LEBENSRÄUME - bei der Basalt-Actien-Gesellschaft
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Abb. 16: Strukturreichtum eines Kleingewässers (Foto: Ulrike Geise)<br />
hin<strong>der</strong>t. Die Unken bleiben zwar gerne in ihrer be-<br />
kannten Umgebung, aber zur Not wan<strong>der</strong>n sie in ein<br />
geeigneteres Gebiet – ein o<strong>der</strong> zwei Kilometer sind<br />
für die Tiere keine Entfernung.<br />
Der ursprüngliche Lebensraum <strong>der</strong> Gelbbauchunken<br />
sind Flussauen. In den Randbereichen, die nur ge-<br />
legentlich überschwemmt wurden und die fischfrei<br />
waren, fanden sie das Netz an Pfützen und kleinen<br />
Tümpeln, das sie für ihre Fortpflanzung benötigen.<br />
In Deutschland gibt es solche Auen heute nicht mehr<br />
und die Gelbbauchunken mussten sich neue Le-<br />
bensräume suchen. Fischteiche o<strong>der</strong> auch Tümpel,<br />
wie sie oft aus Naturschutzgründen angelegt wor-<br />
den sind, genügen ihren Ansprüchen nicht, denn<br />
sie suchen Gewässer, die nicht größer als ein paar<br />
Quadratmeter sind – aber davon bitte mehrere, so-<br />
dass sie zwischen den Pfützen wählen können, dass<br />
sich Männchen und Weibchen o<strong>der</strong> Jungtiere, wenn<br />
nötig, ausweichen können. Steinbrüche und mili-<br />
tärische Übungsplätze sind heute oft die<br />
einzigen Orte, an denen noch große Popu-<br />
lationen vorkommen. Durch den laufenden<br />
Betrieb, also durch das Verdichten des Bo-<br />
dens durch schwere Maschinen und das<br />
dadurch immer wie<strong>der</strong> neue Entstehen von<br />
Pfützen, finden die Gelbbauchunken hier<br />
das Gewässernetz, das in unseren Flussau-<br />
en verschwunden ist.<br />
Gelbbauchunken gehören trotz ihrer ver-<br />
gleichsweise geringen Lebensraumansprü-<br />
che zu den bedrohtesten Arten Europas.<br />
Gerade in Deutschland sind die Bestandseinbrüche<br />
fast überall dramatisch! Der<br />
Grund? Auch ihre Ausweichlebensräume,<br />
die extensiv genutzten Steinbrüche o<strong>der</strong><br />
militärische Übungsplätze, werden immer<br />
seltener, denn durch Nutzungsaufgabe verschwindet<br />
das Kleingewässernetz, das die<br />
Tiere brauchen. Das Ausweichen in an<strong>der</strong>e möglicherweise<br />
neu entstandene Flächen wird gleichzeitig<br />
aber immer schwieriger, denn jede Straße, Eisenbahnlinie<br />
o<strong>der</strong> jedes Baugebiet ist ein zusätzliches<br />
Wan<strong>der</strong>hin<strong>der</strong>nis.<br />
Gelbbauchunken gehören so berechtigterweise zu<br />
den europaweit durch die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie<br />
(FFH) geschützten Arten: Die Bundesrepublik<br />
Deutschland ist danach verpflichtet dafür zu sorgen,<br />
dass sich <strong>der</strong> „Erhaltungszustand“ <strong>der</strong> Art nicht verschlechtert.<br />
Dies soll über ein europaweites Netz an<br />
FFH-Schutzgebieten erfolgen, in denen Gelbbauchunken<br />
in einem „guten“ o<strong>der</strong> „sehr guten“ Erhaltungszustand<br />
leben können. Der Steinbruch Etz ist<br />
Bestandteil dieses Netzes – zurzeit wird ein FFH-Managementplan<br />
speziell für den Erhalt <strong>der</strong> Gelbbauchunkenpopulation<br />
des Steinbruches Etz erstellt. Die<br />
Umsetzung wird durch die <strong>Basalt</strong> AG unterstützt.<br />
Abb. 17: Übersichtsplan (Quelle: <strong>Basalt</strong> AG)<br />
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