt.<br />
Im Mai war in Wien ein „Investors Meeting“ über die<br />
Bühne gegangen, wo sich die wichtigsten Akteure des europäischen<br />
Teilmarktes aus Deutschland, Österreich und Großbritannien<br />
über die Lage austauschten. Ein Resümee war, dass CEE<br />
„Fortschritte macht“ und wieder Kapital und Investoren anzieht.<br />
Liest man die Gründe nach, so würde es bei Finanzierungen wieder<br />
Erleichterungen geben und die Ertragsaussichten seien im<br />
Vergleich zum momentan dominierenden Sicherheitsdenken im<br />
Euro-Raum vielversprechender. Euro-Währungsdiskussionen<br />
fallen hier dank lokaler „Ostwährungen“ weg, und so gesehen<br />
stellt sich das viel zitierte Währungsrisiko auf einmal in anderem<br />
Licht dar. Der Investitionsbericht des Analysten Cushman &<br />
Wakefields für das erste Quartal des Jahres signaliserte für die<br />
führenden CEE-Märkte auch einen leichten Aufwärtstrend, was<br />
das Investitionsvolumen im 5-Jahres-Vergleich betrifft. Knapp<br />
unter einer Milliarde Euro war hier in Polen, Tschechien, Slowakei,<br />
Ungarn und Rumänien mit Gewerbeimmobilien umgesetzt<br />
worden, das meiste davon an Büroflächen.<br />
BIG SALES. Im aktuellen Quartal hat die Immofinanz AG das als<br />
profitabel geltenden Silesia City-Center-Einkaufszentrum in<br />
Katowice an ein Konsortium unter Führung der Allianz Versicherung<br />
verkauft. Dem Käufer war das Shoppingcenter 412<br />
Mio. Euro wert, was den beschriebenen Trend bestätigt. Für die<br />
an der Wiener und Warschauer Börse notierte Immofinanz-<br />
Gruppe findet damit eine langjährige Erfolgsgeschichte ihr<br />
Happy-End. Für die österreichischen Investoren war der osteuropäische<br />
Raum ja immer auch Hoffnungsraum, und das ist er<br />
anscheinend geblieben, wenn auch zum Teil notgedrungenerweise.<br />
„Für uns sind die neuen Hoffnungsmärkte auch die alten“,<br />
meinte Ernst Vejdovszky, Vorstand der S-Immo AG, und wollte<br />
damit im Rahmen der letzten „<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Circle“-Veranstaltung<br />
bei einem Verkaufsszenario von möglichen Verlusten absehen.<br />
„Hier sehen wir das größte Potenzial und hier haben wir auch<br />
enormes Expertenwissen und Möglichkeiten, unsere Projekte<br />
umzusetzen“, legte bei der Gelegenheit auch Franz Jurkowitsch,<br />
Vorstandsvorsitzender der Warimpex Finanz- & Beteiligungs<br />
AG, seine langfristige Interessenlage dar. „Rein, raus ist für uns<br />
keine Option. Wir bleiben auf unseren Märkten aktiv“, lautet<br />
auch die Devise von Markus Neurauter, Geschäftsführer bei<br />
Raiff eisen evolution project development GmbH, die er auf einer<br />
Fachmesse gegenüber dem FOKUS kundtat.<br />
KLEIN, ABER FEIN. Gesagt getan – und nun sind auch wieder<br />
Projektentwicklungen von mittlerer Größe da, die auf den Märkten<br />
im CEE-Raum landen. Als Totalunternehmer realisiert beispielsweise<br />
Raiffeisen evolution im Auftrag der Raiffeisen Property<br />
Holding International (RPHI) derzeit im Norden Bukarests<br />
unter anderem das höchste Gebäude Rumäniens, den Sky Tower.<br />
Die Quartierentwicklung Floreasca City Center, zu welcher der<br />
Turm gehört, war zuvor an die RPHI verkauft worden. Hier wird<br />
die Raiffeisen Bank Rumänien (RBRO) ihr neues Headquarter<br />
einrichten. In direkter Nähe sind auch die Bauarbeiten zum<br />
Shopping- und Entertainment-Center Promenada im Gange. Mit<br />
dessen Eröffnung könne Ende <strong>2013</strong> gerechnet werden. Dort seien<br />
auch schon etwa 50 Prozent der Flächen an namhafte internationale<br />
Wiederverkäufer vermietet worden. Das „Leninsky Prospekt<br />
119“ ist eine weitere Baustelle beim heimischen Projektentwickler<br />
Raiffeisen evolution, der heuer sein zehnjähriges<br />
Bestehen feiert. Ein Büro- und Hotelprojekt namens „San Gally<br />
Park“ ist außerdem in St. Petersburg in Umsetzung. Sich abzuheben<br />
von anderen Angeboten sei auf dem russischen Markt laut<br />
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Projektbetreiber Raiffeisen evolution sinnvoll. Mit dem „Blue<br />
Building-Zertifikat“ will man das seitens des Unternehmens berücksichtigt<br />
wissen und sich innovativ präsentieren. „Die Gültigkeit<br />
einer solchen Auszeichnung trägt bestimmt zum Erfolg unseres<br />
Projekts bei, da ,grüne‘ Gebäude immer mehr an Popularität<br />
in Russland gewinnen und wir auf diesem Gebiet unter den Vorläufern<br />
sind“, meint Nicolaus Helletzgruber, der örtliche Verkaufsleiter.<br />
Mit fünf Millionen Einwohnern sei St. Petersburg<br />
nicht nur die zweitgrößte Stadt in Russland, sondern auch die<br />
viertgrößte Stadt Europas, was Anlass zur Hoffnung gäbe. Der<br />
Investor verspricht sich, dass die nördlichste Großstadt der Welt<br />
zum attraktivsten Wirtschaftsstandort der Hemisphäre wird.<br />
Bei dem angesprochenen Projekt wird ein ehemaliges Industriegelände<br />
mit unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden nach<br />
dem Mixed-use-Ansatz entwickelt.<br />
MIT VEREINTEN KRÄFTEN. Bei einem anderen Vorhaben in<br />
St. Petersburg, der Airportcity, ist ein österreichisches Joint Venture<br />
bestehend aus CA Immo AG, UBM <strong>Real</strong>itätenentwicklung<br />
AG und Warimpex Finanz- & Beteiligungs AG am Werk. Die erste<br />
Projektphase ist dort abgeschlossen und eine Vollvermietung an<br />
eine Gazprom-Tochter wird seitens der Projektbetreiber vermeldet.<br />
Für die nächsten Monate sei nun die Gesamtfertigstellung<br />
geplant. Konkret geht es um den Bau eines Büroturms namens<br />
„Zeppelin“, der sich mit einer Fläche von rund 15.000 m 2 aktuell<br />
im Rohbaustadium befindet. Für die Vermietung konnte eine<br />
Absichtserklärung von einem Mieter eingeholt werden. Für den<br />
Teilhaber Warimpex tut sich derzeit weiter westlich auch viel.<br />
In Budapest geht die Modernisierung des zweiten Büroturms des<br />
von ihm zu entwickelnden Komplexes Erzsebet in die Umsetzung.<br />
Auch hier sei konkretes Mieterinteresse vorhanden bzw.<br />
feststellbar und der Vorstandsvorsitzende Franz Jurkowitsch<br />
frohlockt: „Selten hat ein Jahr für Warimpex mit so viel Aktivität<br />
begonnen wie das heurige. Es ist uns bereits mit Ende März<br />
gelungen, in nahezu allen unseren Kernmärkten positive Impulse<br />
zu setzen und so an die guten Entwicklungen des Jahresendes<br />
2012 mit dem Verkauf des Hotels Intercontinental in Warschau<br />
anzuknüpfen.“ Dies sei eine gute Basis für das laufende Jahr.<br />
BESONDERER NIMBUS. Nach vorne orientiert ist man auch bei<br />
der Immofinanz AG mit ihren Vorhaben in CEE. Insbesondere in<br />
Polen ist das Unternehmen tätig, einem Markt, der nach eigenen<br />
Angaben als Schlüsselmarkt bezeichnet wird. „Hier haben wir<br />
den Schwerpunkt unserer Entwicklungsaktivitäten im Premium-<br />
Office- und Einzelhandelsbereich angesiedelt“, verlautet Eduard<br />
Zehetner in seiner Funktion als Chief Executive Officer des Unternehmens.<br />
In Warschau sei man mit knapp 200.000 m² gar<br />
einer der größten Investoren am Büromarkt. Das aktuell in Bau<br />
befind liche Büroprojekt nennt sich „Nimbus“ und bei diesem seien<br />
die Flächen bereits zu rund einem Drittel schon vermietet.<br />
Dies sieht man als deutlich positives Signal und in Summe scheinen<br />
die neu angegangenen oder „aus der Schublade gezogenen“<br />
Projekte in der Verwertung so ihre Resonanz zu haben. So gesehen<br />
haben die heimischen Projektentwickler in CEE wieder Fahrt<br />
aufgenommen – auf der Erfolgsspur ... hoffentlich. n
F O K U S<br />
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PETER MATZANETZ<br />
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HOTEL TALKS<br />
DER UMBRUCH<br />
DES WIENER<br />
HOTELMARKTS<br />
Der Wettbewerb um die Gäste wird schärfer. Jene Schlussfolgerung konnte man nach einer<br />
Hoteliersveranstaltung ziehen, welche zuletzt passenderweise in der Mozartgasse stattgefunden hat.<br />
HAIFISCHBECKEN. In der Wiener Hotellerie<br />
sorgen Angebotsausweitungen und<br />
Nachfrageschwankungen derzeit für einige<br />
Bewegung. Zuletzt war der Wiener<br />
Hotelmarkt bei einer Fachtagung gar mit<br />
einem Haifischbecken verglichen worden.<br />
Im April hat laut einer Meldung der Austria<br />
Presse Agentur jedes zweite Wiener<br />
Gästebett leer gestanden. Die Auslastung<br />
hatte nur für knapp 55 Prozent der Betten<br />
gereicht. Die Zahl der gebuchten Zimmer<br />
lag mit 68 Prozent zwar klar darüber, aber<br />
auch hier sorgte die gegenüber dem Vorjahr<br />
um 11 Prozent gesunkene Auslastung<br />
für Schlagzeilen. Die Rekordnächtigungszahlen<br />
der vergangenen Jahre hatten<br />
Stimmung gemacht und zu den Kapazitäten<br />
in Wien sind in nur einem Jahr über<br />
4.000 Betten hinzugekommen, was einem<br />
Wachstum von 7,7 Prozent entspricht.<br />
Vielleicht handelt es sich um einen Zufall,<br />
Novotel. Der Projektentwickler<br />
Raiffeisen evolution hat vor einigen<br />
Jahren hinter einer historischen<br />
Fassade in der Praterstraße ein<br />
4-Sterne-Etablissement errichtet.<br />
Die ACCOR Gruppe mit 395 Hotels<br />
in 60 Ländern unterhält dieses Haus.<br />
aber die Zahl der Aprilnächtigungen ist<br />
praktisch im gleichen Ausmaß gesunken,<br />
wie die Bettenzahl gestiegen ist. Alle diese<br />
Fakten legen den Schluss nahe, dass<br />
jüngste und zukünftige Hotelneuerrichtungen<br />
den Markt gehörig ausfüllen.<br />
EXPERTISE. Was die Ausrichtung des neu<br />
hinzugekommenen Angebots und das<br />
damit einhergehende Medienecho betrifft,<br />
spricht man beim Veranstalter der<br />
Hotel Talks Christie + Co von einem medialen<br />
Zerrbild. „Am Wiener Markt wird<br />
zurzeit am meisten von den 5-Sterne-<br />
Hotels und von den Budgethotels geredet“,<br />
meint Lukas Hochedlinger, Unternehmensleiter<br />
des Beratungsunternehmens<br />
in Österreich. Wien sei aber ein<br />
klassischer 3- und 4-Sterne-Hotel-Markt,<br />
wo sich gut 80 Prozent der Hotels und<br />
Betten in einer der beiden Kategorien wiederfinden<br />
würden und gut drei Viertel<br />
aller Hotelbetriebe privat geführt seien.<br />
Ein Preiskampf sei dank mehr 5-Sterne-<br />
Hotellerie und auch mehr Billighotellerie<br />
allerdings schon feststellbar. Inflationsbereinigt<br />
wären in den letzten Jahren darum<br />
auch die Zimmerpreise im Durchschnitt<br />
nicht gestiegen. Für die Kosten<br />
der Dienstleistung ließe sich das aber<br />
ganz und gar nicht behaupten, wodurch<br />
der Wettbewerb insgesamt an Fahrt gewinnt.<br />
„In dem schnell wachsenden Markt<br />
darf man sich nicht auf den Lorbeeren<br />
ausruhen, sondern muss weiter am Erfolg<br />
arbeiten“, folgert Hochedlinger. In die Jahre<br />
zu kommen sei für die Hotelgebäude in<br />
Zeiten des Internets nicht mehr tolerierbar,<br />
da Missstände sofort augenscheinlich<br />
wären. Vom Podium hagelte es also Denkanstöße<br />
an jene, die nicht mit der Zeit gehen<br />
würden. Es war förmlich zu spüren,<br />
wie man sich Wettbewerbsvorteile zunutze<br />
machen müsse, um nicht in Zukunft an<br />
Boden zu verlieren. Innovation, Kooperation<br />
oder sogar der Ausstieg von unrentablen<br />
Betrieben waren als überlegenswerte<br />
Vorgehensweisen im Gespräch.<br />
DIE ANGEBOTSGESTALTUNG. Beim<br />
Wiener Hotel Wilhelmshof hat man mit<br />
einer Renovierung und einer Aufwertung<br />
in der Sternekategorie seine Hausaufgaben<br />
gemacht. Je größer der Wettbewerbsdruck,<br />
desto genauer müsse man<br />
sich die Frage stellen: „Warum soll der<br />
20 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Gast bei uns buchen?“ – „Da sind wir auf<br />
künstlerische Gestaltung und Nachhaltigkeit<br />
gekommen, und das hat sich bezahlt<br />
gemacht“, erläutert Roman Mayerhofer,<br />
Leiter des Hotels. Thomas Reisenzahn,<br />
Geschäftsführer des Österreichischen Hoteliersverbands,<br />
freut sich über jenes Beispiel<br />
und fordert von seinen Verbandsmitgliedern<br />
Eigeninitiative nach diesem<br />
Vorbild: „Ich muss mich trauen und Strategien<br />
entwickeln, um aus dem Mittelmaß<br />
herauszukommen, wobei es da viele Möglichkeiten<br />
gibt, vom Marketing bis hin zur<br />
Architektur.“<br />
KLARE POSITIONIERUNG. Hoteldirektor<br />
Gerhard Zeilinger, der als Vertreter der<br />
Hotelkette Motel One auf dem Podium<br />
Platz genommen hatte, braucht sich dahingehend<br />
nichts vorwerfen zu lassen:<br />
„Als Marke werden wir in zweieinhalb<br />
Jahren 1.700 Betten haben und damit<br />
größenmäßig die Nummer zwei in Wien<br />
werden.“ Dadurch sei allerdings eine gewisse<br />
Angst vor einer Übermacht seitens<br />
der Mitbewerber festzustellen. Selber<br />
sehe man sich allerdings mehr als Ergänzung<br />
zum vorhandenen Markt. Wer eine<br />
klare Positionierung hat, der müsse sich<br />
nicht fürchten. „Unser Konzept funktioniert<br />
aufgrund der Flächeneffizienz, Top-<br />
Lagen und der Festpreisgarantie“, gibt es<br />
vom erfolgsverwöhnten Manager auch<br />
Einblicke in die strategischen Belange.<br />
Für ihn ist auch die Abgrenzung bei der<br />
An gebotsgestaltung wesentlich, wo „gewisse<br />
Unterschiede“ einfach da sind: „Etwas,<br />
das wir als Kettenhotel mit 500 Zimmern<br />
nicht so leben können, ist persönliches<br />
Service – und da ist ein unternehmer<br />
geführter Betrieb mit deutlich weniger<br />
Zimmern immer im Vorteil.“ Beim<br />
Preis soll man sich hingegen auf sein Lifestylehotel<br />
besser verlassen können. Diese<br />
gelten dort als fix, wobei es Unterschiede<br />
