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Dezember 2011 - Niederlenz

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In eigener Sache<br />

Dorfgeistgedanken<br />

Es war an einem Treffen der verschiedenen<br />

Dorf- und Stadtgeister, als ich mir wieder<br />

einmal ganz spezielle Gedanken zu meinem<br />

<strong>Niederlenz</strong> machte. Jeder betonte die Besonderheiten<br />

seines Ortes und viele konnten mit<br />

Schlössern, schmucken Altstädten, Türmen<br />

oder sogar Seepromenaden beeindrucken.<br />

Da hat man es als <strong>Niederlenz</strong>er Dorfgeist<br />

schon nicht gerade einfach. Ich habe also<br />

überlegt, was denn <strong>Niederlenz</strong> so einzigartig<br />

macht. Die stark befahrene Hauptstrasse,<br />

der hohe Steuerfuss oder die vielen Nebeltage<br />

im Winter können es ja wohl nicht<br />

sein. Und dennoch: Mir fällt auf, wie viele<br />

<strong>Niederlenz</strong>er betonen, dass sie sehr gerne<br />

hier leben und dass es gar nicht viel gibt,<br />

das sie ändern möchten. Vielleicht ist es<br />

gerade dieses Unspektakuläre, eine gewisse<br />

Bescheidenheit, die vielen hier gefällt. Die<br />

Dorfbewohner wissen, dass ihr Dorf kein<br />

Touristenmagnet ist und es keine national<br />

bekannten Sehenswürdigkeiten gibt. Wir<br />

sind mit über 4200 Einwohnern aber auch<br />

kein idyllisches Bauerndorf mehr und von<br />

heiler Welt kann auch nicht immer die Rede<br />

sein. Aber gerade diese Normalität, dieses<br />

etwas Durchschnittliche lässt einen offenbar<br />

hier gut leben. Da ich aber irgendwie an diesem<br />

Anlass doch nicht so recht wusste, womit<br />

ich nun Werbung für mein <strong>Niederlenz</strong><br />

machen soll, nahm ich mir vor, auf meinen<br />

nächsten Rundflügen übers Dorf vermehrt<br />

auf positive oder negative Äusserungen zu<br />

achten. Es ist wirklich spannend, aber ich<br />

habe ganz wenig Negatives gehört, als ich<br />

die Dorfbevölkerung belauschte.<br />

Viele Neuzuzüger erzählten, dass<br />

sie bei uns sehr schnell und herzlich<br />

aufgenommen wurden. Die<br />

<strong>Niederlenz</strong>er sind nicht arrogant<br />

und bilden sich nichts auf ihre<br />

Herkunft ein. Wenn man sich<br />

engagiert und etwas mitgestalten<br />

will, findet man schnell Anschluss.<br />

Auch die <strong>Niederlenz</strong>er Ortsbürger haben<br />

sich geöffnet und aktiv neue Ortsbürger<br />

gesucht. Vielleicht gibt es schon vereinzelt<br />

Alteingesessene, die sich damit schwer<br />

tun – zumindest habe ich das ganz leise<br />

verlauten hören –, aber ich finde es eine<br />

positive Entwicklung. Als Dorfgeist ist mir<br />

wichtig, dass die Zukunft meines Dorfes<br />

gewährleistet ist, umso mehr man sich ja<br />

an der Urne klar für die Selbständigkeit<br />

ausgesprochen hat. Da braucht es doch viele<br />

interessierte und aktive Bürger, die etwas<br />

in ihrem Dorf zum Gemeinwohl beitragen<br />

wollen und denen ihr Wohnort am Herzen<br />

liegt. Ich hoffe natürlich nun sehr, dass die<br />

vielen neu aufgenommen Ortsbürger auch<br />

wirklich aus diesem Holz geschnitzt sind<br />

und die Erwartungen, die ich in sie habe,<br />

erfüllen.<br />

Im <strong>Dezember</strong> habe ich besonders grosse<br />

Freude an meinen abendlichen und<br />

nächtlichen Rundflügen übers Dorf. Die<br />

Adventsfenster, die dann jeden Abend<br />

eröffnet werden, sind eine wunderschöne<br />

Bereicherung in dieser manchmal doch<br />

auch sehr dunklen Zeit. Übers ganze Dorf<br />

Carlo Ott neu in der Redaktionskommission<br />

