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Dokumentation zum Konsensworkshop - sofia

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3 Ergebnisse aus dem Konsensus-Prozess<br />

Die folgende Darstellung orientiert sich an der Struktur des Evaluationsinstrumentes<br />

ERW-I. Sie dokumentiert die wesentlichen Ergebnisse der Beratungen der<br />

Experten im Rahmen des Konsensus-Workshops und berücksichtigt dabei auch<br />

die eingegangenen schriftlichen Evaluationsbögen.<br />

3.1 Gutachten G 19.1 „Hujer“<br />

3.1.1 Gesamteindruck<br />

Die Studie untersucht einige der möglichen ökonomischen Wirkungen einer vierten<br />

Flugbahn auf dem Flughafen Frankfurt. Sie besteht aus einem empirischen<br />

und einem modelltheoretischen Teil, die kombiniert werden. In einer Arbeitsstättenbefragung<br />

werden die Zahl der auf dem Flughafen Beschäftigten, deren Wohnorte,<br />

und die Ausgaben der ansässigen Betriebe erfragt. Diese Daten werden als<br />

„Anstoßeffekt“ in ein Input-Ouput-Modell eingebracht, das es erlaubt, weitere<br />

Effekte sektoral und regional gegliedert zu berechnen. Das Modell übersetzt die<br />

einzelwirtschaftliche in eine gesamtwirtschaftliche Betrachtungsweise.<br />

Da die Input-Output-Rechnung Daten verlangt, welche die offiziellen Datenquellen<br />

nicht liefern, sind die Gutachter gezwungen, sich diese Daten mittels eigener<br />

Erhebungen zu beschaffen. Diese Erhebungen sind an mehreren Stellen mit Fehlern<br />

behaftet, die systematischen Charakter haben und die Ergebnisse der Berechnungen<br />

insgesamt gefährden.<br />

Am verlässlichsten sind die aus der Befragung gewonnenen Ist-Daten über Beschäftigte<br />

und Ausgaben. Die Qualität dieser Daten wird nur durch die unbekannte<br />

Grundgesamtheit vermindert, was die Hochrechnung tangiert.<br />

Wenig verlässlich sind die erfragten Prognosen. Dies liegt an der Art der Befragung,<br />

die eine unverzerrte Prognose ausschließt.<br />

Die mit dem Input-Output-Modell berechneten Folgeeffekte sind zuverlässig in<br />

Bezug auf ihre Struktur – soweit man die veraltete IO-Tabelle akzeptiert. Sie sind<br />

unzuverlässig in Bezug auf ihre Größe.<br />

Die berechneten Multiplikatoren sind zu hoch ausgefallen, da nur die Bezugswege,<br />

nicht auch die Absatzwege der Arbeitsstätten in die Analyse einbezogen worden<br />

sind. Es wurde ausgeblendet, dass Flugleistungen auch Vorleistungen darstellen.<br />

Eine Erhöhung von Vorleistungen schafft keine neue Wirtschaftskraft. Der<br />

Flughafen gewinnt Kaufkraft, der Fliegende verliert sie. Er kann sein Geld nicht<br />

zweimal ausgeben.<br />

Nicht behandelt werden ökonomische Wirkungen wie Engpässe auf den Beschaffungs-<br />

und Absatzmärkten, daraus folgende oder allgemeine Preisbewegungen,<br />

Gewinn und Rentabilität der Betriebe, konjunkturelle, außenwirtschaftliche und<br />

steuerliche Wirkungen des Vorhabens. Diese Mängel gefährden das Gutachten<br />

nicht insgesamt, stellen aber zusätzliche Unsicherheitsfaktoren dar, die bei der<br />

Ergebnisinterpretation zu berücksichtigen sind.<br />

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