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LEBENSRÄUME - bei der Basalt-Actien-Gesellschaft

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Abb. 5: Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), (Foto: Himmler)<br />

wurde hier die Steppen-Sattelschrecke (Ephipigger<br />

ephipigger ssp. vitum) gefunden, wie das Täuschende<br />

Habichtskraut eine Reliktart nacheiszeitlicher Wärmeperioden.<br />

Die hier vorkommende Unterart hat ein<br />

kleines Areal, das lediglich Frankreich, Belgien und<br />

Luxemburg vollständig umfasst und nur wenig darüber<br />

hinausgreift – nach Nordspanien, den Süden <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>lande, die Westschweiz und Südwestdeutschland.<br />

Die hiesige Unterart entstand durch eiszeitliche<br />

Isolation von <strong>der</strong> südosteuropäisch verbreiteten<br />

Hauptpopulation.<br />

Isoliert sind auch die Vorkommen in Deutschland. Sie<br />

befinden sich am Mittelrhein und <strong>der</strong> Unteren Mosel,<br />

im Saar-Nahe-Bergland sowie am Haardtrand. Die<br />

0 PECHSTEINKOPF<br />

Entfernung zum geschlossenen Verbreitungsgebiet,<br />

das in Lothringen beginnt, scheint zwar nicht groß,<br />

ist aber für die Steppen-Sattelschrecke gleichwohl<br />

unüberwindbar. Sie kann nicht fliegen und wegen<br />

ihrer Wärmebedürftigkeit stellen geschlossene Waldgebiete<br />

absolute Barrieren dar.<br />

In den Vorkommensgebieten <strong>der</strong> Steppen-Sattelschrecke<br />

kann seit <strong>der</strong> Eiszeit nie geschlossener<br />

Wald gewesen sein, denn sonst hätte sie nicht<br />

überdauert. Anfangs hatten die rohen Böden <strong>der</strong><br />

Berglän<strong>der</strong> und wohl auch pflanzenfressende Tiere<br />

die Ausbreitung beschatten<strong>der</strong> Bäume hinausgezögert;<br />

seit rund 7.000 Jahren bewahrt <strong>der</strong> Mensch –<br />

insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> Waldweide-Wirtschaft – die<br />

Lebensräume. Seit die Waldweide-Wirtschaft zum<br />

Erliegen kam, geht die Steppen-Sattelschrecke zu-<br />

Abb. 6: Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger. ephippiger),<br />

(Foto: F. Thomas)<br />

rück und ist heute stark gefährdet. Am Pechsteinkopf<br />

besiedelt die Steppen-Sattelschrecke bislang scheinbar<br />

nur die Randbereiche und die Umgebung des<br />

ehemaligen Brechwerks mit Ru<strong>der</strong>alvegetation und<br />

angrenzenden Gebüschen. Das inzwischen entstandene<br />

Vegetationsmosaik auf dem Bergsturzmaterial<br />

des Südbruchs entspricht aber recht genau ihren<br />

Lebensraumansprüchen. Es dürfte in absehbarer Zukunft<br />

besiedelt werden und kann ihr auf unbestimmte<br />

Zeit als Refugium dienen.<br />

Ein ca. 20 m langer Stollen im Südbruch dient Fle<strong>der</strong>mäusen<br />

als Winterquartier. Die hiesige Art, das<br />

Braune Langohr (Plecotes auritus), verträgt Frost<br />

während <strong>der</strong> Winterruhe. Schutz vor Störungen bie-

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