Mit ihrem Rücktritt aus der Schulpflege ist<br />

Jenny Ackeret auch aus der Redaktionskommission<br />

des „Dorfgeischts“ ausgeschieden.<br />

Die Kommission bedauert das sehr, denn<br />

die Zusammenarbeit mit Jenny Ackeret war<br />

überaus erspriesslich. Als ihr Nachfolger<br />

nahm Schulleiter Carlo Ott Einsitz in der<br />

Kommission. Er stellt sich nachstehend<br />

selber vor:<br />

Seit über 20 Jahren lebe ich mit meiner<br />

Frau und Tochter im Kanton Aargau, zuvor<br />

in Staufen und heute seit über 10 Jahren in<br />

Lenzburg. Seit Februar 2006 bin ich als<br />

Schulleiter an der Schule <strong>Niederlenz</strong> tätig.<br />

Nach meiner Ausbildung als Sekundarlehrer<br />

phil II unterrichtete ich im Kanton Schwyz<br />

an einer Bezirksschule naturwissenschaftliche<br />

Fächer. Nach einigen Jahren als Lehrer<br />

zog es mich wiederum an die Universität<br />

Fribourg, wo ich das Studium Erziehungs-<br />

wissenschaft, Entwicklungspsychologie<br />

und Journalistik mit einem Lizentiat abschloss.<br />

Während drei Jahren war ich am<br />

Pädagogischen Institut als Lektor für allg.<br />

Didaktik und Methodik tätig sowie für die<br />

Betreuung der Praxisausbildung der Sekundarlehramtskandidaten<br />

verantwortlich.<br />

Weitere Erfahrungen konnte ich während<br />

18 Jahren bei einer Schweizer Grossbank<br />

in der Personalausbildung machen. Hier<br />

war ich als Projektleiter für Inhalt und<br />

Durchführung der Nachwuchsausbildung<br />

verantwortlich. In meiner Freizeit bin ich<br />

gerne in der freien Natur, mache gerne<br />

Gebirgstouren und betreue als Imker etwa<br />

20 Bienenvölker am Staufberg. Da Kommunikation<br />

nach aussen ein wichtiges Anliegen<br />

der Schule ist, nehme ich gerne Einsitz in<br />

der Redaktionskommission des <strong>Niederlenz</strong>er<br />

Dorfgeischts. T<br />

- 36 -<br />

verteilt wird da kreativ gebastelt<br />

und gestaltet. Bei der Eröffnung<br />

treffen sich die verschiedensten<br />

Menschen, viele neue Kontakte<br />

entstehen und anregende Gespräche<br />

werden geführt. Auch hier<br />

habe ich diesen speziellen<br />

<strong>Niederlenz</strong>er Geist wieder<br />

erlebt. Sogar eine Familie, die erst vier Monate<br />

im Dorf lebt, hat ein Fenster gestaltet.<br />

Nach <strong>Niederlenz</strong> kommen viele Menschen,<br />

die sich am Dorfleben beteiligen wollen und<br />

das erfreut mein Dorfgeistherz. Natürlich<br />

gibt es wohl auch diejenigen, die nur hier<br />

wohnen und kein grosses Interesse am Dorf<br />

haben, aber in dieser festlichen Vorweihnachtszeit<br />

fallen mir jetzt gerade nur die<br />

positiven Beispiele auf.<br />

Mein <strong>Niederlenz</strong> wird nie ein Schloss oder<br />

eine Altstadt haben, aber es hat viele schöne<br />

Flecken in unserem Dorf. Unser Dorfkern<br />

soll in naher Zukunft eine Aufwertung<br />

erfahren, darauf bin ich sehr gespannt und<br />

hoffe dann auf noch mehr Begegnungen und<br />

Gespräche, auch zwischen Alteingesessenen<br />

und Neuzuzügern.<br />

Auf jeden Fall weiss ich nun, was ich meinen<br />

Geisterkollegen beim nächsten Treffen<br />

erzählen werde. Ich werde ihnen von den<br />

vielen freundlichen Menschen und dem<br />

speziellen <strong>Niederlenz</strong>er Geist berichten. Es<br />

sind die Menschen, die <strong>Niederlenz</strong> zu etwas<br />

Besonderem machen. Und du, lieber Leser:<br />

Warum lebst du gerne in <strong>Niederlenz</strong>?<br />

Euer gerade sehr zufriedener Dorfgeist T

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