14.03.2013 Aufrufe

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein weiteres Thema, das in der Unterrichtsforschung sehr bekannt ist <strong>und</strong> gut<br />

auch auf das Museum übertragen werden kann, bezieht sich auf Interaktionen<br />

<strong>und</strong> die Nut<strong>zu</strong>ng von Feedback. Wie wird Feedback in informellen Lernumgebun-<br />

gen gegeben <strong>und</strong> genutzt? An dieser Stelle werden die alten Dilemmata wieder<br />

deutlich, nämlich dass die Rückmeldungen für die eine Person informativ <strong>und</strong><br />

hilfreich sind, von der anderen Person werden sie dagegen als kontrollierend <strong>und</strong><br />

demotivierend empf<strong>und</strong>en. Daran knüpft auch die Frage an, welche Erlebnisse<br />

da<strong>zu</strong> führen, dass sich die Besucher nach dem Verlassen der Ausstellung noch<br />

weiter mit den Inhalten der Ausstellung beschäftigen. Welche Erfahrungen blei-<br />

ben so<strong>zu</strong>sagen „aktiv“ <strong>und</strong> führen da<strong>zu</strong>, dass weiter darüber nachgedacht wird.<br />

Diese Nachhaltigkeit muss freilich genauer definiert <strong>und</strong> operationalisiert werden.<br />

Methodenforschung: Weiterentwicklung von Designs, Erhebungs- <strong>und</strong><br />

Auswertungsverfahren<br />

Der letztgenannte Aspekt stellt auch schon einen Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m letzten Schwer-<br />

punkt der Methodenforschung dar. Im IPN wird seit einiger Zeit die Erfahrung<br />

gemacht, dass ständig neue Verfahren erf<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> viel <strong>zu</strong> wenig Zeit<br />

<strong>und</strong> Mühe darauf verwendet wird, bestehende Verfahren so weiter<strong>zu</strong>entwickeln,<br />

dass sie <strong>zu</strong> Standardtechniken werden. Dies gilt besonders für die Pädagogik,<br />

aber auch für die Psychologie <strong>und</strong> die Soziologie. Es ist sicher ein guter Zeit-<br />

punkt, <strong>zu</strong> Beginn eines Projekts sich einen Überblick über die in einem For-<br />

schungsfeld (Museum) verwendeten Methoden <strong>zu</strong> verschaffen. Gleichzeitig muss<br />

überlegt werden, wie diese aktuellen Methoden gesichert <strong>und</strong> differenziert wer-<br />

den können, welches die Qualitäten dieser Verfahren sind <strong>und</strong> ob aus ihnen e-<br />

ventuell Standardverfahren werden können. In diesem Zusammenhang spielt am<br />

IPN im Augenblick bei vielen Projekten die systematische Dokumentation von<br />

Erhebungs- <strong>und</strong> Auswertungsverfahren eine Schlüsselrolle. Beispielsweise wur-<br />

den die angewendeten Methoden der Videostudie sehr genau <strong>und</strong> ausführlich do-<br />

kumentiert. Diese Dokumentation wird im Bereich der Lehr-Lern-Forschung gut<br />

aufgenommen <strong>und</strong> genutzt. Im Detail dokumentiert sind auch die bei PISA ver-<br />

wendeten Methoden, auch unter der Perspektive, dass andere Forschergruppen,<br />

auf diesen Methodenpool <strong>zu</strong>rückgreifen (<strong>und</strong> aber auch angemessen zitieren).<br />

Für den wissenschaftlichen Fortschritt ist es wichtig, nicht ständig neue Verfahren<br />

<strong>zu</strong> erfinden, deren Ergebnisse mit denen aus anderen Zugängen nicht verglichen<br />

werden können. Aus diesem Gr<strong>und</strong> fragen wir uns, ob systematische Methoden-<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!