NIEDERÃSTERREICH - Fokus-Media
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Immer mehr Hightech-Extras halten in das moderne Fertighaus Einzug.<br />
NACHVERDICHTUNG UND RENOVIE-<br />
RUNG. Erfahrung gesammelt und Knowhow<br />
haben Fertighausfirmen zum Teil auch<br />
schon bei Aufstockungen im innerstädtischen<br />
Bereich. Bei dieser Art der Nachverdichtung<br />
kann der Fertigbau, zumal in<br />
Wien, vor allem damit punkten, dass die auf<br />
den Bestand aufgesetzten Fertigteile ein<br />
sehr geringes Eigengewicht aufweisen. Und<br />
obwohl zum Teil noch in einem Versuchsstadium,<br />
ist auch der kleinste Bereich des<br />
Fertigbaus erwähnenswert: die Renovierung<br />
mit Wandelementen. Die zu renovierende<br />
Fassade wird genau vermessen, demreich<br />
Energieeffizienz zu erwarten. Zwar<br />
bieten erst wenige Hersteller tatsächlich ein<br />
Passivhaus an, aber in allen Entwicklungsabteilungen<br />
hat man das große Potenzial in<br />
diesem Bereich längst erkannt und ist intensiv<br />
am Tüfteln. Künftig soll ein Fertighaus<br />
„serienmäßig“ und zu einem guten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis jene Anlagen<br />
beinhalten, die für die Erreichung der Anforderungen<br />
des Jahres 2020 erforderlich<br />
sind. Stromgewinnung, Lüftung, Heizung<br />
und Warmwasserbereitung sollen, ideal<br />
aufeinander abgestimmt, fast ausschließlich<br />
durch das Haus selbst geleistet werden.<br />
„Was sich systemintegriert bereits sehr gut<br />
heute aufgerufen, speziell diesen Bereich<br />
weiter zu forcieren. Photovoltaik dürfe nicht<br />
nur ein großes Thema sein, sondern müsse<br />
auch tatsächlich aufs Haus. Am besten bereits<br />
von der Planung weg. „Was erstens<br />
architektonisch wesentlich vorteilhafter ist<br />
und zweitens natürlich effizienter im Hinblick<br />
auf den Bau selbst. Denn statt nachträglich<br />
auf das fertige Dach noch Photovoltaik-<br />
Paneele draufzusetzen, könnten diese gleich<br />
die Aufgabe des Baumaterial für das Dach –<br />
die Ziegel – ersetzen und noch dazu Energie<br />
produzieren. Das sollte noch viel stärker und<br />
intensiver mit berücksichtigt werden“, betont<br />
Murhammer.<br />
Hartl-Doppelhaus<br />
durchgesetzt hat und sehr gut funktioniert,<br />
ist die Nutzung nachhaltiger Energiequellen<br />
wie Wärmepumpe und Solarthermie –<br />
zur Warmwasserbereitung, aber auch zur<br />
Heizungsunterstützung“, sagt Christian<br />
Murhammer.<br />
PHOTOVOLTAIK NOCH AUSBAUFÄHIG.<br />
Ein noch etwas stiefmütterliches Dasein,<br />
was die Verbreitung betrifft, friste hingegen<br />
die Photovoltaik. Stromerzeugen am<br />
eigenen Haus sei zwar für viele interessant,<br />
„aber“, so Murhammer, „wir merken auch,<br />
dass das noch ein klassischer Streichposten<br />
bei der Konzeption des Hauses ist, nach<br />
dem Motto, die Photovoltaik könne man<br />
auch irgendwann später noch einbauen.“<br />
Zum Unterschied von der Wärmepumpe<br />
oder Solarthermie falle die Photovoltaik<br />
also sehr häufig noch dem Sparstift zum<br />
Opfer. „Umso mehr sei die Fertigbaubranche<br />
ÜBERSICHTLICHES KOSTENMANAGE-<br />
MENT. Immer stärker setzt die Fertighausbranche<br />
auch auf das Potenzial außerhalb<br />
der Ein- und Zweifamilienhäuser. Mit denen<br />
hatte die Entwicklung des Fertighauses<br />
begonnen. Dann folgte die Reihenhausanlage.<br />
In weiterer Folge kam – im engen<br />
Konnex mit der Liberalisierung der Baugesetzgebungen<br />
– der großvolumige beziehungsweise<br />
mehrgeschoßige Wohnbau<br />
speziell in Holzfertigbauweise hinzu. Die<br />
nächste Stufe waren kommunale Einrichtungen<br />
in Fertigbauweise. In Graz steht sogar<br />
eine Kirche, gebaut aus Fertigteilen, in<br />
Kärnten ein Gemeindeamt, weiters Altenheime,<br />
Schulen, Kindergärten, Autobahnraststätten<br />
und Hotels bis hin zum Universitätscampus.<br />
Murhammer: „Es gibt heute<br />
eigentlich keine wie immer geartete Einschränkung<br />
mehr für die Fertigbauweise<br />
und kaum mehr Gebäudekategorien, die<br />
nicht durch werkseitig vorgefertigte Bauelemente<br />
mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad<br />
realisierbar sind.“ Für den<br />
Bauträger oder die Baugenossenschaften<br />
bedeutet das nicht zuletzt ein übersichtliches<br />
Kostenmanagement. Und für die Anrainer<br />
hat es den großen Vorteil, dass der<br />
Bau flott vonstatten geht und Unannehmlichkeiten<br />
wie Verkehrsbeeinträchtigungen,<br />
Lärm, Staub und Schmutz in einem<br />
geringeren Maß gehalten werden können.<br />
Als sehr vorteilhaft erweist sich der Fertigbau<br />
weiters auch im Bereich Zu-, An- und<br />
Aufbau. Beispiel Schulen, etwa wenn um<br />
einen Turnbereich erweitert beziehungsweise<br />
angebaut werden muss. Oder wenn<br />
generell modernisiert und dies auch mit<br />
einer Optimierung der Energieeffizienz verbunden<br />
wird. Hier bietet sich der Fertigbau<br />
als optimale Lösung an, denn innerhalb der<br />
zwei Monate Schulferien ist das Ding fertig.<br />
APRIL 2013 2013<br />
FOKUS 33