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Dezember 2009 - Niederlenz

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Vereine<br />

Seit 15 Jahren Partnerschaft mit Jászkisér<br />

Links: Alpenländische Reisegruppe trat als Chor auf / Rechts: Übersetzerin Andrea Balog, PJN-Präsidentin Judit Berente, PJN-Vorstandsmitglied<br />

Laszlo Balog in einer Feuerwehruniform, Klaviertalent Laszlo Varadi, Geigentalent Tibor Suki, PJN-Präsident Walter Gloor und PJN-Vorstandsmitglied<br />

Ruth Zschokke.<br />

15 Jahre hat die Partnerschaft von <strong>Niederlenz</strong><br />

mit der ungarischen Gemeinde<br />

Jászkisér überdauert – eine lange Zeit, die<br />

mit der Reise einer 38-köpfigen Gruppe<br />

des Vereins Partnergemeinden <strong>Niederlenz</strong>-<br />

Jászkisér (PJN) gebührend gefeiert wurde.<br />

Beim Rundgang durch das Dorf, das<br />

nicht zuletzt dank <strong>Niederlenz</strong> jüngst das<br />

Stadtrecht erhalten hat, stösst man immer<br />

wieder auf Zeugnisse, die <strong>Niederlenz</strong> in der<br />

6300-Seelen-Gemeinde in der Tiefebene<br />

unweit der Theiss hinterlassen hat.<br />

Was Schweizer bei Besuchen in der Partnergemeinde<br />

immer wieder erstaunt, ist<br />

die herzliche Gastfreundschaft. Beim<br />

Begegnungsabend im Kulturhaus, der bei<br />

jedem Besuch zum festen Bestandteil des<br />

Programms gehört, stellte der PJN Jászkisér<br />

unter der Leitung seiner langjährigen<br />

Präsidentin Judit Berente ein kunterbuntes<br />

Programm zusammen, in dem einerseits<br />

feurige ungarische Musik und Tänze<br />

ebenso begeisterten wie anderseits rockige<br />

Aerobic-Vorstellungen von Mädchengruppen.<br />

Da hatten die <strong>Niederlenz</strong>er mit<br />

ihrem ad hoc zusammengestellten Chörli<br />

unter der Leitung von Ruth Zschokke einen<br />

schweren Stand, doch genossen die vielen<br />

Besucher die alpenländischen Ohrwürmer<br />

offensichtlich, besonders dann, wenn Ruth<br />

den Bass zupfte und Godi Wipf mit dem<br />

Schwyzerörgeli begleitete. Für einen Knalleffekt<br />

im wahrsten Sinne des Wortes sorgte<br />

Hans Rodel, als er gekonnt die Klausgeissel<br />

schwang. PJN-Präsident Walter Gloor übergab<br />

als jüngste Geste zwei begabten jungen<br />

Romas, dem 12-jährigen Lászlo Varadi<br />

(Klavier) und dem 15-jährigen Tibor Suki<br />

(Violine), einen Zustupf für ihre weitere<br />

Karriere (vgl. separaten Bericht).<br />

In den 15 Jahren sind trotz der Entfernung<br />

von 1200 Kilometern zwischen <strong>Niederlenz</strong><br />

und Jászkisér viele persönliche Freundschaften<br />

entstanden. Ein grosser Teil der<br />

Reisegruppe konnte denn auch bei alten Bekannten<br />

übernachten. So sind Tränen beim<br />

Empfang und beim Abschied schon fast zum<br />

Ritual geworden. Zum Begegnungsabend<br />

waren auch all die über 20 Jugendlichen<br />

eingeladen worden, die dank des PJN in<br />

den letzten zehn Jahren einen Monat lang<br />

die Alte Kanti in Aarau besuchen konnten.<br />

Auch ihnen ist die Schweiz offensichtlich<br />

in bester Erinnerung geblieben, denn viele<br />

leisteten der Einladung Folge. Als gewiefte<br />

