14.03.2013 Aufrufe

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

menschliche Verarbeitung verbaler <strong>und</strong> bildhafter Informationen in zwei unter-<br />

schiedlichen Subsystemen stattfindet. Folglich nehmen die Modelle an, dass In-<br />

halte, die durch unterschiedliche Darstellungsformen vermittelt werden, im All-<br />

gemeinen besser erinnert <strong>und</strong> verstanden werden als Inhalte, die nur verbal oder<br />

nur bildhaft vermittelt werden.<br />

Die gleichzeitige Bereitstellung unterschiedlicher Darstellungsformen führt aller-<br />

dings nicht zwangsläufig <strong>zu</strong> einer besseren Informationsaufnahme <strong>und</strong> -<br />

verarbeitung. Um ein vertieftes Verständnis eines Sachverhalts <strong>zu</strong> erwerben,<br />

müssen die wesentlichen Informationen in den unterschiedlichen Darstellungs-<br />

formen erkannt <strong>und</strong> miteinander verknüpft werden (Mayer, 2001; Schnotz &<br />

Bannert, 1999). Forschungsarbeiten <strong>zu</strong>m multimedialen Lernen haben jedoch ge-<br />

zeigt, dass es für viele Personen schwierig ist, relevante Informationen in unter-<br />

schiedlichen Darstellungsformen <strong>zu</strong> erkennen <strong>und</strong> systematisch aufeinander <strong>zu</strong><br />

beziehen (z.B. Kozma, 2003). Darüber hinaus kann die simultane Verarbeitung<br />

verschiedener Informationen die Lernenden kognitiv überlasten, also einen so<br />

großen Teil der geistigen Kapazität der Lernenden beanspruchen, dass für das<br />

Verstehen der Informationen <strong>zu</strong> wenig Ressourcen übrig bleiben (Chandler &<br />

Sweller, 1991). Dies führt häufig da<strong>zu</strong>, dass Lernende sich lediglich auf Oberflä-<br />

chenmerkmale der bereitgestellten Informationsmaterialien konzentrieren, z.B.<br />

auf Bildelemente, die aufgr<strong>und</strong> ihrer Farbe oder Bewegung besonders auffällig<br />

sind. Die eigentlichen Stärken einzelner Darstellungen werden dann oft nicht er-<br />

kannt, die aufgenommenen Informationskomponenten bleiben un<strong>zu</strong>sammenhän-<br />

gend, <strong>und</strong> ein vertieftes Verstehen kann nicht stattfinden.<br />

Diese Problematik der Informationsvermittlung ist beim Lernen im Museum sogar<br />

noch erhöht, da das Exponat selbst als weiterer Informationsträger hin<strong>zu</strong>kommt.<br />

Die Besucher müssen die unterschiedlichen medial vermittelten Informationen<br />

nicht nur <strong>zu</strong>einander, sondern auch <strong>zu</strong>m Exponat in Beziehung setzen. Darüber<br />

hinaus müssen auch Verknüpfungen zwischen Exponaten – bzw. deren Kompo-<br />

nenten – hergestellt werden.<br />

146

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!