sehr wohl gibt, und zwar je nach Hotellage<br />
und auch wenn Großereignisse in der<br />
Stadt sind. Das Projekt Elisabethstraße<br />
welches derzeit in der Wiener City errichtet<br />
wird, hält für die Übernachtung 79<br />
Euro als Zimmerpreis bereit. Bei jener<br />
Lage sei das immer noch „Low Budget“.<br />
Mit jener Preisstrategie und ganz ohne<br />
Boutiquehotel Stadthalle. Der nachhaltig geführte Betrieb des Stadthallenhotels hat für<br />
Furore in den Medien gesorgt. Die Hoteliersvereinigung empfiehlt, solche eigenen Strategien<br />
zu entwickeln, um sich am enger werdenden Wiener Hotelleriemarkt zu behaupten.<br />
„Sternbild“ steht man am Markt jedenfalls<br />
recht allein da. Für Philipp Patzel<br />
vom Beherbergungsunternehmen Hollmann<br />
Beletage wäre Erfolg hingegen nicht<br />
wirklich preisabhängig. Sein Haus soll<br />
mehr bieten als nur Übernachtungsmöglichkeiten:<br />
„Wenn ein Hotelier bei seinem<br />
Angebot als Erstes von Sternekategorie,<br />
Zimmerzahl und Lage spricht, klingt das<br />
problematisch.“ Im Prinzip würde in solchen<br />
Fällen schon einmal die Profilierung<br />
fehlen, und man wisse dann auch nicht,<br />
worauf es ankomme. „Zur Preisdurchsetzung<br />
braucht es aber Mut, den man ja nur<br />
aufbringt, wenn man ein passendes Profil<br />
hat“, so der Hotelmanager.<br />
NEUE HOTELS FÜR DIE ZUKUNFT. Das<br />
Park Hyatt Wien, welches in das denkmalgeschützte<br />
Gebäude der ehemaligen Länderbank-Zentrale<br />
in der Innenstadt Wiens<br />
zieht, ist wieder ein anderer Fall und ein<br />
Beispiel der eingangs erwähnten Klassehotels,<br />
die in Wien für Furore sorgen.<br />
Das 5-Sterne-Luxushotel, steht kurz vor<br />
seiner Eröffnung und wird das siebente<br />
Haus der US-amerikanischen Hotelkette<br />
in Europa. Es bietet insgesamt 143 Zimmer,<br />
darunter 35 Suiten, in denkmalgeschütztem<br />
Ambiente. Beim Projektentwickler,<br />
der Signa-Holding, gibt man sich<br />
optimistisch, was den Betriebsstart betrifft.<br />
Deren Projektmanager Dietmar<br />
Ploberger meint: „Es kommt darauf an,<br />
welches Hotelprojekt man entwickelt,<br />
damit es sich am Markt behauptet.“ Wichtig<br />
sei aus planerischer Sicht, das Haus<br />
nicht zu sehr auf nur einen Vertragspartner<br />
hinzutrimmen. Es gäbe hier mit dem<br />
Fondsmodell auch alternative Formen der<br />
Finanzierung. Auch Gerhard Zeilinger<br />
von Motel One sind Existenzängste fremd<br />
und er schätzt den Wiener Markt mittelfristig<br />
als sehr positiv ein. Allerdings vergaß<br />
jener Podiumsvertreter bei der eingangs<br />
erwähnten Veranstaltung nicht<br />
darauf, zu erinnern, dass möglichst in den<br />
Ausbau der Tourismusinfrastruktur zu<br />
investieren sei. Auch wenn also dahingehend<br />
argumentiert wird, dass dank solcher<br />
Maßnahmen langfristig das hinzukommende<br />
Bettenangebot hinter der<br />
Nachfragesteigerung ohnedies zurückbleibt,<br />
ist mit einiger Bewegung in der<br />
Wiener Hotellandschaft zu rechnen. Von<br />
weiteren Kapazitätsausweitungen mit<br />
einigen tausend zusätzlichen Gästezimmern<br />
für Wiens Hotellerie ist die Rede.<br />
Vor jenem Vordergrund bleibt nur zu<br />
hoffen, dass die gerade verzeichneten<br />
Gästerückgänge mit wechselhaftem Aprilwetter<br />
zu tun hatten ...<br />
n<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 21
F O K U S<br />
M Ä R K T E<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
PETER MATZANETZ<br />
UNIQA, SIGNA<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
IMMOBILIEN MIT<br />
GRÜNEM ETIKETT<br />
Alle wollen „grüne“ Gebäude – und seit ein paar Jahren gibt es sie auch ganz offiziell mit Zertifikat.<br />
Hat man nun wirklich umgedacht oder wurde nur „Greenwashing“ betrieben?<br />
UNIQA TOWER. Viel technisches Know-how – unter anderem die energieschonende<br />
Betonkernaktivierung und die isolierende Doppelglasfassade – ebnete den Weg zur<br />
Auszeichnung als Green Building.<br />
Beim Bau der ersten echten Wiener Bürohochhäuser,<br />
den Twin Towers am Wienerberg,<br />
die 2001 fertiggestellt wurden, hatte<br />
man das Projekt so weit reduziert, dass ein<br />
ökologisches Unding herausgekommen ist.<br />
„Die kurzlebigen Marktzyklen waren dafür<br />
verantwortlich, dass an der ökologischen<br />
Verträglichkeit gespart wurde,“ attestiert<br />
der Innovationsexperte beim Trockenbauunternehmen<br />
Knauf Thomas Grudl aus<br />
zeitlicher Distanz. Die zweite Gebäudehülle<br />
aus Glas wäre auf der Strecke geblieben,<br />
was zur Folge hatte, dass innen liegen<br />
der Blendschutz nachgerüstet werden<br />
musste. Als Folge würden auch die Klimaanlagen<br />
jenseits des sinnvoll möglichen<br />
und ökologisch Wünschenswerten arbeiten.<br />
Tatsächlich gibt es praktisch keine<br />
Tage, an denen weniger als die Hälfte Prozent<br />
der Rollos heruntergelassen sind, wie<br />
ein regelmäßiger Kontrollblick auf die aufragende<br />
Südfassade bestätigt.<br />
EFFEKTHASCHEREI. Solche Fehler hat<br />
man bei späteren Bürohochhäusern vermieden<br />
– und zu verdanken ist dies dem<br />
wichtiger gewordenen ökologischen Bewusstsein.<br />
Gerade was das Image gegenüber<br />
Kunden, sogenannten Shareholdern<br />
oder Mietern, betrifft, ist Nachhaltigkeit<br />
ein nicht unwichtiges Plus geworden. Als<br />
Nachweis gilt gemeinhin die Zertifizierung<br />
nachhaltiger Eigenschaften eines Gebäudes<br />
– und eines der ersten Gebäude, für<br />
das man eine Entsprechung suchte, war<br />
der Uniqa Tower in Wien. Dieses Gebäude,<br />
das als Zentrale der namensgebenden Versicherung<br />
dient, war bald nach den Twin<br />
Towers geplant und 2004 eröffnet worden.<br />
2008 ist dann eine europäische Auszeichnung<br />
der Nachhaltigkeit des Baues erfolgt.<br />
Die allgemeine Gültigkeit der ökologischen<br />
Ausrichtung ist nicht nur wegen der<br />
mittlerweile gestiegenen Ansprüche an die<br />
Nachhaltigkeit aber fragwürdig. Am Gebäude<br />
leuchten immerhin jede Nacht Fassadenlichter<br />
und vergeuden so nicht nur<br />
stetig etwas Energie, sondern sorgen auch<br />
für einen Effekt, der unter dem Namen<br />
„Lichtverschmutzung“ bekannt ist. Sie<br />
stört den Biorhythmus aller möglicher<br />
Lebewesen, nicht zuletzt jenen des Menschen.<br />
Vor dem Hintergrund der erfolgten<br />
Zertifizierung scheint das dem Gründenken<br />
keinen Abbruch zu tun. Auf Nachfrage<br />
beteuert Unternehmenssprecherin Silvia<br />
Kuballa: „Die Lichteffekte machen nur<br />
etwa den Energieverbrauch eines Haushalts<br />
aus.“ Auffällig ist, dass auch hier die<br />
Fassade komplett aus Glas ist. In Bezug<br />
auf die Wärmeregulation ist jene Gebäudekonstruktion<br />
eher heikel. Zwar hat man<br />
mit erneuerbarer Energie und technisch<br />
22 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 23
HERZEIGBAR. Zu repräsentativen Zwecken<br />
macht sich ein Zertifikat immer gut.<br />
arbeiter im gleichen Zeitraum mit ihren<br />
Kfz im Straßenverkehr ausstoßen. Ob dies<br />
nun viel oder wenig ist, sei dahingestellt.<br />
Jedenfalls lassen CO 2 Einsparung immer<br />
Interpretationsspielraum offen, gegenüber<br />
welcher Alternative eingespart wurde.<br />
ENERGIEEFFIZIENT ODER ÖKOLO-<br />
GISCH. Beim an der Donau beziehungsweise<br />
am Handelskai gelegenen, von der<br />
Signa Holding errichteten und ebenfalls<br />
als nachhaltig zertifizierten Projekt Rivergate<br />
ist sogar die Gebäudedeckung vollends<br />
aus Glas. Will man kritisch sein,<br />
kann man sagen, dass die angewandte<br />
Technologie nichts weiter als einen erhöhten<br />
Grundenergiebedarf einspart. 35 Prozent<br />
werden hier an Einsparung eines<br />
errechneten Energieaufwands vom Projektbetreiber<br />
angegeben. Nahezu gleich<br />
hoch ist aber mit 32 Prozent Gesamtverbrauchsanteil<br />
der Kühlbedarf, wie die zertifikatausstellende<br />
EUBehörde attestiert.<br />
Gebäude aus Glas im Sommer energieaufwendig<br />
zu kühlen, ist mittlerweile jedoch<br />
Standard geworden. So gesehen scheint<br />
Energieeffizienz zu genügen, um sich ökologisch<br />
zu geben. Der Eindruck erhärtet<br />
gekonnt Energieeinsparungen erzielt, jedoch<br />
bleibt die Frage offen, ob der Gebäudebetrieb<br />
energieschonend oder letztlich<br />
doch wieder nur energieeffizient ist.<br />
Architektin Ursula Schneider von posArchitekten<br />
ist auf nachhaltige Bürobauten<br />
spezialisiert und äußert sich dazu vorsichtig<br />
skeptisch: „Hohe Verglasungsanteile<br />
sind möglich, wenn man weiß, was und<br />
wie man es macht. Vollverglasungen können<br />
in einer bestimmten Situation zwar<br />
sinnvoll sein, generell jedoch eher nicht.“<br />
Im angesprochenen Fall beträgt der angegebene<br />
jährlich eingesparte CO 2 Ausstoß<br />
84 Tonnen, was ungefähr dem entspricht,<br />
was 30 Personen beziehungsweise Mitsich,<br />
wenn man einen Blick auf die verwendeten<br />
Baumaterialien wirft. Der<br />
Blendschutz, welcher aufgrund der trendigen<br />
Glasfassade notwendig wurde, ist<br />
offensichtlich aus Aluminium, welches in<br />
der Produktion rund hundert mal mehr<br />
Energiebedarf benötigt als der Baustoff<br />
Holz. Der Energieaufwand, welcher in den<br />
Materialien steckt, macht aber immerhin<br />
bis zur Hälfte des Gesamtenergieaufwandes<br />
innerhalb eines Lebenszyklus aus.<br />
Außerdem gibt es die im Rivergate vorhandene<br />
Erdwärmegewinnung nur in<br />
Kombination mit einem mehrfach untergeschoßigen<br />
Parkhaus, das sicher nicht<br />
zum Anreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
anregt. Ein wieder anderer Fall<br />
eines Goldzertifikats für einen Supermarkt,<br />
der letztes Jahr eröffnet wurde:<br />
Wenn nämlich dieser wie in Perchtoldsdorf<br />
an einem normalen Verkehrsknotenpunkt<br />
liegt und eine tolle Standortbewertung<br />
mit hoher soziokultureller funktionaler<br />
Qualität attestiert bekommt,<br />
stellt sich doch die Frage, wodurch das zu<br />
begründen ist. Der Kampf um den Parkplatz<br />
dürfte dort zumindest nicht anders<br />
sein als anderswo.<br />
24 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Über 50 Jahre. Über 50 Immobilienspezialisten<br />
für Wohnen und Gewerbe.<br />
DIE PRAXIS ALS ZWEITES PAAR<br />
SCHUHE. Jene Beispiele zeigen, dass<br />
das „Grün“ einer Auszeichnung für eine<br />
Immobilie in der <strong>Real</strong>ität sich nicht zu<br />
100 Prozent widerspiegeln muss und Vorsicht<br />
im Umgang mit Zertifikaten angebracht<br />
ist. Ein anderes, internationales<br />
Beispiel demonstriert hingegen, dass die<br />
Kombination aus ökologischem Image<br />
und modernem Design attraktiv und lukrativ<br />
ist. Im Düsseldorfer Stadttor, welches<br />
mit ausgeklügelter Technik und<br />
Doppelfassade Energie sparen hilft, hatte<br />
ein Großmieter noch vor dem Immobilienboom<br />
Spitzenpreise von rund 20<br />
Euro pro Monat und Quadratmeter bezahlt.<br />
Der Betreiber ist auf seine Heizung<br />
mit Wärmerückgewinnung von 70 Prozent<br />
stolz. Und dennoch musste das<br />
Objekt mit Fernwärme nachgerüstet werden,<br />
weil der reale Bedarf mit den Zahlen<br />
der Berechnungen nicht Schritt gehalten<br />
hatte. Da hat auch die Auszeichnung<br />
nichts geholfen, die man für das Design<br />
bei der Immmobilienmesse MIPIM bekommen<br />
hatte. Auszeichnungen sind<br />
demnach brauchbare Indikatoren für<br />
die Qualität eines Gebäudes aber letztlich<br />
zeigt erst die Praxis, ob hier alles<br />
funktioniert. Der guten Vermietbarkeit<br />
tat das Energiedilemma im Düsseldorfer<br />
Stadttor jedenfalls keinen Abbruch.<br />
Landmark-Alleinstellungsmerkmal sei<br />
Dank, stecken ja noch andere Qualitäten<br />
in dem Bau.<br />
WIRKLICH NACHHALTIG IST SELTEN.<br />
Das SOL4 in Mödling, 2005 mit über<br />
2.000 Quadratmetern Nutzfläche errichtet,<br />
ist von einem anderen, kleineren Kaliber.<br />
Das Vorzeigeprojekt ist eines der<br />
wenigen, die sich finden, wo der Ökologiegedanke<br />
nicht mit protzigem Design<br />
einhergeht. Thomas Grudl, der mit seiner<br />
Bausystemfirma hier die Bodenelemente<br />
beigesteuert hat, meint über den Pioniergeist<br />
beim Projekt: „Hier wurde jedes<br />
Detail übergenau auf die ökologische<br />
Verträglichkeit geprüft.“ Auch die Baustoffbilanz<br />
war nicht ausgespart geblieben,<br />
weswegen man zum Beispiel auch<br />
auf die Hohlböden seines Unternehmens<br />
gekommen ist, die den Primärenergiebedarf<br />
senken helfen. Das Erscheinungsbild<br />
ist, dank natürlicher Putze beziehungsweise<br />
wegen der natürlichen<br />
Oberflächen, nicht ganz so wie in einem<br />
modernen Büro. Der energieschonenden<br />
Nutzung ist das aber zuträglich und in<br />
die Mödlinger Peripherie, wo sich das<br />
Gebäude befindet, passt jenes Design<br />
ohnedies besser.<br />
GANZHEITLICHES KONZEPT. Der Betreiber,<br />
die SOL4 Immobilien GmbH,<br />
wirbt nicht nur mit Energieeinsparungen,<br />
sondern mit einem ganzheitlichen<br />
Konzept: „Das Nichtraucherhaus entspricht<br />
den Anforderungen nach einem<br />
gesunden Umfeld. Die offene und klare<br />
Architektur fördert außerdem Kontakte<br />
und Kommunikation.“ Der soziale Nachhaltigkeitsgedanke,<br />
welcher bei den Zertifikaten<br />
mittlerweile auch eine Rolle<br />
spielt, war hier schon vor zehn Jahren ein<br />
Thema. Außerdem ist die tatsächliche<br />
Raumklimagüte dank öffentlich einsehbarem<br />
Gutachten evident. Bei so viel<br />
Transparenz braucht es scheinbar auch<br />
keine großartige Auszeichnung von internationalen<br />
Stellen.<br />
n<br />
