Christus ist unser Friede - Conférence Mennonite Suisse

che Kirche, deren einziges Haupt Christus ist, ist aus dem Worte Gottes
geboren, bleibt in demselben und hört nicht die Stimme eines Fremden.»
In äusserster Bedrängnis haben die evangelischen Kirchen des
20. Jahrhunderts diesen zentralen Gedanken in der Barmer Theologischen
Erklärung wieder aufgenommen: «Jesus Christus, wie er uns in
der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu
hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen
haben» (Art. 1).
6.2.2 Die Verkündigung als Auftrag
(11) Von ihrem Grund aus haben die Kirchen ihren Auftrag erhalten.
Was sie schafft, erlöst und erhält, haben sie weiterzutragen und weiterzugeben.
Ihr wesentlicher Auftrag ist die Verkündigung des Evangeliums
in Wort und Tat.
(12) Diesen Auftrag hören die Kirchen in den biblischen Schriften,
wenn der Auferstandene selbst die Jünger beauftragt: «Geht nun hin und
macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und
des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich
euch geboten habe.» (Mt 28,19–20). Die Reformatoren haben als Kennzeichen
der Kirche immer wieder die Verkündigung des Evangeliums
von Jesus Christus genannt: «Wir lehren aber, jene sei die wahre Kirche,
bei der die Zeichen oder Merkmale der wahren Kirche zu finden sind:
vor allem die rechtmässige und reine Verkündigung des Wortes Gottes,
wie sie uns in den Büchern der Propheten und Apostel überliefert ist,
die alle zu Christus hinführen […]» (Zweites Helvetisches Bekenntnis,
Kap. 17). Diese Verkündigung ereignet sich in der Predigt und in den
Sakramenten: «Es wird auch gelehrt, dass allezeit eine heilige, christliche
Kirche sein und bleiben muss, die die Versammlung aller Gläubigen ist,
bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente
laut dem Evangelium gereicht werden» (Augsburger Bekenntnis, Art. 7).
An diese Tradition knüpft auch die Leuenberger Konkordie an, wenn sie
festhält: Das Evangelium gibt die Kirche weiter «durch das mündliche
Wort der Predigt, durch den Zuspruch an den einzelnen und durch Taufe
und Abendmahl» (Leuenberger Konkordie, Art. 13).
54