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Generalplanung in allen Bereichen des Hochbaus - Gruner AG

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Process heat from Sal<strong>in</strong>e Riburg salt ref<strong>in</strong>ery_Flagship project for ecological heat<br />

recovery. The Rhe<strong>in</strong>felden East district heat<strong>in</strong>g system, which recently came <strong>in</strong>to service,<br />

is a sh<strong>in</strong><strong>in</strong>g example of how <strong>in</strong>novative heat generation technology can be successfully<br />

implemented through <strong>in</strong>terdiscipl<strong>in</strong>ary development work.<br />

Übergabestation Rehakl<strong>in</strong>ik Leitungsstrasse<br />

Der Prozess zur Salzgew<strong>in</strong>nung<br />

Die Rhe<strong>in</strong>sal<strong>in</strong>e Riburg produziert jährlich ca. 250 000 Tonnen Salz.<br />

Dabei wird aus den mehrere hundert Meter tief gelegenen Lagerstätten<br />

Salzsole gefördert und e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>dampfanlage zugeführt, <strong>in</strong><br />

welcher die E<strong>in</strong>dampfung <strong>des</strong> Salzes mithilfe von Brüdenkompressoren<br />

erfolgt. In diesen werden die aus der Sole ausgedampften<br />

Brüden komprimiert und als Heizdampf zur Solee<strong>in</strong>dampfung verwendet.<br />

Das durch den E<strong>in</strong>dampfprozess kristallisierte Salz wird<br />

anschliessend getrocknet. Zur Bee<strong>in</strong>flussung der Qualität und<br />

der Kristallisation <strong>des</strong> Salzes wird während <strong>des</strong> E<strong>in</strong>dampfens sulfatreiche<br />

Sole, die sogenannte Mutterlauge, abgezogen.<br />

Die Wärme aus der Salzproduktion<br />

Die ca. 80 Grad heisse Mutterlauge wird thermisch für die Fernwärme<br />

genutzt. Zur Neutralisation der Sole verwendet man Kohlendioxid<br />

(CO 2 ), das im werks<strong>in</strong>ternen Dampfkessel täglich <strong>in</strong> vier<br />

Zeitabschnitten hergestellt wird. Da der anf<strong>allen</strong>de Dampf von<br />

der Rhe<strong>in</strong>sal<strong>in</strong>e nicht benötigt wird, lässt er sich zur Fernwärmeproduktion<br />

nutzen.<br />

Aus der E<strong>in</strong>dampfung steht für e<strong>in</strong>e weitere Wärmenutzung oft<br />

genügend heisses Kondensat von 98 Grad zur Verfügung, das sich<br />

für die Wärmenutzung verwenden lässt. Zudem ist auch nur<br />

40 Grad warmes Kondensat thermisch nutzbar, <strong>in</strong>dem hier e<strong>in</strong>e<br />

Ammoniakwärmepumpe die Erhöhung auf die notwendige Fernwärmetemperatur<br />

übernimmt.<br />

Joachim Ködel<br />

dipl. Ing (FH) physikalische Technik<br />

Leiter Geschäftsbereich Energieanlagen<br />

Leitungsbau, Gruneko <strong>AG</strong>, Basel<br />

Die Wärmeerzeugung und -verteilung<br />

Aus den unterschiedlichen Wärmequellen – Mutterlauge, warmes<br />

und heisses Kondensat sowie Dampf – wird das Fernwärmewasser<br />

im Sommer auf 75 Grad und im W<strong>in</strong>ter auf 85 Grad aufgeheizt.<br />

Zum Ausgleich <strong>des</strong> zeitlich unterschiedlichen Wärmeanfalls werden<br />

hierbei zwei Wärmespeicher e<strong>in</strong>gesetzt, die bei Temperaturen<br />

von 90 und 110 Grad betrieben werden. Auf diese Weise lässt sich<br />

aus dem Sal<strong>in</strong>enprozess e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Leistung von bis zu<br />

3 MW (Megawatt) erzeugen.<br />

Die Wärmeverteilung von der Sal<strong>in</strong>e Riburg zu den Bezügern <strong>in</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>felden erfolgt über e<strong>in</strong> Transport- und Verteilsystem von <strong>in</strong>sgesamt<br />

3.4 Kilometern Länge. An diesem angeschlossen s<strong>in</strong>d<br />

sowohl die diversen Wellnesse<strong>in</strong>richtungen <strong>des</strong> Kurzentrums als<br />

auch viele weitere Gebäude im Osten von Rhe<strong>in</strong>felden.<br />

Das Ergebnis<br />

Im Jahre 2007 erhielt Gruneko <strong>AG</strong> von den Aargauischen Elektrizitätswerken<br />

(AEW) den Auftrag, das Projekt «Fernwärme Rhe<strong>in</strong>felden<br />

Ost» zu planen. Den ersten wichtigen Schritt bildete vorerst<br />

die Entwicklung e<strong>in</strong>es Verfahrens zur Umwandlung der Energie<br />

(Wärme) aus dem Sal<strong>in</strong>enprozess <strong>in</strong> Fernwärme. Unterstützt durch<br />

die Vere<strong>in</strong>igten Schweizerischen Rhe<strong>in</strong>sal<strong>in</strong>en, erarbeitete Gruneko<br />

alsdann die Technologie zur Wärmenutzung. In e<strong>in</strong>em weiteren<br />

Schritt war Gruneko schliesslich als Generalplaner für die Realisation<br />

<strong>des</strong> Wärmeverbun<strong>des</strong> zuständig. Der <strong>in</strong> Betrieb genommene<br />

Verbund bezieht aus der Sal<strong>in</strong>e Riburg jährlich bis zu 13 000 MWh<br />

Wärme, was e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>sparung von 3 000 Tonnen CO 2 -Emissionen<br />

entspricht.<br />

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