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F O K U S<br />
M Ä R K T E<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
PETER MATZANETZ<br />
MIPIM REED MIDEM, PRISMA ERWIN HAIDEN, ERSTE IMMORENT GROUP<br />
NEUBAU ODER RENOVIERUNG & UMNUTZUNG<br />
BESTANDSIMMOBILIEN<br />
UPGRADEN?<br />
Die Best(and)Immo-Tagung in Wien beschäftigte die Experten mit der Frage, wie weit eine<br />
Sanierung gehen soll – und ob sie überhaupt sinnvoll ist.<br />
NACHHALTIGKEITSFRAGE. Dass die Städte<br />
ja schon gebaut wurden, ist ein Aspekt,<br />
der in der schnelllebigen Immobilienwirtschaft<br />
oftmals zu kurz kommt. Nicht so bei<br />
einer „confare“Tagung, die sich dem Immobilienbestand<br />
widmete. „Bestandsimmobilien<br />
umfassen den größten Teil des<br />
Verbesserungspotenzials“, pochte Philipp<br />
Kaufmann von der Nachhaltigkeitsvereinigung<br />
ÖGNI darauf, insbesondere hier anzusetzen.<br />
Das Grünthema in Bezug auf den<br />
Gebäudebestand aufzuarbeiten, ist auch<br />
für Thomas Beyerle, Managing Director<br />
der deutschen IVG Immobilien AG, ein Gebot<br />
der Stunde. In seinem Unternehmen,<br />
eine Investmentplattform, die ein 20MilliardenGewerbeimmobilienportfolio<br />
mit<br />
rund 2.000 Gebäuden verwaltet, wird seit<br />
drei Jahren gezielt nach Verbesserungspotenzialen<br />
geforscht. Der Hebel für Maßnahmen,<br />
die mehr Effizienz und letztlich<br />
weniger Ausgaben im Gebäudebetrieb mit<br />
sich bringen, sei jedenfalls groß. Dass dies<br />
aber nicht automatisch zu massiven Investitionen<br />
in den Gebäudebestand führt,<br />
machte der Manager auch gleich klar. Als<br />
Beispiel wurden von ihm die 2,5 Millionen<br />
Quadratmeter an Dachfläche im Portfolio<br />
genannt. Deren Nutzung für Solarenergie<br />
sei nämlich nicht bedenkelos umzusetzen:<br />
„Bei einem Investitionszeitrahmen von<br />
22 Jahren stellte sich für uns die Frage, ob<br />
diese Technologie wirklich so lange hält?“<br />
Offensichtlich kam man zu einem negativen<br />
Schluss, und der defensive Umgang<br />
mit grünem Zeitgeist setzt sich beim Fassadenthema<br />
fort. „So lange der Mieter<br />
drinnen ist, wird mit der Dämmung nichts<br />
unternommen“, hatte Beyerle dem Fachpublikum<br />
sein Credo mitgeteilt. Die Mieter<br />
würden zwar alle zwei Jahre ein renoviertes<br />
Büro wollen, seien aber letztlich zu 90<br />
Prozent mit dem Istzustand zufrieden.<br />
INVESTITIONSASPEKTE. Ein Anpassungsbedarf<br />
lässt sich demnach immer argumentieren.<br />
Bleibt die Frage, ob und in welchem<br />
Ausmaß auch gehandelt wird. Neben<br />
den anzustrebenden Standards war auf der<br />
Veranstaltung auch die Grundsatzentscheidung<br />
von Revitalisierungen im Mittelpunkt<br />
des Interesses gestanden. Ob sich<br />
ein Umbau lohne, sei letzten Endes auch<br />
eine Frage des Standorts und nicht unbe<br />
26 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
dingt nur eine der Objektqualität. „Bei uns<br />
ist das eine Landkartenentscheidung. Es<br />
wird investiert, wo der Bodenpreisdruck<br />
am höchsten ist“, bringt es Beyerle auf den<br />
Punkt. Objekte in unattraktiven Randlagen,<br />
wie es sie aus den Entstehungsepochen<br />
der 1980er- und 1990er-Jahre gibt,<br />
würden dabei durch den Rost fallen. Einfache<br />
Wertsteigerungsformeln, wie sie<br />
Großinvestoren im Kopf haben, würden<br />
dort nicht greifen. Investitionen in den<br />
Bestand am falschen Standort seien so gesehen<br />
von einem Totalausfall bedroht. Der<br />
Bewertungsspezialist und Geschäftsführer<br />
der Immobilien Rating GmbH Martin Roth<br />
schlug in die gleiche Kerbe und nannte Beispiele<br />
von Umnutzungen in Hotels. Dabei<br />
sei der Bodenwertanteil am Investment ein<br />
hilfreiches Indiz: „Im Fall des Hotels Daniel<br />
betrugen die Bodenkosten im Vergleich zirka<br />
ein Drittel der Baukosten.“ In schlechten Lagen<br />
mit geringen Bodenkosten würden sich<br />
hingegen kaum Alternativnutzungen finden.<br />
Eine Hotelumnutzung würde sich manchmal<br />
anbieten, denn hier wären höhere Erträge als<br />
bei Büros möglich. So würde sich dann eben<br />
auch ein Umbau in ein „Budgethotel“ motivieren<br />
lassen, wie ihn die Motel One-Kette<br />
gerade in einem eleganten gründerzeitlichen<br />
Viertel Nahe der Wiener Oper umsetzt.<br />
ZUSATZTHEMEN. Bedeutende Zusatzthemen<br />
für Revitalisierungen wurden im Denkmalschutz<br />
und in den aktuellen Bauvorschriften<br />
geortet. „Einen Umbau bekomme<br />
ich immer genehmigt, nicht so aber bei<br />
Abbruch und Neubau“, gab Roth zu bedenken.<br />
So könne man sich die bislang<br />
gültigen Bauvorschriften noch einmal zunutze<br />
machen. Der Denkmalschutz sei aber<br />
dabei auch nicht nur als Verhinderer zu<br />
sehen. So könne man im historischen<br />
Wohnungsbereich bei der Vermietung nach<br />
Umbau die vorgegebenen Richtwerte getrost<br />
ignorieren. Insgesamt würde sich die<br />
Entscheidung pro Bestandsrenovierung aus<br />
der Entscheidung ergeben, eine ertraglose<br />
Zeit zu beenden. Was aus einer Immobilie<br />
zu machen, ohne dabei aber einen kosteninten<br />
siven Neubau anzugehen – das sei<br />
die Idee. „Der Aufwand einer Renovierung<br />
gegenüber einem Neubau ist um sechzig bis<br />
siebzig Prozent geringer“, argumentiert<br />
Roth überzeugend.<br />
n<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 27
F O K U S<br />
M Ä R K T E<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
PETER MATZANETZ<br />
RAIFFEISEN EVOLUTION PROJECT DEVELOPMENT GMBH<br />
„WICHTIGER KAUFANREIZ“<br />
ZERTIFIZIEREN STATT<br />
(WERT) VERLIEREN<br />
Was eine Zertifizierung kann und was nicht, darüber wird in Fachkreisen oft und gerne gesprochen.<br />
Nachhaltigkeitszertifikate machen sich zweifellos gut in der Vermarktung. Neuerdings gibt es mit<br />
Betriebskostenansätzen aber alternative Modelle, die nachhaltiges Wirtschaften versprechen.<br />
28 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
„Büro bewegt“. Das zukunftsweisende Projekt<br />
space 2move, bestehend aus fünf zusammenhängenden<br />
Baukörpern mit 46.000 m 2 Bürofläche, wird von der<br />
Raiffeisen Property International GmbH in Wien-<br />
Heiligenstadt entwickelt.<br />
GRÜNES GEWISSEN BERUHIGEN. Zumindest<br />
wenn Gebäude international gehandelt<br />
werden, lässt sich heutzutage ein<br />
gewisser Bedarf an offizieller Anerkennung<br />
der Nachhaltigkeit schwer abstreiten. Darauf<br />
verweisen insbesondere international<br />
tätige Fondsmanager und Projektentwickler<br />
und es scheint so als ob das grüne<br />
Gewissen des heutigen Konsumenten auch<br />
in den ökonomischen Entscheidungsfindungen<br />
der Immobilienbranche so seine<br />
Entsprechung finden muss. Für Projektentwickler<br />
auf Investoren- sowie auf Finanziererseite<br />
ist eine „Grünzertifizierung“ so<br />
etwas wie das Gebot der Stunde. Der allgemeine<br />
Handlungsbedarf in Sachen Nachhaltigkeit<br />
ist grundsätzlich auch schwer<br />
von der Hand zu weisen, zumal es durch ein<br />
Zuviel an Emissionen zu allgemein auch<br />
anerkannten Klimaschädigungen kommt.<br />
Gut 40 Prozent aller klimaschädigenden<br />
Emissionen sind dabei dem Gebäudesektor<br />
anzulasten. 8,6 Millionen Tonnen Treibhausgase<br />
emittiert dieser laut der UN<br />
Behörde UNEP jährlich – und sollte nichts<br />
unternommen werden, könnte sich der<br />
Wert bis 2030 verdoppeln. Als problematisch<br />
gilt vor allem der Bestand und es kursiert<br />
die Faustformel, dass rund 95 Prozent<br />
der Gebäude, welche 2030 das Klima belasten<br />
werden, heute bereits gebaut sind.<br />
Die Antwort der Immobilienwirtschaft auf<br />
diese Problematik sind neue ökologische<br />
Standards, die in Form von Zertifikaten<br />
einem Gebäude quasi als Auszeichnung<br />
umgehängt werden. ><br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 29
„Junges Wohnen“. Das neue Raiffeisen-<br />
Vorsorgewohnungsprojekt in 1020 Wien,<br />
Walcherstraße, punktet unter anderem mit<br />
ausgezeichneter Verkehrsanbindung.<br />
lere Ansatz der ÖGNI hat heute jedenfalls<br />
mehr Marktpräsenz und die Bindung an<br />
die DGNB als internationale Marke ist angesichts<br />
der Internationalität der Immobiliengeschäfte<br />
in der Praxis zum pro<br />
Argument mutiert. Nachdem nun die<br />
Marktpositionen bezogen sind, ziehen die<br />
beiden österreichischen Gesellschaften<br />
mehr am gleichen Strang. Was nun im<br />
Vordergrund steht, ist die generelle Zertifizierungsfrage.<br />
VERKAUFSANREIZ „ÖKO-LABEL“. Die<br />
Zertifizierung sei immer nur als Ergänzung<br />
zu anderen Investitionskriterien zu<br />
sehen – darauf verweisen Immobilienmanager<br />
unisono, wenn man sie auf das<br />
Thema anspricht. Markus Neurauter, Geschäftsführer<br />
bei Raiffeisen evolution,<br />
meint: „Da unser Unternehmen ja ein reiner<br />
Developer ist, sehen wir das auch als<br />
wichtigen Kauf anreiz.“ Ganz Ähnliches<br />
meint Karl Bier, Geschäftsführer der UBM<br />
<strong>Real</strong>itätenentwicklung AG: „Beim Verkauf<br />
geht es da rum, mit der Zertifizierung zusätzlichen<br />
Anreiz zu schaffen.“ Bier wägt<br />
im Einzelfall ab, ob es Sinn macht, das<br />
Gebäude entsprechend auszustatten: „In<br />
Österreich ist es wegen der hohen Gesamtkosten<br />
schon schwerer, die Mehrkosten<br />
in den Verkaufspreis hineinzurechnen.“<br />
Beim Projektentwickler Raffeisen<br />
evolution ist man da konsequenter. „Wir<br />
ÖKO-STANDARDS. Die verbreitetsten internationalen<br />
Zertifikate dabei sind LEED<br />
in den USA und in Europa das britische<br />
BREEAM- sowie deutsche DGNB-Zertifikat.<br />
In Österreich gibt es zwei Vereine, bei<br />
denen man sein Gebäude zertifizieren lassen<br />
kann. Die ÖGNI und die ÖGNB bieten<br />
das jeweils als Dienstleistung an. Die beiden<br />
waren zunächst stark in Konkurrenz<br />
zueinander gestanden. Auf den grundlegenden<br />
Unterschied geht Robert Lechner,<br />
Präsident der ÖGNB ein: „Wir sind<br />
eine Open-Source-System, was heißt,<br />
dass man für das Bewertungstool nichts<br />
zahlen muss.“ Die ÖGNI hingegen gilt als<br />
Ableger der Deutschen Gesellschaft für<br />
Nachhaltiges Bauen (DGNB) und ihr<br />
wurde darum auch zu Beginn der Vorwurf<br />
gemacht, nicht für die österreichischen<br />
Verhältnisse geeignet zu sein. Das ÖGNI-<br />
Vorstandsmitglied und Grazer TU-Professor<br />
Peter Maydl entgegnete damals: „Es<br />
braucht international einheitliche Bewertungsfelder.“<br />
Wie hoch die Standards gesetzt<br />
werden, hänge dann ohnedies von<br />
den Ländern ab, in denen geprüft wird.<br />
Der heutige Präsident Philipp Kaufmann<br />
verweist darauf, dass das System nach<br />
dem Subsidaritätsprinzip länderweise<br />
adaptiert worden sei, und zerschlägt damit<br />
die anfänglichen Bedenken des „Überstülpens“<br />
von unpassenden ausländischen<br />
Beurteilungskriterien. Der internationahaben<br />
die Produktion von Büros komplett<br />
auf Green Buildings umgestellt“, berichtet<br />
Markus Neurauter. Grund dafür seien die<br />
steigenden Ansprüche der Abnehmer von<br />
Bürogebäuden. „Eine nachhaltige Ausrichtung<br />
ist wichtig, um den langfristigen<br />
Wertverlust und damit das Investitionsrisiko<br />
zu gering zu halten“, streicht auch<br />
Robert Peto, Vizevorsitzender beim international<br />
tätigen Immobiliendienstleister<br />
DTZ, heraus. Die Zertifizierung der Immobilienprojekte<br />
ist also am internationalen<br />
Markt durchaus motivierbar.<br />
MARKTZWÄNGE. Die der Zertifizierung<br />
vorgelagerte Frage, ob man den Mehrwert<br />
auch vermarkten kann, scheint indessen<br />
wichtiger zu sein als die Zertifizierungsinhalte<br />
selbst. Bei der ÖGNI war<br />
das schlichtweg auch der Grund, warum<br />
man begonnen hat, Bürohäuser zu zertifizieren.<br />
„Weil hier die Veranlassung, sich<br />
prüfen zu lassen, wegen der Marketingtauglichkeit<br />
größer ist“, hatte Peter<br />
Maydl, der erster Verbandspräsident der<br />
Gesellschaft war, damals bei der Einführung<br />
der Zertifizierung bekundet. Ist die<br />
Nachhaltigkeit allerdings der Vermarktbarkeit<br />
nachgelagert, ist sie auch schon<br />
ein Produktmerkmal geworden. Das ist<br />
zwar durchaus ein exklusives, aber eben<br />
trotzdem ein Minderheitenprogramm.<br />
Einerseits wird das Nachhaltigkeitssiegel<br />
30 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
„Silo“ in Wien-Liesing. Die Erste Group Immorent<br />
realisiert als erster privater Bauentwickler ein<br />
klima:aktiv-Passivhaus für gewerbliche Mieter mit<br />
13.000 m 2 Gesamtfläche.<br />
als wertsteigernd verkauft, aber auch in<br />
Zeiten wie diesen als werterhaltend. „So<br />
weiß ich, dass mein Immobilienportfolio<br />
frei von Risken und nachhaltig gut aufgestellt<br />
ist“, meint ÖGNI-Präsident Philipp<br />
Kaufmann. Die Behörde, welche das<br />
LEED-Zertifikat ausstellt, sieht das naturgemäß<br />
genauso und unterlegt das mit<br />
konkreten Zahlen. Auf betriebliche Einsparungen<br />
im Betrieb von bis zu neun<br />
Prozent wird von ihr verwiesen sowie<br />
auch auf Wertsteigerungen im Verkauf<br />
von bis zu sieben Prozent. Dass sich Zertifizierung<br />
nachweisbar auf den Marktwert<br />
einer Immobilie auswirken würde,<br />
ist ein Argument, dem man aber auch<br />
nicht bis in allerletzte Konsequenz folgen<br />
muss. Thomas Beyerle, Fondsmanager<br />
der deutschen IVG Immobilien AG, warnt<br />
praktisch davor, Zertifizierungen als Investmentkriterium<br />
zu überschätzen: „Die<br />
