Wer war Heinrich Magnus - Stadt Wunstorf
Wer war Heinrich Magnus - Stadt Wunstorf
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Neben der <strong>Stadt</strong>schule erhielt <strong>Wunstorf</strong> im Jahre 1874 eine weitere der Bildung dienende<br />
Einrichtung, das bereits erwähnte Lehrerseminar. In einem vom Gastwirt Holste gemieteten<br />
Zimmer an der Küsterstraße der nachmaligen „Präparande" nahm es am 31. Januar 1874<br />
seinen Anfang; zweiunddreißig junge Leute, welche Michaelis 1873 auf den Seminaren zu<br />
Hannover und Lüneburg keine Aufnahme mehr hatten finden können, <strong>war</strong>en seine ersten<br />
Schüler. Als Lehrer fungierten zunächst die beiden von Alfeld nach <strong>Wunstorf</strong> versetzten<br />
Seminarlehrer Knoke und Springer, Knoke, damals Professor der Theologie in Göttingen,<br />
wurde einige Zeit darauf Seminardirektor, während Springer an ein anderes Seminar versetzt<br />
wurde. Ihn ersetzte Seminarlehrer Vollmer aus Alfeld.<br />
Im Herbst erfolgte die Versetzung der Schüler in die zweite Klasse der Anstalt, während sich<br />
eine dritte durch neunundzwanzig Neuaufnahmen bildete. Michaelis 1875 <strong>war</strong>en durch den<br />
Eintritt von weiteren vierundzwanzig Schülern die vorgesehenen drei Klassen bereits besetzt-<br />
bis dahin wohnten alte Schüler in Privatquartieren der Bürgerschaft; wegen Raummangels<br />
<strong>war</strong> dies jedoch weiterhin nur schwer möglich, so das sich die Schulleitung veranlasst sah,<br />
einige Räume der kurz zuvor freigewordenen Artilleriekaserne vor dem Südtore zu mieten<br />
und hier unter Aufsicht eines Lehrers ein Internat mit 30 Gliedern einzurichten,<br />
Mit der wachsenden Schülerzahl ergänzte sie der Lehrkörper; Michaelis 1874 traten Rektor<br />
Tiedge und Organist Peters, ein Jahr später Seminarlehrer <strong>Magnus</strong> in das Kollegium ein.<br />
Die Einrichtung einer Übungsschule erwies sie als notwendig und erfolgte Ostern 1875.<br />
Sie <strong>war</strong> dreiklassig. Inzwischen <strong>war</strong> der Bau des neuen Seminargebäudes fertiggestellt und<br />
konnte im Oktober 1876 bezogen werden (Abb.).<br />
Die Einweihung des an der Hindenburgstraße gelegenen Neubaus der jetzigen Hölty Aula<br />
fand durch eine große Feier statt, zu der man im Festzuge geschlossen hinmarschierte.<br />
Die Teilnahme der Bevölkerung an diesem Ereignis <strong>war</strong> groß; dies begreift sich, denn die <strong>Stadt</strong><br />
erfuhr durch das Seminar einen gewissen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung.