MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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Inhaltliche Komplexität <strong>und</strong> das Modell des World Wide Web<br />
Das Denken von mehreren Ebenen, Vertiefungen, Vernet<strong>zu</strong>ngen von Objekt <strong>und</strong><br />
Kontext ist als museologisches Denken eingeführt <strong>und</strong> bewährt. Bezogen auf den<br />
Einsatz elektronischer Medien folgt dieses Ausstellungsprinzip konsequent dem<br />
Modell des World Wide Web. Das World Wide Web <strong>und</strong> seine Charakteristika<br />
werden <strong>zu</strong>nehmend <strong>zu</strong>r Blaupause unseres Verständnisses von Information <strong>und</strong><br />
Informationsvermittlung überhaupt: Die Verfügbarkeit großer Datenmengen, die<br />
Vernet<strong>zu</strong>ng unterschiedlichster Quellen, die Hypertextstruktur <strong>und</strong> damit die<br />
Nicht-Linearität von Inhalten bestimmen heute auch die Konzeption von Bezie-<br />
hungen zwischen Exponaten <strong>und</strong> Medien. Damit geht einerseits eine Verwissen-<br />
schaftlichung musealer Präsentationen einher, der Katalog erscheint teilweise<br />
bereits im Bildschirm am Objekt, andererseits bieten begleitende Medien den An-<br />
reiz für eine vertiefte Beschäftigung des Besuchers mit Ausstellungsgegenstän-<br />
den. Der Besucher kann seinem Impuls, Hintergründe <strong>zu</strong> erfahren <strong>und</strong> Querver-<br />
weise <strong>zu</strong> verfolgen, durch interaktive Begleitmedien leicht <strong>und</strong> direkt nachgeben.<br />
Mit den Möglichkeiten des World Wide Web verbindet sich außerdem der Gedan-<br />
ke der Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung von Ausstellungen, man könnte auch sagen, einer<br />
didaktischen R<strong>und</strong>umversorgung. Gleichzeitig ist die Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung ein<br />
Marketinginstrument für Ausstellungen <strong>und</strong> <strong>Museen</strong>.<br />
Erweiterung erzählerischer Mittel<br />
Das Repertoire erzählerischer Mittel in Ausstellungen <strong>und</strong> <strong>Museen</strong> wurde durch<br />
den Einsatz von Medien wesentlich erweitert. Medieneinsatz ist dabei den unter-<br />
schiedlichsten dramaturgischen Absichten <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen, die von objekterläutern-<br />
den Informationen bis <strong>zu</strong>r eigenständigen Verwendung von Medien z.B. in Film-<br />
räumen reichen. Dazwischen entfaltet sich eine breite Skala von Variationen, die<br />
<strong>zu</strong>meist auf einer Kombinatorik von Originalobjekten <strong>und</strong> Medienbildern bzw. -<br />
tönen basieren. Umfangreiche Erläuterungstafeln werden immer häufiger von<br />
erläuternden Medien ersetzt.<br />
Verlängerung des Aufenthalts, Vermehrung der Information<br />
Die Informationsmenge in Ausstellungen ist durch die Verwendung elektronischer<br />
Medien gleichzeitig stark angestiegen. Die Aufenthaltsdauer von Besuchern in<br />
Ausstellungen etwa durch Audioguides ist deutlich länger geworden. Die Gefahr<br />
einer Überfrachtung von Ausstellungen mit Information durch die inzwischen<br />
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