Gefahr besteht, dass einem die Dinger in<br />
ein paar Jahren vor die Füße fallen.“ Eine<br />
Nachhaltigkeitszertifizierung wäre seiner<br />
Meinung nach noch keine Garantie<br />
für Werthaltigkeit – er verweist auf die<br />
härtere Währung der CO 2 -Verbräuche.<br />
BETRIEBSKOSTENANREIZ ALS ALTER-<br />
NATIVE. Was langfristig zählt, sind die<br />
tatsächlich anfallenden Verbräuche. So<br />
hört es sich auch an, wenn Alexander<br />
Redlein, TU-Professor für Facilitymanagement<br />
an der TU Wien, spricht.<br />
Seiner Meinung nach würden die Zertifizierungen<br />
hier Schwächen haben: „Es ist<br />
nicht garantiert, dass die Gebäude im Betrieb<br />
dann auch effizienter sind, also tatsächlich<br />
Betriebskosten gespart werden.“<br />
Die langfristigen Effekte gelten aber als<br />
wesentlich, um den Anspruch der Nachhaltigkeit<br />
zu erfüllen. Darauf verweist<br />
Christina Ipser, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Zentrum für Facilitymanagement<br />
und Sicherheit im Department<br />
für Bauen und Umwelt der Donau-Universität<br />
Krems: „Je größer der Betrachtungszeitraum<br />
wird, desto weiter nähern<br />
sich wirtschaftliche und ökologische<br />
Ziele einander an.“ Mehr langfristigen<br />
Nutzen versprechen hier neu ins Spiel<br />
kommende Betriebskostenansätze. Bei<br />
diesen hält man sich nicht groß mit Zertifizierungen<br />
auf oder brüstet sich damit,<br />
stattdessen werden die gebäudebezogenen<br />
Betriebskosten minimiert und in ihrer<br />
Höhe über einen langen Zeitraum festgeschrieben.<br />
Warum im Normalfall niedrige<br />
Verbräuche als Thema untergehen, erläutert<br />
Energie-Autarkie-Coach Michael Wannbacher:<br />
„Wenn der Mieter entscheiden<br />
soll, zahlt er lieber 50 Cent weniger Nettomiete<br />
pro Quadratmeter, als vielleicht<br />
niedrigere Betriebskosten zu haben.“ Mit<br />
dem Liesinger Projekt „Silo“ von der Erste<br />
Immorent wird derzeit erstmals ein Projekt<br />
umgesetzt, bei dem Nachhaltigkeit<br />
direkt über Betriebskosteneinsparungen<br />
in die Projektentwicklung Eingang finden<br />
soll. „Die Verschränkung von Nutzung<br />
und Planung wurde mit dem Ergebnis<br />
minimaler Betriebskosten für die Mieter<br />
ausgereizt“, erläutert die Projektbetreuerin<br />
Manuela Schweighofer. Dank Passivhausstandard,<br />
dem Einsatz von Geothermie<br />
und solarer Energie werden diese auf<br />
ein Minimum gedrosselt und das Argument<br />
der Nachhaltigkeit schwingt auf<br />
ökonomischer Ebene einfach mit.<br />
OFFENE FRAGEN. Ob dieser Ansatz mehr<br />
Breitenwirkung erzeugt als jener der Zertifikate,<br />
wird sich weisen. Von Letzteren<br />
muss man allerdings behaupten, dass ihre<br />
gesamtökologische Wirkung eine marginale<br />
ist. Nächs tes Jahr, zum zehnjährigen<br />
Jubiläum der ÖGNB, wird man dort ganze<br />
100 Gebäude zertifiziert haben. Nach dem<br />
DGNB-Standard sind es bis dato 750 Gebäude,<br />
die zertifiziert wurden, und darin<br />
sind die österreichischen Fälle bereits<br />
inkludiert. Zu mehr Nachhaltigkeit am<br />
Immobiliensektor trägt dies de facto nicht<br />
einmal den sprichwörtlichen Tropfen auf<br />
den heißen Stein bei. Für die einzelnen<br />
Immobi lieneigentümer mag es wirtschaftlich<br />
gesehen mehr bedeuten, immer vorausgesetzt,<br />
die Zertifikate behalten ihre<br />
volle Gültigkeit über die Jahre. n<br />
31 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong><br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 31
F O K U S<br />
M Ä R K T E<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
HANSJÖRG PREIMS<br />
CAPRICORN DEVELOPMENT, PATRIZIA IMMOBILIEN AG, ZOOM VP.AT<br />
WEGWEISENDE INVESTMENTS<br />
STARKE ACHSE<br />
WIEN – BERLIN<br />
Welche Investments sind derzeit für die Immobilien-Developer zukunftsweisend?<br />
Investitionen in welche Assetklassen? In welchen Regionen? Regional sowie projekttypenmäßig<br />
eher gestreut oder eher schwerpunktmäßig? FOKUS fragte nach.<br />
ERSTES PLUSENERGIEHAUS DEUTSCHLANDS. Eduard Zehetner,<br />
Vorstandsvorsitzender der IMMOFINANZ Group: „Im Development-Bereich<br />
legen wir zum einen den <strong>Fokus</strong> auf hoch qualitative<br />
Einzelhandels- und Bürogebäude, zum anderen mit unserer<br />
Tochter BUWOG auf Wohnungsentwicklungen in Wien und<br />
Berlin.“ In Osteuropa stünden derzeit Investitionstätigkeiten in<br />
den Ländern Russland und Polen im Vordergrund. „Hier realisieren<br />
wir große Development-Projekte wie etwa die beiden Shoppingcenter<br />
Tarasy Zamkowe in Lublin und Goodzone in Moskau<br />
sowie das Office-Projekt Nimbus in Warschau“, so Zehetner, „in<br />
Polen treiben wir zudem die Expansion unserer Fachmarktzentren<br />
STOP.SHOP voran.“ Aber auch Deutschland spielt in diesem<br />
Zusammenhang eine wichtige Rolle. Dort baut die IMMO-<br />
FINANZ aktuell unter anderem das drittgrößte innerstädtische<br />
Quartiersentwicklungsprojekt des Landes – das Gerling Quartier<br />
in Köln. Es handelt sich dabei um die ehemalige Zen trale des<br />
Gerling Versicherungskonzerns. Das Gesamtinvestitionsvolumen<br />
dieses Projekts beläuft sich auf rund 400 Mio. Euro. Auf<br />
etwa 74.000 Quadratmetern entstehen Eigentumswohnungen<br />
und Büroflächen. Zudem realisiert die IMMO FINANZ mit der<br />
Casa Stupenda Deutschlands erstes Plusenergiehaus sowie das<br />
Bürogebäude Panta Rhei – beide Projekte in Düsseldorf. Das<br />
wegweisende Projekt Casa Stupenda wird im Rahmen eines<br />
Joint Venture mit dem Düsseldorfer Projektentwickler capricorn<br />
32 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Stadtentwicklungsareal<br />
„Quartier Belvedere“ in Wien.<br />
Hierauf liegt mittelfristig der<br />
Entwicklungsfokus der S IMMO.<br />
DEVELOPMENT entwickelt und realisiert. Für die Gestaltung<br />
des Gebäudekomplexes zeichnet Stararchitekt Renzo Piano verantwortlich.<br />
Ende der Arbeiten: voraussichtlich 2015.<br />
INVESTOREN WOLLEN WERTERHALT. Als die Hauptkriterien<br />
für die Investition in und die Umsetzung von Developments<br />
nennt Zehetner einerseits natürlich die Lage und andererseits<br />
die Ergebnisse der Investmentkalkulation. „Zusätzlich beziehen<br />
wir die Markt- und die Konkurrenzsituation in unsere Überlegungen<br />
mit ein.“ Was Wohnimmobilien anbelangt, biete sich<br />
für Residential-Anbieter derzeit eine nahezu ideale Situation in<br />
Deutschland und Österreich. „Wir sehen eine starke Nach frage<br />
nach Eigentums- und Mietwohnungen, aber auch am Investorenmarkt“,<br />
so Zehetner. „Die Gründe dafür: zum einen eine<br />
Angebotslücke, die tendenziell größer wird, etwa in Wien und<br />
Berlin – zwei Märkte, auf die wir fokussieren.“ Zum anderen seien<br />
Wohnimmobilien, insbesondere in den letzten Jahren, verstärkt<br />
in den <strong>Fokus</strong> vieler Investoren gerückt, für die nicht die Höhe der<br />
Rendite ausschlaggebend sei, sondern der Wert erhalt – Stichwort:<br />
„safe haven“. Für diese Anleger zählen die relative Stabilität<br />
und die hohe Vorhersehbarkeit der Einkommensströme.<br />
KONZENTRATION AUF TOP-IMMOBILIEN. Die IMMOFINANZ<br />
Group konzentriert sich auf Top-Immobilien in den vier Assetklassen<br />
Einzelhandel, Büro, Logistik und Wohnen in acht Kernländern:<br />
in Österreich, Deutschland, Tschechien, der Slowakei,<br />
Ungarn, Rumänien, Polen und Russland. Das IMMOFINANZ-<br />
Portfolio mit einem Buchwert von 10,5 Mrd. Euro befindet sich<br />
derzeit rund zur Hälfte in Ost- und Westeuropa. Die jüngste Verkaufstransaktion<br />
der IMMOFINANZ ist das polnische Silesia City<br />
Center in Katowice, eines der Premium-Bestandsobjekte des<br />
österreichischen Immobilienkonzerns. Es wird von einem internationalen<br />
Investorenkonsortium unter Führung der Allianz erworben.<br />
Der Kaufpreis liegt mit 412 Mio. Euro über dem Buchwert.<br />
Der Vertrag wurde am 27. Mai <strong>2013</strong> unterschrieben. Für die<br />
Transaktion ist nur noch die Zustimmung der polnischen Wettbewerbsbehörde<br />
erforderlich. „Beim Silesia City Center handelt<br />
es sich um eine der bislang größten Erfolgsstorys der IMMO-<br />
FINANZ im Retailbereich“, so Vorstand Zehetner. Das Einkaufszentrum<br />
sei voll vermietet und zähle zu den Top Five in Polen.<br />
BERLIN ALS TOP-INVESTMENTSTANDORT. Dr. Bruno Ettenauer,<br />
CEO der CA Immobilien Anlagen AG, rechnet für den gesamten<br />
deutschen Immobiliensektor mit einer weiter steigenden Performance,<br />
vor allem im Investmentbereich. „Regional betrachtet,<br />
zieht Berlin nach, 2012 war die deutsche Bundeshauptstadt Top-<br />
Investmentstandort unter den deutschen Big Six-Immobilienhochburgen“,<br />
so Ettenauer. Besonders hohes Potenzial sieht er für<br />
Wohnimmobilien in Deutschland – „hier können wir zum Beispiel<br />
mit unserer Münchner Wohnquartiersentwicklung Baumkirchen<br />
oder auch in Berlin hochwertige Flächen anbieten. Darüber hinaus<br />
werden auch zentral gelegene, gut vermietete Core-Immobilien im<br />
Bürosegment weiterhin stark nachgefragt sein – vor allem in<br />
Deutschland, aber auch zum Beispiel auch in Warschau CBD.“ Die<br />
CA Immo Gruppe ist mit einem guten ersten Quartalsergebnis ins<br />
Jahr <strong>2013</strong> gestartet. Sowohl das Ergebnis aus der Geschäftstätig-<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 33
Mit dem wegweisenden Projekt „Casa Stupenda“ in Düsseldorf entwickelt und<br />
realisiert die IMMOFINANZ gemeinsam mit dem Düsseldorfer Projektentwickler capricorn<br />
DEVELOPMENT Deutschlands erstes Plusenergiehaus.<br />
keit (EBIT) als auch das Konzernergebnis konnte im Vergleich<br />
zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Besonders erfreulich sei,<br />
dass diese Steigerung auf einer Stärkung der nachhaltigen Ertragsbasis<br />
und nicht auf Einmaleffekten beruhe, betont der Vorstand.<br />
Die Erhöhung der Profitabilität und Eigenkapitalquote werde<br />
auch in den kommenden Perioden vorrangiges Ziel sein, die<br />
<strong>Fokus</strong> sierung des Portfolios auf bestehende Kernregionen und die<br />
Assetklasse Büro werde weiter vorangetrieben. Die wichtigste Einzeltransaktion<br />
der nächsten Monate ist für die CA Immo der<br />
(Teil-)Verkauf des Tower 185 in Frankfurt am Main. Ein erfolgreicher<br />
Abschluss wird für diesen Sommer erwartet.<br />
BREITE STREUUNG. Die S IMMO AG setzt auf eine breite Streuung<br />
nach Regionen und nach Nutzungsarten, um diverse Marktschwankungen<br />
auszugleichen, und investiert in dem wirtschaftlich<br />
nach wie vor herausfordernden Umfeld – nach bewährter<br />
Strategie – weiter gezielt in den vier Segmenten Büro, Geschäft,<br />
Hotels und Wohnen. Mit der Kombination von Bestandsimmobilien<br />
und Entwicklungsprojekten soll das Verhältnis zwischen<br />
Chance und Risiko optimiert werden. Investiert wird in Österreich,<br />
Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Kroatien,<br />
Bulgarien und Rumänien. Der <strong>Fokus</strong> liegt dabei auf Immobilien<br />
in den Hauptstädten innerhalb der Europäischen Union – von<br />
Berlin über Prag und Wien bis Bukarest. Dadurch könnten laut<br />
S IMMO Vorstand „die Vorteile aus den unterschiedlichen Immobilienzyklen<br />
genützt werden“. In Deutschland, dem derzeit<br />
erfolgreichsten Markt, profitiert das Unternehmen von der<br />
anhaltend guten Stimmung bei Wohnimmobilien.<br />
FOKUS AUF „QUARTIER BELVEDERE“. Das gesetzte Ziel, etwa<br />
fünf Prozent des Portfolios – vor allem in Wien, Hamburg und<br />
Berlin – mit einem Gesamterlös von mindestens 100 Mio. Euro<br />
zu veräußern, wurde bereits übertroffen. Diesen Plan will die<br />
S IMMO auch im kommenden Jahr verfolgen. Die Verkaufserlöse<br />
sollen unter anderem für attraktive Investitionsmöglichkeiten<br />
in Berlin eingesetzt werden. Mit dem Kauf des Berliner<br />
Büroobjekts „Sonnenallee“ wurde ein erster Schritt getan. Die<br />
Immobilie wurde 1917 errichtet und 1994 komplett revitalisiert,<br />
um einen Neubau erweitert und verfügt nun über rund 12.000<br />
Quadratmeter vermietbarer Fläche. „Wie im Geschäftsjahr 2012<br />
werden wir uns auch dieses Jahr auf die Steigerung unserer<br />
Ertragskennzahlen konzentrieren. Das erreichen wir durch<br />
lukrative Verkäufe, selektive Investitionen und konsequentes<br />
Asset Management“, ist S IMMO-Vorstand Friedrich Wachernig<br />
Besonders hohes Potenzial sieht CA Immo-CEO Dr. Bruno Ettenauer für<br />
Wohnimmobilien in Deutschland, etwa mit der Münchner Wohnquartiersentwicklung<br />
Baumkirchen (Joint Venture mit der PATRIZIA Immobilien AG).<br />
sehr zuversichtlich, alle für <strong>2013</strong> gesteckten Ziele zu erreichen.<br />
Im Bereich Entwicklung liegt der <strong>Fokus</strong> der S IMMO mittelfristig<br />
auf dem innerstädtischen Projekt „Quartier Belvedere Central“<br />
rund um den neuen Hauptbahnhof in Wien, wo die S IMMO auf<br />
einer Bruttogeschoßfläche von etwa 130.000 Quadratmetern<br />
gemeinsam mit Partnern in den kommenden Jahren Büros,<br />
Hotels und Geschäftsimmobilien entwickelt.<br />
EXPORTSCHLAGER „WOHNEN DER ZUKUNFT“? Für die Raiffeisen<br />
evolution project development GmbH, die sehr stark in<br />
Osteuropa investiert hat und dies immer noch tut, ist Deutschland<br />
noch relatives Neuland, aber schon Ende vergangenen Jahres<br />
zeigte Geschäftsführer Markus Neurauter die Richtung auf:<br />
„Wir sehen, dass sich Osteuropa nur sehr langsam wieder erholen<br />
und weiterentwickeln wird und suchen daher nach neuen<br />
Investitionsmöglichkeiten, und da ist Deutschland künftig für<br />
