Bau Fit Report 38 - AUVA

• Wenn er sich sicher fühlt, dann mit die letzten vier und sich so bis zu den letzten sieben „hinaufhangeln“.
• Sein Kollege bekommt einen Dehnungstipp für die Mm. piriformis, glutaeus und das
Iliosacralgelenk. Die Übung soll er jeden Tag am Abend machen und mir nächste Woche erzählen,
welche Fortschritte er gemacht hat.
Wirkung
• Der Leiter der Eisenbiegergruppe hat die Bereitschaft, mit seiner Arbeitsbewegung zu experimentieren
und diese zu variieren. Er hat ein jahrzehntelanges Dogma „ich bin und bleibe
Rechtshänder“ weitgehend abgebaut. Zur eigenen Bestärkung hat er dies auch an seine
Mitarbeiter weitergeben.
• Er wurde bei seinem Hauptproblem abgeholt. Er wurde gewonnen - und en passant auch seine
Gruppe. Einige haben Rückenübungen bekommen, die sie nun täglich bis zum nächsten
Dienstag üben und dann berichten sollten, wie sie wirken.
• Sie wirkten und wurden konsequent geübt. Die Kollegen wurden die eifrigsten Unterstützer
unseres Projekts.
• Zwei Wochen später berichtete er über Besserungen im Rückenbereich wie auch in der
Befindlichkeit, bzw. dass er die Hand nicht nur beim Bewehren der Bodenplatten, sondern auch
bei anderen Tätigkeiten gewechselt habe.
B e w e rtung der Erg e b n i s s e
Nicht erreichte Ziele und unvorhergesehene Schwierigkeiten
K l e i n g r u p p e n b e t re u u n g
Die Betreuung in Kleingruppen stand unter der Notwendigkeit, bei möglichst allen Versuchspersonen zu
intervenieren. Vorbereitungszeit und Fahrtzeiten überwogen die tatsächlichen Interventionszeiten.
Der Vermittlung von Informationen zu Körpergerecht Arbeiten stand sie von Beginn an recht positiv
gegenüber. Auch waren sie prinzipiell den Ausgleichsübungen offen, doch schien es mir, dass sie den
gedanklichen Sprung von den angeleiteten Übungen zur eigenständigen Durchführung im Bereich der
Bewegungsqualität eher nachvollziehen konnten als bei den Ausgleichsübungen.
Erreichte Ziele und was sonst als Erfolg zu bewerten ist
B e w e g u n g s s t ra s s e
Die Ergebnisse der Bewegungsstrasse:
• Gerader Rücken ist wichtigstes Thema und wird konsequent umgesetzt, fallweise auch auf
Kosten anderer Gelenke (Knie, Hohlkreuz)
• Bauarbeiter machen sich mehr Gedanken darüber, wie sie gelenkschonender arbeiten könnten
• Bauarbeiter nutzen vereinzelt auch das Gelände als Erleichterung
• Bewegungsqualität hängt stark vom flexiblen Umgang mit der Arbeitssituation zusammen – hier
sind auch die größten Potentiale zu orten
• Arbeitssituationen müssen so gestaltet werden, dass Bewegungsqualität leichter möglich wird
Po l i e r w o r k s h o p
Der Polierworkshop wurde genutzt, den Polieren ihre zentrale Rolle bewusst zu machen und sie als Experten
in das Projekt einzubinden. U.a. wurden die einzelnen Bauabschnitte durchgegangen und Verbesserungsvorschläge
entwickelt.
Forschungsbericht BAUfit – Konzept der Bewegungsprogramme 35