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Hans Rudolf Hauser wurde am 28. April 1932 in <strong>Niederlenz</strong> geboren. Er war der älteste von drei Buben und verlebte eine glückliche Kindheit. Die Familie wohnte zuerst in der Engelmatt, bis sie dann vom Urgrossvater das Haus am Egge, mitten im Dorf, übernehmen konnte. Vater Hauser arbeitete im <strong>Niederlenz</strong>er Kraftwerk am Aabach, welches damals im Stande war, das ganze Dorf mit Strom zu versorgen. Der Name Hauser sollte für sein ganzes Leben wie ein Motto werden, unter das sich fast alles stellen liess. “Warum auch in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah“, könnte man es übersetzen. Der kleine Bub fühlte sich wohl bei den Alten, die in seiner Umgebung lebten. Er war interessiert an den Geschichten, die sie erzählten. Nach der wöchentlichen Kehrichtabfuhr durchsuchte er die Abfalldeponie im „Länzert“ nach brauchbaren Sachen. Die brachte er nach Hause und legte dort seine allererste Sammlung an, was die Mutter gar nicht freute. Für ihn jedoch erzählten diese alten, ausrangierten Gegenstände spannende Geschichten. Als er eines Tages voller Stolz mit einem Holzbein nach Hause kam, dessen Gelenkmechanik noch einwandfrei funktionierte, hiess die Mutter ihn dieses resolut wieder zurückbringen. Wie unverständlich für ihn, etwas so Wundervolles einfach wegzuwerfen! Auch der Liebe seines Lebens begegnete er sozusagen vor der Haustür, nämlich bereits im <strong>Niederlenz</strong>er Kindergarten. Am Jugendfest liess ihn im zarten Alter von fünf Jahren eine nicht ganz romantische Szene auf dem Rösslispiel auf eine kleine Prinzessin aufmerksam werden, die er fortan nicht mehr vergessen sollte und wollte: Yolanda Schwerzmann, die später seine Frau und treue Unterstützerin seines grössten Projektes werden sollte. Die beiden erlebten die gesamte Schulzeit in derselben Klasse. Die Frage der Berufswahl stellte sich damals in den Nachkriegsjahren nicht. Zum einen konnte so kurz nach dem Krieg nicht daran gedacht werden, eine weitere Schule zu besuchen, zum andern hatten seine Eltern an der Dürrmattstrasse ein neues Haus bezogen und der Vater erlitt einen schweren Unfall im EW, so dass Hansruedi seiner Familie nahe sein wollte. Er wurde Briefträger und hat die Herzen der <strong>Niederlenz</strong>er im Nu erobert. Da gab es ja zu der Zeit noch so viel anderes zu tun, ausser die Post zu überbringen: Der einen alten Frau half er, die Wäsche aufzuhängen, das andere Grossmütterchen musste er suchen gehen, bis er es fand, wenn es ihn nicht wie üblich an der Haustür erwartete, denn es fiel immer wieder hin und konnte nicht mehr allein aufstehen. Er zog Uhren auf, half beim Ausfüllen der Einzahlungsscheine und vieles mehr. – Längst vergangene Zeit, in der die Menschen Zeit hatten! Allmählich störte es ihn immer mehr, nach getaner Arbeit nichts Sichtbares in den Händen zu halten. So knüpfte er wieder bei dem an, was ihn in seiner Bubenzeit fasziniert hatte und machte sich auf die Suche nach alten, defekten Gegenständen. Hierbei kam ihm auch sein Beruf zu Hilfe, da er so mit vielen Menschen in Kontakt kam und auf geschichtsträchtige Dinge stiess, die er erwerben konnte. Seine Leidenschaft galt immer dem, was hinfällig geworden war, kaputt und wertlos schien. Unter seinen geschickten Händen wurde alles wieder ganz, erstrahlte in neuer alter Schönheit und erfreute ihn und seine Frau. Die beiden hatten sich im Jahr 1954 vermählt; von Anfang an gehörten Büsi zum Haushalt. Die Freude an alten Dingen war ihnen gemeinsam. Immer wieder stiessen sie in Trödlerläden auf Fundstücke, die erst hingebungsvoll auseinander genommen und repariert werden mussten. Hans Rudolf Hauser konnte oft erst dann schlafen gehen, wenn die Sache wieder instandgestellt war. Altes bemaltes Porzellan hätte er sehr gerne gesammelt, aber die Preise passten nicht ins Budget. So ermunterte er seine Frau, das Porzellanmalen zu erlernen, und förderte sie mit sachverständigen Kommentaren, Kritik und Lob. Aber er musste einsehen, dass das alles nicht so einfach war und die Preise der alten Porzellan-Meisterwerke durchaus gerechtfertigt waren. Nach und nach füllte sich das Haus am Stierenweg, in das sie 1966 gezogen waren, mit lauter Kostbarkeiten und Erinnerungsschätzen. Und dann kam der Tag im Jahr 1970, an welchem Hans Rudolf Hauser das altersschwache Haus am Stierenweg 1 erwerben konnte, um in dessen unterem Stockwerk seine private Sammlung unterzubringen. Das Haus musste allerdings zuerst einmal repariert werden. Da der Vater Elektriker war und auch „zwei rechte Hände“ hatte, konnte mit seiner grossen Hilfe und Erfahrung das Haus in unzähligen Stunden während vieler Jahre auf den heutigen Stand gebracht werden. Die Wohnung im ersten Stock wurde vermietet, die Parterrewohnung wurde zum - 35 - Persönliches Zu Hause... Im Gedenken an Hans Rudolf Hauser Hans Rudolf Hauser Privatmuseum. So fanden die Gegenstände aus alter Zeit, die Hansruedi Hauser im Laufe der Jahre grösstenteils in unserem Dorf gesammelt hatte, einen würdigen Platz. Nach rund 20 Jahren gab er dem Drängen verschiedener Menschen aus Ortsbürger- und Einwohnergemeinde nach und willigte schweren Herzens in einen Verkauf ein. „Sein“ Haus wurde zum Dorfmuseum und somit für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Hansruedi Hauser war es unabdingbar, dass er ein lebenslängliches Recht zugesprochen bekam, die Verantwortung zu tragen für die Parterrewohnung, den Umschwung sowie Keller und Schopf sowie das Recht, diese zu nutzen. Die Arbeit ging ihm nie aus, ständig gab es etwas auszubessern oder zu flicken. Auch wenn seine Kräfte immer mehr nachliessen – er ging Tag für Tag nach dem Rechten sehen. Von 1991 bis 2009 war er Mitglied der Museumskommission, anschliessend bis zu seinem Tod beratendes Mitglied derselben. An Ferien oder Reisen war seit vielen Jahren überhaupt nicht mehr zu denken, denn er wollte das alte Haus und die Katze nicht sich selbst überlassen. Immer mehr musste er jedoch Hilfe annehmen, was ihn traurig machte, weil er sein ganzes Leben lang lieber Menschen Lasten abgenommen hatte, als ihnen welche aufzubürden. Am 11. November hat er sich nach einem Unfall nun auf eine Reise begeben, die er nicht ausschlagen konnte. Aber weil er sich nie gern von etwas abbringen liess, was ihm wichtig war, wird wohl auch diese Reise ihn nur noch tiefer nach Hause führen. Die Erinnerung an ihn ist lebendig im Dorfmuseum selber und in den unzähligen schönen Ausstellungsstücken, die unter seinen Händen wieder heil geworden sind. Sie erzählen lauter Geschichten, denjenigen, die sich Zeit nehmen, hinzuhören. ew T