uns auch ein Thema, speziell Hamburg und Berlin.“ Man wolle<br />
zunächst einmal schauen, ob das in Wien erfolgreiche WOHN-<br />
BASE-Konzept „Wohnen der Zukunft“ dort auch so funktioniere<br />
wie in Wien, um es eventuell auch auf Deutschland zu übertragen.<br />
INTERESSANTE BÜRO- UND HOTELSTANDORTE. Auch Mag.<br />
Michael Wurzinger, Geschäftsführer der STRAUSS & PARTNER<br />
Development GmbH, sieht die Immobilienmärkte Österreich<br />
und Deutschland als zukunftsweisend. Besonders Ballungszentren<br />
wie die Büro- und Hotelstandorte in Wien, München und<br />
Berlin seien für Investoren immer noch sehr interessant. Natürlich<br />
brauche es dazu zukunftsreiche Konzepte und hohe Qualität<br />
in der Ausführung und Lage. „Langfristig sehen wir im Bereich<br />
Wohnen in Wien und München ebenfalls ein großes Potenzial“,<br />
so Wurzinger, „auch Top-Standorte in Städten wie etwa Innsbruck<br />
bleiben weiterhin vielversprechend.“<br />
n<br />
34 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Von Ihnen<br />
die Vision.<br />
Von uns die<br />
Immobilie.<br />
IMMOBILIEN<br />
VERMITTLUNG<br />
LIEGENSCHAFTS<br />
VERWALTUNG<br />
ARCHITEKTUR<br />
BAUMANAGEMENT<br />
FACILITY<br />
MANAGEMENT<br />
1010 Wien, Herrengasse 17, T +43 (1) 534 73-0
F O K U S<br />
M Ä R K T E<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
STEPHAN R. EBERHARDT<br />
SHUTTERSTOCK<br />
RICHTLINIE ÜBER DIE VERWALTER ALTERNATIVER INVESTMENTFONDS (AIFMD) –<br />
CHANCE UND HERAUSFORDERUNG<br />
IMMOBILIEN-<br />
INVESTMENTFONDS<br />
Vor dem Hintergrund der G-20-Beschlüsse im Frühjahr 2009 wurden sämtliche Manager bisher nicht<br />
EU-weit regulierter Fonds, sogenannte Alternative Investmentfonds Manager (AIFM), einer harmonisierten<br />
Regulierung unterworfen. Durch die Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter alternativer<br />
Investmentfonds und zur Änderung der Richtlinien 2003/41/EG und 2009/65/EG und der Verordnungen<br />
(EG) Nr. 1060/2009 und (EU) Nr. 1095/2010 zur Regulierung der Manager aller Fonds sollen<br />
dabei Wettbewerbsverzerrungen vermieden und Regulierungslücken geschlossen werden. Die bis Juli<br />
<strong>2013</strong> vorzunehmende nationale Umsetzung der Regelung durch ein AIFM-Gesetz (AIFMG) bleibt im<br />
Detail umstritten und spannend.<br />
ZIEL. Die Zielsetzung des AIFMG-Entwurfs besteht in der<br />
Festlegung gemeinsamer Anforderungen für die Zulassung von<br />
AIFM und deren Beaufsichtigung, der Schaffung eines Binnenmarktes<br />
für AIFM sowie der steuerlichen Gleichstellung von AIF<br />
mit Wertpapier- bzw. Immobilien-Investmentfonds. Die Verwalter<br />
alternativer Investmentfonds sollen insoweit einem europaweit<br />
harmonisierten und strikten Regulierungs- und Kontrollrahmen<br />
für ihre Tätigkeiten innerhalb der Europäischen Union<br />
unterworfen werden. Der Entwurf des Bundesministeriums für<br />
Finanzen wurde im April <strong>2013</strong> versandt. Mit dem AIFMG soll die<br />
AIFMD der EU in österreichisches nationales Recht umgesetzt<br />
werden. Die Richtlinie regelt dabei die Tätigkeit von bestimmten<br />
Fonds, die keine Investmentfonds im Sinne der UCITS-Richtlinie<br />
(Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />
betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame<br />
Anlagen in Wertpapieren) sind, zum Beispiel von Hegdefonds,<br />
Immobilienfonds, Risikokapital- und Private Equity-Fonds ab<br />
einer gewissen Größe.<br />
OFFENE IMMOBILIEN-INVESTMENTFONDS. Das Sondervermögen<br />
von offenen Immobilien-Investmentfonds gemäß Immobilien-Investmentfondsgesetz<br />
(ImmoInvFG) steht im Eigentum<br />
36 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Erhebung systemaufsichtsrelevanter Daten von AIFM sowie ein<br />
Mechanismus für den Informationsaustausch zwischen den<br />
Aufsichtsbehörden. Da auch die Standards für Beaufsichtigung<br />
und Anlegerschutz unionsweit nicht harmonisiert waren, würde<br />
ein für Investoren und Gegenparteien ausreichendes Schutzniveau<br />
fehlen.<br />
einer Kapitalanlagegesellschaft und wird treuhändig für die<br />
Anteil inhaber gehalten und verwaltet. Bei offenen Immobilien-<br />
Investmentfonds können unbeschränkt Anteile ausgegeben und<br />
erworben werden. Im Zuge der Finanzkrise haben viele Fondsgesellschaften<br />
ihre offenen Immobilienfonds geschlossen und die<br />
Rücknahme von Anteilen verweigert. Dabei hatten sie für diese<br />
Fonds immer mit dem Argument geworben, Anleger könnten ihre<br />
Anteile börsentäglich zurückgeben. Zuletzt sorgten ein in<br />
Deutschland diskutiertes Verbot offener Immobilienfonds, wie es<br />
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erwog, sowie die diskutierte<br />
Vorgabe, dass diese Investmentvehikel nur noch an einigen<br />
Börsentagen im Jahr gekauft werden können, für Furore.<br />
EUROPARECHTLICHER RAHMEN. Die AIFM verwalten einen<br />
erheblichen Teil aller investierten Vermögenswerte, sind in beträchtlichem<br />
Umfang am Handel auf den Märkten für Finanzinstrumente<br />
beteiligt und können die Märkte und Unternehmen,<br />
in die sie investieren, erheblich beeinflussen. Die geltenden<br />
Rechtsvorschriften bieten keine umfassende und wirkungsvolle<br />
Grundlage für die Überwachung und Kontrolle jener Risiken, die<br />
AIFM für ihre Gegenparteien und das Finanzsystem darstellen.<br />
Da sich die Aktivitäten und Investitionen von AIF zumeist nicht<br />
auf einen Mitgliedsstaat beschränken und auch Drittstaaten<br />
betroffen sind, wäre eine wirksame Beaufsichtigung nur eingeschränkt<br />
möglich. Es fehlen insbesondere Vorschriften für die<br />
NATIONALE UMSETZUNG. Die Umsetzung der AIFMD in das<br />
nationale AIFMG ist grundsätzlich zu begrüßen. Im Besonderen<br />
wird auch für positiv erachtet, dass der in der AIFMD vor gestellte<br />
Unterschwellenbereich in den AIFMG-Entwurf aufgenommen<br />
wurde. Allerdings führten und führen wesentliche Änderungsnotwendigkeiten<br />
im derzeit diskutierten Gesetzesentwurf zu<br />
intensiven Auseinandersetzungen. So wird die verkürzte Übergangsfrist<br />
für EU-AIFM im Vergleich zu AIFM als nicht nachvollziehbar<br />
angesehen. Trotz Begrüßung der Unterschwellenregelung<br />
sieht die AVCO den vorgesehenen Registrierungszwang im<br />
Unterschwellenbereich und eine zwingende Konzessionierung<br />
als AIFM als problematisch an, falls während der Fondslaufzeit<br />
das Portfolio die genannten Schwellen überschreitet. Gleichzeitig<br />
werden Unklarheiten für Immobilien-AGs hinsichtlich des<br />
gesetzlichen Anwendungsbereichs moniert. Börsenotierte Immobilien-AGs<br />
könnten nicht automatisch als AIF gelten und<br />
somit ihren gesamten Rechtscharakter zu einem Fonds verändern.<br />
Die Anforderungen einer neuen Regulierung im Sinne der<br />
AIFMD würden in massivem Gegensatz zur Rechtsperson der<br />
AG stehen. Fraglich sei insoweit der Mehrnutzen für Immobilien-AGs,<br />
wenn sie sich als AIF definieren, weil diese keine<br />
europa weite Zulassung benötigen, da sie täglich an der Börse<br />
handelbar sind. Weiters hätten sich deren Aktionäre entschieden,<br />
in eine AG und nicht in einen Fonds zu investieren. Das<br />
Aktienforum schlägt daher vor, die Einfügung einer „aufsichtsrechtlichen<br />
Einzelfallprüfung“ zum Geltungsbereich des AIFMG<br />
vorzunehmen. Letztlich wird auch die fehlende Abstimmung des<br />
AIFMG-Entwurfs mit anderen gesetzlichen Regelungen (zum<br />
Beispiel KMG) kritisiert, insbesondere sollte geklärt werden, ob<br />
das KMG auch anzuwenden ist, wenn ein Vertrieb gemäß AIFMG<br />
zulässig ist. Im Ergebnis ist die Notwendigkeit für ein einheitliches<br />
Rahmenwerk freilich unbestritten, die nationale Umsetzung<br />
im Detail bleibt jedoch spannend.<br />
■<br />
Der Autor<br />
Dr. Stephan R. Eberhardt ist<br />
Rechtsanwalt (RAK Wien, RAK<br />
Nürnberg) und Head of <strong>Real</strong><br />
<strong>Estate</strong> bei LANSKY, GANZGER &<br />
Partner Rechtsanwälte GmbH.<br />
Er ist auf Immobilientransaktionen<br />
und Restrukturierungen von<br />
Immobilienfonds spezialisiert<br />
A-1010 Wien, Biberstraße 5<br />
Tel. +43 (0)1/533 33 30-0<br />
eberhardt@lansky.at<br />
www.lansky.at<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 37
F O K U S<br />
UNTERNEHMEN<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
HANSJÖRG PREIMS<br />
PORREAL<br />
MAXIMALE KOSTENEFFIZIENZ DURCH FM CONSULTING<br />
PORREAL<br />
Viele Facilitymanagement-Consulter tun sich noch schwer, die wirtschaftlichen Vorteile ihrer<br />
Dienstleistung zu quantifizieren. DI (FH) Martin Voigt, Head of Consulting bei PORREAL, argumentiert<br />
und überzeugt im FOKUS-Interview mit Zahlen.<br />
Wie rechnen sich die Kosten für die Engagierung eines FM-Consultants,<br />
der er auch schon auf die Planungsphase Einfluss nimmt?<br />
Lässt sich das mit Zahlen konkretisieren?<br />
Man darf nicht vergessen, dass eine Immobilie mehrere Jahr zehnte<br />
nahezu unverändert in Betrieb ist. Das heißt, eine Kostenveränderung<br />
von 0,01 Euro pro Monat und Quadratmeter machen bei<br />
50 Jahren und 10.000 Quadratmetern immerhin 60.000 Euro aus.<br />
Wobei die tatsächlichen Möglichkeiten der Beeinflussung der<br />
Kosteneffizienz bei bis zu dem Hundertfachen liegen. Bei diesen<br />
Dimensionen lohnt es sich auf alle Fälle, darüber nachzudenken.<br />
Aber ist es nicht so, dass berechnete Lebenszykluskosten schon beim<br />
ersten Nutzerwechsel oder Umbau wieder Schnee von gestern sind?<br />
Wenn die Berechnung von Lebenszykluskosten herangezogen<br />
wird, etwa um damit ein Budget auf 50 Jahre zu berechnen, halte<br />
ich das auch für unseriös. Lebenszykluskosten helfen aber Entscheidungen<br />
zu treffen, die ohne diese Berechnung in ihren Auswirkungen<br />
nicht greifbar wären. Ein konkretes Beispiel: Ist der<br />
Pflegeaufwand für Boden A im Monat 0,86 Euro, für Boden B aber<br />
1,17 Euro pro Quadratmeter, so verursacht Boden B bei 10.000<br />
Quadratmetern Jahresmehrkosten in Höhe von 37.200 Euro. Dieser<br />
Wert kann nun in die Investitionsentscheidung mit einfließen.<br />
Vor allem wenn es darum geht, diese entstandenen Mehrkosten<br />
von Boden B gegenüber Gremien argumentieren zu müssen.<br />
DI (FH) Martin<br />
Voigt, Head of<br />
Consulting bei<br />
PORREAL<br />
Warum braucht ein Team für ein Immobilienprojekt auch noch<br />
einen FM-Berater, wenn alle Fachbereiche von der Architektur über<br />
die Haustechnik bis zur Bauphysik abgedeckt sind?<br />
Voigt: Die Spezialisten dieser Fachbereiche bringen ihre Erfahrung<br />
und ihr Know-how in die Projekt- und Bauphase ein. Auch alle Budgetplanungen<br />
drehen sich um diese Zeitspanne bis hin zur Baufertigstellung.<br />
Der FM-Berater hat jedoch weit darüber hinaus die<br />
Betriebsphase nach Baufertigstellung und letztlich die Effizienz<br />
des Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus im <strong>Fokus</strong>. Die Echtdaten<br />
und auch Erfahrungen aus dem täglichen Betrieb landen im<br />
Property- und Facilitymanagement und sollten von hier aus auch<br />
genutzt werden.<br />
Es geht hier stark um die Betriebskosten. Diese werden aber vom<br />
Mieter bezahlt beziehungsweise werden sie auf diesen umgelegt.<br />
Warum also sollte ein Eigentümer oder Investor Geld ausgeben, das<br />
später Dritten zugute kommt?<br />
Nicht alle Betriebskosten sind problemlos auf den Mieter umzulegen,<br />
im Gegenteil: Ein erheblicher Teil ist von Seiten des Eigentümers<br />
zu entrichten. Außerdem werden Immobilien heute fast<br />
ausschließlich nach dem Gesamtpreis aus Miete und Betriebskosten<br />
ausgewählt. Unattraktive Betriebskosten können – insbesondere<br />
in Zentral- und Osteuropa – zum Scheitern des Vertragsabschlusses<br />
mit einem Mieter führen. Zudem sind Kalkulationen<br />
der potenziellen Mieter auf einen Gesamtpreis, also die<br />
Summe aus Mietzins und Betriebskosten, ausgerichtet. Kann nun<br />
der Anteil der Betriebskosten gesenkt werden, so kann der Mietzins<br />
– theoretisch – im gleichen Maße angehoben werden. In der<br />
Praxis zeigen sich aber meist Fälle, wo beispielsweise der Mietzins<br />
„nur“ nicht gesenkt werden muss. Kalkulatorische Mieten für die<br />
Projektrefinanzierung werden so also eher abgesichert.<br />
Abgesehen von den Betriebskosten – welche weiteren wirtschaftlichen<br />
Vorteile kann Ihre FM-Beratung bringen?<br />
Das kommt darauf an, welches Ziel man mit einer Immobilie verfolgen<br />
will. Meist stellt sich schon von Anfang an oder erst nach ein<br />
38 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Hotel Marriott, Budapest. Nicht nur bei Büroimmobilien<br />
ist PORREAL aktiv. Auch Spezialimmobilien<br />
wie beispielsweise das Hotel Marriott in Budapest<br />
haben bereits von der Beratung profitiert.<br />
Hier bestand die Consultingleistung der PORREAL aus<br />
einer umfassenden energetischen Analyse.<br />
paar Jahren die Thematik, eine Immobilie zu verkaufen. Wir FM-<br />
Consulter sind aber spätestens in der Bauendphase damit beschäftigt,<br />
für den Eigentümer oder Investor die Dokumentation in dem<br />
geforderten Umfang und der vereinbarten Qualität auch tatsächlich<br />
zu bekommen und fortzuführen. Immobiliendeals geht in der<br />
Regel ja eine ausführliche Due Diligence voraus, bei der neben rein<br />
kaufmännischen Aspekten inzwischen auch die technische Due<br />
Diligence eine erhebliche Rolle spielt. Kann nun eine lückenlose<br />
und auf Letztstand gebrachte Immobiliendokumentation vorgelegt<br />
