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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Interaktive Integration unterschiedlich dargestellter Infor-<br />

mationen<br />

Die in der Literatur vorgeschlagenen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng von Lernpro-<br />

zessen mit unterschiedlichen Darstellungsformen beschränken sich <strong>zu</strong>meist dar-<br />

auf, die visuelle Suche zwischen den verschiedenen Informationen <strong>und</strong> damit die<br />

kognitive Belastung der Lernenden <strong>zu</strong> reduzieren. Beispielsweise wird vorgeschla-<br />

gen, einander entsprechende Informationen aus unterschiedlichen Darstellungen<br />

räumlich <strong>und</strong> zeitlich nahe <strong>zu</strong>einander <strong>zu</strong> präsentieren oder mithilfe von Farben<br />

<strong>und</strong> Symbolen <strong>zu</strong> kodieren. Diese Maßnahmen machen zwar die Beziehungen<br />

zwischen den Darstellungen explizit <strong>und</strong> reduzieren den kognitiven Aufwand bei<br />

der Informationsaufnahme, sie unterstützen die Lernenden aber nicht darin, die<br />

gewonnene kognitive Kapazität für Verständnis fördernde Verarbeitungsprozesse<br />

wie die aktive Verknüpfung der unterschiedlich dargestellten Informationen <strong>zu</strong><br />

nutzen.<br />

Im Rahmen eigener Arbeiten hat sich gezeigt, dass das Verständnis komplexer<br />

naturwissenschaftlich-technischer Inhalte sinnvoll gefördert werden kann, wenn<br />

nicht nur die durch visuelle Suchprozesse hervorgerufene kognitive Belastung re-<br />

duziert, sondern auch gleichzeitig das aktive Herstellen von Bezügen zwischen<br />

unterschiedlich dargestellten Informationen (lernrelevante kognitive Belastung)<br />

gefördert wird (z.B. Bodemer & Faust, 2006; Bodemer, Plötzner, Bruchmüller &<br />

Häcker, 2005). Dies kann realisiert werden, indem die unterschiedlich dargestell-<br />

ten Informationen – bzw. deren bedeutsame Komponenten – räumlich getrennt<br />

auf einem Bildschirm dargeboten <strong>und</strong> von den Lernenden selbst interaktiv integ-<br />

riert werden. Entscheidend für die Wirksamkeit einer solchen Integrationsaufgabe<br />

ist, dass die <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnenden Informationskomponenten inhaltlich bedeutsam sind<br />

<strong>und</strong> eine Entsprechung in den jeweils anderen Darstellungen haben. Darüber hin-<br />

aus hat sich gezeigt, dass die Lernenden eine Rückmeldung über die Korrektheit<br />

ihrer Zuordnungen bekommen sollten (z.B. durch farbliche Markierung richtiger,<br />

falscher <strong>und</strong> fehlender Zuordnungen), diese Rückmeldung aber nicht automatisch<br />

beim Zuordnungsversuch für jede einzelne Informationskomponente erfolgen<br />

darf, da ansonsten Lernprozesse nach Versuch <strong>und</strong> Irrtum angestoßen werden,<br />

die nicht verständnisförderlich sind.<br />

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