Christus ist unser Friede - Conférence Mennonite Suisse
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Unter dem Titel «Berner Täufertum und Reformation im Dialog» findet<br />
1988 in Bern eine Ausstellung zum 450-jährigen Jubiläum der Täuferdisputation<br />
von 1538 statt. Seitens der reformierten Kirche schreibt Prof.<br />
Gottfried W. Locher im Vorwort des Ausstellungskatalogs: «Unsere Kirchen<br />
haben längst <strong>Friede</strong>n geschlossen; das bezeugt das gemeinsame<br />
Gedenken. Ergebnis: Wir haben einander nötig.»<br />
Im Rahmen dieser Ausstellung findet am 8. Mai 1988 ein Gedenkgottesdienst<br />
in der Nydegg-Kirche Bern statt. Pfarrer Heinz Flügel, Präsident<br />
des Synodalrates, betont in seiner Predigt:<br />
«Dieser Gottesdienst <strong>ist</strong> ein Zeichen dieser Treue Gottes, ein Zeichen,<br />
dass Versöhnung in dieser Welt eine Wirklichkeit <strong>ist</strong>, ein Zeichen, dass<br />
mit Gottes Hilfe ein ‹Bund für Gerechtigkeit und <strong>Friede</strong>n› seine realen<br />
Chancen hat […]. Schritt für Schritt sind Kirche und <strong>Mennonite</strong>n einander<br />
näher gekommen […]. Was es heute unter uns braucht, <strong>ist</strong> bewusste<br />
Versöhnung. […] Sie <strong>ist</strong> längst im Gang. […] Die Versöhnung verlangt,<br />
dass wir uns gegenseitig gelten lassen. Die Verurteilungen […] müssen<br />
aufhören. Mehr noch: Wir brauchen einander, wir haben einander nötig.<br />
[…] Wo unter Chr<strong>ist</strong>en Versöhnung wachsen soll, muss der Versöhner<br />
selbst eingreifen. […] Versöhnung gibt es nur bei Einem und in Einem.»<br />
Als weitere Annäherung kann der konziliare «Prozess für Gerechtigkeit,<br />
<strong>Friede</strong>n und Bewahrung der Schöpfung GFS» bezeichnet werden, der 1988<br />
in Assisi in Gang gesetzt und 1989/1990 in Basel und Seoul fortgesetzt wird.<br />
Die h<strong>ist</strong>orischen <strong>Friede</strong>nskirchen bilden in diesem Prozess eine treibende<br />
Kraft, die betont, dass das <strong>Friede</strong>nszeugnis Sache der ganzen Kirche <strong>ist</strong>.<br />
Die reformierte Kirche in Schwarzenegg BE wurde 1693 u. a. auch mit<br />
konfisziertem Täufergeld erbaut: 1993 findet das 300-jährige Jubi läum<br />
dieser Kirche statt. Seitens der speziell eingeladenen <strong>Mennonite</strong>n wird<br />
geäussert, man habe «keine Rachbedürfnisse» und werde keine Ansprüche<br />
auf Reparationszahlungen geltend machen, denn «schon in<br />
Nydegg» (1988) sei Versöhnung geschehen. Ausserdem sei die Zusammenarbeit<br />
mit der reformierten Kirche gut und beide Seiten stünden<br />
auf dem gleichen Grund: Jesus <strong>Chr<strong>ist</strong>us</strong>. Schliesslich wird ein gemeinsames<br />
Abendmahl gefeiert.<br />
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