Dezember 2011 - Niederlenz
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Schule & Kindergarten<br />
Konflikte ohne Schmäh und Gewalt lösen<br />
„Echtstark“ nennt sich das Gewaltpräventionsprojekt,<br />
das seit vier Jahren die<br />
Viertklässler der <strong>Niederlenz</strong>er Schulen<br />
anleiten will, wie Konflikte ohne Schmäh,<br />
Beleidigungen, Prügel und Gewalt gelöst<br />
werden können oder – noch besser – wie<br />
man solchen Konflikten aus dem Weg geht.<br />
Mit den Mädchen spielt Schulsozialarbeiterin<br />
Helen Zahno einen Tag lang konfliktträchtige<br />
Situationen durch, Gewaltberater<br />
Andreas Treier mit den Buben.<br />
Das Gescheiteste ist natürlich, sich anbahnende<br />
Konflikte schon im Keim zu ersticken<br />
oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Dazu<br />
müssen die Kinder eine Situation so schnell<br />
wie möglich erfassen und sich ebenso<br />
schnell überlegen, welche Reaktion erfolgversprechend<br />
ist: Wegrennen? Um Hilfe<br />
rufen? Sich wehren? Sich an Erwachsene<br />
wenden? Selbstbewusst nein sagen? Ein<br />
Versteck suchen? Das Patentrezept gibt es<br />
nicht, denn jede Konfliktsituation ist anders.<br />
Falsch ist auf jeden Fall, sich kopflos in eine<br />
Situation zu manövrieren, ohne vorher die<br />
Lage eingeschätzt zu haben. Mit diversen<br />
Rollenspielen werden die Möglichkeiten<br />
einen Tag lang durchgespielt.<br />
Buben und Mädchen lernen getrennt. Bei<br />
Mädchen geht es in erster Linie darum, ihnen<br />
Mut zu machen und das Selbstbewusst-<br />
Den Weg aus dem konfliktträchtigen Getümmel gefunden<br />
sein zu stärken, den Buben soll begreiflich<br />
gemacht werden, dass rüde Beleidigungen<br />
und Fäuste nicht die Lösung sein können.<br />
Das Ziel ist identisch: Mädchen und Buben<br />
sollen erfahren, wie schwierige Situationen<br />
ohne Gewalt gemeistert werden können.<br />
Sind Viertklässler für eine so anspruchsvolle<br />
Materie bereit? Helen Zahno ist überzeugt:<br />
„Das ist das richtige Alter.“ In der Oberstu-<br />
Schräge Vögel vor dem Gemeindehaus<br />
Rund hundert schräge Vögel haben sich<br />
Ende Oktober auf den Bäumen vor der<br />
Gemeindekanzlei niedergelassen. Diese<br />
„schrägen Vögel“ wurden von den Kindergartenkindern<br />
in ihrer Projektwoche<br />
gebastelt. Jedes Kind hatte während einer<br />
Woche die Aufgabe, einen Vogel zu gestalten.<br />
Dieser wurde aus allerlei Abfallmaterialien<br />
hergestellt. Die Kinder hatten die<br />
Möglichkeit, ihren Fantasien freien Lauf<br />
zu lassen. Jedes Kind kreierte innerhalb<br />
einer Woche etwas ganz Einzigartiges. Alle<br />
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fe, so ergänzt sie, gehe es auf spielerische<br />
Art und Weise bereits nicht mehr. Da hätten<br />
sich schon Verhaltensweisen eingeschliffen,<br />
die man kaum mehr ablegen könne. Für die<br />
Eltern ist das Projekt jeweils keine Überraschung,<br />
denn sie werden zuvor informiert.<br />
Und um Nachhaltigkeit zu gewährleisten,<br />
wird das Gelernte bei den Kindern nachträglich<br />
nochmals gecheckt. ps T<br />
Vögel wurden von den Kindern am Ende<br />
der Projektwoche in den Bäumen vor der<br />
Gemeindekanzlei aufgehängt und mit einem<br />
Lied in die Freiheit entlassen. co T<br />
Ein Supervogel im Geäst. Nicole Gautschi verteilt nach getaner Arbeit „Vogelbrötli“ zum Znüni