Bau Fit Report 38 - AUVA
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H i n t e rg ru n d<br />
„Die <strong>Bau</strong>arbeiter in Österreich sind jene Beru f s g ruppen, die der höchsten Unfallgefährdung ausgesetzt<br />
sind, was die Unfallstatistik mit jährlich rund 600.000 Krankenstandstagen belegt. Das durc h s c h n i t t l i c h e<br />
Pensionsalter von <strong>Bau</strong>arbeitern liegt bei 57 Jahren, wobei rund 60 Prozent der <strong>Bau</strong>arbeiter in die Invaliditätspension<br />
gehen müssen. Die Hauptursachen sind die Erkrankung des Stütz- und Bewegungsapparates,<br />
H e rz - K reislauferkrankungen, Hautschäden, Stress, Lärm und die oft zu schweren <strong>Bau</strong>stoffgewichte.“ (P.<br />
Moser et al., 1999).<br />
Jüngste Studien haben gezeigt, dass Stress einen mindestens ebenso hohen Risikofaktor bei der Genese<br />
von Schäden darstellt, wie die Schwere der Lasten oder die Art des Hebens, weil Stress das Koord i n a t i o n sv<br />
e rmögen massiv beeinträchtigt. (Bongers, de Wi n t e r, Kompier, & Hildebrandt, 1993; Holmström, 1992)<br />
Stress, Über- und Fehlbeanspruchungen stellen multikausale Prozesse dar, die durch isolierte Maßnahmen<br />
nicht oder nur kurzfristig positiv beeinflusst werden können.<br />
Das BAUfit-Projekt verwendete daher einen interdisziplinären ganzheitlichen Ansatz.<br />
Z i e l<br />
Das Projekt hatte zum Ziel, ein Programm auszuarbeiten und wissenschaftlich abzusichern, das die Unfallshäufigkeit<br />
und das Auftreten von Über- und Fehlbeanspruchung bei <strong>Bau</strong>arbeiten vermindert.<br />
M e t h o d e n<br />
1. Führungs- und Kommunikationstraining<br />
Abb. 1: <strong>Bau</strong>arbeiter auf einer Grazer <strong>Bau</strong>stelle. An der Brust sind die Elektroden befestigt, mit<br />
denen das EKG während der Arbeit abgeleitet wurde. Später wurde ein BAUfit-Leibchen entwikkelt,das<br />
es erlaubte, die Kabel ohne Verwicklungsgefahr zu tragen (Foto:Gubisch).<br />
Psychologische Trainingsmethoden, die der Firmenleitung und den Polieren angeboten wurden, schaffen<br />
ein geändertes Betriebsklima. Dies wirkt auf die organisatorischen Ursachen von Stress zurück.<br />
2. Bewegungstraining<br />
Einfach erlern b a re Übungsprogramme (Körperg e rechtes Arbeiten, Ausgleichstraining und Stre s s a b b a u übungen)<br />
und Bewegungstipps, die auf die realen Bewegungsabläufe auf der <strong>Bau</strong>stelle eingehen, helfen,<br />
s i c h e rheits- und gesundheitsgefährdende Fehl- und Überbeanspruchungen zu vermeiden. Über die Them<br />
a t i s i e rung von Bewegungsqualität bei der Arbeit wird das Körper- und Gefahrenbewusstsein geförd e rt.<br />
Forschungsbericht BAUfit – Beratungs- und Trainingsprogramme für <strong>Bau</strong>firmen