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LEBENSRÄUME - bei der Basalt-Actien-Gesellschaft

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Abb. 8: Zweifarbiges Vergissmeinnicht (Myosotis discolor),<br />

(Foto: Himmler)<br />

ze angewiesen; <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>falke weicht – wie auch<br />

an<strong>der</strong>norts – oft auf hohe Gebäude aus.<br />

Die Felsvegetation ist im Nordteil des Tagebaues<br />

Eisensteiner Kopf nur noch an wenigen begrenz-<br />

ten Stellen vorhanden, weil die Auffüllung bis zur<br />

obersten Gewinnungsberme erfolgte. Die verblie-<br />

benen Ansätze von Felsvegetation auf dem hier an-<br />

stehenden, basisch reagierenden Andesit zeigen mit<br />

Vorkommen z. B. <strong>der</strong> Edlen Schafgarbe (Achillea no-<br />

bilis) und des bundesweit gefährdeten Bunten Ver-<br />

gissmeinnicht (Myosotis discolor) eine an<strong>der</strong>sartige<br />

Zusammensetzung als auf dem sauren Rhyodacit.<br />

Zusammenfassende Beurteilung. Das Beispiel des<br />

Tagebaues Eisensteiner Kopf lässt erkennen, dass<br />

gerade in Betrieb befindliche Steinbrüche eine Viel-<br />

zahl von Lebensräumen auch für seltene und gefähr-<br />

dete Arten bieten. Viele dieser Arten sind für Pionier-<br />

lebensräume kennzeichnend, sowohl für trockene<br />

als auch für nasse Standorte. Die Pionierlebensräu-<br />

me sind von Natur aus vergänglich. Die charakteris-<br />

tischen Arten sind an die Unstetigkeit ihrer Biotope<br />

angepasst, indem sie neu entstehende Lebensräume<br />

schnell besiedeln können. Die Umgestaltungsdyna-<br />

mik in Steinbrüchen sichert ein stetes Lebensraum-<br />

angebot für Pionierarten an wechselnden Stellen.<br />

Werden in Tagebauen offene Felsflächen für etliche<br />

Jahre bis Jahrzehnte belassen, so können sich die<br />

Pionierbestände zu Ansätzen von Lebensgemein-<br />

schaften naturnaher Felsbiotope weiterentwickeln.<br />

Darin steckt ein beson<strong>der</strong>es Potenzial für den Na-<br />

turschutz: Ein großer Teil <strong>der</strong> natürlichen Felsbioto-<br />

pe verdankt nämlich seinen offenen Charakter mit<br />

Lebensmöglichkeiten für viele seltene Arten <strong>der</strong><br />

früheren, über Jahrhun<strong>der</strong>te betriebenen Extensiv-<br />

Weidenutzung. Seit <strong>der</strong>en Ende breiten sich aber<br />

stärker wüchsige Kräuter und Gebüsche aus. Die-<br />

se für den Naturschutz ungünstige Entwicklung ist<br />

knapp 1 km nördlich des Tagebaues Eisensteiner Kopf<br />

im Naturschutzgebiet „Albertskreuz“ zu beobachten.<br />

Weitere Felsbiotope werden durch Besucherdruck<br />

geschädigt, etwa im Naturschutzgebiet „Drosselfels-<br />

Schwarzfels“ 0,5 km südlich des Eisensteiner Kopfs.<br />

Steinbrüche bieten die einzigen realistischen Möglichkeiten,<br />

dauerhafte Lebensräume für Tiere und<br />

Pflanzen <strong>der</strong> Felsen, teils an wechselnden Standorten<br />

vorübergehend, teils im Zuge <strong>der</strong> abschließenden<br />

Gestaltung, zu schaffen. Sie tragen dazu <strong>bei</strong>, den<br />

weiteren Rückgang dieser Arten aufzuhalten.

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