werden, so wirkt sich dies positiv auf den Kaufpreis aus.<br />
Umgekehrt sind Fälle bekannt, wo der Käufer einen zirka zehnprozentigen<br />
Abschlag wegen fehlender und nicht aktualisierter Dokumentation<br />
geltend gemacht hat. Bei Werten von mehreren Millionen<br />
Euro ist das ein häufig unterschätztes Risiko. Facility<br />
Management Consulting unterstützt also von Anfang an lückenlos<br />
durchgeführte Dokumentation in entsprechender Qualität.<br />
Sie bieten auch Unterstützung bei Vertragsgestaltungen in der<br />
Errichtungsphase. Inwiefern?<br />
Bei der Gestaltung von Vertragstexten, zum Beispiel für den Generalübernehmer,<br />
ergeben sich hier meist letztmalig Möglichkeiten,<br />
Forderungen ohne Mehrkosten diesem zu übertragen. Dies betrifft<br />
insbesondere die Dokumentation, das Gewährleistungsmanagement,<br />
Prüfrechte auf der Baustelle durch den Auftraggeber, zu liefernde<br />
Dokumente für Zertifikate, selbstverständlich auch für<br />
Nachhaltigkeit, und so weiter. Wir stellen entsprechende Mustertexte<br />
zur Ver fügung, die dann vom Bauherrn oder seinem Rechtsberater<br />
entsprechend eingepflegt werden können.<br />
Was macht PORREAL zum Partner erster Wahl, wenn es darum<br />
geht, eine Nachhaltigkeitszertifizierung wie LEED, BREEAM oder<br />
ÖGNI/DGNB zu erlangen?<br />
Wir haben vor einigen Jahren erkannt, dass sich etwa 75 Prozent<br />
der Themen dieser Zertifikate mit jenen überschneiden, die wir<br />
schon seit vielen Jahren im Rahmen unserer Beratungen thematisieren.<br />
Es erscheint also nur logisch, dass wir auch hier die<br />
Erfahrung aus dem Betrieb mit den Erfordernissen der Zertifikate<br />
kombinieren. Wir beraten ja deshalb nicht mit einem anderen<br />
<strong>Fokus</strong> auf den Betrieb – meist sind nur die Möglichkeiten bei der<br />
Umsetzung durch die Vorgaben des Zertifikats eingeschränkt.<br />
Sollte unser Kunde noch unschlüssig sein, welches Zertifikat für<br />
seine Immobilie das richtige ist, so können wir ihm mit unserer<br />
Beratung einen von ihm definierten „Mindesterreichungsgrad“ für<br />
alle Zertifikate garantieren. Die eigentliche Zertifikation kann dann<br />
im Anschluss stattfinden.<br />
■<br />
DIE VIER HAUPTASPEKTE DER FM-BERATUNG<br />
DURCH PORREAL<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Optimierter und effizienter Gebäudebetrieb<br />
Betriebskostenoptimierung/-senkung<br />
Gesicherte Verfügbarkeit von aktuellen<br />
Projektinformationen<br />
Sofortige Verfügbarkeit und Vollständigkeit der<br />
Gebäudedokumentation<br />
ZUM UNTERNEHMEN<br />
PORREAL bietet als Full-Service-Provider im<br />
Immobiliengeschäft Dienstleistungen in den Bereichen<br />
Property, Facility- und Assetmanagement sowie<br />
Immobilienconsulting an. Kunden profitieren so von ganzheitlichen,<br />
integrierten und maßgeschneiderten Lösungen<br />
rund um die Immobilie. Die PORREAL-Gruppe ist mit<br />
Standorten in Österreich, Ungarn, Deutschland, Polen,<br />
Tschechien und Rumänien aktiv.<br />
Weitere Informationen: www.porreal.com<br />
PORREAL<br />
EURO PLAZA<br />
A-1120 Wien, Am Euro Platz 2<br />
T +43 50 626-8989<br />
F + 43 50 626 99-8989<br />
office@porreal.com<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 39
F O K U S<br />
UNTERNEHMEN<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
HANSJÖRG PREIMS<br />
BEIGESTELLT<br />
THANNER GES.M.B.H.<br />
SPORTLICH,<br />
DYNAMISCH, EHRGEIZIG<br />
Ein junger Chef voller Energie und hochmotivierte Mitarbeiter halten das Trockenbau-Unternehmen<br />
Thanner weiter auf Erfolgskurs.<br />
Xxxxxxxrth, MBA, Geschäftsführer der Fachgruppe<br />
Wien.<br />
Verfassungsgerichtshof, 1010 Wien Casino Admiral, Prater, 1020 Wien Novomatic Zentrale, Gumpoldskirchen Hotel Royal Palace, 1140 Wien EKZ Gerngross, 1060 Wien<br />
Erfolgreicher Geschäftsführer und<br />
Unternehmer mit Vision: Daniel Thanner<br />
Verfassungsgerichtshof, 1010 Wien Casino Admiral, Prater, 1020 Wien Novomatic Zentrale, Gumpoldskirchen Hotel Royal Palace, 1140 Wien EKZ Gerngross, 1060 Wien<br />
FLEXIBILITÄT, PERFEKTION, INDIVIDUA-<br />
LITÄT. Im Jahr 1987 erkannte der Vater<br />
Erwin Thanner das große Zukunftspotenzial<br />
des Trockenbaus (Leichtbauweise aus<br />
Gipskarton) und gründete die Thanner<br />
Ges.m.b.H. 2008 übertrug er seinem Sohn<br />
Daniel die Geschäftsführung, welcher ab<br />
2001 im kontinuierlichem Aufbau von<br />
neuen Kundenbeziehungen für die Firma<br />
tätig war und somit ein Zeichen für die Zukunft<br />
setzte. Um seinen Slogan „Qualität<br />
hat einen Namen“ gerecht zu werden, besuchen<br />
seine Mitarbeiter jährlich produktund<br />
anwendungstechnische Schulungen,<br />
um auf dem neuesten Stand der Technik,<br />
der Produkte und der internationalen Normen<br />
zu bleiben. Zudem sorgen ein großer<br />
Fuhrpark, eine Lagerfläche von 600 Quadratmetern<br />
und ausreichend motivierte<br />
Mitarbeiter dafür, auf flexible Wünsche der<br />
Kunden promptest reagieren zu können.<br />
Flexibilität ist neben Perfektion und Individualität<br />
auch einer der Kernpunkte der<br />
gelebten Unternehmensphilosophie im<br />
Hause Thanner in Vösendorf, und darauf<br />
ist der Chef auch stolz: „Wir führen nicht<br />
nur Großprojekte durch, sondern auch<br />
prompte Eintagesarbeiten. Wir organisieren<br />
für den Kunden jedes kleinste Detail so,<br />
dass er zufrieden ist. Das ist auch einer der<br />
Gründe, warum wir erfolgreich sind.“ Allem<br />
voran steht Daniel Thanner für Ehrlichkeit,<br />
Termintreue, hohe Qualität sowie kundenfreundlichen<br />
Umgang. Ob Großprojekt<br />
oder Kleinauftrag – Thanner legt höchsten<br />
Wert auf zuverlässige Abwicklung und individuelle<br />
Betreuung. „Ein ,Das geht nicht!‘<br />
gibt es bei uns nicht, es gibt immer einen<br />
Weg und eine Lösung“, so Thanner Daniel.<br />
KOMPLETTLÖSUNGEN AUS EINER<br />
HAND. Ein weiterer Erfolgsfaktor von<br />
40 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Thanner sind maßgeschneiderte Lösungen<br />
aus einer Hand. Daniel Thanner dazu: „Im<br />
Gegensatz zu anderen Trockenbau-Unternehmen<br />
bieten wir Generalunternehmerarbeiten<br />
in kleinem Umfang an. Denn schon<br />
bei einem relativ einfachen Umbau, etwa<br />
Wände aus einem bestehenden Büro entfernen,<br />
braucht es oft dafür fünf Gewerke:<br />
den Bodenleger, der den Boden ergänzt,<br />
den Elektriker, den Maler sowie einen Trockenbauer<br />
und unter Umständen einen<br />
Baumeister, welcher den Estrich ergänzt.<br />
Von uns bekommt der Kunde das alles aus<br />
einer Hand! Wir entfernen die Wand, betonieren<br />
den Estrich aus, ergänzen den Boden,<br />
versetzen die Lichtschalter und erledigen<br />
Malerarbeiten. Somit muss der Kunde<br />
nicht die verschiedenen Gewerke koordinieren,<br />
hat nur einen Ansprechpartner, mit<br />
welchem er einen Termin vereinbart.“<br />
Neben dem klassischen Trockenbau umfasst<br />
das Leistungsportfolio der Thanner<br />
Ges.m.b.H.: abgehängte Decken als Mineralfaser-,<br />
Metall- oder Gipskartondeckensysteme-,Trennwandsysteme<br />
in allen Brandschutzqualifikationen<br />
und bis zu einer<br />
Höhe von zehn Metern herstellbar, Dachausbau<br />
sowie spezielle Brandschutzplatten<br />
in jeder Brandschutzqualifikation, mit denen<br />
Decken, Trennwände, Schächte, Rohrbzw.<br />
Lüftungsverkleidungen oder tragende<br />
Bauteile schnell, sauber und kostengünstig<br />
geschützt werden können. Dabei sind dem<br />
Trockenbau in der Formgebung mittlerweile<br />
keine Grenzen mehr gesetzt – aufgrund<br />
von Fertigteilen und Formteilen,<br />
welche man schon vorab produzieren kann.<br />
QUALITÄT HAT EINEN NAMEN. Qualität<br />
hat einen Namen, Qualität hat ihren Preis.<br />
Der Wettbewerb in diesem Segment sei<br />
allerdings sehr umkämpft, so Daniel Thanner,<br />
man müsse hart gegen Dumpingpreise<br />
ankämpfen. „Aber Gott sei Dank pflegen<br />
wir sehr gute Kontakte und konnten uns<br />
Büroausbau Schottengasse 1,<br />
1010 Wien.<br />
nachhaltig einen guten Namen aufbauen,<br />
sodass man unserer Arbeit vertraut und auf<br />
unsere Qualität setzt.“ Um einen kurzen<br />
Einblick auf eine lange Referenzenliste zu<br />
geben: Novomatic Konzernzentrale in Gumpoldskirchen,<br />
Novomatic Forum (1. Bez.),<br />
Europas größtes Automatencasino Admiral<br />
(2. Bez.), Kaufhaus Gerngross (7. Bez.), das<br />
Hotel Royal Palace (14. Bez.) neben den<br />
Technischen Museum, der Verfassungsgerichtshof<br />
bei der Freyung (1. Bez.) und<br />
viele mehr, berichtet Daniel Thanner.<br />
AKTUELLE STOLZE THANNER-PRO-<br />
JEKTE MIT BEAUFTRAGUNG FÜR<br />
DIE KOMPLETTEN TROCKENBAU-<br />
ARBEITEN: Motel One für IG Immobilien<br />
im 2. Wiener Bezirk in der Ausstellungsstraße<br />
sowie – ebenfalls für IG Immobilien<br />
– die „Campus Lodge“, eine Wohnhausanlage<br />
und Studentenwohnungen neben<br />
dem Stadioncenter. Weiters wurde soeben<br />
ein großes Büroprojekt (ehemalige Zentralsparkasse)<br />
der Signa Holding von Rene<br />
Benko in der Vorderen Zollamtsstraße 13<br />
im 3. Bezirk fertiggestellt.<br />
SEHR HOHES KUNDENNIVEAU. „Für<br />
Novomatic, Signa Holding und IG Immobilien<br />
haben wir schon sehr viel gemacht“,<br />
hebt der motivierte Daniel Thanner hervor.<br />
Zu den weiteren renommierten Thanner-<br />
Kunden zählen die Oesterreichische Nationalbank,<br />
die Immobilienfirmen AMISOLA,<br />
Novoreal und Estrella von Karl Wlaschek<br />
sowie Breiteneder Immobilien, Gerald<br />
Schweighofer – Schweighofer Holzindustrie,<br />
ecoplus – die Wirtschaftsagentur des<br />
Landes Niederösterreich, das Land Niederösterreich<br />
selbst, die Oberbank, die<br />
Raiffeisen Bank, C&A und viele mehr. Auf<br />
diesem hohen Kundenniveau will Daniel<br />
Thanner sein Unternehmen auch in Zukunft<br />
steuern. „Ich bin ehrgeizig und motiviert,<br />
ob ich mein Unternehmen expan-<br />
diere liegt jedoch in den Sternen“, sagt<br />
Thanner, aber das Akquirieren von Kunden<br />
in der Bau- und Immobilienbranche, Architekten<br />
und Projektmanagement möchte er<br />
zielstrebig ausbauen und weiterhin durch<br />
Qualität und Flexibilität überzeugen.<br />
SPORTLICH UND SOZIAL ENGAGIERT.<br />
„Als sportlich begeisterte Familie sind wir<br />
auch Businesspartner des diesjährigen<br />
Fußballmeisters FK Austria Wien und unterstützen<br />
unter anderem regionale Fußballvereine<br />
in den umliegenden Gemeinden<br />
sowie einen Triathlonverein und kleinere<br />
Schwimmvereine.“ Aber auch sozial engagiert<br />
sich Daniel Thanner immer wieder.<br />
Gerne unterstützt er Schulprojekte sowie<br />
bedürftige Familien aus der Umgebung und<br />
spendet für den guten Zweck („Ärzte ohne<br />
Grenzen“, „Seite an Seite“ ...).<br />
LEITSÄTZE, FÜR DIE DER UNTER-<br />
NEHMER DANIEL THANNER STEHT:<br />
■ Leben und leben lassen ...<br />
■ Gemeinsam sind wir stark!<br />
■ Ein Nein gibt es nicht – es gibt immer<br />
eine Lösung!<br />
■ Erfolg ist eine Einstellungssache!<br />
■ Ich setze auf Handschlagsqualität, das<br />
ist wie das Amen im Gebet!<br />
■ Tempo, Tempo, sei schneller als die anderen<br />
– aber bleib ehrlich und steh zu dir selbst!<br />
■ Das Leben ist wie ein Wettlauf: Nur die,<br />
die alles geben, werden vorne dabeisein! ■<br />
Zum Unternehmen<br />
1987<br />
2001<br />
2008<br />
Gründung der Thanner<br />
Gesellschaft m.b.H.<br />
Mit Einstieg durch Sohn Daniel<br />
Thanner Kundenstockerweiterung<br />
Daniel Thanner übernimmt<br />
die Geschäftsführung<br />
Umsatz: 6 Mio. Euro/Jahr<br />
Mitarbeiter: 35,<br />
bei Großprojekten mit<br />
Subunternehmen bis zu 80<br />
Thanner Gesellschaft m. b. H.<br />
A-2334 Vösendorf<br />
Eisgrubengasse 2–6<br />
Tel. +43 (0)1/69 85 222<br />
Fax +43 (0)1/ 69 85 222-99<br />
thanner.gmbh@thanner.at<br />
www.thanner.at<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 41
F O K U S<br />
UNTERNEHMEN<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
GABRIELLA MÜHLBAUER<br />
SHUTTERSTOCK, TPA HORWATH<br />
EIN STARKER PARTNER AUF AUGENHÖHE<br />
KOMPETENZ UND<br />
PROFESSIONALITÄT<br />
TPA Horwath zählt zu den führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />
in Österreich sowie in Mittel- und Südosteuropa. Ein Unternehmen, das den Blick aufs Wesentliche lenkt.<br />
STEUERBERATUNG, WIRTSCHAFTSPRÜFUNG UND UNTER-<br />
NEHMENS BERATUNG. Das sind die Leistungen die TPA Horwath<br />
für seine Kunden erbringt. Allerdings wäre das Wort Partner<br />
angebrachter, denn als dieser sieht sich das zukunftsorientierte<br />
Dienstleistungsunternehmen. Es werden verständliche Lösungen<br />
erarbeitet und die Kunden bei deren Umsetzung begleitet. Dazu<br />
meint die Steuerberaterin Karin Fuhrmann, die unter anderem in<br />
den Bereichen Immobilienwirtschaft, Bauherrenmodelle, Investitions-<br />
und Finanzierungsmodelle berät: „Es ist wichtig, die Anliegen<br />
der Kunden zu verstehen und kreative Lösungen zu finden.<br />
Da von Seiten des Gesetzgebers laufend neue Regelungen vorgesehen<br />
werden, benötigen Unternehmen einerseits Unterstützung<br />
bei der Umsetzung derselben – zum Beispiel AIFM, Compliance,<br />
und so weiter –, aber auch in der Kommunikation mit der finanzierenden<br />
Bank ist oft eine begleitende Beratung sinnvoll und notwendig.“<br />
Aufgrund des Engagements, der Professionalität und der<br />
Umsetzung der Kundenwünsche ist es kein Wunder, dass das<br />
Unternehmen zu den führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />
in Österreich sowie in Mittel- und<br />
