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FNP-Teilfortschreibung Windkraft 2012 VVG Ehrenkirchen – Bollschweil Frühz. Beteiligung Beurteilung der vorhandenen Umweltinformationen und Festlegung des Untersuchungsrah- den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässige Vorhaben im Sinne des § 18 Abs. 2 (1) BNatSchG die im § 44 BNatSchG aufgeführten Verbotstatbestände nur für nach europäischem Recht geschützte Arten, d.h. die in Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten Arten und die europäischen Vogelarten. Es liegt außerdem dann kein Verbotstatbestand im Sinne des Satzes Nr. 3 vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätte im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt ist, oder wenn dies durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen erreicht werden kann. In diesem Fall sind auch mit der Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten verbundene unvermeidliche Beeinträchtigungen von Individuen vom Verbot in Satz Nr. 1 ausgenommen. Eine besondere Betroffenheit durch Verbotstatbestände gemäß § 44, Abs. 1 ist im vorliegenden Falle für Fledermaus- und Vogelarten zu erwarten. Das Störungsverbot ist darüber hinaus für die Arten zu prüfen, die empfindlich gegenüber den von der geplanten Nutzung ausgehenden Wirkfaktoren (Lärm- und Lichtemissionen) reagieren. Es dürfte in erster Linie die in den angrenzenden Wäldern vorkommenden Fledermausarten sowie die lärmempfindlichen Vogelarten betreffen. Ein Störungsverbotstatbestand liegt nur vor, wenn zu erwarten ist, dass sich der Erhaltungszustand der Art durch die Beeinträchtigung verschlechtert. Bei den Fledermäusen sind bei der Errichtung von Windkraftanlagen bundesweit der Große Abendsegler, die Rauhhautfledermaus und die Zwergfledermaus nach absoluten Zahlen am stärksten betroffen. Daneben wird deutschlandweit für den Kleinen Abendsegler, die Breitflügelfledermaus und die Zweifarbfledermaus eine hohe Empfindlichkeit angenommen (DÜRR & BACH 2004: 254). Für Südbaden liegen bislang vor allem für den Kleinabendsegler und die Zwergfledermaus Nachweise für Kollisionen mit Windenergieanlagen vor (BRINKMANN 2006: 67). Für alle weiteren Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie ist zu prüfen, ob ein Vorkommen in den vorläufigen Prüfflächen sowie im Bereich der wahrscheinlichen Zuwegungen möglich ist. Eine mögliche Betroffenheit durch die anderen Faktoren (Störung, Barriere und Kollisionen) ist zu prüfen, wird aber gegenwärtig als unwahrscheinlich eingestuft. Für die Prüfung möglicher Verbotstatbestände und der Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung sind folgende Arbeitsschritte erforderlich: Potenzialabschätzung: Wahrscheinlichkeit des Vorkommens der GAEDE + GILCHER 2012 Seite 45
FNP-Teilfortschreibung Windkraft 2012 VVG Ehrenkirchen – Bollschweil Frühz. Beteiligung mens und der zusätzlich durchzuführenden Erhebungen Arten im Eingriffsraum Abschätzung der Empfindlichkeit der Arten gegenüber den Wirkfaktoren, die von Windenergieanlagen ausgehen Abschätzung der Wahrscheinlichkeit von Verbotstatbeständen Abschätzung der Möglichkeiten zur Vermeidung, zum vorgezogenen Ausgleich (CEF-Maßnahmen) und für populationsstützende Maßnahmen. Für den Untersuchungsraum liegen bislang bis auf Ur- und Ölberg keine systematischen Untersuchungen vor. Mögliche Informationsquellen in Form von Publikationen sind die Grundlagenwerke für die verschiedenen Artengruppen in Baden-Württemberg und der Managementplan PEPL Schauinsland. Folgendes Vorgehen wird empfohlen: Auswertung der Daten der Forsteinrichtung und von Luftbildern für mögliche Vorkommen der Anhang-IV-Arten Potenzialabschätzung, insbesondere für Vögel (Grundlage: Geländebegehung) und Fledermäuse (Modellierung auf der Grundlage einer Experteneinschätzungen und verschiedenen Landschaftsparametern (ATKIS, Höhenmodell)), da diese beiden Artengruppen von möglichen Stör- und Barriereeffekten sowie Kollisionen besonders betroffen wären. Ergänzende Expertenbefragung, insbesondere für Vögel und Fledermäuse Konfliktabschätzung auf der Grundlage dieser Daten und der Literatur. Dabei sind insbesondere bekannte oder mögliche Zugstraßen von Vögeln und Fledermäuse zu identifizieren. 4.2.2.3 UMWELTSCHADENSGESETZ Konkretisierung der vorläufigen Wirkungsabschätzung und Abschätzung der Entscheidungserheblichkeit Entsprechend USchadG und § 19 BNatSchG ist zu prüfen, ob durch die die <strong>Anlage</strong> von Windenergieanlagen mit Biodiversitätsschäden zu rechnen ist. Prüfungsrelevant sind: Arten Arten des Anhanges I der Vogelschutzrichtlinie und regelmäßig auftretende Zugvogelarten (Art. 4, Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie) Arten der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie GAEDE + GILCHER 2012 Seite 46
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