Christus ist unser Friede - Conférence Mennonite Suisse

(37) Kirche ist solidarische Gemeinschaft, wo neue Formen geschwisterlicher
und gesellschaftlicher Hilfe und Unterstützung gesucht und eingeübt
werden: Der biblische Auftrag «Und sucht das Wohl der Stadt!»
(Jer 29) lädt ein, als Kirche erfinderisch zu sein in Zeugnis und Dienst.
Gerade als täuferisch-mennonitische Gemeinden gilt es, nicht nur bisweilen
Nein zu sagen zu gewissen obrigkeitlich-gesellschaftlichen Forderungen,
sondern kreativ und initiativ neue Wege für ein Ja zugunsten
von Menschen an Brennpunkten der Not zu finden. Dabei darf und
muss die Solidarität innerhalb des einen und weltweiten Leibes Christi
sicher eine zentrale Rolle spielen, sie soll aber bewusst auch darüber
hinausgehen. Die Geschichte jeder Kirche weist wohl Momente der
Bedrängnis und der Not auf. Sich daran zu erinnern müsste uns alle,
sicher aber täuferisch-mennonitische Gemeinden, inspirieren zu einem
engagierten Herz für Arme, Verfolgte, Bedrückte, Zukurzgekommene,
Flüchtlinge usw., ohne darauf zu warten, «dass der Staat etwas unternimmt».
(38) Kirche ist vertrauenswürdige Gemeinschaft, die Wort hält: Kirche
strebt nach Konsequenz und Glaubwürdigkeit: Sie ringt darum, Theorie
und Praxis, Reden und Tun, Glaube und Handeln zur Deckung zu
bringen. Dies auch im Wissen darum, dass darin eine grosse Anziehungskraft
gegen aussen liegt! Dabei ist und bleibt ihr aber durchaus
bewusst, dass ihr Dienst stets in Gebrochenheit und Bruchstückhaftigkeit
geschieht und dass sie «diesen Schatz in irdenen Gefässen» hat (2
Kor 4,7). Aber auch darin hält sie Wort, dass sie nie vergisst und vergessen
lässt, dass Ausgangs- und Endpunkt ihres Dienstes als Kirche nie
eigene Kraft, sondern stets die in Kreuz und Auferstehung geschehene
Vergebung Gottes in Jesus Christus ist, von der auch sie lebt und auf die
sie und ihre Glieder immer wieder zurückgreifen können und dürfen.
(39) Kirche ist darum auch in täuferisch-mennonitischer Perspektive
vor allem andern immer auch wieder Gemeinschaft der Zerbrochenen
und Schwachen, die mit leeren Händen vor Gott stehen und sich alles
von ihm schenken lassen wollen: Was immer einzelne Menschen als
Mitglieder dieser Kirche sind und tun, ist Ausdruck ihres Beschenktseins
durch Gott. Weil er ihnen Heil und Heilung hat zuteil werden
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