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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Zweiteilung bietet die Chance, sich sowohl rasch kursorisch <strong>zu</strong> informieren als<br />

auch einen vertieften Einblick in die reichhaltige Sammlung <strong>zu</strong> nehmen.<br />

Auf der Informationsseite wird es vor allem darum gehen, wichtige „Meilenstei-<br />

ne“ der Entwicklung, wie die Kamera von Daguerrre oder den „Cinématographe<br />

Lumière“, die „Kodak Box“, die „Leica“ oder die „AE-1“ von Canon vor<strong>zu</strong>stellen.<br />

Meist werden diese nicht allein gezeigt, sondern von <strong>zu</strong>sätzlichen, ausgewählten<br />

Geräten begleitet, die den zeitlichen Rahmen erweitern oder auch ein Thema<br />

deutlicher akzentuieren. Die Filmkamera von Oskar Messter neben der Kamera<br />

von Lumière spannt den Bogen von der Erfindung in Frankreich hin <strong>zu</strong>r industriel-<br />

len Fertigung in Deutschland; <strong>zu</strong>r Leica <strong>und</strong> der professionellen Kleinbildfotogra-<br />

fie gehört die sieben Jahre später auf den Markt gebrachte Contax, <strong>und</strong> der<br />

Komplex des Schmalfilms umspannt mit dem „Cine-Kodak Mod. A“ für 16 mm,<br />

der „Pathé-Baby“ für 9,5 mm <strong>und</strong> dem „Cine-Kodak 8“ für 8 mm einen Zeitraum<br />

von zehn Jahren. Doch wird sich die Auswahl nicht allein auf technische Innovati-<br />

onen konzentrieren, sondern auch immer wieder Schlaglichter auf die<br />

Gebrauchsweisen der Artefakte in den verschiedenen Epochen werfen. Hier wä-<br />

ren die Atelier- <strong>und</strong> Reisefotografie <strong>zu</strong> nennen, die durch die Erfindung des<br />

Nasskollodiumverfahrens ermöglicht wurden, die Anfänge der Pressefotografie<br />

mit einem ganz eigenen Typus der Handkamera, der einen schnellen Einsatz in<br />

schwierigen Situationen ermöglichte, oder auch weitgehend automatisierte, leicht<br />

<strong>zu</strong> bedienende Kassettenkameras für den Amateur. Die Erläuterung dieser Ob-<br />

jekte folgt mit kommentierenden Texten, flankiert von dokumentarischen Illust-<br />

rationen, sowie wenigen, aus konservatorischen Erwägungen in Form von Repli-<br />

ken gezeigten Originalabbildungen <strong>und</strong> kurzen Filmsequenzen dem klassischen<br />

Kanon; auf mediale Interaktionen wird hier bewusst verzichtet.<br />

Auf der anderen Seite der Vitrine wird es hingegen nichts anderes geben als die<br />

Objekte, allerdings auch hier in einer durchaus gewollten, epistemischen Ord-<br />

nung, die sich aus einer mit der Informationsseite korrespondierenden, chronolo-<br />

gischen Abfolge sowie einer Anordnung in thematischen Gruppen ergibt. Wäh-<br />

rend auf der Informationsseite Bild <strong>und</strong> Schrift einen weiteren Kontext herstellen,<br />

soll die Ordnung der Dinge auf der Schauseite, abgesehen von knappen Objekt-<br />

beschriftungen, durch keine weitere, direkte mediale Erläuterung aufgebrochen<br />

werden. An erster Stelle steht hier die durch ein Abschreiten der Vitrine erfasste<br />

Begegnung mit dem dreidimensionalen Objekt <strong>und</strong> seiner Materialität <strong>und</strong> damit<br />

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