Kunqu - Jecklin & Co. AG
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DVDs<br />
22<br />
G. Donizetti | l’Elisir d’Amore | Anna netrebko, Sopran, Rolando Villazón, Tenor, Orchester und Chor der Wiener Staatsoper,<br />
Alfred Eschwé, leitung | 1 DVD, Fr. 38.90, Best.-nr. 38<br />
www.jecklin.ch<br />
Im April 2005 standen Anna netrebko und Rolando Villazón in Wien erstmals zusammen auf der Bühne. Als<br />
Adina und nemorino avancierten sie zum neuen «Operntraumpaar». Die Inszenierung und die Ausstattung<br />
wirken zwar reichlich altbacken, die vokale und die mimische Präsenz der Protagonisten machten diesen<br />
optischen Mangel jedoch mehr als wett. Villazón gefällt mit tenoralem Schmelz und legt sein Gesicht nach der<br />
Art Mr. Beans in Falten, während die netrebko als Adina eine kühle Souveränität ausstrahlt und mit perfekter<br />
Stimmführung glänzt. Erwähnenswert auch leo nucci, der seinen Belcore mit einem selbstironischen<br />
Augenzwinkern verkörpert.<br />
Glenn Gould | Hereafter; Glenn Gould, Klavier, Bruno Monsaingeon, Regie | 1 DVD, Fr. 38.90, Best.-nr. 39<br />
1982, erst 50-jährig, starb Glenn Gould an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Faszination, die von jenem<br />
Pianisten ausging, der Bachs «Goldberg-Variationen» neu erfand und damit bereits früh zu Weltruhm gelangte,<br />
hält bis heute an. Bruno Monsaingeon war mit dem exzentrischen Genie befreundet und hat aus grösstenteils<br />
noch nicht veröffentlichtem Archivmaterial einen Dokumentarfilm zusammengestellt. In etwas mehr als eineinhalb<br />
Stunden laufzeit lässt «Hereafter» das leben und die Karriere von Glenn Gould Revue passieren – und<br />
zwar aus Goulds eigener Perspektive. Seine Statements und sein dauernd präsentes Klavierspiel verweben sich<br />
so zu einem unterhaltsamen und eindrücklichen, wenn auch fiktiven «Selbst»porträt.<br />
C. Monteverdi | l’Orfeo, Il ritorno d’Ulisse in Patria, l’incoronazione di Poppea | Monteverdi Ensemble, Chor und Ballett des<br />
Opernhauses Zürich, nikolaus Harnoncourt, leitung | 5 DVDs, Fr. 149.50, Best.-nr. 40<br />
Historisches trug sich 1975 zu im Opernhaus, als dem Zürcher Publikum erstmals die Einleitungs-Toccata zur<br />
Oper «l’Orfeo» entgegenschmetterte: Die Wiederentdeckung Monteverdis für die Gegenwart hatte begonnen.<br />
Verantwortlich dafür zeichneten nikolaus Harnoncourt und das Ensemble des Opernhauses sowie Regisseur<br />
Jean-Pierre Ponelle, die auch «Il ritorno d’Ulisse in Patria» und «l’incoronazione di Poppea» auf die Bühne<br />
brachten. Die mittlerweile legendär gewordene Zürcher Monteverdi-Trilogie liegt nun in einer Box mit fünf DVDs<br />
vor. Gefilmt wurde sie 1979 bei Aufführungen in Wien, die Tonspuren stammen von kurz zuvor mitgeschnittenen<br />
Aufführungen in Zürich.<br />
W.A. Mozart | le nozze di Figaro; Pietro Spagnoli, Bariton, Annette Dasch, Sopran, Rosemary Joshua, Sopran, luca Pisaroni,<br />
Bass, u.a. | <strong>Co</strong>ncerto Köln, René Jacobs, leitung | 2 DVDs, Fr. 68.90, Best.-nr. 41<br />
Als René Jacobs Mozarts «nozze» vor drei Jahren erstmals auf Tonträger bannte, regneten Auszeichnungen<br />
und Ehrungen auf die Produktion nur so herab. Auch bei der DVD-Aufnahme aus dem Pariser Théâtre des<br />
Champs-Elysées zeigen sich das Sänger-Ensemble und das Orchester in bester Spiellaune: Das <strong>Co</strong>ncerto Köln<br />
gestaltet die Partitur transparent, kontrastreich und mit unbändigem Schwung. Auf der Bühne wird derweilen<br />
munter geliebt, geschmachtet und intrigiert. luca Pisaroni als Figaro und Rosemary Joshua als Susanna<br />
machen nicht nur stimmlich gute Figur, sondern bringen ihre Rollen auch mimisch zum leben. Ein vorzügliches<br />
Opernvergnügen.<br />
Stefan Sandmeier