Dezember 2009 - Niederlenz

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

In eigener Sache Dorfgeistgedanken Haben Sie ihn auch bemerkt? Jenen gut gekleideten Mann mit Zylinder und weissem Schal, der Sie beim Verlassen unseres Dorfes in nördlicher Richtung freundlich grüsst? Kein Mensch aus Fleisch und Blut zwar, sondern eher ein Artverwandter meinerseits. „Graf von Luxemburg“ nennt er sich, und jedes Mal, wenn ich ihn sehe, fällt mir ein alter Schlager ein, der von ihm handelt: „Oh, pardon, sind Sie der Graf von Luxemburg?“ In diesem Schlager ist die Sängerin, Dorthe, leider nicht erfolgreich auf ihrer Suche nach dem Grafen. Niemand kennt ihn im kleinen Land jenseits der Eifel; nur ein Passant klärt sie darüber auf, dass dieser Graf erstens in Paris wohnte und zweitens schon lange tot ist. Sie wundern sich jetzt vielleicht, dass ich mich in alten deutschen Schlagern auskenne, aber ich muss gestehen, dass ich eine grosse Leidenschaft für diese Herz-Schmerz- Kultur habe und manchmal heimlich an offenen Fenstern und Türen verweile, wenn im Radio Schlagersendungen laufen. Hatten Sie nicht auch schon das Gefühl, beobachtet zu werden oder nicht allein zu sein, wenn Sie leise mitsummten oder gar den Text auswendig mitsangen? Aber keine Angst – ich erzähle es nicht weiter. Dabei ist es doch gar nicht schlimm, wenn man gerne Schlager hört. Immerhin versteht man doch meistens, worum es in diesen Lieder geht – im Gegensatz zu englischen Songs oder schnell gesprochenen Raps. Ich habe mich einmal etwas genauer mit den Schlagertexten befasst und festgestellt, dass sehr viele von Liebe und Treue handeln. Das dürfte hinlänglich bekannt sein. Aber ein grosser Teil der Schlagertexte betrifft auch Abschied und Tränen. Einige Beispiele gefällig? Bitte schön: Goodbye, my love, goodbye (Demis Roussos) Es fährt ein Zug nach Nirgendwo (Christian Anders) … und wenn du gehst, dann geht nur ein Teil von dir … (Peter Maffay) … dann geh doch! (Howard Carpendale) Abschied ist ein bisschen wie sterben (Katja Ebstein) Gerade der letzte Titel ist mir schon oft wieder in den Sinn gekommen. Tatsächlich ist es ja so, dass bei jedem Abschied die kleine Möglichkeit besteht, dass es der Letzte ist. „Werden wir uns wirklich irgendwann einmal wieder sehen?“, fragt man sich, meistens unbewusst. Und dies nicht nur, wenn die beste Freundin nach Übersee verreist oder gar auswandert, sondern jeden Morgen, wenn der Partner zur Arbeit fährt oder die Kinder zur Schule gehen. Und trotzdem lasst ihr Menschen eure Liebsten immer wieder ziehen und verdrängt die negativen Gedanken. Das ist ja auch gut so, denn sonst könntet ihr vor lauter Kummer und Sorgen wohl kein ruhiges Leben mehr führen. Manchmal sind Abschiede aber auch wichtig, damit das Zusammenleben der Menschen tatsächlich funktioniert. Auch wenn man sich noch so liebt, tut es doch gut, ab und zu getrennt zu sein. Das Wiedersehen ist dann immer besonders schön, wie ich beobachten durfte. Wenn zwei oder mehrere Menschen immer nur alles gemeinsam machen, so ist die Gefahr gross, dass sie sich mit der Zeit auf die Nerven gehen. Ganz gewiss verabschieden sie sich jedoch aus der Umwelt und ihrem Bekanntenkreis. Sie verpassen wichtige Gelegenheiten, ihren Horizont zu erweitern und neue Bekanntschaften oder gar Freundschaften