Juni 2012 - Niederlenz
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Persönliches<br />
Mit 80 noch immer am Raclette-Ofen<br />
Er feierte seinen 80. Geburtstag – und noch<br />
immer steht Toni Felder am Raclette-Ofen.<br />
„Ich mache das sehr gern“, versicherte er,<br />
derweil sich die Gratulanten im Raclette-<br />
Stübli einen Apéro zu Gemüte führten.<br />
„Chästoni“ ist mit seiner Gattin Josy zu<br />
einer wahren Institution geworden, seit<br />
das Ehepaar vor elf Jahren den einstigen<br />
Laden zum Stübli umfunktioniert hat. Das<br />
Geschäft läuft wie geschmiert, obwohl<br />
Chästoni im Sommer sozusagen geschlossen<br />
hat und im Winter auch nur an den<br />
Wochenenden öffnet. Zumindest war das<br />
einmal seine Absicht, doch wird diese oft<br />
durch die Gästescharen von nah und fern<br />
durchkreuzt, für die Toni die beste Raclette-<br />
Adresse ist. Wenn sich Gesellschaften,<br />
Vereine, Freundeskreise und Firmen nach<br />
Terminen erkundigen, so bleiben Josy und<br />
Toni flexibel. Erst kürzlich feierte ein Verein<br />
ein Raclette-Fest und kaufte dafür 200<br />
Kilo Käse. Nur fehlte den Organisatoren<br />
das Know-how. Klar, dass Chästoni in die<br />
Bresche sprang. „Ausahmsweise“, sagt<br />
er, denn derartige Anfragen bekomme er<br />
reihenweise, sage aber eigentlich immer<br />
ab, meinte er.<br />
Ob er mit 80 nicht ans Aufhören denke,<br />
wollte der „Dorfgeischt“ wissen. Toni<br />
schüttelt den Kopf. „Bis auf Zusehen hin<br />
machen wir weiter“, erklärt er, schränkt aber<br />
doch ein: „Wir sind mehr und mehr auf die<br />
Hilfe der Familie angewiesen.“ Warum das<br />
Raclette-Stübli zu einem Treffpunkt wurde,<br />
der in der weiten Umgebung von <strong>Niederlenz</strong><br />
bekannt ist, kann er sich selber nicht erklä-<br />
Josy und Toni Felder unter dem von Peter Karlen gemalten Bild, das sie als<br />
Trachtenleute zeigt. Links gratuliert mit Felix Frey ein ebenfalls prominenter<br />
<strong>Niederlenz</strong>er..<br />
ren. Seit der Eröffnung habe er die gleichen<br />
moderaten Preise, nennt er einen möglichen<br />
Grund. Zudem mische er sich stets unter<br />
die Gäste, plaudere mit ihnen, erzähle<br />
von alten Zeiten und erzähle Witze. Dabei<br />
unterscheide er nicht zwischen Jung und<br />
Alt, Arm und Reich, sondern bei ihm und<br />
Josy könnten sich alle willkommen fühlen.<br />
Vielleicht trägt zur Beliebtheit auch bei,<br />
dass man Toni kennen lernte, als er während<br />
- 36 -<br />
40 Jahren den Laden führte und mit seinem<br />
Verkaufswagen von Türe zu Türe unterwegs<br />
war. Stets war er bester Laune und einem<br />
Schwätzchen nie abgeneigt.<br />
Das Geschäft wird vor allem im November<br />
und Dezember förmlich überrannt. „Da<br />
können wir nur die Hälfte der Interessenten<br />
bewirten“, erzählt er mit begreiflichem<br />
Stolz. Und die Leute wissen, dass es nur<br />
Raclette oder Fondue gibt. „80 Prozent<br />
kommen wegen dem Raclette“, stellt Toni<br />
fest. Schon jetzt häufen sich die Buchungen<br />
für die Wintersaison bis in den Januar.<br />
Zusammen mit vielen treuen Kunden und<br />
Fans des Raclette-Stüblis hofft auch der<br />
„Dorfgeischt“, dass Josy und Toni Felder<br />
noch lange ihr Raclette-Stübli offen halten.<br />
psR<br />
REDAKTIONSSCHLUSS<br />
für Sept.-Ausgabe:<br />
15. August <strong>2012</strong>