2011-3 - Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben

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WISSENSCHAFT mus, ein Abschnitt des Zwischenhirns, einen Flüssigkeitsmangel an, wenn man Durst hat. In der Großhirnrinde entsteht das Gefühl, durstig zu sein. Das Stirnhirn gibt das Signal, nach einem gefüllten Glas zu greifen. Besonders wichtig im Blick auf Willensentscheidungen ist der Kortex. Hier, an der Stirnseite des Hirns, befinden sich die Regionen, in denen Aktivität von Bewusstsein begleitet wird. So wird der Durst erst im Kortex als solcher wahrgenommen. Das Ich-Gefühl, bewusst eine Handlung auszuführen, entsteht somit, wenn der Sitz des Bewusstseins beteiligt ist. Ohne die Region des Kortex wäre erstens keine situationsangemessene Handlungssteuerung möglich. Außer- Kurz notiert: 34 Humanes Leben · Humanes Sterben 2011-3 dem würden wir uns nicht als Verursacher einer Handlung sehen. Im Grundsatz zählt der freie Wille Die juristische Sichtweise auf die Willensfreiheit bezieht sich auf die Zuschreibung von Verantwortung für ein bestimmtes Ereignis und auf einen bestimmten Personenkreis. Der deutsche Gesetzgeber setzt den freien Willen des erwachsenen Menschen voraus. Nur im Zustand der Bewusstlosigkeit oder „krankhafter [oder vorübergehender] Störung der Geistestätigkeit“ kann dieser dauerhaft oder vorübergehend unmöglich sein (§ 104 f. BGB). Im Strafrecht gilt ebenfalls das Postulat des „Dr. Death“ Jack Kevorkian ist gestorben Der US-Mediziner Jack Kevorkian, der in insgesamt 130 Fällen aktive Sterbehilfe oder Beihilfe zum Suizid geleistet haben soll, ist Anfang Juni im Alter von 83 Jahren verstorben. In einem Fall zeichnete Kevorkian einen Suizid auf und ließ ihn als Protest gegen das Sterbehilfeverbot in den USA ausstrahlen. Er musste daraufhin eine Gefängnisstrafe von acht Jahren wegen Totschlags absitzen. Granny-Aupair – jetzt oder nie Sie sind weiblich, über 50, ungebunden und haben große Lust, auf Ihre „alten Tage“ noch einmal für längere Zeit ins Ausland zu gehen? Die Organisation Granny Aupair ist 2010 ins Netz gegangen, um die Sehnsucht nach der weiten Welt zu erfüllen, die nicht nur junge Frauen und Männer in sich tragen. Auch ältere Menschen haben jetzt die Möglichkeit, in Gastfamilien mitzuhelfen oder sich in einem sozialen Projekt zu engagieren. Die Fahrt ins Unbekannte ist durch das Wissen über die Geborgenheit der jeweiligen Gruppe abgesichert. Granny Aupair erweitert das Angebot ständig. Bisher sind interessierte Frauen nach Kanada, Afrika, Australien, England, Spanien, Frankreich oder Jordanien ge- Als „Ersatz-Oma“ bekommt man viel Liebe zurück. reist. Aber auch die Nachfrage in Deutschland nach einer „Granny“ für einen abgestimmten Zeitraum ist riesig…(www.granny-aupair.com) Auslöser für Alzheimer entdeckt Forschern der Universität Bonn ist es gelungen, ein Protein zu finden, dessen Haushalt den gesamten Ablauf der Alzheimer-Krankheit bestimmt. Demnach hat ein körpereigenes Lipidmolekül (Sphingosin-1-Phosphat) fatale Auswirkungen, wenn es sich in den Nervenzellen des Gehirns anhäuft. Es setzt quasi ein „Selbstzerstörungsprogramm“ in Gang. In anderen Zellen regt dieses Molekühl gerade zum Wachstum an, nur bei Nervenzellen im Gehirn eben nicht. Wie man dem Prozess der Zerstörung vorbeugt, weiß man noch nicht. Allerdings betonen Wissenschaftler, dass geistige Fitness (Beschäftigung und Aktivierung der Gehirnaktivität sowie die Bereitschaft, Neues zu lernen), gesunde Ernährung und körperliche Bewegung das Fortschreiten der Krankheit hinauszögern können. sc Bild: Marzanna Syercez/fotolia.com freien Willens (vgl. § 20 StGB). Für DGHS-Mitglieder mag § 1896 Abs. 1 a des Betreuungsrechts von besonderer Bedeutung sein. Darin heißt es, dass der Staat gegen den freien Willen