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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Entwicklung der Besuchszahlen in einem Zeitraum von 20 Jahren (1981 bis<br />

2000) fest<strong>zu</strong>stellen, dass es zwar einen ungebrochenen Museumsboom gab <strong>und</strong><br />

gibt, die Anzahl der Museumsinteressierten <strong>und</strong> die Besuchshäufigkeit nach abso-<br />

luten Zahlen gemessen jedoch nicht gewachsen ist. Sie ist seit 1990 auf einem<br />

Niveau von ca. 100 Millionen Besuchen. (Graf 2003)<br />

Weitere repräsentativen sprechen Studien dafür, dass jede Museumsart ihre cha-<br />

rakteristische Besucherstruktur aufweist: In Kunstmuseen ist – gemessen am<br />

Anteil der Abiturienten mit Hochschulabschluss – ein relativ höher gebildetes<br />

Publikum an<strong>zu</strong>treffen als in den anderen Museumsarten; die Begleitsituation un-<br />

terscheidet sich, so sind Naturk<strong>und</strong>emuseen beispielsweise ein Ort für Familien-<br />

besuche; auf weitere Merkmalsunterschiede in der Publikumsstruktur in Abhän-<br />

gigkeit von der Museumsart <strong>und</strong> dem Museumsort sei hier nur hingewiesen (Klein<br />

1990).<br />

Weiter lassen verschiedene Berichte <strong>und</strong> Untersuchungsergebnisse vermuten,<br />

dass <strong>Museen</strong> für Besucher eine Art Wert setzende Instanz darstellen müssen:<br />

Ironisches wird ernst genommen; Fakes für echt gehalten (Höge 2004), offene<br />

oder symbolische Präsentationsformen stiften eher Verwirrung (Klein, Schäfer<br />

1990). Diese Vermutung einer Wert setzenden Instanz sollte empirisch-<br />

analytisch überprüft werden, insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> eines neuen Mu-<br />

seumsverständnisses, das Besucher nicht mehr als Abnehmer didaktisch vorbe-<br />

reiteter Häppchen sieht, sondern als Gesprächspartner auf gleicher Augenhöhe:<br />

„From deficit to dialogue“, wie es in der PUS-Diskussion umschrieben wird. Wie<br />

offen kann eine Vermittlungspräsentation für Besucher sein? Diese Frage, die<br />

auch McLean gerne beantwortet hätte, berührt den nächsten Punkt, den der Be-<br />

sucherforschung.<br />

Theorien <strong>und</strong> Forschungsansätze, die sich hinter dem Begriff der Besucherfor-<br />

schung verbergen, lassen sich parallel <strong>zu</strong>r Entwicklung lernpsychologischer Schu-<br />

len betrachten: behavioristische, kognitions-psychologische <strong>und</strong> ebenso kon-<br />

struktivistische Ansätze sind vor<strong>zu</strong>finden. Eine Entwicklung, auf die hier nur hin-<br />

gewiesen werden kann unter Hervorhebung zweier Punkte: Der erste Punkt be-<br />

trifft die stark subjektorientierte Perspektive, die insbesondere konstruktivisti-<br />

sche Ansätze auszeichnen. Wenn es stimmt, dass sich in Ausstellungen das Ler-<br />

nen auf Gr<strong>und</strong> der offenen Lernsituation eher unsystematisch, assoziativ <strong>und</strong> er-<br />

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