Christus ist unser Friede - Conférence Mennonite Suisse
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7. Anregungen für die kirchliche Unterweisung<br />
Wie erzählen wir <strong>unser</strong>e Geschichte?<br />
7.1 Einführung und Ziel<br />
Der Titel «Wie erzählen wir <strong>unser</strong>e Geschichte?» lässt vielleicht aufhorchen.<br />
Wir – das sind Menschen aus zwei Kirchen, beide entstanden<br />
zur Zeit der Reformation. Wir haben eine gemeinsame Geschichte, die<br />
zu Beginn des 16. Jahrhunderts einsetzte und weitergeht bis heute. Die<br />
Anfänge <strong>unser</strong>er Geschichte sind wenig rühmenswert, stimmen eher<br />
nachdenklich und traurig. Folter, Gefangennahmen, Flucht und Hinrichtungen<br />
kommen vor. Betroffene kennen das Geschehene. Sie haben<br />
es sich erzählt, immer wieder, und später aufgeschrieben. Sie haben<br />
ihre Geschichte nicht vergessen und so sind «Geschichten» entstanden.<br />
Wenn wir sie heute lesen, können wir leicht in ein Täter-Opfer-Schema<br />
fallen. Leicht auch können Feindbilder entstehen. Das kann nicht das<br />
Ziel sein. Vielmehr müsste etwas durchscheinen von dem, was Menschen<br />
dazu bewegt hat, zu ihren Überzeugungen zu stehen. Wie also<br />
berichten, wie erzählen?<br />
Es lohnt sich sicher, sich eingehend und gründlich zu informieren und<br />
gut zu überlegen, wie das vor bald 500 Jahren und auch später Geschehene<br />
weitergegeben werden kann. Jedoch: Erzählen wir! Denn aus der<br />
Geschichte lernen wir für die Gegenwart und die Zukunft.<br />
7.2 Geschichtliches in Geschichten<br />
7.2.1 Nie wieder<br />
Ungefähr zur selben Zeit, als Chr<strong>ist</strong>oph Columbus seine dritte Reise nach<br />
Amerika unternahm, wurde im Schwarzwald ein Junge geboren, den<br />
seine Eltern Chr<strong>ist</strong>ian nannten.<br />
Es war eine unruhige Zeit, in der Chr<strong>ist</strong>ian aufwuchs. Im Jahre 1517<br />
nagelte Martin Luther seine 95 Thesen an das Tor der Kirche von<br />
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