Südosteuropa zählt. „Wir beschäftigen rund 450 Mit arbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter an elf Standorten in Österreich“, freut sich<br />
Steuerberater Erich Resch, der sich vorwiegend mit Steuerfragen<br />
rund um die Immobilie beschäftigt. Er ist Spezialist für alle Arten<br />
von Immobilienfonds. „In Summe beschäftigt die TPA Horwath<br />
Gruppe in elf Ländern – nämlich in Alba nien, Bulgarien, Kroatien,<br />
Polen, Rumä nien, Österreich, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien<br />
und Ungarn – zirka 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“<br />
Steuerberaterin Ingrid Winkelbauer, die als Spezialistin in der steuerlichen<br />
Beratung von Immobilienfonds und Immobi liengesellschaften<br />
gilt und in diesem Zusammenhang namhafte in- und ausländische<br />
Klienten betreut, ergänzt: „Unsere Unternehmenskultur wird durch<br />
Teamgeist, Respekt und Wertschätzung, Fairness, Offenheit und vieles<br />
mehr geprägt. Das ist unerlässlich bei so einem großen Team. Wir<br />
haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt und die<br />
Rückmeldung bekommen, dass man sich bei TPA Horwath nicht nur<br />
wie ein ,kleines Rädchen‘ in einem großen Getriebe fühlt, sondern<br />
wichtiger Teil des Unternehmens ist. Und das quer durch alle<br />
Positionen. Teamwork ist somit ein sehr wichtiger Bestandteil unserer<br />
Unternehmenskultur. Auch wird die Zusammen arbeit zwischen<br />
verschiedenen Bereichteams gefördert.“<br />
APROPOS IMMOBILIEN. Ein wichtiger Bereich bei TPA Horwath<br />
sind die Leis tungen, die den Immobiliensektor betreffen. So<br />
begleitet das Unternehmen in- und ausländische Investoren im<br />
42 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Karin Fuhrmann berät primär in den Bereichen<br />
Immobilienwirtschaft, Bauherrenmodelle, Investitions-<br />
und Finanzierungsmodelle sowie Umgründungen<br />
und Strukturierung von in- und ausländischen<br />
Transaktionen.<br />
Erich Resch beschäftigt sich vorwiegend mit<br />
Steuerfragen rund um die Immobilie. Er ist Spezialist<br />
für alle Arten von Immobilienfonds und<br />
für die Strukturierung von nationalen und internationalen<br />
Immobilientransaktionen, die steuerliche<br />
Beratung bei Kapitalveranlagungen und die<br />
Beschäftigung mit Privatstiftungen.<br />
Ingrid Winkelbauer kann auf langjährige Erfahrung<br />
im Immobilienbereich verweisen. Sie ist<br />
Spezialistin in der steuerlichen Beratung von<br />
Immobilienfonds und Immobiliengesellschaften<br />
und in der steuerliche Betreuung von Architekten<br />
und Ziviltechnikern.<br />
Rahmen der Investitionsentscheidung. Karin Fuhrmann: „Das<br />
kann entweder die Erstellung einer Prognoserechnung für eine<br />
Vorsorgewohnung sein oder aber die Due Diligence und Ankaufsstrukturierung<br />
bei Ankauf von Immobilienportfolien beziehungsweise<br />
Projektgesellschaften. Ebenso beraten wir Bauträger, Immobilienentwickler<br />
und Initiatoren bei der Strukturierung ihrer<br />
Produkte, etwa Bauherrenmodelle, Anleihen, geschlossene und<br />
offene Immobilienfonds im In- und Ausland.“ Die derzeit am meisten<br />
gefragten Produkte am Immobiliensektor sind die Vorsorgewohnungen,<br />
offene Immobi lieninvestmentfonds und die Bauherrenmodelle.<br />
Und das ist kein Wunder, denn: „Vorsorgewohnungen<br />
bieten den Vorteil, selbst im Grundbuch stehen zu können,<br />
und sichern ebenso wie die anderen Produkte ein wertgesichertes<br />
Zusatzeinkommen. Offene Immobilieninvestmentfonds in Österreich<br />
sind ebenfalls wertbeständig und zeichnen sich durch ihre<br />
jederzeitige Rückgabemöglichkeit aus, wodurch auf kurzfristigen<br />
Finanzbedarf des Anlegers gut reagiert werden kann. Zusätzlich<br />
ist das Produkt sehr stark reglementiert und von den Schwankungen<br />
der Börse unabhängig“, meint dazu Erich Resch. Ingrid Winkelbauer<br />
weiß: „Das Bauherrenmodell ist hingegen eher im Sanierungsbereich<br />
anzutreffen und bietet durch die rasche Absetzbarkeit<br />
von Herstellungs- und Sanierungskosten steuerliche Vorteile.<br />
Zudem stehen – abhängig von den Regelungen im entsprechenden<br />
Bundesland –auch Fördermittel zur Verfügung.“<br />
APROPOS WIRTSCHAFTSWACHSTUM. Die Weltwirtschaftskrise<br />
hatte auf TPA Horwath in Österreich keine Auswirkungen.<br />
Der Bedarf nach Beratung ist ungebrochen hoch. Dazu Karin<br />
Fuhrmann: „Allerdings haben sich zum Teil die Kundenbedürfnisse<br />
geändert. Dem Thema Finanzierung und alternative Finanzierungsmöglichkeiten<br />
wurde mehr Augenmerk geschenkt. Ebenso<br />
haben zum Teil Investitionen in den Ländern Mittel- und<br />
Südosteuropas merklich nachgelassen.“<br />
PERSPEKTIVEN & MEHR. Um den Kunden eine umfassende und<br />
professionelle Betreuung zu gewährleisten, wird bei TPA Horwath<br />
nicht nur Wert auf eine gründ liche Ausbildung gelegt, sondern<br />
die Mitarbeiter finden auch gute berufliche Entwicklungschancen<br />
– und auch jene Freiräume, die eine kontinuierliche Entfaltung<br />
ihrer Persönlichkeit ermöglichen. Erich Resch ist von der Philosophie<br />
des Unternehmens überzeugt: „Bei TPA Horwath einzusteigen<br />
bedeutet für Berufs erfahrene und auch noch nicht so<br />
stark Berufserfahrene, an dem Wachstum eines der größten österreichischen<br />
Steuerbe ratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />
mitzuwirken. Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
vielfältige Karrierechancen. Ebenso können diese von<br />
den unterschiedlichen Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
eines erfolgreichen Unternehmens profitieren. Uns<br />
ist es vor allem wichtig, ein Arbeitsumfeld zu schaffen und anbieten<br />
zu können, in dem man sich wohlfühlt und sich bestmöglich<br />
beruflich entfalten kann.“<br />
■<br />
Information<br />
TPA Horwath<br />
A-1020 Wien, Praterstraße 62–64<br />
Tel. +43 (0)1/588 35-217 -0<br />
www.tpa-horwath.at<br />
www.tpa-horwath.com<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 43
F O K U S<br />
I N T E R V I E W<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
GABRIELLA MÜHLBAUER<br />
FOKUS<br />
ANDROMEDA INNOVATION SOFTWARE SYSTEMS<br />
IMMOBILIEN NACH MASS<br />
VERWALTEN<br />
Branchenspezifische Software ist heutzutage wichtiger denn je – gerade<br />
im Bereich der Immobilienverwaltung erleichtert sie die tägliche Arbeit.<br />
Das Grazer Softwarehaus andromeda hat sich intensiv diesem Thema gewidmet.<br />
HIGH-END-LÖSUNG. Wer jemals mit der Branche Immobilienverwaltung<br />
zu tun hatte, der weiß, wie arbeitsaufwändig und<br />
zeitintensiv es ist, seine Kunden umfassend zu betreuen. Die<br />
Firma andromeda in Graz hat sich auf die Entwicklung individueller<br />
Branchensoftware spezialisiert und setzt bereits seit Jahren<br />
neue Maßstäbe in der Immobilienverwaltung. Dazu meint<br />
die Geschäftsführerin Gabriele Fechter: „Unser Unternehmen<br />
steht für Nachhaltigkeit und trotzdem höchste Flexibilität –<br />
und das von Anfang an. Unsere ganze Software ist so konzipiert,<br />
dass wir jegliche Änderung dem Anwender selbst überlassen<br />
und nicht eingreifen müssen. Wir haben Kunden, die von<br />
Anfang an dabei sind.“<br />
„Unser Unternehmen steht für<br />
Nachhaltigkeit und trotzdem<br />
höchste Flexibilität – und das<br />
von Anfang an.“<br />
Gabriele Fechter, Geschäftsführerin andromeda<br />
DREI PROGRAMME. Möglich wird das Ganze mit drei verschiedenen<br />
Programmen. Etwa andromeda easy, das mittlerweile<br />
zum Klassiker der Immobilienverwaltung gereift ist. „Sämtliche<br />
erforderlichen Abrechnungen für den Mieter, den<br />
Wohnungseigen tümer und den Hauseigentümer können damit<br />
durch geführt werden“, so Fechter. „Selbst die komplizierteste<br />
Mischhausabrechnung kann mit wenigen Arbeitsschritten<br />
exakt erstellt werden. Natürlich passen wir das Programm laufend<br />
an geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen an. Aber<br />
ehrlich gesagt empfehle ich es nur mehr Privatpersonen, die<br />
nicht mehr als ihre eigenen Zinshäuser verwalten möchten. Alle<br />
anderen – die vielleicht irgendwann einmal wachsen und professionell<br />
werden wollen – sind besser mit easy pro light bedient.<br />
Dabei handelt es sich um die High-End-Lösung easy pro, die<br />
allerdings in gewissen Bereichen gesperrt ist. Somit bekommt<br />
jeder Kunde das gleiche Programm – der Profi genauso wie der<br />
Anfänger. Und genauso wie das Unternehmen wächst, wächst<br />
auch die Software modular mit ihm.“<br />
EINFACH EASY. Ein Hauptaugenmerk legt andromeda bei der<br />
Entwicklung der Immobilienverwaltungssoftware auf die einfache<br />
und übersichtliche Bedienbarkeit. „Wir haben im DOS-<br />
Zeitalter mit der Hausverwaltung angefangen, die erste Lösung<br />
jedoch weggeworfen und dann alles unter dem flexiblen Win-<br />
44 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
Round Table. andromeda-Geschäftsführerin Gabriele Fechter besuchte das FOKUS-Team am Sitz des Verlages zu einem Expertengespräch.<br />
dows neu gemacht. Das kommt dem Anwender jetzt zugute“,<br />
erinnert sich Fechter. Die Produkte wurden in enger Zusammenarbeit<br />
von Spezialisten aus der Immobilienverwaltung mit<br />
EDV-Experten unter Verwendung modernster Softwaretechnologien<br />
entwickelt. So ergibt sich auch ein harmonisches Zusammenspiel<br />
mit Standardprogrammen wie Microsoft Word, Excel<br />
und Outlook. Dazu Fechter: „Mit unserer Software kann man<br />
ganz einfach den Überblick bewahren und Zeit sparen. Sämtliche<br />
Zahlungsarten werden automatisch verbucht und auch die<br />
Überweisungen des Unternehmens werden automatisch verarbeitet<br />
und an die Bank weitergeleitet. Kurzum – andromeda<br />
managt den Zahlungsverkehr.“<br />
FLEXIBILITÄT IST WICHTIG. Jedes Unternehmen stellt ganz<br />
spezifische Anforderungen an die Software, mit der es arbeitet.<br />
Kein Problem für andromeda, denn: „Ein Großteil unserer<br />
Tätigkeit ist die Individualprogrammierung. Der Kunde kann zu<br />
uns kommen und sagen, er möchte dies und jenes mit dem Programm<br />
tun. Wenn wir die Lösung dafür noch nicht im Programm<br />
haben, wird ein Angebot erstellt und die Lösung speziell<br />
genau für diesen Kunden umgesetzt. Das ist unsere Philosophie<br />
– Individualität, die genau auf die jeweiligen Nutzer zugeschnitten<br />
ist“, so Fechter. „Wenn der Kunde uns zusätzlich auch<br />
erlaubt, das Ganze an andere Nutzer weiterzuverkaufen, dann<br />
wird es natürlich billiger für ihn.“<br />
PROFIS UNTER SICH. Mittlerweile haben sich in Österreich<br />
rund 200 Hausverwaltungen für andromeda entschieden – angefangen<br />
beim kleinen Einmann betrieb bis hin zu großen Unternehmen<br />
wie etwa Spar oder Erste Bank. Fechter: „Sie setzen<br />
zum Großteil die High-End-Lösung von andromeda – easy pro<br />
– zur effizienten Verwaltung und Steuerung von Immobilien<br />
ein, die speziell für große Immobilenverwaltungen entwickelt<br />
wurde und die notwendige Unterstützung zur Verbesserung der<br />
Verwaltung, Wahrung des Überblicks und vor allem zur Steigerung<br />
der Rendite aus den Immobilien liefert.“ Auch im Ausland<br />
ist das Unternehmen bereits aktiv. Etwa in Tschechien, Ungarn,<br />
Italien, Slowenien, Kroatien und Deutschland. Und es gibt auch<br />
eine englische Version, die in Rumänien eingesetzt wird. Fechter:<br />
„Man kann behaupten, dass andromeda easy pro weder<br />
inhalt liche noch geografische Grenzen kennt. Mit den bereits<br />
zusätzlich zu Deutsch implementierten Sprachen Englisch,<br />
Tschechisch, Ungarisch, Slowenisch, Kroatisch und Italienisch<br />
wird die Software im mittel- und osteuropäischen Raum eingesetzt.<br />
Wir arbeiten praxisbezogen, anwenderfreundlich, individuell,<br />
kundenbezogen und flexibel. Das sind unsere Stärken, die<br />
wir immer weiter ausbauen.“<br />
■<br />
KONTAKT<br />
andromeda Software GmbH<br />
Standort Wien: A-1150 Wien, Mariahilfer Straße 196<br />
Standort Graz: A-8020 Graz, Brückenkopfgasse 1<br />
Tel.: +43/316/32 27 58<br />
office@andromeda-software.at<br />
www.andromeda-software.at<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 45
F O K U S<br />
I N T E R V I E W<br />
TEXT ÖGNI, WALTER THOMAS<br />
FOTOS BEIGESTELLT<br />
NACHHALTIGKEIT UND ZERTIFIZIERUNG<br />
DIE 4. REVOLUTION<br />
Im Interview mit dem FOKUS spricht der ÖGNI-Gründungspräsident MMag. Philipp Kaufmann<br />
über den Status quo von Zertifizierungen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit in der<br />
österreichischen Immobilienwirtschaft.<br />
ÖGNI. Die erste Grass-Root-Bewegung<br />
Mit welcher Zielsetzung wurde die ÖGNI 2009 gegründet und<br />
welche Philosophie steckt dahinter?<br />
Kaufmann: ÖGNI ist die erste Grass-Root-Bewegung der Immobilienwirtschaft<br />
und wir haben den Zweck, die Revolution hin<br />
zur Nachhaltigkeit zu gestalten. Für uns sind die Bewusstseinsbildung<br />
und die Erarbeitung der Inhalte zentral, aber darüber<br />
hinaus vertrauen wir auf Zertifizierungssysteme, um Qualitäten<br />
transparent zu machen. Wir bieten mit dem DGNB-Zertifizierungssystem<br />
den Qualitätsführer unter den internationalen<br />
Ratingtools, um Gebäudequalitäten messbar zu machen. Der<br />
Verein ÖGNI war für 125 Gründungsmitglieder im Herbst 2009<br />
aufgrund von drei Leitgedanken notwendig: Internationalität,<br />
46 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
„Wir leben in der goldenen<br />
Zeit der Nachhaltigkeit.“<br />
Nachhaltiges Bauen ist schon lange ein Thema, aber Sie wollen mehr?<br />