Übersetzerin während der drei Tage in<br />

Jászkisér wirkte Andrea Balog, die ein<br />

ganzes Jahr in der Schweiz verbrachte, mit<br />

Michael Gysi, ihrem Freund aus <strong>Niederlenz</strong>,<br />

in Budapest wohnt und kürzlich eine Stelle<br />

als Diplomatin im ungarischen Aussenministerium<br />

bekommen hat.<br />

Auch wenn die Partnerschaft seit dem<br />

EU-Beitritt Ungarns auf kleinerem Feuer<br />

gekocht wird, so fand Bürgermeister Lászlo<br />

Hajdu bei einem Empfang lobende Worte<br />

für die in den letzten 15 Jahren erbrachten<br />

Leistungen. Bei der Aufzählung Hajdus<br />

über die in Jászkisér getätigten und geplanten<br />

Investitionen staunte die Reisegruppe<br />

über das Tempo der Entwicklung, das Jászkisér<br />

vorlegt. Man erinnerte sich zurück<br />

an die Anfänge der Partnerschaft, als es in<br />

Jászkisér gerade zwei Telefone gab, die mit<br />

der Kurbel angetrieben werden mussten.<br />

Auf einem Rundgang durch das Dorf traf<br />

man immer wieder auf Spuren, die <strong>Niederlenz</strong><br />

hinterlassen hat. Die jüngsten sind drei<br />

Sitzbänke, die vor dem Rathaus – unter der<br />

ebenfalls von <strong>Niederlenz</strong> gespendeten Linde<br />

- 38 -<br />

–, dem Kindergarten und dem Tagesaltersheim<br />

aufgestellt sind. Mit besonderem Stolz<br />

präsentierte PJN-Vorstandsmitglied Lászlo<br />

Balog das neue Feuerwehrgebäude. Dank<br />

der Vermittlung von Walter Gloor konnte<br />

der Partnergemeinde das alte Tanklöschfahrzeug<br />

von Obersiggenthal geschenkt<br />

werden. Das führte zusammen mit anderen<br />

Spenden dazu, dass die Feuerwehr zu einer<br />

regionalen Institution wurde. Ein bleibendes<br />

Souvenir entstand auch im einst brachliegenden<br />

Schulgarten, der heute einer Familie<br />

eine Existenz bietet.<br />

Organisiert wurde die Reise von Dieter Tobler<br />

und vor allem von Erika und Godi Wipf,<br />

die wohl zu den treusten Ungarn-Reisenden<br />

des PJN gehören. Per Bus führte die Reise<br />

nach den drei Tagen in Jászkisér nach Wien,<br />

wobei eine Reihe von Sehenswürdigkeiten<br />

besucht wurden: ein Reiterhof mit Darbietungen<br />

der Csikos (die teuflisch gekonnt<br />

reitenden Hirten der Puszta), die 1000 Jahre<br />

alte Abtei von Pannonhalma, die Burgruine<br />

in Sümeg, die alte Hauptstadt Székesfehérvár,<br />

der Kurort Héviz am heissen Thermalsee,<br />

die Schlösser von Keszthely und Fertöd<br />

und die Barockstadt Sopron.<br />

Ein Highlight während des Aufenthalts in<br />

Jászkisér darf keinesfalls vergessen werden:<br />

Das Schwadern im jüngsten Heilbad<br />

Ungarns in Egerszalók oder alternativ die<br />

Besichtigung der Stadt Eger, geführt von<br />

zwei ehemaligen Austauschschülern, und<br />

der üppige Speis’ und Trank in einem<br />

Weinkeller am Fusse des Bükk-Gebirges.<br />

Die Stimmung war sensationell – eigentlich<br />

wie auf der gesamten Reise. Dazu trug<br />

natürlich das fantastische Wetter bei. Nur<br />

gerade am letzten Tag in Sopron öffnete<br />

Petrus die Schleusen. Peter Schmid T

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