LEBENSRÄUME - bei der Basalt-Actien-Gesellschaft
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Abb. 3: Sommerform des Landkärtchens (Foto: Glöckner)<br />
Im Folgenden sollen die verschiedenen Lebensräu-<br />
me und die sie bedingenden Faktoren kurz vorge-<br />
stellt werden. Da<strong>bei</strong> wird auch auf <strong>der</strong>en Wertigkeit<br />
für die Natur einschließlich <strong>der</strong> dort vorkommenden<br />
Tier- und Pflanzenarten eingegangen.<br />
Magerflächen. In <strong>der</strong> Mitte und im Südosten des<br />
Steinbruchs Gravenhorst ist auf kleineren Freiflä-<br />
chen die Besenheide zu finden, die im Herbst mit<br />
ihren kräftig rosafarbenen Blüten dominiert. Die Be-<br />
senheide, die auch als Heidekraut bekannt ist, ist ein<br />
typischer Magerkeitszeiger, <strong>der</strong> eine geringe Nähr-<br />
stoffversorgung im Boden anzeigt. In unserer wei-<br />
testgehend intensiv genutzten Landschaft sind <strong>der</strong>-<br />
artige nährstoffarme Lebensräume inzwischen eine<br />
Seltenheit geworden. Ob Magerrasen, Heiden o<strong>der</strong><br />
nährstoffarme Bäche und Seen – diese Biotoptypen<br />
sind seit <strong>der</strong> Einführung des Kunstdüngers und be-<br />
8 STEINBRUCH GRAVENHORST<br />
dingt durch die Industrialisierung mit den daraus<br />
resultierenden hohen Nährstoffeinträgen aus <strong>der</strong><br />
Luft zu Raritäten in Mitteleuropa geworden. Gerade<br />
in diesen Lebensräumen finden sich die arten- und<br />
blütenreichsten Lebensgemeinschaften Mitteleuro-<br />
pas! Ursprüngliche Magerflächen sind fast nur noch<br />
dort anzutreffen, wo sich eine land- o<strong>der</strong> forstwirt-<br />
schaftliche Nutzung aufgrund <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Fläche<br />
nicht rentiert o<strong>der</strong> eine Bewirtschaftung aufgrund<br />
<strong>der</strong> Hanglage und einer zu geringen Humusauflage<br />
unmöglich ist.<br />
Der Steinbruch Gravenhorst bietet mit seinen of-<br />
fenen Böden einen Ersatzlebensraum für typische<br />
Magerkeitszeiger. Solange sich keine bedeutende<br />
Humusschicht ausgebildet hat, bleiben diese Flä-<br />
chen nährstoffarm und die blütenreichen „Hunger-<br />
Abb. 5: Bienenweide und zudem hübsch anzusehen: die Heideflächen<br />
auf ehemals nacktem Rohboden (Foto: Glöckner)