zu schliessen. Jemanden lieben, bedeutet eben nicht nur, dass man jahrein, jahraus rund um die Uhr mit ihm zusammen ist, sondern auch, dass man ihm Freiheiten zugesteht. Allzu festes Klammern hat noch keiner Beziehung zwischen Menschen gut getan. Wirklich lieben heisst nämlich in erster Linie, loslassen zu können. Das wird heute von vielen Menschen oft vergessen oder gar ins Gegenteil verkehrt. Sie meinen, wenn man einander liebe, müsse man alles gemeinsam machen und dürfe sich nie allein lassen. Dabei bringen doch gerade Abschiede und Wiedersehen so viele positive Emotionen mit sich, dass diese allein schon eine Beziehung in Schwung halten. Camillo Felgen sagt in einem seiner Schlager sinngemäss, die Entfernung sei wie der Wind. Er lösche die kleinen Feuer aus und - 32 - bringe die grossen noch mehr zum Brennen. Wenn das keine Lebensweisheit ist! Und da soll noch jemand sagen, Schlager hätten nur flache und nichtssagende Texte! Gerade jetzt dann, wenn der Abschied vom Jahr 2009 bevorsteht, und wir das neue Jahr 2010 – eines, das für Niederlenz vor längerer Zeit zum Meilenstein erklärt wurde – begrüssen, strahlen viele Fernsehsender wieder lange Schlagersendungen aus. Hören Sie doch einmal ein wenig hinein und achten Sie auf die nicht immer völlig banalen Texte! Ich werde jedenfalls wieder da und dort an offenen Fenstern und Türen mitlauschen und mich an den zarten Melodien und den Herz-Schmerz-Parolen erfreuen. In diesem Sinne verabschiede ich mich von Ihnen fürs Jahr 2009 und freue mich, Sie alle wohlbehalten im 2010 wieder zu treffen. Ihr immer wiederkehrender Dorfgeist T Dorfgeischt- Adventsfenster Am Montag, 21. Dezember 2009, ist es wieder so weit. Der Dorfgeischt präsentiert sein „Adventsfenster“ zum ersten Mal. Wie immer ist es natürlich nicht ein Fenster im üblichen Sinne, denn der Dorfgeischt hat ja kein Haus, in dem er wohnt. Aber er hat sich wieder etwas einfallen lassen, das der Bevölkerung hoffentlich etwas Freude und Licht in die Dunkelheit der längsten Nacht bringen wird. Lassen Sie sich überraschen und besuchen Sie die Eröffnung am 21. Dezember. Die Dorfgeischt-Kommission begrüsst sie gerne zwischen 18 und 20 Uhr beim Dorfgeischt-Briefkasten vor dem Eingang zur Gemeindekanzlei und bietet Ihnen allerlei Knuspersachen und warme Getränke an. Wir freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher und auf interessante und anregende Gespräche kurz vor den Feiertagen. T
Dezember-Preisrätsel Die Buchstaben in den grau hinterlegten Feldern ergeben das Lösungswort. Wie immer können Postkarten mit den Lösungen entweder in den Dorfgeischt- Briefkasten auf dem Dorfplatz eingeworfen oder mit der Post gesendet werden. Bitte Absender nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 10. Februar 2010. Viel Spass beim Rätseln und viel Glück. Anmerkung der Redaktion: Wir machen darauf aufmerksam, dass Redaktions- und Kommissionsmitglieder sowie deren Angehörige nicht teilnahmeberechtigt sind. Die Kinder ermuntern wir, beim Wettbewerb auf der Kinderseite mitzumachen. Gewinner des Rätsels im Dorfgeischt Nummer 76 Das Lösungswort hiess ZEN- TRALSCHWEIZ. Immerhin elf richtige Lösungen haben uns rechtzeitig erreicht. Im Februar 2010 wird aus allen richtigen Einsendungen der Rätsel 2009 ein Gewinner oder eine Gewinnerin gezogen. Der Preis ist ein Gutschein fürs Raclette-Stübli beim „Chäs-Toni“ im Wert von CHF 100.