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LEBENSRÄUME - bei der Basalt-Actien-Gesellschaft

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Abb. 2: Steinbruch Albersweiler (Foto: Himmler)<br />

Der Steinbruch Albersweiler am Ostrand des Pfäl-<br />

zerwaldes <strong>bei</strong> Landau nimmt lediglich 15 ha ein. Vor-<br />

übergehend ungenutzte Bereiche weist er nicht auf;<br />

dementsprechend spärlich sind die Lebensräume für<br />

Tiere und Pflanzen. Und dennoch erfüllt auch diese<br />

Abbaustätte beson<strong>der</strong>e Funktionen für heimische<br />

Arten.<br />

Amphibien <strong>der</strong> Kleingewässer. Der Tagebau weist<br />

auf <strong>der</strong> Sohle und den Rampen mehrere Kleinge-<br />

wässer auf. Sie werden zur Beregnung <strong>der</strong> Fahrwege<br />

und Halden genutzt, was im Steinbruch Albersweiler<br />

wegen des direkten Angrenzens einer öffentlichen<br />

Straße und <strong>der</strong> Siedlungsnähe beson<strong>der</strong>s wichtig ist.<br />

Teilweise werden die Tümpel ausschließlich von Re-<br />

genwasser gespeist. Dann sind sie trüb, unbewach-<br />

sen und trocknen nach einigen Tagen nie<strong>der</strong>schlags-<br />

freier Witterung aus. Einige Tümpel haben sich aber<br />

auch am Fuß von Abbauwänden mit Grundwasser-<br />

austritten gebildet. Der Zustrom ist sehr schwach,<br />

aber er versiegt selten, sodass diese Tümpel auch<br />

Abb. 3: Laichtümpel <strong>der</strong> Gelbbauchunke (Foto: Himmler)<br />

nach mehreren Wochen ohne Regen immer noch<br />

Wasser führen. Ihretwegen ist <strong>der</strong> Steinbruch Al-<br />

bersweiler ein regional bedeuten<strong>der</strong> Amphibienle-<br />

bensraum.<br />

Albersweiler<br />

B 10<br />

Das Charaktertier <strong>der</strong> Abbaustätten, die Gelbbauch-<br />

unke (Bombinia variegata), gibt es auch hier. In<br />

weitem Umkreis ist keines <strong>der</strong> früher zahlreichen<br />

Vorkommen mehr bekannt. In <strong>der</strong> Umgebung des<br />

Steinbruchs stehen Sedimente des Rotliegend an,<br />

die von <strong>der</strong> Buntsandsteinplatte des Pfälzerwaldes<br />

überlagert werden. An <strong>der</strong> Schichtgrenze gibt es<br />

zahllose Sickerquellen, <strong>der</strong>en Wasser auf den Lehm-<br />

böden über dem Rotliegend Tümpel bildete. Sie sind<br />

heute entwässert, verfüllt o<strong>der</strong> dicht von Gehölzen<br />

überwachsen. Nur in den von Grundwasser gespeis-<br />

ten Tümpeln des Steinbruchs Albersweiler hat ein<br />

Restbestand überdauert.<br />

A 65<br />

Ludwigshafen<br />

Landau<br />

Karlsruhe<br />

Mit <strong>der</strong> Kreuzkröte (Bufo calamita) und <strong>der</strong> Wech-<br />

selkröte (Bufo viridis) leben zwei weitere bundes-<br />

weit bedrohte Amphibienarten im Steinbruch. Beide<br />

sind auf flache, kurzlebige Tümpel als Laichgewässer<br />

und trockenes Offenland als Jahreslebensräume<br />

spezialisiert, wenngleich ihre Hauptareale in entge-<br />

gengesetzten Teilen Europas liegen. Die Kreuzkröte<br />

ist hauptsächlich in Westeuropa und den Ebenen<br />

südlich von Nord- und Ostsee verbreitet, die Wech-<br />

selkröte im Osten bis weit nach Asien hinein. Süd-<br />

westdeutschland bildet einen isolierten Vorposten<br />

des Areals. Die ursprünglichen Lebensräume <strong>der</strong><br />

Kreuzkröte sind Wildflusslandschaften, wo ablaufen-

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