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Kunqu - Jecklin & Co. AG

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Philippe le Grand<br />

Philippe Jaroussky, 1978, ist dank seiner<br />

aussergewöhnlich hohen, hellen Tessitura<br />

bereits ein viel gefragter <strong>Co</strong>untertenor.<br />

Dennoch ist der französische Jung-Star<br />

sympathisch natürlich geblieben.<br />

Philippe Jaroussky, wie und warum begannen<br />

Sie Musik zu studieren?<br />

Philippe Jaroussky: Als Junge sang ich alle<br />

Reklamesongs, die ich am Fernsehen hörte.<br />

Ich zeichnete auch leidenschaftlich gern. Auf<br />

Initiative eines Gymnasiallehrers schickte<br />

man mich doch ans Konservatorium, wo ich<br />

als Elfjähriger mit dem Violinunterricht begann.<br />

Mit fünfzehn dachte ich erstmals ernsthaft<br />

daran, Musik zu meinem Beruf zu machen,<br />

spürte aber, dass ich mit Geige zu<br />

spät angefangen hatte. Deshalb wandte ich<br />

mich der Musikologie zu und tendierte zu einer<br />

laufbahn als Musiklehrer, Dirigent oder<br />

Chorleiter.<br />

Und wie kam es zum Gesang?<br />

Jaroussky: Ich hörte zufällig den Sopranisten<br />

Fabrice di Falco. Es war für mich wie ein<br />

Schock, als ich realisierte, dass er so sang,<br />

wie ich es manchmal mit Kopfstimme aus<br />

Spass auch tat. So begann ich bei seiner<br />

Professorin, nicole Fallien, Gesang zu studieren.<br />

nach einem intensiven Jahr wusste<br />

ich, dass ich Sänger werden wollte, und trat<br />

ins <strong>Co</strong>nservatoire ein. Inzwischen war ich<br />

zwanzig. Und plötzlich hiess es: Du bist ja<br />

noch so jung – das war wunderbar, nach der<br />

Erfahrung mit der Geige!<br />

Können Sie Ihren Stimmcharakter<br />

beschreiben?<br />

Jaroussky: Von der Technik her bezeichne<br />

ich mich als <strong>Co</strong>untertenor, was das Singen<br />

in der Kopfstimme meint. Von der lage her<br />

würde ich mich als Mezzosopran bezeichnen.<br />

Weil ich zudem eine leichtigkeit für Koloraturen<br />

habe, wünschen einige Dirigenten,<br />

dass ich auch die extreme lage einsetze.<br />

Aber ich hüte mich, das dauernd zu tun, und<br />

setze sie nur gezielt im Dacapo ein. So bewahren<br />

die hohen noten einen satten, runden<br />

Klang, und ich kann vermeiden, dass<br />

meine Stimme einen unschön metallisch<br />

spitzen Klang bekommt.<br />

Wo sehen Sie Ihr künstlerisches<br />

Zentrum?<br />

Jaroussky: Im Moment ist es klar die italienische<br />

Musik. Der Komponist, der mir in meiner<br />

bisherigen Karriere wohl am meisten geholfen<br />

hat, ist Vivaldi. Seine Musik spricht<br />

das Publikum so direkt an, dass sie auch<br />

sehr dankbar zu interpretieren ist. Besonders<br />

unter seinen Kantaten gibt es ganz<br />

grossartige Stücke. Aber alt werden möchte<br />

ich mit Bach!<br />

Interview: Bruno Rauch<br />

Konzert für Mazarin<br />

Werke von Bassani,<br />

Frescobaldi, Monteverdi,<br />

Turini u.a. Ensemble la<br />

Fenice / Jean Tubéry<br />

Fr. 27.50, Best.-nr. 3<br />

Beata Vergine<br />

Motetten von Cavalli,<br />

Frecobaldi, legrenzi u.a.<br />

Ensemble Artaserse<br />

Fr. 27.50, Best.-nr. 4<br />

Heroes<br />

Arien aus Opern von Vivaldi<br />

Ensemble Matheus /<br />

Jean-Christophe Spinosi<br />

Fr. 27.50, Best.-nr. 5<br />

Vivaldi<br />

Kantaten und Opernarien<br />

Ensemble Artaserse<br />

Fr. 27.50, Best.-nr. 6<br />

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