Ja, wir wollen mehr, denn die Nachhaltigkeit verlangt nach<br />
MEHR: Aufbauend auf den drei Dimensionen, nämlich der Ökologie,<br />
der Ökonomie und dem Soziokulturellen, sind alle Bereiche<br />
einer Veränderung unterworfen. Aus diesem Grund leben<br />
wir den 3P-Ansatz. Wir bieten demnach ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept<br />
bestehend aus den Produkten, wie Immobilien<br />
oder Baustoffen, aber eben auch den Prozessen und Personen.<br />
Uns ist bewusst, dass ohne die Prozesse keine Veränderung<br />
erfolgen wird. Und hier geht es uns darum, das Zusammenarbeiten<br />
innerhalb eines Unternehmens, aber auch darüber hinaus zu<br />
verändern, um den Zielen der Nachhaltigkeit gerecht zu werden.<br />
Des Weiteren geht es um ethisches Handeln: Wir wollen der<br />
Branche Referenzstandards für ein angemessenes Complianceund<br />
Wertemanagement anbieten. Und natürlich sollen die Personen<br />
befähigt sein, in den Inhalten der Nachhaltigkeit zu denken<br />
und zu handeln.<br />
Warum sind diese Prozesse so notwendig?<br />
Denken Sie an die Textilwirtschaft: Es zählen – zum Glück –<br />
schon lange nicht mehr allein die Ergebnisse, sondern auch der<br />
Weg dorthin. Unsere Gesellschaft will nicht mehr akzeptieren,<br />
nicht zu wissen, wie die Produkte erzeugt beziehungsweise<br />
hergestellt werden. Denken Sie an Bangladesch und den Einsturz<br />
einer Textilfabrik. Auch Apple hat diese Erfahrung bereits<br />
mit seinem Lieferanten machen müssen. Und auch die Immobilienwirtschaft<br />
stellt sich der Verantwortung und handelt wertorientiert.<br />
Philipp Kaufmann.<br />
Immobilienwissenschafter<br />
und Mensch mit Visionen.<br />
Marktkräfte nutzen und „aus der Branche für die Branche“ handeln.<br />
International, da unsere Branche über die österreichischen<br />
Grenzen vernetzt ist und nationales Handeln allein zu wenig ist.<br />
Des Weiteren sollte nicht eine Institution gegründet werden, die<br />
sich ein Geschäft aufbaut, sondern vielmehr sollen die Mitglieder<br />
die Chance erhalten, „green jobs“ zu schaffen und mit den<br />
Herausforderungen der Nachhaltigkeit zukunftssichere Geschäftsmodelle<br />
entwickeln. Das meinen wir mit „Marktkräfte<br />
nutzen“ und auf diesem Weg sind wir bereits mit unseren weit<br />
mehr als 100 Auditoren ein gutes Stück weitergekommen. Zuletzt<br />
war es uns wichtig, dass alle (!) Akteure der Immobilienwirtschaft<br />
– vom Architekten bis zum Nutzer, vom Ingenieur bis<br />
zum Investor – sich in einer Organisation am „runden Tisch“ zusammenfinden,<br />
um aus der Branche für die Branche Inhalte und<br />
Standards zu entwickeln. Mit heute mehr als 300 Mitgliedern<br />
aus allen Bereichen haben wir diese Zielsetzung erreicht und<br />
sind daher die erste Grass-Root-Bewegung.<br />
Gelebte Werte als Basis für ganzheitliche Nachhaltigkeit?<br />
Werte definieren unser Handeln und gerade in Unternehmen<br />
bilden die Werte das Fundament einer Organisation. Aus diesem<br />
Grund haben die ÖGNI-Mitglieder einen Kodex für Wertemanagement<br />
erarbeitet. Zentrale Eckpfeiler sind Fairness, Professionalität,<br />
Integrität und Transparenz.<br />
Nachhaltigkeit wird mit Verzicht verbunden – und ist doch etwas<br />
für Weltverbesserer?<br />
Ganz im Gegenteil: Nachhaltigkeit ist die Chance für gute Manager.<br />
Wir sprechen nicht von Gutmenschen, sondern von gutem<br />
Management. Die 4. Revolution wird unsere Gesellschaft verändern,<br />
wie es bereits die Eisenbahn, die Industrialisierung und der<br />
Einzug des Computers getan haben. Persönlich werbe ich dafür,<br />
diese Veränderung lustvoll und lebensfroh zu gestalten – denn wir<br />
haben die Technologien, das Wissen und können es umsetzen!<br />
Sie müssen sich bewusst sein, dass wir etwa beim Thema CO 2<br />
weltweit die gewünschten Reduktionen bisher nur in Zeiten der<br />
Rezession geschafft haben. Dies kann aber nicht unsere Strategie<br />
sein, und daher wollen wir den Paradigmenwechsel nicht weiterhin<br />
im Chaos – sprich dank des wirtschaftlichen Abschwungs<br />
– passieren lassen, sondern gemeinsam gestalten. Wir sehen die<br />
Möglichkeit, dass die Revolution bei „Design“ zu schaffen ist.<br />
Es wird nicht einfach, aber das Chaos sollten wir verhindern.<br />
Ist die Nachhaltigkeit in der Branche schon angekommen?<br />
Ja und nochmals ja. Wir leben in der goldenen Zeit der Nachhaltigkeit,<br />
sprich wir können vieles von dem umsetzen, wovon Generationen<br />
davor nur träumen konnten. Wir haben die Technologien<br />
und vor allem das Know-how, um Gebäude mit den besten<br />
REAL ESTATE <strong>2013</strong> I FOKUS 47
Zertifizierung. Als erstes österreichisches Hotel wurde das<br />
Falkensteiner-Projekt in Bad Leonfelden ausgezeichnet.<br />
Spiegelt sich darin auch ein Gesellschaftstrend wider?<br />
Eindeutig. Wir stellen den Komfort der Nutzer von Beginn der<br />
Planung an in den Mittelpunkt. Wir wollen weg von Gebäuden,<br />
die krank machen – dies wird auch als „Sick Building Syndrom“<br />
bezeichnet – hin zu solchen, welche die Gesundheit fördern beziehungsweise<br />
erhalten.<br />
Das klingt doch alles sehr vielversprechend. Aber welche Vorteile<br />
ergeben sich konkret für den Benutzer?<br />
Blue Buildings verringern den Bedarf an Energie, Trinkwasser<br />
oder Rohmaterial, ohne dabei den Komfort und den Lebensstandard<br />
der Nutzer einzuschränken. Im Gegenteil: Diese werden<br />
sogar dank Baubiologie und permanenter Qualitätssicherung<br />
erhöht und gesichert. Nachhaltigkeit bringt niedrige Bewirtschaftungskosten<br />
und einen langfristig höheren Wert der Immobilie.<br />
Qualitäten zu bauen, um unser Handeln zu verändern. Und die<br />
Branche setzt das auch um: In Österreich gibt es derzeit rund 50<br />
zertifizierte Gebäude, weitere 200 sind allein bei ÖGNI angemeldet<br />
und werden gerade geplant beziehungsweise gebaut. Im Neubau<br />
ist es ein „must have“, sich mit der Nachhaltigkeit zu beschäftigen,<br />
denn der mündige Mieter ist nicht mehr bereit, für<br />
unbestimmte Qualitäten viel zu bezahlen. Wir sprechen davon,<br />
dass wir den Komfort der Nutzer von Beginn der Planung in den<br />
Mittelpunkt stellen. Und mittlerweile ist das Thema auch im Bestand<br />
die zentrale Herausforderung. Als ÖGNI war uns immer<br />
wichtig, dass wir nicht ein weiterer Think Tank sind, der Richtiges<br />
und Gutes denkt, sondern eine Umsetzungsorganisation sind.<br />
Welche Vorreiter gib es hier bereits?<br />
Wir erkennen ganz klar, dass die Branche bereit ist, Verantwortung<br />
zu übernehmen: In Österreich gibt es zahlreiche Leuchtturmprojekte,<br />
also Gebäude, die sich durch deren Qualitäten aus<br />
der Masse abheben. Namhafte Unternehmen machen es vor und<br />
bekennen sich klar zur Nachhaltigkeit: SPAR, REWE, Erste Bank,<br />
STRABAG, PORR, Schachinger Logistik, Raiffeisen evolution,<br />
Energie AG und viele mehr lassen ihre Gebäude von der ÖGNI<br />
nach den internationalen DGNB-Kriterien zertifizieren und leben<br />
bereits heute die Chance, Immobilien nachhaltig zu bauen und zu<br />
bewirtschaften. Beim ethischen Handeln gibt es in Österreich mit<br />
dem Vorreiter CA Immo, dem Makler EHL, Rhomberg Bau, IG<br />
Immobilien oder dem ersten kommunalen Unternehmen IIG aus<br />
Innsbruck Unternehmen, die mit gutem Beispiel voran gehen.<br />
Als Betriebswirt ist für Sie vermutlich die Ökonomie die entscheidende<br />
Dimension – oder?<br />
Im Sinne der Nachhaltigkeit gibt es kein Primat einer Dimen sion.<br />
Alle drei Säulen sind gleichberechtigt. Ich persönlich sehe die Entwicklung<br />
der letzten Jahre dahingehend positiv, da die Bewirtschaftungskosten<br />
der Gebäude verstärkt berücksichtigt werden.<br />
Ich behaupte sogar, dass die Kosten über den Lebenszyklus nunmehr<br />
erstmals berechnet und laufend optimiert werden.<br />
Welchen Stellenwert hat für Sie der Bestand?<br />
Ohne den Bestand bekommen wir die Nachhaltigkeitsziele nicht<br />
gelöst. Der Ziegel, der schon produziert ist, sollte doch möglichst<br />
lange genutzt werden – oder? Genau aus diesem Grunde haben die<br />
Mitglieder der ÖGNI die BlueCARD als Typenschein für den<br />
Bestand entwickelt, um Transparenz zu schaffen. Erst wenn der<br />
Zustand erhoben ist und Verbesserungspotenziale bekannt sind,<br />
beginnt der Kreislauf hin zu einer laufenden Verbesserung. Die<br />
BlueCARD ist ein Management-Tool für die Bewirtschaftung, fürs<br />
Portfolio. Mit der laufenden Anwendung werden wir den Bestand<br />
nachhaltiger machen. Erstmalig auf der Welt sprechen wir hier<br />
von Lebenszyklusrendite, da wir nicht mehr allein die Kosten<br />
berücksichtigen. Und es ist doch schön, wenn wir aus Österreich<br />
heraus internationale Entwicklungen vorantreiben – oder?<br />
Neue Perspektiven. EURO PLAZA Wien.<br />
Warum werden dabei neben der Energieeffizienz und der Nachhaltigkeit<br />
der verwendeten Baustoffe auch soziokulturelle<br />
Aspekte berücksichtigt?<br />
Wir verbringen rund 92 Prozent unseres Lebens in Immobilien.<br />
Da kann es doch nur unser oberstes Ziel sein, dass wir uns darin<br />
auch wohlfühlen! Nachhaltige Gebäude bieten ein Umfeld, in<br />
dem wir gerne arbeiten oder leben wollen. Bei Blue Buildings<br />
werden schädliche Baustoffe vermieden. Wir schaffen so Gebäude,<br />
die glücklich machen!<br />
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Signifikant. Nachhaltiges Stadtquartier:<br />
VIERTEL ZWEI.<br />
Wie schneiden wir generell bei der Nachhaltigkeit im internationalen<br />
Vergleich ab?<br />
Österreich gehört zweifelsohne zu den Vorreitern der Nachhaltigkeit.<br />
Das waren wir immer schon. Wir können stolz sein auf<br />
unsere Baukultur und unsere Unternehmen, die in CEE und weit<br />
darüber hinaus zu den Pionieren gehören. Begriffe wie Energieeffizienz,<br />
nachhaltiges Bauen oder Passivhaus sind eng mit<br />
Österreich verbunden. Das Thema ist ein Exportschlager beziehungsweise<br />
könnte ein noch viel größerer werden.<br />
Das klingt ja alles sehr positiv, aber ist das Thema nicht für viele<br />
Unternehmen ein Marketing-Gag, sollten wir nicht vielmehr von<br />
„greenwash“ sprechen?<br />
Grundsätzlich besteht schon die Gefahr, dass Unternehmen einfach<br />
mal ein Gebäude aus einem riesigen Bestand zertifizieren und<br />
sich mit einer Aktivität als nachhaltig deklarieren und schmücken,<br />
jedoch sonst nicht viel damit anfangen können. Gerade deshalb<br />
ist für die Mitglieder der ÖGNI das Fundament aus den Werten<br />
und dem ganzheitlichen Konzept wie unserem 3P-Ansatz<br />
wichtig. Denn wenn wir die Prozesse verändert haben und die<br />
Personen von Nachhaltigkeit überzeugt sind, werden die Ergebnisse,<br />
sprich unsere Immobilien, automatisch nachhaltig sein.<br />
Viel wichtiger ist zusätzlich noch der Aspekt der Transparenz und<br />
der Sicherheit, welche ein Zertifikat garantiert. Ich möchte dies<br />
an einem Beispiel verdeutlichen: Wenn heute ein Nutzer weiß,<br />
dass es Immobilien gibt, die gesund machen und solche, die nicht<br />
gut für seine Gesundheit beziehungsweise Produktivität sind,<br />
und er nunmehr dank den Zertifikaten diese Qualitäten schwarz<br />
auf weiß sieht und damit beurteilen kann, bin ich hundertprozentig<br />
von einer Veränderung seiner Entscheidungsfindung überzeugt.<br />
Dieser Nutzer wird sich entweder bewusst für die bessere<br />
Immobilie entscheiden oder die schlechtere in Kauf nehmen,<br />
dafür aber zumindest weniger zahlen wollen. Das Gleiche gilt fürs<br />
ethische Handeln, wo ich persönlich den Partner wähle werde, bei<br />
dem ich weiß, dass Korruption, Bestechlichkeit oder einfach unfaires<br />
Verhalten nicht Teil der Unternehmens-DNA sind.<br />
Wie gehen Sie damit um, wenn ein Bauherr derzeit aus Marketinggründen<br />
zertifiziert?<br />
Wenn das Gebäude gut ist und die Qualitäten unseren hohen Anforderungen<br />
entsprechen, dann ist mir jedes Leuchtturmprojekt<br />
herzlich willkommen – ganz ehrlich! Und wenn dieses Unternehmen<br />
sieht, welche Vorteile es hat, richtig zu handeln, dann wird<br />
er auch dabei bleiben, davon bin ich überzeugt.<br />
Sie sind also voller Zuversicht – und was können wir <strong>2013</strong> von der<br />
ÖGNI noch erwarten?<br />
Als ÖGNI haben wir noch viel vor: Neben den Zertifizierungen<br />
beschäftigen sich die Mitglieder intensiv mit den Inhalten. Wir<br />
haben mit den Expertenkreisen ein Netz geschaffen, aus dem zu<br />
allen relevanten Themen und Fragestellungen Aufgaben erarbeitet<br />
werden, die in Arbeitsgruppen behandelt werden. Diese einzigartige<br />
Vorgehensweise ermöglicht es, dass wir erstmals alle Stakeholder<br />
bei Inhalten integrieren. Alle Vorreiter und Interessenvertretungen<br />
sind eingeladen, sich einzubringen. Wenn dabei ein konkretes<br />
Thema behandelt werden soll, dann gründen wir eine Arbeitsgruppe,<br />
die möglichst zeiteffizient festgelegte Inhalte wie eine Empfehlung,<br />
einen Kodex, ein Positionspapier oder einen Leitfaden<br />
erarbeitet. Derzeit gibt es mehr als 20 Arbeitsgruppen. Beispielhaft<br />
erarbeitet Weatherpark gemeinsam mit der BOKU, der ZAMG und<br />
weiteren Experten eine Empfehlung für das Mikroklima, welches<br />
durch Immobilien beeinflusst ist. Oder: Stefan Artner (Anm.: Dorda<br />
Brugger Jordis) hat eine schlagkräftige Gruppe versammelt, die am<br />
nachhaltigen Mietvertrag für Österreich arbeitet.<br />
n<br />
50 FOKUS I REAL ESTATE <strong>2013</strong>
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