Kunqu - Jecklin & Co. AG
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Kontraste<br />
Vier neue Jahreszeiten<br />
begegnen Vivaldis Zyklus<br />
Im ZKO-Abokonzert vom 20. März stehen die «Vier Jahreszeiten» von Antonio<br />
Vivaldi im Mittelpunkt. Parallel dazu wird es zu vier Uraufführungen kommen:<br />
Vier junge Komponisten wurden beauftragt, je eine Jahreszeit zu vertonen. Eine<br />
Begegnung von Barock und neuer Musik, auf die man gespannt sein darf.<br />
Muhai Tang, der es liebt, musikalische<br />
Kontraste einander gegenüberzustellen,<br />
hatte die Idee zu diesem reizvollen Projekt.<br />
Daniel Fueter, Direktor der HMT<br />
Zürich, wählte in Zusammenarbeit mit<br />
den Musikhochschulen Genf und lugano<br />
die vier Komponisten aus.<br />
Frühling und Sommer<br />
Mit der neukomposition des «Frühlings»<br />
wurde Tobias von Glenck, geboren 1978,<br />
beauftragt. Er studiert an der Hochschule<br />
für Musik und Theater Zürich und vertritt<br />
damit die Deutschschweiz.<br />
Tobias von Glenck hatte schon während<br />
seines Jazzbassstudiums Kompositionsunterricht<br />
und beschloss nach einem kurzen<br />
Abstecher in die klassische Welt, seinen<br />
kompositorischen neigungen weiter<br />
nachzugehen. «Im Jazz habe ich mich<br />
intensiv mit Rhythmus, Puls, Metrum<br />
und Wiederholung auseinandergesetzt.<br />
In meiner Arbeit als Komponist interessiert<br />
es mich, diese musikalischen Mittel<br />
nach ihren jeweiligen Funktionen zu untersuchen<br />
und sie in meiner Musik umzusetzen.<br />
Ich frage mich: Was bewirken<br />
Rhythmen, welche Funktionen haben sie<br />
und wie können sie zum Beispiel in einem<br />
Streicherensemble mit vergleichbarem<br />
Resultat angewandt werden. Dies ist<br />
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ein Aspekt meiner Arbeit. Ein anderer ist<br />
der jeweils aufs neue zu bewerkstelligende<br />
Versuch, das Direkte und Unmittelbare<br />
in die Musik hineinzuschreiben.»<br />
In seiner Musik zum Thema «Frühling»<br />
möchte Von Glenck das lebensfrohe,<br />
Aufblühende, Überschwängliche durch<br />
die klanglichen Möglichkeiten eines<br />
Streicherensembles entstehen lassen.<br />
Dem gebürtigen Italiener Carlo Ciceri,<br />
geboren 1980, wurde, wie sollte es anders<br />
sein, der «Sommer» anvertraut. Er<br />
studiert zurzeit am <strong>Co</strong>nservatorio di lugano,<br />
hat jedoch in seiner Heimat bereits<br />
mit grossem Erfolg das Klavierdiplom abgeschlossen.<br />
Ab 2000 studierte er zusätzlich<br />
Musikwissenschaft in Cremona und<br />
setzte seine Studien dank eines Stipendiums<br />
bei der Paul Sacher Stiftung fort. In<br />
lugano schliesslich widmet er sich intensiv<br />
der zeitgenössischen Musik mit Direktion<br />
und Komposition (bei nadir Vassena).<br />
Ob wir in seiner Sommer-Komposition<br />
auch die südliche Hitze wie bei<br />
Vivaldi fühlen werden oder eher den mitteleuropäischen<br />
Sommerregen?<br />
Herbst und Winter<br />
Der Komponist des «Herbstes» ist der<br />
Spanier Victor <strong>Co</strong>rdero-Charles, geboren<br />
1971, der am <strong>Co</strong>nservatoire de Genève<br />
Komposition studiert. Auch er ist ein universell<br />
ausgebildeter Musiker und bekam<br />
vor allem vom deutschen Komponisten<br />
Helmut lachenmann den letzten Impuls,<br />
sich hauptsächlich der Komposition zu<br />
widmen. Er kam in die Schweiz zu Eric<br />
Gaudibert und Michael Jarrell.<br />
David Sontòn-Caflisch, 1974 in Basel geboren,<br />
aufgewachsen in Graubünden, ist<br />
schliesslich der Komponist des «Winters».<br />
Er entdeckte schon früh die lust<br />
am Komponieren und gründete bereits<br />
in der Sekundarschule ein Ensemble, um<br />
seine Werke auch aufführen zu können.<br />
Er studierte zunächst Violine und spezialisierte<br />
sich schliesslich auf die Interpretation<br />
von zeitgenössischer Musik. 2004<br />
beschloss er, die Kompositionsarbeit zu<br />
intensivieren, und begann in Zürich mit<br />
dem Kompositionsstudium. Besondere<br />
Schwerpunkte sind für ihn die Architektur,<br />
die Repetition und die genau berechnete<br />
mikrotonale Harmonik, basierend<br />
auf Zahlenproportionen.<br />
Vier gegensätzliche junge Komponisten<br />
beschäftigen sich, fast 300 Jahre nach Vivaldi,<br />
mit dem Thema Jahreszeiten. «Kontraste<br />
sind vorprogrammiert – und somit<br />
passt dieses Projekt ideal zum ZKO-