eines Volljährigen keinen Betreuer bestellen darf. Im Grundsatz bedeutet dieser Beschluss, dass jede Entscheidung des Betreuers im Sinne des freien Willens des Betreuten getroffen werden muss. Die aufgeführten wissenschaftlichen Überlegungen schließen jedoch nicht aus, dass jeder Mensch die Initiative ergreifen kann, um für ein selbstbestimmtes Leben und Sterben vorzusorgen. Mit einer Mitgliedschaft bei der DGHS haben Sie diesbezüglich schon viel getan. sc IMPRESSUM HUMANES LEBEN – HUMANES STERBEN (HLS) Die Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben. Erscheint viermal jährlich. Herausgeber und Verleger: DGHS, vertreten durch ihre Präsidentin Elke Baezner. Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V., Postfach 64 01 43, 10047 Berlin, Tel.: 08 21/50 23 50, Fax: 08 21/5 02 35 55, E-Mail: info@dghs.de, Internet: www.dghs.de und www.humanesleben-humanessterben.de Bankverbindung: Postbank Nürnberg, Konto-Nr. 10 4343 853, BLZ 760 100 85 Chefredakteur: Dr. phil. Kurt F. Schobert (verantwortlich) Redaktion: Manuela Hauptmann (Berlinkorr., praktische Orientierungshilfen), Dr. jur. Oliver Kautz, Franz Kocher, Rolf Knoll, Gerhard Rampp, Dr. Hermann Saumweber, Simone Scheps, Wega Wetzel, Claudia Wiedenmann M.A. (stellv. Chefredakteurin; Sonderberichte national und international, Leserseiten, Serviceteil, Anzeigenbereich). Layout: Silvia Günther-Kränzle, Dießen. Druck: ADV SCHODER Augsburger Druck- und Verlagshaus, Aindlinger Str. 17-19, 86167 Augsburg. Preis pro Exemplar € 4,00 zzgl. Porto- und Versandkosten (für Mitglieder im Beitrag enthalten). Beiträge geben nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion oder der DGHS wieder. Alle Rechte (incl. Vervielfältigung oder Speicherung auf EDV) vorbehalten. Ablehnung und Kürzungen von Beiträgen und zugesandten Manuskripten möglich. Unverlangt zugesandte Manuskripte werden in der Regel nicht abgedruckt. Angaben, Zahlen und Termine in Texten und Anzeigen ohne Gewähr. Es wird auch keine Gewähr bzw. Haftung übernommen für beiliegende Hinweise, Separatdrucke oder ggf. einliegende Zusendungen. Dies gilt analog für den Internet-Auftritt. Journalisten, Schulen und Bibliotheken erhalten auf Wunsch kostenfrei Probeabos. Gerichtsstand ist Berlin. ISSN 0938-9717
Der Notfall-Ausweis Sicherheit. Jederzeit. Überall. Durch diesen einzigartigen Service können Ihre Willensverfügungen rund um die Uhr weltweit im Internet abgerufen werden – unabhängig von Bürozeiten oder Feiertagen. Ermöglicht wird der Zugriff über das Internet mit Hilfe des DGHS-Notfall-Ausweises. Das ist eine praktische Karte im Scheckkartenformat (siehe Muster unten), die der Besitzer in der Brieftasche mit sich trägt. Sie enthält die Zugangsdaten für einen speziellen, über das Internet erreichbaren WEB-Server. Mit den auf der Karte angegebenen Login-Daten (Benutzer und Kennwort) können Ärzte, Kranken- Info-Telefon: 030 / 21 22 23 37-0 oder 0821 / 50 23 50 Sicherheit. Jederzeit. Überall. Mit dem Notfall-Ausweis ist Ihre Patientenverfügung im Internet überall und zu jeder Zeit abrufbar. Für den Datenschutz sorgt ein individueller Zugangs-Code zu Ihrer Patientenverfügung. Auch für Nichtmitglieder verfügbar! häuser, Pflegekräfte und Angehörige, aber natürlich auch der Besitzer selbst auf die in der DGHS-Zentrale für Patientenschutz hinterlegten Verfügungen zugreifen. Der elektronische Abrufdienst funktioniert aber nur mit Ihrer schriftlichen Zustimmung durch die Zusendung der Einverständnis- und Datenschutzerklärung. Jeder Bürger kann den Notfall-Ausweis beantragen. Hinweise und Informationen erhalten Sie unter http://www.dghs.de/service/notfall-ausweis.html. DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR HUMANES STERBEN E. V. www.dghs.de
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