Bau Fit Report 38 - AUVA
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Arbeiten in tiefer Kniebeuge: Beim Anrödeln begannen zwei <strong>Bau</strong>arbeiter in der Absicht, es besonders<br />
richtig zu machen, die Knie auf weniger als 90° zu beugen. Deshalb ist diese Unnützbelastung tendenziell<br />
leicht gestiegen. Die <strong>Bau</strong>arbeiter gingen auch beim Heben der Isospansteine vom Boden nach den<br />
Interventionen im selben Umfang in die Knie.<br />
Körperfern arbeiten: Dieses Qualitätsmerkmal ist das vielleicht bekannteste und einleuchtendste (Hebelgesetze).<br />
Daß es nicht von vornherein berücksichtigt wird, zeigt die nachstehende Tabelle. Nach der<br />
Interventionsphase wurde bei allen Stationen darauf Bedacht genommen.<br />
Seitausweichen: Diese Schonhaltung, die vornehmlich bei Überkopfarbeit eingenommen wird um den<br />
M.deltoideus auf Kosten des Stützapparats zu entlasten. Im Rahmen der Stationen war dieses Kriterium<br />
vor allem beim Anschrauben des Schalungsankers bzw. beim Heben des Hammers (Pflock einschlagen)<br />
relevant. In beiden Fällen reduzierte sich die Zahl.<br />
Es konnte an mehreren Stationen nachgewiesen<br />
werden, dass Bewegungsqualität auf arbeiten mit<br />
geradem Rücken reduziert wird. Es besteht die<br />
Gefahr, dass die <strong>Bau</strong>arbeiter diesem Kriterium<br />
Rechnung tragend die Bewegungsvielfalt reduzieren<br />
oder vermehrt andere Gelenke (z.B. Knie und<br />
Schultern) beanspruchen.<br />
Bewegungsqualität hängt stark vom flexiblen Umgang mit der Arbeitssituation zusammen – hier sind<br />
auch die größten Potentiale. „Ziegel verlegen“ und „Schalensteine heben“ sind Arbeitsaufgaben, die<br />
solche Gestaltungsfreiräume zulassen. Zur Prüfung der Bewegungsqualität empfiehlt es sich in Zukunft,<br />
diese beiden Aufgaben zu vereinfachen.<br />
Forschungsbericht BAUfit – Konzept der Bewegungsprogramme 33