-, gestiftet vom Chäs-Toni persönlich. Herzlichen Dank. Lösung des Rätsels 76 M E E R E S G R U N D D K I L L U S T R I E R T E A L A E T I E W A G E N Z E N T R A L S C H W E I Z R L A O L A A R B L K L E I D S E S U R S E E A A L E T N A S E A R K N I E A D E E U N I A D A I R T E R R A O N - 33 - Rätselseite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Waagrecht 1 Möbel für Kleider 6 Schutzheiliger, Schirmherr 11 Pseudonym 12 wächst und gedeiht bei guter Pflege 14 ein Farben-Kennzeichnungssystem 15 Grenzstadt im Tessin 17 ??? 21 kurzer Bundesstaat in Australien 22 der Schriftsteller Pedro gehört eigentlich in unsere Gegend 23 Télévision Française 24 Susi in Amerika 25 soll bald ganz simpel "Präsident" heissen 26 griechische Vorsilbe "Erd-" 27 on le trouve dans les Mines de Bex 28 Zeichen für Natrium 29 Roethlisberger, Stiller, Johnson haben mit der englischen Glocke etwas gemeinsam 31 so wird der germanische Gott Ziu auch genannt 32 abgekürzte italienische Riviera-Provinz 33 Berg im Sudan 34 das schwäbische "Nein" bedeutet südlich der Alpen "wir" 35 verkürzte englische Kamera 37 Clapton, Cantona, Heiden und Rohmer heissen alle gleich 39 nützen nichts, wenn es keinen Wind hat 41 haben ältere Menschen mehr als jüngere 42 Stadt in Arkansas Senkrecht 1 besteht meistens aus vielen Kamelen 2 US-Bundesstaat 3 gibt es im Engadin und im Domleschg 4 Zürcher Zeitung in Kurzform 5 Gemeinde im Amt Hochdorf LU 6 Weg 7 Fluss in Wien 8 Krisenstab, Arbeitsgruppe 9 dort suchte Judy Garland einen legendären Zauberer 10 wer sich hinein setzt, fühlt sich nicht sehr wohl 12 …ometer misst hohe mechanische Drücke 13 fliegt vom Bock möglichst weit ins Ries 16 Peter jodelt im Rekordtempo 18 Frauenname 19 Schweizer Zirkus 20 ausser von ihm sang Mani Matter vom Löu, em Blöde Siech und em Glünggi 26 Zusatzbezeichnung eines VW Golf 30 Stickstoffmonoxid 33 österreichisches Fernsehen 36 früher, eher (engl.) 37 Personalpronomen 38 chemisches Zeichen für Kupfer 39 St. Gallen in aller Kürze 40 kaum jemand sagt Los Angeles
Seite 1 und 2: Niederlenzer Do r f Geisch t Dezemb
Seite 3 und 4: Sternengeschenke - Rezepte Leckerli
Seite 5 und 6: folgten zehn Jahre des finanziellen
Seite 7 und 8: Im Zuge der Aktion "Feuern mit Holz
Seite 9 und 10: fen. Den entscheidenden Punkt Vorsp
Seite 11 und 12: Reinigungspool Per Ende Jahr wird C
Seite 13 und 14: Video-DVD „Jahrhundert-Orkan Loth
Seite 15 und 16: Jugendanlass - Besuch im REHA erinn
Seite 17 und 18: Besondere Gottesdienste der röm.-k
Seite 19 und 20: Simon und Bryan mit dem "Tabu" an d
Seite 21 und 22: nicht. Am Ende gewann das Team von
Seite 23 und 24: Im Dorf aufräumen Im Rahmen eines
Seite 25 und 26: Tag der Pausenmilch Am 29. Oktober
Seite 27 und 28: - 27 - Ortsbürger Beginn der Um- u
Seite 29 und 30: Fröhliche Weihnachten Tanzende Sch
Seite 31: Interview mit Richard Dietiker Seit
Seite 35 und 36: zurück nach Niederlenz. Wir erlebt
Seite 37 und 38: sangen Lieder aus allen vier Landes
Seite 39 und 40: Förderung von Musiktalenten Neue H
Seite 41 und 42: Die Männerriege reiste für zwei T
Seite 43 und 44: Chällergschicht mit Jörg Bohn Sam

Dezember 2009 - Niederlenz

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?